INHALT. Schaden- und Unfallversicherung 5. Lebens- und Krankenversicherung 8. Bankgeschäft 11. Asset Management 14 ÜBERBLICK 2
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- Renate Brandt
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1 Zwischenbericht 3.Quartal 2002
2 ALLIANZ GROUP 1 INHALT ÜBERBLICK 2 BERICHTERSTATTUNG NACH SEGMENTEN Schaden- und Unfallversicherung 5 Lebens- und Krankenversicherung 8 Bankgeschäft 11 Asset Management 14 AUSBLICK 16 KONZERNABSCHLUSS 3. Q UARTAL KONZERNANHANG 28
3 3. QUARTAL Überblick 2 Die Allianz Gruppe musste von Januar bis September 2002 in einem sehr schwierigen Marktumfeld einen Verlust von 0,9 Milliarden Euro hinnehmen. Ein außergewöhnlich hoher Fehlbetrag von 2,5 Milliarden Euro im dritten Quartal zehrte den Überschuss von 1,6 Milliarden Euro zur Jahresmitte auf. Folgende Einflüsse bestimmten die Geschäftszahlen des dritten Quartals: _ Wir stockten die Rückstellungen für Asbest- und Umwelthaftpflichtschäden unserer US-amerikanischen Gesellschaft Fireman s Fund um 762 Millionen Euro auf. Diese Maßnahme hatten wir bereits zu Beginn des Jahres angekündigt und dann im dritten Quartal nach Abschluss aller Prüfungen unverzüglich umgesetzt. Die Nachreservierung erhöht die rechnerische Survival Ratio auf nunmehr 13 Jahre, womit wir in der Spitzengruppe des Marktes liegen. _ Wir bildeten im Verlauf des Quartals Rückstellungen von zunächst 550 Millionen Euro für Schäden der Jahrhundertflut im Sommer 2002 und stockten diese Summe später auf 664 Millionen Euro auf. Diese Naturkatastrophe hatte vor allem in Deutschland, Tschechien und Österreich Städte und weite Landstriche verwüstet. _ Der fortschreitende, ungewöhnlich heftige Einbruch der Kapitalmärkte zwang uns seit Jahresbeginn 2002 zu Abschreibungen auf unsere Wertpapierbestände in Höhe von 3,8 Milliarden Euro. 1,9 Milliarden davon entfielen auf das dritte Quartal. _ Die Dresdner Bank musste wegen der schwierigen Wirtschaftslage wiederum einen Verlust hinnehmen. Sie belastete das Ergebnis des Konzerns im dritten Quartal mit 972 Millionen Euro. Diese Serie negativer Entwicklungen verstellt allerdings den Blick auf die deutlichen Verbesserungen, die wir im operativen Geschäft in den ersten drei Quartalen 2002 erzielten. _ Die gesamten Beitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,9 Prozent auf 61,5 Milliarden Euro. Dabei konnten wir unseren Umsatz in der Lebensund Krankenversicherung um 22,1 Prozent steigern. _ Das Segment Asset Management verzeichnete in den ersten neun Monaten dieses Jahres Nettomittelzuflüsse von währungsbereinigt 43 Milliarden Euro. _ Die Combined Ratio konnte auf 101,5 Prozent gesenkt werden. Diese Kennzahl wurde um die Sondereffekte Nachreservierung Fireman s Fund und Flutkatastrophe bereinigt. Durch diese Verbesserung nähern wir uns schneller als erwartet unserem Ziel, die Combined Ratio spätestens im Jahre 2004 auf 100 Prozent zu senken. _ Die Dresdner Bank verringerte ihren Verwaltungsaufwand gegenüber dem pro Forma Wert des Vorjahreszeitraums um 10,7 Prozent.
4 ALLIANZ GROUP 3 ÜBERBLICK Das Ergebnis der ersten neun Monate des laufenden Jahres betrug vor Steuern und Abschreibungen auf den Goodwill 164 Millionen Euro, nach 3,3 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Abschreibungen auf den Goodwill erhöhten sich von 544 Millionen Euro um 315 Millionen Euro auf 859 Millionen Euro. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der erstmals ab dem 23. Juli 2001 konsolidierten Dresdner Bank Gruppe, den weiteren Zukäufen im laufenden Jahr sowie aus der Erhöhung unseres Anteils an der Allianz Lebensversicherungs-AG im Januar Bei den Steuern ergab sich ein Ertrag von 863 Millionen Euro, nach einem Aufwand von 205 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Hier wirkte sich aus, dass wir die realisierten Gewinne überwiegend steuerfrei vereinnahmen konnten. Nach Abzug der Anteile Dritter, die von Millionen auf 764 Millionen sanken, verzeichneten wir zum 30. September 2002 einen Verlust von 924 Millionen Euro. Hieraus errechnet sich ein Ergebnis pro Aktie von 3,80 Euro. Beitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft Die gesamten Beitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft erhöhten sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2002 stärker als erwartet um 11,9 Prozent auf 61,5 Milliarden Euro. Hierin sind Auswirkungen von Veränderungen im Konsolidierungskreis in Höhe von 122 Millionen Euro ebenso wie der Einfluss aus Wechselkursveränderungen im Umfang von per Saldo 583 Millionen Euro enthalten. Bereinigt um diese beiden Faktoren betrug die Wachstumsrate 12,8 Prozent. Nach Abzug der um 4,3 Milliarden Euro beziehungsweise 45,8 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro gestiegenen Umsätze aus anlageorientierten Lebensversicherungsprodukten ergab sich in der IAS-Rechnung ein Zuwachs der Bruttobeitragseinnahmen um 4,9 Prozent auf 47,7 Milliarden Euro. Bankgeschäft Die Nettoerträge des Bankgeschäfts, also die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss sowie dem Handelsergebnis, beliefen sich zum 30. September 2002 auf 5,8 Milliarden Euro. Sie litten nach wie vor unter der bis zum Quartalsende zunehmenden Baisse an den Kapitalmärkten. Bei der Dresdner Bank nahmen die Nettoerträge gegenüber dem pro forma Wert des Vorjahres um 18,3 Prozent ab. Die Profitabilität des Bankgeschäfts wurde ferner durch die anhaltend schwache Konjunktur belastet, die zu einer Vielzahl von Insolvenzen führte und dementsprechend die notwendige Risikovorsorge nochmals erhöhte. Die daraus folgenden Belastungen für das Ergebnis konnten auch durch die deutlichen Fortschritte bei der Senkung des Verwaltungsaufwands ( 6,9 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal, 10,7 Prozent gegenüber dem pro forma Wert des Vorjahreszeitraums) nur teilweise kompensiert werden.
