Personalkongress IT Begrüßung. Bertram Brossardt
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- Elvira Adler
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1 Personalkongress IT 2014 Mittwoch, , 10:00 Uhr hbw I Haus der Bayerischen Wirtschaft, Europasaal Max-Joseph-Straße 5, München Begrüßung Bertram Brossardt Hauptgeschäftsführer bayme Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro e. V. vbm Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. Es gilt das gesprochene Wort.
2 1 Sehr geehrte Damen und Herren, herzlich willkommen im Haus der Bayerischen Wirtschaft zu unserem Personalkongress IT in diesem Jahr ein kleines Jubiläum: bayme vbm veranstalten ihn bereits zum fünften Mal. Das unterstreicht nicht nur die zunehmende Rolle, die IT- Firmen in unseren Verbänden spielen untern unseren insgesamt über Mitgliedsbetrieben haben wir mittlerweile 236 Unternehmen aus der IT, sondern auch die zentrale Bedeutung der IT für den Standort Bayern. Ohne IT geht in der Wirtschaft heute (fast) gar nichts mehr Industrielle Wertschöpfung ist ohne IT kaum mehr vorstellbar. Ohne IT geht heute fast gar nichts mehr. Die IT ist zum einen Wachstumsmotor: Laut Bundesverband der Digitalen Wirtschaft hat die Branche in 2012 rund 120 Milliarden Euro erwirtschaftet. Rund Zwei Drittel (63 Prozent) der Unternehmen aus der IKT-Branche sehen ihre Lage
3 2 optimistisch und planen für das laufende Jahr Neueinstellungen, Bei den Softwareunternehmen und IT-Dienstleistern sind es sogar 72 Prozent. Und zum anderen ist die IT Innovationstreiberin für die Gesamtwirtschaft. Sie ist Triebfeder für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0: Die Digitalisierung verändert die industrielle Fertigung, sie führt zu neuen Formen von Wertschöpfung und zu neuen Produkten. Dienstleistung und industrielles Produkt werden immer mehr zu einem Produkt verzahnt Stichwort Hybridisierung, die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt in den Unternehmen. Vernetzte Zusammenarbeit ist technisch weltweit möglich. Die Studie Digitalisierung als Rahmenbedingung für Wachstum der vbw hat gezeigt: Schon heute trägt die Digitalisierung ein Drittel zum Anstieg der Bruttowertschöpfung in Deutschland bei.
4 3 Und das IW-Köln rechnet vor: Ein Beschäftigter im IKT-Sektor sichert bis zu zehn Arbeitsplätze in der übrigen Wirtschaft. Das macht deutlich: IT ist nicht das Sahnehäubchen auf einem prosperierenden Standort, sondern das Salz in der Suppe! Noch nie haben die deutschen Unternehmen so viel in Informationstechnik investiert wie im vergangenen Jahr. Absoluter Spitzenreiter ist der Großraum München. Das heißt für Sie, die IT-Unternehmer: Neue Arbeitsfelder, neue Märkte aber auch neue Fragen und Herausforderungen. Dabei wollen wir Sie zielgerichtet unterstützen. Das heißt für die Politik: Die digitale Infrastruktur ausbauen. Ausbau der digitalen Infrastruktur als Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit Nur wenn wir am Puls der Zeit bleiben, sind wir auch künftig wettbewerbsfähig. Beim Ausbau gibt es noch viel zu tun:
5 4 Laut einer Umfrage der vbw legen 70 Prozent der bayerischen Unternehmen großen Wert auf eine gute Breitbandversorgung. Aber rund ein Viertel ist mit der bestehenden Versorgung unzufrieden. Die Politik hat den Bedarf erkannt: Wir begrüßen, dass Bundesverkehrsminister Dobrindt die Unternehmen zum Aufbau einer Netzallianz an einen Tisch geholt hat. Im Koalitionsvertrag sind Übertragungsgeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit pro Sekunde als Ziel festgeschrieben. In Bayern stehen bis 2014 insgesamt 500 Millionen Euro für den Netzausbau mit Geschwindigkeiten von über 50 Mbit pro Sekunde zur Verfügung. Richtig so! Wir gehen noch einen Schritt weiter und fordern bis 2020 flächendeckendes Breitband in ganz Bayern mit Geschwindigkeiten von mindestens 100 Mbit pro Sekunde!
