Die Einbeziehung Jugendlicher in das öffentliche Leben
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- Catharina Fromm
- vor 8 Jahren
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1 : \\ Die Einbeziehung Jugendlicher in das Manfred Zentner jugendkultur.at - Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung
2 : \\ Partizipation Jugendlicher: Generelle Trends Europaweit erfolgt ein Rückgang der Beteiligung Jugendlicher an institutionalisierten Angeboten der Partizipation - ebenso wie in allen anderen Gruppen der Bevölkerung. Neue Formen der Partizipation entstehen und etablieren sich neben den traditionellen Zugängen. Um Jugendliche für die Beteiligung an der repräsentativen Demokratie zu begeistern, ist politische Bildung und Demokratie-Leben notwendig. Damit Jugendliche wieder von Organisationen angesprochen werden können, muss man mehr über die Jugend wissen: Man muss die Bedürfnisse und Wünsche Jugendlicher ebenso kennen wie ihre Freizeitinteressen und ihre Ausdrucksformen - und all dies muss akzeptiert und nicht nur toleriert werden!
3 : \\ Politik & Engagement Was ist dran an der unpolitischen Spaßgeneration?
4 : \\ Politikinteresse der Burschen und jungen Männer 50 Politikinteresse: Burschen und junge Männer im Altersgruppenvergleich bis 19 männlich 20 bis 24 männlich 25 bis 30 männlich 1 interessiert mich sehr interessiert mich etwas interessiert mich kaum interessiert mich gar nicht kann nicht sagen 4. Bericht zur Lage der Jugend in Österreich
5 : \\ Politikinteresse der Mädchen und jungen Frauen 50 Politikinteresse: Mädchen und junge Frauen im Altersgruppenvergleich bis 19 weiblich 20 bis 24 weiblich 25 bis 30 weiblich interessiert mich sehr interessiert mich etwas interessiert mich kaum interessiert mich gar nicht kann nicht sagen 4. Bericht zur Lage der Jugend in Österreich
6 : \\ Sehr wichtige Lebensbereiche: Freunde auf anhaltend hohem Niveau Sehr wichtige Lebensbereiche der 16- bis 24-Jährigen: Entwicklung 1990 bis 2003 (Angaben in Prozent) Schule/Ausbildung Religion Politik Freizeit Freunde/Bekannte Familie Arbeit Jugend-Wertestudie 1990 Jugend-Wertestudie 2000 Jugendbericht 2003
7 : \\ Der Freundeskreis bei den 14- bis 19-Jährigen Wir können uns gut leiden Wir haben Spaß miteinander Wir haben einen ähnlichen Musikgeschmack 65 Wir wohnen nicht weit weg voneinander 53 Wir kennen uns aus der Schule/von der Uni/vom Arbeitsplatz Wir treffen und in denselben Lokalen Wir haben einen ähnlichen Lebensstil 40 Viele machen denselben Sport 31 Viele sind in demselben Verein 25 Wir haben ähnliche Ansichten über Gott und die Welt 21 Wir setzen und gemeinsam für gesellschaftliche Anliegen ein 16 Wir treffen uns im Chat/ICQ/MSN 11 Viele sind in derselben Jugendorganisation aktiv Bericht zur Lage der Jugend in Österreich
8 : \\ Vertrauen in Institutionen (sehr viel + ziemlich viel) Schulen/Bildungssystem Polizei Gerichte Große Wirtschaftsunternehmen Gewerkschaften EU Parlament Bundesheer Kirche NATO Politische Parteien männlich weiblich gesamt Österreichische Jugend-Wertestudie 2000
9 : \\ Skepsis gegenüber der institutionellen Politik Obwohl sich die Hälfte der Jugendlichen für Politik interessiert, bringt sie den traditionellen politischen Institutionen und Vertretungen wenig Vertrauen entgegen. Auffallend ist auch, dass bei diesem Punkt mindestens 10% der Jugendlichen mit weiß nicht oder keine Angabe antworten! Es fehlt die Nähe der Organisationen zu den Gewerkschaften Politische Parteien Jugendlichen Österreichische Jugend-Wertestudie 2000 EU Parlament Bildungssystem sehr viel ziemlich viel wenig überhaupt keines weiß nicht Österreichische Jugend-Wertestudie 2000
10 : \\ Na klar: man begrüßt Mitbestimmung Demokratie ist jene Staatsform, die mit Abstand die meiste Zustimmung erhält. Auffallend ist aber in dem Zusammenhang, die hohe Akzeptanz der Expertokratie. Also: Lasst uns wählen, aber bitte: Politiker raus aus der Politik! Expertokratie Diktatur Demokratie 0% 20% 40% 60% 80% 100% sehr gut eher gut eher schlecht sehr schlecht weiß nicht Österreichische Jugend-Wertestudie 2000 Österreichische Jugend-Wertestudie 2000