5 3. QUARTAL Überblick 4 Asset Management Die Assets Under Management in der Allianz Gruppe betrugen zum 30. September dieses Jahres Milliarden Euro. Hierin waren 574 Milliarden Euro enthalten, die wir für Dritte anlegen. Dieser Betrag hat sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2002 um 7,4 Prozent verringert. Auf Basis unveränderter Wechselkurse hätte der Rückgang aufgrund hoher Nettomittelzuflüsse von 43 Milliarden Euro lediglich 1,8 Prozent betragen. Eigenkapital Zum 30. September 2002 betrug das Eigenkapital der Allianz Gruppe insgesamt 20,9 Milliarden Euro. In dieser Zahl sind eigene Aktien mit einem Anschaffungswert von 5,9 Milliarden Euro eigenkapitalmindernd berücksichtigt. Gegenüber dem Jahresende 2001 nahm unser Eigenkapital um 10,8 Milliarden Euro ab. Dieser Rückgang ist wesentlich auf die infolge der negativen Kapitalmarktentwicklung deutlich reduzierten unrealisierten Gewinne in den Aktienbeständen zurückzuführen. Börsenkapitalisierung und Aktie Der Börsenwert der Allianz AG betrug bereinigt um eigene Aktien am 30. September ,1 Milliarden Euro. Der Wert der Allianz Aktie konnte sich der Entwicklung an den Aktienmärkten und insbesondere der überproportionalen Abwertung der Versicherungstitel nicht entziehen und ging gegenüber dem Jahresende 2001 um 67,4 Prozent zurück. Dies waren 25,3 Prozentpunkte mehr als der Dow Jones EURO STOXX 50 aber nur 8,9 Prozentpunkte mehr als der Dow Jones EURO STOXX Insurance. Bis Ende Oktober hat sich der Kurs wieder um 22,4 Prozent erholt, so dass der Kursrückgang im Jahresverlauf bis dato 60,1 Prozent betrug. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Anzahl der weltweit beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2002 gegenüber Ende letzten Jahres vor allem bedingt durch den Ausbau der Vertriebskapazität in Deutschland sowie durch die erstmalige Einbeziehung neu erworbener Gesellschaften leicht um 120 auf
6 Schaden- und Unfallversicherung ALLIANZ GROUP 5 Schaden- und Unfallversicherung Die Beitragseinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung erhöhten sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 4,6 Prozent auf 33,6 Milliarden Euro. Zu dieser erfreulichen Entwicklung leisteten unsere Tochtergesellschaften in Frankreich, Spanien und Australien mit zweistelligen Wachstumsraten einen überproportionalen Beitrag. In der nachfolgenden Darstellung nach Geschäftsbereichen und Regionen sind Transaktionen zwischen den Berichtseinheiten nicht konsolidiert. Die für die einzelnen Regionen berichteten Ergebnisse haben wir um die Abschreibungen auf den Goodwill sowie um die Anteile konzernfremder Gesellschafter bereinigt, um die operative Entwicklung transparent abzubilden. Die Umsatzentwicklung, in der sich Konsolidierungs- und Währungskurseffekte nur geringfügig auswirkten, profitierte unter anderem von Tariferhöhungen in vielen Bereichen. Das insgesamt erzielte Wachstum ist vor allem auch deshalb bemerkenswert, weil wir, besonders in den Vereinigten Staaten, aber auch in anderen Märkten, eine aggressive Bestandssanierung durchführen und auf Umsätze in nicht rentablen Geschäftsfeldern verzichten. Dabei gelang es uns, Umsatzverluste aus aufgegebenen Geschäftsfeldern durch Prämienanpassungen zu einem großen Teil aufzufangen. Beitragseinnahmen Schaden/Unfall nach Regionen (33,6 Mrd ) 16,4 % 3,8 % 28,1 % Deutschland Übriges Europa Nord-/Südamerika Asien-Pazifik, Afrika 51,7 % Die Schadenquote betrug in den ersten drei Quartalen 79,3 Prozent. Die Flutkatastrophe, die vor allem Deutschland, Tschechien und Österreich traf, sowie die Aufstockung der Rückstellungen für Asbest- und Umwelthaftpflichtschäden bei unserer amerikanischen Tochter Fireman s Fund belasteten die Schadenquote mit circa 2,4 beziehungsweise 2,8 Prozentpunkten. Korrigiert um diese Faktoren betrug die Schadenquote in den ersten drei Quartalen 74,1 Prozent und war damit um 0,9 Prozentpunkte niedriger als die um die World-Trade-Center-Schäden bereinigte Quote im Vergleichzeitraum des Vorjahres. Hierzu trugen in erster Linie die Prämienanpassungen speziell in der Kraftfahrzeugversicherung bei, aber auch eine in vielen Ländern weiterhin günstige Schadenfrequenz sowie Sanierungsmaßnahmen in der internationalen Industrieversicherung. In der Kreditversicherung hingegen wirkte sich im laufenden Jahr die hohe Anzahl von Insolvenzfällen aufgrund der angespannten Wirtschaftslage in vielen Ländern stark negativ aus. In Deutschland erreichten bereits vor der Flutkatastrophe die Schadenaufwendungen für Stürme, Hagel und Überschwemmungen die Größenordnung des gesamten Jahres 2001.
