Landwirtschaftliche und gewerbliche Unternehmensberatung
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- Waldemar Brodbeck
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Landwirtschaftliche und gewerbliche Unternehmensberatung Betriebsentwicklung und Wachstumsschritte Unternehmensanalyse Rentabilitäts- u. Liquiditätsprognosen Stärken-Schwächen-Analyse Investitions- und Finanzierungsberatung Finanzierungsoptimierung Umfinanzierungslösungen Projektkoordination Restrukturierung und Sanierung Erstellen von Sanierungsgutachten i.s.d. IDW S6 Sanierungsmanagement Entwicklung und Umsetzung von Lösungskonzepten Controlling Begleitende betriebswirtschaftliche Beratung Reporting Entwicklung von individuellen Controllingkonzepten Seite 1
2 Definition von Stress Stress ist ein Mechanismus, um sich verändernden Umweltbedingungen anzupassen. Diskrepanzmodell: Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen der Umwelt und den Ressourcen des Individuums. Faktoren zur Stressreduktion in Form höherer Marktpreise fehlen derzeit und sind kurzfristig auch nicht in Sicht. Seite 2
3 Reaktionen auf wirtschaftlichen Stress Wetter / Erntebedingungen Bank Abtauchen Aggression Schuldigen suchen Markt Ohnmacht Gesellschaft Politik Resignation Wirtschaftlicher Stress Berater braucht Daten Druck in Familie und Partnerschaft Lieferanten machen Druck Bank macht Druck Überlastung Die Kette bricht am schwächsten Glied Tiere werden vernachlässigt körperliche Beschwerden psychische Belastung Seite 3
4 Erarbeitung von Lösungsansätzen Wie hoch ist der aktuelle Stressfaktor? zunächst ist die aktuelle wirtschaftliche Situation transparent darzulegen und zu analysieren Wo steht das Unternehmen im Moment? Häufig: Stressbewältigung durch Resignation (die aktuelle Situation ist nicht zu beeinflussen, der Markt ist Schuld) Ansatz ist zu einfach und nicht zielführend! Die Kosten müssen bekannt sein! Wo besteht noch Einsparpotential? Wo liegt der Break-Even-Point bzw. die Cash-Schwelle? Seite 4
5 Cash-Schwelle Notwendiger Milchpreis zur Deckung der Ausgaben T Einnahmen Landwirtschaft (ohne Milch) Ausgaben Landwirtschaft Kapitaldienst Saldo Ausgaben / Einnahmen Investitionsbereich 0 - Saldo Ausgaben / Einnahmen Privatbereich 120 = Liquiditätsbedarf aus Milchverkauf 781 jährliche Milchproduktion 2,5 Mio. kg 31,2 Cent / kg Derzeit ist die Cash-Schwelle in den wenigsten Betrieben gedeckt, die Höhe der Unterdeckung ist jedoch stark unterschiedlich. Seite 5
6 Erarbeitung von Lösungsansätzen Nachrichten, Informationen Fachwissen Verbündete suchen Hobbys, Familie Stressfaktoren eliminieren Ventile finden Strategien zur Preisabsicherung engagieren, nicht jammern Lösungsansätze Aktiv bleiben bzw. werden!!! Seite 6
7 Erarbeitung von Lösungsansätzen Krisenanalyse Maßnahmen Kommunikation Entscheidungen Unternehmensumfeld Produktion Absatz u. Vermarktung Finanzierungsstruktur Produktion Finanzierung Vermögen Privatbereich Partner ins Boot holen Familie Bank Handelspartner Umsetzung der Maßnahmen Wann? Wie? Mit wem? Management Seite 7
8 Mögliche Lösungsansätze Produktion Milchmenge steigern Effizienzsteigerung der Produktionsfaktoren Kosten senken Finanzierung Tilgung aussetzen Finanzierungsstruktur anpassen Liquiditätshilfe leisten Flexible Finanzierungsformen Maßnahmen Vermögen Nicht betriebsnotwendiges Vermögen veräußern (Teil-)Verkäufe von Grund und Boden Betriebsausrichtung Ausstieg aus der Milchproduktion Nutzung vorhandener Gebäude für Jungviehaufzucht oder Mast Ökologische Produktion Seite 8
