Merkblatt zur Pflegeheimfinanzierung (Ausgabe 2016)
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- Liane Möller
- vor 8 Jahren
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1 Merkblatt zur Pflegeheimfinanzierung (Ausgabe 2016) 1 Unsere Dienstleistungen Die Dienstleistungen des Zentrum Ergolz lassen sich in diese Hauptgruppen unterteilen: Pensionsleistungen (Hotellerie) Wohnen im Einzel- oder Doppelzimmer, Mitnutzung der Gebäudeeinrichtungen, Haus- und Zimmerdienst, Kleider- und Wäscheversorgung, Vollpension sowie die administrative Beratung. Diese Dienstleistungen werden mit einer Tagespauschale und unabhängig des Pflege- und Betreuungsbedarfes in Rechnung gestellt. Pflegeleistungen Als Pflegeleistungen gelten die in der Verordnung über die obligatorische Krankenpflegeversicherung (Art. 7 KLV) enthaltenen Leistungen. Der Bedarf von Pflegeleistungen wird beim Eintritt sowie bei Veränderungen jeweils mit dem Bedarfsabklärungsinstrument BESA erfasst. Aufgrund des festgestellten Pflegebedarfes in Minuten erfolgt eine Zuweisung in eine von insgesamt zwölf Pflegebedarfsstufen: Stufe Minuten >221 Die Finanzierung der Pflegeleistungen ist seit 1. Januar 2011 eidgenössisch geregelt: der Bundesrat beschliesst die Beiträge der Krankenversicherung an die Pflegeleistungen (siehe Baustein 3); der Bundesrat beschliesst den maximal zulässigen Selbstbehalt der Bewohnerin bzw. des Bewohners an den Pflegeleistungen (zurzeit 20% des höchsten Beitrages der Krankenversicherung festgelegt; siehe Preisliste); der Regierungsrat BL setzt die Preise für die Pflegeleistungen der zwölf Pflegebedarfsstufen fest (Pflegenormkosten siehe Preisliste); der Regierungsrat BL setzt die Beiträge der Gemeinden an die Pflegeleistungen fest. (siehe Baustein 4) Die Pflegeleistungen werden als Pflegepreis mit einer Tagespauschale in Rechnung gestellt. Davon werden die Beiträge der Krankenversicherung und Gemeinde in Abzug gebracht. Betreuungsleistungen Zur Betreuung gehören alle Leistungen und Tätigkeiten, welche: den Bewohnenden helfen, den Alltag zu bewältigen; nicht zu den Pensionsleistungen gehören, die als Standardleistung von einem Hotel erbracht werden; die in Art. 7 KLV aufgeführt sind, jedoch nicht zu den KVG-berechtigten Leistungen zählen die in Art. 7 KLV aufgeführt sind, die mit dem vom Regierungsrat BL verordneten Pflegepreis nicht gedeckt werden können, also sogenannte ungedeckte Pflegeleistungen nach Art. 7 KLV Die Betreuungsleistungen werden als Betreuungspreis mit einer Tagespauschale, die einen fixen und einen variablen Kostenteil beinhaltet, in Rechnung gestellt. Im fixen Kostenteil sind die Betreuungsleistungen für die Aktivierung, Alltagsgestaltung und Gartenbetreuung enthalten. Im variablen Kostenteil die nicht KVG-berechtigten Leistungen sowie die ungedeckten Pflegeleistungen. Seite 1 von 6
