Forstwirtschaftsmeisterlehrgang und Kurs für Forstschutzorgane Forsteinrichtung
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- Reinhardt Geier
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1 Forstwirtschaftsmeisterlehrgang und Kurs für Forstschutzorgane Forsteinrichtung FAST Ossiach des BFW
2 Waldinventur Die Österreichische Waldinventur ist eine Stichprobenaufnahme, die umfassende und grundlegende Daten über den Wald in Österreich und den Bundesländern liefert. Zielsetzung der Österreichischen Waldinventur ist es, ein ökologisch und ökonomisch orientiertes Waldmonitoring System zu sein. Die Erhebungen und Ergebnisse dienen als Entscheidungshilfen für die Forstpolitik und Forstpraxis. Sie sind Datengrundlage für vielfältige wissenschaftliche Projekte. Die laufenden Beobachtungen des Waldzustandes unter besonderer Berücksichtigung der Zustandsveränderungen stellten hohe Ansprüche an die Objektivität, die Genauigkeit und die Nachvollziehbarkeit der Erhebungen. Bei der Konzeption der Österreichischen Waldinventur 2007/2009 wurden neben klassischen Inventurergebnissen die Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit, der Biomasse, der Biodiversität sowie Schutzwirkung des Waldes gegen Naturgefahren verstärkt berücksichtigt. Darüber hinaus wird durch Feststellung der Art der Nichtwaldflächen auch ein Schritt in Richtung Landschaftsmonitoring unternommen. Bei der Waldinventur werden in zirka Probeflächen über Bäume aufgenommen. In diesen Probeflächen werden 130 Parameter beurteilt. Vor allem wird mit Luftbildern, Satellitenbildern und Laserscanning gearbeitet. Waldentwicklungspläne Der Waldentwicklungsplan ist ein Fachgutachten, welches die Funktionen des gesamten österreichischen Waldes enthält. Der WEP wird auf Landesebene erstellt und vom Landeshauptmann, dem Bundesminister für Land und Forstwirtschaft zur Genehmigung vorgelegt. Dieser prüft die einzelnen Teilpläne, welche in Folge durch seine Unterschrift Gültigkeit erlangen. Jeder Waldentwicklungsplan behält für jeweils 10 Jahre Gültigkeit. Über ganz Österreich sind die Waldfunktionen in eine Karte eingezeichnet. Jede Funktion hat eine eigene Farbe und eine eigene Wertziffer. Drei hat die höchste Wertigkeit. Schutzfunktion Wohlfahrtsfunktion Erholungsfunktion Leitfunktion Schutzfunktion Nutzfunktion Wohlfahrtsfunktion Schutzfunktion 323 Seite 1
3 Messungen und Berechnungen Brusthöhendurchmesser (BHD) Der Brusthöhendurchmesser ist eine sehr wichtige Komponente bei der Forsteinrichtung. Der BHD wird in einer Höhe von 1,3m über den Boden auf der Berg zugewandten Seite gemessen. Beim stehenden Baum gibt es keine doppelte Kluppierung. Der BHD ist meist der Ausgangswert für weitere Volumsberechnungen beim stehenden Holz. Nicht nur für einzelne Bäume ist er ausschlaggebend, sondern auch für den gesamten Bestand. Baumhöhenmessung Der zweite wichtige Wert, welcher für die Volumsberechnung von stehenden Bäumen genutzt wird, ist die Baumhöhe. Wird das Volumen eines einzelnen Baumes berechnet, so ist die tatsächliche Baumhöhe zu messen. Benötigt man eine Höhe für die Bestandesvolumsberechnung so wird zwischen Oberhöhe und Mittelhöhe unterschieden. Für die Oberhöhe gibt es verschiedene Definitionen. Um sich auf eine Oberhöhe zu einigen, verwenden wir das Näherungsverfahren nach Pollanschütz. Dazu werden die Oberhöhen der drei stärksten Bäume der WZP (Winkelzählprobe) gemessen. Das Mittel dieser Werte kann als Oberhöhe verwendet werden. Werden bei einem Bestand mehrere WZP durchgeführt, so wird das Mittel aller Höhen, die in diesem Bestand gemessen wurden, als Oberhöhe verwendet. Die Mittelhöhe wird bei Vollaufnahmen über den Grundflächenmittelstamm errechnet. Dazu werden über alle BHD Stufen mehrere Höhen gemessen. Mit Hilfe der EDV wird eine Höhenkurve erstellt die im Bezug zu den BHD`s steht. Nun wird der Grundflächenmittelstamm errechnet (siehe Vollaufnahme) und aus der Grafik die Mittelhöhe herausgelesen. Allgemeine Regeln zum Messen der Baumhöhe: Der Standpunkt sollte die 1 1 ½ fache Baumhöhe entfernt sein. Der Baumwipfel und der Stammfuß sollten gut sichtbar sein. Seite 2
4 Bei geneigtem Gelände sollte man immer oberhalb des Stammes stehen. Die Entfernung zum Stamm sollte immer in der Horizontalen (waagrecht) gemessen werden. Bei Unklarheiten sollten die Messungen wiederholt werden. Methoden der Baumhöhenmessung Zehntelmethode Bei der Zehntelmethode wird ein handelsüblicher Zollstock oder ein 30 cm langes Lineal bei 3 cm markiert. Nun bewegt sich die Person mit dem Zollstock so weit vom Baum weg, dass der Baum von der Wurzel bis zu Krone optisch in die 30cm hineinpasst. 0cm = Stammfuß; 30 cm Baumkrone; Nun merkt man sich am Stamm des Baumes optisch die 3cm Markierung (entspricht 1/10 des Lineals). Am Stamm wird nun vom unteren Messpunkt bis zur gemerkten 3 cm Markierung der Wert in m abgemessen. Multipliziert man diesen Wert mit 10, so kommt man auf die Baumhöhe in m. Christen sche Höhenmesslineal Beim Christen schen Höhenmesslineal gibt es eine Basislatte mit 4m die am Stammfuß aufgestellt wird. Nun bewegt man sich, ähnlich wie bei der Zehntelmethode, so weit vom Baum weg, bis dieser als Ganzes in den Messbereich passt. Die Ziellinie zum oberen Lattenende schneidet das Messlineal dort, wo die Ablesung der Baumhöhe vorzunehmen ist. Für den Bau eines Christen`schen Höhenmesslineal benötigt man eine Vorlage. Das Arbeiten im Gelände wird durch die 4 Meter Latte erschwert. Blume Leiss (Altimeter) Für das Blume Leiss wird eine Messlatte benötigt. Mit ihr wird die Entfernung zum Baum optisch gemessen. Im flachen Gelände erhält man die Horizontaldistanz im geneigten Gelände muss die Distanz mit cos² α reduziert werden. Die Entfernung kann 15, 20, 30 oder 40 m betragen. Seite 3
