Evonik-Magazin. Schale und Pokal. Borussia Dortmund schreibt Fußballgeschichte: In diesem Heft erzählen wir sie

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1 Evonik-Magazin OFFIZIELLES SONDERHEFT ZUR MEISTERSCHAFT Mai 2012 Schale und Pokal Borussia Dortmund schreibt Fußballgeschichte: In diesem Heft erzählen wir sie

2 Das Versprechen eingelöst Borussia Dortmund hat die Schale geholt und den Pokal. Das Double ist perfekt. Der Erfolg kommt nicht unerwartet EDITORIAL 3 FOTO: BENNO KRAEHAHN Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes der Evonik Industries AG Liebe Leserinnen und Leser, im Gebäude am BVB-Trainingsgelände in Brackel hängt ein großes Stück Papier an der Wand, ein Format, wie es im Geschäftsleben gerne auch als Chart bezeichnet wird. Es ist von BVB-Trainer Jürgen Klopp mit der Hand geschrieben und von allen Spielern unterzeichnet. Es ist ein Versprechen. Inzwischen gehört dieses Versprechen zum BVB-Kult und ist zu so etwas wie der Verfassung der Dortmunder geworden. Ich muss sagen, der Text berührt mich und nicht nur, weil das Versprechen auch gehalten wurde. Klopp fordert: Bedingungslosen Einsatz; leidenschaftliche Besessenheit; Zielstrebigkeit, unabhängig vom Spielverlauf; jeden zu unterstützen; sich helfen zu lassen; jeder (stellt) seine Qualität zu 100 Prozent in den Dienst der Mannschaft; jeder übernimmt Verantwortung. Nun kann man lange darüber philosophieren, was denn die Gemeinsamkeiten zwischen sportlichem und wirtschaftlichem Erfolg seien. Ganz klar: Das Mannschaftsversprechen des BVB gilt auch für uns als kreativer Industriekonzern. Authentisch sein. Auch wenn es gut läuft, sich nicht größer machen, als man ist. Auf dem Boden bleiben. Und: Rückschläge muss man aushalten und zurückkommen. Das Versprechen, das Jürgen Klopp von seinen Spielern erfolgreich eingefordert hat, zeigt: Es geht um die Mannschaft. Wechselseitiges Verstehen, Vorbildsein, einander vertrauen, sich gegenseitig begeistern alles das gehört dazu. Im Unternehmen wie im Fußball. Das ist es im Kern, was uns verbindet. Zweimal hintereinander Deutscher Meister und Weltmeister im Feiern! Da könnten wir uns glatt dran gewöhnen. Viel Vergnügen mit diesem Heft! Herzlichst Wir danken dem BVB für die schönste Saison seit 2011!

3 INHALT 5 Magische Momente Der Sieg im Derby, das verrückte Unentschieden gegen Stuttgart Alle Highlights, alle Tore der Saison kommentiert von Jürgen Klopp Poster zum Ausklappen Mit beiden Füßen auf dem Boden: Roman Weidenfeller Seite 28 Muss man als Evonik-Mitarbeiter BVB-Fan sein? Nein, aber man darf wie Dietmar Vogel Seite 56 FOTOS: DEFODI.DE (3), DOMINIK ASBACH, KIRSTEN NEUMANN; TITELILLUSTRATION: PICFOUR/TEILAUFLAGE: DEFODI.DE Meistermacher nach dem Titelgewinn: Jürgen Klopp und Klaus Engel (r.) Seite 20 EDITORIAL 3 Das Versprechen eingelöst Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG, über das Geheimnis von Motivation und Leistung BORUSSIA LIVE 6 Triumph im Double Wie der BVB 2.0 Rekorde bricht mit einem Team aus der Generation Facebook und einem Mix aus Leidenschaft und Strategie PORTRÄTS UND HINTERGRUND 15 Norbert Dickel Die ehrlichste Meisterschaft : der Stadionsprecher über die Titelverteidigung 16 Sebastian Kehl Warum sein dritter Titel für den BVB- Kapitän etwas ganz Besonderes ist 20 Jürgen Klopp Im Gespräch mit Konzerthaus-Intendant Benedikt Stampa über Fußball und Klassik 23 Der Vorsänger Wie der Metzger Andy Schade auf der Südtribüne den Ton angibt 24 Geschäft aus Leidenschaft Den BVB und Evonik-Chef Klaus Engel verbindet mehr als ein Vertrag 28 Roman Weidenfeller So stellt sich die bodenständige Leitfigur des Meisterteams seine Zukunft vor 30 Die Meisterschüler Wie die BVB-Nachwuchsförderung Stars wie Mario Götze hervorbringt 34 Kevin Großkreutz Frech, verrückt, unangepasst: Auf dem Platz und außerhalb ist er der Entertainer 36 Polonia Dortmund Blaszczykowski, Lewandowski und Piszczek liefern Wertarbeit made in Polen 40 Michael Zorc Der Meistermacher holte Kagawa zum BVB und hat in der nächsten Saison noch viel vor 42 Mats Hummels Der Beau agiert in der Innenverteidigung so sicher wie auf einem Magazin-Cover 44 Shinji Kagawa Er brachte die BVB-Begeisterung nach Japan und wird dort als Manga-Figur verehrt 48 Sven Bender Der moderne Sechser ist Jürgen Klopps Lebensversicherung 50 BVB-Geheimakte Im BVB-Clip mit Dietmar Bär dreht sich alles um Adrenalin. Wozu dient das Hormon? 52 Mario Götze So kam der Schmerzensmann und Zauberer nach drei Monaten Pause zurück ins Team FOOTBONAUT 55 Die Fußball-Maschine Mit Hightech können jetzt Kehl & Co. Technik und Reaktion verbessern FAN-REPORTAGE 56 Echte Liebe Für welches Team schlagen die Herzen der Kollegen? Unterwegs bei Evonik KOLUMNE 62 Das Prinzip BVB Tom Schimmeck über Gefühle und Geschäfte in Schwarz-Gelb Für Ihr ipad: das zweite Meisterheft mit vielen Extras Alles über Titelgewinn, Pokalsieg und das Geheimnis dieser Rekordsaison Seite 6 IMPRESSUM Herausgeber: Evonik Industries AG Christian Kullmann Rellinghauser Straße Essen Objektleitung/ Leitung In terne Kommunikation und Konzernmedien: Stefan Haver Chefredaktion: Urs Schnabel (V. i. S. d. P.) Art Direction: Wolf Dammann Redaktion: Michael Hopp (Leitung), Volker Marquardt Chef vom Dienst: Stefan Glowa Fotoredaktion: Ulrich Thiessen, Susanne Katzenberg Gestaltung: Teresa Nunes (Leitung), Anja Giese, Heike Hentschel/ Redaktion 4 Schlussredaktion: Wilm Steinhäuser Verlag und Anschrift der Redaktion: Hoffmann und Campe Verlag GmbH, ein Unternehmen der GANSKE VERLAGSGRUPPE Harvestehuder Weg Hamburg Telefon Telefax cp@hoca.de Geschäftsführung: Dr. Kai Laakmann, Bernd Ziesemer Objektleitung: Kim Alexandra Krawehl Herstellung: Claude Hellweg (Leitung), Oliver Lupp Litho: PX2, Hamburg Druck: Neef+Stumme premium printing, Wittingen Copyright: 2012 by Evonik Industries AG, Essen. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages. Der Inhalt gibt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder Fragen zum Evonik-Magazin: Telefon Telefax magazin-vertrieb@hoca.de Aktuelle Ausgaben des Evonik-Magazins finden Sie auch online unter und als ipad-app im App Store