9 Beratungsbeispiel 1 Familienbetrieb ohne große, kapitalintensive Wachstumsschritte in den letzten Jahren keine Fremd-AK vorhanden, reine Familienarbeitsverfassung hoher Eigenkapitalanteil > 70% vergleichsweise geringe Kapitaldienstbelastung (1,5 Ct/kg) Investitionen können (noch) geschoben werden Privatentnahmen werden auf ein Minimum reduziert (der Gürtel wird enger geschnallt). Cash-Schwelle liegt bei 28,7 Ct/kg (netto), Unterdeckung noch zu händeln (mit Unterstützung der Finanzierungspartner). Trotzdem findet eine sukzessive Verringerung des Vermögens statt. Ohne Hofnachfolger: Weiter melken oder ist der richtige Zeitpunkt für den Ausstieg gekommen? Seite 9
10 Beratungsbeispiel 2 Wachstumsbetrieb Fremd-AK vorhanden geringer Eigenkapitalanteil < 30% hohe Kapitaldienstbelastung (6,5 Ct/kg) Die Faktoren Arbeit, Kapital und auch Boden (hoher Pachtanteil) müssen nahezu vollständig liquiditätswirksam entlohnt werden. Können die Faktoren Arbeit, Kapital und Boden noch effizienter genutzt werden? Milchproduktion bei gleichem Faktorinput erhöhen Wo liegt die optimierte Cash-Schwelle und wie kurzfristig ist diese zu erreichen? Wie deutlich wird die Cash-Schwelle unterschritten und welcher Liquiditätsbedarf ergibt sich daraus in den kommenden Monaten? Wie lange kann dieser gedeckt werden und wann ist der Zeitpunkt erreicht, die Reißleine zu ziehen? Seite 10
11 Liquiditätsmanagement und Controlling Monatliche Entwicklung der kumulierten Geschäftskonten / Kassen im Zeitraum Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15 Jan 16 Feb 16 Mrz 16 Apr 16 Mai 16 Jun Cent/kg 28 Cent/kg 26 Cent/kg Kontokorrentrahmen Seite 11
12 Erarbeitung von Lösungsansätzen 1. Schritt: Analyse Situation analysieren Transparenz in den Zahlen schaffen Nichts schönreden 2. Schritt: Maßnahmen definieren zur kurzfristigen Verbesserung der Situation, z. B. Reserven in der Produktion mobilisieren Kosten senken, aber nicht am falschen Ende sparen An den kleinen Schrauben drehen Investitionen soweit vertretbar schieben 3. Schritt: Entscheidungen vorbereiten Wie kann mit einer Unterdeckung der Cash-Schwelle umgegangen werden? Wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem unpopuläre Schritte unvermeidbar sind? Seite 12
13 Fazit Es gibt keine Patentlösung! Jeder Betrieb ist individuell zu betrachten. Lösungsansätze sind betriebsindividuell zu erarbeiten. Der geschulte Blick von Außen ist dabei unverzichtbar. Genaue und vor allem rechtzeitige Kenntnis der Lage wichtig. Immer in der Lage sein zu agieren, statt nur noch zu reagieren. Rechtzeitige und stetige Kommunikation mit der Hausbank. Erarbeitung und Einreichung von nachvollziehbaren und plausiblen Unterlagen mit einer möglichst hohen Halbwertszeit. Dabei realistische Ziele setzen! Seite 13
14 Praktiker-Leitfaden Seite 14
15 Stressquellen lassen sich nicht einfach ausschalten, wir können aber den Umgang mit ihnen zu unseren Gunsten verbessern. Siegfried Santura Seite 15
16 Ansprechpartner Dipl.-Ing. agr. Torsten Müller Platzhalter für Foto Ansprechpartner Treurat und Partner Unternehmensberatungsgesellschaft mbh Lorentzendamm Kiel Fon: Fax: Seite 16
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