5 Suunto Ähnlich wie beim Blume Leiss wird die Entfernung mit Doppelspat (optisch) und der Messlatte bestimmt. Die Höhenkorrektur bei geneigtem Gelände wird mit Hilfe eines Nomogramms berechnet. Das Nomogramm steht auf der Rückseite des Suunto`s. Mit Hilfe der 20 m Skala kann auch die Geländeneigung bestimmt werden. Spiegelrelaskop v. Dr. Bitterlich Mit dem Spiegelrelaskop nach Dr. Bitterlich können nicht nur Baumhöhen gemessen werden, sondern auch eine ganze Reihe von Daten, die für die Forsteinrichtung relevant sind. Der Vorteil des Relaskopes wird in der rechten Grafik ersichtlich. Die Skalen sind an die Neigung des Geländes angepasst, daher ist keine Neigungskorrektur nötig. Es wird für folgende Datenerhebungen verwendet: Kreisflächenbestimmung bei WZP Breitenmessungen für Stichprobenverfahren Abstandmessung Baumhöhenmessung Breitenmessung für obere Durchmesser Fh/d Messung % Messung (Gefällsmesser) Für die Messung von Kreisflächen wird meist die Zählbreite 4 des Spiegelrelaskopes nach Bitterlich verwendet. Jeder Stamm der breiter ist als sie repräsentiert 4m² Grundfläche auf einem Hektar. Multipliziert man die Anzahl der Bäume mit den 4m² erhält man eine Grundfläche, die mit der mittleren Höhe und der Formzahl auf die Vorratsfestmeter/ha schließen lässt. Zählbreite auf der Messskala des Spiegelrelaskopes Elektronische Höhenmessgeräte Bei den elektrischen Höhenmessgeräten gibt es vielseitige Ausführungen. Meistens wird mit Laser oder Ultraschall die Entfernung zum Baum gemessen. Mithilfe von Winkeldaten wird danach die Baumhöhe errechnet. Einige Geräte haben sich in der Forsteinrichtung bewährt. Bei reinen Lasergeräten ist es oft schwierig die Baumkrone in dichten Beständen zu treffen sowie verwertbare Seite 4
6 Daten zu erhalten. Im Bestand sind rein optische Geräte einfacher zu bedienen. Für Randbestände oder einzeln stehende Bäume sind Laserhöhenmessgeräte eine Bereicherung. Neigungen, Winkel und Entfernungen In der Forstwirtschaft wird sehr oft von % Neigung gesprochen. Ein Prozent Neigung bedeutet eine Neigung von 1m Höhenunterschied auf 100m. Die Neigung darf nicht mit Grad verwechselt werden. 100% sind 45 Grad. Oftmals werden Richtungen nicht in Grad sondern in Gon angeben. Hier hat der Basiskreis nicht 360 Einheiten sonder 400. Grad Gon 50 gon 100 gon 200 gon 400 gon Prozent 100% Näherungsformel: Prozent = (Grad*2)+10 genaue Formel von Grad in Prozent: Grad = (Prozent 10) / 2 von Prozent in Grad: Für einfache Berechnungen reicht meist die Einheit Meter. Gleich wie bei der Höhenmessung, sowie dem Vermessen einer Fläche wird immer mit der horizontalen Neigung (waagrecht) gerechnet. Meist ist es jedoch nur das Messen der Schrägdistanz möglich, deshalb muss auch die Neigung aufgenommen werden. Bei den Berechnungen werden später die Neigungen reduziert. (siehe Flächenberechnung) Messen von Entfernungen Entfernungen werden in der direkten Linie aufgenommen und nicht in der horizontalen. Für das Berechnen von Flächen oder das Einzeichnen in eine Karte müssen die Distanzen reduziert werden. Für das Berechnen der horizontalen Distanz benötigt man zwei Messdaten. Zum einen die schräge Distanz und zum zweiten die Neigung. Für die Reduktion der Schrägdistanz muss die Neigung von Prozent in Grad umgewandelt werden. von Grad in Prozent: von Prozent in Grad: c = b*cos α P = Prozent(100,45,34,.) Winkel in Grad Distanzen in Meter Seite 5
7 1 Gon = Grad 1 Grad = 0,9 Gon Die Messung der Distanzen kann mit diversen Entfernungsmessern erfolgen. Bei guter Sicht und wenig Gestrüpp, haben sich elektronische Messgeräte bewährt. Gibt es viel Verjüngung oder Sträucher ist ein Fadenmessgerät praktikabler. Mit einem Rollbandmaß kann immer nur in Maßbandlängen gemessen werden. Einzelstammvolumsberechnung Wenn man das Volumen eines stehenden Baumes berechnet, so spricht man von Vorratsfestmeter (Vfm). Zieht man dabei die Rinde, das Übermaß, den Bruch, den Stock sowie den Wipfel ab, so bekommt man die Erntefestmeter (Efm). Die unten angeführten Werte erhöhen sich bei Schadereignissen (Windwürfen Schneebruch, ). Der Abzug ist bei: Fichte und Buche 20 % Kiefer und Lärche 25 % Erntefestmeter = Vorratsfestmeter 20% Volumsberechnung mit Formzahl Für die Berechnung des Volumens ist die Berechnung mit Höhe, Brusthöhendurchmesser und der Formzahl die genaueste. Der Brusthöhendurchmesser und die Höhe werden am stehenden Baum gemessen. Die Formzahl ist der Faktor, welcher die Baumwalze in eine kegelähnliche Form reduziert. Für die Berechnung einer Formzahl müssen mehrere Bäume gefällt werden. Das gemessene Volumen dieser Bäume wird ins Verhältnis zur Stammwalze gesetzt. Das Verhältnis ist die Formzahl. Formzahlen bezogen auf die Wachstumsverhältnisse Gut Mittel Schlecht Fichte 0,45 0,47 0,48 0,49 0,50 Tanne 0,46 0,49 0,49 0,50 0,50 0,52 Lä, Ki 0,45 0,46 0,45 0,46 0,47 Bu 0,50 0,51 0,48 0,49 0,47 0,48 Seite 6
8 Formel nach Denzin und modifizierte Formel Für die Berechnung des Baumvolumens gibt es eine Faustformelberechnung, die im Feld sehr gute Anwendung findet. Dazu wird der BHD (cm) des Baumes quadriert und durch 1000 dividiert. Bei einer Normalhöhe von 26m ist das Ergebnis die Vorratsfestmeter des stehenden Baumes. Ist der Baum jedoch höher, werden für jeden Meter 3 % addiert. Ist der Baum kleiner, werden für jeden Meter 3 % subtrahiert. Seite 7
9 Bonitierung Die Bestimmung der Ertragsklasse einer Baumart wird Bonitierung genannt. Die Bestimmung kann über den 5 jährigen Höhenzuwachs und über Ertragstafeln erfolgen. Für die Berechnung des Einheitswertes gibt es sehr einfache Ertragstafeln. Berechnet man die Bonität über die Hilfstafeln für die Forsteinrichtung, so kann mittels einer Interpolation die Bonität sehr genau ausgerechnet werden. Fichtenbestand 80 Jahre Bonitierung bei Einheitswerten Mittlere Bestandshöhe 31 m sehr gut Mittlere Bestandshöhe 26 m gut Mittlere Bestandshöhe 21 m mittel Mittlere Bestandshöhe 15 m schlecht Mittlere Bestandshöhe 9 m sehr schlecht Bonitierung mit 5 jährigen Höhenzuwachs Die Bonitierung von jungen Beständen kann auch über den 5 jährigen Höhenzuwachs bestimmt werden. Dazu wird der Höhenunterschied zwischen dem 1. und dem 6. Astquirl über der Brusthöhe gemessen. Die Bonität wird mit Hilfe einer Tabelle bestimmt. Feststellung der Bonität 5 jähriger Höhenzuwachs (Quelle Schmiedler LWK) sehr schlecht cm schlecht cm mittel cm gut cm sehr gut cm Bonitierung mit Ertragstafeln Ertragstafeln sind Tabellen (z.b. Hilfstafeln für die Forsteinrichtung) in denen verschiedene Werte des Bestandswachstums in Abhängigkeit von Alter und Standortgüte bei einer bestimmten Bestandsbehandlung angegeben sind. In den Hilfstafeln für die Forsteinrichtung stehen Werte die sich auf vollbestockte Reinbestände, die alle 10 Jahre niederdurchforstet wurden, beziehen. Bei der Bonitierung mit Ertragstafeln wird mit der Oberhöhe (mehrere Messungen der stärksten Bäume), dem Alter (mehrere Bohrungen der stärksten Bäume) und dem dazugehörenden Wuchsgebiet des Bestandes bonitiert. Es können folgende Werte aufgelistet und errechnet werden: Oberhöhe, Grundfläche, Volumen (Ort/ha), Dgz, lfz, Baumartenanteile, Altersklassenanteile, Bestockungsgrad. Seite 8