4 6 BORUSSIA LIVE Gemeinsam gewinnen und gemeinsam jubeln: Ilkay Gündogan, Shinji Kagawa, Sebastian Kehl, Bundespräsident Dr. Joachim Gauck und Kuba (vorne, v. l.) im Berliner Olympiastadion Mit brennender Leidenschaft und kühler Strategie hat der BVB seine Fans begeistert und den Titel verteidigt und erstmals in der 103-jährigen Geschichte des Vereins das Double geholt. Das junge Team zelebriert einen mitreißenden Fußball, der oft präzise wie ein Computerspiel abläuft und eilt so von Rekord zu Rekord TEXT VOLKER MARQUARDT Triumph im Double FOTO: DEFODI.DE

5 8 BORUSSIA LIVE Torwartwechsel beim Finale in Berlin: Mitch Langerak (l.) ersetzt in der 34. Minute den verletzten Roman Weidenfeller. Nach dem Spiel endlich vereint: Meisterschale, DFB-Pokal und die Borussia aus Dortmund FOTOS: DEFODI.DE (2); FIRO SPORTPHOTO Wunder mit System und Leidenschaft VIELES ERINNERTE an den großen Abschluss der vergangenen Saison. Wieder überreichte DFL-Präsident (und BVB-Boss) Reinhard Rauball dem Mannschaftskapitän die Schale. Wieder feierten die Dortmunder, wie sie spielten: als Team, als verschworene Einheit. Und wie bei der letzten Meisterfeier stürmten auch am 5. Mai kurz nach dem Spiel gegen Freiburg Tausende Fans den Rasen, rissen kuchengroße Stücke heraus. Einer küsste sein Beutestück und reckte es in den Dortmunder Himmel, bevor es in der mitgebrachten Plastiktüte verschwand. Danach war das Tor dran, das in Teamarbeit auseinandergenommen wurde, bis irgendwann Latte und Pfosten getrennt aus dem Stadion wanderten. Und trotzdem wirkte die Freude bei Fans und Mannschaft eine Idee verhaltener als beim letzten Mal. Das ist auch ein ruhiger Moment, bei dem man ganz bei sich ist und die magischen Momente der Saison an sich vorbeiziehen lässt, so Jürgen Klopp. Vielleicht dachte er dabei an den Anfang der Spielzeit, als der BVB auf Platz elf stand und kaum noch jemand mit einer Titelverteidigung gerechnet hatte. Auch wenn der Jubel diesmal etwas ruhiger ausfiel: Vermutlich ist diese Meisterschaft sogar noch wertvoller als die letzte. Der BVB hat bewiesen, dass er auf Dauer ganz oben mitspielt und nicht wie andere Meister zuvor wieder im Mittelfeld der Liga verschwunden ist. Mehr noch. Die jungen Spieler haben mit ihrer Mischung aus Leidenschaft, Strategie und System fußballerische Maßstäbe gesetzt. 28 Spiele in Folge nicht verloren und als erster Bundesligist in einer Spielzeit mehr als 80 Punkte geholt. Mehr als die Bayern 1971/72. Mehr als Beckenbauer, Müller, Hoeneß. Der Jahrhundert-Rekord war auch das große Thema, als die Mannschaft den Abend im Restaurant View bei Rinderfilet in Rotweinjus und Spargelsalat ausklingen ließ. So richtig die Lampen ausgeblasen (Klopp) hat sich keiner. Schließlich stand noch ein Finale an. In Berlin, gegen die Bayern. Nach der Meisterschaft war also vor dem Pokalsieg. Das erste Double in der BVB-Geschichte Und dieses 69. Finale hatte es von Anfang an in sich. Schon nach drei Minuten schoss Kagawa das 1:0, das schnellste Tor eines DFB-Pokalfinals überhaupt. Und mit Rekorden ging es weiter: die meisten Tore in einer Halbzeit (3:1), die höchste Finalniederlage der Bayern, durch Lewandowski das erste Triple in der Geschichte des Pokals nach Seeler und Wohlfarth. Aber der Rekord der Rekorde ist natürlich: das erste Double in der 103-jährigen Geschichte des BVB. Wir haben wirklich etwas Historisches geschafft, sagt Sebastian Kehl nach dem Spiel. Einer, der es wissen muss. Einer, der das Auf und Ab dieses Vereins in den letzten Jahren wie kein anderer miterlebt hat. Kehl & Co. haben das Finale so gespielt wie die ganze Saison: ein Tick bissiger als der Gegner, ein Tick mehr Laufbereitschaft, ein Tick mehr Gier. Aus dem schwarz-gelben Wunder der letzten Saison wurde ein Wunder mit System. So konnten über BVB-Fans im Olympiastadion und fast Zuschauer beim von Sponsor Evonik Industries organisierten Public Viewing in der Berliner Waldbühne einen Abschluss feiern, den Hans-Joachim Watzke als i-tüpfelchen bezeichnete. Wir haben 103 Jahre gebraucht, um das Double zu gewinnen, sagt er noch mit Tränen in den Augen. Aber vor dem Pokal der Rekorde war die Meisterschaft der Rekorde. Pure Freude: Endlich hat Shinji Kagawa die Meisterschale einen Moment für sich allein

