Industriedenkmal Textilfabrik Carl Schaefer Leipziger Straße 57, Finsterwalde

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1 Industriedenkmal Textilfabrik Carl Schaefer Leipziger Straße 57, Finsterwalde Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Dr. Matthias Baxmann Dietmar Kraußer 1

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3 Denkmalrechtliche Unterschutzstellung Gebäude und Anlagen der Tuchfabrik Carl Schäfer Weberei, Weberei und Spinnerei, Heizhaus mit Schornstein und Textilmaschinen Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum 3

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5 Geschichte Unternehmensgründung durch Gottlob Carl Schaefer Grundsteinlegung für die Fabrik in der Leipziger Straße 1880er Jahre Übernahme durch die Söhne Richard und Curt Schaefer 1889 Bau der großen eingeschossigen Spinnereigebäudes; Aufteilung der Räume entsprechend dem Produktionsablauf: Spinnerei, Spulerei, Zwirnerei und Kettschärerei. Konstruktive Ausführung als Sheddachhallen; hölzerne Dachtragwerk liegt auf gusseisernen Stützen, die auch die Transmissionen tagen. Sheddach - mehrfaches Hintereinandersetzen von kleinen satteldachartigen Aufbauten bleibt die Dachhöhe insgesamt gering; die Neigung der beiden Seiten jedes Reiters meist verschieden, in der Regel steht eine Seite senkrecht, damit werden weniger Stützen für den Dachaufbau benötigt; Die steile Seite wird meist in Glas ausgeführt eigentlicher Sinn der Konstruktion ist die gleichmäßige und gute Beleuchtung großer und größter überdachter Flächen, die verglaste Seite ist meist von der Sonne abgewandt, um blendfreies Licht in die Halle zu bekommen und Schlagschatten zu vermeiden. 5 Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum

6 1890 entstand ein zweigeschossiges unterkellertes Gebäude, das vorwiegend als Wolllager genutzt wurde, brannte 1936 teilweise aus, beim Wiederaufbau um ein Geschoss erhöht und vermutlich verlängert; Luftschutzeinrichtungen im Keller, an der Schauseite eine kleiner portalartiger ursprünglicher Kellerzugang erhalten; im 2. Obergeschoss war die Weberei untergebracht. Werkhofgestaltung vermutlich im Zuge des NS-Programms Schönheit der Arbeit 1907 Bau des Kesselhauses mit Schornstein, 1924 modernisiert und baulich erweitert; aus der Zeit stammt der heutige 53 m hohe Schornstein (städtebauliche Dominante); 1939 erneute Modernisierung der Dampf- und Wärmeversorgungsanlagen; von besonderem Denkmalwert das technisch komplett überliefert 1943 Stilllegung des Betriebes 6 Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum

7 Im Krieg unzerstört nahm die Fabrik nach Kriegsende sehr bald die Produktion wieder auf, u. a. Uniformstoffe für die sowj. Besatzungsmacht Überführung in so genanntes Volkseigentum, in den letzten Jahren vor der Wende vorwiegend Ausbildungsbetrieb. Denkmalwert: Stadt- und wirtschaftsgeschichtliche sowie sozialgeschichtliche Bedeutung Zeugnis einer prosperierenden Industriestadt Technik- und produktionsgeschichtliche Bedeutung Städtebauliche Bedeutung stadt- und quartierbildprägend Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum 7

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