ARTEFAKT-BROSCHÜRE. PCB-Filme. Zum Schutz Ihrer Bilder

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1 ARTEFAKT-BROSCHÜRE PCB-Filme Zum Schutz Ihrer Bilder

2 EINFÜHRUNG PCB-Filme- Vermeidung von Defekten Minimieren von Artefakten für maximale Qualität Viele Faktoren können die Bildqualität beeinflussen. Mikroskopische Störungen - sogenannte Artefakte - verschlechtern die Qualität von Filmbildern. Die aus Bildern schlechter Qualität erstellten PCBs werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht akzeptiert. Solche PCBs können nicht verkauft werden. Sie kosten Ihr Geld, und ihre erneute Fertigung verschwendet unnötig Zeit und Ressourcen. Ihre Produktivität wird beeinträchtigt, und Ihre Kapazität sinkt. Um sicherzustellen, dass Sie kostengünstig Bilder von höchster Qualität erstellen, ist es unabdingbar, die Anzahl und Arten der Artefakte zu minimieren, die in entwickelten Filmen auftreten. Die Lösung ist einfach: Durch die richtige Vorgehensweise beim Umgang mit dem Film werden nahezu alle Artefakte vermieden, die die Ablehnung von PCB-Filmen verursachen können. Filmdefekte lassen sich in zwei Hauptkategorien gliedern: D-max-Artefakte helle Flecken im schwarzen Bereich des Films D-min-Artefakte Flecken in hellen Filmbereichen In einem dritten Abschnitt werden in dieser Broschüre auch die selteneren physischen Artefakte erläutert, die überall im Fototool auftreten können. In allen Fällen lassen sich Artefakte mit der richtigen Sorgfalt und unter Berücksichtigung folgender Aspekte drastisch reduzieren: Einrichtungen Unbedingte Sauberkeit in Dunkelkammern und Fotoplotterräumen. Methoden zum Umgang mit Filmen und Entwicklungsmethoden Halten Sie Geräte und Arbeitsbereich sauber. Warten Sie Filmentwicklungsmaschinen regelmäßig und gehen Sie vorsichtig mit den Filmen um. Diese Broschüre hilft Ihnen bei der Erkennung und Vermeidung einer Vielzahl von Artefakten. Auf jeder der nachfolgenden Seiten wird ein bestimmter Artefakt-Typ beschrieben. Dazu erhalten Sie Beispiele und Beschreibungen zum Auftreten und Entstehen des jeweiligen Artefakts. Ausführliche Fehlerbehebungsverfahren helfen Ihnen, ähnliche Artefakte in Zukunft zu vermeiden. Wir hoffen, dass diese Broschüre für Sie von Nutzen ist. Sollten Sie noch Fragen haben, senden Sie uns eine an pcbproducts@kodak.com, oder besuchen Sie uns unter

3 INHALTSVERZEICHNIS I Abschnitte Allgemeine Richtlinien Seite 1 Richtlinien zum Umgang mit Filmen in Reinräumen II D-max- Artefakte Einführung Nadellöcher - Emulsionsablösung Abrieblinien Rillen und Kratzer Nadellöcher Staub und Schatten Nadelloch-Diagnosetest Emulsionsdesensibilisierung Verschmutzung durch Eisenoxidrost/Alkali Eingeschränkte Entwicklung III D-min- Artefakte Einführung Pfeffernebel Spannabrieb Fotoabrieb Verschlingung Statische Flecken Spritzflecken IV Weitere physische Artefakte Einführung Bioschleim Wasserflecken Laminierungsblasen - eingeschlossene Partikel

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5 I. ALLGEMEINE RICHTLINIEN II. D-MAX-ARTEFAKTE III. D-MIN-ARTEFAKTE IV.WEITERE PHYSISCHE ARTEFAKTE

6 ALLGEMEINE RICHTLINIEN I Richtlinien zum Umgang mit Filmen in Reinräumen Um die Entstehung von Artefakten auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Sie sicherstellen, dass Dunkelkammern und Fotoplotterräume stets sauber sind. Warten Sie Ihre Filmentwicklungsmaschinen regelmäßig, und behandeln Sie Ihre Filme mit Sorgfalt. Artefakte lassen sich unter Beachtung dieser Richtlinien nahezu vollständig vermeiden. Umgang mit Filmen Vorsicht bei Metalloberflächen. Fassen Sie Filme immer nur an den Rändern an. Nehmen Sie dazu die Fingerspitzen beider Hände. Zum Transport eines einzelnen Blatts falten Sie es locker in der Mitte und halten es mit drei Fingern, d.h. zwischen Daumen und Mittelfinger, wobei der Zeigefinger in der Mitte liegt und die Filmoberflächen voneinander trennt. Sorgen Sie für ausreichend Arbeitsplatz. Transportieren Sie den Film flach in Schalen oder Kästen. Tragen Sie Handschuhe. Legen Sie scharfkantigen Schmuck ab. Reinigen Sie den Film wie empfohlen. Wischen Sie immer in eine Richtung, und vermeiden Sie kreisende Bewegungen. Verwenden Sie Reinraumtücher, umweltfreundliche Filmreiniger und TEKNEK (oder ähnliche) Roller. ALLGEMEINE RICHTLINIEN Im Fotolabor Entnehmen Sie Rohfilme immer vorsichtig aus der Originalverpackung. Gleiches gilt beim Einlegen/Herausnehmen von Filmen in/aus Klimaschränken. Vorsicht bei scharfen Graten oder Rillen in Racks. Verwenden Sie ausschließlich vorklimatisierte Schränke mit zirkulierender Belüftung und HEPA-Filtern, z. B. von DEXON. Halten Sie das Innere der Klimaschränke sowie das Innere des Fotoplotters frei von Staub. Saugen Sie wöchentlich Staub. Legen Sie Kassetten vorsichtig ein. Setzen Sie den Film beim Behandeln und Transportieren so wenig Schmutz und Staub wie möglich aus. Verpacken Sie den Film sorgfältig, und liefern Sie ihn schonend an die Resist-Bildbearbeitung. Lagern Sie Filme in ihrer Originalfolienverpackung. Kartons sind im Reinraum nicht erlaubt. Bei der Resist-Bildbearbeitung Führen Sie folgende Arbeiten sorgfältig aus: Entfernen von Filmen aus der Packung bei der Vorbereitung Transportieren von Filmen von Arbeitstischen zu Maschinen Anbringen des Fototools in Belichtungsrahmen Entfernen des Fototools aus den Registerhalterungen 1