10 Forsteinrichtung Waldwirtschaftspläne Der Begriff Forsteinrichtung taucht zum ersten Mal im 18. Jhd. auf, in einer Zeit in der Holz immer mehr zur Mangelware wurde. Die ungeregelten und wahllosen Holznutzungen führten zu regelrechten Waldverwüstungen. Das Holz wurde für Salinen und die Eisenerzeugung benötigt. Dies führte zu einer regelrechten Holznot, der man mit einer geregelten Forstwirtschaft entgegenzuwirken versuchte. Für jeden Wirtschaftsbetrieb ist ein Businessplan erforderlich, mit dem Einnahmen und Ausgaben geplant werden. Genau dieser Plan ist die Forsteinrichtung für jeden einzelnen Waldbesitzer. Der Waldwirtschaftsplan ist für alle Belange rund um den Wald als Leitbild zu sehen. Er ist die Grundlage für die Baumartenauswahl, die Entnahmemenge (Hiebssatz) des Standortes, die waldbauliche Behandlung, er weist Gefahren für den Bestand auf, er ist Planungsgrundlage für den Wegebau, und vieles mehr. All jene Informationen die bei der Aufnahme und Auswertung mit einfließen können später Hilfestellungen für Entscheidungen sein. Die Forsteinrichtung ist in drei Bereiche eingeteilt: Zustandserfassung (Inventur) Planung Kontrolle Materialien Um einen WWP erstellen zu können werden folgende Materialien bzw. Paramater benötigt: Grundbuchauszug Katastralmappen Luftbild Orthofoto Aufnahmeschlüssel Messkluppe Zuwachsbohrer Höhenmessgerät Ziele Grundbuchauszug: Der Grundbuchauszug kann auf dem zuständigen Amtsgericht oder online online.at/antrag/ bezogen werden. Jede Liegenschaft auf die sich Eintragungen beziehen hat im Grundbuch eine Einlagezahl. Es kann auch sein, dass ein Betrieb mehrere Einlagezahlen hat. Für den richtigen Grundbuchsauszug benötigt man alle Einlagezahlen mit den dazugehörigen Katastralgemeinden oder Katastralgemeindenummern. In den Katastralgemeinden hat jede Parzelle eine eigene Nummer, die zu Einlagen mit eigenen Einlagezahlen zusammengefasst sind. Seite 9
11 Der Grundbuchsauszug teilt sich in drei Teile auf. Es gibt A, B und C Blätter. Das A Blatt (Gutsbestandsblatt) ist in das A1 Blatt und in das A2 Blatt geteilt. Im A1 Blatt sind alle Grundstücke die zur Liegenschaft gehören mit Grundstücksnummer und weiteren Katasterdaten angeführt. Das A2 Blatt enthält mit dem Eigentum an Grundstücken verbundene Rechte und Beschränkungen. Im B Blatt (Eigentumsblatt) sind die Eigentümer mit den Besitzanteilen eingetragen. Im C Blatt (Lastenblatt) sind alle mit dem Eigentum verbundenen Belastungen eingetragen. Luftbilder, Orthofotos, Kataster Unter dem Begriff Orthofotos versteht man entzerrte und maßstabsgetreue Abbildungen der Erdoberfläche. Im Gegensatz zu Luftbildern, aus denen sie meist entstehen, müssen sie aufwendig verarbeitet und an die Erdkrümmung und Geländehöhe angepasst werden. Werden sie nicht georeferenziert (angepasst), so können sie nicht mit anderen Karten, Kataster, Höhenschichtlinien, ÖK,, zusammengelegt werden. Besorgt man sich Bilder aus GIS (Geographische Informations Systeme) Applikationen, bekommt man Orthofotos und keine Luftbilder. Stammen die Bilder von GoogleMaps, können es auch Luftbilder sein. Möchte man sehr genau arbeiten sollten die Bilder nicht kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden, sondern beim Vermessungsamt gekauft werden. Gibt man dort die EZ und Katastralgemeindenummer an, so können der Kataster und die Luftbilder bzw. Orthofotos digital in einer sehr guten Qualität gekauft und weiterbearbeitet werden. Unter Kataster wird eine Liste oder Sammlung von Dingen oder Sachverhalten mit Raumbezug verstanden. Es gibt mehrere Teile des Katasters: Im beschreibenden Teil (Liegenschaftsbuch) und in den Karten (Liegenschaftskarte) werden die geographische Lage, die baulichen Anlagen/Liegenschaften, die Art der Nutzung und Größe beschrieben. Für die Gis Anwendung ist natürlich die Karte mit den eingezeichneten Grundstücken wesentlich. Wird der Kataster wie eine Folie über das Orthofoto gelegt, erhält man eine perfekte Grundlage für eine Forstkarte. Es gibt auch hiergelegentlich Ungereimtheiten zwischen Kataster und Orthofoto. Informationen und Bezugsquellen Vermessungsamt Agrargis (Lebensministerium AMA) Google Maps KAGIS Oberösterreich Tiris und fakten/statistik tiris/tiris kartendienste/ GIS Burgenland government.bgld.gv.at/gis/default.aspx GIS Steiermark Seite 10
12 Aufnahmeschlüssel und Ziele Das Erstellen eines Waldwirtschaftsplanes sollte mit dem Definieren von Zielen beginnen. Was will ich mit dem WWP erreichen? Bei welchen Entscheidungen soll er mich unterstützen? und Wie genau wird der Plan später auch ausgeführt? Je genauer die Auswertung sein soll, umso genauer muss die Aufnahme gemacht werden. Wird der WWP zum Beispiel für waldbauliche Entscheidungen genutzt, ist es unumgänglich genaueste Standortseigenschaften aufzunehmen. Einleitung (allgemeiner Teil) des WWP Am Beginn jedes Waldwirtschaftplanes steht die Einführung bzw. eine allgemeine Beschreibung. In den allgemeinen Information zum Betrieb sollten folgende Daten stehen: Besitzer, Adresse, Katastralgemeinde(n), Betriebsnummer, Telefonnummer, Fax, E Mail, Gültigkeit des Planes, auch der Datenerfasser und der Zeitpunkt der Erfassung; In der Einleitung wird die Motivation zur Erstellung des Operates sowie die Ausgangssituation des Betriebs (Familiensituation und der Ausbildungsgrad des Operatverfassers, dargelegt. Für jeden WWP sollten mehrere Kleinziele in einem Gesamtziel zusammengefasst und beschrieben werden. Um den Betrieb mit anderen vergleichen zu können, sollten auf die Größe des Betriebes, auf die Betriebszweige und Erwerbsarten, die Aufschließung, die Böden und das Klima eingegangen werden. Viele