2 Nebenleistungen Dazu zählen Telefon, Coiffeur, Fusspflege, Chemische Reinigung, Notfalltransporte, Transportbegleitung, persönlicher Bedarf sowie alle nicht im Pensions-, Pflege- und Betreuungspreis enthaltenen Leistungen. Die Nebenleistungen werden nach Aufwand und zu den der Preisliste festgehaltenen Ansätzen in Rechnung gestellt. 2 Unsere Preise Die Preise für unsere Dienstleistungen können Sie der vom Stiftungsrat beschlossenen Preisliste entnehmen. Sie wird jährlich aktualisiert. 3 Finanzierung Der Heimeintritt kann erst erfolgen, wenn die Finanzierung sichergestellt ist. 3.1 Bewohnende mit Wohnsitz im Kanton Basel-Landschaft Das Wohnen und Leben im Pflegeheim ist für alle Bewohnerinnen und Bewohner mit Wohnsitz im Kanton BL in der Regel problemlos möglich. Dort wo die eigene finanzielle Leistungskraft dazu nicht ausreicht, können Unterstützungsbeiträge in Anspruch genommen werden. Im nächsten Abschnitt sind die dafür vorgesehenen acht Bausteine beschrieben. 3.2 Bewohnende mit Wohnsitz in einem anderen Kanton Das Wohnen und Leben im Pflegeheim ist nicht in jedem Fall gesichert, weil allfällige Unterstützungsbeiträge nach den Gepflogenheiten des Wohnsitzkantons gesprochen werden. Darum werden vor dem Eintritt die Finanzierungs- und Unterstützungsmöglichkeiten individuell geprüft und geklärt. 4 Finanzierungsmodell für Bewohnende mit Wohnsitz im Kanton BL 8 Gemeindebeitrag 6 Ergänzungsleistung (EL) 4 Gemeindebeitrag an Pflegekosten 7 Hilflosen-Entschädigung (HE) 5 Vermögensverzehr 1 Altersrente 2 Rente der beruflichen und persönlichen Vorsorge 3 Krankenkassenbeitrag an Pflegekosten Seite 2 von 6
3 4.1 Baustein 1: Rente der Eidgenössischen AHV Mit Eintritt ins Rentenalter erhalten Sie eine AHV-Rente. Die Leistungshöhe ist gesetzlich geregelt. Das Merkblatt 3.01 der AHV/IV enthält alle wichtigen Informationen. Eine ausführliche Beratung können Sie bei Ihrer Ausgleichskasse anfordern. Derzeit gelten folgende Rentenansätze: Pro Monat in CHF Einzelrente Minimum Maximum Die Rentenzahlung erfolgt direkt an die Rentnerin bzw. den Rentner. 4.2 Baustein 2: Rente aus beruflicher und persönlicher Vorsorge Mit dem Eintritt ins Rentenalter erhalten Sie - sofern Sie während der Erwerbszeit Beitragszahlungen geleistet haben - Leistungen aus der beruflichen Vorsorge (BVG, Säule 2) und der persönlichen Vorsorge (Säule 3a und 3b). Die Leistungshöhe richtet sich nach den Regeln der entsprechenden Vorsorgeeinrichtung. Sie erhalten dort auch alle Informationen zu den Leistungsbestimmungen. Die Rentenzahlung erfolgt direkt an die Rentnerin bzw. den Rentner. 4.3 Baustein 3: Beitrag der Krankenversicherung an Pflegekosten Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft setzt die Pflegenormkosten für die zwölf Pflegestufen fest. An diese Pflegekosten leistet die obligatorische Krankenversicherung einen vom Bundesrat festgelegten Beitrag. Dieser beträgt pro Tag und Stufe (in CHF): Stufe Beitrag Die Krankenversicherung richtet die Beitragszahlungen direkt an das Zentrum Ergolz aus. Darum werden diese Beitragsleistungen auf der Bewohnerrechnung in Abzug gebracht bzw. gutgeschrieben. Sofern Sie eine Zusatzversicherung besitzen, richtet diese ebenfalls Leistung aus. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Versicherung nach den geltenden Bestimmungen. Diese Beitragsleistungen werden direkt der versicherten Person gutgeschrieben. 4.4 Baustein 4: Gemeindebeitrag an Pflegekosten Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft setzt die Pflegenormkosten für die zwölf Pflegestufen fest. An diese Pflegekosten leistet die Wohngemeinde (nur bei Wohnsitz im Kanton BL) einen vom Regierungsrat festgesetzten Beitrag. Dieser beträgt pro Tag und Stufe (in CHF) Stufe Beitrag Die Gemeinden richten die Beitragszahlungen direkt an das Zentrum Ergolz aus. Darum werden diese Beitragsleistungen auf der Bewohnerrechnung in Abzug gebracht bzw. gutgeschrieben. Seite 3 von 6