7 IALLGEMEINE RICHTLINIEN ALLGEMEINE RICHTLINIEN Bei der Resist-Bildbearbeitung Fortsetzung Reinigen des Fototools zwischen den Belichtungsphasen Abnehmen des Films von den Halterungen Wiederverpacken des Fototools nach Gebrauch Entfernen von zweiseitigem Klebeband Vermeiden Sie: Kupfergrate, Resist-Splitter, Laminatsplitter Scharfkantige Verkleidungen Beachten Sie Folgendes: Wechseln Sie die Tücher häufig aus. Reinigen Sie die TEKNEK-Roller nach Gebrauch. Filmentwicklung Stellen Sie sicher, dass Sie den Film in der empfohlenen Entwicklungszeit und mit der entsprechenden Temperatur entwickeln. Kodak empfiehlt eine Temperatur von 35 o C bei einer Entwicklungszeit von 45 Sekunden für alle KODAK ACCUMAX-Fotoplotterfilme. Eine Unterentwicklung des Films führt zu einem niedrigen D-max-Wert und beeinträchtigt die Linienqualität. Stellen Sie ebenfalls sicher, dass die Führungen und Walzen der Entwicklungsmaschine korrekt ausgerichtet und Übergänge entsprechend eingestellt sind. Entfernen Sie Bioschleim aus Tanks, und warten Sie die Entwicklungsmaschine, um Folgendes zu vermeiden: verunreinigte Eintrittswalzen verunreinigte Oberwalzen Kristallbildung auf Übergangsführungen verunreinigte Gummiwalzen am Übergang in den Trockner Partikel auf den Trocknerwalzen Entwickler- und Fixiererfiltration Wasserfiltration Tägliche Wartung Übergänge Wöchentliche Wartung 10-µm-Filter. Wöchentlich wechseln. 10-µm-Filter empfohlen. Wöchentlich wechseln. Keine größeren Filter als 25µm verwenden. Reinigung sämtlicher Oberwalzen, Eintrittswalzen, und Gummiwalzen vom Waschbereich zum Trockner. Entfernen aller Racks sowie von Entwickler und Fixierer und Reinigung mit Dampfstrahlgerät. Mit Bürsten reinigen. Reinigen Sie Flächen aus rostfreiem Stahl nicht mit Stahlschwämmen. KODAK Rollentransport- Tägliche Verwendung zum Entfernen von Partikeln. Reinigungsfilm 4955 Insbesondere direkt nach Reinigung von Racks und Systemen zu verwenden. 2

8 ALLGEMEINE RICHTLINIEN I Wartung der Entwicklungsmaschine Verhindern von Bioschleim Minimieren Sie die Entstehung von Bioschleim, der die Hauptursache für Nadellöcher durch Emulsionsablösung ist. Geben Sie täglich 30 ml eines Haushaltsbleichmittels in den Tank, um Gelatinepartikel aufzulösen. Dadurch werden Ablagerungen und die Entstehung von Bioschleim vermieden. WASHCLEAR von Rothtech Ecological hat sich in diesem Fall als sehr wirksam erwiesen. PHOTOBROME von Raynostix hat sich als sehr effektiv erwiesen, speziell mit einer einfachen automatischen Dosiereinheit. Reinigen von Filmen für Fototool-Anwendungen Reinigen Sie Filme nur mit Isopropylalkohol (91 %) oder Heptan. Verwenden Sie weiche, fusselfreie, absorbierende Watte, WEBRIL Handi-Pads oder ähnliche Produkte. Verwenden Sie niemals Wasser, da es die Gelatine aufweicht. Tragen Sie Reinigungsmittel nicht direkt auf den Film, sonder auf das Reinigungstuch auf. Reinigen Sie den Film mit einer einzigen Auf- und Abwärtsbewegung, nicht in kreisenden Bewegungen. Falten Sie das Reinigungstuch häufig, um Schmutzpartikel von der Filmoberfläche fern zu halten. Wechseln Sie die Reinigungstücher häufig. ALLGEMEINE RICHTLINIEN Reinraumbedingungen: Richtlinien und Wartung Reinraumrichtlinien gelten für folgende Kategorien: Materialien Fremdverpackungen müssen einem bestimmten Reinlichkeitsstandard entsprechen, um für den Reinraum zugelassen zu werden. Vermeiden Sie Materialien wie Papier oder Karton. Verwenden Sie Zwischenbehälter für den Materialtransport zum Reinraum, beispielsweise aus Kunststoff. Säubern Sie größere Gegenstände in einem Vorbereitungsraum, bevor sie in den Reinraum gelangen. Die Geräte für den Materialtransport sollten demselben Reinraumstandard entsprechen. Vermeiden Sie große Lagerbereiche in der Nähe des Reinraums. Fertigungssynchrone Lieferung wird empfohlen. Geräte dürfen keine Schmutzpartikel wie z. B. Rost erzeugen dürfen den gefilterten Luftstrom nicht behindern bzw. Störungen verursachen müssen leicht zu reinigen sein (z. B. glatt, glänzend, ohne Risse) Warten Sie die Geräte wenn möglich außerhalb des Reinraums. Beschäftigen Sie geschultes Wartungspersonal, das die Reinraumanforderungen beachtet. Verwenden Sie in Reinräumen vorzugsweise Tische aus rostfreiem Stahl und kabelüberzogene Racks. 3