7 3. QUARTAL Schaden- und Unfallversicherung 6 Die Kostenquote hat sich mit 27,4 Prozent gegenüber 27,3 Prozent in der entsprechenden Vorjahresperiode kaum verändert. Erhöhte Investitionen in den Ausbau der Vertriebskapazität, vor allem in Deutschland, konnten dabei durch Effizienzsteigerungen bei anderen Gruppengesellschaften weitgehend ausgeglichen werden. Die Schaden-/Kostenquote oder Combined Ratio, die das Verhältnis der Summe von Schaden- und Kostenaufwand zu den Nettobeiträgen ausdrückt, belief sich in den ersten drei Quartalen 2002 auf 106,7 Prozent. Bereinigt um die genannten Sondereffekte betrug diese Kennzahl 101,5 Prozent und fiel somit um 0,8 Prozentpunkte besser aus als im Vorjahr (bereinigt um WTC-Schäden). Damit kommen wir bei der Erreichung unseres Ziels, spätestens im Jahre 2004 eine Combined Ratio von 100 Prozent ausweisen zu können, schneller als erwartet voran. In vielen Ländern gelang es uns bereits, den Wert auf unter 100 Prozent zu senken. Bereinigt man die Combined Ratio um die Auswirkungen der Flutkatastrophe, so sind unter den großen Gruppengesellschaften nur die USA und Frankreich von dieser anspruchsvollen Zielsetzung noch deutlich entfernt; die eingeleiteten Maßnahmen beginnen jedoch auch hier zu greifen. Das Ergebnis aus den Kapitalanlagen hat sich nach Bereinigungen aus konzerninternen Transaktionen mit 6,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Vor Steuern und Goodwill-Abschreibungen erzielten wir im Segment Schaden- und Unfallversicherung ein Ergebnis von 6,4 Milliarden Euro. Bereinigt um konzerninterne Transaktionen belief sich dieses Ergebnis auf 2,8 Milliarden Euro gegenüber 2,3 Milliarden Euro in der Vorjahresperiode. Der Periodenüberschuss nach Goodwill-Abschreibungen, Steuern und Anteilen Dritter betrug 5,9 Milliarden Euro. Die nachstehende Übersicht zeigt die Entwicklung unserer Gesellschaften in einzelnen Ländern: Schaden- und Unfallversicherung Bruttobeiträge Veränderung Schaden-/Kostenquote Ergebnis nach Steuern *) Mio % % % Deutschland ,3 104,0 104, Frankreich ,4 108,8 111, Italien ,1 99,6 97, Schweiz ,9 101,9 105, Großbritannien ,3 99,2 106, Spanien ,5 97,4 101, Österreich 696 0,8 107,8 104, USA ,0 133,9 123, Australien ,7 104,8 103, Kreditversicherung ,3 118,0 119, Reiseversicherung und Assistance 635 8,4 93,2 93, *) Ergebnis nach Steuern vor Goodwill-Abschreibungen und Anteilen Dritter
8 ALLIANZ GROUP 7 In Deutschland gingen die Beiträge der Sachgruppe in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 2,0 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro zurück. In diesen Zahlen ist die frühere Allianz MAT Globus Versicherungs-AG nicht mehr enthalten. Sie wird nun direkt von der Allianz AG gehalten und bildet zusammen mit der französischen AGF MAT unsere Allianz Marine&Aviation Gruppe. Bereinigt um diesen Einfluss sind die Beitragseinnahmen um 1,3 Prozent gestiegen. Hierzu trug vor allem die Kraftfahrzeugversicherung bei, in der wir weitere notwendige Tarifanpassungen sowie Sanierungsmaßnahmen im Flottenbereich durchsetzen konnten. In Frankreich machten sich Tariferhöhungen insbesondere im Großkunden- und Firmengeschäft sowie im Segment Marine&Aviation bei einem Beitragsanstieg von 10,4 Prozent deutlich bemerkbar. In Italien wirkten sich weitere Prämienanpassungen in der Autoversicherung positiv aus. Unverändert stark wuchs unser Direktversicherer Genialloyd, der seine Beitragseinnahmen um 55,8 Prozent erhöhte. Den Umsatzsteigerungen in Großbritannien und in Spanien stand in den USA ein Umsatzrückgang gegenüber. Hier wurde die Sanierung des Fireman s Funds mit Nachdruck weiter vorangetrieben. Der Umsatzverlust aus den aufgegebenen Geschäftsfeldern konnte nur teilweise durch die massiven Prämienanpassungen in den fortgeführten Sparten aufgefangen werden. In Australien ist die hohe Wachstumsrate maßgeblich durch das von der HIH Insurance übernommene Geschäft beeinflusst. Jedoch auch um diesen Effekt bereinigt war die Umsatzentwicklung in der Region erfreulich. Der Beitragsrückgang in der Kreditversicherung beruht zu einem guten Teil auf einer geänderten Verbuchung von Einkünften aus Dienstleistungserträgen. Diese werden nicht länger als Beitrag erfasst, sondern nun unter den sonstigen Erträgen ausgewiesen. Die Schaden- und Kostenquote konnte in vielen Ländern weiter verbessert werden, auch wenn speziell in Frankreich und den USA noch weiteres Potenzial besteht. Einen temporären Rükkschlag mussten wir jedoch wegen der Hochwasserschäden hinnehmen. Drei Viertel der Versicherungsleistungen hierfür entfallen auf unsere Sachversicherungsgruppe, die in den hauptsächlich betroffenen neuen Bundesländern einen höheren Marktanteil als in den westlichen Bundesländern hat. Hinzu kommt, dass die Deckung von Elementarschäden in der Haushaltsund Gebäudeversicherung in den neuen Bundesländern weit überwiegend eingeschlossen ist. Bereinigt um den Einfluss der Hochwasserschäden beträgt die Combined Ratio der Sachgruppe Deutschland 96,0 Prozent. Der Rest der Schadenbelastung verteilt sich auf Österreich und Tschechien sowie weitere Länder in Osteuropa wie zum Beispiel Ungarn, die Slowakei und Bulgarien. Insgesamt gingen bis Ende September rund Schadenmeldungen ein, die schnell und unbürokratisch durch unsere Sachverständigen vor Ort reguliert wurden. Soweit dabei noch keine endgültige Erfassung und Abwicklung der Schäden möglich war, erhielten unsere Kunden sofort per Scheck eine Vorauszahlung. In Frankreich wurde die Schadenquote vor allem durch größere Schadenfälle im Firmenkundengeschäft belastet. In den USA setzte unsere Tochter Fireman s Fund das vor gut einem Jahr begonnene Restrukturierungsprogramm weiter sehr erfolgreich um. Die Combined Ratio konnte in den fünf fortgeführten Geschäftsfeldern deutlich auf 102,9 Prozent verbessert werden. Die erzielten Fortschritte werden jedoch zur Zeit nach außen noch nicht sichtbar. Hierfür sind zwei Entwicklungen verantwortlich: Zum einen mussten wir die Schadenrückstellungen für die aufgegebenen Geschäftsbereiche um 160 Millionen Euro erhöhen, wobei insbesondere das Segment Surety betroffen war, in dem wir zwei Großschäden zu verzeichnen hatten. Nachdem sich marktweit ein Erhöhungsbedarf der Reserven für Asbest- und Umwelthaftpflichtversicherungen abzeichnete, überprüften wir zum anderen wie zu Jahresbeginn bereits angekündigt unsere Rückstellungen mit Hilfe externer Spezialisten.
