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1 Überblick über das Modul Herkunft, Idee und Bedeutung Europas - ausgehend vom Mythos anhand von Schlüsseltexten der europäischen Geschichte Einsicht in politische und gesellschaftliche Strukturen gewinnen und das Verständnis für die europäische Identität stärken. veröffentlicht von TUBS via Wikimedia Commons unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 links: Raub der Europa, Gemälde von Tizian, zwischen 1560 und 1562 rechts: Lage von Europa auf der Erde, rot hervorgehoben Klasse: 7. Klasse, 1. Semester Lernjahr: 5. Lernjahr, 3. Lektürejahr Dauer: 27 Einheiten abzgl. 5 Stunden Schularbeit, Vorbereitung, Nachbesprechung Themen: 1) Europamythos 2) Konstantin der Große 3) Karl der Große 4) Dubois Mit umfangreichen Vokabellisten, unterteilt in Verben und Substantive Mit gesammelten Arbeitsaufträgen nach dem Textkompendium Gegliedert in vier Themenbereiche Mit informativen Infoboxen auf fast jeder Textseite als Projektmodul konzipiert

2 Inhaltsverzeichnis 1 Auswahl der Autoren und Texte Überblick über die Texte Aufbau und Verwendung des Unterrichtsmaterials Deckblatt Textseite Arbeitsaufgaben Vokabel Bibliographie Projektmodul Fahrplan Schularbeit Maturafragen Das Unterrichtsmaterial Anhang Texte im Vergleich Lösungen zum Unterrichtsmaterial Arbeitsaufträge (Europa) Arbeitsaufträge (Konstantin) Arbeitsaufträge (Karl der Große) Arbeitsaufträge (Dubois) Schularbeit Maturafragen...91 Bibliographie...101

3 1 Auswahl der Autoren und Texte So schwammig der Lehrplan auch formuliert ist, ist ein Punkt in der Modulbeschreibung enthalten, an dem nicht zu rütteln ist: Der Europamythos. Um möglichst nervenschonend in das Thema einzusteigen, habe ich mich für den Text vom Mythographus Vaticanus entschieden. Er enthält alle notwendigen Informationen, um zu wissen, worum es eigentlich geht zumal der Mythos bereits mit Medias In Res Lektion 11 behandelt worden ist. Da die vor- bzw. nachfolgenden Module Politik und Gesellschaft, Der Mensch in seinem Alltag und Fachsprachen und Fachtexte sind, besteht meiner Meinung nach die Möglichkeit, dass in der siebten Klasse kaum Poesie gelesen wird. Mit diesem Gedanken entschied ich mich, die gesamte Ovid-Passage der Europa-Entführung in das Textkompendium aufzunehmen einerseits als absichtlichen Kontrast zur nüchternen ProsaAusführung, andererseits damit die SchülerInnen den Hexameter und die Dichtersprache nicht verlernen. Sollten die SchülerInnen den Hexameter perfekt beherrschen, kann aus Zeitgründen der Text natürlich gekürzt werden oder nur als IT gelesen werden. Die rationalistische Deutung des Mythos wurde absichtlich nicht in das Textkompendium aufgenommen, da solch ein Text von Anfang an als IT für die Schularbeit gedacht war. Viele Schulbücher und Textsammlungen behandeln nach dem Europamythos Europa als geographische Größe1,2 oder die Perserkriege (Cornelius Nepos) 3,4. Das hat mich persönlich weniger angesprochen und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass es SchülerInnen angesprochen hätte, in einem Text so viele verschiedene antike Namen von Meeren, Flüssen und Ländern vorzufinden. So ein Text wäre in meinen Augen ein Motivationskiller gewesen, da der Text selbst nach einer Übersetzung und selbst mit einer Karte keinen nennenswerten Mehrwert dargestellt hätte, der die SchülerInnen fasziniert hätte. Die Schulbücher, allen voran Medias in Res, reißen viele Themen an und erwecken schnell den Eindruck einer Vorspeisenplatte. Dies wollte ich vermeiden und entschied mich daher, mein Modul in größere Themen einzuteilen und innerhalb dieser Themen möglichst zentriert und in sich geschlossen zu arbeiten. Relativ schnell stand dann für mich fest, dass Konstantin und Karl der Große in meinen Augen - unerlässlich sind für das Modul und ich diese beiden Gestalten unbedingt behandeln wollte. Mit Konstantin dem Große konnte ich einerseits die Entwicklung des Christentums als auch die Entwicklung des römischen Reiches abdecken. Die mögliche Herstellung eines Gegenwartsbezugs war mir bei diesem Thema besonders wichtig (Stichwort Toleranz), ebenso wollte ich die Option haben, im Modul Religio der achten Klasse auf Konstantin zurückgreifen zu können. Der Einstiegstext zu Konstantin (Die Schlacht an der milvischen Brücke) sollte bereits durch Medias In Res Lektion 29 inhaltlich erschlossen worden sein. 1 Franz Josef Grobauer und Wilhelmine Widhalm-Kupferschmidt (2005): Latein-Lektüre aktiv! Europa. 2 Werner Müller, Günter Lachawitz et al. (2010): Latein in unserer Zeit Das Lektürebuch Band II : Europa Latina. Fachsprache Latein. Unsterblicher Mythos. 3 Wolfram Kautzky und Oliver Hissek (2011): Medias in res! Texte Europa, Politik, Philosophie und Fachliteratur. 4 Werner Müller, Günter Lachawitz et al. (2010): Latein in unserer Zeit Das Lektürebuch Band II : Europa Latina. Fachsprache Latein. Unsterblicher Mythos. 1

4 Karl den Große als nächstes Thema auszuwählen, hatte mehrere Gründe. Einerseits gibt es sehr viel Material und damit einen großen Fundus an Texten, aus denen man schöpfen kann. Andererseits ist auch Karl der Große eine historische Persönlichkeit, die mit verschiedenen Augen betrachtet werden kann. Oftmals hochstilisiert als Vater Europas wird oft vergessen oder darüber geschwiegen, dass er auch ein Kriegsherr war und die christliche Nächstenliebe nicht jedem gegenüber auslebte. Mir war bei diesem Thema wichtig, dass die SchülerInnen kritisch hinterfragen und das, was sie lesen (bzw. übersetzen) nicht blind übernehmen. Daher entschied ich mich für das strittigste Thema überhaupt, das bis heute heftig diskutiert wird: Die Sachsenkriege und Das Blutgericht von Verden. Der Vorteil hier ist, dass es verschiedene Quellen gibt, die zwar teilweise aufeinander aufbauen und dennoch unterschiedliche Formulierungen und Sichtweisen bieten. Der Nachteil liegt in der gefühlten Schwierigkeiten der historiographischen Texte und in dem benötigten Hintergrundwissen, um die Tragweite der gelesenen Texte überhaupt begreifen zu können. Mein viertes Thema sollte Europa nicht nur als Gemeinschaft aufgreifen, sondern Europa als solches auch stärker in den Fokus rücken. Auf Wikipedia fand ich eine interessante Zeitleiste mit bedeutenden Wegbereitern der europäischen Geschichte 5. Ursprünglich recherchierte ich in Richtung Dante, Erasmus und - über Umwege - Unam sanctam, bis ich schließlich doch den Artikel zu Pierre Dubois öffnete. Pierre Dubois bzw. seine Idee faszinierte mich sofort. Nachdem ich mich ein wenig eingelesen hatte, beschloss ich, ihn in mein Textkompendium aufzunehmen. Auch wenn die für mich relevanten Textstellen in dem Buch von Jacob Meulen 6 übersetzt waren, kam mir die späte Datierung des Textes zugute: Als ich die mittelalterlichen Formen gegen die klassischen ausgetauscht hatte (zb que gegen quae), wurde der Text gar nicht mehr gefunden. Auf der Wikipedia-Seite fand sich auch kein Link zu der Übersetzung, und eine Google-Suche De Recuperatione Terrae Sanctae Übersetzung erbrachte ebenfalls keine für SchülerInnen brauchbaren Ergebnisse. Damit stand die Autorenauswahl, und wenig später auch die konkrete Textauswahl fest, und ich konnte mit der Erstellung meines Unterrichtsmaterials beginnen Jacob Meulen (2013): Der Gedanke der Internationalen Organisation in seiner Entwicklung

5 Überblick über die Texte Europamythos: Mythographus Vaticanus 2,26 Europamythos: Ovid, Metamorphosen 2, gek. Europamythos: Ovid, Fasti V, Europamythos: Hygin, Fabulae 178 Konstantin: Laktanz, De mortibus persecutorum 44: Die Schlacht an der milvischen Brücke Konstantin: Laktanz, De mortibus persecutorum 48: Die Mailänder Vereinbarung Konstantin: Jakobus de Voragine, Historia de sancto Silvestro: Nach der Taufe Karl der Große: Einhard, Vita Caroli Magni 7: Der Sachsenkrieg Karl der Große: Widukind von Corvey, Res gestae Saxonicae 14f: Die Sachsen Karl der Große: Annales Regni Francorum 782: Blutgericht von Verden Karl der Große: Annales Laurissenses et Eginhardi: Verden Karl der Große: Einhard, Vita Caroli Magni 25-26: Seine Studien Karl der Große: Isidor von Sevilla, Etymologiae 2,1-3: Septem artes liberales Dubois: Grundbedingung Dubois: Konzil Dubois: Schiedshof agoogle 2 x ~ x x x ~ x x x 1. Der Text von Mythographus Vaticanus, zu finden im entsprechenden Modulband von Medias In Res, mit dezenten Änderungen des Textes, um eine kopierte Übersetzung aus dem Internet identifizieren zu können. 2. Der Europamythos von Ovid, zu finden in den Schulbüchern Medias In Res, Latein In Unserer Zeit und Ex Libris, allerdings in unterschiedlicher Länge. Hier habe ich fast vollständig die gesamte Szene des Ovid übernommen, lediglich fünf Verse und ein Halbvers wurde gestrichen. Der Text wurde auf drei Textseiten aufbereitet und kann so auch gut gekürzt werden. Die erste Textseite behandelt den Befehl an Hermes und wie er anschließend zur Küste eilt. Die zweite Textseite behandelt das Aussehen des Stieres und den ersten Kontakt mit Europa. Die dritte Textseite behandelt Europas Ablegen der Furcht und wie sie auf dem Rücken des Stieres fortgetragen wird. Die Konstruktions- und Sachangaben wurden fast vollständig von Latein In Unserer Zeit übernommen. 3. Der dritte Text war im Begleitband Medias In Res bei den IT-Aufgaben als Vergleichstext in Übersetzung gegeben. Hier wurde er als Originaltext gegeben. Der Text ist absichtlich kurz gehalten und dient eher als Puffer für Supplierstunden oder als kurze Hausübung. Er ist nicht als Pflichttext vorgesehen. 4. Der vierte Text stammt aus Latein In Unserer Zeit und wurde gewählt, um die IT-Aufgabe mit dem Steckbrief zu Europa (Arbeitsaufgabe 12) zu unterstützen. Sinn der Arbeitsaufgabe ist das Zusammentragen von Informationen von verschiedenen Quellen und deren Kennzeichnung (woher stammt welche Information?). Dementsprechend reicht es aus, diesen Text als IT zu behandeln. 5. Der erste Text aus dem Konstantin-Thema behandelt die Schlacht an der milvischen Brücke. Er ist in der Textsammlung Lege Et Intellege in fast gleicher Länge zu finden, ebenso im Orbis Latinus: Christentum und römische Welt. Der Text wurde ein wenig verändert und um eine selbst geschriebene Phrase erweitert, um einerseits wieder eine Übersetzung aus dem Internet zu identifizieren (Der gesamte Laktanz findet sich relativ schnell und leicht in der Bibliothek der 3

6 Kirchenväter, die online verfügbar ist und meistens auch im entsprechenden Wikipedia-Artikel verlinkt ist). Die Phrase andererseits wurde gesetzt, um den Inhalt verständlicher zu machen, sollte der Text nicht gemeinsam im Plenum übersetzt werden, sondern zb als Partnerarbeit oder als Hausübung. 6. Der zweite Konstantin-Text handelt von der Mailänder Vereinbarung und ist als Kerntext fix im Programm. Er wurde gewählt, da er nicht nur einen Meilenstein darstellt, sondern auch mannigfaltige Möglichkeiten bietet, mit Vergleichstexten wie zb anderen Toleranzedikten aus vielen verschiedenen Epochen zu arbeiten. Der Text findet sich in der Textsammlung Lege Et Intellege und im Medias In Res, ebenso im Orbis Latinus: Christentum und römische Welt. Der Text wurde hinsichtlich seiner schwierigen Syntax vereinfacht und etwas gekürzt. 7. Der dritte Konstantin-Text findet sich in keinem Schulbuch. Im Medias In Res wird zwar die Taufe des Konstantin behandelt, allerdings ein anderer Ausschnitt. Es gibt zwar eine Übersetzung, allerdings ist diese nur mit sehr viel Mühe zu finden (über Autor und Werktitel, nicht über den lateinischen Text) und findet sich auch nicht zweisprachig. Daher wurde dieser Text als agooglisch7 eingestuft. Diese Textstelle wurde der aus dem Schulbuch vorgezogen, da sie einfacher zu übersetzen ist und inhaltlich keine Fragen aufwirft (in der anderen Textstelle steht, dass Konstantin wegen der Christenverfolgungen an Lepra erkrankt sei, was im historischen Kontext überhaupt keinen Sinn ergibt.). Um diese Diskrepanz zu vermeiden, wurde die vorliegende Stelle gewählt, die auch in sich gut gegliedert ist und sich daher als IT hervorragend eignet. 8. Der erste Text im Themenblock Karl der Große behandelt im Überblick die Gründe für den Sachsenkrieg. Der Text findet sich im Schulbuch Latein In Unserer Zeit und in der Textsammlung Lege Et Intellege, allerdings in unterschiedlicher Aufbereitung. Beide Bücher streichen unterschiedliche Passagen aus dem Text, sodass mit meinem Unterrichtsmaterial drei verschiedene Textversionen aus dem Einhard-Text vorliegen. Der Text selbst wurde als Einstieg gewählt, da die Satzstruktur sehr klassisch ist und Einhard auch ein Autor der Übergangslektüre ist. Der Einstieg in den Text und damit in das Thema sollte daher eher wenig Probleme bereiten. Die vielen Komposita bieten außerdem hervorragende Möglichkeit, sich bei den IT-Aufgaben auszutoben. Es findet sich im Forum von latein24.de zwar die Frage nach der Übersetzung, allerdings wurde diese von den Usern nicht vollständig geliefert 8 bzw. wird sowieso nur der erste Absatz behandelt. Daher wurde dieser Text als teilweise agooglisch eingestuft. 9. Der zweite Text findet sich in den Übungstexten zu Latein In Unserer Zeit und wurde als agooglisch eingestuft. Der Text ist schwieriger, da das Vokabular (meiner Meinung nach) nicht ganz dem Grundwortschatz der SchülerInnen entspricht und wurde daher an zweiter Stelle nach dem Einhard-Text gereiht. Er wurde einerseits ausgewählt, da der gleiche Sachverhalt, aber von einem anderen Autor behandelt wird, und weil sich mit der Phrase imperator ex rege creatus eine gute Infobox erstellen ließ. Ursprünglich war gedacht, in dieser thematischen Ecke, nämlich der Kaiserkrönung, den ÜT der Schularbeit anzusiedeln. Es fand sich später ein besserer Text, der grammatikalisch anspruchsvoller war und der in den Stunden zuvor gezielter vorbereitet werden konnte. Dieser Text kann aus Gründen der Zeitersparnis ausgeklammert werden, da inhaltlich der erste Text ausreichend zu sein scheint. 10. Der dritte Text behandelt nun konkret das Blutgericht von Verden. Behandelten die ersten beiden Texte noch sehr allgemein den Krieg, kommen hier nun zum ersten Mal konkrete Zahlen vor: ad occidendum IIID. Der Text wurde allein aufgrund der Kontroversen ausgewählt, die er nach sich zieht. Er ist schwierig, vor allem für SchülerInnen, die sich sehr eng an Syntax und Grammatik orientieren, um einen Satz zu erfassen. Daher empfiehlt es sich, den Text eher als IT zu erfassen, 7 Alpha privativum 8 4

7 ohne eine exakte Übersetzung jedes einzelnen Wortes anzustreiben. Schwierigkeiten bereiteten hier tatsächlich die Flussnamen und der Begriff Nordmannia. Hier musste konkret Fachliteratur herangezogen werden, um die Flüsse und das Land zu identifizieren. Georges hat hier nicht weiterhelfen können. 11. Auch der vierte Text behandelt das Blutgericht von Verden mit fast identischem Inhalt. Er wurde gewählt, damit die SchülerInnen auf engstem Raum die beiden Texte vergleichen können. Die beiden historiographischen Texte dienen lediglich dazu, die Person des Karls in ein anderes Licht zu stellen, das es zu hinterfragen gilt. Die Schwierigkeit bei dieser Textseite bestand darin, eine halbwegs passende Grafik zu finden und den Inhalt der Infobox passend zusammenzukürzen. Das Blutgericht von Verden hat mich von Anfang an gefesselt, weswegen ich es unbedingt in meinem Unterrichtsmaterial verwenden wollte. 12. Da mein Interesse aber nicht unbedingt mit dem der Klasse konform gehen muss, wurden zu den beiden Verden-Texte zwei Ausweichtexte ausgesucht. Der erste Ausweichtext stammt wieder von Einhard und findet sich in der Textsammlung Lege Et Intellege. Da die Übersetzung des Textes sehr leicht zu finden ist (jemand hat sich sogar die Mühe gemacht und hat, dem Urheberrecht zum Trotz, die Reclamseite fotografiert und hochgeladen 9), ist er nicht als agooglisch eingestuft. Inhaltlich behandelt er die Septem Artes Liberales und wurde auch deswegen ausgewählt, um davon ausgehend thematisch möglichst viele Anknüpfungspunkte zu haben. Bei der Infobox über Alkuin und seinen Wirkungsbereich habe ich mich dafür entschieden, nicht die Alkuin-Bibel in den Text aufzunehmen, sondern die karolingischen Minuskel, um einen größeren Anknüpfungspunkt zur Lebenswelt der SchülerInnen zu haben. 13. Der zweite Ausweichtext definiert die Septem Artes Liberales. Gefunden wurde der Text in einer Schularbeit aus einem Modullektürekurs und sollte eigentlich agooglisch sein. Ein kurze Überprüfung hat leider ergeben, dass dies nicht der Fall ist. Der Text wurde dennoch behalten, da er in sich deutlich gegliedert ist und sich daher als leichter IT mit dazu passenden Aufgaben eignet. 14. Für den ersten Dubois-Text wurde ein Absatz vorgezogen, der nicht in dem Buch von Jacob Meulen (2013) aufgeführt ist und von dem daher auch keine Übersetzung existiert. Die mittelalterlichen Formen wurde gegen klassische ausgetauscht, sodass eine zusätzliche Hürde besteht, den Text überhaupt über Google zu finden. Der Text ist, bezogen auf die Syntax, nicht schwieriger als Texte von klassischen Autoren, das Vokabular ist jedoch gewöhnungsbedürftig. Schwierigkeiten bereiteten die Infoboxen, da jeder Inhalt zu Europa oder zur EU den Arbeitsaufgaben vorausgegriffen hätte. So entschied ich mich, das Hintergrundthema des Textes, nämlich die Kreuzzüge, aufzugreifen und hierzu Informationen zu liefern. Der erste Text wurde ausgewählt wegen des prägnanten Satzes pacem firmari taliter expedit, quod una sit respublica, sic fortiter unita, quod non dividatur, der nicht nur essentiell ist, um den Text in das Modul überhaupt einzuordnen, sondern der auch entscheidend ist für das Verständnis des Inhaltes. 15. Von einigen Textstellen, die in die engere Wahl kamen, hat es der Text über das Konzil in das Unterrichtsmaterial geschafft. Er scheint die größten Anknüpfungspunkte zu haben für einen Vergleich mit dem heutigen Europa. Die Sätze wurden geringfügig anders angeordnet und die mittelalterlichen Formen wieder ausgetauscht. Im letzten Satz steht im Original in Terram Sanctam populandam mittantur (in der Bedeutung: sie wurden in das Heilige Land geschickt, um dieses zu besiedeln). Da jedoch kein Beleg gefunden wurde, für solch eine Bedeutung von populari oder populare, wurde es ersatzlos gestrichen, da sich der Sinn dadurch nicht ändert. 16. Auch dieser Text wurde gewählt, da Dubois Gedankenexperiment eindeutige Parallelen aufweist zur heutigen Struktur der EU. Zwei Wörter wurden ausgetauscht, damit dieser für die SchülerInnen eindeutiger ist

8 3 Aufbau und Verwendung des Unterrichtsmaterials Das Unterrichtsmaterial ist als Schulbuch konzipiert worden und konnte dank der vier Themen auch farblich voneinander getrennt gestaltet werden. Das Unterrichtsmaterial ist mehr als Textkompendium zu sehen denn als starres Gerüst und erlaubt eine individuelle Schwerpunktsetzung innerhalb der jeweiligen Themen. Da alle Texte gleichermaßen für SchülerInnen aufbereitet wurden, obliegt es der Lehrperson zu entscheiden, in welcher Form der Text für ihre bzw. seine Klasse geeignet ist. Eine erste Empfehlung wurde in Kapitel 2 Überblick über die Texte abgegeben. 3.1 Deckblatt Jedes Thema sollte mit einem Text eingeleitet werden, der auf maximal eine A4 Seite passt was sich vor allem bei Konstantin dem Großem als sehr schwierig herausgestellt hat. Das Deckblatt sollte einerseits einen Überblick über das Thema geben, andererseits auch einen Ausblick auf die Texte geben. Es sollte alle relevanten Informationen über die Personen enthalten, um eine potentielle Maturafrage gebührend beantworten zu können. Das Deckblatt zum Europamythos beinhaltet den Mythos an sich und dessen Wirkung in Kunst und Literatur. Um eine Brücke zu Karl dem Großen schlagen zu können, wurde bereits hier auf die Bedeutung Europas im historischen Kontext eingegangen. Bei Konstantin liegt der Schwerpunkt eher auf der Person selbst (in Verbindung mit dem römischen Reich, der Tetrarchie etc.), bei Karl der Große wurden überwiegend seine Leistungen und seine Verdienste, nicht aber unbedingt die Lebensdaten in den Vordergrund gestellt. Zu Pierre Dubois findet sich sehr wenig Material, weswegen mit wenigen Kürzungen der entsprechende Wikipedia-Artikel übernommen wurde. Dies dient eher der allgemeinen Information und weniger als relevantes Hintergrundwissen, da kein Text von Dubois als Kerntext für die Matura vorgesehen ist. Die Texte mit den dazu gehörigen Arbeitsaufgaben sind sehr spezifisch, weswegen es schwierig war, für die Matura Fragen und Vergleichstexte zu finden, die für die SchülerInnen ausreichend neu sind. 3.2 Textseite Jede Textseite beinhaltet neben einem Einleitungstext Konstruktionshilfen zum Text und Sachangaben. Vokabel wurden ausgelagert. Die Schwierigkeit in der Gestaltung der Textseite lag in der Infobox, die für fast jede Seite erstellt wurde. Einerseits musste eine passende Information für die Box ausgesucht werden, die entweder direkt dem übersetzten Text entnommen wurde oder sich aus dem übergeordneten Thema ableiten lässt. Dann musste zu jeder Infobox natürlich noch ein passendes Bild gefunden werden und die Informationen zusammengesetzt und zusammengekürzt werden. Hier lag die Schwierigkeit vor allem darin, dass nach dem Kürzen immer noch ein lesbarer Text stehen blieb. 3.3 Arbeitsaufgaben Die Arbeitsaufgaben wurden gesammelt nach dem Textkompendium aufgelistet. Dies hat sich so ergeben, da sich einige Arbeitsaufgaben nicht auf einen einzelnen Text beschränkten, sondern teilweise zwei oder mehrere Texte abdeckten. 6

9 Die Aufgaben selbst entsprechen teilweise den Bausteinen zu IT-Texten (sind aber auch als Bausteine nicht immer konform), teilweise stammen sie aus Schulbüchern, einige andere wiederum sind frei erstellt worden und entsprechen damit nicht dem Schularbeits- bzw. Maturastandard. Es wurde auf eine bunte, ausgewogene Mischung geachtet und auf die Texte abgestimmt. Wichtig war mir, keine Arbeitsaufgaben um ihrer selbst willen in das Kompendium aufzunehmen, um die 10 vollzumachen. So finden sich in den Texten zu Konstantin und Karl der Große viele Präfixwörter, die in den Arbeitsaufgaben entsprechend Einzug gefunden haben. Zu den Texten von Dubois wurden nur inhaltliche Arbeitsaufgaben erstellt, da die Texte auch nur unter diesem Aspekt überhaupt ausgewählt wurden. 3.4 Vokabel In den Vokabellisten wurde sehr viele Vokabel aus den Texten gesammelt, auch solche, die allgemein zum Grundwortschatz gezählt werden können. Sie wurden aus allen Texten des behandelten Themenblockes gesammelt und alphabetisch geordnet, zusätzlich wurde nach Verben und sonstige unterteilt. Sofern nicht eindeutig, wurden Partizipien sowohl als Adjektiv gelistet als auch als Verb. Sowohl auf der linken als auch auf der rechten Tabellenseite gibt es eine extra Spalte zum Definieren des Modulwortschatz (je nach Textauswahl) und für die SchülerInnen zur Selbstkontrolle beim Lernen. Ab dem zweiten Thema wurden verschiedene Vokabelbedeutungen angegeben, die nicht alle im Kontext korrekt sind. Alle Stammformen wurden vollständig ausgeschrieben, damit auch zweite Fälle oder zweite Personen vollständig gelesen werden und so ins Gedächtnis übergehen. Die Vokabelliste in diesem Format hat folgende Vorteile: Grundwortschatz kann unabhängig vom Schulbuch definiert werden. Grundwortschatz kann bei Vokabelwiederholungen abgeprüft werden. SchülerInnen müssen erst die Funktion des Wortes im Satz verstehen, damit sie es in der richtigen Liste nachschlagen können. SchülerInnen müssen beim Nachschlagen eines Wortes mitdenken, um die richtige Bedeutung auswählen zu können. Modulwortschatz kann individuell je nach Schwerpunkt gesetzt werden. SchülerInnen können sich beim Lernen selbst kontrollieren. Die Vokabelliste ist zwar vollständig, doch wird in den Arbeitsaufgaben punktuell auch die Arbeit mit Vokabel und Stammformen verlangt. So müssen die SchülerInnen zum Beispiel: eine Grafik mit lateinischen Begriffen inkl. Stammformen beschriften und bestimmen, welcher Fall im Text steht. (A1.6) einen Text zusammenfassen und sich ein für sie prägnantes lateinisches Wort auswählen, von dem sie die Stammformen angeben müssen. (A2.14) bei einer Präfix-Aufgabe sich an andere Präfixe erinnern und diese auch angeben. (A3.3) einen Text nach verschiedenen Formen eines Verbes durchleuchten. (A3.4) Verben in ihrer Grundform angeben. (A3.12) Superlative in Adverben und Adjektive teilen und Positiv und Komparativ angeben. (A3.16) 3.5 Bibliographie Aufgrund der Formatierung des Unterrichtsmaterials mit seinen vielen Textfeldern war es nicht möglich, mit Fuß- oder Endnoten zu arbeiten, ohne das komplette Layout zu zerstören und 7

