No Job No Future. Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland und Schweden. - Die berufliche Bildung unter Reformdruck?
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- Anneliese Siegel
- vor 8 Jahren
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1 No Job No Future Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland und Schweden - Die berufliche Bildung unter Reformdruck? Dr. Hans-Jürgen Berg, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur in Rheinland-Pfalz - Abteilungsleiter Berufliche Bildung - -
2 No Job No Future Ausgangsüberlegungen: Die Zahl der Jugendlichen aus dem allgemeinbildenden Schulsystem steigt demografisch an. Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge sinkt bzw. stagniert je nach Sektor. Nach der Bundesagentur für Arbeit liegt die Vermittlungsquote in eine Berufsausbildung bei den gemeldeten Bewerbern im Vermittlungsjahr unter 50%. Der Berufsbildungsbericht 2006 weist aus, dass ca. 1,3 Mio. Schulabgänger bis 29 Jahre keinen Berufsabschluss haben. Rund Schulabgänger verlassen jährlich die Schule ohne Schulabschluss. 2
3 No Job No Future Situation in Deutschland: Die Qualifikationsanforderungen der Arbeitsplätze der Zukunft nehmen zu. Die demografischen Gründe (alternde Gesellschaft) führen zu Problemen auf dem Arbeits-/Fachkräftemarkt. Die Schere zwischen Arbeitskräftebedarf und desintegrierten Jugendlichen öffnet sich. Die Situation wird dadurch verschärft, dass das Arbeitsplatzangebot für Ungelernte stagniert oder rückläufig ist. 3
4 Jugendliche Arbeitslose unter 25 Jahren / unter 20 Jahren Jgdl. unter 25 Jahren Jgdl. unter 20 Jahren Jgdl. unter 25 Jahren- über 6 Monate alo
5 Unversorgte Bewerber und Bestand an unbesetzten Berufsausbildungsstellen, jeweils im August Lücke Lücke / /07 unversorgte Bewerber unbesetzte Stellen 5
6 Gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen nach Verbleib im August 2007, davon einmündende anderweitig erledigte Bewerber mit Alternative zum andere ehemalige unversorgte *) 2007 Nachrichtlich: 2005 Ein Vergleich zu 2006 ist aufgrund der VerBIS Umstellung nicht möglich 6
7 Gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen im August nach Schulabgangsjahr in Prozent 4,3 27,5 Altbewerber 30,5 keine Angabe 22,7 22,4 in früheren Jahren im Vorjahr und früher im Berichtsjahr 49,3 42,8 2005/ /07 7
8 No Job No Future Blick in die Zukunft: In den kommenden Jahren wird sich die Altersstruktur in den Belegschaften spürbar verändern. Die Herkunft der Jugendlichen wird sich weiter verändern. Die Bildungsvoraussetzungen der Jugendlichen werden sich verändern. Die Öffnung der Arbeitsmärkte in Europa wird weiter voranschreiten. Fazit: Die berufliche Bildung steht vor wachsenden und neuen Herausforderungen, die weit über die bisherigen Anforderungen hinsichtlich technologischem und strukturellem Wandel in der Arbeitswelt gehen werden. 8
9 No Job No Future Wie reagiert das Bundesland Rheinland Pfalz auf diese Herausforderungen? 9
10 No Job No Future Das schulische Berufsbildungssystem in Rheinland-Pfalz begegnet dieser Problematik durch: Stütz- und Förderunterricht Schullaufbahnberatung Elternberatung am Leistungsstand orientiertes Unterrichtsangebot Differenzierung Schulsozialarbeit 10
11 Leitvorstellungen der Berufsbildung! individuelle Förderung der Jugendlichen Ausbau der Schullaufbahnberatung Orientierung an beruflichen und individuellen Zielvorstellungen leistungsdifferenzierte Unterstützung und Förderung Erhöhung der Kompetenzen für den Berufseinstieg Orientierung an der Berufswirklichkeit Erweiterung der beruflichen Kompetenzen Stärkung beruflicher und individueller Zusatzqualifikationen 11
12 Leitvorstellungen der Berufsbildung! Stärkung der Gestaltungsmöglichkeiten für Berufsschulen differenzierte Unterrichtsangebote für leistungs- und aufstiegsorientierte Jugendliche Differenzierung durch Stütz- und Förderangebote Differenzierung über Wege der Höherqualifizierung 12