9 3. QUARTAL Lebens- und Krankenversicherung 8 Nach Abschluss dieser umfangreichen Analysen entschieden wir uns gemeinsam mit dem Management von Fireman s Fund, die Reserve für diese Risiken um 762 Millionen Euro zu erhöhen. Auf dem damit deutlich höheren Reservierungsniveau errechnet sich eine Survival Ratio von etwa 13 Jahren, womit wir in der Spitzengruppe des Marktes liegen. Bei der Berechnung dieser Kennziffer werden die vorhandenen Rückstellungen durch die durchschnittlich erwarteten jährlichen Schadenzahlungen dividiert. Man erhält somit ein Maß, das angibt, wie lange die vorhandenen Schadenreserven voraussichtlich noch ausreichen werden. Lebens- und Krankenversicherung In der Lebens- und Krankenversicherung erhöhten sich die Beitragseinnahmen um 22,1 Prozent auf 28,4 Milliarden Euro. Hiervon stammen 13,8 Milliarden Euro aus fondsgebundenen Lebensversicherungen und anderen anlageorientierten Produkten, deren Absatz wir deutlich steigerten und so insgesamt einen Zuwachs von 45,8 Prozent erzielten. Gesamte Beitragseinnahmen Leben/Kranken nach Regionen (28,4 Mrd ) 5,9 % 23,9 % 31,2 % Deutschland Übriges Europa Nord-/Südamerika Asien-Pazifik, Afrika 39,0 % Bereinigt um Konsolidierungs- und Wechselkurseffekte stiegen die gesamten Beitragseinnahmen im Segment Lebens- und Krankenversicherung um 22,9 Prozent. In der IAS-Rechnung, in der die Umsätze aus anlageorientierten Produkten nur mit ihrem Risiko- und Kostenanteil erfasst werden, nahmen die Beiträge um 5,7 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro zu. Die Kostenquote verbesserte sich auf IAS-Basis von 21,8 Prozent auf 19,5 Prozent. Bezogen auf den gesamten Umsatz einschließlich der anlageorientierten Produkte sank sie um 2,8 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent. Die Erträge aus den Kapitalanlagen wurden durch die andauernde Schwäche der internationalen Finanzmärkte stark beeinträchtigt. Die Gewinnrealisierungen vieler Gesellschaften fielen deutlich niedriger aus als im Vorjahr, des Weiteren mussten wir in erheblichem Umfang Abschreibungen auf Wertpapierbestände vornehmen. Dies gilt insbesondere für Frankreich.
10 ALLIANZ GROUP 9 Daher verminderte sich das Ergebnis aus den Kapitalanlagen gegenüber der Vorjahresperiode um 14,9 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Goodwill-Abschreibungen ging um 57,0 Prozent auf 307Millionen Euro zurück. Nach Goodwill-Abschreibungen von 130 Millionen Euro, Steuern von 26 Millionen Euro und Anteilen Dritter von 31 Millionen Euro, konnten wir in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Überschuss von 120 Millionen Euro erzielen. Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung unserer Gesellschaften in einzelnen Ländern: Lebens- und Krankenversicherung Gesamte Veränderung Kostenquote Ergebnis nach Steuern *) Beitragseinnahmen Mio % % % Deutschland Leben ,8 9,6 15, Deutschland Kranken ,7 9,4 9, Italien ,3 36,8 24, Frankreich ,2 51,2 50, Schweiz 938 1,4 18,2 19, USA ,6 53,3 47, Südkorea ,9 18,0 20, *) Ergebnis nach Steuern vor Goodwill-Abschreibungen und Anteilen Dritter In Deutschland nahm das Lebensversicherungsgeschäft in den ersten drei Quartalen 2002 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 7,8 Prozent zu. Zu diesem Erfolg trug auch der Vertrieb über das Filialnetz der Dresdner Bank bei, über die wir dieses Jahr 2,4-mal so viele Verträge abschließen konnten wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres über die Dresdner Bank und die HypoVereinsbank zusammen und dies, obwohl die Verkaufszahlen bereits im dritten Quartal des letzten Jahres deutlich anzogen. Beim Vertrieb der staatlich geförderten kapitalgedeckten Altersvorsorge besser als die Riester-Rente bekannt haben wir mit einem Marktanteil von 20 Prozent die Spitzenposition eingenommen. Seit Verkaufsstart konnten wir insgesamt fast Riester-Verträge verkaufen. Dennoch ist das Geschäft aufgrund der Verunsicherung der Kunden durch Politik und Verbraucherverbände bisher deutlich hinter unseren ursprünglichen Erwartungen zurückgeblieben. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres konnte die Allianzgruppe mit mehr als Arbeitgebern eine betriebliche Altervorsorge entweder neu einrichten oder eine bestehende Altersvorsorgevereinbarung um die neuen Möglichkeiten erweitern. Mit Arbeitnehmern wurden bereits Altervorsorgeverträge abgeschlossen. Dies ist eine Steigerung von 120 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Besonders die Allianz Pensionskasse, auf die über 40 Prozent dieses Geschäfts entfallen, startete sehr erfolgreich. Die Vereinte Kranken steigerte ihre Beitragseinnahmen um 6,7 Prozent. Dabei wirkte sich neben notwendigen Tarifanpassungen an die gestiegenen Kosten im Gesundheitswesen auch die hohe Akzeptanz der Prämienzuschläge zur Begrenzung des Beitragsanstiegs im Alter aus.