10 unbrauchbar zu machen. Aus diesem Grund wurde die umfangreiche Bibliographie in mehrere Abschnitte geteilt: Schulbücher, Europa, Konstantin der Große, Karl der Große und Dubois. In der Bibliographie finden sich all jene Werke und Internetseiten, die zur Erstellung der Deckblätter, der Infoboxen und Vergleichstexte gedient haben. Außerdem auch jene Literatur, die in bestimmten Situationen herangezogen wurde, wenn sich inhaltliche Probleme ergaben. Die lateinischen Texte stammen, sofern möglich, aus The Latin Library. 3.6 Projektmodul Das gesamte Modul wurde als Projektmodul geplant. Im Textkompendium finden sich Ausweichtexte und Ersatztexte für den Notfall (siehe Kapitel 2 Überblick über die Texte). Das Projektmodul kann auf zwei verschiedene Arten umgesetzt werden. Von den vier Themen suchen sich die SchüerInnen im Plenum eines aus, das dann selbstständig als Portfolio aufgearbeitet werden muss; Texte sollen übersetzt werden, Arbeitsaufgaben gelöst werden, entsprechende Formatierung und Gliederung. Das erste Thema, der Europamythos, sollte jedoch nicht zu Wahl stehen, da dieses Thema auf jeden Fall behandelt werden muss, um dem Lehrplan Tribut zu zollen, und andererseits, weil keiner der in diesem Thema gelisteten Texte agooglisch ist. Die zweite Projektvariante wäre, die Themen 1 bis 3 fix im Unterricht zu behandeln und Dubois von den SchülerInnen aufarbeiten zu lassen. In diesem Fall wäre die Möglichkeit gegeben, zusätzlich zu den Arbeitsaufgaben eine freie Frage zu stellen, was die SchülerInnen von dem heutigen Europa und der EU halten und was das für sie bedeutet. 3.7 Fahrplan Für das gesamte Modul wurden 27 Unterrichtseinheiten ausgerechnet (ausgehend von einem real existierenden Stundenplan einer bereits unterrichtenden Freundin, bereits abgezogen sind Sprachwoche, Feiertage, Ferien etc.). 6 Stunden müssen abgezogen werden für Schularbeit und deren Vor- und Nachbereitung. Daraus ergibt sich folgender ungefährer Terminplan (für die zweite Variante des Projektmoduls): Montag, 19. November 2018 Dienstag, 20. November 2018 Donnerstag, 22. November 2018 Montag, 26. November 2018 Dienstag, 27. November 2018 Donnerstag, 29. November 2018 Montag, 3. Dezember 2018 Dienstag, 4. Dezember 2018 Donnerstag, 6. Dezember 2018 Montag, 10. Dezember 2018 Dienstag, 11. Dezember 2018 Donnerstag, 13. Dezember 2018 Montag, 17. Dezember 2018 Dienstag, 18. Dezember 2018 Donnerstag, 20. Dezember 2018 Einleitung zum Modul, Portfolio Europamythos Europamythos Europamythos Europamythos Europamythos, Portfolio Konstantin Konstantin Konstantin Konstantin Konstantin Konstantin Konstantin, Portfolio Karl der Große Karl der Große 8

11 Ferien Montag, 24. Dezember 2018 Dienstag, 25. Dezember 2018 Donnerstag, 27. Dezember 2018 Montag, 31. Dezember 2018 Dienstag, 1. Jänner 2019 Donnerstag, 3. Jänner 2019 Montag, 7. Jänner 2019 Dienstag, 8. Jänner 2019 Donnerstag, 10. Jänner 2019 Montag, 14. Jänner 2019 Dienstag, 15. Jänner 2019 Donnerstag, 17. Jänner 2019 Montag, 21. Jänner 2019 Dienstag, 22. Jänner 2019 Donnerstag, 24. Jänner 2019 Montag, 28. Jänner 2019 Dienstag, 29. Jänner 2019 Donnerstag, 31. Jänner 2019 Vorbereitung Vorbereitung Vorbereitung Schularbeit Nachbereitung Nachbereitung Karl der Große Karl der Große Karl der Große Karl der Große Karl der Große Karl der Große, Portfolio Die Zahl in der ersten Spalte gibt die fortlaufende Stundeneinheit an, die Zahl der zweiten Spalte die Stundeneinheit in dem Modul. So ist zum Beispiel die Stunde am 13. Dezember die 39. Lateinstunde seit Schulbeginn und die 12. Einheit in dem Europa-Modul. Nach jedem Themenblock wird das Portfolio angesprochen und allfällige Fragen besprochen. Das Portfolio kann über die Semesterferien fertig gestellt werden und wird in der ersten Einheit nach den Ferien abgegeben und besprochen. 3.8 Schularbeit Da die Schularbeit als ÜT einen Text über Karl den Großen hat, wäre es sinnvoll, diesen Themenblock vor der Schularbeit zumindest anzuschneiden. Die Schularbeit wird in zwei Einheiten nachbesprochen, um den ÜT der Schularbeit als korrekte Übersetzung von allen schriftlich fixieren zu lassen er ist einer der Kerntexte für die Matura. Die Schularbeit selbst hat als grammatikalischen Schwerpunkt das Futur und die zweiten Personen, ebenso Partizipien. Der Schwerpunkt bei den IT Aufgaben liegt bei den offenen Aufgabenstellungen. Die Bausteine entsprechen den neuen Vorgaben von Februar Die Schularbeit befindet sich im Anhang. 3.9 Maturafragen Zu jedem Themenbereich des Unterrichtsmaterial, mit Ausnahme von Dubois, wurde eine Maturafrage erstellt. Auch diese befinden sich im Anhang. 9

12 4 Das Unterrichtsmaterial Europa und der Stier, Fresko aus Pompeji, 1. Jhdt. etwa zur Zeit Ovids Jean-Pol GRANDMONT Wikimedia Commons Lizenz CC BY-SA

13 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 1 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas EUROPA Europa und der Stier, Fresko aus Pompeji, 1. Jhdt. etwa zur Zeit Ovids Europa in unserem Verständnis gab es in der Antike nicht. Es gab das Imperium Romanum, das die Basis von Europa darstellte, und sich immer weiter ausdehnte. Im Mittelalter, nachdem das weströmische Reich 476 zerbrochen war, die Völkerwanderungen eingesetzt hatten, viele Germanenstämme christianisiert wurden und die Franken aufgestiegen waren, wurde Europa zum ersten Mal auch im heutigen Sinne geographisch verstanden. Mit dem sich stark ausdehnenden Frankenreich Karls des Großen setzte ein erstes einende Europa Gefühl ein. T1 Die älteste literarische Referenz auf Europa ist in der Ilias von Homer zu finden, wo sie die Tochter des Phoinix ist. Es gibt viele verschiedene Sagen von der Entführung der Europa, so auch von Ovid in seinen Metamorphosen. Wegen seiner argwöhnischen Gattin Hera verwandelte sich Juppiter in einen Stier, um Europa auf seinem Rücken nach Kreta zu bringen. Der Erdteil, zu dem Kreta gehört, wurde nach ihr genannt. Text 1 beinhaltet die Basisinformationen des Mythos Text 2 gibt die ausführliche Darstellung von Ovid wieder. Text 3 erwähnt Europa als Namensgeberin Die Geschichte, die von ihr erzählt wurde, nimmt in Phönizien, einem Land im Osten, ihren Anfang, setzt sich aber mit der Hochzeit und der Nachkommenschaft auf Kreta fort. Text 4 beinhaltet die Geschichte von Agenor, ihrem Vater, der seine Söhne ausschickt, um Europa zu suchen. Der Europa-Mythos gehört zu den meist rezipierten Mythen der römisch-griechischen Antike. Es gibt auch unzählige Interpretierungen und Bearbeitungen, die sich quer durch die modernere europäische Kunstgeschichte ziehen: Alltagsgegenstände: Euro-Geldscheine bildende Kunst: Albrecht Dürer, Tizian, Peter Paul Rubens Literatur: Giovanni Boccaccio, Gotthold Ephraim Lessing, Heinrich Heine, Arthur Rimbaud Die Basisinformationen Mythographus Vaticanus 2,26 links: Die Entführung der Europa, rotfiguriges Vasenbild, 5. Jh. v. Chr., Museo Nazionale Etrusco, Tarquinia Mitte: Der Raub Vaticanus der Europa von werden Tizian Als Mythographus drei unbekannte Autoren einer rechts: Europa im Hologramm des 5-Euro Scheins mittelalterlichen, in der vatikanischen Bibliothek gefundenen

14 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 2 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas Handschrift bezeichnet. Es handelt sich um eine Art Lexikon griechischer und römischer Mythen. Auch die Sage von Europa wird dargestellt: Fabula Europae1 et Iovis2 1 Europa, -ae, f.: Europa Europa1 fuit filia regis Graecorum Agenoris3. Quae dum colligeret flores 2 Iuppiter, Iovis, m.: Juppiter 1 in pratis secundum consuetudinem puellarum, Iuppiter2 in formam 3 Agenor, Agenoris, m.: Agenor 2 speciosi tauri conversus eam vitiavit hoc modo. Cum Mercurius4 iussu 4 Mercurius, -ii, m.: Merkur 3 Iovis2 in Phoenicem5 transgressus esset, ut armenta illius regionis ad 5 Phoenice, Phoenices, f.: Phönizien 4 mare compelleret, Iuppiter2 in taurum conversus est. 5 Cum se iumentis Agenoris3 regis immiscuisset et in amorem sui 6 in amorem sui cogere: zur Liebe zu sich 6 spatiantes in arena virgines coegisset6, ac paulatim singulis adludens, verführen 7 novissime Agenoris3 filiam cuius in amorem compulsus averterat 8 figuram insidentem sibi tergo in insulam Cretam7 detulit ibique 9 concubitibus eius fruitus est. 7 Creta, -ae, f.: Kreta Agenor war ein phönizischer König und Vater der Europa. Phönizien war die Bezeichnung eines schmalen Landstreifens an der östlichen Mittelmeerküste, die heute zu den Staaten Israel, Libanon und Syrien gehört. Phönizien gehörte seit 63 v. Chr. gemeinsam mit Syrien als Provinz Syria zum römischen Reich. Eine ihrer Kolonien war Karthago.

15 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 3 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T2 Der Raub der Europa Ovid, Metamorphosen 2, gek. In seinem Werk Metamorphosen beschreibt der Dichter Ovid ca. 250 mythologische Verwandlungsgeschichten, die in Musik, bildender Kunst und Literatur bis heute immer wieder rezipiert wurden. Am Ende des zweiten Buches schildert er, wie Juppiter in Liebe zu einer Sterblichen entbrennt Europa. sevocat hunc1 genitor nec causam fassus amoris 1 hunc: Merkur 'fide minister' ait 'iussorum, nate, meorum, 2 quaeque tellus hanc = et hanc tellurem, pelle moram solitoque celer delabere cursu, quae tuam matrem a parte quaeque2 tuam matrem3 tellus2 a parte sinistra 3 84 suspicit (indigenae Sidonida4 nomine dicunt), Merkur, die in die Sterngruppe der Pleiaden 0 hanc2 pete, quodque5 procul montano gramine versetzt wurde. pasci Sidonia: Land um Sidon (eine Stadt in armentum5 regale vides, ad litora verte!' Phönizien) dixit, et expulsi iamdudum monte iuvenci armentum, quod litora iussa petunt, ubi magni filia regis Tyros, tyrisch mater: gemeint ist Maja, die Mutter des 5 4 Sidonis (tellus), Akk.: quodque armentum = et 6 Tyrius, -a, -um: von ludere virginibus Tyriis6 comitata solebat Verein Römisches Tawern e.v. Merkur (griechisch: Hermes) war der Sohn Juppiters und der Bergnymphe Maja. Er war der Gott der Wege und wurde als solcher von Reisenden und Kaufleuten verehrt. Deshalb fielen Handel und Verkehr in seine Zuständigkeit. Ebenso war er der Schutzpatron der Diebe und führte ferner als Begleiter die Toten in die Unterwelt. In sehr vielen mythologischen Erzählungen übt er die Funktion des Götterboten aus, der mit seinen geflügelten Schuhen und Helm Juppiters Aufträge ausführt. Zu seinen Attributen zählte außerdem der magische, von zwei Schlangen umwundete Heroldstab, mit dem er Menschen in Schlaf versetzen oder aufwecken konnte. Bronzefigur des Hermes, Giovanni da Bologna 1564

16 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 4 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T2 Der Raub der Europa Ovid, Metamorphosen 2, gek. 85 induitur faciem tauri mixtusque iuvencis 0 mugit et in teneris formosus obambulat herbis. quippe color nivis est, [ ] colla toris exstant, armis palearia pendent, 1 cornua vara quidem, sed1 quae2 contendere possis 2 85 facta3 manu, puraque magis perlucida4 gemma. Relativsatz, abhängig von possis) 5 nullae in fronte minae, nec formidabile lumen: 3 pacem vultus habet. miratur Agenore5 nata, 4 quod tam formosus6, quod proelia nulla minetur; cornua bezogen sed quamvis mitem metuit contingere primo, 5 Agenor, Agenoris, m.: Agenor mox adit et flores ad candida porrigit ora. 6 erg. sit quidem sed: zwar aber quae: Akk. auf cornua bezogen (AcI im facta: ergänze esse Komparativ mit magis umschrieben, auf 86 Die Ägypter verehrten den Stier in Form des Stiergottes Apis. Ursprünglich war der Apis-Stier ein Symbol für Fruchtbarkeit, später fungierte er als Herold und wurde als Seele des Gottes Ptah und als Orakel angesehen. Der Apis-Stier musste eines natürlichen Todes sterben, was eine Staatstrauer auslöste, bis ein neuer passender Stier gefunden war. Das Tier selbst war schwarz und wies heilige Zeichen auf: ein dreieckiger weißer Fleck auf der Stirn und ein weißer Fleck in Form einer Mondsichel auf der rechten Seite. Seit dem Neuen Reich (1550 bis 1070 v. Chr.) wurde er mit der Sonnenscheibe zwischen den Hörnern dargestellt. Gelegentlich finden sich jedoch auch Abbildungen, die ihn als Mensch mit Stierkopf darstellen. Der Stiergott Apis mit der Sonnenscheibe und der Uräusschlange, ptolemäische Ära (2. Jahrhundert v. Chr.)

17 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 5 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T2 Der Raub der Europa Ovid, Metamorphosen 2, gek. gaudet amans et, dum veniat sperata voluptas, oscula dat manibus; vix iam, vix cetera differt; et nunc adludit viridique exsultat in herba, 86 nunc latus in fulvis niveum deponit harenis; 5 paulatimque metu dempto modo pectora praebet1 virginea plaudenda1 manu, modo cornua2 sertis inpedienda2 novis; ausa est quoque regia virgo nescia, quem premeret, tergo considere tauri, 1 pectora plaudenda praebere: die Brust darbieten zum Streicheln 2 cornua impedienda <praebere>: die Hörner <darbieten> zum Umwinden cum deus a terra siccoque a litore sensim 87 falsa pedum primis vestigia ponit in undis; 0 inde abit ulterius mediique per aequora ponti3 fert praedam: pavet haec litusque ablata relictum 3 medii per aequora ponti = per media aequora ponti respicit et dextra cornum tenet, altera dorso inposita est; tremulae sinuantur flamine vestes. Crates Wikimedia Commons unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 In verschiedenen Mythen des alten Orients nimmt ein Gott die Form eines Stieres an, um zu zeugen. So verbindet sich der ugaritische Vegetationsgott mit seiner kuhgestaltigen Schwester: Er lag bei ihr 77mal, er deckte sie 88mal. Dann empfing sie und gebar das Stierkalb. Der Sonnengott Istanu bedient sich der Stiergestalt, um sich einer weidenden Kuh zu nähern, deren Anblick sein Verlangen hervorrief. Das Hethiterreich (dunkelrot seine Ausdehnung um 1590 v. Chr., hellrot die um 1300 v. Chr.) In der hethitischen Version zeugt der Stiergestaltige nicht etwa ein Kalb, sondern einen Knaben, den die Kuh verstößt und den dann ein kinderloses Fischerehepaar adoptiert.

18 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 6 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T3* Europa als Namensgeberin Ovid, Fasti V, In seinem Bestreben, Sternbilder mit Gestalten aus der Mythologie zu verbinden, findet Ovid in seinen Fasti eine Erklärung für das Taurus-Gestirn: litoribus tactis stabat sine cornibus ullis Iuppiter inque1 deum de bove versus erat. 616 taurus init caelum: te, Sidoni2, Iuppiter implet, 618 T4* 1 inque = et in 2 Sidonis, -idis, f. Vok. Sidoni: Sidonierin parsque tuum terrae tertia nomen habet. Auf der Suche nach Europa Hygin, Fabulae 178 (gek.) Agenor, Europas Vater und unwissend, was passiert ist, erteilt seinen Söhnen einen Auftrag: Huius1 pater Agenor suos filios misit, ut sororem reducerent 1 huius = Europa 2 ante se agere: vor sich her treiben aut in suum conspectum non redirent. Phoenix in Africam est profectus, ibique remansit; inde Afri Poeni sunt appellati. Cilix suo nomine Ciliciae nomen indidit. Cadmus cum erraret, Delphos devenit; ibi responsum accepit, ut a pastoribus bovem emeret, qui lunae signum in latere haberet, eumque ante se ageret2; ubi decubuisset, ibi fatum esse eum oppidum condere et ibi regnare. Personen: Agenor, Agenoris, m.: Agenor, König von Phönizien Phoenix, Phoenicis, m: Phoenix, Sohn des Agenor, Bruder der Europa Cilix, Cilicis, m.: Cilix, Sohn des Agenor, Bruder der Europa Cadmus, -i, m.: Cadmus, Sohn des Agenor, Bruder der Europa Länder, Städte und Völker: Afri, Afrorum, m.: Bewohner Afrikas Africa, Africae, f.: Afrika Poeni, Poenorum, m.: die Punier (Karthager) Cilicia, ae, f.: Cilicien, Landschaft in Kleinasien Delphi, Delphorum, m.: Delphi, Orakel-Stadt

19 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 7 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas A Arbeitsaufträge I T1 Unterstreiche alle Partizipia und deren Bezugswörter. Es gibt zwei Partizipia, die kein Bezugswort haben. Welche? T1 II + Iuppiter in formam speciosi tauri conversus: Welche Gründe könnte es dafür geben, dass sich Juppiter nicht in seiner echten Gestalt zeigt? Fällt dir ein Mythos ein, wo dies gewaltig schief gegangen ist? T2 T1 III + Vergleiche die Vokabeln, die in den beiden Texten verwendet werden. Wo gibt es Übereinstimmungen? Welche zusätzlichen Informationen über den Mythos finden wir in den Metamorphosen des Ovid? T2 IV V T2 Die Sage von der Entführung Europas war so bekannt, dass es Ovid in seiner ganzen Erzählung nicht einmal für nötig befand, Europa beim Namen zu nennen. Liste auf, wie er ihren Namen jeweils umschreibt. T2 Ovid hat besonders auf die bildenden Künste gewirkt. Begründe dies aus der Lektüre des Textes und sammle Begriffe und Phrasen, die die optische Darstellung deiner Meinung nach anregen können. T1

20 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 8 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas KPM Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin GmbH T1 VII + T2 marka Der Europamythos wird gerne in K politisches Geschehen zu kommentier auseinander und versuche eine Deut Texte im Hinterkopf. Klaus Stuttmann

21 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 9 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas VIII T2 Finde Beispiele für die unten aufgelisteten Stilmittel und zitiere dieses: Stilmittel Lateinisches Textzitat Alliteration Anapher Antithese Asyndeton Ellipse Hyperbaton Klimax Parallelismus Parenthese

22 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 10 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas IX T2 Analysiere die folgenden Verse metrisch, indem du Längen () und Kürzen (ᴗ) oberhalb der jeweiligen Silben einträgst. metrische Analyse induitur faciem tauri mixtusque iuvencis mugit et in teneris formosus obambulat herbis. colla toris exstant, armis palearia pendent, cornua vara quidem, sed quae contendere possis facta manu, puraque magis perlucida gemma. X XI XII T3 parsque tuum terrae tertia nomen habet: welche Erdteile vervollständigen das Ganze? T4 Phoenix, Cilix und Cadmus besiedelten auf der Suche nach ihrer Schwester Gegenden in der Ferne. So erklärte man sich die Herkunft der Punier und die Landschaft Kilikien. Was hat Cadmus gegründet? T1-4 Verfasse einen möglichst vollständigen Steckbrief über Europa, die Familiensituation, die Hintergründe der Geschehnisse und den Ablauf der Ereignisse. Gib an, von welchem Text du welche Information genommen hast.

23 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 11 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas V Vokabel - Verben Vokabel Stammformen Bedeutung abeo abis, abire, abii, abitum accipis, accipere, accepi, acceptum adis, adire, adii, aditum adludis, adludere, adlusi, adlusum aufers, auferre, abstuli, ablatum avertis, avertere, averti, aversum colligis, colligere, collegi, collectum compellis, compellere, compuli, compulsum contendis, contendere, contendi, contentum contingis, contingere, contigi, contactum convertis, convertere, converti, conversum decumbis, decumbere, decubui, delaberis, delabi, delapsus sum demis, demere, dempsi, demptum deponis, deponere, deposui, depositum devenis, devenire, deveni, deventum differs, differre, distuli, dilatum emis, emere emi, emptum erras, errare, erravi, erratum expellis, expellere, expuli, expulsum exstas, exstare, exstiti, exstaturus exsultas, exsultare, exsultavi, exsultatum fateris, fateri, fassus sum frueris, frui, fruitus sum gaudes, gaudere, gavisus sum immisces, immiscere, immiscui, immixtum impedis, impedire, impedivi, impeditum imples, implere, weggehen accipio adeo adludo aufero averto colligo compello contendo contingo converto decumbo delabor demo depono devenio differo emo erro expello exsto exsulto fateor fruor gaudeo immisceo impedio impleo annehmen, erhalten, erfahren sich nähern spielen, scherzen, sich spielend nähern hinwegraffen ablegen, abkehren sammeln treiben eilen, streiten, behaupten + AcI berühren verwandeln sich zu Bett legen, niedersinken herabgleiten (weg-)nehmen ablegen, niederlegen herabkommen, wohin gelangen aufschieben kaufen, nehmen irren, sich verirren wegtreiben hervorstehen freudig umherspringen zugeben genießen, sich erfreuen an + Abl. sich freuen hineinmischen, mischen unter + Dat. behindern, umwinden füllen, befruchten, schwängern

24 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 12 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas indo induo inpono insideo ludo metuo minor miror mugio obambulo pascor paveo pello plaudo pono porrigo praebeo premo proficiscor respicio sevoco sinuo spatior suspicio verto vitio implevi, impletum indis, indere, indidi, inditum induis, induere, indui, indutum inponis, inponere, inposui, inpositum insides, insidere, insedi, insessum ludis, ludere, lusi, lusum metuis, metuere, metui, minaris, minari, minatus sum miraris, mirari, miratus sum mugis, mugire, mugivi, mugitum obambulas, obambulare, obambulavi, obambulatum pasceris, pasci, pastus sum paves, pavere, pavi, pellis, pellere, pepuli, pulsum plaudis, plaudere, plausi, plausus ponis, ponere, posui, positum porrigis, porrigere, porrexi, porrectum praebes, praebere, praebui, praebitum premis, premere, pressi, pressum proficisceris, proficisci, profectus sum respicis, respicere, respexi, respectum sevocas, sevocare, sevocavi, sevocatum sinuas, sinuare, sinuavi, sinuatum spatiaris, spatiari, spatiatus sum suspicis, suspicere, suspexi, suspectum vertis, vertere, verti, versum vitias, vitiare, vitiavi, vitiatum hineintun, einflößen, verleihen anlegen induor + Akk.: sich etwas anziehen darauflegen sitzen, auf etwas sitzen + Abl. spielen fürchten drohen, drohen mit + Akk. sich wundern muhen entgegenspazieren weiden beben, in Angst sein, Angst haben vertreiben abklopfen, streicheln setzen hinhalten anbieten drücken aufbrechen, reisen zurückblicken auf beiseite rufen, zu sich rufen krümmen, biegen. Passiv: sich bauschen spazieren (von unten her) anschauen wenden, hinwenden. Passiv: sich befinden, sich verändern schänden, entehren, verführen

25 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 13 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas V Vokabel Substantiva und andere Wörter Vokabel Stammformen Bedeutung aequor Fluten candidus aequoris neutr. arenae harenae armenti neutr. armi masc. bovis masc./ candida, candidum comitatus comitata, comitatum begleitet von + Dat. concubitus Beischlaf, Liebesnacht dum concubitus masc. conspectus masc. cornus neutr. cursus masc. dextrae dexterae dorsi neutr. Subjunktion fidus fida, fidum treu flamen Wind formidabilis flaminis neutr. floris masc. formidabile formosus formosa, formosum schön frons frontis fulva, fulvum Stirn gemmae genitoris masc. graminis neutr. herbae Edelstein arena harena armentum armus bos conspectus cornu cursus dextra dextera dorsum flos fulvus gemma genitor gramen herba Sand Herde, Rinderherde Schulter Rind, Ochse, Kuh weiß Angesicht, Anblick, Blickfeld, Blick Horn Lauf rechte Hand Rücken (solange) bis Blume furchtbar goldfarben Vater Wiese Gras

26 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 14 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas iamdudum Adverb schon lange inde Adverb dann indigena indigenae masc. iussi neutr. iussa, iussum Einheimischer junge Kühe mitis iuvencae iuvenci masc. lateris neutr. litoris neutr. luminis neutr. lunae minarum Plural ministri masc. mite montanus montana, montanum Berg- mora morae Adverb Zögern Tochter nescius natae nescia, nescium niveus nivea, niveum (schnee-)weiß nix nivis Adverb Schnee palearis neutr. pastoris masc. perlucida, perlucidum Wamme (Hautfalte am Hals des Rindes) Hirte ponti masc. prati neutr. Meer iussum iussus iuvenca iuvencus latus litus lumen luna minae minister mox nata novissime palear pastor perlucidus pontus pratum Befehl befohlen (männliches) Rind Seite Küste, Strand Auge (eigtl. Licht) Mond Drohungen Diener, Gehilfe sanft, mild bald ohne Kenntnis, unwissend zuletzt strahlend Wiese