9 I ALLGEMEINE RICHTLINIEN ALLGEMEINE RICHTLINIEN Physische Struktur Legen Sie alles bereit, um den Arbeitsablauf zu optimieren. Die einzelnen Arbeitsablaufschritte sollten physisch aufeinander folgen, um unnötige Wege im Arbeitsbereich zu vermeiden. Minimieren Sie die Arbeitswege zwischen verschiedenen Bereichen, um den Arbeitsablauf für Personen und Material zu optimieren. Kontrollieren Sie den Zugang zu Bereichen, die während der Arbeit häufig verwendet werden. Vorgänge, die absolute Sauberkeit erfordern, sollten in unmittelbarer Nähe der gefilterten Luftzufuhr ausgeführt werden. Das Wartungspersonal sollte den Reinraum so wenig wie möglich betreten müssen. Kontrollierter Zugang Verwenden Sie Klebematten an den Eingängen zu beiden Vorräumen. Vor dem Eintritt in den Reinraum müssen alle Mitarbeiter die Schuhe wechseln oder Überzieher tragen. Verwenden Sie eine Gegensprechanlage, um die Kommunikation im Reinraum zu erleichtern und unnötige Wege zu vermeiden. Formulieren Sie schriftliche Richtlinien zur Kontrolle des Reinraumzugangs für Personen, Material und Geräte. Schulung Das Bedienungspersonal sollte die Bedeutung des Reinraums verstehen und wissen, wie es dazu beitragen kann, diesen Raum sauber zu halten. Die Mitarbeiter sollten Probleme erkennen lernen und Lösungen zur Erhaltung der Reinraumstandards entwickeln. Kleidung Tragen Sie die Kleidung für Reinräume nicht außerhalb dieser Bereiche. Die Reinraumkleidung muss ordnungsgemäß getragen werden: zugeknöpfte Kittel, Haarnetze usw. Verwenden Sie die jeweils empfohlene Reinraumkleidung. Persönliche Gewohnheiten Vermeiden Sie Produkte wie Körper-, Baby- und Fußpuder oder Talkum usw., die in die Luft gelangen können. Vermeiden Sie Produkte wie Hand- und Körpercremes, die sich ablagern können. Vermeiden Sie Duftstoffe wie z. B. Eau de Cologne, Parfüms, Aftershave, Kosmetika, Nagellacke oder Haarspray, die in die Luft gelangen können. Hilfsmaterialien Verwenden Sie speziell beschichtete Schreibblocks aus Papier für Reinräume. Verwenden Sie Filzstifte anstelle von Bleistiften. Reinigungsmittel und andere ähnliche Produkte müssen den Reinraumspezifikationen entsprechen. Achten Sie besonders auf die Abfallentsorgung. 4

10 ALLGEMEINE RICHTLINIEN I Arbeitsmethoden Vermeiden Sie Körperbewegungen bei der Gerätehandhabung so gut wie möglich. Jede Bewegung erzeugt einen Luftstrom, der Staub transportiert - meistens mit bloßem Auge nicht erkennbar. Vermeiden Sie es, Ihr Gesicht und anschließend das Produkt zu berühren, damit Öl, Talg oder Hautschuppen nicht auf das Produkt übertragen werden. Beschränken Sie sich auf minimale Gesten und Kommunikation. Essen und Rauchen sind in Vor- und Reinräumen untersagt. Stellen Sie hierfür einen geeigneten Raum zur Verfügung. Einrichtung Untersuchen Sie sämtliche Oberflächen von Einrichtungsgegenständen und Geräten (Tische, Stühle usw.) Entfernen Sie lose Rost-, Staub- und Farbpartikel. Streichen Sie Einrichtungsgegenstände bei Bedarf mit Epoxidfarbe oder Hochglanzfarbe, um die Reinigung zu erleichtern. Verwenden Sie hartes Oberflächenmaterial als Fußboden, niemals Teppiche. Verwenden Sie laminierte Deckenfliesen. Die relative Luftfeuchtigkeit im Reinraum sollte 50 % betragen. ALLGEMEINE RICHTLINIEN Reinigung Planen Sie die Reinigung außerhalb der Produktionszeiten ein. Das Reinigungspersonal muss entsprechende Kleidung tragen. Gehen Sie bei der Reinigung von der höchsten zur niedrigsten Ebene und von den saubereren Bereichen zu den stärker verschmutzten Bereichen vor. Warten Sie nach der Reinigung einige Zeit, damit sich Staubpartikel legen können. Nehmen Sie die Produktion erst anschließend wieder auf. Zur Reinigung sind nur genehmigte Materialien und Geräte erlaubt. Vorräume Zugangsbereiche zum Reinraum. Sehr wichtig bei der Kontrolle von Verunreinigungen. Dienen zum Anziehen der Reinraumkleidung und ihrer Aufbewahrung. Reinigen Sie in den Vorräumen Materialien und Geräte, bevor diese in den Reinraum gelangen. Vorräume dienen als Pufferzone mit nahezu Reinraumbedingungen. Einrichtungen Die Beleuchtung muss den Anforderungen des Arbeitsprozesses und des Produkts entsprechen. Lichthalterungen dürfen den laminaren Luftstrom nicht behindern und den Bereich der in der Decke montierten HEPA-Filter nicht übermäßig verdecken. Gas- und Flüssigkeitsleitungen müssen über eine abschließende Inline- Filtration verfügen, um Verunreinigungen zu reduzieren. Transportsysteme und Rohrleitungen müssen aus nicht faserndem, inertem Material bestehen. 5