11 3. QUARTAL Lebens- und Krankenversicherung 10 In Italien machten sich die Bancassurance-Vertriebskooperationen, insbesondere mit Unicredito, aber auch mit der Banca Antoniana Veneta, weiterhin sehr positiv bei der Beitragsentwicklung bemerkbar. Außerdem stieg die Nachfrage nach Produkten mit Kapitalgarantie. Unsere italienischen Tochtergesellschaften konnten somit ein Wachstum von 40,3 Prozent erzielen. Weniger erfreulich war die Geschäftsentwicklung in Frankreich, wo die AGF Gruppe einen leichten Umsatzrückgang um 0,2 Prozent verzeichnete. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Absatz von anlageorientierten Produkten, die knapp zwei Drittel des Gesamtumsatzes unserer Gesellschaft ausmachen, deutlich unter der schwachen Verfassung der Finanzmärkte litt. Auch in der Schweiz hatten wir leicht rückläufige Beitragseinnahmen zu verzeichnen. Obwohl wir in der Einzelversicherung durchaus gute Erfolge erzielten, führte unsere restriktive Zeichnungspolitik im Segment der Kollektiv-Lebensversicherungen zu einem Beitragsrückgang von 1,4 Prozent. Ausgesprochen dynamisch nahmen dagegen die Beitragseinnahmen in den USA zu. Mit einer Steigerung um 77,6 Prozent konnten wir unsere bereits ambitiöse Planung deutlich übertreffen. Hierzu trugen maßgeblich die marktbedingt gestiegene Nachfrage nach Rentenversicherungen mit Garantieleistung, der konsequente Ausbau unseres Vertriebs sowie die Erweiterung der Produktpalette bei. In Südkorea setzte sich der positive Trend der ersten sechs Monate auch im dritten Quartal fort: Unsere Gesellschaft Allianz Life Insurance Korea, vormals Allianz First Life, profitierte von der Einführung neuer Produkte und von einer erhöhten Vertriebsproduktivität. Sie konnte ihre Beitragseinnahmen um 16,9 Prozent steigern.
12 Bankgeschäft ALLIANZ GROUP 11 Bankgeschäft Die ausgeprägte Schwäche der Kapitalmärkte und die aufgrund des angespannten wirtschaftlichen Umfelds hohe Zahl von Insolvenzfällen belasteten die Entwicklung unseres Banksegments schwer. Die Ertragslage ist weiterhin völlig unbefriedigend. Bankgeschäft ) Zinsüberschuss Mio Provisionsüberschuss Mio Handelsergebnis Mio Übrige Erträge/Aufwendungen Mio Verwaltungsaufwand Mio Risikovorsorge im Kreditgeschäft Mio Überschuss Januar bis September 2002 Mio 152 2) 299 Forderungen an Kunden und Kreditinstitute Mrd Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten Mrd ) Vergleichbarkeit stark eingeschränkt, da die Dresdner Bank erst ab 23. Juli 2001 konsolidiert wurde und die Anteile von Minderheitsgesellschaftern zum 30. September ,3 Prozent ausmachten. 2) Einschließlich eines Veräußerungsgewinns von 1,9 Milliarden Euro aus dem konzerninternen Verkauf von Asset-Management-Gesellschaften. In einem sehr ungünstigen Markt- und Konjunkturumfeld entwickelte sich das Geschäft unserer Kreditinstitute deutlich schwieriger als erwartet. Die operativen Erträge blieben in den ersten drei Quartalen deutlich hinter unseren ursprünglichen Erwartungen zurück. Auf der Kostenseite erzielten wir weiter gute Fortschritte: Die Verwaltungsaufwendungen konnten im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 133 Millionen Euro beziehungsweise 6,9 Prozent verringert werden. Die Dresdner Bank verringerte ihren Verwaltungsaufwand gegenüber dem pro forma Wert des Vorjahreszeitraums um 10,7 Prozent. Dies zeigt, dass die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen greifen. Der Aufwand für die Risikovorsorge lag mit Millionen Euro deutlich über unseren Erwartungen, wobei insbesondere größere Einzelrisiken in Südamerika belastend wirkten. Im Zuge der Zusammenführung unserer Asset-Management-Gesellschaften ist aus der Übertragung von durch die Dresdner Bank gehaltenen Anteilen ein Veräußerungsgewinn von 1,9 Milliarden Euro entstanden. Daher weist das Segment Bankgeschäft für die ersten neun Monate dieses Jahres nur ein Defizit von 152 Millionen Euro nach Abschreibungen auf den Goodwill, Steuern und Anteilen Dritter auf. Dieser Veräußerungsgewinn wird jedoch auf Ebene des Konzerns konsolidiert. Zum Ergebnis der Allianz Gruppe trägt das Bankgeschäft somit einen Verlust von 2,1 Milliarden Euro bei. Dieser stammt mit 2,0 Milliarden Euro ganz überwiegend aus der Dresdner Bank und dort insbesondere aus dem Geschäftsbereich Corporates & Markets. Im Ergebnis der Dresdner Bank sind im dritten Quartal Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Turnaround Programm enthalten, nämlich 231 Millionen Euro Personalkosten und 307 Millionen Euro Abschreibungen auf Steueraktiva.