11 : \\ Wählen ab 16? Ab welchem Alter, glaubst Du, sollten Jugendlichen an Wahlen teilnehmen dürfen? 60 Angaben in Prozent , ,3 16,2 0 0,5 0,6 0,2 1,7 12 Jahre 13 Jahre 14 Jahre 15 Jahre 16 Jahre 17 Jahre 18 Jahre 19 Jahre TIMESCOUT ÖSTERREICH 1. Welle, 2004
12 : \\ Partizipation ist mehr als (Partei-)Mitgliedschaft Everything is political - yes it s fucking political (Skunk Anansis)
13 : \\ Partizipation Jugendlicher - ganz was Neues! Jugendliche haben früher mehr partizipiert als heute! 8 Richtig und falsch! Sie waren mehr in Vereinen oder Jugendorganisationen eingebunden - ob das allerdings mit Partizipation, wie wir sie heute verstehen gleichzusetzen ist, bleibt fraglich! Die 68-er Generation war politisch viel interessierter! 8 Falsch! Es waren immer nur wenige, die an Demonstrationen teilgenommen haben. (Man geht von etwa 3 Prozent der Jugendlichen aus!) Jugendliche waren früher mehr an Politik interessiert als heute! 8 Falsch! Vergleiche von Studien belegen, dass es kaum Verschiebungen beim Interesse gegeben hat, aber massive Zunahmen bei der Bereitschaft, zuzugeben, dass man sich nicht für Politik interessiert! 8 Falsch! Die Erwachsenengeneration in der Zeit der 68-er-Proteste hat in den Aktivitäten ihrer Kinder kein politisches Engagement gesehen!
14 : \\ Was bedeutet gesellschaftliches Engagement für Jugendliche? Gesellschaftliche Individualisierung führt zu einem Nebeneinander von traditionellem und a-traditionellem bzw. individualisiertem Engagementbegriff 8 Engagement in traditionellem Sinne (weltanschaulich motiviertes Engagement) findet in Institutionen statt 8 A-traditioneller Engagementbegriff steht im Zeichen gesellschaftlicher Individualisierungsprozesse und findet in der Schule, im Beruf, in der Nachbarschaft, in selbst organisierten Gruppen oder in den Aktivitäten von Einzelpersonen einen Ort WICHTIG: Wenn Gestaltungsmöglichkeiten wahrgenommen werden, führt das nicht automatisch zu Mitgestaltung!
15 : \\ Möglichkeit, die eigene Meinung einzubringen: a-traditionelle Formen des Engagements boomen! in meinem Beruf ich bin alleine aktiv /nicht in einer Organisation Verein in der Nachbarschaft in der Schule/FH/Universität Jugendorganisation Umweltschutzorganisation Hilfsorganisation Jugendzentrum selbstorganisierte Gruppe/Projekt Politische Partei in der Religionsgemeinschaft Gewerkschaft Jugendradar 2003; Angaben in Prozent 4. Bericht zur Lage der Jugend in Österreich
16 : \\ Wo Burschen und junge Männer Beteiligungsmöglichkeiten sehen Ich bin alleine aktiv / außerhalb von Organisationen Selbstorganisierte Gruppe / Projekt In meinem Beruf A-traditioneller Engagement-Begriff In der Schule/FH/Universität In der Nachbarschaft Verein Jugendzentrum Jugendorganisation Umweltschutzorganisation Hilfsorganisation Politische Partei In der Religionsgemeinschaft Gewerkschaft bis 19 männlich 20 bis 24 männlich 25 bis 30 männlich 4. Bericht zur Lage der Jugend in Österreich
17 : \\ Wo Mädchen und jungen Frauen Beteiligungsmöglichkeiten sehen Ich bin allein aktiv / außerhalb von Organisationen Selbstorganisierte Gruppe / Projekt In meinem Beruf In der Schule/FH/Universität A-traditioneller Engagement-Begriff In der Nachbarschaft Verein Jugendzentrum Jugendorganisation Umweltschutzorganisation Hilfsorganisation Politische Partei In der Religionsgemeinschaft Gewerkschaft bis 19 w eiblich 20 bis 24 w eiblich 25 bis 30 w eiblich 4. Bericht zur Lage der Jugend in Österreich
18 : \\ Teilnahme an nicht-institutionalisierten Aktionen Bürgerinitiative Streik Spendenaktion Demonstration Unterschriftensammlung männlich weiblich gesamt Österreichische Jugend-Wertestudie 2000
19 : \\ Partizipationsformen könnten auch illegale Handlung sein, daher unterscheidet man: 8 verfaßte bzw. institutionalisierte Partizipation (z.b. Wahlen) 8 nicht verfaßte legale Partizipation (genehmigte Demonstration) 8 ziviler Ungehorsam (gewaltfrei!!) 8 politische Gewalt