27 T h e m a 1: EuropamythosS e i t e 15 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas procul Adverb weit weg purus pura, purum rein quamvis Subjunktion wenn auch quippe Adverb denn, freilich regalis regale königlich regius regia, regium königlich responsum responsi neutr. Adverb Antwort, Orakel, Orakelspruch Kranz siccus serti neutr. sicca, siccum sinister sinistra, sinistrum links (gelegen) solitus solita, solitum gewohnt soror Schwester speciosus sororis speciosa, speciosum speratus sperata, speratum erhofft taurus tauri masc. tenera, tenerum Stier Rücken tremulus tergi neutr. tori masc. tremula, tremulum ullus ulla, ullum irgendein, irgendeiner, irgendeines ulterius Adverb weiter, darüber hinaus virgineus virginea, virgineum jungfräulich viridis viride grün voluptas voluptatis Vergnügen, Lust sensim sertum tener tergum torus allmählich trocken ansehnlich, wohlgestaltet, schön zart Muskel zitternd

28 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 16 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas KONSTANTIN 270/ röm. Kaiser 313 Mailänder Vereinbarung konstantinische Wende: Aufstieg des Christentums zur wichtigsten Religion im Imperium Romanum ab 324 Alleinherrscher nach 324 verlegte er seine Residenz in den Osten des Reiches, in die nach ihm benannte Stadt Konstantinopel 325 berief er das erste Konzil von Nicäa ein, um innerchristliche Streitigkeiten beizulegen bereitete Krieg gegen Perser vor, starb aber wurde auf dem Totenbett getauf Im Jahre 293 wurde das römische Reich wegen seiner Größe in vier Verwaltungsbezirke ( Präfekturen ) geteilt. Als Constantius, Oberkaiser des Westens und Konstantins Vater, starb, wurde Konstantin von den anwesenden Soldaten zum Kaiser ausgerufen sie zogen die dynastische Nachfolge dem aktuellen Konzept vor. Konstantins Herrschaft begann damit eigentlich illegitim. Römische Präfekturen zur Zeit der Tetrarchie Hellerick Wikimedia Commons, Lizenz CC BY-SA 4.0 Jean-Pol GRANDMONT Wikimedia Commons, Lizenz CC BY-SA 3.0 Der erste Text handelt von der Schlacht an der milvischen Brücke, wo Konstantin seinen Rivalen Maxentius besiegte und seinen Sieg auf den Beistand des Christengottes zurückführte. Konstantin herrschte nun uneingeschränkt im Westen, der Senat rief ihn zum Augustus, dem ranghöchsten Kaiser aus. Mit Licinius, dem Kaiser des Ostens, traf er sich in Mailand, wo sie die so genannte Mailänder Vereinbarung verabschiedeten. Der zweite Text handelt davon, dass den Christen ebenso wie allen anderen Religionen Kultfreiheit zugesichert wurde. Ein paar Jahre später kam es zum offenen Konflikt zwischen Konstantin und Licinius. In der Schlacht von Chrysopolis unterlag Licinius und wurde hingerichtet. Konstantin war nun Alleinherrscher. Der dritte Texte handelt von seiner späten Taufe bzw. den Folgen. Je nach Quelle wurde er von Bischof Eusebios oder Papst Silvester getauft. Viele sehen in ihm einen machthungrigen Politiker, der die Religion für seine Zwecke missbraucht und u.a. seine Frau und seinen Sohn getötet hatte. Heute wird Konstantin wegen seiner umstrittenen

29 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 17 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas Geschichte ausschließlich in der orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt. Fest steht jedoch, dass er dem Christentum den Weg bereitet hat T1 Konstantin der Große: Die Schlacht an der milvischen Brücke Laktanz, De mortibus persecutorum 44 Bei der milvischen Brücke unweit von Rom standen einander Konstantin und sein Rivale Maxentius gegenüber. Auch wenn zahlenmäßig stark unterlegen, erhielt Konstantin nach dem christlichen Schriftsteller Laktanz Unterstützung von anderer Seite: 18 1 Iam mota1 fuerant arma civilia2. Et quamvis se Maxentius3 in urbe contineret, quod responsum acceperat periturum esse, si extra portas beginnen 20 3 Romae exisset, tamen bellum per fortes duces gerebatur. Plus virium 2 arma civilia = bellum civile 21 4 Maxentio3 erat, quod et patris sui exercitum receperat et suum proprium 3 Maxentius, -i, m.: Maxentius 22 5 de provincia Africa nuper extraxerat. Maxentiani4 milites praevalebant, 4 Maxentianus 3: des Maxentius 23 6 donec postea confirmato animo Constantinus et - ad utrumque paratus, 5 e regione + Gen.: gegenüber 24 7 sive ad vincendum sive ad moriendum - copias omnes ad urbem propius 6 pons Mulvius: Milvische Brücke 8 admovit et e regione5 pontis Mulvii6 consedit. Commonitus est in quiete 9 Constantinus, ut caeleste signum dei notaret in scutis atque ita proelium Konstantinsbogen moveo 2, movere, movi, motum: hier: Der X Konstantinsbogen committeret. Facit, ut iussus est, et transversa littera, summo capite steht in unmittelbarer Nähe I circumflexo, Christum in scutis notat. Quo des signokolosseums. armatus exercitus Die Sockel der Säulen Reliefs pontemque von capit ferrum. Procedit hostis obviamtragen sine imperatore Siegesgöttinnen, Soldaten 7 transgreditur, acies pari fronte concurrunt, vi utrimque pugnatur: 7 pari fronte: frontal undsumma gefangenen Barbaren. In den Bogenwinkeln sind Neque his fuga nota est neque illis. Gottheiten zu erkennen, personifizierte und In hoc signo vinces Jahreszeiten Flußgötter. Über dem Das Christusmonogramm, bestehend legen aus griechischen Buchstaben X (Chi) und Hauptbogen sich P (Rho), auch konstantinisches KreuzBrücke genannt. Es handelt sich um die geflügelte Siegesgötter. Es der Große:wird Die Schlacht an der Milvischen T1 Konstantin Laktanz, De mortibus persecutorum 44 ersten beiden Buchstaben griechischen Wortes Χριστός (Christós). Nach folgt desein umlaufendes dem Kreuz und dem Fisch anzutreffende Symbol für Relief,ist es das dasam häufigsten die Jesus Christus. Es ist eines der ältesten christlichen Symbole noch vor dem Machtübernahme in Rom 1 1 Fit in urbe seditio et iam populus una voce Constantinus, subclamat -i, m.: Constantinum Konstantin 2 se Kreuz. erzählt: Es beginnt mit der profectio 2 vinci non posse.(dem Qua Aufbruch voce consternatusproripere: se proripit forteilen 3ac libriconvocatis Sibyllini, m.: quibusdam Konstantins Kavallerie treibt die Truppen des Maxentius in den Tiber Radomil Wikimedia Commons unter der Lizenz CC BY-SA senatoribus libros Sibyllinosdie3 sibyllinischen inspici iubet, Bücher in a tergo: quibus im

30 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 18 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T2 Konstantin der Große: Die Mailänder Vereinbarung Laktanz, De mortibus persecutorum 48 Nachdem Konstantin an der milvischen Brücke gesiegt und dies der Hilfe Gottes zugeschrieben hatte, erklärte er mit Licinius in der so genannten Mailänder Vereinbarung Folgendes: 1 Constantinus de restituenda ecclesia huius modi litteras1 proponi iussit: 1 littera, -ae, f.: hier: Protokoll Cum feliciter apud Mediolanum2 convenissemus3 atque universa, quae 2 Mediolanum, -i, n.: Mailand ad commoda et securitatem publicam pertinerent, in tractatu haberemus, 3 haec inter cetera disseruimus, quae videbamus pluribus hominibus Mitkaiser Licinius profutura4: divinitatis reverentia, ut5 daremus et Christianis6 et omnibus 4 liberam potestatem sequendi religionem, quam quisque voluisset, quo7, wir als nützlich für betrachteten quicquid est divinitatis in sede caelesti, nobis atque omnibus, qui sub ut (explikativ): übersetze nämlich potestate nostra sunt, placatum possit existere. 6 Itaque hoc consilium salubri ac rectissima ratione ineundum esse quo + Konj.: damit 2 3 gemeint sind Konstantin und sein 4 5 quae videbamus profutura: die Christiani, -orum, m.: Christen 9 10 credidimus, ut nulli omnino facultatem abnegaremus, qui vel 11 observationi Christianorum6 vel ei religioni se dederet, quam ipse sibi 12 aptissimam esse sentiret. religio licita Durch die Mailänder Vereinbarung wurde das Christentum rechtlich und offiziell in den Status einer religio licita erhoben ( erlaubte Religion ), sie bezeichnet nicht die Bekehrung zum Christentum. Unklar bleiben die Motive der beiden Kaiser Konstantin und Licinius. Da der Krieg gegen Kaiser Maximinus Daia, einen rigorosen Christenverfolger, noch bevor stand, erhofften sie sich Steintafel mit lateinischer Inschrift, Alpha und Omega und Christusmonogramm (Chi-Rho, ), durch die Gleichstellung des Christentums vielleicht Vorteile. Domitilla-Katakomben, Rom Dennoch gingen beide Kaiser ein Risiko ein, da die Mehrheit der Dnalor 01 Wikimedia Commons unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 Bevölkerung nach wie vor pagan (also heidnisch ) lebte. 7

31 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 19 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T3 Konstantin der Große: Nach der Taufe Jakobus de Voragine, Historia de sancto Silvestro In einer mittelalterlichen Heiligenlegende von Jakobus de Voragine (ca ) war Kaiser Konstantin an Lepra erkrankt. Er hörte nicht auf seine heidnischen Priester, die ihm rieten, im Blut von Kindern zu baden, sondern ließ sich taufen. 1 Prima autem die sui baptismatis hanc legem dedit, ut Christus in urbe 2 Romana tamquam verus Deus coleretur. Secunda1, ut, si quis Christum 1 3 blasphemaret, puniretur. Tertia1, ut, quicumque Christiano fecisset die, ) 4 iniuriam, bonorum suorum parte dimidia privaretur. Quarta1, ut sicut 5 imperator caput Romae sic Romanus pontifex caput ab universis 6 episcopis habeatur. Quinta1, ut, quicumque in ecclesias confugerit, ab 7 omnibus servetur iniuriis immunis. Sexta1, ut nullus nisi de licentia sui 8 antistitis ecclesiam aedificat intra muros alicuius civitatis. Septima1, ut ad 9 aedificationem ecclesiarum decimae possessionum regalium tribuantur. 10 Octava1 imperator ad ecclesiam Sancti Petri2 venit et de suis culpis se 2 Sanctus Petrus: Heiliger Petrus 11 accusavit3. Arrepto bidente ad fundamentum ecclesiae basilicae 3 12 construendum terram primus aperuit et duodecim cophinos in suis öffentlich bekennen 13 scapulis foras eiecit. ergänze: die (prima die, secunda se accusare + de: hier: etwas Die konstantinische Schenkung Die Taufe Kaiser Konstantins akg-images Tristan Lafranchis Als Dank für die Heilung erhielt Silvester eine Urkunde, in der ihm und sämtlichen Nachfolgern die geistliche, aber auch politisch wirksame Oberherrschaft über Rom, Italien und die gesamte Westhälfte des römischen Reiches übertragen wurde. Die Päpste nutzten die Urkunde, um ihre Vorrangstellung und Ansprüche zu begründen. Im 15. Jahrhundert wiesen zwei Gelehrte nach, dass die Schenkung eine Fälschung ist. Einerseits weist das Latein der Urkunde Merkmale auf, die eine Entstehung im frühen 4. Jahrhundert ausschließt. Andererseits wird der Name Konstantinopel erwähnt, obwohl die Stadt damals noch Byzantion bzw. Nova Roma hieß.

32 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 20 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas A Arbeitsaufträge I T1 Vergleiche die Schilderung des Laktanz mit folgendem Vergleichstext. Arbeite Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Er rief also in seinen Gebeten diesen Gott an und flehte inständig zu ihm, er möge ihm offenbaren, wer er sei, und ihm zu dem bevorstehenden Unternehmen hilfreich seine Rechte reichen. Während der Kaiser aber so betete und eifrig darum flehte, erschien ihm ein ganz unglaubliches Gotteszeichen, das man wohl nicht leicht gläubig hinnehmen würde, wenn ein anderer davon berichtete; da es aber der siegreiche Kaiser selber uns [ ] erzählt und sein Wort mit Eidschwüren bekräftigt hat, wer sollte da noch Bedenken tragen, der Erzählung Glauben zu schenken [ ]? Um die Stunde der Mittagzeit, da sich der Tag schon neigte, habe er, so sagte der Kaiser, mit eigenen Augen oben am Himmel über der Sonne das Siegeszeichen des Kreuzes, aus Licht gebildet, und dabei die Worte gesehen: Durch dieses siege! Staunen aber habe bei diesem Gesichte ihn und das ganze Heer ergriffen, das ihm eben auf seinem Marsche, ich weiß nicht wohin, folgte und dieses Wunder schaute. Eusebius von Cäsarea, Vita Constantini 1.28 II III T1 commonitus est in quiete Constantinus: Was hat man sich darunter vorzustellen? Wem vertraute Konstantin, wem Maxentius vor der Schlacht? T1 neque his fuga nota neque illis: ist ein Zitat aus Vergil, Aeneis 10,757, wo der Kampf zwischen dem pius Aeneas und dem contemptor deorum Mezentius geschildert wird. Lies nach, wer von den beiden gewinnt, und vergleiche die beiden Situationen. Warum greift Laktanz als christlicher Autor auf das römische Nationalepos zurück?

33 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 21 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas IV T1 Vergleiche die Schilderung des Laktanz mit folgendem Bild bzw. einer vergrößerten Detailaufnahme des Bildes. Arbeite Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Was wird Ἐν τούτῳ νίκα heißen? Raffael u. a.: Die Erscheinung des Kreuzes in den Stanzen des Raffael Auf dem Fresko ist das Kreuz und die Worte Ἐν τούτῳ νίκα zu sehen.

34 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 22 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas V T1 Erkläre die folgenden grammatikalischen Konstruktionen und schlüssle die Sätze in Hauptsatz, Gliedsatz und satzwertige Konstruktion auf. Et quamvis se Maxentius in urbe contineret, quod responsum acceperat periturum esse, si extra portas Romae exisset, tamen bellum per fortes duces gerebatur. Plus virium Maxentio erat, quod et patris sui exercitum receperat et suum proprium de provincia Africa nuper extraxerat. Erkläre die Konstruktion plus virium Maxentio erat populus una voce subclamat Constantinum vinci non posse Erkläre die Konstruktion, die von subclamat abhängig ist, und erkläre una voce Qua voce consternatus se proripit ac convocatis quibusdam senatoribus libros Sibyllinos inspici iubet, in quibus repertum est illo die hostem Romanorum esse periturum. Erkläre die Konstruktion qua voce am Satzanfang und convocatis quibusdam senatoribus Vergleiche das Toleranzedikt von Mailand mit dem Toleranzedikt von Galerius aus dem Jahre 311.

35 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 23 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas VI T2 Neben dem übrigen [ ] wollten wir bislang alles gemäß den alten Gesetzen und der öffentlichen Ordnung der Römer verbessern und dafür sorgen, dass auch die Christen, die die Lehre ihrer Vorfahren verlassen hatten, zur Vernunft zurückkehrten. Denn aus irgendeinem Grund hatte diese Christen ein solcher Eigenwille und eine solche Dummheit ergriffen, dass sie den Einrichtungen der Alten nicht mehr folgten [ ] Als wir schließlich befohlen hatten, dass sie zu den Einrichtungen der Alten zurückkehren sollten, wurden viele von ihnen in Gerichtsprozesse verwickelt, viele wurden auch vertrieben. Und [ ] so haben wir es in unserer außerordentlichen Milde und beständigen Gewohnheit, sämtlichen Menschen zu verzeihen, für notwendig gehalten, auch diesen unsere freimütigste Nachsicht zu gewähren, damit sie wieder Christen sein und ihre Versammlungsstätten wieder aufbauen könnten, allerdings so, dass sie nichts gegen die öffentliche Ordnung unternehmen. [ ] Daher wird es unserer Nachsicht entsprechend die Pflicht der Christen sein, zu ihrem Gott für unser Wohl, für das Wohl des Staates und für ihr eigenes zu beten, damit der Staat in jeder Hinsicht vor Schaden bewahrt bleibt [ ]. Laktanz, De mortibus persecutorum 34 VII T2 Trenne die folgenden Wörter in Präfix / Suffix und Grundwort und gib die im Kontext passende deutsche Bedeutung der einzelnen Elemente in Klammern an! Suffixe sind in der Form des Nominativ Singular anzugeben; für das Grundwort gilt: Verba sind im Infinitiv, Substantiva und Adjektiva im Nominativ Singular anzugeben zusammengesetztes Wort z.b. adeunt z.b. libertati Z. 1: restituenda Z. 1: proponi Z. 2: convenissemus Z. 3: securitatem Z. 3: pertineret Z. 4: disseruimus Z. 5: reverentia Z. 6: potestatem Z. 9: ineundum Z. 11: facultatem Z. 11: abnegaremus Präfix / Suffix (Bedeutung) + Grundwort (Bedeutung) Präfix ad- (hin zu) + ire (gehen) liber (frei) + Suffix -tas (Eigenschaft) Erkläre die folgenden grammatikalischen Konstruktionen und schlüssle die Sätze in Hauptsatz, Gliedsatz und satzwertige Konstruktion auf.

36 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 24 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas VIII T2 Cum feliciter apud Mediolanum convenissemus atque universa, quae ad commoda et securitatem publicam pertinerent, in tractatu haberemus, haec inter cetera disseruimus, quae videbamus pluribus hominibus profutura. Erkläre den cum-satz und gib an, worauf sich beide quae beziehen. Stelle den Satz kolometrisch dar. divinitatis reverentia, ut daremus et Christianis et omnibus liberam potestatem sequendi religionem, quam quisque voluisset, quo, quicquid est divinitatis in sede caelesti, nobis atque omnibus, qui sub potestate nostra sunt, placatum possit existere HS divinitatis reverentia Erkläre den Fall religionem und stelle den Satz kolometrisch dar. IX T2 Beschreibe, wie Konstantin und Licinius in der Mailänder Vereinbarung ihre Argumentation aufbauen. Formuliere in ganzen Sätzen.

37 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 25 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas X T2 Wähle aus, welche der folgenden Aussagen dem Inhalt des Textes entsprechen. Aussage In Mailand besprachen Konstantin und Licinius nur die Dinge, die die Sicherheit des römischen Volkes betrafen. Nach der Vereinbarung durften nur die Christen ihre Religion frei ausüben. Es wird explizit der christliche Gott im Himmel erwähnt. Den Menschen, die eine nach Meinung der Kaiser ungeeignete Religion ausüben, wird das Recht auf Ausübung ihrer Religion aberkannt. Welche Gottheit auch immer sie soll friedlich sein. Der Beschluss erschien den Kaisern vernünftig. XI T3 Verfasse eine Argumentation der heidnischen Priester, die Kaiser Konstantin davon überzeugen wollen, im Blut von 3000 Kindern zu baden, um seine Krankheit zu heilen. XII T3 Welche Vorteile brachte eine Taufe unmittelbar vor dem Tod mit sich? T3 Man nimmt an, dass früher viele Hautkrankheiten unter der Lepra zusammengefasst wurden, da man nicht streng zwischen den verschiedenen Hauterkrankungen wie z.b. Lupus (Schmetterlingsflechte) oder Psoriasis (Schuppenflechte) unterscheiden konnte. Informiere dich über die echte Lepra und ihre Therapiemöglichkeiten. XIII

38 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 26 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas XIV T3 Fasse die acht Tage nach der Taufe knapp und in Stichworten zusammen. Such dir jeweils einen lateinischen Begriff aus dem Text aus, der deiner Meinung nach am besten den Inhalt des Tages widerspiegelt. Gib von diesem Begriff die Stammformen an. Ablauf nach der Taufe lat. Begriff + Stammformen 1. Tag: 2. Tag: 3. Tag: 4. Tag: 5. Tag: 6. Tag: 7. Tag: 8. Tag: XV T3 Setze den Text mit den folgenden Begriffen bzw. Phrasen in Beziehung. Gib an, inwiefern sich das Zitat im Text widerspiegelt bzw. worin es sich erscheidet. Begriffe aus der heutigen Zeit der erste Spatenstich Kirchensteuer Kirchenasyl Blasphemieparagraph Walk Of Shame

39 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 27 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas V Vokabel - Verben Vokabel Stammformen Bedeutung abnego abnegas, abnegare, abnegavi, abnegatum accipis, accipere, accepi, acceptum accusas, accusare, accusavi, accusatum aedificas, aedificare, aedificavi, aedificatum aperis, aperire, aperui, apertum armas, armare, armavi, armatum arripis, arripere, arripui, arreptum blasphemas, blasphemare, blasphemavi, blasphematum circumflectis, circumflectere, circumflexi, circumflexum colis, colere, colui, cultum committis, committere, commisi, commissum commones, commonere, commonui, commonitum concurris, concurrere, concurri, concursum conficis, conficere, confeci, confectum confirmas, confirmare, confirmavi, confirmatum confugis, confugere, confugi, considis, considere, consedi, consessum consternas, consternare, consternavi, consternatum construis, construere, construxi, constructum contines, continere, continui, contentum credis, credere, credidi, creditum crudescis, crudescere, crudui, dedis, dedere, dedidi, deditum deturbas, deturbare, deturbavi, deturbatum dimicas, dimicare, dimicavi, dimicatum disseris, disserere, disserui, dissertum eicis, eicere, eieci, eiectum exis, exire, wegsenden, abschlagen, verweigern, verleugnen annehmen, empfangen, erfahren accipio accuso aedifico aperio armo arripio blasphemo circumflecto colo committo commoneo concurro conficio confirmo confugio consido consterno construo contineo credo crudesco dedo deturbo dimico dissero eicio exeo anklagen, beschuldigen bauen, erbauen, stärken, festigen öffnen, aufschließen, offenbaren, aufdecken, enthüllen bewaffnen, ausrüsten an sich reißen, angreifen, fassen lästern, schmähen, verspotten, beschimpfen kreisförmig umbiegen, umfahren anbauen, wohnen, pflegen, (ver)ehren, üben beginnen, begehen, anvertrauen, verbinden erinnern, ermahnen, belehren zusammenlaufen, zusammenstoßen, anstürmen erledigen, beenden, vollenden, vernichten stärken, bestärken, bestätigen, ermutigen seine Zuflucht nehmen, (sich) flüchten sich zusammensetzen, sich niederlassen, sich lagern scheu machen, aufschrecken, aus der Fassung bringen, ängstigen aufschichten, bauen, erbauen, errichten auf-, zurück-, festhalten glauben, meinen, halten für, anvertrauen blutig werden, toben, wüten übergeben, ausliefern, widmen se dedere: sich widmen herabwerfen, hinabwerfen, drängen kämpfen, fechten auseinandersetzen, erörtern, sprechen über hinauswerfen, verstoßen, vertreiben ausgehen, ausrücken, hinausgehen,

40 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 28 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas existo extraho fio fugio induco ineo inspicio interrumpo morior noto pereo pertineo praevaleo premo privo procedo propero propono proripio prosum proterreo punio recipio reperio restituo scindo sentio servo succlamo suscipio exii, exitum existis, existere, exstiti, extrahis, extrahere, extraxi, extractum fis, fieri factus sum fugis, fugere, fugi, fugiturus inducis, inducere, induxi, inductum inis, inire, inii, initum inspicis, inspicere, inspexi, inspectum interrumpis, interrumpere, interrupi, interruptus moreri, mori, mortuus sum notas, notare, notavi, notatum peris, perire, perii/perivi, peritum pertines, pertinere, pertinui, praevales, praevalere, praevalui, premis, premere, pressi, pressum privas, privare, privavi, privatum procedis, procedere, processi, processum properas, properare, properavi, properatum proponis, proponere, proposui, propositum proripis, proripere, proripui, proreptum prodes, prodesse, profui, profuturus proterres, proterrere, proterrui, proterritum punis, punire, punivi, punitum recipis, recipere, recepi, receptum reperis, reperire, repperi, repertum restituis, restituere, restituti, restitutum scindis, scindere, scidi, scissum sentis, sentire, sensi, sensum servas, servare, servavi, servatum succlamas, succlamare, succlamavi, succlamatum suscipis, suscipere, entspringen hervortreten, werden, erscheinen, auftreten herausziehen, hinausschaffen, verstreichen lassen werden, entstehen, geschehen, sich ereignen fliehen, entkommen überziehen, hineinführen, veranlassen, verleiten hineingehen, betreten, beginnen consilium inire: einen Plan fassen hineinschauen, besichtigen, untersuchen abbrechen, unterbrechen, stören sterben, vergehen, aufhören, erlöschen bezeichnen, erklären, anmerken, kennzeichen verloren gehen, umkommen, sterben sich erstrecken, sich beziehen auf + Akk sehr stark sein, überwiegen, die Mehrheit haben drücken, drängen, bedrängen, niederschlagen berauben, befreien von vorrücken, erscheinen, auftreten, fortfahren eilen, sich beeilen, beschleunigen öffentlich aufstellen, öffentlich bekannt machen, vortragen hervorreißen, fortreißen, fortlaufen se proripere: fortstürzen, sich losreißen nützlich sein, nützen, helfen vorwärtsjagen, vor sich her jagen, verjagen bestrafen, rächen zurücknehmen, aufnehmen, übernehmen, wiederfinden wiederfinden, finden, entdecken wiederherstellen, wieder erbauen zerreißen, spalten, zerstören fühlen, empfinden, merken, meinen, denken retten (vor), bewahren, schützen (vor), behüten hinaufrufen, zurufen, entgegenschreien auf sich nehmen, empfangen, aufnehmen,

41 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 29 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas transgredior transverto tribuo verto vinco V suscepi, susceptum transgrederis, transgredi, transgressus sum transvertis, transvertere, transversi, transversum tribuis, tribuere, tribui, tributum vertis, vertere, verti, versum vincis, vincere, vici, victum anerkennen hinübergehen, überschreiten umwenden, umkehren einteilen, zuteilen, zuschreiben, widmen wenden, hinwenden, sich wenden in fugam vertere: in die Flucht schlagen siegen, besiegen, übertreffen Vokabel Substantiva und andere Wörter Vokabel Stammformen Bedeutung acerbus acerba, acerbum bitter, scharf, hart, streng, grausam acies aciei antistitis masc./ apta, aptum Schlacht, Schlachtreihe baptismatis neutr. bidentis caeleste das Untertauchen, die Taufe capitis neutr. civile Kopf, Hauptstadt, Spitze, Quelle civitatis commodi neutr. consilii neutr. cophini masc. culpae decimae dimidia, dimidium Stadt, Staat, Stamm, Bürgerschaft antistes aptus baptisma bidens caelestis caput civilis civitas commodum consilium cophinus culpa decima dimidius divinitas Priester, Tempelvorsteher, Bischof gerüstet, ausgestattet, passend, geeignet Lamm, Schaf, Hacke himmlisch, göttlich Bürger-, bürgerlich Nutzen, Vorteil Plan, Absicht, Beschluss, Beratung consilium inire: einen Plan fassen Korb, Tragkorb, Lastkorb, Koffer Schuld, Verschulden der zehnte Teil halb dimidia pars die Hälfte Göttlichkeit, Gottheit donec divinitatis Subjunktion duodecim Zahladj., indekl. zwölf ecclesia ecclesiae episcopi Versammlung, Kirche episcopus solange, solange als, solange bis Bischof