6 10 BORUSSIA LIVE FOTOS: DEFODI.DE Andenken an einen legendären Tag: Kurz nach dem letzten Spiel gegen Freiburg stürmen Fans den Rasen und nehmen große Stücke in Tüten mit Nach dem Sieg gegen Gladbach feiern Schmelzer, Bender, Piszczek, Hummels, Lewandowski, Gündogan und Langerak (vorn, v.l.) die Meisterschaft Stille Freude der Meistermacher: BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke umarmt Trainer Jürgen Klopp Die große Party in Schwarz-Gelb FOTOS: XXXXXXXX Baden mit der Schale: Sebastian Kehl (M.) lässt die Trophäe auch im Entmüdungsbecken nicht los Volltreffer: Neven Subotic verabreicht Kevin Großkreutz eine Pils-Dusche FOTO: DEFODI.DE (2), WITTERS Die Entscheidung um die Titelverteidigung fiel bereits am 21. April. Um 16 Uhr 39 war der BVB Meister wenn auch erst mal nur für einige Minuten. Zu diesem Zeitpunkt lag Verfolger Bayern beim Nachmittagsspiel in Bremen zurück. Das hätte gereicht. Die Fans auf der Stunden vor dem Heimspiel gegen Gladbach bereits gut gefüllten Südtribüne feierten schon den Titel. Die Spieler auch, wie Jürgen Klopp später erzählen wird. Aber nach dem Last-Minute-Siegtor von Ribéry war Bayern wieder im Rennen. Jetzt musste der BVB doch gewinnen, um alles klar zu machen. Es war verdammt schwer, dann wieder Spannung aufzubauen, so Klopp. Offenbar ist es ihm gelungen. Mal wieder. Der BVB trat so motiviert wie immer auf, führte von Anfang an seine schwarmartig vorgetragenen Angriffe aus, mit denen das Team seit dem 18. September nicht mehr verloren hatte. Auch heute nicht. 18 Uhr 56: Perisic köpft zum 1:0, der Titel ist ganz nah. 19 Uhr 48: Kagawa umkurvt Gladbach-Torwart ter Stegen und schießt ein. Jetzt scheint es auch Klopp endlich zu glauben: Aus seiner Coaching-Zone rennt er 50 Meter in Richtung Eckfahne und trägt den knapp 20 Zentimeter kleineren Kagawa herum, noch bevor dieser vom Rest des Teams erreicht wird. Natürlich waren die beiden Torschützen die Helden dieses Spieltags. Aber es waren auch Treffer 42 und 43 eines Mittelfeld-Motors, der zusammen mehr als die Hälfte aller BVB-Tore geschossen hat und so die Basis für die Titelverteidigung legte. Natürlich war Kagawas leichtfüßig kombiniertes Siegtor ein Symbol für die Automatismen im BVB-System, das manchmal wie ein Computerprogramm abläuft. Aber es waren andere Szenen, die das Geheimnis des BVB 2.0 vielleicht besser erklären.

7 BORUSSIA LIVE 13 Vorentscheidung: Roman Weidenfeller hält beim Spitzenspiel gegen Bayern den Elfmeter von Robben. Thomas Müller und Trainer Jupp Heynckes sind entsetzt Den Titel verteidigt: Meistertrainer Jürgen Klopp reckt die Faust in Richtung gelbe Wand FOTO: DEFODI.DE (3), PERENYI/AUGENKLICK, IMAGO Mut, Eleganz, Kampf und Glück das alles bringt der Einmal nahm sich Hummels den locker im Mittelfeld trabenden Gündogan zur Brust. Es stand bereits 1:0, und man hätte es tatsächlich lockerer angehen können. Hummels sah das anders. Nicht, weil Gündogan zuvor den Ball vertändelt hatte, sondern weil dieser nicht zurücklief, weil er nicht alles dafür tat, den Fehler wieder auszubügeln. Kurz darauf eine Szene im Strafraum der Gegner. Piszczek tauchte völlig frei vor ter Stegen auf, wird aber von Kagawa nicht bedient. Wild fuchtelnd gibt der sonst so ruhige Pole dem Mannschaftskollegen zu verstehen, was er davon hält: gar nichts. Nicht weil dieser einen Fehler gemacht, sondern weil er zum wiederholten Mal nicht an andere, an das Team gedacht hatte. Kagawa seinerseits macht seinen Fehler nur wenige Minuten später mit dem Siegtor wieder gut. Es ist genau dieser Geist, dieser Einsatz für das gemeinsame Ziel, für den Erfolg der Mannschaft, der das Team so stark macht. Stärker als die Verfolger. Als der FC Bayern, der ohne Robben und Ribéry nur halb so viel wert ist. Als Schalke 04, das sein Spiel voll auf Huntelaar und Raúl abgestellt hat. Am Anfang der Saison sah es noch überhaupt nicht danach aus. Da fehlte mit Nuri Sahin, der zu Real Ma - drid wechselte, ein zentraler Faktor des Systems. Der BVB startete so schlecht wie kein Meister seit 27 Jahren. Wie Stuttgart, Bremen und Wolfsburg drohte der amtierende Titelträger in der Saison danach vom Serienmeister Bayern abgehängt zu werden. Ab Mitte September festigte sich die BVB-Matrix. Seither hat der BVB in der Bundesliga nicht mehr verloren. Über die ganze Saison ist es fast unmöglich, einzelne Spieler herauszustellen. Zum Start glänzte Götze, danach lenkte Kuba das Spiel und schoss sogar Tore, später übernahm das Lewandowski mit Doppelpacks, und in der Rückrunde kamen dann Kagawa und der schon als Fehleinkauf bezeichnete Gündogan enorm auf. Auch Großkreutz, Piszczek und Bender hatten Top-Spiele. Noch jemand vergessen? Ein Sieg der Generation Facebook Als Uli Hoeneß nach der Niederlage der Bayern ätzte, dass der BVB keinen einzigen Weltklassespieler in seinen Reihen habe, traf er unbeabsichtigt den Nagel auf den Kopf. Eben. Genau wegen der fehlenden Hierarchien ist der BVB so schwer auszurechnen. Genau deshalb hat er in der Bundesliga viermal in Folge gegen das Star-Ensemble aus München gewonnen. Bei dem für die Meisterschaft entscheidenden 1:0 am 11. April in Dortmund war die Überlegenheit des BVB-Systems besonders in der ersten Halbzeit augenfällig: Jeweils zwei Dortmunder Außenspieler attackierten Robbery und nahmen beide völlig aus dem Spiel. Die beiden Bayern-Diven wurden in das Netzwerk eingespannt und wirkten paralysiert wie lange nicht mehr. Es war ein Sieg der Generation Facebook. Bis auf Kehl und Weidenfeller sind alle Leistungsträger des BVB 2.0 um 1980 geboren, also mit Facebook, Twitter und anderen Social Networks aufgewachsen. So verstehen sie auch Fußball: als ultraflexibles Netzwerk. Anders als bei den Generationen um Ballack oder Effenberg, die sich an starren Strukturen, Stars oder Leitwölfen orientierten, ist hier eine Spie lergene ra tion auf dem Platz, die ganz intuitiv in Linien, Vektoren und grafischen Figuren denkt. Wie an der Konsole oder am Gameboy suchen Subotic (23), Schmelzer (24), Götze (19) & Co. auch unter Druck nicht nach dem Vordermann, der es schon irgendwie richten wird, sondern nach der in der Situa- BVB auf den Platz Derbysieger: Nach dem 2:1 auf Schalke tanzen Roman Weidenfeller, Kevin Großkreutz, Patrick Owomoyela, Marcel Schmelzer und Shinji Kagawa (vorn, v.l.) vor den Fans