6 5 Das ist ambitioniert, aber machbar, vor allem durch weitere Finanzierungshilfen der öffentlichen Hand, Erleichterungen im Planungsrecht und durch mehr Kooperationen zwischen Unternehmen und Kommunen Stichwort: Public Private Partnership. Das Know-how und die Kapazitäten von Seiten der Wirtschaft sind da. Nun ist die Politik am Zuge, die Zusammenarbeit stärker zu forcieren! Globalisierung und Wandel der Arbeitswelt Neben der Digitalisierung prägt auch die Globalisierung die Arbeitswelt der Zukunft. Gearbeitet wird in internationalen Teams und im virtuellen Raum, mobil und im Home Office. Gerade die junge Generation, die mehr und mehr Schlüsselpositionen in den Unternehmen besetzt, legt Wert auf individuelle Zeit- und Arbeitseinteilung. Darauf muss sich der Arbeitsmarkt in Zukunft noch stärker einstellen auch in der IT, die sich wesentlich aus der Generation Y rekrutiert. Freelancer, Zeitund Werkarbeit sind hier von enormer Bedeutung.
7 6 Nach Schätzungen des Bitkom sind aktuell rund IT-Spezialisten als Freiberufler aktiv. Neue Organisationsformen von Arbeit unter diesem Titel nimmt eine aktuelle Studie der vbw Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.v. die Chancen der modernen Arbeitswelt in den Blick. Die wichtigste Forderung an die Adresse der Politik lautet: Hände weg von einer weiteren Regulierung des Arbeitsmarkts. Wir brauchen die unternehmerische FlexibiIität. Wir sehen es mit Sorge, dass die aktuellen Pläne der Bundesregierung hier in eine komplett andere Richtung gehen. Die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts ist einer der Gründe, warum Deutschland besser als andere durch die Krise gekommen ist Stichwort Agenda Nur flexible Arbeitsformen machen es vielen IT- Unternehmen überhaupt noch möglich, Mitarbeiter für ein Projekt zu finden.
8 7 Wege zur Fachkräftegewinnung Der Fachkräftemangel brennt vielen von Ihnen unter den Nägeln: Für 57 Prozent der IT-Unternehmen stellt der Fachkräftemangel die größte Entwicklungshürde dar. Dieses Problem wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen: Laut der vbw Studie Arbeitslandschaft 2035 werden in ganz Bayern bis 2035 etwa 4 Millionen Fachkräfte fehlen und etwa 15 Prozent der Stellen für Informatiker nicht mehr besetzt werden können. Die Fachpresse spricht von einem regelrechten War for Talents. Höchste Zeit zu handeln und zwar in vier Kernbereichen: Erstens. Schülerinnen und Schüler so früh wie möglich für MINT begeistern. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern stellen wir eine Menge auf die Beine, um Schülerinnen und Schüler
9 8 frühzeitig an Berufe in der Metall- und Elektroindustrie heranzuführen ein paar Beispiele: Die MINT21-Initiative der vbw ist ein wesentlicher Baustein des von der Bayerischen Staatsregierung angestoßenen Projekts Realschule 21. Ziel ist, die Qualität des MINT- Unterrichts zu verbessern und vor allem den Anteil von Schülerinnen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich zu steigern. Wir bieten Arbeitgebern eine Fülle von praktischen Anregungen an, wie sie Ausbildungskampagnen gestalten können. Ich lade Sie ein: Kommen Sie auf uns zu! Nehmen Sie die vielfältigen Angebote in Anspruch. Sagen Sie uns, was Ihnen vielleicht noch fehlt. Zweitens. Duale Ausbildung und Studium ausbauen. Die duale Ausbildung ist Deutschlands Erfolgsgeheimnis. Das sagt kein deutscher Bildungspolitiker, sondern ein amerikanischer Wirtschaftsjournalist Peter Ross Range.