42 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 30 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas exercitus facultas feliciter ferrum masc. exercitus masc. facultatis felix, felicis Heer, Kriegsheer Möglichkeit, Gelegenheit, Fähigkeit, Erlaubnis glücklich, erfolgreich ferri neutr. Adverb Eisen, Waffe, Schwert Grund, Grundlage, Fundament immunis fundamenti neutr. hostis masc./ immune inductus inducta, inductum verleitet, angetrieben iniuria Unrecht, Ungerechtigkeit, Beleidigung, Rache notus iniuriae laetitiae licentiae litterae manus multitudinis nota, notum nuper Adverb neulich, unlängst, einst, vor kurzem observatio obviam observationis Adverb Beobachtung, Wahrnehmung observatio Christianorum: die christl. Religion entgegen omnino Adverb ganz und gar, völlig, insgesamt, gänzlich paratus parata, paratum vorbereitet, bereit, entschlossen placatus placata, placatum besänftigt, friedlich, versöhnt pons Brücke prope pontis masc. pontificis masc. possessionis potestatis propius, proxime publicus publica, publicum öffentlich, staatlich quicumque quaecumque, quodcumque wer auch immer quidam quaedam, quiddam ein gewisser, eine gewisse, ein gewisses foras fundamentum hostis laetitia licentia littera manus multitudo pontifex possessio potestas hinaus, heraus, nach außen, vor die Tür Feind, Feindin befreit, unberührt, rein Freude, Fröhlichkeit Freiheit, Erlaubnis, Macht Buchstabe, Handschrift, Schrift Hand, Macht große Zahl, Menge, Masse bekannt, berühmt Oberpriester, Bischof, Romanus pontifex: Bischof von Rom (Papst) Besitz, Eigentum, Gut Macht, Gewalt, Möglichkeit nahe, in der Nähe von, beinahe, soeben

43 T h e m a 2: Konstantin S e i t e 31 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas quies Plural: einige, manche, gewisse Ruhe, Beruhigung, Erholung rectus quietis recta, rectum regalis regale königlich, fürstlich responsum Antwort, Orakel, Orakelspruch saluber responsi neutr. reverentiae salubris, salubre salubris salubre heilbringend, heilsam, vorteilhaft, vernünftig scapula scapulae scuti neutr. securitatis sedis seditionis sive sive Schulterblatt, Schulter, Rücken reverentia scutum securitas sedes seditio sive spes tamquam tergum spei Adverb recht, richtig, tugendhaft, gerade Ehrfurcht, Respekt, Rücksicht heilbringend, heilsam, vorteilhaft, vernünftig Schild Sorglosigkeit, Sicherheit Sitz, Wohnsitz, Stätte, Ort Aufstand, Aufruhr sei es dass oder sei es dass; entweder oder Erwartung, Hoffnung wie, sowie, gleich wie Rücken universus tergi neutr. tractatus masc. universa, universum utrimque Adverb auf beiden Seiten, hier wie dort tractatus Behandlung, Überlegung, Erörterung gesamt, ganz, alle

44 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 32 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas KARL DER GROSS König des fränkischen Reiches : er erlangte als erster westeuropäischer Herrscher seit der Antike die Kaiserwürde. Hauptresidenz Aachen blieb viele Jahrhunderte lang Krönungsort der römisch-deutschen Kaiser Das Frankenreich gelangte unter ihm zu seiner größten Ausdehnung umfassende Bildungsreform, als karolingische Renaissance bezeichnet 1165 heiliggesprochen bereits zu Lebzeiten pater Europae genannt Die historischen Forschungsbemühungen schwanken zwischen der Würdigung Karls als Baumeister und Vater Europas und der Warnung, die Quellen nicht allzu einseitig zu deuten, weswegen eher ein Karlsmythos entstanden sei. Man kann mit gewissem Recht in Karl nur einen großen Feldherren sehen. Seine Feldzügen gingen jedoch mit Christianisierung und Massentaufen einher, stets nach dem Gesetz des Stärkeren. Die Texte 1 bis 4 behandeln den Krieg mit den Sachsen, einem Germanenstamm, mit dem Karl über dreißig Jahre lang Krieg geführt hatte. Der Konflikt endete schließlich mit ihrer Unterwerfung und Zwangschristianisierung. Allseits unbestritten ist aber, dass man von einem europäischen Erbe sprechen kann. Einige seiner Ideen und Bemühungen um Vereinheitlichung sind im Grundgerüst des künftigen Europas wiederzufinden, zum Beispiel im Rechtswesen, im Geldwesen und beim Mönchtum. Obwohl Karl selbst kein großer Gelehrter war, hatte er als Herrscher ein festes Prinzip vor Augen: Wissen, Bildung und Gelehrsamkeit sind für ihn Ausdruck und notwendiges Instrument der Macht. Im 7. Jahrhundert bis hinein ins 8. Jahrhundert kann man im Frankenreich von einem stetigen kulturellen Niedergang sprechen, der auch vor der Kirche nicht Halt machte. Der Angelsachse Bonifatius ( ) bemühte sich um die Neuorganisation der Kirche und machte aus dem Kloster Fulda einen kulturellen Mittelpunkt. Karl der Große griff nach seinem Regierungsantritt diese Bemühungen wieder auf und die karolingische Bildungsreform für das gesamte Reich nahm ihren Anfang. Aus York (England) wurde der Gelehrte Alkuin nach Aachen berufen, der umfassende Studienreformen einleitete. Er verlangte für die gebildete Christenheit auch Kenntniss der heidnischen Wissenschaften. Die Texte 5 und 6 behandeln die Septem Artes Liberales, die sieben freien Künste, und Karls Bildungsaffinität. Die Werke der Gelehrten dieser Zeit sind der erste Höhepunkt der mittelalterlichen Kultur Europas. Ihrem Interesse für die lateinische Literatur verdanken wir besonders die Erhaltung und Überlieferung der römischen Klassiker.

45 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 33 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T1 Karl der Große: Der Sachsenkrieg Einhard, Vita Caroli Magni 7 Der fränkische Gelehrte Einhard nennt den Sachsenkrieg den langwierigsten, grausamsten und für das Frankenvolk anstrengendsten : 1 Bellum Saxonicum1, quod quasi intermissum videbatur, repetitum est. 1 2 Quo nullum neque prolixius neque atrocius Francorumque2 populo Sachsenkrieg 2 Franci, -orum, m.: die 3 laboriosius susceptum est; Saxones3 enim, sicut omnes fere Germaniam4 Franken 4 incolentes nationes, et natura feroces et cultui daemonum dediti Sachse 5 nostraeque religioni contrarii neque divina neque humana iura vel Germanien 6 polluere vel transgredi inhonestum arbitrabantur. 7 Suberant et causae, quae cotidie pacem conturbare poterant: termini 8 videlicet nostri et illorum poene ubique in plano contigui, praeter pauca 9 loca, in quibus vel silvae maiores vel montium iuga interiecta 10 utrorumque agros certo limite disterminant, in quibus caedes et rapinae et 11 incendia vicissim fieri non cessabant. 12 Susceptum est igitur adversus eos bellum, quod magna utrimque 13 animositate, tamen maiore Saxonum3 quam Francorum2 damno, per 14 continuos triginta tres5 annos gerebatur. 5 Saxonicus 3 3: sächsisch Saxo, Saxonis, m.: der 4 Germania, -ae, triginta tres: dreiundreißig Reiterstatuette Karls, heute im Louvre Die Sachsen Die Sachsen, die in dem Gebiet zwischen Nordsee und Harz bzw. Rhein und Elbe siedelten, waren schon den Merowingern teilweise tributpflichtig gewesen, aber nie deren Untertanen. Auch hielten sie an germanischen Traditionen fest, wozu nicht nur die Religion und ein loser Stammesverband gehörten, sondern auch Raubzüge auf fränkisches Gebiet. Ob Karl zunächst nur diese Raubzüge unterbinden wollte oder von Anfang an die Unterwerfung, Christianisierung und Eingliederung in das Fränkische Reich geplant hatte, ist nicht gesichert. f.:

46 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 34 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T1 Karl der Große: Der Sachsenkrieg Einhard, Vita Caroli Magni 7 15 Poterat1 siquidem2 citius finiri, si Saxonum3 hoc perfidia pateretur. Sed 1 Subjekt: bellum 2 siquidem: freilich 16 magnanimitas regis ac perpetua tam in adversis quam in prosperis mentis 3 Saxo, Saxonis, m.: der Sachse 17 constantia nulla eorum mutabilitate vel vinci poterat vel ab his rebus, 4 huiuscemodi = huiusmodi 18 quae agere coeperat, defatigari. Nam numquam eos huiuscemodi4 aliquid 5 19 perpetrantes inpune ferre passus est, quin5 aut ipse per se ducto aut per exigeret) 20 comites suos misso exercitu perfidiam ulcisceretur et dignam ab eis 21 poenam exigeret, usque dum - omnibus qui resistere solebant profligatis 22 et in suam potestatem redactis - decem milia hominum transtulit et huc 6 Gallia, -ae, f.: Gallien 23 atque illuc per Galliam6 et Germaniam7 distribuit. Qua conditione a rege 7 Germania, -ae, f.: Germanien 24 proposita et ab illis suscepta bellum constat esse finitum, ut - abiecto 8 Christianus 3: christlich 25 daemonum cultu et relictis patriis caerimoniis -Christianae8 fidei atque 9 Franci, -orum, m.: die Franken 26 religionis sacramenta susciperent et Francis9 unus cum eis populus 27 adunarentur. Einhard-Denkmal in Eschweiler quin: sodass ( ulcisceretur Einhard Grunpfnul / Sascha Faber Wikimedia Commons unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 wurde im Maingau geboren und erhielt seine erste Ausbildung im Kloster Fulda. Etwa seit dem Jahr 794 befand er sich am Hof Karls in Aachen; dort entstand eine Hofschule mit Modellcharakter, als deren Leiter er seinem Lehrer Alkuin nachfogte. Nach ihrem Vorbild wurden an den Bischofssitzen Lateinschulen gegründet, die wiederum in die einzelnen Pfarren weiterwirken sollten. Sein bedeutendstes und bekanntestes Werk ist die Vita Karoli Magni, die Biografie Karls des Großen. Einhard gilt als eine der herausragendsten Gestalten der karolingischen Renaissance. Inschrift: GELEHRTER FREUND KARLS DES GROSSEN MITGESTALTER DER ERSTEN KUNSTEPOCHE DES ABENDLANDES AUS CHRISTLICHEM GLAUBEN ERSTE URKUNDLICHE ERWÄHNUNG VON ESCHWEILER DURCH IHN ANNO 828 ALS KAROLINGISCHES KÖNIGSGUT FUNDUS REGIUS ASCVILARE

47 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 35 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T2 Karl der Große: Die Sachsen Widukind von Corvey, Res gestae Saxonicae 14f Der Sachsenkrieg aus der Sicht von Widukind von Corvey, einem Benediktiner-Mönch und sächsischen Geschichtsschreiber: 1 Saxones1 variam fidem Francorum2 experti, de quibus nobis non est 1 Saxo(n), Saxonis, m. der Sachse 2 2 dicendum, cum in eorum gestis3 inveniatur scriptum, paterno errore Franci, Francorum, m. die Franken 3 obligati usque ad tempora Karoli Magni4 perdurabant. 4 Magnus vero Karolus4 cum esset regum fortissimus, non minori sapientia Geschichtswerke 5 vivebat. Enimvero considerabat, quia suis temporibus omni mortali 4 Karolus Magnus, m.: Karl der Große 6 prudentior erat, finitimam gentem5 nobilemque vano errore retineri non 5 gemeint sind die Sachsen 7 oportere; modis omnibus satagebat, quatinus ad veram viam duceretur. Et 8 nunc blanda suasione, nunc bellorum inpetu ad id cogebat, tandemque 9 tricesimo imperii sui anno obtinuit imperator6 quippe ex rege creatus 6 imperator, -oris, m.: Kaiser (gemeint 10 est, quod multis temporibus elaborando non defecit: ob id7 ii, qui olim ist die Kaiserkrönung) 11 socii et amici erant Francorum2, iam fratres et quasi una gens ex 7 ob id = ob eam rem 12 Christiana8 fide facta est. 3 8 gesta, gestorum, n.: Christianus 3: christlich imperator ex rege creatus Seit 795 war Leo III. Papst in Rom. Beim stadtrömischen Adel verfügte er jedoch über keinerlei politischen Rückhalt Ende April 799 spitzte sich die Konfrontation zwischen dem Papst und dem Adel so zu, dass auf Leo ein Attentatsversuch unternommen wurde. Leo überlebte und flüchtete zu Karl nach Paderborn. Krönung Karls des Großen durch Papst Leo III., 1944 zerstörtes Fresko im Aachener Rathaussaal (Entwurf von Alfred Rethel, Ausführung durch Joseph Kehren), um 1860 Karl leistete Leo militärische Unterstützung und ließ ihn Ende 799 nach Rom zurückführen. Im Spätsommer des Jahres 800 begab sich Karl selbst nach Italien, Ende November erschien er in Rom. Dort kam es am 1. Weihnachtstag, dem 25. Dezember 800, in Alt-St. Peter zur Kaiserkrönung Karls des Großen durch den Papst. hier:

48 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 36 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T3 Karl der Große: Blutgericht von Verden Annales Regni Francorum 782 Im Verlauf der Sachsenkriege besiegten die Sachsen im Jahre 782 nach einer neuerlichen Erhebung ein fränkisches Heer in der Süntelschlacht. 1 Peracto ibi placito1 reversus est dominus Carolus rex2 in Franciam3. Et 1 placitum, placiti, n.: Versammlung 2 2 cum reversus fuisset, statim iterum Saxones4 solito more rebellati sunt, dominus rex Carolus: Herr König Karl 3 suadente Widochindo5. 4 Hoc audiens dominus Carolus rex2 una cum Francis6, quos sub celeritate Saxo, Saxonis, m.: der Sachse 5 coniungere potuit, illuc perrexit et pervenit usque ad locum, ubi Alara7 5 Widochindus, -i, m.: Widukind 6 confluit in Wisora8. Tunc omnes Saxones4 iterum convenientes 6 Franci, -orum, m.: die Franken 7 subdiderunt se sub potestate supradicti domini regis2 et reddiderunt 7 Alara ahd.: der Fluß Aller 8 Wisora 8 omnes malefactores illos, qui ipsud rebellium maxime terminaverunt, ad ahd.: der Fluß Weser 9 occidendum IIID; quod ita et factum est, excepto Widochindo5, qui fuga 9 Nordmannia: Dänemark 10 lapsus est partibus Nordmanniae9. Haec omnia peracta reversus est 11 praefatus dominus rex2 in Francia3. 3 Francia, -ae, f.: das Frankenland Widukind Widukind-Denkmal in Herford, Nordrhein-Westfalen M. Kunz Wikimedia Commons unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 stammte aus einem westfälischen Adelsgeschlecht und führte als dux Saxorum in den Jahren 777 bis 785 den Widerstand gegen Karl den Großen. In der Zeit von 779 bis 781 begann ein zermürbender Kleinkrieg, Widukind kehrte nach einem Jahr in Dänemark nach Sachsen zurück und reizte zum Aufstand. Die Sachsen vernichteten ein fränkisches Heer und töteten zwei der höchsten Beamten des Frankenkönig. Karl der Große rächte sich angeblich bei Verden mit der Enthauptung von Sachsen. Verhandlungen zwischen Karl dem Großen und Widukind führten schließlich zur Taufe Widukinds und damit zu einem Friedensvertrag. 4

49 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 37 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T4 Karl der Große Verden Annales Laurissenses et Eginhardi Eine ähnliche Darstellungen der Geschehnisse findet sich in den so genannten Einhardsannalen: Kaiser Karl hat gerade eine Nachricht über den jüngsten Aufstand der Sachsen erhalten: 1 1 Saxonia, -ae, f.: Das Sachsenland Cuius rei nuntium cum rex accepisset, nihil sibi cunctandum arbitratus, 2 collecto festinanter exercitu, in Saxoniam1 proficiscitur, accitisque ad se 3 Saxo, Saxonis, m.: der Sachse 3 2 cunctis Saxonum primoribus de auctoribus factae defectionis inquisivit. 4 Widokindus, -i, m.: Widukind 4 Nordmanni, 3 Et cum omnes Widokindum huius sceleris auctorem proclamarent, eum 5 tamen tradere nequirent, eo quod is re perpetrata ad Nordmannos4 se 6 Ceterorum, qui persuasioni eius morem gerentes 5 peregerunt, usque ad quattuor milia quingenti traditi, et super Alaram morem gerere: sich fügen 6 Alara: der Fluß Aller 7 Ferdi: Verden 8 hiberna villa: Winterresidenz 9 natalis Domini: Weihnachten fluvium, in loco, qui Ferdi vocatur, iussu regis omnes una die decollati 10 8 sunt. Huiusmodi vindicta perpetrata, rex villa in hiberna concessit, ibique natalem Domini, ibi et pascha celebravit. m.: 5 tantum facinus 8 -orum, Nordmannen (hier: Dänen) contulerat. 7 pascha, -ae, f.: Ostern Kontroversen Frankenreich wolpertinger Wikimedia Commons unter der Lizenz CC BY-SA Der Sachverhalt um das Blutgericht von Verden ist sehr umstritten. Vornehmlich wird die hohe Opferzahl angezweifelt, sodass nur wenige dutzend Sachsen hingerichtet worden seien. Manche bezweifeln die Hinrichtung, da in den Einhardsannalen geschrieben steht: quattuor milia D omnes una die decollati sunt. Es solle sich hier um einen Abschreibfehler von delocati handeln, sodass ein Massaker niemals stattgefunden haben soll. die

50 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 38 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T5 * Karl der Große Seine Studien Einhard, Vita Caroli Magni Karl erwies sich als großer Förderer von Kunst und Wissenschaft. Der kulturelle Aufschwung seiner Zeit wird als karolingische Renaissance bezeichnet. 1 2 Erat1 eloquentia copiosus et exuberans poteratque quicquid vellet 3 apertissime exprimere. Nec patrio tantum sermone contentus2, etiam 4 peregrinis 5 studiosissime coluit, earumque doctores plurimum veneratus magnis 6 adficiebat honoribus. In discenda grammatica Petrum Pisanum3 7 diaconem senem audivit, in ceteris disciplinis Albinum cognomento 8 Alcoinum4, 9 praeceptorem habuit, apud quem arti et rhetoricae et dialecticae, 10 praecipue tamen astronomiae ediscendae plurimum et temporis et 11 laboris5 inpertivit. Religionem Christianum, qua ab infantia fuerat 12 inbutus, sanctissime et cum summa pietate coluit, ac propter hoc 13 plurimae pulchritudinis basilicam Aquisgrani6 exstruxit. Legendi atque linguis item ediscendis diaconem, operam virum impendit. Artes undecumque 1 Subjekt: Karl 2 ergänze erat 3 Petrus Pisanus: Petrus von Pisa 4 Albinus cognomento Alcoinus: Alkuin liberales doctissimum, 5 temporis et laboris: Gen. plurimum 6 Aquisgranum, -i, n.: Aachen psallendi disciplinam diligentissime emendavit. Alkuin Alkuin als Dachfigur des Kunsthistorischen Museums, Wien In seiner Funktion als Leiter der Hofschule avancierte er zum einflussreichsten Ratgeber Karls des Großen in Staats- und Kirchenfragen, wenngleich er sich nicht immer durchsetzen konnte. So wandte er sich vergeblich gegen die Gewaltanwendung bei der Missionierung der Sachsen. Hubertl Wikimedia Commons unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 Er gilt als einer der Begründer der karolingischen Renaissance und ist mitverantwortlich für die Verbreitung der karolingischen Minuskel, einer aus Kleinbuchstaben bestehenden Schrift, die als Vorbild für die heute verwendeten Kleinbuchstaben gilt. zu

51 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 39 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T6 * Exkurs: Septem Artes Liberales Isidor von Sevilla, Etymologiae 2,1-3 Bei Isidor von Sevilla finden wir geschrieben, woraus sich die Septem Artes Liberales zusammensetzen: De septem liberalibus disciplinis Disciplinae liberalium artium septem sunt: Prima grammatica, id est loquendi peritia. Secunda rhetorica, quae propter nitorem et copiam eloquentiae suae maxime in civilibus quaestionibus necessaria 1 existimatur. Tertia dialectica cognomento1 logica, quae disputationibus cognomento: mit dem Beinamen subtilissimis vera secernit a falsis. Quarta arithmetica, quae continet numerorum causas et divisiones. Quinta musica, quae in carminibus cantibusque consistit. Sexta geometrica ars, quae mensuras terrae dimensionesque conplectitur. Septima astronomia, quae continet legem astrorum. quia homine libero digna sunt Die Philosophie thront inmitten der Sieben Freien Künste Darstellung aus dem Hortus Deliciarum der Herrad von Landsberg (um 1180) Die freien Künste waren so bezeichnet, um sie gegenüber den praktischen Künsten (Artes mechanicae) als höherrangig zu bewerten. Seneca schreibt: Quare liberalia studia dicta sint vides: quia homine libero digna sunt. Als freier Mann galt, wer nicht zum Broterwerb arbeiten musste. Man unterschied bei den freien Künsten das Trivium (Dreiweg) der sprachlich und logisch-argumentativ ausgerichteten Fächer, die die Voraussetzung für jede Beschäftigung mit der (lateinischen) Wissenschaft bilden, und das weiterführende Quadrivium (Vierweg) der mathematischen Fächer.

52 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 40 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas A Arbeitsaufträge I T1 Einhard bringt eine klare Schuldzuweisung für den Krieg. Durch welche Begriffe bringt er das zum Ausdruck? II T1 Welche Eigenschaften werden den Sachsen zugeschrieben und welche Karl dem Großen? Sammle lateinische Begriffe und Phrasen und stelle sie gegenüber. T1 Trenne die folgenden Wörter in Präfix und Grundwort und gib die im Kontext passende deutsche Bedeutung an. Gib zu jedem Grundwort noch ein weiteres Kompositum in derselben Form an (dieses soll nicht im Text vorkommen) und gib eine Grundbedeutung an. III zusammengesetztes Wort Präfix (Bedeutung) + Grundwort (Bedeutung) z.b. adeunt Präfix ad- (hin zu) + ire (gehen) ineunt Präfix in- (hinein) + ire (gehen) Z. 1: intermissum Z. 1: repetitum est Z. 6: transgredi Z. 7: conturbare Z. 9: interiecta Z. 22: resistere Z. 22: redactis

53 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 41 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas IV V T1 In dem Text wird vier Mal eine Form von suscipere verwendet. Finde die Stellen und vergleiche die jeweilige Bedeutung. Gib die Grundbedeutung an. T1 Gib an, worauf sich die folgenden Textzitate beziehen. Gib sowohl das lateinische Bezugswort an (wenn es eines gibt) als auch den inhaltlichen Bezug auf Deutsch. lateinisches Textzitat Bezugswort (Latein) Bezug (Deutsch) quod bellum der Sachsenkrieg Z. 2: Quo Z. 9: quibus Z. 10: utrorum Z. 11: quibus Z. 12: eos Z. 16: regis Z. 17: eorum Z. 20: ipse Z. 24: illis T1 VI + T2 Vergleiche die Darstellung bezüglich der Schuldzuweisung der Sachsen Karls des Großen in den Texten von Einhard und Widukind von Corvey.

54 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 42 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas VII T2 ad veram viam duceretur: was ist gemeint? VIII T2 olim socii et amici, iam fratres et una gens: Was will der Autor mit den gewählten Begriffen erreichen? Was ist inhaltlich passiert? T3 solito more: Worauf spielt der Autor an? Suche in den anderen Texten nach Referenzen. X T3 Verfasse zwei Tagebucheinträge aus der Sicht von Karl des Großen. Einmal vor und einmal nach dem Blutgericht von Verden (gemäß deiner Interpretation, was damals passiert ist). Nimm dabei Anleihen aus den bisher gelesenen Texten. XI T3 Erkläre die folgenden grammatikalischen Konstruktionen und schlüssle die Sätze in Hauptsatz, Gliedsatz und satzwertige Konstruktion auf. IX Hoc audiens dominus Carolus rex una cum Francis, quos sub celeritate coniungere potuit, illuc perrexit et pervenit usque ad locum, ubi Alara confluit in Wisora.

55 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 43 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas Tunc omnes Saxones iterum convenientes subdiderunt se sub potestate supradicti domini regis et reddiderunt omnes malefactores illos, qui ipsud rebellium maxime terminaverunt, ad occidendum IIID Worauf bezieht sich se? XII XIII T4 Liste alle Ablativi Absoluti aus dem Text auf und gib die Verben in der Grundform und mit ihren Stammformen an. T4 Erkläre die folgenden grammatikalischen Erscheinungen: ceterorum: worauf bezieht sich der Genetiv? worum handelt es sich bei una die? T3 XIV + Stelle die beiden Texte gegenüber. Worin unterscheiden sie sich, was haben sie gemeinsam, wo liegen ihre jeweiligen Schwerpunkte? T4 T1 X V T3 Das Blutgericht von Verden wird sehr kontrovers diskutiert. Suche aus den Texten 1, 3 und 4 wichtige Stellen heraus, die für ein Massaker sprechen oder ein Gegenargument darstellen können, und stelle sie gegenüber. T4 XVI T5 Liste alle Superlative aus dem Text aus. Teile sie in Adverbia und Adjektiva und gib die anderen Steigerungsstufen auch an.

56 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 44 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas XVII T5 Wähle aus, welche der folgenden Aussagen dem Inhalt des Textes entsprechen. Aussage Karl war so eloquent, dass er alles ausdrücken konnte, was er wollte. Mit seiner Muttersprache war er zwar zufrieden, aber die fremden Sprachen interessierten ihn mehr. Seine Lehrer standen bei ihm in großem Ansehen. Petrus von Pisa und Alkuin waren seine Grammatiklehrer. Die meiste Zeit und Mühe wendete er einer bestimmten Disziplin zu: der Dialektik. Er wuchs schon früh mit dem Christentum auf und ließ eine Basilika in Aachen erbauen. XVIII T6 Trivium Quadrivium Gliedere den Text nach den Septem Artes Liberales. Welche sieben Künste bilden deiner Meinung nach heute die Voraussetzung für eine wissenschaftliche Betätigung?