4 Für die Bewohnerinnen und Bewohner mit Wohnsitz ausserhalb des Kantons Basel-Landschaft gelten die Regeln bzw. Bestimmungen des Wohnsitzkantons. Ein Unterstützungsanspruch an die Pflegekosten muss individuell geprüft werden. 4.5 Baustein 5: Vermögensverzehr Bevor die Ergänzungsleistung eine finanzielle Unterstützung leistet, muss ein Teil des Vermögens zur Finanzierung des Pflegeheimaufenthaltes beigesteuert werden. Als Faustregel gilt die Richtgrösse von 10% des steuerbaren Reinvermögens, wobei ein Vermögensfreibetrag zugestanden wird: Alleinstehende Person 37'500 Ehepaare Ehepaare mit selbstbewohnter Liegenschaft Ehepaar mit einer Person im Heim, einer Person in eigener Liegenschaft Baustein 6: Ergänzungsleistung (EL) Die Ergänzungsleistung zur AHV/IV hilft dort, wo Renten und übriges Einkommen die minimalen Lebenskosten nicht decken. Die Ergänzungsleistung ist ein rechtlicher Anspruch und keine Fürsorge oder Sozialhilfe. Zusammen mit der AHV/IV gehören die Ergänzungsleistungen zum sozialen Fundament unseres Staates. Die Merkblätter 5.01 und 5.02 der AHV/IV orientieren über die wichtigsten Regelungen. Ergänzende Informationen erhalten Sie bei der Ausgleichskasse Basel-Landschaft. Die Vermögensbewertung erfolgt zum Verkehrswert (Grund- und Wohneigentum). Einkünfte- und Vermögenswerteverzicht (Schenkungen) werden dem Vermögen und zum Einkommen (Kapitalertrag) hinzugerechnet. Als weitere Leistungen können geltend gemacht werden: Pro Monat in CHF Persönliche Auslagen Krankheits- und Behinderungskosten *) Krankenkassenprämien Grundversicherung**) 472 / / (Ansatz entsprechend Prämienregion I bzw. II) *) Zahnbehandlungen, Transportkosten, Kosten für Pflegehilfsmittel, Franchise und Selbstbehalte der Krankenkasse usw. **) Die Prämienverbilligung in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung wird direkt an den jeweiligen Krankenversicherer der versicherten Person ausgerichtet. Prüfen Sie auf der Prämienrechnung der Krankenkasse, ob der Abzug aufgeführt ist. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft kann die anrechenbaren Pflegeheimkosten begrenzen (Ergänzungsleistungsgesetz zur AHV, SGS 833). Er orientiert sich dabei an den Taxen der gemeinnützigen Alters- und Pflegeheime sowie der kantonalen Krankenhäuser für Unterbringung und Betreuung sowie am Kostenanteil der versicherten Person für die Pflegeleistungen. Zurzeit ist kein oberer Grenzwert festgelegt. Die Ergänzungsleistung wird direkt an die Rentnerin bzw. den Rentner ausgerichtet, erstmals für den Monat in welchem der Antrag eingereicht wurde. Der Ablauf der Anmeldung ist im Dokument 0334 Merkblatt Anmeldung Ergänzungsleistung beschrieben. Für Bewohnerinnen und Bewohner ab der Pflegebedarfsstufe 5 ist zudem zwingend auch eine Anmeldung bei der Hilflosen- Entschädigung (HE) vorgeschrieben. Seite 4 von 6