dieser Daten werden in Werten bezogen auf Hektar oder Laufmetern angegeben. Beim WWP werden Daten der Waldflächen, wie geologischer Untergrund, das natürliche Waldgebiet, Belastungen im Grundbuch sowie die einzelnen Größen der Waldflächen zusammengefügt. Speziell auf den Forstbetrieb bezogen werden Daten über die Personalausstattung, Maschinenausstattung, Ziele der Waldbewirtschaftung, Betriebsziele und die Umtriebszeit erhoben. Um einen Überblick der verwendeten Pläne und schriftlicher Unterlagen zu geben, sollten diese im Plan beschrieben aufgelistet und eventuell mit dem Beschaffungsdatum bzw. Beschaffungsort beschrieben werden. Um den Überblick der dazugehörenden Einlagezahlen oder Parzellen zu bewahren, ist es günstig den Grundbuchsauszug und einen Auszug der Einheitswertberechnung beizulegen. Die Einteilung der Betriebsklassen (Schutzwald außer Ertrag, Schutzwald im Ertrag, Wirtschaftswald ) sollte vor den Detailaufnahmen im Gelände erfolgen. Grob und Feingliederung Bei der Erstellung von WWP sollte mit einer Einteilung der Flächen begonnen werden. Dazu muss Kartenmaterial über den aufzunehmenden Wald besorgt werden. Mit Hilfe von Luftbildern und Kataster können Flächen von oben grob beurteilt werden. Optisch sind Waldflächen auf Luftbildern mit unterschiedlichem Alter, sehr einfach zu unterscheiden. Seite 11
13 Begonnen wird anhand des Orthofotos mit einer Grobgliederung. Hier werden Waldkomplexe die durch Straßen, Wege, Bäche und Gräben getrennt sind, in Abteilungen unterteilt. Bei der Feingliederung werden zuerst Holzbodenflächen von Nichtholzbodenflächen unterschieden. Holzböden: bestockte Flächen und Blößen Nichtholzboden: Forststraßen, Dauerhafte Lagerplätze, E Leitungen, Sümpfe, Wildäcker, Abschließend werden die Bestände ausgeschieden. Die Unterteilung erfolgt nach: Alter, Baumart, Qualität, Bonität, Bestockungsgrad und Bewirtschaftungsform. Ein Bestand ist die kleinste Bewirtschaftungseinheit. Bei Nutzungen werden manchmal nur Teilflächen von Beständen genutzt. Diese werden später als eigene Bestände ausgewiesen. Bei den Aufnahmen im Gelände werden oft Unterschiede der zuvor getroffenen Einteilung entstehen. Diese Unterschiede werden natürlich im Gelände auf den ausgedruckten Karten korrigiert. Die Flächengrößen können dann später am PC auf gemessen und gleich in die Karten eingezeichnet werden. Bestandsaufnahmen Bei der Aufnahme von Beständen werden alle wichtigen Informationen über den Bestand und Standort aufgenommen. Einige Daten können auch aus GIS Programmen bezogen werden. Andere müssen mit Bestimmungsschlüsseln in der Natur erhoben werden. Die wichtigen Kennzahlen wie Bestockung, Vorrat, Zuwachs, Baumartenverteilung und Altersklassenverteilung werden erst bei der Winkelzählprobe aufgenommen. Folgende Daten können aufgenommen werden: Allgem. Beschreibung Position Größe Neigung Lage Relief Gründigkeit Grundgestein Erschließung Bringungsart Nährstoffversorgung Wald und Bodentyp Wasserversorgung Bestandsbeschreibung Hiebs und Kulturplanung Pflegemaßnahmen Seite 12
14 Position, Größe, Neigung, Lage, Relief Diese Daten können im Gelände mit Hilfsgeräten gemessen werden, oder sie werden aus geographischen Informationssystemen entnommen. Für die Größenberechnung einer Fläche würde ich ebenfalls ein geographisches Informationssystem empfehlen. Unter dem Relief versteht man die Erscheinungsform der Bodenoberfläche. Sie kann felsig, blockig, steinig, gleichförmig, ungleichförmig und vieles mehr sein. Gründigkeit des Bodens und Grundgestein Wie tiefgründig der Boden ist, lässt sich wegen zu hoher Kosten nicht in jedem Bestand erheben. Es verändert sich die Mächtigkeit und das Grundgestein auch nicht alle paar Meter. Ich würde empfehlen an Böschungen und offenen Bodenprofilen abzulesen wie tief der Boden ist. Die Informationen über das Grundgestein sind meist in den Geographischen Informationssystemen der Länder enthalten. Erschließung und Bringungsart. Eine der wichtigsten Merkmale eines Forstbetriebes stellt die Erschließung dar. Unter ihr versteht man die Erreichbarkeit der Fläche mit Maschinen. Ist eine Fläche gut erschlossen, kann Sie leicht mit den Holzerntemaschinen erreicht werden. Durch die Aufnahmen zum Waldwirtschaftsplan kann auch die Wirtschaftlichkeit des Baues einer Forststraße oder Rückweges bestätigt werden. In steilem Gelände können jedoch keine Wege gebaut werden. Diese Flächen sind nur mit Seilbahnen zu erschließen. Um die Rückekosten bei der Vorkalkulation abschätzen zu können, muss im Forstoperat auch die Bringungsart stehen. Für den Bau von Forststraßen ist es essentiell zu wissen, wie viel Holz auf der zu erschließenden Fläche steht und wie sich durch den Bau der Forststraße die Erntekosten sinken. Durch das Aufnehmen des Erschließungsgrades ist das Erstellen einer Statistik sehr einfach und ich kann meinen Betrieb mit anderen vergleichen. Die Bringungsart ist zur Berechnung der durchschnittlichen Holzerntekosten unumgänglich. Für jegliche wirtschaftliche Kalkulation mit einem Bestand werden immer die Holzerntekosten benötigt. Wenn ich den Holzerlös mit der anfallenden Holzmenge, den Sortimenten und den Holzpreisen berechne, benötige ich die Holzerntekosten um meine Erträge (DB I) zu kalkulieren. Nährstoffversorgung und Wasserversorgung Die Nährstoff und Wasserversorgung des Standortes wird durch sogenannte Zeigerpflanzen bewertet. Diese Pflanzen sind im Kapitel Wald und Bodentypen nach Hufnagel beschrieben. Seite 13