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13 EINFÜHRUNG D-MAX-ARTEFAKTE II Diese Fehler treten als unnatürliche, farblose Stellen in den Filmbildbereichen mit maximaler Dichte (D-max) auf. Insgesamt können vier Hauptursachen vorliegen: Entfernung der Emulsion vor oder nach der Belichtung Störung durch Staub oder Fasern beim Plotten Emulsionsdesensibilisierung Eingeschränkte Entwicklung EINFÜHRUNG D-MAX-ARTEFAKTE 7

14 II NADELLÖCHER EMULSIONSABLÖSUNG D-MAX-ARTEFAKTE NADELLÖCHER EMULSIONSABLÖSUNG ERKLÄRUNG Bei Nadellöchern durch Emulsionsablösung handelt es sich um Löcher im Bild, die an den Stellen auftreten, an denen die Emulsion physisch vom Polyesterträger abgelöst wurde. Im Gegensatz zu Nadellöchern durch Schatten, die durch Staub verursacht werden (siehe Seite 11), haben diese Nadellöcher i. d. R. eine unregelmäßige Form mit scharfen Kanten. Kleine Nadellöcher (d. h. kleiner als 25 µm) erzeugen für gewöhnlich kein Bild auf der endgültigen Leiterplatte, größere Nadellöcher hingegen (größer als 50 µm) schon. Mit Hilfe des Tests auf Seite 12 können Sie feststellen, ob Nadellöcher durch Emulsionsablösung oder Staub verursacht wurden. VORKOMMEN Nadellöcher durch Emulsionsablösung können nahezu jederzeit beim Umgang mit dem Film auftreten, z. B.: vor der Belichtung beim Plotten bei der Entwicklung nach der Entwicklung, einschließlich Resist-Belichtung URSACHE Schon eine leichte Einkerbung in der Emulsion vor der Entwicklung kann Nadellöcher verursachen, ebenso ein Abrieb während der Entwicklung. Viele Arten von Beschädigung können beim Umgang mit dem Film direkt nach der Entwicklung auftreten. Bei nicht laminierten Filmen sollten Sie bei der Verwendung des Films zum Fototooling besonders achtsam sein. 8

15 NADELLÖCHER D-MAX-ARTEFAKTE EMULSIONSABLÖSUNG II Nachfolgend werden Situationen aufgeführt, in denen Filme mit scharfen Kanten oder Schleifmitteln in Berührung kommen und beschädigt werden können. Vor der Entwicklung Entnehmen von Filmen aus der Verpackung Einlegen von Filmen in Klimaschränke Entnehmen von Filmen aus Schränken Einlegen von Filmen in Kassetten oder Plottertrommel/-bett Entnehmen von Filmen aus dem Plotter Übertragen von Filmen auf Entwicklungsmaschinen Entwicklung verschmutzte Entwicklerwalzen falsch ausgerichtete Filmführung Kristallbildung auf Übergangsführungen Bioschleim im Waschtank Nach der Entwicklung Entnehmen von Filmen aus dem Trockenbehälter Schmutz auf Leuchtplatte Grate dem auf Mikroskopsockel Körnchen in Plastiktaschen Grate oder Körnchen auf Schneideplatten NADELLÖCHER EMULSIONSABLÖSUNG Resist-Belichtung Einlegen oder Entnehmen von Filmen in/aus Belichtungsrahmen Anpassen der Ausrichtung von Filmen in Belichtungsrahmen Einlegen oder Entnehmen der Leiterplatte in/aus Belichtungsrahmen (Problem i. d. R. nur bei manuellen Belichtungsgeräten) verschmutzter Belichtungsrahmen VERMEIDUNG Gehen Sie mit den Filmen in der Nähe von Metalloberflächen besonders sorgfältig um. Fassen Sie Filme immer nur am Rand an. Legen Sie scharfkantigen Schmuck ab. Warten Sie die Entwicklungsmaschine regelmäßig, um die Entstehung von Schmutz, Salz und Bioschleim zu vermeiden; warten Sie die Filmführungen. Vermeiden Sie nach der Entwicklung Staub und Grate in Arbeitsbereichen und in Bereichen zum Untersuchen, Schneiden, Retuschieren und Belichten von Filmen. 9

16 II ABRIEBLINIEN RILLEN UND KRATZER D-MAX-ARTEFAKTE ABRIEBLINIEN RILLEN UND KRATZER ERKLÄRUNG Hierbei handelt es sich im Grunde um dieselben Fehler wie bei Nadellöchern durch Emulsionsablösung, allerdings in größerem Ausmaß. Sie können sie u. U. mit dem bloßen Auge oder mittels einer Lupe erkennen. Ein Kratzer, der Emulsion abgelöst hat, lässt sich i. d. R. leicht von einer Faser unterscheiden, die einen Schatten erzeugt. Oberflächliche Kratzer, die keine Emulsion abgelöst haben, stellen für gewöhnlich kein Problem dar, da sie nicht auf der endgültigen Leiterplatte zu sehen sind. VORKOMMEN Die Filmoberfläche kann nahezu jederzeit beim Umgang mit dem Film zerkratzt oder eingerillt werden (siehe Nadellöcher durch Emulsionsablösung auf Seite 8). URSACHE Abrieb von scharfen Oberflächen in jeder Phase der Filmproduktion und -verwendung. VERMEIDUNG Am einfachsten und wirkungsvollsten durch Sorgfalt und Sauberkeit in allen Bereichen, in denen mit Filmen gearbeitet wird oder in denen sie gelagert werden (siehe Richtlinien für den Umgang mit Filmen auf Seite 1). 10