57 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 45 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas V Vokabel - Verben Vokabel Stammformen Bedeutung abicio abicis, abicere, abieci, abiectum accis, accire, accivi, accitum adunas, adunare, adunavi, adunatum afficis, afficere, affeci, affectum arbitraris, arbitrari, arbitratus sum cessas, cessare, cessavi, cessatum cogis, cogere, coegi, coactum colligis, colligere, collegi, collectum colis, colere, colui, cultum complecteris, complecti, complexus sum confers, conferre, contuli, collatum confluis, confluere, confluxi, coniungis, coniungere, coniunxi, coniunctum consideras, considerare, consideravi, consideratum consistis, consistere, constiti, contines, continere, continui, contentum conturbas, conturbare, conturbavi, conturbatum convenis, convenire, conveni, conventum creas, creare, creavi, creatum cunctaris, cunctari, cunctatus sum decollas, decollare, decollavi, decollatum dedis, dedere, dedidi, deditum defatigas, defatigare, defatigavi, defatigatum deficis, deficere, defeci, defectum discis, discere, didici, disterminas, disterminare, disterminavi, disterminatum herabwerfen, hinwerfen, ablegen accio aduno afficio arbitror cesso cogo colligo colo complector confero confluo coniungo considero consisto contineo conturbo convenio creo cunctor decollo dedo defatigo deficio disco distermino herbeirufen, herbeiholen vereinigen, einen, verschmelzen ausstatten, versehen mit, behandeln honoribus afficere: mit Ehren überhäufen beobachten, erwägen, meinen, glauben, halten für zögern, auf sich warten lassen, untätig verbringen, rasten, aufhören zusammentreiben, sammeln, zwingen zusammenlesen, sammeln, herleiten, erschließen, bekommen anbauen, wohnen, pflegen, üben, betreiben artes colere: die Künste pflegen umfassen, begreifen, erfassen zusammenbringen, sich unterhalten, vergleichen se conferre: sich begeben zusammenfließen, zusammenströmen verbinden, vereinigen betrachten, überlegen, erwägen sich aufstellen, stillstehen, bestehen aus, beruhen auf enthalten, umfassen, beherrschen, erhalten in Unordung bringen, beunruhigen, verwirren, erschüttern zusammenkommen, sich versammeln, treffen, zusammenstoßen verursachen, schaffen, wählen, ernennen zögern, zaudern, unschlüssig sein enthaupten, den Kopf abschlagen übergeben, (sich) widmen, hingeben ermüden, erschöpfen, abbringen von abfallen, mangeln, ausbleiben, fehlen, verlassen lernen, kennen lernen, erfahren, erforschen scheiden, abgrenzen

58 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 46 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas edisco elaboro emendo exigo experior exprimo exstruo finio imbuo impendo impertio incipio incolo inquiro intericio intermitto invenio labor nequeo obligo obtineo occido patior perago perduro pergo perpetro perpetro pervenio polluo ediscis, ediscere, edidici, elaboras, elaborare, elaboravi, elaboratum emendas, emendare, emendavi, emendatum exigis, exigere, exegi, exatum experiris, experiri, expertus sum exprimis, exprimere, expressi, expressum exstruis, exstruere, exstruxi, exstructum finis, finire, finivi, finitum imbuis, imbuere, imbui, imbutum impendis, impendere impendi, impensum impertis, impertire, impertivi, impertitum incipis, incipere, incepi, inceptum incolis, incolere, incolui, incultum inquiris, inquirere, inquisivi, inquisitum intericis, intericere, interieci, interiectum intermittis, intermittere, intermisi, intermissum invenis, invenire, inveni, inventum laberis, labi, lapsus sum neques, nequere, nequii/nequivi, nequitum obligas, obligare, obligavi, obligatum obtines, obtinere, obtinui, obtentum occidis, occidere, occidi, occisum pateris, pati passus sum peragis, peragere, peregi, peractum perduras, perdurare, perduravi, perduratum pergis, pergere, perrexi, perrectum perpetras, perpetrare, perpetravi, perpetratum perpetras, perpetrare, perpetravi, perpetratum pervenis, pervenire, perveni, perventum polluis, polluere, pollui, pollutum auswendig lernen, gründlich erlernen ausführen, sich anstrengend, sich bemühen, streben verbessern, ausgleichen, vervollkommnen heraustreiben, fordern, ausführen, vollenden poenam exigere: Sühne fordern erfahren, durchmachen, versuchen ausdrücken, schildern, aussprechen, nötigen aufhäufen, erbauen, errichten beenden, aufhören, beschränken benetzen, erfüllen mit, vertraut machen, unterweisen aufwenden, verwenden, hingeben impendere operam: sich Mühe geben zuteilen, erteilen, (sich) widmen, schenken anfangen, beginnen, unternehmen bewohnen, siedeln suchen, untersuchen, fragen, erfragen dazwischenwerfen, dazwischenlegen Passiv: dazwischentreten unterbrechen, einschieben, nachlassen finden, entdecken, gewinnen, nachlassen gleiten, irren nicht können binden, verpflichten, verbinden festhalten, (in Besitz) haben, erhalten, erlangen, erreichen, durchsetzen niederhauen, töten (er)leiden, dulden, überleben, gestatten, zulassen, etwas erfahren umhertreiben, ausführen, vollenden fortdauern, andauern, währen, aushalten, verharren sich aufmachen, aufbrechen, weiterziehen, beginnen durchsetzen, vollziehen, vollenden, erreichen durchsetzen, vollziehen, vollenden, erreichen gelangen zu, hingelangen, kommen zu, erreichen besudeln, beschmutzen

59 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 47 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas proclamo proficiscor profligo propono psallo rebello reddo redigo relinquo repeto resisto retineo revertor satago secerno subdo subsum supradico suscipio termino transgredior ulciscor veneror V proclamas, proclamare, proclamavi, proclamatum proficisceris, proficisci, profectus sum profligas, profligare, profligavi, profligatum proponis, proponere, proposui, propositum psallis, psallere, psalli, rebellas, rebellare, rebellavi, rebellatun reddis, reddere, reddidi, redditum redigis, redigere, redegi, redactum relinquis, relinquere, reliqui, relictum repetis, repetere, repetivi, repetitum resistis, resistere, restiti, retines, retinere, retinui, retentum reverteris, reverti, reversus sum satagis, satagere, sategi, satactum secernis, secernere, secrevi, secretum subdis, subdere, subdidi, subditum subes, subesse subfui, supradicis, supradicere, supradixi, supradictum suscipis, suscipere, suscepi, susceptum terminas, terminare, terminavi, terminatum transgrederis, transgredi transgressus sum ulcisceris, ulcisci, ultus sum veneraris, venerari, veneratus sum laut rufen, ausrufen, schreien aufbrechen, abreisen, marschieren, hervorgehen niederschlagen, vernichten, überwältigen ausstellen, vorlegen, berichten, beschließen condiciones proponere: Bedingungen stellen einen Psalm singen, Psalmen singen, jubeln den Krieg erneuern, sich empören Passiv: sich erheben zurückgeben, aushändigen, erwidern, wiedergeben, von sich geben zurücktreiben, machen zu, einschränken in potestatem redigere: in seine Gewalt bringen zurücklassen, überlassen, aufgeben wieder angreifen, wiederaufsuchen, wiederholen, mit etwas wieder anfangen stehen bleiben, zurückbleiben, Widerstand leisten zurückhalten, festhalten, befolgen, einhalten zurückkehren befriedigen, sich eifrig bemühen, sich abquälen absondern, trennen unterlegen, (sich) unterwerfen, anlegen innewohnen, zugrunde liegen, vorhanden sein, dahinter stecken oben erwähnen auf sich nehmen, annehmen, zugestehen, stützen, anfangen, unternehmen begrenzen, bestimmen, festsetzen, beschließen, beenden hinübergehen, hinübersteigen, überschreiten, übertreten rächen, Rache nehmen, strafen, ahnden anflehen, verehren, anbeten, seine Verehrung erweisen Vokabel Substantiva und andere Wörter Vokabel Stammformen Bedeutung adversa adversorum Neutr. Plural agri masc. animositatis Missgeschick, Unglück ager animositas Acker, Feld, Gebiet, Land, Ländereien Mut, Zorn, Feindseligkeit, Erbitterung, Stolz

60 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 48 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas apertus aperta, apertum offen, ungedeckt, offenbar, klar, deutlich arithmetica arithmeticae astronomiae astri neutr. atrocis Mathematik, Rechenkunst acutoris masc./ basilicae blanda, blandum Urheber, Anstifter, Ratgeber, Erfinder, Verfasser Gerichtshalle, Markthalle, Basilika, Kirche astronomia astrum atrox auctor basilica blandus caedes Sternkunde, Berechnung, Astronomie Stern, Gestirn, Himmel abscheulich, leidenschaftlich, wild, streng schmeichelhaft, angenehm, verlockend, höflich das Töten, Mod, Morden, Blut, Blutbad citius caedis caerimoniae cantus masc. carminis neutr. celeritatis citia, citium civilis civile bürgerlich, öffentlich, politisch comes Gefährte, Gefolge, hoher Beamter, Graf contentus comitis masc./ conditionis constantiae contenta, contentum contiguus contigua, contiguum sich begnügend, zufrieden zufrieden mit + Abl. anstoßend, angrenzend, berührend, benachbart continuus continua, continuum zusammenhängend, andauernd contrarius contraria, contrarium copiosus copiosa, copiosum cottidie Adverb gegenüberliegend, gegensätzlich, feindlich, abgeneigt reich an + Abl, füllig, wortreich, gedankenreich täglich, Tag für Tag cultus cultus, m. daemon daemonis masc. damni neutr. defectionis diaconis masc. dialecticae caerimonia cantus carmen celeritas conditio constantia damnum defectio diacon dialectica Verehrung, religiöser Brauch, heidnischer Brauch, Kulthandlungen Gesang, Lied, Ton Lied, Gesang, Dichtung Schnelligkeit schnell Bedingung, Übereinkunft Standhaftigkeit, Beständigkeit, Festigkeit Lebensweise, Verehrung, Huldigung, Kultur daemonum cultus: Götzendienst guter Geist, böser Geist, Teufel, Dämon daemonum cultus: Götzendienst Schaden, Verlust, Nachteil Abtrünnigkeit, Abfall, Aufstand, Schwächung, Ausfall Hilfsgeistlicher, Diakon Dialektik, Kunst wissenschaftlicher Disputation

61 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 49 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas diligens diligentis sorgfältig, gewissenhaft, gründlich dimensio dimensionis disputationis divisionis doctoris masc. eloquentiae Adverb das Abmessen, Ausmessung, Ausdehnung, Dimension Erörterung, Unterredung, Abhandlung, Untersuchung Teilung, Aufteilung, Gliederung Irrtum, Fehler, Wahn, Irrglaube exceptus erroris masc. excepta, exceptum exuberans exuberantis außerordentlich, reichlich, überflüssig facinus Tat, Handlung, Untat, Verbrechen fere facinoris neutr. Adverb ferox ferocis wild, trotzig, kriegerisch festinanter Adverb eilends, geschwind, schnell fides finitimus fidei finitima, finitimum Glaube, Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit angrenzend, benachbart fortis forte stark, kräftig, tapfer, mutig gens gentis geometrica, geometricum Geschlecht, Stamm, Volk Grammatik, Sprachwissenschaft huiusmodi grammaticae honoris masc. Adverb illuc Adverb dahin, dorthin impetus impetus masc. Adverb Ansturm, Angriff, Überfall disputatio divisio doctor eloquentia enimvero error geometricus grammatica honor impune incendium Lehrer, Lehrmeister Beredsamkeit, Redegewandtheit in der Tat, freilich, wahrlich, allerdings ausgenommen, ohne etwa, fast, meist geometrisch Verehrung, Ehren, Ruhm von der Art, derartig straflos, ungestraft, ohne Schaden impune ferre: unbestraft bleiben Feuer, Brand, Brandstiftung inhonestus incendii neutr. infantiae inhonesta, inhonestum iterum Adverb wieder, wiederum, noch einmal iugum iugi neutr. Joch, Deichsel, Gebirge, Bergrücken, Anhöhe infantia Säuglingsalter, Kindheit ab infantia: von früher Kindheit an unehrenhaft, schändlich, unsittlich

62 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 50 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas laboriosus laboriosa, laboriosum emsig, fleißig, mühsam, beschwerlich liberalis liberale limes limitis masc. logicae magnanimitatis malefactoris masc. mensurae minor, minus Adj. Komp. montis masc. mortale eines Freien würdig, frei, vornehm, edel artes liberales: die freien Künste Grenze, Grenzweg, Grenzwall, Weg, Straße logica magnanimitas malefactor mensura minor mons mortalis mos musica mutabilitas natio necessarius nitor moris masc. musciae mutabilitatis nationis, f. necessaria, necessarium Logik hoher Mut, Hochherzigkeit, Großmütigkeit Übeltäter Messung, Maß, Größe kleiner, geringer Berg, Gebirge, Hügel irdisch, sterblich, Mensch Sitte, Brauch, Gewohnheit, Beschaffenheit Musik Wandelbarkeit, veränderte Einstellung Geburt, Herkunft, Volk(sstamm), Völkerschaft nötig, notwendig, unumgänglich, eng verbunden Glanz, Schimmer, Ansehen, Adel, Schönheit nobilis nitoris masc. nobile olim Adverb einst, einstmals oportet paene oportere, oportuit Adverb sich gehören, nötig sein, müssen, sollen nach Verneinung: nicht dürfen beinahe, fast paternus paterna, paternum väterlich, vaterländisch patrius patria, patrium pauci paucae, pauca väterlich, heimatlich, vom Vater ererbt, angestammt wenige, nur wenige pax pacis peregrina, peregrinum Friede, Ruhe perfidiae peritiae perpetua, perpetuum Treulosigkeit, Wortbrüchigkeit, Verrat, Unglaube Erfahrung, (praktische) Kenntnis peregrinus perfidia peritia perpetuus persuasio planum poene persuasionis plani neutr. Adverb berühmt, bekannt, edel, adelig, vornehm fremd, fremdländisch, in der Fremde fortwährend, ununterbrochen, dauerhaft, beständig, ewig Überzeugung, Überredung Fläche, Ebene, ebener Boden = paene

63 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 51 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas praeceptor Lehrer, Meister, Lehrmeister praecipue praeceptoris masc. Adverb praefatus praefata, praefatum vorher erwähnt, vorher genannt praeter Adverb außer, ausgenommen von prolixus prolixa, prolixum lang, ausgedehnt, geneigt, leicht prospera prosperorum Neutr. Plural prudentis glückliche Fälle, glückliche Umstände quasi quaestionis als Adverb das Suchen, Befragung, gerichtliche Untersuchung, Gerichtshof, Rechtsstreit gleich wie, gleichsam, wie, gewissermaßen quasi als Subjunktion als wenn, wie wenn, als ob quatinus dass, damit quingenti auch: quatenus Subjunktion quingentae, quingenta quippe Adverb freilich, natürlich, allerdings, denn quisquis quisquis, quicquid wer auch immer, was auch immer rapina rapinae rebellii neutr. rhetoricae sacramenti neutr. sancta, sanctum Raub, Raubzug, Räuberei, Beute alt, alter Mann, Greis solitus senis masc., sermonis masc. silvae socii masc. solita, solitum statim Adverb sofort, sogleich studiosus studiosa, studiosum suasio subtilis suasionis subtile eifrig, eifrig bemüht, interessiert, wissbegierig, leidenschaftlich Rat, Raten, Ratgeben, Empfehlung tandem Adverb endlich, schließlich terminus termini Grenze, Abschnitt, Zeitpunkt, Begriff prudens quaestio rebellium rhetorica sacramentum sanctus senex sermo silva socius vor allem, besonders, vorzugsweise klug, erfahren, einsichtig, umsichtig fünfhundert Erneuerung des Krieges, Revolte, Aufstand Redekunst, Rhetorik Prozess, Eid, Weihe, Sakrament heilig, ehrwürdig, fromm, unschuldig Rede, Sprache, Redeweise patrius sermo: Muttersprache Baum, Wald, Sträucher Gefährte, Kamerad gewohnt, üblich, gebräuchlich fein, dünn, scharfsinnig, gründlich, sachlich

64 T h e m a 3: Karl der Große S e i t e 52 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas tricesimus masc. tricesima, tricesimum dreißigste una Adverb zusammen, zusammen mit, gemeinsam undecumque Adverb woher auch immer, überall, in jeder Hinsicht usque Adverb, Präposition utrimque Adverb fortwährend, bis, bis zu usque dum: solange bis auf beiden Seiten, hier wie dort vanus vana, vanum nichtig, eitel, lügenhaft, falsch varius varia, varium bunt, vielfältig, verschieden, wankelmutig vicissim Adverb dagegen, wiederum, gegenseitig videlicet Adverb offenbar, selbstverständlich, nämlich vindicta vindictae Befreiung, Strafe, Rache

65 T h e m a 4: Der Europa-Gedanke S e i t e 53 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas DUBOIS französischer Schrifsteller und Anwalt arbeitete für Philipp IV. und König Eduard I. erarbeitete eine Vorstellung von einem dauerhafen Frieden in Europa war einer der ersten Verfechter einer Europaidee Pierre Dubois entwarf einen Plan, wonach sich ganz Europa zu einem Staat zusammenschließen und durch nichts mehr getrennt werden sollte, sodass die Möglichkeit eines dauerhaften Friedens in Europa gegeben wäre. Schon im Jahr 1300 forderte er eine gründliche Reform des Staates, der Kirche und die Trennung von Kirche und Staat, sowie eine Erneuerung des Heeres und des Gerichtswesens. Sein von ihm so benanntes Hauptwerk Über die Wiedergewinnung des Heiligen Landes, bestehend aus 142 Paragraphen, schrieb er um 1306 angesichts eines eventuell bevorstehenden Kreuzzuges; er forderte die Schaffung der politischen Einheit unter den europäischen christlichen Fürsten. Der erste Text handelt von dieser Schaffung der politischen Einheit und ihres Zwecks. Er schlug ein Konzil der weltlichen und geistlichen Fürsten Europas vor, auf welchem auch beschlossen werden sollte, dass derjenige, der den Frieden stört, schwer bestraft würde. Der zweite Text greift diesen Gedanken auf. Wer Krieg führen will, soll diesen nicht gegen Katholiken führen. Ferner sollten ein Schiedsgericht mit klaren Anklage- und Verteidigungsvorschriften und eine strenge Gerichtsverordnung als obligatorische ständige Einrichtungen für ganz Europa geschaffen werden. Die Mitglieder dieser engen Gemeinschaft sollten folglich in gewissem Umfang auf ihre Souveränitätsrechte verzichten, aber im Grunde selbständige politische Einheiten bleiben. Der dritte Text handelt von dieser Idee des internationalen Schiedsgerichtes und seines Aufbaus und Ablaufes. Das wirtschaftliche Zusammenleben und die dazugehörigen Handelsvorschriften wurden von ihm in seine europäischen Vorstellungen integriert. Außerdem formulierte er u.a. Überlegungen für die Schulbildung und für die Berufsausbildung. Er war der erste Verfechter einer weitgreifenden Europaidee und hat als erster den Vorschlag zu einem europäischen Staatenbund veröffentlicht. Dubois Ideen konnten jedoch die Politik des französischen Königs nicht konkret beeinflussen.

66 T h e m a 4: Der Europa-Gedanke S e i t e 54 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T1 Dubois: Grundbedingungen De recuperatione Terre Sancte Eigentlich will der Verfasser zum Kreuzzug ins heilige Land aufrufen. Damit dieser Kreuzzug aber auch erfolgreich sein kann, gibt es mehrere notwendige Bedingungen. 1 Vidimus enim quod1 Alemanni2 et Hyspani3, licet bellatores incliti, propter 1 quod: dass 2 Alemanni, -orum, m.: 2 solitas suorum regnorum guerras, iam pridem cessarunt et non potuerunt Terrae Die Alemannen 3 Hyspani, -orum, m.: 3 Sanctae4 subvenire. Guerrae catholicorum inter se sunt pessimae. 4 Ad hoc5 quod tanta multitudo ducere illuc et durare possit, oportebit principes Heiliges Land 5 catholicos concordes esse et inter se guerras non habere; quoniam si ibi 5 ad hoc: zu diesem Zweck 6 existentes suas terras audirent debellari et destrui, dimissa hereditate Domini, 7 redirent ad propriam terram, ut eam defenderent, prout olim saepe contigit. 8 Idcirco inter catholicos omnes, saltem ecclesiae romanae oboedientes, pacem 9 firmari taliter expedit6, quod una sit respublica, sic fortiter unita, quod non 10 dividatur. 11 Sic enim pax universalis finis est, quem quaerimus, quem in intentione nostra nützlich 12 primo habemus. Die Spanier 6 4 Terra Sancta, f.: expedit (unpers.): es ist nötig, es ist 13 Sancta Terra Die Bezeichnung Heiliges Land bezieht sich auf die historische Region Kanaan bzw. Palästina und betrifft Gebiete von religiöser Wichtigkeit für das Judentum, Christentum, Islam u.a. Als mit dem Ende der Christenverfolgungen das Interese an den Schauplätzen der Bibel erwachte, galt eine Wallfahrt ins Heilige Land als bedeutsam für das Seelenheil. Karte der vier heiligen Städte des Judentums aus dem 19. Jahrhundert, mit Jerusalem im oberen rechten Viertel, Hebron darunter, dem Jordan von oben nach unten, Safed im oberen linken Viertel und Tiberias darunter.

67 T h e m a 4: Der Europa-Gedanke S e i t e 55 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T2 Dubois: Der Gedanke eines Konzils De recuperatione Terre Sancte Dubois schlägt weiterhin ein Konzil vor, das der Papst leiten soll. Sobald das Konzil zusammengetreten ist, sollen Kämpfe eingestellt werden. Wer sich widersetzt, wird bestraft Occasionem corporalis et spiritualis perditionis quaerens nullus catholicus contra catholicos currat ad arma1, nullus sanguinem 1 baptizatum effundat; quicumque proeliare volentes, contra fidei 2 christianae inimicos, Terrae Sanctae sanctorumque locorum2 Domini, non ad arma currere: die Waffen erheben loca, locorum, n.: gemeint sind die Stätten contra fratres studeant proeliare. Quicumque autem contra hoc salubre statutum guerram contra fratres catholicos movere praesumpserint, eo 3 eo ipso: deshalb ipso3 omnium suorum bonorum amissionem incurrant4, item omnes 4 incurro: hier: ereilen auxilium eis facientes pugnando, victualia5, arma5 vel alia necessaria5 5 Akkusativ, abh. von ministrando vitae vel pugnae qualitercumque ministrando; superstites, post guerram finitam - cuiuscumque aetatis, condicionis et sexus - fiant exules, et totaliter cum eorum posteritate, omnia privati, in Terram Sanctam mittantur. Kreuzzüge Die islamischen Machthaber behinderten zunehmend die christlichen Pilgerrouten, bis schließlich Kalif Al-Hakim am Anfang des 11. Jahrhunderts die Grabeskirche in Jerusalem zerstörte. Dies wurde als Anlass für den ersten Kreuzzug genommen mit dem Ziel, die Pilgerstätten und -wege zu sichern und die Christenheit zu verteidigen. Das Heilige Land wurde zu einem Ort, den es für die eigene Religion zurzuerobern galt. Eingangsbereich der Grabeskirche. Sie steht an dem Ort der Kreuzigung und des Grbaes und zählt zu den größtenmit dem Ende des 13. Jahrhunderts Heiligtümern des Christentums Umsetzung dieser Idee aber gescheitert. Berthold Werner Wikimedia Commons, Lizenz CC BY-SA 3.0 war die praktische

68 T h e m a 4: Der Europa-Gedanke S e i t e 56 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas T3 Dubois: Internationaler Schiedshof De recuperatione Terre Sancte Um Streitigkeiten beizulegen weil sie ja nicht mehr Krieg führen dürfen -, schlägt Dubois einen internationalen Schiedshof vor. 1 Sed si multi principes et istae civitates superiores1 in terris non recognoscentes, 1 superiores: hier: obere Instanz 2 qui iustitiam faciant de ipsis secundum leges et consuetudines locorum, 3 controversias movere volent, coram quibus procedent2 et litigabunt? Responderi 4 potest, quod concilium statuat arbitros religiosos aut alios eligendos, viros 5 prudentes et expertos ac fideles, qui iurati sunt tres iudices praelatos et tres hier: (gerichtlich) klagen 6 alios3 pro utraque parte, locupletes et tales, quod sit verisimile ipsos non posse 3 alios: gemeint sind jene, die keine 7 corrumpi amore, odio, timore, concupiscentia 8 Ablauf des Prozesses und dass diese an einem dazu besonders geeigneten Orte zusammentreten sollten und ganz genau vereidigt werden, und nachdem ihnen vor ihrer Zusammenkunft die Klage- und Antwortschrift zugestellt worden ist, hätten sie kurz und bündig, vor allem unter Vermeidung alles Überflüssigen und Unpassenden, die Zeugen zu vernehmen, die Beweisstücke entgegenzunehmen und alles sorgfältigst zu prüfen. Zum Verhör eines jeden Zeugen sollten mindestens zwei getreue und kluge, vereidigte Männer zugezogen werden; die Zeugenaussagen sollten niedergeschrieben und von den Richtern bestens bewahrt werden, damit sich nicht Trug und Falschheit einschleichen könne. 2 procedo, -is, -ere, -cessi, -cessum: Prälaten sind Zivilisten und Laien

69 T h e m a 4: Der Europa-Gedanke S e i t e 57 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas A Arbeitsaufträge I T1 Setze die Inhalte des Text mit folgendem Vergleichstext in Beziehung Die Anfänge der EU gehen auf die 1950er-Jahre zurück, als zunächst sechs Staaten die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gründeten. Eine gezielte wirtschaftliche Verflechtung sollte militärische Konflikte für die Zukunft verhindern und durch den größeren Markt das Wirtschaftswachstum beschleunigen und damit den Wohlstand der Bürger steigern. Wikipedia, Europäische Union II T2 Setze die Inhalte des Text mit folgenden Vergleichstexten in Beziehung Der EuGH wurde im Jahr 1952 durch den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gegründet und nahm im Jahr 1953 seine Arbeit auf. Er war zunächst nur für Streitigkeiten innerhalb des EGKS-Vertrages zuständig. Nach Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG oder EURATOM) durch die Römischen Verträge 1957 war der EuGH als gemeinsames Organ der Gemeinschaften für sämtliche Streitigkeiten aufgrund der drei Verträge zuständig. Wikipedia, Europäischer Gerichtshof Unter Talion, alternativ ius talionis oder Talionsprinzip, versteht man eine Rechtsfigur, nach der zwischen dem Schaden, der einem Opfer zugefügt wurde, und dem Schaden, der dem Täter zugefügt werden soll, ein Gleichgewicht angestrebt wird. Wikipedia, Talion