15 Wald und Bodentypen nach Hufnagel Für die Einteilung in Wald und Bodentypen ist ein genaues Betrachten der Bodenpflanzen sehr wichtig. Sie geben einen Überblick über den Wasser und Nährstoffhaushalt des Bodens. Grundsätzlich gilt: krautige, verholzte Bodenpflanzen =>magerer Standort; saftige, weiche Bodenpflanzen => guter Standort. Eine genauere Einteilung der Waldböden kann mithilfe der Literatur Waldtypen nach Hufnagel gemacht werden. In diesem Pflanzenatlas sind alle Waldtypen mit den dazugehörigen Pflanzen beschrieben. Als Überblick einige davon: Erika Typ Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Bewirtschaftung: Erika Kalk und Dolomit schlecht schlecht sehr gut Ochsenauge, Schwalbenwurz, Zypressen Wolfsmilch, Buchsbaumblättrige Kreuzblume, Edel Gamander, Felsen Himbeere, Kalk Blaugras keine Kahlschläge, Hauptbaumart Kiefer, durch den schlechten Wasserhaushalt sind Fichtenreinbestände nicht möglich, keine Streunutzung sondern Laubbäume fördern, Schneerosen Leberblümchen Typ Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Bewirtschaftung: Schneerose, Leberblümchen Kalk und Dolomit mäßig mangelhaft (neigt zur Trockenheit) gut Hainlattich, Buntes Reitgras, Weiße Segge, Zyklame, mandelblättrige Wolfsmilch, Frühlings Platterbse Kahlschläge vermeiden Beschirmung belassen, Hauptbaumart Kiefer, Buche zur Humusbildung fördern, Fichte und Lärche gewinnen an Anteilen. Waldmeister Sanikel Typ Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Waldmeister Sanikel Kalk und Dolomit gut bis sehr gut gut bis sehr gut gut durchlüftet Haselwurz, Große Sterndolde, gewöhnlicher Seidelbast, Eichenfarn, Haarige Hainsimse, Quirlblättrige Weißwurz, Geflecktes Lungenkraut, Wolliger Seite 14
16 Bewirtschaftung: Hahnenfuß, Knotige Braunwurz; Knollige Beinwurz, Buchenfarn, Wald Veilchen; Fichten Tannen Buchenwälder; Kiefer und Lärche können beigemengt werden. Schattenkräuter Typ (K Typ) Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Bewirtschaftung: Buschwindröschen, Neunblättrige Zahnwurz, Wald Bingelkraut Kalk und Dolomit kein bestimmtes Grundgestein ausgezeichnet ausgezeichnet ausgezeichnet Christophskraut, Geißfuß, Kriechender Günsel, Wilde Engelwurz, Wald Zwenke, Wald Trespe, Wald Segge, Süße Wolfsmilch, Wald Schwingel, Riesen Schwingel, Wald Gerste, Wald Witwenblume, Goldnessel, Flattergras, Vielblütige Weißwurz, Hohe Schlüsselblume, Hain Gaiskraut, Rote Nachtnelke, Wald Ziest, Höchste Massen und Wertleistung, gut für Edellaubhölzer geeignet, alle Bewirtschaftungsformen möglich, bei Kahlschlägen Achtung mit Verunkrautung; Sauerklee Schattenblümchen Typ (SS Typ) Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Bewirtschaftung: Sauerklee Schattenblümchen Silikat kein bestimmtes Grundgestein leicht sauer verschieden genügender Bodenhaushalt Frauenfarn, Dreiblättriges Schaumkraut, Echter Männerfarn, Wurmfarn, Wald Habichtskraut, Etagenmoos, Wald Hainsimse, Mauerlattich, Einbeere, Hasenlattich, Kranzmoos; Bei viel Licht: Reitgräser, Wald Weidenröschen, Himbeere, Fuchs Geiskraut, Klebriger Salbei; In der trockeneren Form sind Kahlschläge zu vermeiden und Tiefwurzler zu fördern. Bei der frischen Form sind Kahlschläge möglich, aber Achtung vor Vergrasung. Bei Staunässe gewinnt die Schwarzerle an Bedeutung. Astmoos Heidelbeer Drahtschmiele Typ (AHD Typ) Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Rotstengel Astmoos, Heidelbeere, Drahtschmiele Silikat säuerlich verschieden abnehmend Rippenfarn, Klauenmoos, Weißliche Hainsimse, Haarige Hainsimse, Wiesen Wachtelweizen, Wurmmoos, Grünstengel Astmoos; Bei viel Licht: Rotes Straußgras, Land Reitgras; Seite 15
17 Bewirtschaftung: In höheren Lagen: Alpen Brandlattich, Bärtige Glockenblume, Wald Wachtelweizen, Straußfedernmoos; Verbesserung des Standortes nur durch Förderung jeglicher Laubhölzer; auf trockeneren Böden ist die Kiefer die Hauptbaumart; mit zunehmender frische im Boden kommen Fichte, Tanne und Buche dazu. Torfmoos Heidelbeer Drahtschmiele Typ (THD Typ) Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Bewirtschaftung: Torfmoos, Heidelbeere, Drahtschmiele (immer alle drei) Silikat sauer nass gehemmt Wolliges Reitgras, Klauenmoos, geweltes Klauenmoos, Schlangen Bärlapp, Tannen Bärlapp, Harige Hainsimse, Gemeines Haarmützenmoos, Blutwurz, Wald Alpenglöckchen schlechter Standort mit Fichte als Hauptbaumart, Kiefer und Tanne beigemengt; Bodendüngung mit Kalk wäre von Vorteil; Als Laubholz stehen Moorbirke und Eberesche zur Verfügung anmoorige Fichtenwald Typ (af Typ) Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Bewirtschaftung: Torfmoos, Peitschenmoos, Wald Schachtelhalm Silikat (Gleyböden) bei Staunässe Versauerung, nass gehemmt Wolliges Reitgras, Schlangen Bärlapp, Großes Wurmmoos, Wald Alpenglöckchen; manchmal: Pfeifengras, Heidelbeere, etwas Sauerklee; Bei zunehmender Anmoorigkeit: schmalblättriges Wollgras, Moosbeere, Rauschbeere, Preiselbeere, Die Mächtigkeit dieses Standortes hängt rein von der durchwurzelbaren Bodenschicht. Meist gelingt es nur der Fichte hier oberflächlich zu wurzeln (Windwurfgefahr). Die Entwässerung des Standortes ist besonders wichtig. Es besteht Frostgefahr, deshalb die Verjüngung sehr sanft abdecken. Süßwasser Naßgallen Typ (SN Typ) Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Rauhhaariger Kälberkropf Silikat sehr nass gehemmt Sumpf Dotterblume, Bitteres Schaumkraut, Pendel Segge, Milzkraut, Rasenschmiele, Riesen Schachtelhalm, Sumpf Labkraut, Großblütiges Springkraut, Hain Gilbweiderich, Sternmoos, Sumpf Vergissmeinnicht, Wassermiere, Wald Binse Seite 16
18 Bewirtschaftung: Das Wasser muss in Bewegung bleiben, um Stagnation zu vermeiden. Bäume mit pumpender Wirkung pflanzen (Esche, Weiß und Schwarzerle). Wenn nötig Stichgräben ziehen. Rinnsale freihalten und den Wasserabfluss zu gewähren; Seegras Typ Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Bewirtschaftung: Seegras Silikat lehmige tonartige Böden annähernd sauer sehr nass mangelnd oft entsteht dieser Typ unter Fichten Monokulturen auf besonders feuchten Standorten. Eine Verbesserung des Bodens gelingt meist nur mit Hilfe von Erlen. Es sind Mischbestände und Tiefwurzler zu fördern. Hainsimsen Typ Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Bewirtschaftung: Weissliche Hainsimse Silikat südexponiert beeinträchtigt; Blätter werden durch den Wind verweht, kein oder nur mangelhaftes Bodenleben. oberflächliche Austrocknung (Wind) Wirbeldost, Schwärzlicher Geißklee, Drahtschmiele, Verschiedenblättriger Schwingel, Ginster Arten, Herbst Habichtskraut, Doldiges Habichtskraut, Hain Rispengras, Gewöhnliche Goldrute; Bei jedem Eingriff auf entsprechenden Bestandsschluss achten; Bodenschutz und Luftruhe sind ausschlaggebend für eine Verbesserung. Heidelbeer Trocken Typ Leitpflanze: Grundgestein: Nährstoffhaushalt: Wasserhaushalt: Lufthaushalt: Begleitpflanzen: Bewirtschaftung: Heidelbeere Silikat Trockentorf arm sehr trocken Süßer Tragant; Wirbeldost, Besenheide, Isländische Moosflechte, Rentierflechte, Klauenmoos, Zypressen Wolfsmilch, Langhaariges Habichtskraut, Gemeiner Dost, Preiselbeere, Das Hauptziel ist es den Unter und Zwischenbestand zu fördern, um eine Bedeckung des Bodens zu erreichen. Durch die Kiefer ist nur eine vorrübergehende Bodenbedeckung möglich, deshalb sollte auf Fichte und Buche Augenmerk gelegt werden. Eine schnelle Verbesserung kann durch Düngung und Lupinienanbau erreicht werden. Seite 17