13 3. QUARTAL Bankgeschäft 12 Private Kunden & Geschäftskunden Trotz der genannten schwierigen Marktbedingungen entwickelten sich die Erträge im Bereich Private Kunden & Geschäftskunden vergleichsweise stabil und beliefen sich auf Milliarden Euro. Gleichzeitig konnten wir die Kostenbasis aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen weiter verringern. Die Risikovorsorge stockten wir im dritten Quartal kräftig um 219 Millionen Euro auf, wodurch sich nach Steuern ein Verlust von 117 Millionen Euro ergab. Private Kunden & Geschäftskunden 1) ) Erträge insgesamt Risikovorsorge im Kreditgeschäft Aufwendungen insgesamt Ergebnis nach Steuern ) Bereich Private Kunden im Jahr ) Vergleichbarkeit stark eingeschränkt, da die Dresdner Bank erst ab 23. Juli 2001 konsolidiert wurde Corporates & Markets Im Bereich Corporates & Markets gelang es, die Aufwendungen stärker als geplant zu senken. Dieser Fortschritt konnte jedoch nicht annähernd den Einbruch bei den Erträgen kompensieren. Zusätzlich fiel in diesem Bereich mit 1,3 Milliarden Euro der Großteil der Risikovorsorge an. Es ergab sich ein Verlust nach Steuern von 1,3 Millionen Euro. Corporates & Markets *) Erträge insgesamt Risikovorsorge im Kreditgeschäft Aufwendungen insgesamt Ergebnis nach Steuern *) Vergleichbarkeit stark eingeschränkt, da die Dresdner Bank erst ab 23. Juli 2001 konsolidiert wurde
14 ALLIANZ GROUP 13 Um dieser höchst unbefriedigenden Entwicklung entgegenzuwirken, wurde zusätzlich zu den bestehenden Initiativen zur Effizienzsteigerung ein weiteres umfangreiches Maßnahmenpaket verabschiedet, das unter dem Namen Turnaround 2003 die Profitabilität des Bankgeschäfts wieder herstellen soll. Folgende Einzelprojekte wurden begonnen: 1. Drastische Reduzierung des Kostenniveaus. Zur Erreichung dieses Ziels ist ein Abbau von insgesamt circa Stellen erforderlich. Rund dieser Stellen entfallen auf den Bereich Corporates & Markets. 2. Bündelung und Abwicklung des nicht strategischen Kreditgeschäfts, der Problemengagements im Kerngeschäft sowie anderer eingestellter Aktivitäten insgesamt ein Volumen von circa 30 Milliarden Euro in einer neu zu schaffenden Institutional Restructuring Unit. Hierdurch sollen bis 2004 rund drei Milliarden Euro Risikokapital freigesetzt werden. 3. Verbesserung der Ertragslage im Unternehmensbereich Private Kunden & Geschäftskunden, unter anderem durch Fortführung der Optimierung des Filialnetzes und Nutzung umfangreicher schon identifizierter Einsparpotenziale. 4. Weitere Verschlankung des Corporate Center durch Verlagerung von Aufgaben in die Unternehmensbereiche und das Group Center der Allianz. 5. Straffung der Unternehmensstruktur, unter anderem durch Vereinheitlichung von Managementstruktur und juristischer Struktur. Um die konsequente und rasche Umsetzung der definierten Maßnahmen sicherzustellen, haben wir ein eigenes Projekt unter der Leitung eines mit Vorstandsmitgliedern der Dresdner Bank und der Allianz AG besetzten Lenkungsausschusses aufgesetzt. Das Tagesgeschäft wird durch ein Projektbüro organisiert und verantwortet. Dieses Projekt genießt höchste Priorität für die Allianz Gruppe. Wir liegen mit der Umsetzung gut im Zeitplan.
15 3. QUARTAL Asset Management 14 Asset Management Unsere Assets Under Management beliefen sich zum 30. September 2002 auf insgesamt Milliarden Euro. Gegenüber dem Jahresende 2001 war dies trotz hoher Nettomittelzuflüsse von 43 Milliarden Euro ein Rückgang um 124 Milliarden Euro oder 10,6 Prozent. Wir erzielten im Segment Asset Management einen operativen Gewinn in Höhe von 369 Millionen Euro. Nach Abzug von akquisitionsbedingten Aufwendungen sowie der Berücksichtigung von Steuern und Anteilen Dritter ergibt sich wie erwartet ein Verlust von 300 Millionen Euro. Assets Under Management Zeitwerte Zeitwerte Mrd Mrd Konzerneigene Kapitalanlagen Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung Kapitalanlagen für Dritte Assets Under Management Die konzerneigenen Kapitalanlagen nahmen vor allem wegen der deutlichen Kursrückgänge an den Aktienmärkten seit Jahresende um 77 Milliarden Euro oder 14,6 Prozent auf 450 Milliarden Euro ab. Auch die Kapitalanlagen für Dritte (außerhalb der Konzernbilanz) verringerten sich in der Euro-Rechnung um 46 Milliarden Euro oder 7,4 Prozent auf 574 Milliarden Euro. Neben den stark rückläufigen Kursen an den internationalen Kapitalmärkten, welche die Assets Under Management um 42 Milliarden Euro reduzierten, wirkte sich bei der Umrechnung in den Euro der schwächere US-Dollar mit 48 Milliarden Euro auf die in den USA durch PIMCO, Nicholas Applegate und Dresdner RCM verwalteten Kapitalanlagen aus. Hohe Nettomittelzuflüsse von währungsbereinigt 43 Milliarden Euro konnten diese beiden Faktoren teilweise ausgleichen. 72 Prozent der Anlagen für Dritte sind in Zinsträgern und 28 Prozent in Aktien investiert. Auf das Geschäft mit institutionellen Kunden entfallen 72 Prozent der Kapitalanlagen für Dritte, 28 Prozent sind dem Privatkundengeschäft zuzuordnen. Insbesondere im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren (Fixed Income) konnten wir sehr gute Wachstumsraten erzielen. Insgesamt flossen uns in diesem Bereich 44 Milliarden Euro an neuen Mitteln zu. Dabei konnte der PIMCO Total Return Fund sein verwaltetes Vermögen auf über 64 Milliarden US-Dollar steigern und sich damit als weltgrößter Investmentfonds etablieren. Gleichzeitig verzeichnete sein europäisches Pendant, der dit EURO BOND TOTAL RETURN Fund powered by PIMCO, bereits fünf Monate nach seiner Einführung am 2. Mai 2002 über eine Milliarde Euro an Nettomittelzuflüssen. Er zählt damit zu den bestverkauften Publikumsfonds in Deutschland in diesem Jahr. Folgerichtig wurde PIMCO im Rahmen der Verleihung der Financial News Awards in London als bester europäischer Fixed Income Manager ausgezeichnet. ADAM Deutschland erreichte, insbesondere wegen der
16 ALLIANZ GROUP 15 Erfolge im Zusammenhang mit der Integration der Asset-Management-Aktivitäten von Allianz und Dresdner Bank, in Bezug auf das institutionelle Geschäft in Deutschland den zweiten Platz. Auch bei der Erschließung neuer, zukunftsträchtiger Märkte konnten wir Erfolge verzeichnen. In China erhielt die Guotai Junan Allianz Fund Management Co., ein Joint Venture zwischen Guotai Junan Securities (GTJA) und der Allianz AG, die erste Fondsmanagementlizenz mit ausländischer Beteiligung. Das Joint Venture mit Sitz in Shanghai kombiniert das Vertriebsnetzwerk der GTJA mit der internationalen Expertise der Allianz im Risikomanagement, internen Controlling, Produktdesign und Portfoliomanagement und ermöglicht es somit, auf Grundlage komplementärer Stärken erstklassige Fondsdienstleistungen in diesem Wachstumsmarkt anzubieten. Vor Steuern und Abschreibungen auf den Goodwill erzielten wir im Segment Asset Management einen Gewinn in Höhe von 98 Millionen Euro. Hierin sind Abschreibungen auf aktivierte Treueprämien für das Management der PIMCO Gruppe, die als Teil des Kaufpreises bezahlt worden waren, in Höhe von 140 Millionen Euro bereits enthalten. Die beim Erwerb vereinbarten Prämien (Retention Payments) an die Mitarbeiter und das Management von PIMCO und Nicholas Applegate betrugen 131 Millionen Euro. Bereinigt um diese Faktoren belief sich das operative Ergebnis vor Steuern auf 369 Millionen Euro. Auf den Goodwill wurden 283 Millionen Euro abgeschrieben. Bei den Steuern ergab sich ein Ertrag in Höhe von 63 Millionen Euro, die Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis betrugen insgesamt 178 Millionen Euro. Damit ergab sich im Segment Asset Management in den ersten neun Monaten wie erwartet ein Verlust von 300 Millionen Euro.