17 NADELLÖCHER D-MAX-ARTEFAKTE STAUB UND SCHATTEN ERKLÄRUNG Diese Bildlöcher werden verursacht, wenn die Emulsion durch Staub auf dem Film nicht belichtet werden kann. Ebenso wie die Nadellöcher durch Emulsionsablösung sind sie unregelmäßig geformt, weisen jedoch im Gegensatz zu diesen weiche, verwischte Ränder auf. Oftmals werden sie eindeutig durch Fasern verursacht. II NADELLÖCHER STAUB UND SCHATTEN Die Größe dieser Fehler rangiert von mikroskopisch klein bis hin zur Sichtbarkeit mit dem bloßen Auge. Mit dem Test auf Seite 12 können Sie feststellen, ob Nadellöcher durch Ablösung oder Staub verursacht wurden. VORKOMMEN Staub tritt primär während zwei Hauptvorgängen auf: vor der Belichtung beim Plotten URSACHE Vor der Entwicklung können Probleme aufgrund folgender Aspekte auftreten: Staubpartikel bei der Verpackung Staubansammlung in Klimaschränken Während des Plottens werden die meisten Artefakt verursacht durch: Staubansammlung in Kassetten oder Plottertrommel/-bett Staubpartikel im Plotter 11

18 II NADELLÖCHER STAUB UND SCHATTEN -MAX-ARTEFAKTE NADELLÖCHER STAUB UND SCHATTEN VERMEIDUNG Am einfachsten und wirkungsvollsten vermeiden Sie diese Effekte durch Sorgfalt und Sauberkeit in allen Bereichen, in denen Filme vor der Entwicklung gelagert werden und in denen mit ihnen gearbeitet wird. Besonders wichtig ist dabei das wöchentliche Staubsaugen im Inneren des Fotoplotters und der Filmkassette. Überprüfen Sie sämtliche Reinraumvorgänge (siehe Reinraumrichtlinien und -wartung auf Seite 3). Nadelloch-Diagnosetest Wenn Sie feststellen möchten, ob Nadellöcher durch Emulsionsablösung (Seite 8) oder Schatten durch Staub oder Fasern (Seite 11) erzeugt wurden, tragen Sie Lebensmittelfarbe auf den Film auf, der getestet werden soll. 1. Tragen Sie die Farbe mit einem Pinsel oder Wattebällchen auf das Nadelloch auf. 2. Entfernen Sie überschüssige Farbe nach 10 Sekunden mit einem Löschpapier. Wischen Sie vorsichtig mit einem weichen Tuch über den Film. 3. Untersuchen Sie, ob das Nadelloch die Farbe aufgenommen hat oder nicht. Hat es keine Farbe aufgenommen, ist keine Gelatine vorhanden, um die Farbe zu absorbieren. Dies weist auf ein Ablösungsnadelloch hin. Übernimmt das Nadelloch die Farbe, ist Gelatine zur Farbaufnahme vorhanden. Dies bedeutet, dass das Nadelloch durch Staub verursacht wurde. Nadellöcher durch Ablösung keine Gelatine zur Farbaufnahme vorhanden Nadelloch bleibt farblos Nadellöcher durch: Schatten Gelatine zur Farbaufnahme vorhanden Nadelloch nimmt Farbe an ABLÖSUNG FARBLOSE BESCHICHTUNG D-MAX-BILD TRÄGER (178 MIKROMETER) SCHATTEN Hinweis: Die Abbildungen sind nicht maßstabsgetreu (Emulsionsschichten sind lediglich 5 µm dick; der Träger hat eine Dicke von 178 µm) 12

19 D-MAX-ARTEFAKTE VERSCHMUTZUNG DURCH EMULSIONSDESENSIBILISIERUNG EISENOXIDROST ODER ALKALI ERKLÄRUNG Eine Verschmutzung durch Rostpartikel ist erkennbar an einem absolut sauberen Kreis mit einem Durchmesser von bis zu einigen hundert Mikrometern. Unter dem Mikroskop betrachtet zeigt dieser Kreis unscharfe Ränder mit Linien in gleichmäßigen Abständen. Hierbei handelt es sich um die Rasterlinien von der Bilderstellung im Plotter. Gelegentlich sind die Rostpartikel noch auf der Filmoberfläche sichtbar. II EMULSIONSDESENSIBILISIERUNG Zudem kann eine Desensibilisierung aufgrund anderer Chemikalien auftreten. Diese Stellen sind u. U. nicht kreisrund und können um einiges größer sein als die Rostpartikelstellen (Durchmesser von bis zu einigen Millimetern). VORKOMMEN Diese Verschmutzungen treten vor der Entwicklungsphase in der Entwicklungsmaschine auf. URSACHE In den belichteten Bereichen sollte das Bild komplett schwarz sein (D-max). Wenn der Film jedoch durch Rostpartikel verschmutzt wurde, hat Eisen die Silberhalogenidkörnung desensibilisiert, wodurch sie nicht mehr bzw. nur noch teilweise auf die Laserbelichtung reagiert. Diese teilweise reagierenden Bereiche sind verantwortlich für die undeutlichen Rasterlinien am Kreisrand. Diese Art der Verschmutzung tritt selten auf. 13

20 II D-MAX-ARTEFAKTE EMULSIONSDESENSIBILISIERUNG VERSCHMUTZUNG DURCH EISENOXIDROST ODER ALKALI EMULSIONSDESENSIBILISIERUNG Verschmutzungen durch andere Chemikalien wie beispielsweise starke Basen können die lichtempfindliche Farbschicht entfärben, wodurch keine Bilder beim Plotten erzeugt werden können. Die Silberhalogenidkristalle reagieren nicht mehr auf Licht. VERMEIDUNG Eine Verschmutzung des Films tritt i. d. R. in den Phasen vor dem Fotoplotting auf. Untersuchen Sie die Bereiche, in denen die Filme gelagert werden, sowie den Innenbereich des Fotoplotters auf Anzeichen von Rost. Beachten Sie die Richtlinien zum Umgang mit Filmen auf Seite 1 dieser Broschüre. 14

