Gerechtes und nachhaltiges Wirtschaften, die Finanzierung des Sozialen neu denken! DEVAP-Fachtagung, September 2015
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- Annika Gerstle
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1 Gerechtes und nachhaltiges Wirtschaften, die Finanzierung des Sozialen neu denken! DEVAP-Fachtagung, September 2015
2 ! 85% der Menschen halten das derzeitige Wirtschaftssystem nicht mehr für gerecht! Nur 15% glauben, daran könne man etwas ändern! Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander, ein Drittel der Bevölkerung droht vom Wohlergehen abgekoppelt zu werden (in anderen europäischen Regionen weit dramatischer)! Globale Umweltzerstörung schreitet noch schneller voran, als globale Bekämpfung von Armut und Hunger
3 ! Große Sehnsucht der Menschen nach Überschaubarkeit in einer globalisierten Welt: regionale Einkaufsverbünde, Regional- Währungen entstehen; alternatives Konsumentenverhalten kommt in der Mitte der Gesellschaft an (Bio-Produkte)! Die Finanzierung des sozialen Netzes aus Steuern und Abgaben ist langfristig nicht gesichert (oder unmöglich).! Einschnitte in die Qualität des sozialen Netzes werden nicht gewollt neue Finanzierungsformen werden erforderlich
4 ! Geld ist nicht Nutzwert, sondern Tauschwert! Deswegen muss die Finanzbilanz ergänzt werden um die Gemeinwohlbilanz! Diese reguliert den Zugang eines Unternehmens zum Kapitalmarkt, seine Besteuerung, seine Zoll-Sätze (nicht mehr triple A )! Produkte werden gekennzeichnet, ob das Unternehmen dem Gemeinwohl dient oder nicht (Gemeinwohl-Ampel, rot, gelb grün)
5 ! Im Wirtschaften sollen die gleichen Prinzipien belohnt werden, die wir für unsere sonstigen Beziehungen als wertvoll erkennen: Vertrauen, Kooperation, Solidarität statt Wettbewerb, Konkurrenz, unmenschliche Produktionsbedingungen um des materiellen Vorteils willen! Privat vererbbares Vermögen soll begrenzt werden, Rest fließt dem Gemeinwohl zu; Einkommensspreizungen in den Unternehmen sind zu begrenzen
6 ! 8106 UnterstützerInnen! 1764 Unternehmen, davon ca. 280 mit Bilanz! 6051 Privatpersonen! 228 Vereine! 1 Gemeinden/Regionen (vollendet Südtirol; in Aufbau Salzburg und Dornbirn)! 62 PolitikerInnen
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10 ! Über 250 Unternehmen haben seit 2010 eine Gemeinwohlbilanz erstellt, unzählige internationale Energiefelder entstanden! Die Beauftragung einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in der Produktion eines Unternehmens führt zu einer Verbesserung der Gemeinwohl-Bilanz! Übernahme von Verantwortung im Sozialraum bietet also wirtschaftliche Vorteile damit nicht mehr Spendentätigkeit o.ä. als Prinzip, sondern nachhaltige Kooperationen!
11 ! Ampel auf Produkten anhand des Produktes noch möglich, anhand des Unternehmens schwierig! Privat vererbbares Vermögen begrenzen bei Unternehmen?! Starke Betonung außerparlamentarischer Politik-Elemente notwendig oder unrealistisch oder sogar störend?! Korruption bei Vergabe der Gemeinwohl- Bilanz-Punkte?
12 Verfassung des Freistaates Bayern: Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten. (Art. 151, Abs. 1) In Kraft getreten:
13 ! Papst Franziskus: Diese Wirtschaft tötet! Sozialwort der Kirchen! Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages , Abschlussbericht!! Postwachstumsgesellschaft-Forschung!! Suffizienzforschung!! Glücksforschung! Dazu kurze Beispiele:
14 ! Enquete-Kommission Wohlstand, Wachstum, Lebensqualität des Deutschen Bundestages, Schlussbericht Mai 2013
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17 ! HPI = happy planet index! Beziehung zwischen ökologischem Fußabdruck, Lebensqualität, ökonomischem Wohlstand/Wachstum
18 ! Materielle Anreize wirken ab einem bestimmten Sättigungsgrad nicht mehr! Unterschiedliche Forschungsergebnisse hinsichtlich der Höhe der Sättigungsgrenze: von US $ /Jahr bis /Jahr! Auf Geldmehrung angelegtes Wirtschaften ist nicht nachhaltig motivierend für den Menschen
19 ! Wesentlich für das nachhaltige Wohlbefinden des Menschen sind u.a. zwei Merkmale: Das Maß der richtigen Beanspruchung (GWÖ: Umfang der Wochenarbeitszeit ) und Die Zugehörigkeit zu einer größeren Geschichte (GWÖ: Nachhaltigkeit, Ökologie, weltweite Bewegung etc.)
20 ! Unternehmen und Diakonische Werke sollen Gemeinwohlbilanz erstellen!! Exkurs konkret: Wie geht das?! Politik anfixen! Hinweis auf EREV-Kongress 2015, Potsdam, Workshop mit Anne Berg und Landbrot- Produzent
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24 ! Staatsministerium Bayern (Regierung von Oberbayern) fördert soziale Einrichtungen Mittel für die wissenschaftliche Begleitung sind zugeflossen! Evangelische Hochschule Nürnberg als wissenschaftlicher Partner /zwei Ebenen: GWÖ und SROI! 3 workshop-tage mit erweiterter Leitungskonferenz; Durchgang durch die Matrix und Diskurs der Konsequenzen für das Unternehmen
25 ! Demokratie und Mitbestimmung! Ethische Kundenauswahl! Beschaffung
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28 ! Christian Felber: Gemeinwohlökonomie (2010, 2011), Deuticke! Irmi Seidl, Angelika Zahrnt (Hrsg.): Postwachstumsgesellschaft (2010), Metropolis! Raimund Dietz: Geld und Schuld eine ökonomische Theorie der Gesellschaft (2013 ebda.)! Peter Ulrich: Zivilisierte Marktwirtschaft. Eine wirtschaftsethische Orientierung. (2005) Herder (hier: Begriff der Lebensdienlichkeit als Maßstab des Wirtschaftens)! Schlussbericht der Enquete-Kommission Wohlstand-Wachstum-Lebensqualität
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