19 Besenheiden Typ Leitpflanze: Besenheide Grundgestein: Silikat Nährstoffhaushalt: oberflächlich gehemmt Wasserhaushalt: oberflächlich gehemmt Lufthaushalt: Begleitpflanzen: wie HT Typ Bewirtschaftung: rasche Hilfe ist nur durch Düngung möglich, langfristig helfen Erlen den Boden wieder attraktiver zu werden. Allgemeine Bestandesbeschreibung Der Bestand sollte in einer allgemeinen Beschreibung charakteriesiert werden. In der Praxis hat sich ein Satz mit den wichtigsten Informationen bewährt. Mit diesem Satz sollte der Leser des WWP sich ein Bild im Kopf über den Bestand machen. Beispiel: Es ist ein stark geschälter 50 jähriger Bestand im Schleppergelände, der dringend durchforstet werden muss. Bestandesbeschreibung Für die genauere Beschreibung des Bestandes muss auf Schäden, Verjüngung, Qualität, Schichtung, Hiebs und Kulturplanung sowie die Pflegemaßnahmen eingegangen werden. Je nachdem welche Anforderungen der Auftraggeber hat, kann hier ins Detail gegangen werden. Schäden» Art der Schäden» Wie viele Bäume in Prozent» Welche Bäume» Welche Altersklasse Verjüngung» Baumarten» Gesichert ungesichert» Verteilung im Bestand Schichtung» einschichtig, mehrschichtig, Qualität» grobastig, faul, Hiebs und Kulturplanung» Vornutzung» Endnutzung Seite 18
20 » Aufforstung» ev. Baumartenvorschlag Pflegemaßnahmen» Aussicheln,» Düngen» Stammzahlreduktion» Mischungsregulierung» Dickungspflege» Durchforstung usw. Bestandesdatenerhebung: Baumarten und Baumartenanteil Für die Berechnung des Vorrates und waldbauliche Entscheidungen sind die Baumartenanteile unumgänglich. Für die Berechnungen wird der Vorrat für jede einzelne Baumart verlangt. Die Anteile werden in zehntel Anteilen angegeben. Ist eine Baumart unter 1/10 vorhanden, kann sie als Einzeln oder Beigemengt in der Bestandsbeschreibung angeführt werden. Die Summe der Baumartenanteile muss immer 1 ergeben. Bei Winkelzählproben und Stichproben können die Baumartenanteile errechnet werden. Wichtig ist dabei immer die Berechnung über die Grundfläche (nicht Masse). Sie können aber genauso angeschätzt werden. Beispiel: WZP Fichte 12m² Grundfläche vor Ort 25,0m² Grundfläche ET = 0,48 Tanne 6m² Grundfläche vor Ort 19,0m² Grundfläche ET = 0,31 Buche 2m² Grundfläche vor Ort 18,5m² Grundfläche ET = 0,10 0,9 Bestockungsgrad Bestockungsgrad / Bestockung(Baumart) = Baumartenanteile Fichte: 0,48 / 0,9 = 0,53 0,5 Baumartenanteil Tanne: 0,31 / 0,9 = 0,34 0,4 Baumartenanteil Buche: 0,10 / 0,9 = 0,10 0,1 Baumartenanteil Alter und Altersklassenanteile Für die Altersbestimmung kann man auf die Geschichte des Bestandes zurückgreifen. Vielleicht besteht ein altes Operat oder der seinerzeitige Pflanzungstermin ist noch bekannt. Ist der Bestand noch sehr jung, können die Astquirle am Baum gezählt werden. Wurde in letzter Zeit eine Nutzung durchgeführt, können die Jahrringe der gefällten Bäume gezählt werden. Eine gängige Möglichkeit das Alter am stehenden Baum zu ermitteln, ist das Anbohren mit einem Zuwachsbohrer. Dieser Vorgang erfordert ein wenig Geschick und Übung. Dazu wird der Bohrer in Brusthöhe bergseitig in den Stamm eingebohrt. Es ist erforderlich die Stammmitte zu treffen. Ist der Stamm faul oder hohl, kann das Alter nicht mit dem Zuwachsbohrer bestimmt werden. Seite 19
21 Nach den Baumartenanteilen müssen noch die Altersklassen bestimmt werden. Gibt es in einem Bestand zwei oder mehrere Altersklassen, so werden diese in Zehntel angegeben. Die Summe der Altersklassenanteile je Baumart müssen immer 1,0 ergeben. In der Auswertung werden die Altersklassen farblich in einer Karte dargestellt. Für diese Karte gibt es einen eigenen Farbenschlüssel der verwendet werden sollte. Altersklasse Jahre Farbe Blöße unbestockt weiß I AKL bis 20 gelb II AKL rot III AKL Grün IV AKL blau V AKL braun VI AKL über101 grau Beispiel: Baumartenanteile Altersklassenanteile Jahre Alter 0,6 FI 8/10 FI /10 FI ,4 Bu 10/10 Bu Bonitierung Siehe Seite 9 Bestockung Unter Bestockung versteht man das Verhältnis von Grundfläche am Ort zur Grundfläche aus den Ertragstafeln. Die Bestockung am Ort wird entweder über die Vollaufnahme oder eine Winkelzählprobe errechnet. Mit der dazu passenden Höhe und dem Bestandsalter wird die Grundfläche aus den Ertragstafeln gelesen und in Verhältnis zur Grundfläche vor Ort gesetzt. Eine weitere Möglichkeit ist das Anschätzen des Bestockungsgrades, was aber viel an Erfahrung benötigt. Der Bestockungsgrad wird in Zehntel angegeben und kann über oder unter 1 liegen. Beispiele: Vorrat am Ort 59 m² Vorrat ET 65 m² Bestockungsgrad: 59/65 =0,9 Bestockungsgrad Schlussgrad Der Schlussgrad ist ein Maß für die Bestandsdichte. Er gibt die Überschirmung des Waldbodens von den Bäumen an. Achtung: Es wird auch die Verjüngung in den Schlussgrad eingerechnet. Seite 20
22 Merkmal Überschirmte Fläche in 1/10 Merkmal Überschirmte Fläche in 1/10 Blöße 0 lückig 7,8 räumdig 1,2,3 geschlossen 9,10 locker 4,5,6 Vorrat Unter Vorrat versteht man die Holzmenge die im Wald steht. Der Vorrat wird nicht in Erntefestmeter (Efm), sondern in Vorratsfestmeter /Vfm angegeben. Achtung beim Vorrat werden zu Vergleichszwecken die Werte auf den Hektar und die Werte die auf der Fläche stehen angeben. Die Werte die auf einem Hektar stehen müssen nur mit der Flächengröße multipliziert werden und schon hat man die Vorratsfestmeter auf der tatsächlichen Fläche. Zuwachs Unter Zuwachs versteht man die Vermehrung des Vorrates. Jedes Jahr wachsen unsere Bestände und der Vorrat nimmt zu. Jedoch gibt es bei den jährlichen Zuwächsen Unterschiede. Eine Verjüngung hat auf demselben Standort niedrigeren Zuwachs als ein Stangen oder Altholz. Deshalb gibt es in der Forsteinrichtung zwei Zuwächse: Lfz laufende Zuwachs in den nächsten 10 Jahren Dgz Durchschnittliche Gesamtzuwachs des Bestandes seit der Verjüngung Steht eine Entscheidung an, ob ein Bestand gefällt werden soll oder ob er weiter Jahre stehen bleiben soll, ist der lfz ideal. Der lfz zeigt die zu erwartende Zuwachsleistung des nächsten Jahrents an. Werden zwei Bestände miteinander verglichen wird meist der dgz herangezogen. Er gibt Auskunft wie viel Holz seit dem Bestehen des Bestandes durchschnittlich in einem Jahr gewachsen ist. Seite 21