8 14 BORUSSIA LIVE NORBERT DICKEL, STADIONSPRECHER BLIND-RUBRIK 15 Eine Stadt steht kopf: Hunderttausende feiern im Stadion und in den Kneipen am Alten Markt den Gewinn der deutschen Meisterschaft Die ehrlichste Meisterschaft Stadionsprecher Norbert Dickel hat schon viele Titel des BVB kommentiert. Hier nimmt er das aktuelle Team unter die Lupe und zieht einen Vergleich zu den letzten Erfolgen INTERVIEW SASCHA FLIGGE Wollen wir nicht alle ein bisschen Dortmund sein? FOTO: IMAGO, DPA PICTURE-ALLIANCE/KEVIN KUREK tion passenden Kombination, um aufs nächste Level zu kommen. Und manchmal laufen diese dann auch ab wie auf Knopfdruck. Für dieses Networking steht einer ganz besonders: Dauerläufer Sven Bender (23). Sein Tool: Verteidigung und Mittelfeld vernetzen. Nach der Titelverteidigung sagte er unter den Pils-Duschen seiner Mitspieler: Ich bin stolz darauf, in einem Team zu spielen, in dem jeder für den anderen da ist. Damit drückt Bender zwei der sieben Leitsätze aus, die Klopp einmal handschriftlich formulierte und von jedem Spieler unterschreiben ließ: jeden zu unterstützen und sich helfen zu lassen. Diese sieben Versprechen, der Code of Conduct, hängen heute großformatig im Trainingszentrum in Brackel, wo sie jeder Spieler täglich vor Augen geführt bekommt. Sie haben sich sieben Versprechen gegeben Wenn also einer aus dem Team mal blass wirkt, weiß er, dass er gegen das erste Versprechen verstößt: bedingungsloser Einsatz. Wenn einer zulasten des Erfolgs mit dem Kopf durch die Wand will, handelt er gegen die Devise: Jeder stellt seine Qualität zu 100 Prozent in den Dienst der Mannschaft. Wie eng die 24 zusammenstehen, sieht man auch bei der Hüpf- Choreografie vor der gelben Wand. Solche kollektiven Gesten pflegen natürlich auch andere Mannschaften. Allerdings hat man beim neuen und alten Meister nie den Eindruck, dass es sich um Show-Einlagen handelt. Bei diesen Spielern muss das Gemeinschafts gefühl nicht immer wieder gestisch heraufbeschwo ren werden, es gehört zur DNA eines Teams, das sich sieben Versprechen gegeben hat. Nicht nur auf dem Platz kommen die Spieler gut klar. Kabinen-Streitereien gibt es nicht. Die Dortmunder machen wie Dedê und Großkreutz oder Subotic und Hummels lieber zusammen Urlaub. Und sie reden sich gegenseitig stark: Wenn wir Großkreutz nicht hätten, twitterte Mario Götze noch aus dem Krankenstand. Und Hummels bedankte sich über Facebook: Riesenkompliment an die Jungs heute! Haben mir den A**** gerettet. Dieses Netzwerk der Spieler setzt sich über Großkreutz auf die Südtribüne fort. Weit vor dem Spiel singen über Menschen in der Südkurve wie eine Stimme: Und wieder deutscher Meister BVB. Wenn sie dann in Wellen auf- und niederhüpft, hat man fast den Eindruck, dass es sich bei der gelben Wand um ein einziges Lebewesen handelt, um einen neuen Muskel in Gelb-Schwarz. Am Tag der Meisterschaft sprang die kollektive Begeisterung aus dem Stadion über. Um 20 Uhr 30, wenige Minuten nach Spielende, paradierte vor dem Dortmunder Hauptbahnhof ein Autokorso. Ganze Familien feierten mit Papp-Meisterschalen und allem Schwarz-Gelben, was auf die Schnelle aufzutreiben war. Gut 100 Teenager organisierten mitten auf der Hauptverkehrsstraße Dortmunds Sitzblockaden und trotzten immer wieder dem Autokonvoi: Zusammen sind wir stark, zusammen sind wir wie Göt ze & Co. fast unschlagbar. In dieser Stimmung füllte sich auch das Stadtzentrum schneller als erwartet. Trotz fünf Grad und Dauerregen kamen Hunderttausende zu den Kneipen und eilig aufgestellten Wurstbuden um den Alten Markt. Während das Team ab 23 Uhr beim Lieblings-Italiener Piazza Navona speiste, trugen Fans Papp-Meisterschalen, Schals, aber auch Regenschirme und Stühle wie wertvolle Andenken durch die Menge. So wurden wir alle ein bisschen Dortmunder, zumindest für einen Abend. FOTOS: DDP IMAGES/DAPD, DPA PICTURE ALLIANCE EVONIK MAGAZIN: Was macht die Mannschaft aus, die gerade Meister geworden ist? NORBERT DICKEL: Jürgen Klopp hat das ideale System gefunden: Er hat ein laufintensives Spiel eingeführt, in dem jeder jedem hilft. Wir sind auf keiner Position schlecht besetzt. Mit Mario Götze und Shinji Kagawa haben wir zudem Leute, die immer für eine besondere Aktion sorgen können. Mats Hummels ist eine Fußball-Sphinx, eine Mischung aus Innenverteidiger und Spielmacher. Den nehmen die Gegner sogar in Manndeckung! Und bei Robert Lewandowski müssen sie 90 Minuten aufpassen. Er arbeitet wie ein Ackergaul, ist explosiv wie Dynamit und hat beim BVB als Erster nach mir die 20-Tore-Marke geknackt. Inwiefern unterscheidet sich diese BVB-Mannschaft von ihren Vorgängern? Der BVB hat viele Titel errungen, aber die Meisterschaften 2011 und 2012 waren die ehrlichsten. Weil wir sie nicht mit teuren Stars gekauft, sondern selbst entwickelt haben mit jungen Leuten, die kaum jemand kannte. Jetzt