21 D-MAX-ARTEFAKTE EINGESCHRÄNKTE ENTWICKLUNG ERKLÄRUNG Dieser Fehler tritt als farbloser Fleck oder Streifen im D-max-Bereich des Films auf. Die Form ist immer unregelmäßig, und die Ränder sind u. U. nicht scharf. Diese Artefakte sind für gewöhnlich mit dem bloßen Auge erkennbar. II EINGESCHRÄNKTE ENTWICKLUNG ` VORKOMMEN Die Verschmutzung ist vor der Entwicklung - beim Umgang mit dem Film vor dem Plotten oder möglicherweise im Plotter selbst - aufgetreten und wurde höchstwahrscheinlich durch ölige Substanzen verursacht. URSACHE Sie tritt auf, wenn eine Substanz oder Verschmutzung auf der Filmoberfläche das Eindringen des Entwicklers während des Entwicklungsvorgangs verhindert. VERMEIDUNG Dieser Fehler lässt sich durch sorgfältigen Umgang mit dem Film, wie er in den entsprechenden Richtlinien am Anfang dieser Broschüre erläutert wird, sowie durch gewissenhaft gepflegte Reinräume verhindern. Der Film darf nicht unterentwickelt werden. Kurze Entwicklungszeiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Artefakten aufgrund einer eingeschränkten Entwicklung. Eine Mindestentwicklungszeit von 45 Sekunden wird daher nachdrücklich empfohlen. 15

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23 EINFÜHRUNG D-MIN-ARTEFAKTE III Diese Fehler sind als Flecken in den hellen Filmbereichen erkennbar. Insgesamt können sechs Hauptursachen vorliegen: Pfeffernebel Spannabrieb Fotoabrieb Verschlingung Statische Flecken Spritzflecken EINFÜHRUNG D-MIN-ARTEFAKTE 17

24 III PFEFFERNEBEL D-MIN-ARTEFAKTE PFEFFERNEBEL ERKLÄRUNG Als Pfeffernebel werden kreisrunde dunkle Flecken mit einem Durchmesser von 5 bis 30 Mikrometern bezeichnet, die wie Pfeffer aussehen. VORKOMMEN Dieser Effekt tritt bei der Entwicklung auf. URSACHE Die Flecken sind das Ergebnis einer spontanen Entwicklung von Silberhalogenidkörnern in der Emulsion. Pfeffernebel wird i. d. R. durch Probleme bei der Entwicklung verursacht, beispielsweise durch: Zu hohe Entwicklertemperatur Unzureichende Nachfüllung des Entwicklers Oxidierter Entwickler aufgrund geringer (Tank-)Nutzung Zu lange Entwicklungszeit Entwicklerverunreinigung durch Fixierer Pfeffernebel kann auch durch schlechte Dunkelkammerbeleuchtung entstehen. VERMEIDUNG Entwickeln Sie Filme immer entsprechend den geltenden Angaben für Zeit, Temperatur und Nachfüllung. Sie finden diese Angaben in den jeweiligen Filmdatenblättern. Wenn die Entwicklungsmaschine einige Zeit seltener verwendet wird, sollten Sie die Nachfüllmenge zur Kompensation von Oxidierung und Verdunstung entsprechend anpassen. Eine Verdunstung vermeiden Sie am besten, indem Sie Wasser in die Tanks füllen. Vermeiden Sie die Verunreinigung des Entwicklers durch Fixierer. Schützen Sie den Entwicklertank beim Einfüllen von Fixierer in die Entwicklungsmaschine mit einem Spritzschutz oder einer Folie, um Tropfen abzufangen. Prüfen Sie die Dunkelkammerlampen, und stellen Sie sicher, dass kein Weißlicht in die Dunkelkammer eindringt. Decken Sie die Plotteranzeigeblenden ab, wenn Sie den Film in den Plotter einlegen. 18

25 D-MIN-ARTEFAKTE SPANNABRIEB ERKLÄRUNG III SPANNABRIEB Diese Fehler treten in den verschiedensten Formen auf und wurden als Zickzackmuster, Lichtblitze oder Farbspritzer beschrieben. Für gewöhnlich sind sie mit dem bloßen Auge nicht erkennbar, werden jedoch in AOI- Scans (Automatisierte Sichtprüfung) oder bei der mikroskopischen Untersuchung von entwickelten Filmen erkannt. Der gesamte Fehler hat i. d. R. einen Durchmesser von höchstens einigen hundert Mikrometern und besteht aus Punkten aus entwickeltem Silber, die komplett oder teilweise durch entwickelte Silberlinien verbunden sind. VORKOMMEN Spannabrieb tritt normalerweise beim Filmtransport auf, kann jedoch aus dem Umgang mit dem Film vor der Entwicklung resultieren. Bei nicht vakuumversiegelten Filmtaschen können die Filmoberflächen bei der Übertragung gegeneinander reiben. I. d. R. sind davon nur Filme betroffen, die oben und unten im Stapel in der Nähe der Außenränder der Filmblätter liegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fehler auftritt, ist bei nicht vakuumversiegelten Packungen höher, da die Filme leicht gegeneinander reiben können. 19

26 III SPANNABRIEB D-MIN-ARTEFAKTE SPANNABRIEB URSACHE Wenn winzige Partikel zwischen Blättern eingeschlossen sind, die während der Übertragung gegeneinander reiben, kann der Abrieb oder Druck der Partikel die Silberhalogenidkörnung physisch verschleiern. Nach der Entwicklung wird ein Silberbild der Partikelspur sichtbar. VERMEIDUNG Wenn eine offene Filmtasche transportiert werden muss, sollte sie fest eingewickelt sein, damit die Blätter nicht gegeneinander reiben können. Sorgen Sie dafür, dass alle Arbeitsbereiche frei von Staub sind. Entfernen Sie Verpackungen aus den Arbeitsbereichen. Behandeln Sie die Filme mit Sorgfalt, damit die Blätter nicht gegeneinander reiben. Der Filmstapel darf nicht verschoben werden. Schneiden Sie die Filmtasche an der Mitte entlang auf und öffnen Sie sie. So stellen Sie sicher, dass sich der Filmstapel nicht verschiebt. Legen Sie den kompletten Stapel vorsichtig in den Plotter ein, und achten Sie darauf, dass er dabei nicht verschoben wird. Legen Sie niemals Teile eines Filmstapels in den Plotter ein, sondern verwenden Sie immer nur eine komplette Filmfolienpackung, um unnötigen Umgang mit dem Film zu vermeiden. Verwenden Sie für diese Aufgabe einen großen Filmladetisch in der Dunkelkammer. 20