70 T h e m a 4: Der Europa-Gedanke S e i t e 58 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas III T3 Setze die Inhalte des Text mit folgenden Vergleichstexten in Beziehung. Nach Dubois muss ein unbestechlicher Mann locuples sein. Warum, denkst du, ist das so und wie stehst du dazu? Unbestechlichkeit ist die menschliche Fähigkeit, einem verlockenden Angebot zu widerstehen. Dieses Angebot ist allermeist materieller Natur (Geld, Macht), soll den zu Bestechenden von seinem eigentlichen Vorhaben abbringen bzw. im Interesse des Bestechenden handeln lassen, in jedem Fall aber zu einer Entscheidungsabhängigkeit führen. Unbestechlich ist, wer die eigenen moralischen und ethischen Wertvorstellungen höher einschätzt als jeden persönlichen Vorteil. Wikipedia, Unbestechlichkeit IV T3 Setze die Inhalte des Text mit folgenden Vergleichsmedien in Beziehung Europäischer Gerichtshof, Großer Saal mit 13 Richtern In einem nach festen Regeln ablaufenden Verfahren unter Anwesenheit und Beteiligung der Prozessparteien und/oder ihrer Bevollmächtigten sowie anderer Beteiligter (Zeugen, Sachverständige usw.) werden durch den Vortrag und durch die Erörterung des Prozessstoffs die Voraussetzungen für die abschließende Entscheidung des Gerichts geschaffen. Das Gerichtsverfahren ist auf die Verhandlung konzentriert. Bei der Entscheidung ist nur das zu verwerten, was Gegenstand der Verhandlung war. Das schriftliche Vorbringen der Parteien vor der Verhandlung dient grundsätzlich nur deren Vorbereitung. Sachanträge und Anträge auf Durchführung einer Beweisaufnahme (Beweisanträge) müssen in der Verhandlung auch dann ausdrücklich gestellt werden, wenn sie zuvor angekündigt worden sind. Wikipedia, Gerichtsverhandlung

71 T h e m a 4: Der Europa-Gedanke S e i t e 59 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas V Vokabel - Verben Vokabel Stammformen Bedeutung baptizo baptizas, baptizare, baptizavi, baptizatum cessas, cessare, cessavi, cessatum contingis, contingere, contigi, contactum corrumpis, corrumpere, corrupi, corruptum debellas, debellare, debellavi, debellatum destruis, destruere, destruxi, destructum dimittis, dimittere, dimisi, dimissum dividis, dividere, divis, divisum duras, durare, duravi, duratum effundis, effundere, effudi, effusum eligis, eligere, elegi, electum existis, existere, exstiti, firmas, firmare, firmavi, firmatum litigas, litigare, litigavi, litigatum ministras, ministrare, ministravi, ministratum oboedis, oboedire, oboedivi, oboeditum oportere, oportuit praesumis, praesumere, praesumpsi, praesumptum privas, privare, privavi, privatum recognoscis, recognoscere, recognovi, recognitum studes, studere, studui, subvenis, subvenire, subveni, subventum unis, unire, univi, unitum taufen cesso contingo corrumpo debello destruo dimitto divido duro effundo eligo existo firmo litigo ministro oboedio oportet praesumo privo recognosco studeo subvenio unio zögern, säumen, auf sich warten lassen, untätig verbringen anrühren, erreichen, sich ereignen, geschehen, gelingen verderben vernichten, verleiten, bestechen bekämpfen, niederkämpfen, bezwingen, besiegen, überwinden niederreißen, vernichten, zerstören wegschicken, entlassen, aufgeben, im Stich lassen trennen, spalten, halbieren, teilen härten, hartmachen, dauern, aushalten, ertragen, austrocknen ausgießen, vergeuden, wählen, auswählen auftreten, entstehen, erscheinen, sich zeigen, vorhanden sein, sein fest machen, stark machen, stärken, bekräftigen sich streiten, prozessieren bedienen, besorgen, darreichen, verschaffen gehorchen, sich fügen sich gehören, nötig sein, müssen, sollen nach Verneinung: nicht dürfen vorher zu sich nehmen, vorwegnehmen, wagen berauben, befreien von + Abl. kennen lernen, prüfen, anerkennen sich beschäftigen, wollen, streben nach zu Hilfe kommen, beistehen, helfen vereinigen

72 T h e m a 4: Der Europa-Gedanke S e i t e 60 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas V Vokabel - Substantiva und andere Wörter Vokabel Stammformen Bedeutung aetas aetatis amissionis arbitri masc. bellatoris masc. concilii masc. concordis Leben, Alter, Altersstufe Begierde, Verlangen coram concupiscentiae condicionis Präposition corporalis corporale körperlich expertus experta, expertum erprobt, kundig, erfahren exul exulis masc. finis masc./ guerrae hereditatis incluta, incultum verbannt, Verbannter Feind iuratus inimici masc. intentionis iurata, iuratum licet Subjunktion obgleich, obwohl, mag auch locuples locupletis begütert, wohlhabend, reich occasio occasionis perditionis posteritatis Gelegenheit, günstiger Zeitpunkt amissio arbiter bellator concilium concors concupiscentia condicio finis guerra hereditas inclutus inimicus intentio perditio posteritas Verlust Mitwisser, Zeuge, Schiedsrichter, Richter Krieger, kriegerisch, streitbar Vereinigung, Kriegsrat, Konzil einig, einträchtig, übereinstimmend Übereinkunft, Verhältnis, Lage, Stand, Zustand vor, in Gegenwart von + Abl. Ende, Ziel, Grenze Krieg Erbe, Erbschafft berühmt, ruhmreich, bekannt Spannung, Aufmerksamkeit, Interesse, Meinung geschworen, vereidigt Verderben, Vernichtung, Untergang Zukunft, Nachwelt

73 T h e m a 4: Der Europa-Gedanke S e i t e 61 Herkunft, Idee und Bedeutung Europas praelatus pridem praelati masc. Adverb prout Subjunktion Prälat (Inhaber eines höheren Amtes, zb ein Bischof oder ein Abt) längst, schon längst, sonst iam pridem: schon lange so wie qualitercumque Adverb wie auch immer quicumque quaecumque, quodcumque wer auch immer, was auch immer religiosus religiosa, religiosum fromm, heilig, kirchlich saltem Adverb wenigstens, mindestens sanguis sanguinis masc. Präposition Blut secundum sexus entsprechend, gemäß, in Übereinstimmung mit Geschlecht solitus sexus masc. solita, solitum spiritualis spirituale geistig statutum Verordnung, Bestimmung, Vorschrift superstes statuti neutr. superstitis taliter Adverb derart, so, auf solche Weise totaliter Adverb ganz und gar, gänzlich, vollständig unitus unita, unitum vereint universalis universale verisimilis verisimile zum Ganzen gehörig, zur Gesamtheit gehörig, allgemein wahrscheinlich, ähnlich victualia victualium Neutr. Plural gewohnt, üblich, gebräuchlich übribbleibend, überlebend Lebensmittel

74 5 Anhang 5.1 Texte im Vergleich Die folgenden Nummern beziehen sich auf Nummerierung der Texte im dritten Kapitel. Gelbe Markierungen beziehen sich auf Änderungen, grüne auf Kürzungen oder Ergänzungen. Texte, die hier nicht aufgeführt sind, haben keine Veränderung erfahren Europa fuit filia regis Graecorum Agenoris. Quae dum colligeret flores in pratis secundum consuetudinem puellarum, Iuppiter in forma m speciosi tauri conuersus eam uitiauit hoc modo. Cum Mercurius iussu patris in Phoenicem transgre s sus esset, ut armenta illius regionis ad litus compelleret, Iuppiter in taurum conuersus est. Cum se iumentis Agenoris regis immiscuisset et in amorem sui spatiantes in arena uirgines coegisset, [ac] paulatim singulis alludens, nouissime Agenoris filiam cuius in amorem compulsus auerterat figuram insidentem sibi tergo in insulam Cretam detulit ibique concubiti bu s eius fruitus est. Iam mota inter eos fuerant arma civilia. Et quamvis se Maxentius Romae contineret, quod responsum acceperat periturum esse, si extra portas urbis exisset, tamen bellum per idoneos duces gerebatur. Plus virium Maxentio erat, quod et patris sui exercitum receperat a Severo et suum proprium de Mauris atque Gaetulis nuper extraxerat. Dimicatum, et Maxentiani milites praevalebant, donec postea confirmato animo Constantinus et ad utrumque paratus copias omnes ad urbem propius admovit et a regione pontis Mulvii consedit. Imminebat dies quo Maxentius imperium ceperat, qui est a.d. sextum Kalendas Novembres, et quinquennalia terminabantur. Commonitus est in quiete Constantinus, ut caeleste signum dei notaret in scutis atque ita proelium committeret. Facit ut iussus est et transversa X littera, summo capite circumflexo, Christum in scutis notat. Quo signo armatus exercitus capit ferrum. Procedit hostis obviam sine imperatore pontemque transgreditur, acies pari fronte concurrunt, summa vi utrimque pugnatur: Neque his fuga nota neque illis. Fit in urbe seditio et dux increpitatur velut desertor salutis publicae cumque <conspiceretur>, repente populus--circenses enim natali suo edebat--una voce subclamat Constantinum vinci non posse. Qua voce consternatus proripit se ac vocatis quibusdam senatoribus libros Sibyllinos inspici iubet, in quibus repertum est illo die hostem Romanorum esse periturum. Quo responso in spem victoriae inductus procedit, in aciem venit. Pons a tergo eius scinditur. Eo viso pugna crudescit et manus dei supererat aciei. Europa fuit filia regis Graecorum Agenoris. Quae dum colligeret flores in pratis secundum consuetudinem puellarum, Iuppiter in forma m speciosi tauri conuersus eam uitiauit hoc modo. Cum Mercurius iussu Iovis in Phoenicem transgre s sus esset, ut armenta illius regionis ad mare compelleret, Iuppiter in taurum conuersus est. Cum se iumentis Agenoris regis immiscuisset et in amorem sui spatiantes in arena uirgines coegisset, [ac] paulatim singulis adludens, nouissime Agenoris filiam cuius in amorem compulsus auerterat figuram insidentem sibi tergo in insulam Cretam detulit ibique concubiti bu s eius fruitus est. Iam mota fuerant arma civilia. Et quamvis se Maxentius in urbe contineret, quod responsum acceperat periturum esse, si extra portas Romae exisset, tamen bellum per fortes duces gerebatur. Plus virium Maxentio erat, quod et patris sui exercitum receperat et suum proprium de provincia Africa nuper extraxerat. Maxentiani milites praevalebant, donec postea confirmato animo Constantinus et - ad utrumque paratus, sive ad vincendum sive ad moriendum - copias omnes ad urbem propius admovit et e regione pontis Mulvii consedit. Commonitus est in quiete Constantinus, ut caeleste signum dei notaret in scutis atque ita proelium committeret. Facit, ut iussus est, et transversa X littera, summo capite I circumflexo, Christum in scutis notat. Quo signo armatus exercitus capit ferrum. Procedit hostis obviam sine imperatore pontemque transgreditur, acies pari fronte concurrunt, summa vi utrimque pugnatur: Neque his fuga nota est neque illis. Fit in urbe seditio et iam populus una voce subclamat Constantinum vinci non posse. Qua voce consternatus se proripit ac convocatis quibusdam senatoribus, libros Sibyllinos inspici iubet, in quibus repertum est illo die hostem Romanorum esse periturum. Quo responso in spem victoriae inductus procedit, in aciem venit. Pons a tergo eius scinditur. Eo viso pugna crudescit et manus dei supererat aciei. 62

75 Maxentianus proterretur, ipse in fugam versus properat ad pontem, qui interruptus erat, ac multitudine fugientium pressus in Tiberim deturbatur. Confecto tandem acerbissimo bello cum magna senatus populique Romani laetitia susceptus imperator Constantinus Maximini perfidiam cognoscit, litteras deprehendit, statuas et imagines invenit. Licinius vero accepta exercitus parte ac distributa traiecit exercitum in Bithyniam paucis post pugnam diebus et Nicomediam ingressus gratiam deo, cuius auxilio vicerat, retulit ac die Iduum Iuniarum Constantino atque ipso ter consulibus de resituenda ecclesia huius modi litteras ad praesidem datas proponi iussit:»cum feliciter tam ego [quam] Constantinus Augustus quam etiam ego Licinius Augustus apud Mediolanum convenissemus atque universa quae ad commoda et securitatem publicam pertinerent, in tractatu haberemus, haec inter cetera quae videbamus pluribus hominibus profutura, vel in primis ordinanda esse credidimus, quibus divinitatis reverentia continebatur, ut daremus et Christianis et omnibus liberam potestatem sequendi religionem quam quisque voluisset, quod quicquid <est> divinitatis in sede caelesti nobis atque omnibus qui sub potestate nostra sunt constituti, placatum ac propitium possit existere. Itaque hoc consilium salubri ac recticissima ratione ineundum esse credidimus, ut nulli omnino facultatem abnegendam putaremus, qui vel observationi Christianorum vel ei religioni mentem suam dederet quam ipse sibi aptissimam esse sentiret, ut possit nobis summa divinitas, cuius religioni liberis mentibus obsequimur, in omnibus solitum favorem suum benivolentiamque praestare. Octava imperator ad ecclesiam Sancti Petri venit et de suis culpis se Iamentabiliter accusavit. Postmodum arrepto bidente ad fundamentum ecclesiae basilicae construendum terram primus aperuit et duodecim cophinos in suis scapulis foras eiecit. [...] Post cuius finem Saxonicum, quod quasi intermissum videbatur, repetitum est. Quo nullum neque prolixius neque atrocius Francorumque populo laboriosius susceptum est; quia Saxones, sicut omnes fere Germaniam incolentes nationes, et natura feroces et cultui daemonum dediti nostraeque religioni contrarii neque divina neque humana iura vel polluere vel transgredi inhonestum arbitrabantur. Suberant et causae, quae cotidie pacem conturbare poterant, termini videlicet nostri et illorum poene ubique in plano contigui, praeter pauca loca, in quibus vel silvae maiores vel montium iuga interiecta utrorumque agros certo limite disterminant, in quibus caedes et rapinae et incendia vicissim fieri non cessabant. Quibus adeo Franci sunt irritati, ut non iam Maxentianus exercitus proterretur, ipse in fugam versus properat ad pontem, qui interruptus erat, ac multitudine fugientium pressus in Tiberim deturbatur. Confecto tandem acerbissimo bello cum magna senatus populique Romani laetitia susceptus8 imperator Constantinus. Constantinus de restituenda ecclesia huius modi litteras proponi iussit: Cum feliciter apud Mediolanum convenissemus atque universa, quae ad commoda et securitatem publicam pertinerent, in tractatu haberemus, haec inter cetera disseruimus, quae videbamus pluribus hominibus profutura: divinitatis reverentia, ut daremus et Christianis et omnibus liberam potestatem sequendi religionem, quam quisque voluisset, quo, quicquid est divinitatis in sede caelesti, nobis atque omnibus, qui sub potestate nostra sunt, placatum possit existere. Itaque hoc consilium salubri ac rectissima ratione ineundum esse credidimus, ut nulli omnino facultatem abnegaremus, qui vel observationi Christianorum vel ei religioni se dederet, quam ipse sibi aptissimam esse sentiret. Octava imperator ad ecclesiam Sancti Petri venit et de suis culpis se accusavit. Arrepto bidente ad fundamentum ecclesiae basilicae construendum terram primus aperuit et duodecim cophinos in suis scapulis foras eiecit. Bellum Saxonicum, quod quasi intermissum videbatur, repetitum est. Quo nullum neque prolixius neque atrocius Francorumque populo laboriosius susceptum est; Saxones enim, sicut omnes fere Germaniam incolentes nationes, et natura feroces et cultui daemonum dediti nostraeque religioni contrarii neque divina neque humana iura vel polluere vel transgredi inhonestum arbitrabantur. Suberant et causae, quae cotidie pacem conturbare poterant: termini videlicet nostri et illorum poene ubique in plano contigui, praeter pauca loca, in quibus vel silvae maiores vel montium iuga interiecta utrorumque agros certo limite disterminant, in quibus caedes et rapinae et incendia vicissim fieri non cessabant. 63

76 vicissitudinem reddere, sed apertum contra eos bellum suscipere dignum iudicarent. Susceptum est igitur adversus eos bellum, quod magna utrimque animositate, tamen maiore Saxonum quam Francorum damno, per continuos triginta tres annos gerebatur. Poterat siquidem citius finiri, si Saxonum hoc perfidia pateretur. Difficile dictu est, quoties superati ac supplices regi se dediderunt, imperata facturos polliciti sunt, obsides qui imperabantur absque dilatione dederunt, legatos qui mittebantur susceperunt, aliquoties ita domiti et emolliti, ut etiam cultum daemonum dimittere et Christianae religioni se subdere velle promitterent; Sed sicut ad haec facienda aliquoties proni, sic ad eadem pervertenda semper fuere praecipites, non sit ut satis aestimare, ad utrum horum faciliores verius dici possint; quippe cum post inchoatum cum eis bellum vix ullus annus exactus sit, quo non ab eis huiuscemodi facta sit permutatio. Sed magnanimitas regis ac perpetua tam in adversis quam in prosperis mentis constantia nulla eorum mutabilitate vel vinci poterat vel ab his quae agere coeperat defatigari. Nam numquam eos huiuscemodi aliquid perpetrantes inpune ferre passus est, quin aut ipse per se ducto aut per comites suos misso exercitu perfidiam ulcisceretur et dignam ab eis poenam exigeret, usque dum, omnibus qui resistere solebant profligatis et in suam potestatem redactis, decem milia hominum ex his qui utrasque ripas Albis fluminis incolebant cum uxoribus et parvulis sublatos transtulit et huc atque illuc per Galliam et Germaniam multimoda divisione distribuit. Eaque conditione a rege proposita et ab illis suscepta tractum per tot annos bellum constat esse finitum, ut, abiecto daemonum cultu et relictis patriis caerimoniis, Christianae fidei atque religionis sacramenta susciperent et Francis adunati unus cum eis populus efficerentur. Igitur Saxones variam fidem Francorum experti, de quibus nobis non est dicendum, cum in eorum gestis inveniatur scriptum, paterno errore obligati usque ad tempora Karoli Magni perdurabant. Magnus vero Karolus cum esset regum fortissimus, non minori sapientia vigilabat. Enimvero considerabat, quia suis temporibus omni mortali prudentior erat, finitimam gentem nobilemque vano errore retineri non oportere; modis omnibus satagebat, quatinus ad veram viam duceretur. Et nunc blanda suasione, nunc bellorum inpetu ad id cogebat, tandemque tricesimo imperii sui anno obtinuit - imperator quippe ex rege creatus est -, quod multis temporibus elaborando non defecit: ob id qui olim socii et amici erant Francorum, iam fratres et quasi una gens ex Christiana fide, veluti modo videmus, facta est. Ibi peracto placito reversus est domnus Carolus rex in Franciam. Et cum reversus fuisset, statim iterum Saxones solito more rebellati sunt, suadente Susceptum est igitur adversus eos bellum, quod magna utrimque animositate, tamen maiore Saxonum quam Francorum damno, per continuos triginta tres annos gerebatur. Poterat siquidem citius finiri, si Saxonum hoc perfidia pateretur. Sed magnanimitas regis ac perpetua tam in adversis quam in prosperis mentis constantia nulla eorum mutabilitate vel vinci poterat vel ab his rebus, quae agere coeperat, defatigari. Nam numquam eos huiuscemodi aliquid perpetrantes inpune ferre passus est, quin aut ipse per se ducto aut per comites suos misso exercitu perfidiam ulcisceretur et dignam ab eis poenam exigeret, usque dum - omnibus qui resistere solebant profligatis et in suam potestatem redactis - decem milia hominum transtulit et huc atque illuc per Galliam et Germaniam distribuit. Qua conditione a rege proposita et ab illis suscepta bellum constat esse finitum, ut - abiecto daemonum cultu et relictis patriis caerimoniis - Christianae fidei atque religionis sacramenta susciperent et Francis unus cum eis populus adunarentur. Saxones variam fidem Francorum experti, de quibus nobis non est dicendum, cum in eorum gestis inveniatur scriptum, paterno errore obligati usque ad tempora Karoli Magni perdurabant. Magnus vero Karolus cum esset regum fortissimus, non minori sapientia vivebat. Enimvero considerabat, quia suis temporibus omni mortali prudentior erat, finitimam gentem nobilemque vano errore retineri non oportere; modis omnibus satagebat, quatinus ad veram viam duceretur. Et nunc blanda suasione, nunc bellorum inpetu ad id cogebat, tandemque tricesimo imperii sui anno obtinuit imperator quippe ex rege creatus est, quod multis temporibus elaborando non defecit: ob id ii, qui olim socii et amici erant Francorum, iam fratres et quasi una gens ex Christiana fide facta est. Peracto ibi placito reversus est dominus Carolus rex in Franciam. Et cum reversus fuisset, statim iterum Saxones solito more rebellati sunt, suadente 64

77 12. Widochindo. [ ] In quo loco cum Theodericus Hoc audiens domnus Carolus rex una cum Francis, quos sub celeritate coniungere potuit, illuc perrexit et pervenit usque ad locum, ubi Alara confluit in Wisora. Tunc omnes Saxones iterum convenientes subdiderunt se sub potestate supradicti domni regis et reddiderunt omnes malefactores illos, qui ipsud rebellium maxime terminaverunt, ad occidendum II II II II D; quod ita et factum est, excepto Widochindo, qui fuga lapsus est partibus Nordmanniae. Haec omnia peracta reversus est praefatus domnus rex in Francia. Erat eloquentia copiosus et exuberans poteratque quicquid vellet apertissime exprimere. Nec patrio tantum sermone contentus, etiam peregrinis linguis ediscendis operam impendit. In quibus Latinam ita didicit, ut aeque illa ac patria lingua orare sit solitus, Grecam vero melius intellegere quam pronuntiare poterat. Adeo quidem facundus erat, ut etiam dicaculus appareret. Artes liberales studiosissime coluit, earumque doctores plurimum veneratus magnis adficiebat honoribus. In discenda grammatica Petrum Pisanum diaconem senem audivit, in ceteris disciplinis Albinum cognomento Alcoinum, item diaconem, de Brittania Saxonici generis hominem, virum undecumque doctissimum, praeceptorem habuit, apud quem et rethoricae et dialecticae, praecipue tamen astronomiae ediscendae plurimum et temporis et laboris inpertivit. Discebat artem conputandi et intentione sagaci siderum cursum curiosissime rimabatur. Widochindo. Hoc audiens dominus Carolus rex una cum Francis, quos sub celeritate coniungere potuit, illuc perrexit et pervenit usque ad locum, ubi Alara confluit in Wisora. Tunc omnes Saxones iterum convenientes subdiderunt se sub potestate supradicti domini regis et reddiderunt omnes malefactores illos, qui ipsud rebellium maxime terminaverunt, ad occidendum IIID; quod ita et factum est, excepto Widochindo, qui fuga lapsus est partibus Nordmanniae. Haec omnia peracta reversus est praefatus dominus rex in Francia. Erat eloquentia copiosus et exuberans poteratque quicquid vellet apertissime exprimere. Nec patrio tantum sermone contentus, etiam peregrinis linguis ediscendis operam impendit. Artes liberales studiosissime coluit, earumque doctores plurimum veneratus magnis adficiebat honoribus. In discenda grammatica Petrum Pisanum diaconem senem audivit, in ceteris disciplinis Albinum cognomento Alcoinum, item diaconem, virum undecumque doctissimum, praeceptorem habuit, apud quem arti et rhetoricae et dialecticae, praecipue tamen astronomiae ediscendae plurimum et temporis et laboris inpertivit. Temptabat et scribere tabulasque et codicellos ad hoc in lecto sub cervicalibus circumferre solebat, ut, cum vacuum tempus esset, manum litteris effigiendis adsuesceret, sed parum successit labor praeposterus ac sero inchoatus. Religionem Christianam, qua ab infantia fuerat inbutus, sanctissime et cum summa pietate coluit, ac propter hoc plurimae pulchritudinis basilicam Aquisgrani exstruxit auroque et argento et luminaribus atque ex aere solido cancellis et ianuis adornavit. Ad cuius structuram cum columnas et marmora aliunde habere non posset. Roma atque Ravenna devehenda curavit. Ecclesiam et mane et vespere, item nocturnis horis et sacrificii tempore, quoad eum valitudo permiserat, inpigre frequentabat, curabatque magnopere, ut omnia quae in ea gerebantur cum qua maxima fierent honestate, aedituos creberrime commonens, ne quid indecens aut sordidum aut inferri aut in ea remanere permitterent. Sacrorum vasorum ex auro et argento vestimentorumque sacerdotalium tantam in ea copiam procuravit, ut in sacrificiis celebrandis ne ianitoribus quidem, qui ultimi ecclesiastici ordinis sunt, Religionem Christianum, qua ab infantia fuerat inbutus, sanctissime et cum summa pietate coluit, ac propter hoc plurimae pulchritudinis basilicam Aquisgrani exstruxit. Legendi atque psallendi disciplinam diligentissime 65