sind sie Nationalspieler und Meister. Das ist ein reales Märchen. Wenn Sie die Aufstellung ansagen, gibt es da Spieler, auf die das Publikum besonders reagiert? Ja, bei Kevin Großkreutz singen die Fans immer: Wir sind alle Dortmunder Jungs. Auch bei Shinji Kagawa und Mario Götze werden sie laut. Weil Götze auch Dortmunder ist? Nicht nur, er ist unser kreativer Kopf. Es gibt im Moment keinen stärkeren 19-Jährigen auf der Welt. Und was macht Kagawa so beliebt? Wenn er an der Eckfahne steht und von vier Gegnern attackiert wird, bleibt er immer noch gefährlich. Warum passt Trainer Jürgen Klopp zum BVB? Wir hatten früher Trainer, die sagten: Die Abstimmung zwischen Abwehr und Mittelfeld ist schwierig. Im Ruhrgebiet sagt man aber lieber: Wir haben scheiße gespielt. Man muss die Dinge hier beim Namen nennen, das tut Jürgen Klopp. Er ist ein Glücksfall! Klopp passt perfekt zu den Menschen hier, zu Hans- Joachim Watzke und zu Sportdirektor Zorc. Die drei sind authentisch und haben es geschafft, die Gesetzmäßigkeit des Fußballs außer Kraft zu setzen, nach der nur ein teures, erfahrenes Team Meister werden kann. Nach dem Pokalfinale 1989, bei dem Sie zwei Tore geschossen haben, konnten Sie nur noch sechs Einsätze absolvieren und wurden Sportinvalide. War es im Nachhinein ein Fehler, so früh nach der Knie-Operation wieder zu spielen? Nein, ich würde es wieder so machen. Wo wäre ich heute ohne dieses legendäre Spiel? Das waren Momente, die sich ins Gehirn gebrannt haben. BVB-Legende Norbert Dickel Zu den Aufgaben eines Stadionsprechers gehört es, die Zuschauer zu begrüßen. Norbert Dickel (50) aber wird selbst herzlich begrüßt, bevor er dann die besten Fans der Liga willkommen heißt und die Aufstellungen verliest. Jeder kennt ihn, den Held von Berlin, singen die Anhänger von Borussia Dortmund, wenn der frühere Torjäger Richtung Fantribüne schreitet. Als Aktiver schoss Dickel den BVB am 24. Juni 1989 in der Hauptstadt mit zwei Toren beim 4:1-Sieg über Werder Bremen zum DFB-Pokal-Sieg. Es war der erste große Dortmunder Erfolg nach 23-jähriger Titel-Abstinenz. Legendäres Tor: Beim DFB-Pokal-Finale 1989 überwindet Norbert Dickel Bremens Torhüter Oliver Reck und erzielt die 3:1-Führung. Am Ende stand der erste BVB-Titel nach über 20 Jahren Pause

9 Die Bundesliga-Saison 2011/2012 Leidenschaftlicher Gegner Papa schießt ein Tor Magische Momente Das verrückte Stuttgart-Spiel, Sebastian Kehls Siegtor im Derby, Roman Weidenfeller hält Arjen Robbens Elfmeter alle Highlights der Meistersaison auf einen Blick mit Notizen von Jürgen Klopp 10. Spieltag: Nach dem Kantersieg meinte Neven Subotic, ein solches Kräfte-Ungleichgewicht bislang nur auf der Playstation erlebt zu haben. Besonders motiviert war Sebastian Kehl: Ein paar Stunden vor dem Anpfiff hatte er mit seinem Sohn telefoniert. Für einen Fünfjährigen hatte Luis eine klare Ansage gemacht. Papa, wenn du heute kein Tor schießt, brauchst du gar nicht nach Hause zu kommen. Der Kapitän traf zum 5:0. Sein erstes Ligator seit mehr als 19 Monaten Piszczek überlebt Torjubel 7. Spieltag: Es ist so eine Sache, in der letzten Spielminute mit einem Volleyschuss den Siegtreffer zu erzielen. Einerseits freut man sich, zumal, wenn es im 50. Spiel für den BVB das allererste Tor ist. Andererseits tut es weh, denn die Kollegen nehmen in so einem Fall wenig Rücksicht: Nach seinem Treffer werfen sich alle auf Lukasz Piszczek. Alle! Ein Wunder, dass ich das überlebt habe, sagt er. Super-Mario 1. Spieltag: Was für eine Aufführung nach 83 Tagen Pause! Der überragende Mario Götze steckt den Ball auf Großkreutz durch, der schnell aufs Tor zieht und eiskalt an HSV-Torhüter Drobny vorbeilegt. Der Signal Iduna Park steht nach dem ersten Treffer der Saison Kopf! Mario Messi? Mario Özil? SuperMario!, titelt die Süddeutsche Zeitung. Seriensieger unter sich 15. Spieltag: Der BVB ist dem Sieg aufgrund eines Chancen-Plus etwas näher, Gladbach verbucht aber 15:12 Torschüsse, 55 Prozent Ballbesitz und 56 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Der BVB ist nach der Punkteteilung bereits neun Spiele ungeschlagen so lange wie kein anderer BundesligaKlub zuvor zu diesem Zeitpunkt. 16. Spieltag: Ich habe gewettet, dass Olcay Sahan dieses Jahr kein Bundesligator mehr schießt, erzählt Christian Tiffert nach dem leidenschaftlich erkämpften 1:1. Diese Wette verliert der Kapitän des 1. FC Kaiserslautern zu seiner eigenen Freude, denn Sahan gelingt gegen den BVB ein fabelhafter Volleyschuss zum Ausgleich. Das wird uns nicht umwerfen, wir machen genauso weiter, sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Eiskalter Siegtreffer 20. Spieltag: Bei minus 14 Grad gelingt Lucas Barrios in seinem zwölften Einsatz sein erster Treffer der Saison. Es ist zugleich sein sechstes Tor im vierten Spiel gegen den Club, seinen Lieblingsgegner. Borussia Dortmund ist der große Profiteur des Wochenendes: Weil Bayern München beim HSV nicht über ein 1:1 hinauskommt, erobert der Meister die Tabellenspitze. Gebrochener Gesichtsknochen 9. Spieltag: In Bremen ist der Langzeitverletzte zum ersten Mal wieder mittendrin. Und dass ihm, ausgerechnet bei seinem Exklub Werder, der Siegtreffer zum 2:0 (71.) gelingt, hat auch für den sonst so abgeklärten Owomoyela etwas Magisches. Das ist so eine Geschichte, die man nur träumen kann, die nur der Fußball so schreibt, sagt der 31-Jährige nach dem Abpfiff. 