27 D-MIN-ARTEFAKTE FOTOABRIEB ERKLÄRUNG Hierbei handelt es sich um dünne schwarze Linien, die i. d. R. gerade verlaufen - manchmal durchgehend, manchmal unterbrochen. Sie bestehen aus entwickeltem Silber und werden gelegentlich auch als Fotoabriebstellen bezeichnet. Im Gegensatz zum Spannabrieb ist der Fotoabrieb mit bloßem Auge erkennbar. Sind die Linien entsprechend auffällig, sind sie auch auf der endgültigen Leiterplatte erkennbar. III FOTOABRIEB Die Ausrichtung der Flecken auf dem Film gibt oftmals Hinweise auf ihren Ursprung. Zentimeterlange Linien beispielsweise, die parallel zum Maschinenverlauf stehen, deuten auf ein Zerkratzen beim Filmtransport vor dem Entwicklungstank der Entwicklungsmaschine hin. Linien in zufälligen Winkeln zu den Filmrändern sind ein Zeichen für Staubkratzer, die beim Umgang mit dem Film entstanden sind. Sie können jederzeit vor der Entwicklung auftreten. VORKOMMEN URSACHE Scharfe Kanten können Abrieblinien beim Umgang mit dem Film vor der Entwicklung verursachen. Wie beim Spannabrieb reagieren die Silberhalogenidkristalle sowohl auf Druck als auch auf Licht, was zu einer bildlichen Darstellung des Abriebs führt. VERMEIDUNG Befolgen Sie alle Empfehlungen zum Umgang mit Filmen sowie die Reinraumrichtlinien in Abschnitt I. Überprüfen Sie die Filmtransportwalzen und Führungen in den Inline- Transportsystemen des Plotters und der Entwicklungsmaschine auf Ablagerungen und Grate. 21

28 III VERSCHLINGUNG D-MIN-ARTEFAKTE VERSCHLINGUNG ERKLÄRUNG Hierbei handelt es sich um kurze (max. wenige Millimeter lange), gekrümmte schwarze Linien im D- min-bereich des Films. VORKOMMEN Sie können jederzeit vor der Entwicklung auftreten. URSACHE Verschlingungen werden durch Biegen oder Knicken des Films um einen kleinen Radius verursacht. Der intensive Druck bricht dabei die Silberhalogenidkörnung auf, wodurch sie sich während der Filmentwicklung zu Silberkörnern entwickelt. VERMEIDUNG Behandeln Sie Ihre Filme, insbesondere große Filmblätter, mit Sorgfalt, um solche Effekte zu vermeiden. Fassen Sie den Film mit den Fingerspitzen beider Hände nur an den Rändern an. Transportieren Sie den Film flach in Schalen oder Kästen. Zum Transport eines einzelnen, nicht entwickelten Filmblatts falten Sie es locker in der Mitte und halten Sie es mit drei Fingern, d. h. zwischen Daumen und Mittelfinger, wobei der Zeigefinger in der Mitte liegt und die Filmoberflächen voneinander trennt. Die Dunkelkammer muss genügend Platz zum Arbeiten bieten. 22

29 STATISCHE D-MIN-ARTEFAKTE FLECKEN ERKLÄRUNG III STATISCHE FLECKEN Es gibt zwei Arten von statischen Flecken: eine ist nahezu rund mit sehr verschwommenen Rändern, die andere besteht aus kurzen, verschwommenen Linien. Beide sind lediglich mit dem Mikroskop erkennbar und werden nur bei der AOI (Automatisierte Sichtprüfung) bemerkt. Diese Artefakte kommen äußerst selten vor. VORKOMMEN Sie können jederzeit beim Umgang mit dem Film vor der Entwicklung auftreten, am wahrscheinlichsten jedoch bei der Entnahme des Films aus der Packung bzw. beim Einlegen in den Plotter. URSACHE Eine elektrostatische Entladung agiert wie Licht und bewirkt, dass sich Silberhalogenidkörner während der Entwicklung in metallisches Silber umwandeln. VERMEIDUNG Die heutzutage verwendeten Filme sind mit einem Antistatikschutz ausgestattet, der solche Entladungen verhindert. Kunden sollten die Empfehlungen der Plotterhersteller bezüglich der relativen Betriebsluftfeuchtigkeit (i. d. R. 50 bis 60 %) befolgen. 23

30 III SPRITZFLECKEN D-MIN-ARTEFAKTE SPRITZFLECKEN ERKLÄRUNG Schwarze, runde oder tropfenförmige Flecken in den D-min-Bereichen des Films, die u. U. mit dem bloßen Auge erkennbar sind. VORKOMMEN Sie können jederzeit vor der Entwicklung auftreten. URSACHE Für gewöhnlich werden Sie durch winzige Spritzer von Entwicklungslösung oder anderen sensibilisierenden Chemikalien auf dem nicht belichteten/nicht entwickelten Film verursacht. VERMEIDUNG Vorsichtiger Umgang mit dem Film und Befolgung der Reinraumrichtlinien verhindern solche Artefakte. Die meisten Hersteller halten die Entwicklungsmaschine und die dazugehörenden Chemikalien getrennt vom Plotter und von Arbeitsbereichen. Befolgen Sie diese Empfehlung. 24