78 privato habitu ministrare necesse fuisset. Legendi atque psallendi disciplinam diligentissime emendavit. Erat enim utriusque admodum eruditus, quamquam ipse nec publice legeret nec nisi submissim et in commune cantaret. (a) Ad hoc quod tanta multitudo ducatur illuc et duret, opportebit principes catholicos concordes esse et inter se guerras non habere; quoniam si ibi existentes suas terras audirent debellari et destrui, dimissa hereditate Domini, redirent ad propriam ut eam defenderent, prout olim multociens contigit ibidem. Idcirco inter catholicos omnes, saltem ecclesie romane obedientes, pacem firmari taliter expedit quod una sit respublica, sic fortiter unita quod non dividatur. Quia omne regnum in se divisum, desolabitur, ut ait Salvator; et sie dividatur, expedit per hanc divisinem demum fortificari Terre Sancte tuitionem, ut infra apparebit. (b) Vidimus enim quod Alemanni et Hyspani, licet bellatores incliti, propter solitas suorum regnorum guerras, iam pridem cessarunt et non potuerunt Terre Sancte subvenire. Guerre catholicorum inter se sunt pessime, quoniam multi moriuntur in eis in tali statu quod de talium morte perpetua verisimiliter dubitatur. Nullus catholicus contra catholicos currat ad arma, nullus sanguinem baptizatum effundat; quicunque preliare volentes, contra fidei christiane inimicos, Terre Sancte sanctorumque locorum Domini, non contra fratres, occasionem corporalis et spiritualis perditionis querendo, studeant preliare. Quicunque autem contra hoc salubre statutum guerram contra fratres catholicos movere presumpserint, eo ipso omnium suorum bonorum amissionem incurrant, cum omnibus auxilium eis facientibus, pugnando, victualia, arma vel alia necessaria vite vel pugne qualitercumque ministrando; superstites eorum, post guerram finitam, cuiuscunque etatis, conditionis et sexus, a terris et possessionibus perpetuo fiant exules, et totaliter cum eorum quacunque posteritate privati, in Terram Sanctam populandam mittantur. Sed cum iste civitates et multi principes superiores in terris non recognoscentes, qui iusticiam faciant de ipsis secundum leges et consuetudines locorum, controversias movere captabunt, coram quibus procedent et litigabunt? Responderi potest quod concilium statuat arbitros religiosos aut alios eligendos, viros prudentes et expertos ac fideles, qui iurati tres iudices prelatos et tres alios pro utraque parte, locupletes, et tales quod sit verisimile ipsos non posse corrumpi amore, odio, timore, concuposcencie, vel alias emendavit. (a) Ad hoc quod tanta multitudo ducere illuc et durare possit, oportebit principes catholicos concordes esse et inter se guerras non habere; quoniam si ibi existentes suas terras audirent debellari et destrui, dimissa hereditate Domini, redirent ad propriam terram, ut eam defenderent, prout olim saepe contigit. Idcirco inter catholicos omnes, saltem ecclesiae romanae oboedientes, pacem firmari taliter expedit, quod una sit respublica, sic fortiter unita, quod non dividatur. Sic enim pax universalis finis est, quem quaerimus, quem in intentione nostra primo habemus. (b) Vidimus enim quod Alemanni et Hyspani, licet bellatores incliti, propter solitas suorum regnorum guerras, iam pridem cessarunt et non potuerunt Terrae Sanctae subvenire. Guerrae catholicorum inter se sunt pessimae. Occasionem corporalis et spiritualis perditionis quaerens nullus catholicus contra catholicos currat ad arma, nullus sanguinem baptizatum effundat; quicumque proeliare volentes, contra fidei christianae inimicos, Terrae Sanctae sanctorumque locorum Domini, non contra fratres studeant proeliare. Quicumque autem contra hoc salubre statutum guerram contra fratres catholicos movere praesumpserint, eo ipso omnium suorum bonorum amissionem incurrant, item omnes auxilium eis facientes pugnando, victualia, arma vel alia necessaria vitae vel pugnae qualitercumque ministrando; superstites, post guerram finitam cuiuscumque aetatis, condicionis et sexus - fiant exules, et totaliter cum eorum posteritate, omnia privati, in Terram Sanctam mittantur. Sed si multi principes et istae civitates superiores in terris non recognoscentes, qui iustitiam faciant de ipsis secundum leges et consuetudines locorum, controversias movere volent, coram quibus procedent et litigabunt? Responderi potest, quod concilium statuat arbitros religiosos aut alios eligendos, viros prudentes et expertos ac fideles, qui iurati sunt tres iudices praelatos et tres alios pro utraque parte, locupletes et tales, quod sit verisimile ipsos non posse corrumpi amore, odio, timore, concupiscentia 66

79 5.2 Lösungen zum Unterrichtsmaterial A Arbeitsaufträge (Europa) 1. Unterstreiche alle Partizipia und deren Bezugswörter. Es gibt zwei Partizipia, die kein Bezugswort haben. Welche? a. Iuppiter conversus (Z3/4) b. spatiantes virgines (Z7/8) c. adludens (Z8) d. compulsus (Z9) e. filiam insidentem (Z9/10) 2. Iuppiter in formam speciosi tauri conversus: Welche Gründe könnte es dafür geben, dass sich Juppiter nicht in seiner echten Gestalt zeigt? Fällt dir ein Mythos ein, wo dies gewaltig schief gegangen ist? a. Mythos: Semele verlangte von Zeus, sich in seiner echten Gestalt zu zeigen, um erfahren, ob er wirklich Zeus sei -> seine wahre Gestalt hat sie vernichtet ( vom Blitz getroffen ) 3. Vergleiche die Vokabeln, die in den beiden Texten verwendet werden. Wo gibt es Übereinstimmungen? Welche zusätzlichen Informationen über den Mythos finden wir in den Metamorphosen des Ovid? a. identische Vokabel: iussum, armenta, filia regis, flores, adludere, tergo b. Adjektive und schmückendes Beiwerk nur bei Ovid c. Bei Ovid längere Einleitung, wie er Hermes die Befehle erteilt, und die Beschreibung, wie Europa nach und nach die Angst vor dem Stier verliert und sich auf seinen Rücken setzt. 4. Die Sage von der Entführung Europas war so bekannt, dass es Ovid in seiner ganzen Erzählung nicht einmal für nötig befand, Europa beim Namen zu nennen. Liste auf, wie er ihren Namen jeweils umschreibt. a. filia regis, nata Agenoris, regia virgo, allg. dritte Person, praedam 5. Ovid hat besonders auf die bildenden Künste gewirkt. Begründe dies aus der Lektüre des Textes und sammle Begriffe und Phrasen, die die optische Darstellung deiner Meinung nach anregen können. a. die ganze Beschreibung des Stieres und besonders Europa auf dem Stier in den Wellen b. Besondere Phrasen zb: cornua vara (855), cornua sertis (867), tergo tauri (869), respicit (874), dextra cornum tenet, altera dorso (874), tremulae sinuantur flamine vestes (875) 6. Beschrifte die folgende Grafik mit lateinischen Begriffen aus den Texten. Gib auch die Stammformen dazu an! Welcher Fall steht im Text? armis Abl. Pl. armus, -i, m. colla Nom. Pl. collum, -i, n. color nivis Nom. Sg. + Gen. Sg. color, coloris nivis, m. cornua (2) Nom. Pl. und Akk. Pl. cornu, cornus, n. cornum Akk. Sg. cornu, cornus, n. 67

80 dorso fronte latus ora palearia pectora pedum tergo toris vultus Abl. Sg. Abl. Sg. Akk. Sg. Akk. Pl. Nom. Pl. Akk. Pl. Gen. Pl. Abl. Sg. Abl. Pl. Nom. Sg. dorsum, -i, n. frons, frontis, f. latus, lateris, n. os, oris, n. palear, palearis, n. pectus, pectoris, n. pes, pedis, m. tergum, -i, n. torus, -i m. vultus, vultus, m. 7. Der Europamythos wird gerne in Karikaturen herangezogen, um aktuelles politisches Geschehen zu kommentieren. Setze dich mit folgenden Karikaturen auseinander und versuche eine Deutung. Behalte dabei stets die gelesenen Texte im Hinterkopf. a. Nicht nur Zeus hat sich verwandelt, um zu täuschen, sondern auch Europa hier als Pleitegeier. So ist in dieser Karikatur nicht Europa die, die getäuscht und geblendet wurde, sondern Zeus selbst. Der Betrüger wird betrogen. b. Stier mit dem Europa-Symbol, obwohl eigentlich die auf den Rücken sitzende Person (im Bild Merkel) Europa sein sollte. Stier sichtlich genervt, im Mythos bringt er Europa zu einer Insel und Europa lässt sich das gefallen, in der Karikatur will Europa die Richtung vorgeben und wird so zur richtungsweisenden Persönlichkeit. 8. Finde Beispiele für die unten aufgelisteten Stilmittel und zitiere dieses: a. Alliteration: sinistra suspicit (839f), palearia pendent (854), mitem metuit (860), relictum respicit (873/874) b. Anapher: quod quod (859), vix vix (863), modo.. modo (866/867) c. Antithese: terra siccoque litore aequora ponti ( ) d. Asyndeton: colla toris exstant, armis palearia pendent, cornua vara quidem (854f) e. Ellipse: nullae in fronte minae, nec formidabile lumen <sunt> (857) f. Hyperbaton: i. solito cursu (838) ii. expulsi iuvenci (843) iii. magni regis (844) iv. teneris herbis (851) v. nullae minae (857) vi. candida ora (861) vii. und viele mehr g. Klimax: a terra a litore in undis per aequora ( ) h. Parallelismus: fide pelle pete verte ( ) i. Parenthese: indigenae Sidonida nomine dicunt (840) 68

81 9. Analysiere die folgenden Verse metrisch, indem du Längen () und Kürzen (ᴗ) oberhalb der jeweiligen Silben einträgst. metrische Analyse ᴗᴗ ᴗ ᴗ ᴗ ᴗ - x induitur faciem tauri mixtusque iuvencis ᴗ ᴗ - ᴗ ᴗ ᴗ ᴗ - ᴗ ᴗ - x mugit et in teneris formosus obambulat herbis. - ᴗ ᴗ ᴗ ᴗ - ᴗᴗ - x colla toris exstant, armis palearia pendent, - ᴗᴗ - ᴗ ᴗ ᴗᴗ - x cornua vara quidem, sed quae contendere possis - ᴗ ᴗ ᴗ ᴗ ᴗ ᴗ - x facta manu, puraque magis perlucida gemma. 10. parsque tuum terrae tertia nomen habet: welche Erdteile vervollständigen das Ganze? a. (Europa), Asien und Afrika 11. Phoenix, Cilix und Cadmus besiedelten auf der Suche nach ihrer Schwester Gegenden in der Ferne. So erklärte man sich die Herkunft der Punier und die Landschaft Kilikien. Was hat Cadmus gegründet? a. Theben 12. Verfasse einen möglichst vollständigen Steckbrief über Europa, die Familiensituation, die Hintergründe der Geschehnisse und den Ablauf der Ereignisse. Gib an, von welchem Text du welche Information genommen hast. Name: Herkunft: Eltern: Geschwister: entführt von: (u.v.m.) A Antwort Europa Phönizien Sidon Agenor Phönix (Bruder) Cilix (Bruder) Cadmus (Bruder) Zeus/Juppiter Text T1 T1 T2 T1, T2 T4 T1, T2 Arbeitsaufträge (Konstantin) 1. Vergleiche die Schilderung des Laktanz mit folgendem Vergleichstext. Arbeite Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Er rief also in seinen Gebeten diesen Gott an und flehte inständig zu ihm, er möge ihm offenbaren, wer er sei, und ihm zu dem bevorstehenden Unternehmen hilfreich seine Rechte reichen. Während der Kaiser aber so betete und eifrig darum flehte, erschien ihm ein ganz unglaubliches Gotteszeichen, das man wohl nicht leicht gläubig hinnehmen würde, wenn ein anderer davon berichtete; da es aber der siegreiche Kaiser selber uns [ ] erzählt und sein Wort mit Eidschwüren bekräftigt hat, wer sollte da noch Bedenken tragen, der Erzählung Glauben zu schenken [ ]? Um die Stunde der Mittagzeit, da sich der Tag schon neigte, 69

82 habe er, so sagte der Kaiser, mit eigenen Augen oben am Himmel über der Sonne das Siegeszeichen des Kreuzes, aus Licht gebildet, und dabei die Worte gesehen: Durch dieses siege! Staunen aber habe bei diesem Gesichte ihn und das ganze Heer ergriffen, das ihm eben auf seinem Marsche, ich weiß nicht wohin, folgte und dieses Wunder schaute. Eusebius von Cäsarea, Vita Constantini 1.28 a. Unterschiede: in Gebeten vs. in quiete, erfleht vs. commonitus, Beschreibung des Kreuzes bzw. der Buchstaben bei Laktanz, bei Eusebius durch dieses Siege vs. Laktanz quo signo armatus, Eusebius: ich weiß nicht, wohin vs Laktanz: e regione pontis Mulvii b. Gemeinsamkeiten: oben am Himmel/caeleste, Siegeszeichen des Kreuzes 2. commonitus est in quiete Constantinus: Was hat man sich darunter vorzustellen? Wem vertraute Konstantin, wem Maxentius vor der Schlacht? a. Constantinus wurde ermahnt, während er ruht zb während er nachdachte oder schlief. b. Konstantin vertraut Gott, Maxentius seinen Orakelsprüchen 3. neque his fuga nota neque illis: ist ein Zitat aus Vergil, Aeneis 10,757, wo der Kampf zwischen dem pius Aeneas und dem contemptor deorum Mezentius geschildert wird. Lies nach, wer von den beiden gewinnt, und vergleiche die beiden Situationen. Warum greift Laktanz als christlicher Autor auf das römische Nationalepos zurück? a. Zweikampf (bzw. Vater + Sohn gegen Aeneas, Aeneas tötet beide) b. Aeneis als literarische Möglichkeit, Heiden für den christlichen Glauben zu gewinnen, Integration 4. Vergleiche die Schilderung des Laktanz mit folgendem Bild bzw. einer vergrößerten Detailaufnahme des Bildes. Arbeite Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Was wird Ἐν τούτῳ νίκα heißen? a. Heer zu erkennen, Brücke zu erkennen, Constantinus, Zeichen am Himmel, auf griechisch -> Eusebius als Anleihe (Vergleichstext Aufgabe 1) b. Ἐν τούτῳ νίκα = In hoc (signo) vinces = Infobox bei Text 1 5. Erkläre die folgenden grammatikalischen Konstruktionen und schlüssle die Sätze in Hauptsatz, Gliedsatz und satzwertige Konstruktion auf. Et quamvis se Maxentius in urbe contineret, quod responsum acceperat periturum esse, si extra portas Romae exisset, tamen bellum per fortes duces gerebatur. HS tamen bellum per fortes duces gerebatur NS Et quamvis se Maxentius in urbe contineret NS quod responsum acceperat sk periturum esse NS si extra portas Romae exisset Plus virium Maxentio erat, quod et patris sui exercitum receperat et suum proprium de provincia Africa nuper extraxerat. HS Plus virium Maxentio erat quod et patris sui exercitum receperat et suum proprium de provincia Africa nuper NS extraxerat 70

83 Erkläre die Konstruktion plus virium Maxentio erat plus virium: Gen. part. Maxentio erat: Dat. poss. populus una voce subclamat Constantinum vinci non posse HS populus una voce subclamat sk Constantinum vinci non posse Erkläre die Konstruktion, die von subclamat abhängig ist, und erkläre una voce subclamat + AcI una voce: Abl. instr. 71

84 Qua voce consternatus se proripit ac convocatis quibusdam senatoribus libros Sibyllinos inspici iubet, in quibus repertum est illo die hostem Romanorum esse periturum. sk Qua voce consternatus sk convocatis quibusdam senatoribus NS in quibus repertum est sk illo die hostem Romanorum esse periturum HS se proripit ac libros Sibyllinos inspici iubet Erkläre die Konstruktion qua voce am Satzanfang und convocatis quibusdam senatoribus qua voce: rel. Satzanschluss convocatis quibusdam senatoribus: Abl. Abs. 6. Vergleiche das Toleranzedikt von Mailand mit dem Toleranzedikt von Galerius aus dem Jahre 311. Neben dem übrigen [ ] wollten wir bislang alles gemäß den alten Gesetzen und der öffentlichen Ordnung der Römer verbessern und dafür sorgen, dass auch die Christen, die die Lehre ihrer Vorfahren verlassen hatten, zur Vernunft zurückkehrten. Denn aus irgendeinem Grund hatte diese Christen ein solcher Eigenwille und eine solche Dummheit ergriffen, dass sie den Einrichtungen der Alten nicht mehr folgten [ ] Als wir schließlich befohlen hatten, dass sie zu den Einrichtungen der Alten zurückkehren sollten, wurden viele von ihnen in Gerichtsprozesse verwickelt, viele wurden auch vertrieben. Und [ ] so haben wir es in unserer außerordentlichen Milde und beständigen Gewohnheit, sämtlichen Menschen zu verzeihen, für notwendig gehalten, auch diesen unsere freimütigste Nachsicht zu gewähren, damit sie wieder Christen sein und ihre Versammlungsstätten wieder aufbauen könnten, allerdings so, dass sie nichts gegen die öffentliche Ordnung unternehmen. [ ] Daher wird es unserer Nachsicht entsprechend die Pflicht der Christen sein, zu ihrem Gott für unser Wohl, für das Wohl des Staates und für ihr eigenes zu beten, damit der Staat in jeder Hinsicht vor Schaden bewahrt bleibt [ ]. Laktanz, De mortibus persecutorum 34 a. öffentliche Ordnung vs. öffentliche Sicherheit, explizit Christen angesprochen vs. Christianis et omnibus, Verfolgung der Christen angesprochen + Pflichten der Christen, damit der Staat vor Schaden bewahrt bleibt vs. placatum posse 7. Trenne die folgenden Wörter in Präfix / Suffix und Grundwort und gib die im Kontext passende deutsche Bedeutung der einzelnen Elemente in Klammern an! Suffixe sind in der Form des Nominativ Singular anzugeben; für das Grundwort gilt: Verba sind im Infinitiv, Substantiva und Adjektiva im Nominativ Singular anzugeben zusammengesetztes Wort z.b. adeunt z.b. libertati Z. 1: restituenda Z. 1: proponi Z. 2: convenissemus Z. 3: securitatem Z. 3: pertineret Z. 4: disseruimus Z. 5: reverentia Z. 6: potestatem Z. 10: ineundum Z. 11: facultatem Z. 11: abnegaremus Präfix / Suffix (Bedeutung) + Grundwort (Bedeutung) Präfix ad- (hin zu) + ire (gehen) liber (frei) + Suffix -tas (Eigenschaft) Präfix re (wieder) + statuere (aufstellen) Präfix pro (voran) + ponere (stellen) Präfix con (zusammen) + venire (kommen) securus (sicher) + Suffix -tas (Eigenschaft) Präfix per (hin) + tenere (fassen) Präfix dis (auseinander) + serere (reihen) revereri (scheuen) + Suffix -ia (Eigenschaft) posse (können) + Suffix -tas (Eigenschaft) Präfix in (hinein) + ire (gehen) facere (machen) + Suffix -tas (Eigenschaft) Präfix ab (weg) + negare (verneinen) 72

85 8. Erkläre die folgenden grammatikalischen Konstruktionen und schlüssle die Sätze in Hauptsatz, Gliedsatz und satzwertige Konstruktion auf. Cum feliciter apud Mediolanum convenissemus atque universa, quae ad commoda et securitatem publicam pertinerent, in tractatu haberemus, haec inter cetera disseruimus, quae videbamus pluribus hominibus profutura. HS haec inter cetera disseruimus NS cum feliciter apud Mediolanum convenissemus atque universa in tractatu haberemus NS quae ad commoda et securitatem publicam pertinerent NS quae videbamus pluribus hominibus profutura Erkläre den cum-satz und gib an, worauf sich beide quae beziehen. Stelle den Satz kolometrisch dar. cum + Konjunktiv -> als, nachdem universa, quae (Neutr. Pl.) inter cetera, quae (Neutr. Pl.) Cum feliciter apud Mediolanum convenissemus atque universa, quae ad commoda et securitatem publicam pertinerent, in tractatu haberemus, haec inter cetera disseruimus, quae videbamus pluribus hominibus profutura. divinitatis reverentia, ut daremus et Christianis et omnibus liberam potestatem sequendi religionem, quam quisque voluisset, quo, quicquid est divinitatis in sede caelesti, nobis atque omnibus, qui sub potestate nostra sunt, placatum possit existere HS divinitatis reverentia NS ut daremus et Christianis et omnibus liberam potestatem sequendi religionem NS quam quisque voluisset NS quo nobis atque omnibus placatum possit existere NS quicquid est divinitatis in sede caelesti NS qui sub potestate nostra sunt Erkläre den Fall religionem und stelle den Satz kolometrisch dar. religionem als Akk. abhängig von sequendi divinitatis reverentia, ut daremus et Christianis et omnibus liberam potestatem sequendi religionem, quam quisque voluisset, quo, quicquid est divinitatis in sede caelesti, nobis atque omnibus, qui sub potestate nostra sunt, placatum possit existere 73

86 9. Beschreibe, wie Konstantin und Licinius in der Mailänder Vereinbarung ihre Argumentation aufbauen. Formuliere in ganzen Sätzen. a. wir b. vorangestellt der Grund des Treffens ad commoda et securitatem publicam, Treffen eine Entscheidung, von der sie glauben, sie sei für die meisten profutura -> das Wohl der Gemeinschaft steht über dem einzelnen c. die Erwähnung der Christen und erst anschließend omnibus -> spricht dafür, dass vordergründig die christ. Religion besprochen wurde d. religionem, quam quisque voluisset -> Wechsel von wir auf quisque -> letztlich ist damit jeder für seine Religion selbst verantwortlich e. nobis atque omnibus placatum possit -> wir und alle f. qui sub potestate nostra sunt -> Verantwortung für alle Mitbürger, unabhängig von der Religion g. salubri ac rectissima ratione -> Entscheidung nach Verstand und Vorausschau, kein Bauchgefühl h. vel observationi Christianorum vel ei religioni se dederet -> wieder Christentum explizit erwähnt, sowohl die aktiven Christen angesprochen als auch die, die sich dafür interessieren i. aptissimam -> wieder selbst verantwortlich j. Argumentation beginnt mit wir und den Überlegungen, was für alle am besten ist, endet damit, dass jeder einzelne für sich und seine Religion verantwortlich ist, solange der oberste Gott friedlich ist. 10. Wähle aus, welche der folgenden Aussagen dem Inhalt des Textes entsprechen. Aussage In Mailand besprachen Konstantin und Licinius nur die Dinge, die die Sicherheit des römischen Volkes betrafen. Nach der Vereinbarung durften nur die Christen ihre Religion frei ausüben. Es wird explizit der christliche Gott im Himmel erwähnt. Den Menschen, die eine nach Meinung der Kaiser ungeeignete Religion ausüben, wird das Recht auf Ausübung ihrer Religion aberkannt. Welche Gottheit auch immer sie soll friedlich sein. x Der Beschluss erschien den Kaisern vernünftig. x 11. Verfasse eine Argumentation der heidnischen Priester, die Kaiser Konstantin davon überzeugen wollen, im Blut von 3000 Kindern zu baden, um seine Krankheit zu heilen. a. Die Götter haben es befohlen/empfohlen, ein Vogel ist komisch geflogen, die Leber von dem Opfertier lag verkehrt rum, Blut ist gut für die Haut etc. 12. Welche Vorteile brachte eine Taufe unmittelbar vor dem Tod mit sich? a. alle bisherigen Sünden sind vergeben 74

87 13. Man nimmt an, dass früher viele Hautkrankheiten unter der Lepra zusammengefasst wurden, da man nicht streng zwischen den verschiedenen Hauterkrankungen wie z.b. Lupus (Schmetterlingsflechte) oder Psoriasis (Schuppenflechte) unterscheiden konnte. Informiere dich über die echte Lepra und ihre Therapiemöglichkeiten. a. Thalidomid und Clofazimin 14. Fasse die acht Tage nach der Taufe knapp und in Stichworten zusammen. Such dir jeweils einen lateinischen Begriff aus dem Text aus, der deiner Meinung nach am besten den Inhalt des Tages widerspiegelt. Gib von diesem Begriff die Stammformen an. a. 1. Tag: Christus verus Deus coleretur (colo, colis, colere, colui, cultum) b. 2. Tag: quis blasphemaret, puniretur (punio, punis, punire, punivi, punitum) c. 3. Tag: fecisset iniuriam, privaretur (privo, privas, privare, privavi, privatum) d. 4. Tag: pontifex caput ab universis episcopis (pontifex, pontificis, m.) e. 5. Tag: in ecclesias confugerit, servetur iniuriis immunis (confugio, confugis, confugere, confugi, -) f. 6. Tag: ecclesiam aedificat intra muros (aedifico, aedificias, aedificare, aedificavi, aedificatum) g. 7. Tag: decimae possessionum regalium tribuantur (decima, decimae, f.) h. 8. Tag: imperator ad ecclesiam venit et culpis se accusavit (culpa, culpae, f.) 15. Setze den Text mit den folgenden Begriffen bzw. Phrasen in Beziehung. Gib an, inwiefern sich das Zitat im Text widerspiegelt bzw. worin es sich erscheidet. Begriffe aus der heutigen Zeit der erste Spatenstich arrepto bidente terram primus aperuit (aber: duodecim cophinos eiecit) Kirchensteuer septima die -> decimae possessionum regalium tribuantur (aber: ad aedificationem ecclesiarum) Kirchenasyl quinta die -> quicumque in ecclesias confugerit, ab omnibus servetur iniuriis immunis Blasphemieparagraph secunda die: si quis Christum blasphemaret, puniretur Walk Of Shame octava die: imperator ad ecclesiam venit et de suis culpis se accusavit A Arbeitsaufträge (Karl der Große) 1. Einhard bringt eine klare Schuldzuweisung für den Krieg. Durch welche Begriffe bringt er das zum Ausdruck? a. natura feroces et cultui daemonum dediti nostraeque religioni contrarii neque divina neque humana iura vel polluere vel transgredi inhonestum arbitrabantur. b. caedes et rapinae et incendia c. perfidia Saxonum, perpetua eorum, perfidiam 75

88 2. Welche Eigenschaften werden den Sachsen zugeschrieben und welche Karl dem Großen? Sammle lateinische Begriffe und Phrasen und stelle sie gegenüber. a. Sachsen: natura feroces et cultui daemonum dediti nostraeque religioni contrarii neque divina neque humana iura vel polluere vel transgredi inhonestum arbitrabantur. b. Sachsen: perfidia Saxonum, perpetua mutabilitate eorum, perfidiam c. Karl: magnanimitas regis, mentis constantia, numquam inpune ferre passus est, ipse per se (ducere) 3. Trenne die folgenden Wörter in Präfix und Grundwort und gib die im Kontext passende deutsche Bedeutung an. Gib zu jedem Grundwort noch ein weiteres Kompositum in derselben Form an (dieses soll nicht im Text vorkommen) und gib eine Grundbedeutung an. zusammengesetztes Wort Präfix (Bedeutung) + Grundwort (Bedeutung) z.b. adeunt Präfix ad- (hin zu) + ire (gehen) ineunt Präfix in- (hinein) + ire (gehen): hineingehen Z. 1: intermissum Präfix inter (dazwischen) + mittere (schicken) permissum Präfix per (hin) + mittere (schicken): erlauben, schleudern Z. 1: repetitum est Präfix re (wieder) + petere (streben) expetitum est Präfix ex (völlig) + petere (streben): erstreben Z. 6: transgredi Präfix trans (hinüber) + gradi (schreiten) egredi Präfix e (hinaus) + gredi (schreiten): hinausgehen Z. 7: conturbare Präfix con (sehr) + torburare (verwirren) perturbare Präfix per (sehr) + turbare (verwirren): völlig verwirren Z. 9: interiecta Präfix inter (dazwischen) + iacere (werfen) deiecta Präfix de (herab) + iacere (werfen): zu Boden werfen Z. 22: resistere Präfix re (gegen) + sistere (stellen) persistere Präfix per (sehr) + sistere (stellen): verharren Z. 22: redactis Präfix red (zurück) + agere (führen) peractis Präfix per (durch) + agere (treiben): durchbohren 4. In dem Text wird vier Mal eine Form von suscipere verwendet. Finde die Stellen und vergleiche die jeweilige Bedeutung. Gib die Grundbedeutung an. a. nullum (bellum) susceptum est Z3: (einen Krieg) führen b. susceptum est adversos eos bellum Z12: (einen Krieg) führen gegen c. conditione suscepta Z24: (eine Bedingung) annehmen d. sacramenta susciperent Z26: (Sakramente) annehmen 76