31. Spieltag: 2007 vermasselte der BVB Schalke auf der Zielgeraden den Meistertitel. Nur zu gern hätten die Königsblauen fünf Jahre später dem Rivalen Steine in den Weg zur Schale gelegt. Dortmund lässt sich aber im Derby nicht stoppen: Nach 0:1-Rückstand schießt Lukasz Piszczek (l.) mit einer Energieleistung den Ausgleich und in der zweiten Halbzeit Kehl das umjubelte 2:1. Die Fans singen: Deutscher Meister wird nur der BVB! Es sieht so aus, als hätten sie recht. Nach dem 0:0 gegen Mainz rauscht BayernPräsident Uli Hoeneß wütend an allen Journalisten vorbei. 30. Spieltag: Als es Mitte der zweiten Halbzeit scheint, als hätte sich die Borussia müde gelaufen, erzielt Robert Lewandowski das Tor des Tages. Mit der Hacke aus kurzer Distanz, 1:0, ein Dosenöffner für den achten Meistertitel. Robben scheitert kurz vor Schluss noch mit einem Strafstoß an Weidenfeller. Nachbarn des Torhüters malen vor dessen Haus das Wort Elfmeterkiller in den Asphalt. Im Internet taucht in der Nacht ein Drafi-Deutscher-Coversong auf. Der Text: Weine nicht, wenn der Robben fällt, es gibt einen, der Elfer hält Shinji macht den Messi 12. Spieltag: Zwei Welten prallen aufeinander: das BVB-Ensemble voller junger Spieler und die gleichgültig wirkenden Profis, denen Trainer Magath grobe Qualitätsmängel attestiert. In der 42. Minute rammt Kyrgiakos den Ellenbogen in Neven Subotic Gesicht und bricht ihm die Gesichtsknochen. In einer Operation werden drei Platten in Oberkiefer und Augenhöhle eingesetzt. Subotic fällt wochenlang aus. Owomoyelas traumhaftes Comeback Wieder Sieg im Revierderby Der Kampf der Giganten 21. Spieltag: Als ihn ein Reporter nach dem Spiel mit Messi vergleicht, lächelt Kagawa schüchtern und wendet den Blick ab. Am Ende ist das entscheidende Tor des Japaners in der 45. Minute ein Sahnehäubchen in einem Spiel, das sonst viel solides Backwerk bot ( Taz ). Geile Reaktion 24. Spieltag: Es passt ins Bild einer gefestigten Einheit, dass der Meister nach Zidans Ausgleich sofort zurückschlägt: Gerade einmal 170 Sekunden dürfen sich die Mainzer über den Ausgleich freuen, dann flankt Piszczek von rechts in den Fünfer zu Kagawa, der den Fuß hinhält. So eine Reaktion zu zeigen ist geil, sagt Jürgen Klopp. Die Meisterschaft ist perfekt 32. Spieltag: Als der Schlusspfiff ertönt, rennt Mats Hummels auf die schwarz-gelbe Fanwand der Südtribüne los und schwenkt eine überdimensionale Kunststoffmeisterschale. Die Stars baden sich gegenseitig in Bier, Urborusse Kevin Großkreutz singt ins Mikrofon. Bis sechs Uhr machen die Feierbiester beim Italiener Piazza Navona zu Rinderfilet und Steinbutt sowie in der Disco Label Club Party. Spieltag Ergebnis 3 : 1 1 : 0 2 : 0 0: 0 1 : 2 2 : 1 1 : 2 4 : 0 0: 2 5 : 0 1 : 1 5 : 1 0 : 1 2 : 0 1 : 1 1 : 1 1 : 4 1 : 5 3 : 1 0: 2 1 : 0 0 : 1 3 : 1 2 : 1 0 : 0 1 : 0 1 :6 4 : 4 1 : 3 1 : 0 1 : 2 2 : 0 2 : 5 4 : 0 Löchrige Mauer 00-00_Klapper_Magic_Moments.indd 2 Lewandowkis fünfter Doppelpack Schlechtester Start eines Meisters Rote Karte für Götze 4. Spieltag: Jungstar Mario Götze sitzt nach dem 0:0 zwischen Meister und Vizemeister und der ersten Roten Karte seiner Karriere völlig fassungslos in der Kabine. Er soll gegen Hanno Balitsch nachgetreten und seinen Gegner bespuckt haben. TV-Bilder widerlegen das. Wir haben uns ja schon Sorgen gemacht, wie wir den Jungen auf dem Boden halten können. Schiedsrichter Stark hat sich offenbar berufen gefühlt, dabei mitzuhelfen, raunt Jürgen Klopp. Der DFB sperrt Götze für zwei Partien. Götze verletzt Überlegenes Derby 6. Spieltag: Die junge Mannschaft tut sich schwer damit, in der Liga plötzlich von allen Gegnern gejagt zu werden. 8:4 Torschüsse und 59 Prozent Ballbesitz zur Halbzeit zahlen sich nicht aus. Seit 27 Jahren ist kein Titelverteidiger schwächer in die Saison gestartet. Von wegen Sturmproblem FOTOS: DEFODI (24), DFL (17), PICFOUR 2. Spieltag: In der zehnten Minute bedankt sich Hoffenheims Salihovic aus mehr als 30 Metern Entfernung für die löchrige Dortmunder DreiMann-Mauer mit einem sehenswerten Freistoß und dem Tor des Tages. Der BVB ist zwar die bessere Mannschaft, aber 61 zu 39 Prozent Ballbesitz führen nicht zu Toren. Lehrsatz des Tages von Jürgen Klopp: Auch Dortmunder Spieler sind nur Menschen, die nicht über den Platz fliegen können. 8. Spieltag: Quer durch die Medien heißt es bis zu diesem Tag, Dortmund habe ein Problem im Angriff. Weil in Lucas Barrios der zentrale Spieler noch immer nicht fit sei, weil sich sein Ersatzmann Robert Lewandowski mit dem eigens auf Barrios zugeschnittenen BVBSpiel schwertue. Und dann? Kommt der FC Augsburg. Und Lewandowski trifft! Gleich dreimal! Der BVB hat ein Sturmproblem? Quark! Kampf der Giganten 13. Spieltag: Beim Topspiel gibt es für frierende Zuschauer eine Stunde wenig Erwärmendes. Dann folgt eine große Szene: Götze spielt mit Kagawa Doppelpass, der Ball fliegt in die Luft, Bayerns Boateng verliert ihn aus den Augen, und Götze trifft aus kurzer Distanz zum 1:0 (65.). Klopp: Wir haben nicht die Sterne vom Himmel gespielt, aber wir haben sie vom Himmel verteidigt. 