23 Bestandsvolumsberechnungen Bei der Bestandsaufnahme können mehrere Verfahren verwendet werden: eine Vollaufnahme, ein Probeflächenverfahren oder eine Stichprobenaufnahme. Das genaueste, aber aufwendigste Verfahren ist die Vollaufnahme. Allerdings ist die Abweichung des Volumens beim Stichprobenverfahren, bezogen auf die zeitliche Komponente, sehr gering. Deshalb wird meist bei Waldwirtschaftsplänen mit einer Winkelzählprobe gearbeitet. Vollaufnahmen oder Probeflächenverfahren werden für Versuchsflächen und Vergleichsflächen verwendet. Vollaufnahme Bei der Vollaufnahme wird jeder Baum nach Baumart sowie BHD getrennt aufgenommen. Meist gibt es eine sogenannte Kluppschwelle (6 8cm). Wenn Bedarf besteht, kann bei der Vollaufnahme ausscheidender Bestand und verbleibender Bestand getrennt aufgenommen werden. Über mehrere BHD Stufen verstreut, werden einige Höhen gemessen und eingetragen. Es sollte pro 3 4cm BHD Veränderung eine Höhe gemessen werden. Mit diesen Höhen wird später eine logarithmische Höhenline erstellt. Bei der ersten Begehung sollte man sich eine Baumartenübersicht verschaffen. Sind auf der Fläche Baumarten nur vereinzelt vorhanden, würde ich diesen keine Spalte in der Vollaufnahme geben. Sie sollen getrennt mit BHD, Höhe, Formzahl und Entnahme oder Verbleibend aufgezeichnet werden und später in die Berechnungen einfließen. Seite 22
24 Seite 23
25 Flächenberechnung Um von der Probefläche auf einen Hektar oder auf die Gesamtbestandsfläche zu schließen muss eine genaue Flächenberechnung erfolgen. Dazu wird eine Fläche von einem geographisch typischen Punkt aus aufgenommen. Der Punkt sollte ein markanter Grenzpunkt, ein großer Baum, ein Straßenpunkt, oder ähnliches sein. Von diesem Punkt aus werden die nächsten Punkte eingemessen: Für die Berechnung müssen folgende Werte aufgenommen werden. Schrägdistanz (m ) Neigung( Grad oder %) Azimut (Grad oder gon) Mittels des Azimutwinkels von jedem Punkt sowie der horizontalen Entfernung zwischen zwei Punkten kann die Fläche im KaGis eingezeichnet werden und die Fläche ermittelt werden. ten&ks=kaernten_atlas Für die Reduktion der Schrägdistanz muss die Neigung von Prozent in Grad umgewandelt werden. von Grad in Prozent: von Prozent in Grad: c = b*cos α P = Prozent(100,45,34,.) Winkel in Grad Distanzen in Meter 1 Gon = Grad 1 Grad = 0,9 Gon Um später auf die Werte des Gesamtbestandes schließen zu können, sollte nach dem Berechnen der Probefläche auch die Gesamtfläche des Bestandes ermittelt werden. Seite 24
26 Winkelzählprobe (WZP) Die Winkelzählprobe ist ein Stichprobenverfahren der Waldinventur. Sie wird zum Errechnen des Bestandsvolumens verwendet. Mit der Probe wird die Anzahl der Bäume die sich innerhalb eines Probekreises befinden gezählt. Ist ein Baum grenzwertig kann er mit folgender Formel überprüft werden. RGrenz: Radius in dem sich der Baum befinden muss BHD: Brusthöhendurchmesser (m) des Baumes Z: gewählte Zählfaktor Bei der Winkelzählprobe wird mit einem Messinstrument die Breite der Bäume in Brusthöhe (1,3m) betrachtet. Von einem Punkt aus werden alle Bäume, die breiter als die Zählbreite des Messinstrumentes sind, im Radius von 360 Grad gezählt und nach Baumarten getrennt aufgenommen. Für die Messung wird entweder ein Spiegelrelaskop, ein Messplättchen, ein Daumen oder ein Messstab verwendet. Man stellt sich auf einen Punkt, nimmt das Messgerät und dreht sich um 360 Grad. Bei der Messung werden die Bäume gezählt, die breiter als die Zählbreite erscheinen. Bei dieser Messmethode repräsentiert jeder gezählte Baum eine gewisse Grundfläche. Diese Grundfläche wird mit folgender Formel errechnet: Bei den Methoden: Messplättchen, Messstab, und Messmethode mit dem Daumen wird mit oben stehender Formel die repräsentative Grundfläche errechnet. Beispiel: Ein Stock ist 2 cm Breit und 50 cm lang. Zählfaktor = (50*2cm/50cm)² = 4m² Jeder Baum der breiter als der Messstab erscheint wird mit einer Grundfläche von 4m² angenommen. Korrektur der Grundfläche bei WZP ohne Spiegelrelaskop Seite 25
27 Die Grundfläche erhöht sich je steiler das Gelände wird. Um diese Veränderung aufzunehmen, muss ein Korrekturfaktor der Grundfläche je nach Neigung erfolgen. Neigung % Korrekturfaktor Neigung % Korrekturfaktor 10 1, , , , , , , , , ,414 Für die weiteren Berechnungen wird auch noch die Baumhöhe benötigt. Findet eine Überschlagsberechnung vor Ort statt, wird die Masse mit der mittleren Höhe errechnet. Findet jedoch eine genaue Bonitierung statt, wird die Oberhöhe verwendet. Dazu wird eine Höhe je Baumart gemessen, meistens vom zweitstärksten Baum in der WZP. Für eine aussagekräftige Aufnahme eines Hektars müssen vier Winkelzählproben gemacht werden. Grundfläche Unter der Grundfläche versteht man die Summe der Grundflächen aller Baumstämme einer bestimmten Waldfläche. Hat man die Grundfläche aller Stämme und die Stückzahlen, kann über die Kreisflächenformel der mittlere BHD errechnet werden. Umtriebszeit Die Umtriebszeit ist die planmäßige festgesetzte durchschnittliche Zeitdauer zwischen Kultur/Verjüngung und dem Erreichen des Betriebszieles. Die Umtriebszeit ist vereinfacht die Produktionsdauer eines Bestandes. Die Obergrenze der Umtriebszeit bilden Gefährdungen wie Rotfäule, Rotkern in höherem Alter, Windwurfgefahr, Insektengefährdung und die technische Verwertbarkeit. Die Untergrenze wird durch die Verwertbarkeit und wirtschaftliche Überlegungen begrenzt. Gerne wird auch der Begriff Hiebsreife in Bezug zur Umtriebszeit gebracht. Als hiebsreif wird ein Baum bezeichnet, der die gestellten Forderungen (BHD, Höhe, Qualität, Alter) erfüllt bzw. erreicht hat. Im Forstgesetzt ist ein Bestand ab einem, von der Baumart abhängigem Alter (Fichte 60 Jahre) hiebsreif. Normalvorrat Das Ergebnis der Normalwaldüberlegung ist der Normalvorrat (VN), der eine wichtige Größe in der Hiebssatzberechnung darstellt. Das Normalwaldmodell bezieht sich auf einen konstanten jährlichen Zuwachs, konstante Vorratshöhe und eine konstante jährliche Nutzung. Der Normalvorrat ist ein Seite 26