17 3. QUARTAL Ausblick 16 Ausblick Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres erwarten wir eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem dritten Quartal. Dabei gehen wir davon aus, dass größere Naturkatastrophen ausbleiben. Ob schon im vierten Quartal die Gewinnschwelle wieder erreicht werden kann, hängt entscheidend von der weiteren Entwicklung der Aktienmärkte ab. Wegen deren hohen Volatilität und der sich daraus ergebenden Unsicherheit über die Höhe der insgesamt notwendigen Abschreibungen auf Kapitalanlagen kann keine verlässliche Prognose für unser Ergebnis im Gesamtgeschäftsjahr 2002 gestellt werden. Auch wollen wir uns die Flexibilität erhalten, ob und in welcher Situation wir Gewinne aus den Kapitalanlagen realisieren. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, ob, wann und in welcher Weise die Steuerpläne der Bundesregierung zum Verlustausgleich und zur Organschaft umgesetzt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht ausgeschlossen werden, dass dies zu erheblichen ausserplanmäßigen Abschreibungen auf aktivierte Verlustvorträge führt. Zur Stärkung des Eigenkapitals sowie zur Wachstumsfinanzierung erwägt die Allianz die Emission zweier Anleihen, davon einer nachrangigen. Darüber hinaus bietet die Allianz den Inhabern von Genussscheinen den Umtausch in Allianz Aktien an: Für je acht Genussscheine können zehn Allianz Aktien erworben werden. Dies entspricht einer Prämie auf den Genussscheinkurs vom 13. November in Höhe von 18,5 Prozent. Die Erwähnung des vorstehenden Umtauschangebots für Genussscheine und einer möglichen Begebung von Anleihen stellt kein Kauf- oder Verkaufsangebot von Wertpapieren dar. Die Genussscheine und das darauf bezogene Umtauschangebot sind und werden in den USA nicht registriert werden. Dieser Bericht stellt kein Kauf- oder Verkaufsangebot in den USA oder in einer anderen Jurisdiktion dar, in denen ein derartiges Kauf- oder Verkaufsangebot ohne Registrierung oder Erfüllung zusätzlicher Voraussetzungen nach den anwendbaren Gesetzen unrechtmäßig wäre. Vorbehalt bei Zukunftsaussagen Soweit wir in dieser Meldung Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen mögen daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführten Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und -märkten, und aus Akquisitionen und der anschließenden Integration von Unternehmen in die Gruppe. Abweichungen resultieren bisweilen auch aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten beziehungsweise -tendenzen. Auch die Entwicklung der Finanzmärkte und der Wechselkurse sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher Regelungen, können einen Einfluss ausüben. Die Terroranschläge in den USA vom 11. September 2001 können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
18 Konzernabschluss 3. Quartal 2002 ALLIANZ KONZERN 17 INHALT KONZERNABSCHLUSS Konzernbilanz 18 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 20 Entwicklung des Eigenkapitals 21 Kapitalflussrechnung 22 Segmentberichterstattung 24 KONZERNANHANG Rechnungslegungsvorschriften 28 Angaben zur Konzernbilanz 28 Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 32 Sonstige Angaben 38
19 KONZERNABSCHLUSS 18 Konzernbilanz zum 30. September 2002 und zum 31. Dezember 2001 AKTIVA Konzernanhang Anmerkung Nr. A. Immaterielle Vermögensgegenstände B. Anteile an verbundenen Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen C. Finanzanlagen D. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen E. Forderungen an Kreditinstitute F. Forderungen an Kunden G. Handelsaktiva H. Barreserve und andere liquide Mittel I. Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen J. Aktive Steuerabgrenzung K. Übrige Aktiva Summe Aktiva
20 ALLIANZ KONZERN 19 PASSIVA Konzernanhang Anmerkung Nr. A. Eigenkapital B. Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital C. Genussrechtskapital und nachrangige Verbindlichkeiten D. Versicherungstechnische Rückstellungen E. Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird F. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten G. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden H. Verbriefte Verbindlichkeiten I. Handelspassiva J. Andere Rückstellungen K. Andere Verbindlichkeiten L. Passive Steuerabgrenzung M.Übrige Passiva Summe Passiva
21 KONZERNABSCHLUSS 20 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September 2002 und vom 1. Januar bis 30. September 2001 Konzernanhang Anmerkung Nr. 1. Verdiente Beiträge (netto) Zinserträge und ähnliche Erträge Erträge (netto) aus Anteilen an verbundenen Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen Übrige Erträge aus Finanzanlagen Handelsergebnis Provisions- und Dienstleistungserträge Sonstige Erträge Summe Erträge (1. bis 7.) Versicherungsleistungen (netto) Zinsaufwendungen und ähnliche Aufwendungen Übrige Aufwendungen für Finanzanlagen Risikovorsorge im Kreditgeschäft Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwert Sonstige Aufwendungen Summe Aufwendungen (8. bis 14.) Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Steuern Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis Periodenüberschuss Ergebnis je Aktie 23 3,80 5,40 Ergebnis je Aktie nach Eliminierung von Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert 23 0,27 7,62 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Juli bis 30. September 2002 und vom 1. Juli bis 30. September Verdiente Beiträge (netto) Zinserträge und ähnliche Erträge Erträge (netto) aus Anteilen an verbundenen Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen Übrige Erträge aus Finanzanlagen Handelsergebnis Provisions- und Dienstleistungserträge Sonstige Erträge Summe Erträge (1. bis 7.) Versicherungsleistungen (netto) Zinsaufwendungen und ähnliche Aufwendungen Übrige Aufwendungen für Finanzanlagen Risikovorsorge im Kreditgeschäft Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwert Sonstige Aufwendungen Summe Aufwendungen (8. bis 14.) Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Steuern Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis Periodenüberschuss