14. Spieltag: Es ist ein holpriges Spiel, mit Phasen, in denen wir fußballerisch Probleme hatten, räumt Dortmunds Mats Hummels ein. Trotzdem wurde es eines der einseitigsten Revierderbys der Geschichte ( Münchner Merkur ). Am Ende steht die Tabellenführung. Effektive Extraklasse 17. Spieltag: Trotz 14:11 Torschüssen und 52 Prozent Ballkontakten kassiert der SC eine herbe 1:4-Schlappe. Borussia ist gnadenlos effektiv: In der ersten Hälfte trifft der BVB mit seinem ersten Torschuss, in der zweiten Hälfte sogar mit den ersten beiden Schüssen. Extraklasse: Stürmer Robert Lewandowski, der erstmals in seiner BundesligaKarriere auswärts doppelt trifft. 18. Spieltag: Die Überlegenheit des Meisters lässt sich anhand einer Szene beschreiben. Nach einem Einwurf schnappt sich Robert Lewandowski den Ball, lässt Heiko Westermann und Dennis Aogo ganz alt aussehen und vollendet per Lupfer. Es ist das 2:0 im extrem einseitigen Auswärtsspiel beim Hamburger SV. Schlechte Nachricht für den BVB: Mario Götze, der seit dem 17. Spieltag zwangspausiert, wird wegen einer Schambeinentzündung noch wochenlang ausfallen. Dortmund zaubert wieder 23. Spieltag: Hannover 96 findet eine Stunde praktisch nicht statt, heizt der Borussia nach dem Anschlusstor aber ein wie lange kein Team mehr. Aufgrund der Torchancen (22:6 Torschüsse für Borussia Dortmund) am Ende aber ein mehr als verdienter Erfolg für den BVB, der für drei Spieltage im VIVAWEST-Trikot spielt. Stark: Lewandowski trifft zum fünften Mal in dieser Saison doppelt. 27. Spieltag: Dortmunds Rückkehr zum Zauberfußball: Selbst der erste Rückstand in der Bundesliga seit dem elften Spieltag bringt den Titelverteidiger nicht ins Wanken. Lukasz Piszczek (26.), Shinji Kagawa (47./80.), Robert Lewandowski (52.), Ilkay Gündogan (79.) und Ivan Perisic (84.) sorgen für klare Verhältnisse. Wenn wir ins Laufen kommen, ist es schwer, gegen uns zu bestehen, urteilt Klopp. Zwei Tage später verlängert der immer noch verletzte Mario Götze seinen Vertrag bis 2016., Die Schale ist in Dortmund 34. Spieltag: Durch den 4:0-Sieg wurde der BVB zum ersten Bundesligisten, der eine Spielzeit mit 81 Punkten abschließen konnte. Sebastian Kehl nahm die Meisterschale in Empfang, Zuschauer jubelten ihm zu, viele sammelten Rasenstücke als Andenken ein. Das Team ließ die Rekordsaison im Restaurant View ausklingen. Verrücktestes Spiel des Jahres Meisterschaftskandidat 26. Spieltag: Das ist wirklich ein toller Geburtstag, der mir ewig in Erinnerung bleiben wird, sagt Kagawa. Kein Wunder: Borussia Dortmunds Regisseur erzielt sein erstes Bundesliga-Tor mit dem Kopf. Erstmals sprechen die BVBProfis von der Meisterschaft. 28. Spieltag: Die Westfalen müssen sich nach 2:0-Führung und 2:3-Rückstand noch mit einem 4:4 (1:0) gegen Stuttgart zufriedengeben. Gentner entreißt dem BVB in der Nachspielzeit den Sieg. Klopp staunt: Ein Spiel mit solchen Führungswechseln habe ich noch nie erlebt. Fredi Bobic, Sportdirektor der Stuttgarter, grinst und formuliert: Einfach super. Da geht einem wirklich das Zäpfchen ab :28

10 Dortmunder Jungs Zeljko Buvac, Kotrainer Julian Koch, Abwehr Matthias Meise, Zeugwart Jumpei Yamamori, Kagawas Dolmetscher Lukasz Piszczek, Abwehr Jürgen Klopp, Trainer Sebastian Kehl, Mittelfeld Ivan Perisic, Mittelfeld Neven Subotic, Abwehr Wolfgang de Beer, Torwarttrainer Oliver Bartlett, Kotrainer Patrick Owomoyela, Abwehr Shinji Kagawa, Mittelfeld Marcel Schmelzer, Abwehr Kevin Großkreutz, Mittelfeld Frank Gräfen, Zeugwart Peter Krawietz, Kotrainer Ilkay Gündogan, Mittelfeld Felipe Santana, Abwehr Robert Lewandowski, Sturm Sven Bender, Mittelfeld Chris Löwe, Abwehr Fritz Lünschermann, Teammanager Peter Kuhnt, Physiotherapeut Thorben Voeste, Physiotherapeut Christian Schulz, Busfahrer Andreas Schlumberger, Fitnesstrainer Mario Götze, Mittelfeld Florian Kringe, Mittelfeld Mitchell Langerak, Torhüter Thomas Zetzmann, Physiotherapeut Lucas Barrios, Sturm Dr. Heiner Langenkamp, Sportpsychologe Moritz Leitner, Mittelfeld Roman Weidenfeller, Torhüter Meistermacher Jürgen Klopp freut sich über dieses Extraposter mit allen Highlights der Saison und ergänzt es mit Notizen, die typische Klopper sind 00_Klapper_Mannschaftsfoto.indd 2 FOTOS: DEFODI.DE, BVB (AUTOGRAMMKARTEN) Alle Spiele, alle Tore Entspannt und gut gelaunt: Das exklusive Foto entstand am 25. April 2012 am Trainingsgelände des BVB in Dortmund-Brackel. Die Meisterschaft war zu diesem Zeitpunkt schon entschieden :30

11 16 SEBASTIAN KEHL, MITTELFELD Der King of Cool Er ist eine Kategorie für sich. Nach zahllosen Verletzungen läuft es bei Sebastian Kehl im Herbst der Karriere wieder gut. So gut, dass er die schönsten Momente am liebsten in Flaschen abfüllen würde TEXT FREDDIE RÖCKENHAUS Vorbild Steve McQueen Eine gewisse Ähnlichkeit mit der Hollywood-Legende ist durchaus beabsichtigt Freddie Röckenhaus (54) ist Journalist, Dokumentarfilmer und Autor des Buches Kennen Sie Borussia? 