89 5. Gib an, worauf sich die folgenden Textzitate beziehen. Gib sowohl das lateinische Bezugswort an (wenn es eines gibt) als auch den inhaltlichen Bezug auf Deutsch. lateinisches Textzitat Bezugswort (Latein) Bezug (Deutsch) quod bellum der Sachsenkrieg Z. 2: Quo bellum der Sachsenkrieg (Abl. comp.) Z. 9: quibus loca Orte, wo Z. 10: utrorum / auf beiden Seiten Z. 11: quibus loca Orte, wo Z. 12: eos / sie, die Sachsen Z. 16: regis / des Königs, Karl Z. 17: eorum / deren, die Sachsen Z. 20: ipse / er selbst, Karl Z. 24: illis / von jenen, die Sachsen 6. Vergleiche die Darstellung bezüglich a. der Schuldzuweisung b. der Sachsen c. Karls des Großen in den Texten von Einhard und Widukind von Corvey. siehe Aufgabe 1 und 2, relevante Passagen bei Widukind von Corvey: variam fidem Francorum Magnus Karolus, fortissimus, sapientia, prudentior, gentem nobilem 7. ad veram viam duceretur: was ist gemeint? a. Christentum 8. olim socii et amici, iam fratres et una gens: Was will der Autor mit den gewählten Begriffen erreichen? Was ist inhaltlich passiert? a. erst nur durch Freundschaft verbunden, nun durch die Familie -> stärkeres Band, indem sie durch die gemeinsame Religion, das Christentum, vereint wurden. 9. solito more: Worauf spielt der Autor an? Suche in den anderen Texten nach Referenzen. a. perfidia Saxorum, perpetua mutabilitas 10. Verfasse zwei Tagebucheinträge aus der Sicht von Karl des Großen. Einmal vor und einmal nach dem Blutgericht von Verden (gemäß deiner Interpretation, was damals passiert ist). Nimm dabei Anleihen aus den bisher gelesenen Texten. a. wütend, will Vergeltung, Exempel statuieren, etc. b. schuldbewusst, macht sich Vorwürfe, etc 77

90 11. Erkläre die folgenden grammatikalischen Konstruktionen und schlüssle die Sätze in Hauptsatz, Gliedsatz und satzwertige Konstruktion auf. Hoc audiens dominus Carolus rex una cum Francis, quos sub celeritate coniungere potuit, illuc perrexit et pervenit usque ad locum, ubi Alara confluit in Wisora. sk Hoc audiens HS dominus Carolus rex una cum Francis illuc perrexit et pervenit NS quos sub celeritate coniungere potuit NS ubi Alara confluit in Wisora Tunc omnes Saxones iterum convenientes subdiderunt se sub potestate supradicti domini regis et reddiderunt omnes malefactores illos, qui ipsud rebellium maxime terminaverunt, ad occidendum IIID HS omnes Saxones subdiderunt et reddiderunt sk Saxones convenientes sk supradicti domini regis NS qui ipsud rebellium maxime terminaverunt sk ad occidendum Worauf bezieht sich se? se, rückbezüglich auf Subjekt Saxones 12. Liste alle Ablativi Absoluti aus dem Text auf und gib die Verben in der Grundform und mit ihren Stammformen an. a. collecto exercitu; colligere, colligō, collēgī, collēctum b. accitis cunctis primoribus; accīre, acciō, accīvī, accītum c. re perpetrata; perpetrāre, perpetrō, perpetrāvī, perpetrātum d. vindicta perpetrata; perpetrāre, perpetrō, perpetrāvī, perpetrātum 13. Erkläre die folgenden grammatikalischen Erscheinungen: a. ceterorum: worauf bezieht sich der Genetiv? -> die übrigen (Sachsen) b. worum handelt es sich bei una die? -> Abl. temp. 14. Stelle die beiden Texte gegenüber. Worin unterscheiden sie sich, was haben sie gemeinsam, wo liegen ihre jeweiligen Schwerpunkte? a. beide behandeln Widukind und das Blutgericht b. ad occidendum vs. decollati c. Verden bei T4 explizit erwähnt, ebenso inquisivit und vindicta perpetrata d. bei T3 wird erwähnt, dass Widukind geflohen sei 15. Das Blutgericht von Verden wird sehr kontrovers diskutiert. Suche aus den Texten 1, 3 und 4 wichtige Stellen heraus, die für ein Massaker sprechen oder ein Gegenargument darstellen können, und stelle sie gegenüber. a. ad occidendum T3, decollati T4 b. transtulit et distribuit T1 78

91 16. Liste alle Superlative aus dem Text aus. Teile sie in Adverbia und Adjektiva und gib auch die anderen Steigerungsstufen an: a. Averb: apertissime (aperte, apertius), studiosissime (studiose, studiosius), sanctissime (sancte, sanctius), diligentissime (diligenter, diligentius) b. Adjektiv: doctissimum (doctus, doctior) 17. Wähle aus, welche der folgenden Aussagen dem Inhalt des Textes entsprechen. Aussage Karl war so eloquent, dass er alles ausdrücken konnte, was er wollte. x Mit seiner Muttersprache war er zwar zufrieden, aber die fremden Sprachen interessierten ihn mehr. Seine Lehrer standen bei ihm in großem Ansehen. x Petrus von Pisa und Alkuin waren seine Grammatiklehrer. Die meiste Zeit und Mühe wendete er einer bestimmten Disziplin zu: der Dialektik. Er wuchs schon früh mit dem Christentum auf und ließ eine Basilika in Aachen erbauen. x 18. Gliedere den Text nach den Septem Artes Liberales. Welche sieben Künste bilden deiner Meinung nach heute die Voraussetzung für eine wissenschaftliche Betätigung? Trivium grammatica Teamfähigkeit rhetorica selbstständiges Denken dialectica logisches Denken Quadrivium arithmetica Reflexionsfähigkeit musica Zielstrebigkeit geometrica Verständnisfähigkeit astronomia gut in Wort und Schrift 79

92 A Arbeitsaufträge (Dubois) 1. Setze die Inhalte des Text mit folgendem Vergleichstext in Beziehung Die Anfänge der EU gehen auf die 1950er-Jahre zurück, als zunächst sechs Staaten die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gründeten. Eine gezielte wirtschaftliche Verflechtung sollte militärische Konflikte für die Zukunft verhindern und durch den größeren Markt das Wirtschaftswachstum beschleunigen und damit den Wohlstand der Bürger steigern. Wikipedia, Europäische Union a. wirtschaftliche Verflechtung vs. Voraussetzungen für Kreuzzug schaffen 2. Setze die Inhalte des Text mit folgenden Vergleichstexten in Beziehung Der EuGH wurde im Jahr 1952 durch den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gegründet und nahm im Jahr 1953 seine Arbeit auf. Er war zunächst nur für Streitigkeiten innerhalb des EGKS-Vertrages zuständig. Nach Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG oder EURATOM) durch die Römischen Verträge 1957 war der EuGH als gemeinsames Organ der Gemeinschaften für sämtliche Streitigkeiten aufgrund der drei Verträge zuständig. Wikipedia, Europäischer Gerichtshof a. als gemeinsames Organ der Gemeinschaften für sämtliche Streitigkeiten zuständig Unter Talion, alternativ ius talionis oder Talionsprinzip, versteht man eine Rechtsfigur, nach der zwischen dem Schaden, der einem Opfer zugefügt wurde, und dem Schaden, der dem Täter zugefügt werden soll, ein Gleichgewicht angestrebt wird. Wikipedia, Talion a. Unterstützung im Krieg durch Lieferungen: omnium bonorum amissionem (Besitz) b. Überlebende nach dem Krieg: exules in Terram Sanctam (Leben) 3. Setze die Inhalte des Text mit folgenden Vergleichstexten in Beziehung. Nach Dubois muss ein unbestechlicher Mann locuples sein. Warum, denkst du, ist das so und wie stehst du dazu? Unbestechlichkeit ist die menschliche Fähigkeit, einem verlockenden Angebot zu widerstehen. Dieses Angebot ist allermeist materieller Natur (Geld, Macht), soll den zu Bestechenden von seinem eigentlichen Vorhaben abbringen bzw. im Interesse des Bestechenden handeln lassen, in jedem Fall aber zu einer Entscheidungsabhängigkeit führen. Unbestechlich ist, wer die eigenen moralischen und ethischen Wertvorstellungen höher einschätzt als jeden persönlichen Vorteil. Wikipedia, Unbestechlichkeit a. Bei Dubois ausgehend von Befangenheit bzw. der fehlenden Anerkennung der Obrigkeit -> unbestechlicher Schiedshof b. Bedingungen/Basis für Unbestechlichkeit: viros prudentos, expertos, fideles, locupletes. non posse corrumpi amore, odio, timore, concupiscentia c. locuples, damit Geld keine Rolle spielt d. aber: man kann nie genug Geld haben 80

93 4. Setze die Inhalte des Text mit folgenden Vergleichsmedien in Beziehung In einem nach festen Regeln ablaufenden Verfahren unter Anwesenheit und Beteiligung der Prozessparteien und/oder ihrer Bevollmächtigten sowie anderer Beteiligter (Zeugen, Sachverständige usw.) werden durch den Vortrag und durch die Erörterung des Prozessstoffs die Voraussetzungen für die abschließende Entscheidung des Gerichts geschaffen. Das Gerichtsverfahren ist auf die Verhandlung konzentriert. Bei der Entscheidung ist nur das zu verwerten, was Gegenstand der Verhandlung war. Das schriftliche Vorbringen der Parteien vor der Verhandlung dient grundsätzlich nur deren Vorbereitung. Sachanträge und Anträge auf Durchführung einer Beweisaufnahme (Beweisanträge) müssen in der Verhandlung auch dann ausdrücklich gestellt werden, wenn sie zuvor angekündigt worden sind. Wikipedia, Gerichtsverhandlung a. b. c. d. auf dem Bild 13 Sitze, im Text 2x3 Männer für jede Partei Beweisaufnahme Zeugen für Verhöre vorab Klage- und Antwortschrift vs. Vorbereitung durch schriftliches Vorbringen 81

94 5.3 Schularbeit Schularbeit dreistündig Modul Herkunft, Idee und Bedeutung Europas ÜT Notker Balbulus, Gesta Karoli Magni 3 gek. IT Boccaccio, De genealogiis deorum gentilium 2,62 gek. 108W 81W

95 A. Übersetzungstext Übersetze den folgenden lateinischen Text in die Unterrichtssprache. Achte darauf, dass deine Übersetzung den Inhalt des Originals wiedergibt und sprachlich korrekt formuliert ist. (36 Punkte) Einleitung: Der Sanktgaller Mönch Notker Balbulus ( der Stammler ) schildert in den Gesta Karoli Magni, wie Karl der Große den Lernerfolg der Schüler seiner Hofschule überprüft. Er lässt einige Knaben zu sich kommen, die ihre Briefe und Gedichte vorlesen: 1 Mediocres et infimi1 praeter spem2 litteras omnibus 1 mediocres und infimi: gemeint sapientiae condimentis dulcoratas3 obtulerunt. Nobiles sind die Knaben vero omni fatuitate tepentes4 praesentarunt. Tunc über alle Erwartung sapientissimus Carolus bene operatos5 ad dexteram 1: versüßen 2 praeter spem: dulcorare segregatos his verbis allocutus est: Multas gratias 4 tepeo, tepere: lau sein, habete, filii, quia iussionem meam iuxta6 possibilitatem 5 6 langweilig sein exsequi fuistis intenti. Nunc ad perfectum attingere studete, et dabo vobis episcopia et monasteria permagnifica, et semper honorabiles eritis in oculis 7 meis. 5 6 operari 1: verfertigen, arbeiten iuxta + Akk. (nachgestellt): gemäß, nach 8 Deinde ad sinistros cum magna animadversione vultum contorquens et haec terribilia7 tonando potius quam loquendo iaculatus est: Vos nobiles, in natales vestros et possessionem confisi, litterarum studiis neglectis, 7 inanibus exercitiis indulsistis8. Scitote hoc, quia, nisi frönen, sich hingeben (nämlich erg. verba 8 indulgere 2 + Dat:

96 12 cito priorem neglegentiam vigilanti studio neglectis und exercitiis) 9 recuperaveritis9, apud Carolum nihil unquam boni10 recuperare 1: wieder gutmachen, acquiretis. ausgleichen nihil unquam boni: niemals etwas Gutes Notker Balbulus, Gesta Karoli Magni 3 gek., 108W

97 Korrektur- und Rückmeldeblatt Sinneinheit / Checkpoint Mediocres et infimi praeter spem litteras omnibus 1 sapientiae condimentis dulcoratas obtulerunt. Nobiles vero omni fatuitate tepentes 2 praesentarunt. Tunc sapientissimus Carolus bene operatos ad 3 dexteram segregatos his verbis allocutus est: 4 Multas gratias habete, filii quia iussionem meam iuxta possibilitatem 5 exsequi fuistis intenti. 6 Nunc ad perfectum attingere studete et dabo vobis episcopia et monasteria 7 permagnifica, et semper honorabiles eritis in oculis meis. Deinde ad sinistros cum magna animadversione 8 vultum contorquens et haec terribilia tonando potius quam loquendo 9 iaculatus est Vos nobiles, in natales vestros et possessionem 1 confisi, litterarum studiis neglectis, inanibus 0 exercitiis indulsistis Scitote hoc, quia, [ ] apud Carolum nihil 11 unquam boni acquiretis. 1 nisi cito priorem neglegentiam vigilanti studio 2 recuperaveritis 1 vero 3 1 tunc 4 1 vobis 5 1 animadversione 6 1 natales 7 1 priorem omni 2 0 sapientissimus 2 1 intenti (fuistis) 2 2 dabo 2 3 scitote 2 4 acquiretis 2 omnibus condimentis 5 2 tepentes 6 2 quia 7 2 contorquens 8 2 loquendo 9 3 nisi 0 Erwartungshorizont Die Knaben aus mittlerer und geringer Herkunft tragen über alle Erwartung Briefe, gewürzt mit Weisheit, vor. Die adeligen präsentieren Briefe, die sich durch Dummheit auszeichnen. Karl spricht die, die gut gearbeitet haben und die zu seiner Rechten sind, an Habt vielen Dank, Söhne Typ Ihr folgt meinem Befehl gemäß eurer Möglichkeit SE Nun strebt danach, das Vollkommene zu erreichen SE Ich gebe Bischofssitze und herrliche Klöster, und ihr werdet immer ehrenvoll sein in meinen Augen. SE Dann sieht er mit großer Aufmerksamkeit zu seiner linken Seite. SE Furchtbare Worte wirft er eher donnernd. SE Ihr Adeligen, im Vertrauen auf euren Besitz frönt ihr der Vernachlässigung eurer Studien und eitlen Beschäftigungen. SE Ihr werdet bei Karl niemals etwas Gutes erreichen. SE SE SE SE SE Gleicht schnell eure Nachlässigkeit mit wachsamen Eifer SE aus. aber nicht: wahr, in Wahrheit LEX dann nicht: nun LEX euch nicht: uns LEX Aufmerksamkeit nicht: Tadel, Strafe LEX Geburt nicht: Geburtstag, Kind LEX früher nicht: erste LEX K. N. G. (zu fatuitate) MORPH K. N. G. (zu Karl, Superlativ, Elativ) MORPH P. N. T. D. MORPH P. N. T. D. (Futur) MORPH P. N. T. D. (Imperativ Plural) MORPH P. N. T. D. (Futur) MORPH Abl. instr. SYNT PC (zu litteras) SYNT Gliedsatz SYNT PC (zum Subjekt Karl) SYNT Gerundium SYNT Gliedsatz SYNT Qualität in der Zielsprache (0 / 3 / 6 Punkte) Summe P.

98 Interpretationsteil Aufgabe Nr Punkte Summe IT Für eine positive Beurteilung müssen im ÜT mindestens 18 P. und im IT mindestens 12 P. erreicht sein. Unter dieser Voraussetzung kommt folgender Punkteschlüssel zur Anwendung: Punkteschlüssel: Punkte Punkte Punkte Punkte < 30 Punkte Sehr gut Gut Befriedigend Genügend Nicht genügend Gesamt (ÜT + IT): Punkte Note:

99 B. Interpretationstext Der folgende Interpretationstext ist Grundlage für die Lösung der acht Arbeitsaufgaben. Lies zuerst sorgfältig die Aufgabenstellungen und löse diese dann auf der Basis des Interpretationstextes. (24 Punkte) Einleitung: Boccaccio beruft sich auf den Dichter Ovid und beschreibt genauer, wie es zur Liebesverbindung zwischen Juppiter und Europa kommt. Nachdem er den Mythos vorgestellt hat, liefert er eine Erklärung: 1 Huius fabulae1 figmentum2 adeo tenui tegitur 1 2 cortice3, ut facile possit apparere, quid velit. Nam4 Mythos 3 Mercurium armenta depellentem in litus ego4 esse 2 4 eloquentiam et sagacitatem alicuius lenonis5, qui corticis, m.: Hülle 5 virginem e civitate in litus deduxit, intellego4, seu intellego Mercurium esse 6 mercatorem pollicentem se iocalia6 ostensurum, si 5 leno, lenonis, m.: Kuppler, Verführer 7 navem conscenderet. 6 iocalia, iocalium, n.: Edelsteine, Juwelen 8 Iovem, taurum 7 delator, delatoris, m.: hier: Entführer 9 transformatum, iam apud deliras aniculas8 vulgatum 8 anicula, -ae, f.: altes Weib 10 est, navem fuisse, cui erat insigne albus taurus, qua - 11 quacumque 9 remigare 1: rudern virginis fraude delatorem7, conscensa in a virgine - gemeint ist die Ovid-Erzählung des figmentum, -i, n.: Lüge, Gestalt 3 cortex, 4 Ordne: Nam ego remigantium9 opere factum est, ut deferretur in Cretam, ubi Iovi coniugio iuncta est. Boccaccio, De genealogiis deorum gentilium 2,62 gek., 81W

100 Arbeitsaufgaben zum Interpretationstext 1. Trennen Sie die folgenden Wörter in Präfix / Suffix und Grundwort und geben Sie die im Kontext passende deutsche Bedeutung der einzelnen Elemente in Klammern an. Nominalsuffixe sind in der Form des Nominativ Singular anzugeben; für das Grundwort gilt: Verben sind im Infinitiv, Substantive und Adjektive im Nominativ Singular anzugeben (vgl. Beispiele). (4 Punkte) zusammengesetztes Wort z.b. adeunt z.b. libertati Z. 2: apparere Präfix / Suffix (Bedeutung) + Grundwort (Bedeutung) Präfix ad- (hin zu) + ire (gehen) liber (frei) + Suffix -tas (Eigenschaft) Präfix ad (heran, zu) + parere (erscheinen) Z. 3: sagacitatem sagax (scharfsinnig) + Suffix -tas (Eigenschaft) Z. 6: ostensurum Präfix ob (entgegen) + tendere (reichen) Präfix de (ab) + ferre (melden) defero (melden) + Suffix -tor (Ausführender) Z. 7: delatorem 2. Finden Sie im Interpretationstext zu den folgenden alphabetisch aufgelisteten Fremd- bzw. Lehnwörtern jeweils ein sprachlich verwandtes lateinisches Wort (Substantiv, Verb, Adjektiv, Adverb, Pronomen oder Zahlwort) und zitieren Sie dieses in der rechten Tabellenspalte. (3 Punkte) Fremd- bzw. Lehnwort lateinisches Textzitat zb Albino albus Alkoholdelirium deliras Eloquenz eloquentiam Torero taurum 3. Geben Sie in der rechten Tabellenspalte auf Deutsch an, worauf sich die folgenden lateinischen Textzitate jeweils beziehen. Der Bezug kann in Form eines einzelnen Wortes / einer Wendung oder eines Sachverhaltes angegeben werden. (2 Punkte) lateinisches Textzitat Bezug (deutsch) zb Z. 4: qui Merkur Z. 5: se mercatorem Z. 8: cui navem

101 4. Wählen Sie aus den gegebenen Möglichkeiten genau 2 dem Interpretationstext entsprechende Aussagen durch Ankreuzen aus. (2 Punkte) Aussage Es war sehr schwer die wahre Geschichte zu enthüllen. Merkur war sehr eloquent und scharfsinnig Merkur handelte auf Befehl eines Kupplers und trieb die Rinderherde zur Küste. Ein Händler lockte mit dem Versprechen, Edelsteine zu zeigen, die Jungfrau auf das Schiff. Juppiter befehligte ein Schiff mit dem Symbol eines weißen Stieres. x Es war bei alten Weibern bekannt, dass Juppiter nur Jungfrauen entführte. x 5. Wählen Sie aus den gegebenen Möglichkeiten die richtige Übersetzung durch Ankreuzen aus. Nur eine Antwort ist korrekt. (1 Punkt) (navem), qua remigantium opere factum est, ut deferretur in Cretam (Z. 9-10) heißt übersetzt: ein Schiff, auf welchem es durch die Tat von Ruderern dazu kam, dass sie nach Kreta gebracht wurde. x ein Schiff, wo es durch die Arbeit der Ruderer dazu kam, dass es in Kreta anlegte. ein Schiff, das sie, indem sie das Werk des Ruderns vollbrachte, nach Kreta brachte. ein Schiff, durch das sie, indem sie das Werk des Ruderns vollbrachte, nach Kreta gelangte.

102 6. Setzen Sie den Interpretationstext ausgehend von den untenstehenden Leitfragen mit dem folgenden Vergleichstext in Beziehung. Formulieren Sie in ganzen Sätzen (insgesamt max. 100 Wörter). (4 Punkte) Xenophanes und Hekataios von Milet hielten Mythen für moralisch verwerfliche oder lächerliche Erfindungen, Epikur lehnt Göttermythen radikal ab. Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. gab es Versuche der Rechtfertigung. Die Stoa betrachten die Göttermythen als Naturallegorien. So erschien ihr Zeus als eine Allegorie des Himmels. Daneben entwickelten sich auch rationalistische Interpretationen des Mythos. Euhemeros führte die Göttermythen darauf zurück, dass Könige als Wohltäter der Menschheit für ihre Verdienste vergöttlicht worden seien. Auch Palaiphatos führte die griechischen Mythen auf historische Ereignisse und Verhältnisse zurück und verfiel dabei in rationalistische Spekulationen. So sei Europa, die Geliebte des Zeus, nicht von einem Stier entführt worden, sondern von einem Mann namens Ταύρος (Stier). (Wikipedia, Mythos) Leitfrage 1: Inwiefern versuchen beide Texte eine Erklärung für den EuropaMythos zu finden? Götter werden mit Naturphänomenen gleichgesetzt (Naturallegorie), rationale Erklärung einerseits über den Namen, andererseits über historische Ereignisse. Boccaccio bricht den Mythos auf menschliches Verhalten hinab Leitfrage 2: Zu welcher der beiden im Vergleichstext vorliegenden Positionen lässt sich die Mythenerklärung des Boccaccio am ehesten einordnen und warum? Boccaccio lässt sich bei der rationalistischen Deutung einordnen, menschliche Handlungen und Ereignisse. Schlüsselelemente des Mythos werden durch ratio, Logik, erklärt so hat sich Zeus nicht in einen Stier verwandelt, sondern das Schiff hatte das Emblem eines Stieres.

103 7. Stellen Sie sich vor, Europa hat gerade das Werk des Boccaccio und damit auch seine Deutung ihres eigenen Mythos gelesen. Sie konfrontiert sogleich Juppiter. Verfasse einen Dialog zwischen Europa und Juppiter, gehe dabei auf die Inhalte des Interpretationstextes ein. (insgesamt max. 100 Wörter) (4 Punkte) 8. Nennen Sie mindestens 4 wichtige Informationen, die Sie mit Konstantin dem Großen in Verbindung bringen. Antworten Sie in ganzen Sätzen (max. 50 Wörter) (4 Punkte)

104 5.4 Maturafragen L6 Modul: Herkunft, Idee und Bedeutung Europas Themengebiet: Europa A Arbeitsaufträge: Tragen Sie die Verse des Ausgangstextes vor und erklären Sie das Versmaß! Paraphrasieren Sie den Inhalt des Ausgangstextes und stellen Sie ihn in den Gesamtkontext der Episode! Zeigen Sie mithilfe von Zitaten aus dem lateinischen Ausgangstext, inwiefern Europa keine Angst vor dem Stier hat und wie sich ihr Verhalten ändert! Setzen Sie das Vergleichsmaterial 1 in Bezug zum Ausgangstext! Inwiefern unterscheiden sich die Schilderungen und ihre Intentionen? Erläutern Sie ausgehend von den vorliegenden Materialien (Ausgangstext, Vergleichsmaterial 1 und Vergleichsmaterial 2) die Faszination des Mythos und seinen Gebrauch bis heute. Nehmen Sie persönlich Stellung dazu, wie der Mythos heute verwendet wird. Ausgangstext: Ovid, Metamorphosen miratur Agenoris nata, quod tam formosus, quod proelia nulla minetur; sed quamvis mitem metuit contingere primo, mox adit et flores ad candida porrigit ora. gaudet amans et, dum veniat sperata voluptas, oscula dat manibus; [ ] et nunc adludit viridique exsultat in herba, nunc latus in fulvis niveum deponit harenis; paulatimque metu dempto modo pectora praebet virginea plaudenda manu, modo cornua sertis inpedienda novis; ausa est quoque regia virgo nescia, quem premeret, tergo considere tauri, cum deus a terra siccoque a litore sensim falsa pedum primis vestigia ponit in undis; (89 W.) 92

105 Vergleichsmaterial 1: Europas Stier Ein orientalisches Mädchen aus gutem Haus (die Maid Europa) spielt mit ihren Freundinnen am Strand. Ein machtvoller Konzernherr (Zeus) mit eindeutigen Absichten aber eifersüchter Gattin (Hera) verliebt sich in das junge Ding. Vorderlistig verkleidet sich der Vorstandsvorsitzende als Stier als besonders kräftiges, aber sehr friedlich aussehendes Exemplar mit makellosem, schneeweißen Fell und kleinen Hörnern, die aussehen, als habe sie ein Künstler angefertigt. Zeus mischt sich unter die Stiere, die Europas Daddy durch einen marktliberalen Mitarbeiter (Hermes) auf den Strand hat treiben lassen. [ ] Stier und Europa migrieren nach Kreta, wo Zeus seine Rindsgestalt ablegt, sich als Machtmann offenbart und hurtig drei Kinder zeugt. Der fremde Erdteil wird nach Europa benannt. [ ] Die Könige der Nebelgegenden (sie nennen sich Präsidenten und Kanzler) gründen ein Großland, das sie Europäische Union nennen und das heftigen Zulauf hat. Zeus und Stiere am Strand gibt es längst nicht mehr und auch kein Bewusstsein für den Kern der Geschichte. Dass Europa eine Phönizierin aus dem Orient ist, würde ihnen jetzt garnicht in den Kram passen. Dass sie, von gierigem Schlepper entführt, übers Meer kam, ebensowenig. Bleibt das Mythenbild des machtgierigen, aber täuschenden Verführers mit besten (Obacht!) Absichten. Die Union der Vaterländer sollte eigentlich nach Zeus benannt sein. ( Andrea Maria Dusl) (199 W, gekürzt) 93

106 Vergleichsmaterial 2: Impulse Frank Mayer Vladimir Fokanov Wolfgang Hicks 94

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