13 (Teilzeit-) Berufsschule Ausbau des Wahlpflichtangebotes Ausbau der Stütz- und Förderangebote für benachteiligte Jugendliche Ausweitung der zusatzqualifizierenden beruflichen Unterrichtsangebote Angebote ausbildungsbegleitender Höherqualifizierung - durch Erwerb des qualifizierten Sekundarabschlusses I - durch Erwerb der Fachhochschulreife 13
14 Berufsfachschulbildungsgänge (mittlere Reife) Berufsfachschule I Verbesserung der Eingangsqualifikationen in die Berufsausbildung Individuelle Beratung der Jugendlichen und Ausbau des Stütz- und Förderunterrichts Integration des Berufsgrundbildungsjahres in die Berufsfachschule I Berufsfachschule II Förderung von leistungsfähigen Jugendlichen zum Erwerb des qualifizierten Sekundarabschlusses I in der Berufsfachschule II Leistungsorientierte Profilbildung Ausbau der berufsübergreifenden Lerninhalte 14
15 Höherwertige Bildungsabschlüsse Berufsoberschule (BOS) und Duale Berufsoberschule (Duale BOS) Qualifizierung zur Fachhochschulreife in - Vollzeitunterricht (BOS I) - oder berufsbegleitend (Duale BOS) Qualifizierung zur fachgebundenen oder allg. Hochschulreife in Vollzeitunterricht (BOS II) 15
16 Neue Wege der Unterrichtsorganisation und der Unterrichtsgestaltung schulformübergreifender Curricula in Lernbausteinen in den berufsübergreifenden Unterrichtsfächern Förderung der Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Vorbildung Anrechnung erbrachter Leistungen auf die Höherqualifizierung Erhöhung der Durchlässigkeit zwischen den Schulformen Stärkung der Gleichwertigkeit beruflicher und sog. allgemeiner Bildung 16
17 Berufsoberschule II allg./fachgeb. Hochschulreife Berufstätigkeit qualif. SEK I Fachhochschulreife Berufsvorbereitungsjahr Berufsfachschule II zum Erwerb des qualif. SEK I Berufsfachschule I zum Erwerb beruflicher Grundbildung Berufsreife mit Fachhochschulreifeunterricht Berufsoberschule I qualif. SEK I mit möglicher berufsbezogener Zusatzqualifizierung begleitend) (Teilzeit-) Berufsschule Duale Berufsoberschule (berufs- Praktikum höhere Berufsfachschule (+ Zusatz Fachhochschulreifeunterricht) qualif. SEK I 17
18 Unterricht in Lernbausteinen Zielsetzung: Individuelle Förderung der Jugendlichen durch differenzierte Bildungsangebote Steigerung der Durchlässigkeit zwischen den Schulformen im Hinblick auf die Höherqualifizierung Nutzung der Synergien zwischen den Schulformen und Bildungsgängen Veränderung und Flexibilisierung der Unterrichtsorganisation Verbesserung der individuellen Schullaufbahnberatung 18
19 Abschluss Struktur der Lernbausteine in den berufsübergreifenden Fächern D/K VII D/K VI FS VII FS VI FS V M VII M VI M V 80 SK VI SK V NW /T NW /T NW VI NW V D/K II K/P II D/K I K/P I 160 SK III SK II D/K I FS II M II SK I NW II D/K FS I M I WL NW I B D/K II 240 FS II FS I FS B 240 M II M I M B 160 SK III SK II 80 SK I NW IV II WL NW IIII FS IV D/K V M IV D/K IV FS III D/K III M III SK IV NW IV SK III NW III 160 D/K V D/K IV D/K III FS IV FS III M IV M III NW /T SK IV NW IV SK III NWIII BS BF I und II Duale BOS / FHRU BOS I + II D = Deutsch/Kommunikation, K/P = Kommunikation/Präsentation, FS = Fremdsprachen, M = Mathematik, SK = Sozialkunde, NW = Biologie, Chemie oder Physik NW/T = Naturwissenschaften Technik, BS = Berufsschule, BF = Berufsfachschule, FHRU = Fachhochschulreifeunterricht, BOS I+II = Berufsoberschule I + II Schulformen Pflichtunterricht Wahlpflichtunterricht 19
20 Die berufliche Bildung unter Reformdruck? Entwicklungsperspektiven: Den Fachkräftebedarf der Wirtschaft zu sichern, Jugendlichen neue berufliche Perspektiven zu erschließen, Flexibilität und Durchlässigkeit zu steigern, Leistungen anzuerkennen und anzurechnen, das Zertifizierungswesen entsprechend zu konzipieren, Teilzeitausbildung flexibel weiter zu entwickeln, die berufliche Bildung auf europäische Entwicklungen ausrichten (EQR/DQR), Internationalisierung der Berufsbildung zu entwickeln. 20
21 No Job No Future Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland und Schweden - Die berufliche Bildung unter Reformdruck? Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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