22 ALLIANZ KONZERN 21 Entwicklung des Eigenkapitals Eingezahltes Gewinn- Nicht realisierte Konzern- Eigenkapital Kapital rücklagen Gewinne gewinn und Verluste Mio Stand Währungsumrechnung Änderung Konsolidierungskreis Kapitaleinzahlung Eigene Anteile Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen Periodenüberschuss Umgliederung Bilanzgewinn Dividende an Aktionäre Sonstiges Stand Stand Währungsumrechnung Änderung Konsolidierungskreis Eigene Anteile Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen Periodenüberschuss Umgliederung Bilanzgewinn Dividende an Aktionäre Sonstiges Stand
23 KONZERNABSCHLUSS 22 Kapitalflussrechnung Periodenüberschuss Veränderung der Beitragsüberträge Veränderung der Deckungsrückstellung 1) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Rückstellungen 2) Veränderung der aktivierten Abschlusskosten Veränderung der Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft Veränderung der Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft Veränderung der Abrechnungsforderungen/-verbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft Veränderung bei Wertpapieren im Handelsbestand 3) Veränderung der Forderungen an Kreditinstitute und Kunden Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden Veränderung der verbrieften Verbindlichkeiten Veränderung der sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten Veränderung der aktiven/passiven Steuerabgrenzung 4) Korrektur um nicht zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen aus Finanzanlagen Korrektur um Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert Übrige Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Veränderung bei jederzeit veräußerbaren Wertpapieren Veränderung bei bis zur Endfälligkeit gehaltenen Wertpapieren Veränderung bei Grundstücken und Bauten Veränderung bei den übrigen Finanzanlagen Veränderung der Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen Veränderung flüssiger Mittel aus dem Erwerb konsolidierter verbundener Unternehmen Veränderung der Deckungsrückstellung für Lebensversicherungsprodukte nach SFAS Übrige Cashflow aus der Investitionstätigkeit Veränderung bei Genussrechtskapital und nachrangigen Verbindlichkeiten Mittelzufluss aus Kapitalerhöhungen 96 Dividendenzahlungen Übrige aus Eigenkapital und Minderheiten 5) Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Auswirkungen der Währungsumrechnung auf die Finanzmittel Veränderung der Finanzmittel 6) Finanzmittel am Anfang der Berichtsperiode Finanzmittel am Ende der Berichtsperiode ) Ohne Deckungsrückstellung für Lebensversicherungsprodukte nach SFAS 97 2) Ohne Veränderung der Rückstellung für latente Beitragsrückerstattungen aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten aus Finanzanlagen 3) Einschließlich der Handelspassiva 4) Ohne Veränderung der aktiven/passiven Steuerabgrenzung aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten aus Finanzanlagen 5) Ohne Veränderung der Gewinnrücklagen aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten aus Finanzanlagen 6) Barreserve und andere liquide Mittel
24 ALLIANZ KONZERN 23 Die Daten zur Kapitalflussrechnung sind nach den Vorschriften der International Accounting Standards (IAS) ermittelt. Die Kapitalflussrechnung wurde um die Einflüsse wesentlicher Änderungen im Konsolidierungskreis bereinigt, für die ersten drei Quartale 2002 insbesondere um Einflüsse aus dem Hinzuerwerb von Anteilen an der Allianz Lebensversicherungs-AG, Stuttgart, der Bayerischen Versicherungsbank AG, München, der Frankfurter Versicherungs-AG, Frankfurt am Main, der Dresdner Bank Gruppe, Frankfurt am Main sowie der Entkonsolidierung der Deutschen Hyp Deutsche Hypothekenbank Frankfurt-Hamburg AG, Frankfurt am Main. Dadurch verminderte sich der Finanzanlagenbestand (ohne Depotforderungen) um (Erhöhung ) Mio, erhöhte sich der Geschäfts- oder Firmenwert um (4 438) Mio und der Saldo der übrigen Aktiva und Passiva um (Verminderung ) Mio. Die Zahlungsmittelabflüsse aus dem Erwerb betrugen (11 947) Mio. Zusätzlich ergab sich durch Änderungen im Konsolidierungskreis ein Rückgang an Finanzmitteln von 34 (Erhöhung 7 362) Mio. Aus Steuern vom Einkommen und Ertrag resultierten Auszahlungen von (Einzahlungen 45) Mio.
25 KONZERNABSCHLUSS Segmentberichterstattung 24 Konzernbilanz gegliedert nach Geschäftsbereichen AKTIVA Schaden/Unfall Leben/Kranken A. Immaterielle Vermögensgegenstände B. Anteile an verbundenen Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen C. Finanzanlagen D. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen E. Forderungen an Kreditinstitute F. Forderungen an Kunden G. Handelsaktiva H. Barreserve und andere liquide Mittel I. Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen J. Aktive Steuerabgrenzung K. Übrige Aktiva Summe Aktiva PASSIVA Schaden/Unfall Leben/Kranken A. Genussrechtskapital und nachrangige Verbindlichkeiten B. Versicherungstechnische Rückstellungen C. Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird D. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten E. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden F. Verbriefte Verbindlichkeiten G. Handelspassiva H. Andere Rückstellungen I. Andere Verbindlichkeiten J. Passive Steuerabgrenzung K. Übrige Passiva Summe Passiva
26 ALLIANZ KONZERN 25 Bankgeschäft Asset Management Konsolidierung Konzern Bankgeschäft Asset Management Konsolidierung Konzern Eigenkapital *) Summe Passiva *) Eigenkapital Konzern und Anteile anderer Gesellschafter
Investor Relations Release
München, 27. Februar 2014 oliver.schmidt@allianz.com +49 89 3800-3963 peter.hardy@allianz.com +49 89 3800-18180 reinhard.lahusen@allianz.com +49 89 3800-17224 christian.lamprecht@allianz.com +49 89 3800-3892
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