5 4.7 Baustein 7: Hilflosen-Entschädigung (HE) Diese Entschädigung kann geltend machen, wenn die Hilflosigkeit ununterbrochen mindestens ein Jahr gedauert hat. Hilflos ist, wer für alltägliche Lebensverrichtungen (Ankleiden, Toilette, Essen usw.) dauernd auf die Hilfe Dritter angewiesen ist, dauernder Pflege oder persönlicher Überwachung bedarf. Diese Entschädigung ist vom Einkommen und Vermögen unabhängig und beträgt bei einer Hilflosigkeit: Pro Monat in CHF mittleren Grades schweren Grades Im Merkblatt 3.01 der AHV/IV sind die wichtigsten Informationen enthalten. Weitere Auskünfte erteilt auch die Ausgleichskasse des Kantons Basel-Landschaft. Die Hilflosenentschädigung wird frühestens ein Jahr nach Eintreten der Hilflosigkeit und erst auf Gesuch hin an die Rentnerin bzw. den Rentner ausgerichtet. 4.8 Baustein 8: Gemeindebeitrag Die Gemeinden richten Bewohnerinnen und Bewohnern, deren Einkommen und Barvermögen unter Berücksichtigung allfälliger Ergänzungsleistungen nicht ausreicht, rückzahlbare Beiträge zur Deckung der Heimkosten aus. Zuständig ist die Gemeinde, in welcher die Bewohnerin oder der Bewohner vor dem Heimeintritt Wohnsitz gehabt hat. Gemeindebeiträge sind gegenüber Ergänzungsleistungen subsidiär. Der Anspruch auf Gemeindebeitrag entsteht frühestens mit dem Eintritt in das Zentrum Ergolz auf der Grundlage der Verfügung durch die Ergänzungsleistung. Die Gemeinden richten die Beitragszahlung direkt an das Zentrum Ergolz aus. Darum werden diese Beitragsleistungen auf der Bewohnerrechnung in Abzug gebracht bzw. gutgeschrieben. Rückerstattung / Rückforderung Die Gemeinde kann die an die Deckung der Heimkosten ausgerichteten Beiträge samt Zinsen bei der Bewohnerin oder beim Bewohner zurückfordern. Beiträge, die die Gemeinde wegen eines Einkünfte- oder Vermögenswerteverzichts ausgerichtet hat, kann sie samt Zinsen bei den Begünstigten zurückfordern. Werden Beiträge weder von der Bewohnerin oder dem Bewohner noch von den Begünstigten zurückerstattet, so hat die Gemeinde eine Forderung gegenüber dem Nachlass der Bewohnerin oder des Bewohners. Die Höhe der Zinsen entspricht dem kantonalen Vergütungszins für Vorauszahlungen bei der Staatssteuer. Weitere Informationen sind dem Gesetz über die Betreuung und Pflege im Alter; SGS 854; 38 zu entnehmen. Seite 5 von 6
6 5 Unserer Dienstleistung Wir beraten und informieren Sie gerne über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten. Ebenso koordinieren wir auf Ihren Wunsch hin die Gesuchseinreichung bei den verschiedenen Amtsstellen (Ergänzungsleistung, Hilflosen-Entschädigung, Gemeindebeitrag). Anschrift Zentrum Ergolz Hauptstrasse 165, 4466 Ormalingen Telefon 061/ Fax 061/ Webseite Öffnungszeiten Empfang/Sekretariat: Montag Freitag 8 12 Uhr / Uhr Ausgleichskasse Basel-Landschaft, Hauptstrasse 109, 4102 Binningen, Tel. 061/ Nützliche Adressen Bundesamt für Sozialversicherung, Ausgleichskasse Kanton Basel-Landschaft Verband Baselbieter Alters-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen Seite 6 von 6
Zur Betreuung gehören alle Leistungen und Tätigkeiten, welche:
1. Die Dienstleistungen des Pflegeheimes lassen sich in die drei Bereiche Hotellerie, Betreuung und Pflege unterteilen. Hotellerie Wohnen im Einzel- oder Doppelzimmer, Reinigung des Zimmers, WC und Dusche,
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