31 WEITERE PHYSISCHE ARTEFAKTE EINFÜHRUNG Diese Artefakte können überall auf einem Film auftreten, sind jedoch eher in den D-min-Bereichen sichtbar. Insgesamt können drei Hauptursachen vorliegen: Bioschleim Wasserflecken Laminierungsblasen IV EINFÜHRUNG WEITERE PHYSISCHE ARTEFAKTE 25

32 IV BIOSCHLEIM WEITERE PHYSISCHE ARTEFAKTE BIOSCHLEIM ERKLÄRUNG Bakterien und Pilze ernähren sich von Gelatine in Waschwasserlösungen. Diese mikroskopischen Verunreinigungen können sich soweit vermehren, dass sie Schleim bilden und das Wasser trüb erscheint. Diese Partikel setzen sich auf dem Film ab und erzeugen ein Bild, was zur Ablehnung der Leiterplatte führt. VORKOMMEN Bioschleim bildet sich in Waschtanksystemen, wo er den Film verunreinigt. URSACHE Mikroben, aus denen Bioschleim entsteht, können von Personen, aus Wasser, Luft, Lösungen oder Geräten stammen. Bioschleim und Verunreinigungen aus Bioschleim können sich auf dem Film ablagern. Zudem kann Bioschleim auch in der Entwicklungsmaschine entstehen, wenn recyceltes Waschwasser verwendet wird. VERMEIDUNG Füllen Sie täglich 30 ml eines Haushaltsbleichmittels in den Waschwassertank (siehe Seite 3). Entleeren Sie den Waschtank der Entwicklungsmaschine, wenn sie nicht verwendet wird, und öffnen Sie die Abdeckung der Maschine, damit sie trocknen kann. Wird recyceltes Waschwasser verwendet, sollten Sie die Wassertanks häufig auswechseln mindestens alle zwei Tage. 26 VORSICHT: Konzentrierte Natronbleichlauge, z. B. CLOROX-Bleiche oder SUNNY SOL- Reinigungsmittel, darf NICHT mit den Fotoentwicklungslösungen, insbesondere mit dem Fixierer, in Berührung kommen. Verarbeiten Sie KEINE sensibilisierten Produkte, solange sich noch Natronbleichlauge im System befindet die Bleiche löst Emulsionsschichten.

33 WEITERE PHYSISCHE ARTEFAKTE WASSERFLECKE N ERKLÄRUNG Wasserflecken erscheinen als kleine, oftmals weißliche Ringe mit einem Durchmesser von höchstens einem Millimeter. Sichtbar sind sie häufig in den D-max-Bereichen, können jedoch auch bei reflektierendem Licht in farblosen Bereichen festgestellt werden. Für gewöhnlich handelt es sich hierbei nicht um schwerwiegende Fehler, die Probleme verursachen. IV WASSERFLECKEN VORKOMMEN Diese Stellen entstehen während der Entwicklung in den Wasch- und Trockenphasen. URSACHE Diese Flecken entstehen während der Filmentwicklung beim Waschen oder Trocknen, da nicht das gesamte Wasser von der Rückseite des Films entfernt wird. Wird hartes Wasser verwendet, treten sie häufiger auf. Wenn die letzten Gummiwalzen, die sich vor dem Trocknerabschnitt befinden, nicht richtig funktionieren, treten Wasserflecken häufiger auf. Entwicklungssysteme mit Waschwasser-Recycling sind besonders anfällig für Wasserflecken. Weiterhin kann auch Fixierer in den Waschbehälter gelangen und ebenfalls zu Flecken führen, wenn Sie mit recyceltem Wasser arbeiten. VERMEIDUNG Zur Vermeidung von Wasserflecken sollten Sie einen Wasserenthärter verwenden. Wenn Waschwasser recycelt wird, trägt eine kleine Menge an Reinigungsmittel oder KODAK PhotoFlow zu einer besseren Trocknung ohne Wasserflecken bei. Eine korrekte Ausrichtung oder ein möglicher Austausch der letzten Gummiwalzen im Wasch-Rack (falls diese abgenutzt oder beschädigt sind) kann oftmals das Auftreten von Wasserflecken verhindern. Wechseln Sie häufig das Waschwasser in den Tanks. 27

34 IV LAMINIERUNGSBLASEN - EINGESCHLOSSENE PARTIKEL WEITERE PHYSISCHE ARTEFAKTE LAMINIERUNGSBLASEN - EINGESCHLOSSENE PARTIKEL ERKLÄRUNG VORKOMMEN Hierbei handelt es sich um winzige Luftbläschen (maximal ca. ein Millimeter Durchmesser), die zwischen der Schutzbeschichtung und der Emulsionsoberfläche des Films eingeschlossen sind. Häufig hat eine kleine Verunreinigung diese Bläschen verursacht. Sie entstehen beim Auftragen des Schutzlaminatfilms auf die Emulsionsseite des Films. URSACHE Staub oder Schmutz auf dem Film erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Luftbläschen. VERMEIDUNG Reinigen Sie den Film vor der Laminierung mit einem Kleberoller (z. B. TEKNEK Roller). Befolgen Sie die Empfehlungen, die in den Abschnitten zum Umgang mit Filmen und zur Reinraumwartung aufgeführt wurden. Vergewissern Sie sich vom ordnungsgemäßen Betrieb des Laminators. 28

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36 Weitere Informationen zu den Printed Circuit Board- Produkten von Kodak oder anderen Produkten zur Bildbearbeitung erhalten Sie bei Ihrem Kodak-Händler oder unter Schriftliche Anfragen senden Sie bitte an: Eastman Kodak Company Aerial & Industrial Materials PCB-Produkte 1447 St. Paul Street Rochester, NY EASTMAN KODAK COMPANY, Kodak, Accumax und Take Pictures. Further. sind Marken der Eastman Kodak Company. IMC-945 Kat.-Nr