20 : \\ Wofür setzen sich Jugendliche ein? Frage: Sind Sie in Ihrer Freizeit für soziale und politische Ziele oder ganz einfach für andere Menschen aktiv? Bitte gehen Sie die folgende Liste durch und sagen Sie, ob Sie sich persönlich für folgende Dinge einsetzen? Interessen von Jugendlichen sinnvolle Freizeitgestaltung hilfsbedürftige ältere Menschen 8 35 Umwelt- und Tierschutz 8 29 Arme, sozial Schwächere 5 29 Zusammenleben mit Ausländern Zusammenleben am Wohnort Menschen in armen Ländern oft gelegentlich Sicherheit u. Ordnung am Wohnort 6 20 Verbesserungen für Behinderte 6 16 Pflege deutscher Kultur/Tradition 4 18 soziale und polit. Veränderungen (D) 2 15 andere Aktivitäten 5 26 Shell Jugendstudie 2002: rep. für Deutschland, 12 bis 25, n=2.515
21 : \\ Gewünschte gesellschaftliche Entwicklung Individualität ist nicht Egoismus! Individualisierung ist angesagt, bei gleichzeitiger Wichtigkeit der sozialen Beziehungen (Familie). Technik ist kein Angstmacher! Autoritätsgläubigkeit ist out! Die persönliche Entfaltung fördern Mehr Wert auf das Familienleben legen Einfach und natürlich leben Weniger Wert auf Geld/Besitz legen Mehr für technischen Fortschritt tun Arbeit im Leben weniger wichtig nehmen Mehr Respekt vor Autorität 0% 20% 40% 60% 80% 100% begrüße ich lehne ich ab ist mir egal weiß nicht Österreichische Jugend-Wertestudie 2000
22 : \\ Vorbei mit der Gesellschaftskritik, pragmatisches Denken liegt im Trend Die heutige Jugendgeneration ist pragmatisch 8 Weltverbesserer sind out! 8 Gesellschaftskritik ist uninteressant! 8 Politisches Engagement ist ein Minderheiten-Programm! 8 Handling des persönlichen Alltags ist das, was zählt! Die Jugendlichen denken und handeln frei nach dem Motto: Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner 8 Jugendliche werden am ehesten aktiv, wenn es um jugendspezifischen Interessen oder Freizeitangebote für Jugendliche geht
23 : \\ Partizipation... umfaßt alle Möglichkeiten der Teilhabe am politischen Leben, unabhängig davon, ob die Möglichkeiten und die Ziele selbst gewählt oder von außen vorgegeben sind. Aber: Die Politik hat die Aufgabe, diese Formen der Partizipation zu erkennen und auf die Formen der Beteiligung zu reagieren. Und: Die unbewußt aktiven Jugendlichen müssen eingebunden werden.
24 : \\ Wie erreiche ich meine Zielgruppe? Ansprache der Jugendlichen
25 : \\ Die wichtigste Frage: Wer ist meine Zielgruppe Die Jugendarbeit hat viele verschiedene Zielgruppen. 8 In jedem Zielgruppensegment gibt es unterschiedlich Interessierte, Motivierte, Engagierte. 8 Alle wollen anders angesprochen werden! (Fast) jedes erfolgreiche Kommunikationskonzept beginnt mit einer genauen Zielgruppenanalyse.
26 : \\ Aktivitätsprofile & Zielgruppensegmentierung Gestaltende 8Partizipation in (gecoachter) Selbstorganisation 8Engagement für Anliegen, die nahe am persönlichen Alltag liegen aktive Konsumenten 8 Kinder der Dienstleistungsgesellschaft 8Professionalität & individuelles Service s passive Konsumenten s Desinformierte Desinteressierte Verweigerer 8 Kommunikation 8Kommunikation + Angebote/Produktpolitik
27 : \\ interessanteste Zielgruppe daher: Gestaltende 8Partizipation in (gecoachter) Selbstorganisation 8Engagement für Anliegen, die nahe am persönlichen Alltag liegen aktive Konsumenten 8 Kinder der Dienstleistungsgesellschaft 8Professionalität & individuelles Service s passive Konsumenten s Desinformierte Desinteressierte Verweigerer 8 Kommunikation 8Kommunikation + Angebote/Produktpolitik
28 : \\ Die Einbeziehung Jugendlicher in das
Einstellung!der!österreichischen!Bevölkerung! zum!rechtssystem:!imas"umfrage!2013!
EinstellungderösterreichischenBevölkerung zumrechtssystem:imas"umfrage2013 MethodischeKonzeptionundLeitungderStudiedurchdasInstitutfürDemoskopie Allensbach,Deutschland. DurchführungderBefragunginÖsterreichdurchdieInstitutsgruppeIMAS.
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