10 9 Knapp zwei Drittel der Jugendlichen mit einem allgemein bildenden Schulabschluss starten direkt in das duale Ausbildungssystem. Das ist einer der Gründe, warum die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland die niedrigste in ganz Europa ist. Sorgen macht uns immer noch die relativ hohe Abbrecherquote in den MINT-Studienfächern. Da muss sich was ändern! Das Projekt BestMint von vbw und bayme vbm ist ein Beitrag dazu. 23 Universitäten und Hochschulen suchen die Vernetzung mit Unternehmen. Sie wollen Das Verhältnis von Theorie und Praxis verbessern und Schwierigkeiten im Studium so früh wie möglich beseitigen. Drittens. Mehr Frauen für IT-Berufe gewinnen. Noch immer wählen Frauen seltener einen Beruf im MINT-Bereich: Der Frauenanteil in der gesamten Metall- und Elektroindustrie liegt durchschnittlich bei
11 10 20 Prozent, in einzelnen IT-Firmen sind es unter 10 Prozent. Diese Zahlen haben sich seit vielen Jahren kaum verändert. Wir müssen die Bremse in den Köpfen lösen, wonach ein Job in der IT-Branche ein typischer Männerberuf ist. Was uns aber nicht weiterhilft, das sind Quotenregelungen, wie sie die Bundesregierung jetzt auf den Tisch gelegt hat. Frauen brauchen keine Quoten, sondern Chancen zum Beispiel durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Unsere Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht: Bei den meisten sind Kinderbetreuung, flexible Arbeitsmodelle, Hilfen beim Wiedereinstieg längst gang und gäbe. Jetzt ist der Staat dran: Anstelle von staatlicher Personalpolitik brauchen wir familienfreundliche Strukturen. Gelingt uns dies, so werden auch mehr Frauen in Führungspositionen aufrücken.
12 11 Viertens. Ausländische Fachkräfte anwerben. Zuwanderung von Fachkräften ist eine Chance für den Standort Deutschland! Wir von bayme vbm lassen den Worten Taten folgen: career(me) heißt unser Projekt, mit dem wir junge Leute aus Spanien und Osteuropa dafür gewinnen wollen, ihre Berufsausbildung in der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie zu machen. Der Erfolg gibt uns recht: Im letzten Jahr haben 51 Bewerber eine Ausbildung in bayerischen Unternehmen beginnen können. Derzeit laufen die Vorkurse für den Ausbildungsstart im Herbst. Wenn Sie mitmachen wollen: Sprechen Sie uns an! Employer Branding mehr als ein Schlagwort Meine Damen und Herren, der War for Talents ist noch lange nicht zu Ende. Eine wesentliche Antwort darauf: Das Unternehmen zur Marke machen Stichwort Employer Branding. Dass dieses Schlagwort mit Leben gefüllt wird, zieht sich wie ein roter Faden durch unsere heutige Veranstaltung. Drei Aspekte sind besonders wichtig:
13 12 Unternehmen können nur dann Fachkräfte halten, wenn Sie auf die Bedürfnisse ihrer Arbeitnehmer eingehen nicht nur nominell, sondern auch strukturell! Employer Branding ist mehr als Zielgruppenanalyse. Mitarbeiter müssen eingebunden werden, Strategien mittel- und langfristig angelegt sein. Employer Branding ist so unterschiedlich, wie die Unternehmen unterschiedlich sind. Der Blickwinkel von externen Beobachtern kann Klarheit schaffen, wie das Produkt Arbeitsplatz auf dem Markt wahrgenommen wird. bayme vbm als Dienstleister (auch) für die IT-Branche Bei allen diesen Schritten lassen wir Sie nicht allein. Deshalb haben wir unser ServiceCenter kontinuierlich ausgebaut. Unser Mitarbeiter sind gerne für Sie da, etwa bei Fragen um flexible Arbeitszeitreglungen, bei der Gestaltung der Entgeltsysteme mit und ohne Tarifbindung oder bei der Weiterentwicklung der Unternehmen, die sich an den Bedürfnissen der modernen Arbeitswelt orientiert.
14 13 Das Ziel unserer Arbeit ist: Best pratice-beispiele aufzuzeigen, Austausch zu ermöglichen, den Aufbau von Netzwerken zu erleichtern. Ich freue mich, dass wir Ihnen heute dazu wieder viele Praxisberichte und aktuelles Know-how bieten können. Mein Dank gilt den Referenten aus unseren Mitgliedsunternehmen. Ich freue mich auf Ihre Ausführungen. Ein herzlicher Dank auch Herrn Volker Hassel von der Zeitschrift Arbeit und Arbeitsrecht, den wir wieder für die Moderation gewinnen konnten. Ich wünsche Ihnen allen informative und gewinnbringende Stunden.
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