28 Rechenmodell. Für die Berechnung des Normalvorrates benötigt man: die Ertragstafel, die Bonität, die Baumartenanteile und die Umtriebszeit für den gesamten Bestand. Für die Berechnung des Normalvorrates geht man in die Tabelle 5.1 Normalvorrat des verbleibenden Bestandes Hilfstafeln für die Forsteinrichtung Seite 146. Mit der Ertragsklasse, der durchschnittlichen Bonität des Betriebes und der Umtriebszeit wird der Normalvorrat /je ha herausgelesen. Dieser Wert wird mit den Baumartenanteilen reduziert und der Betriebsfläche multipliziert. Zusammen ergibt der Wert den Normalvorrat. Hiebssatzberechnungen: Das Ergebnis der Nutzungsplanung ist der Hiebssatz, der den planmäßigen Output des Betriebes darstellt. Der Hiebssatz sollte immer nachhaltig sein. Bei der Hiebssatzberechnung unterscheidet man zwischen Endnutzungsplanung und Vornutzungsplanung. Für die Berechnung des Hiebssatzes gibt es mehrere Formeln. Jede davon bezieht sich auf verschiedenste Einflussfaktoren. Für die Erstellung eines WWP sollten mehrere Verfahren angewendet und gemittelt werden. Einige Beispiele der Hiebssatzberechnungen sowie die Formeln finden sich im Sammelwerk Hilfstafeln für die Forsteinrichtung. Hiebssatz nach Mantel Masse = jährliche Hiebssatz in Vfm ½ Umtrieb Beispiel: Umtriebszeit = 120 Jahre = 882 Vfm 60 Reduzierter Flächenetat Fläche x mittleres. Alter x Vfm Masse je ha ( V,VI, VII Altersklasse) (Umtriebszeit/2) Beispiel: 188,02 ha x 56 Jahre x 497Vfm/ha = 725 Vfm Österreichische Kammeraltaxe Zuwachs +/ lfz (Vorrat wirklich Vorrat normal) Zeit für die Umwandlung in eine ausgeglichene AKL Verteilung Beispiel: 1186 Vfm + (52926Vfm 70876Vfm) = 1036 Vfm 120 Seite 27
29 Massenhiebssatz (Verfahren nach Mantel) 2 X Vorrat (Vfm) / Umtriebszeit (Jahre) = Hiebssatz Beispiel: Vorrat: 850 Vfm Umtriebszeit: 100 Jahre 2 X 850 Vfm / 100 Jahre = 17 Vfm GIS Programme Für das Erstellen des Kartenmateriales wird eine GIS Programm benötigt. Von den einzelnen Bundesländern gibt es GIS Programme für die nicht bezahlt werden muss. Es können Orthofotos, Kataster, Höhenschichtlinien und viele weitere Informationen betrachtet werden. Es gibt sogar die Funktion Strecken und Flächen heraus zumessen, jedoch kann nicht gespeichert werden. Für das Erstellen des WWP werden jedoch einige Daten genutzt. Es werden das Grundgestein über die Geologische Karte und der Niederschlag von der Niederschlagskarte herausgelesen. Für das Erstellen und Speichern von Karten wird ein eigenes GIS Programm notwendig. Es gibt viele diverse Programme, mit vielen Anwendungsmöglichkeiten AgrarGis AmaGis F Gis Q Gis.. Hier einige Anwendungsbeispiele: Altersklassenkarte Vorratskarte Nutzungsartenkarte Dringlichkeitskarte Bodentypenkarte Wasserhaushaltskarte Höchenschichtlinienkarte Grundgesteinskarte Sortentafeln: Für das Anschätzen der Sortimente werden sogenannte Sortentafeln verwendet. In den Tafeln wird mit dem mittleren BHD und dem H/D Wert die Aufteilung der Sortimente dargestellt. Aus den Sortentafeln können jedoch nur bis 40 cm Durchmesser Daten entnommen werden. Unter dem H/D Wert versteht man das Verhältnis von Höhe zu Durchmesser. Desto geringer der H/D Wert ist umso Seite 28
30 stabiler ist der Baum. Die Sortentafeln teilen sich in drei Gruppen auf: die Einzelstammsortentafeln, die Bestandssortentafeln und die Sortenertragstafeln. Kappholz/Brennholz Rest zwischen dem letzten ausgeformten Stück und der Derbholzgrenze von 7 cm ohne Rinde Sonstige Nutzholz: Nutzholz mit einem Zopfdurchmesser kleiner 15 cm ohne Rinde. 1b Kleinbloch 2a Bloch ab 20 cm 2b Bloch ab 25 cm 3a Bloch ab 30 cm laut ÖHU 3b Bloch ab 35 cm 4+ Bloch ab 40 cm Die Einzelstammsortentafeln enthalten die Erntefestmeter ohne Rinde, aufgeteilt auf die Sortimente. Getrennt nach den Hilfstafeln für die Forsteinrichtung enthalten die Bestandssortentafeln die prozentualen Zahlen der Sortimente. Sie werden mit den anfallenden Holzmaßen multipliziert und durch 100 dividiert. Das Ergebnis sind Vorratsfestmeter je Sortiment. Für eine Reduktion der Vorratsfestmeter auf Erntefestmeter finden sich im Anhang graphische Umrechnungsfaktoren. In den Sortenertragstafeln sind die Erntefestmeter bei Vollbestockung nach Alter und Ertragsklasse aufgeteilt. Für eine Reduktion der Vorratsfestmeter auf Erntefestmeter gibt es ebenfalls im Anhang graphische Umrechnungsfaktoren. Seite 29
31 Seite 30
32 Literaturverzeichnis Hilfstafeln für die Forsteinrichtung DI Dr. Julius Marschall Österreichischer Agrarverlag ISBN: Sortentafeln für Fichte Österreichischen Agrarverlag Leitfaden zur Waldmeßlehre J. D. Sauerländer's Verlag Frankfurt am Main Grundbegriffe der forstlichen Meßkunde Georg Fromme und Co., Wien München Univ. Prof. DI Dr. Sterba, DI Griess Horst Kramer Hufnagl Puzyr Forstbetriebsplanung als Entscheidungshilfe Knoke, Grieß, Hahn Rößinger, Schneider Ulmer (Eugen) (27. Februar 2012) ISBN 10: Der Waldtyp Innviertler Presseverein, Ried. i.l. Hans Hufnagl Rechtskunde für den Landwirt Leopold Stocker Verlag Leopold Stocker Verlag ISBN Waldwirtschaftsplan Programm der LWK Niederösterreich Landwirtschaftskammer Niederösterreich Abt. Forstwirtschaft Wiener Straße St. Pölten Tel / Seite 31
33 Abt. Uabt. Blatt Betrkl. ArbeitNr. Standort Neigung Re- lief Hang Wasser Fels Vegetation: N A B C D E F G H I J K L Streu Sauerklee NW NO Gras Habichtskr. W + O H a n g n e i g u n g ( i n G r a d ) Moos Preiselbe. SW SO Farne Besenheide Bestand S Heidelb Mauerlattich E r s c h l i e ß u n g E B r i n g u n g s a r t H v Sa K K Lsb nbr Punkt Wzp A l t e r s v e r t e i l u n g Exposition Gründigkeit Bestkl. M e s s u n g e n Sg Schicht Verjüng. Schäden Lage/Nr. Ba N 1/10 Ba 1/10 von - bis A Ba Alter Baumhöhe 1/10 B C 1/10 D E Nutzungsart Code Dringlichk. Akl Fläche M a s s e Pflanz % ha % Efm Stk.
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