365 trickreiche Fragen für echte BVB- Fans. Als Redakteur war er jahrelang bei der Zeit und der Süddeutschen Zeitung tätig und erhielt unter anderem 2005 den Henri-Nannen- Preis. Er hat auch das Porträt über Mats Hummels auf Seite 42 verfasst DER TYP AUF SEINEM T-SHIRT sieht ihm erstaunlich ähnlich: die Wangenfurchen, die Mundpartie, die mittelblonden, kurzen Haare. Wer nicht genau hinschaut, könnte glauben, dass Sebastian Kehl ein Foto von sich selbst auf sein T-Shirt hätte drucken lassen: Steve McQueen lächelt, und Sebastian Kehl lächelt. Und das ist merkwürdig stimmig. Denn der King of Cool galt als eine Art Antiheld. Filme wie Bullitt, Papillon oder Die glorreichen sieben machten ihn zu einem Star, der immer eine Kategorie für sich war. Ein bisschen wie Sebastian Kehl, der gerade die wahrscheinlich beste Fußballsaison seines Lebens gespielt hat. Kehl ist jetzt 32 Jahre. Er selbst nennt es den Herbst der Karriere. Und wenn man sich die Liste seiner Verletzungen in den vergangenen sechs Jahren ansieht, dann grenzt es an ein Wunder, dass der Mann überhaupt noch dabei ist. Ich denke, sagt er selbst, dass es schon ein Zeichen von Qualität ist, wenn man sich immer wieder herankämpft und über so einen langen Zeitraum immer vorne mitspielen kann. Und er sagt das mit dieser leicht übertriebenen Nüchternheit, die man aus seinen Interviews kennt, wenn Kameras und Mikrofone auf ihn gerichtet sind. Vor ungefähr einem Jahr, als Borussia Dortmunds Spieler und die Entourage des BVB im View auf dem Dach des Dortmunder U die Meisterschaft feierten, war Sebastian Kehl auch etwas nüchterner als alle anderen. Klar, er hatte gerade seinen zweiten Meistertitel mit Dortmund gewonnen. Aber 2002, ein halbes Jahr nach seinem Wechsel zur Borussia, hatte sich Kehl als mittendrin empfunden im damaligen Star- Ensemble. Er spielte praktisch immer, meist 90 Minuten lang, und wurde mit der Nationalmannschaft FOTO: DEFODI.DE, INTERTOPICS

12 18 SEBASTIAN KEHL, MITTELFELD Als Kapitän hat er die Mannschaft sympathisch und dynamisch auf einen Fußballgipfel geführt. Europa darf sich auf ihn freuen Ullrich Sierau, Oberbürgermeister von Dortmund Zwei Meisterfeiern: Sebastian Kehl mit Kindern 2011 und mit Mats Hummels (l.), der ihm nach der Titelverteidigung eine Bierdusche verpasst Vom Rand des Teams ins Epizentrum des Erfolgs Vizeweltmeister. Und das mit 22 Jahren. Bei der Meisterfeier 2011 aber fühlte sich Kehl nur noch als Anhängsel einer blutjungen Truppe. Das wurmte den nach eigener Einschätzung manchmal überehrgeizigen Kehl. So richtig, lamentierte er damals, während die anderen die Pils-Fontänen durch den Raum schossen, ist man ja nicht Meister, wenn man nur ein paar Spiele gemacht hat. Während alle feierten, schien Kehl beinahe etwas wehmütig. An den Trost, dass er ja in der nächsten Saison wieder richtig dabei sein könne, jetzt, wo endlich alle Verletzungen überwunden waren, konnte Kehl kaum selbst glauben. Die Zeit scheint gegen einen zu ticken, der über 30 ist, in einer Mannschaft von Teenagern und Videogamern, die vor Energie nur so überschäumen. Der beste Kehl, seit Klopp Trainer ist Ein knappes Jahr später ist Sebastian Kehl so sehr mittendrin, wie er sich das in all seinem Ehrgeiz schon bei der Meisterschaft 2011 ersehnt hatte: Mannschaftskapi tän, Stammspieler, unter den Top Ten in der Notentabelle der Bundesliga-Feldspieler, eine ganze Saison so gut wie unverletzt überstanden. Und dann noch das 1:0 gegen den FC Bayern, sein eigenes 2:1-Siegtor beim Derbysieg, direkt vor der Nordtribüne, dem Epizentrum der Schalke-Fans. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp drückt Kehl auf dem Spielfeld, als wäre der sein Erstgeborener. Ich gönne es Sebastian ganz besonders, sagt Klopp, weil ich weiß, wie er gelitten hat, dass er in den letzten Jahren durch die Verletzungen oft nur eine Nebenrolle spielen konnte. Und Klopp sagt auch: Ich weiß nicht, ob er schon mal besser gespielt hat aber wir sehen derzeit den besten Sebastian Kehl, seit ich hier 2008 angefangen habe. FOTOS: DAN LARYEA, DEFODI (2) Für die Stiftung Roter Keil, die sich weltweit gegen Kindesmissbrauch einsetzt, signiert Kehl vor der Versteigerung ein Auto Wenn Kehl im Steve-McQueen-T-Shirt dasitzt und über den Fußball spricht, den seine Mannschaft gerade spielt, kann man erleben, wie die ganze Coolness für Augenblicke verschwindet. Dann bricht sich die Begeisterung Bahn über sein spätes Fußball-Schicksal: Spaß hat natürlich auch immer mit Erfolg zu tun, sagt er, aber dieses Klopp-System liegt mir einfach wahnsinnig. Den Gegner jagen, durch Präsenz den Ball erobern, das war immer mein Spiel. Nur, dass er jetzt in jeder Spielminute das Gefühl hat: Das ist jetzt alles viel intensiver. Alle spielen mit, angefangen mit dem Sturm. Es ist großartig, wenn du merkst: Egal, wo der Gegner hingeht, wir sind schon da. Der Manndecker spielt auf die rechte Seite, und du weißt genau, dass Kevin (Großkreutz) dort schon auf ihn anläuft. Du kannst selbst starten, weil du weißt, dass du den Gegner zwingst, den einzigen möglichen Pass zu spielen, in den du wiederum reinlaufen kannst. Kehl kann sich über Dortmunds Jagd- und Balleroberungs-Fußball regelrecht in Leidenschaft hineinerzählen. Der einzige ernsthafte Kritiker ist Sohn Luis Was wir jetzt spielen, sagt er, hat etwas von Schach. Nicht im Sinne von statischem Rasenschach, sondern in dem Sinne, dass du den Gegner dazu treiben kannst, Fehler zu machen. Dieses taktische Spiel mit hohem Laufaufwand, mit viel Aggressivität beim Versuch, den Ball zu erjagen und zu erobern es ist genau das Spiel, von dem ein Spielertyp wie Kehl immer geträumt hat. Sein fünfjähriges Söhnchen Luis ist derzeit vermutlich der einzige ernsthafte Kritiker: Er sagt immer, dass ich zu wenig Tore schieße. Und dazu grinst Kehl, wie es Steve McQueen nicht charmanter könnte. An der Analyse, dass es für einen Fußballer mit 32 Jahren allmählich herbstelt, ändert das Hochgefühl der Meisterschaft 2012 allerdings wenig. Auf unserem Niveau ist Fußball von einer unglaublichen Schnelllebigkeit. Was du vor drei Wochen erreicht hast, zählt heute kaum noch etwas. Unsere Triumph fahrt 2011 es kommt mir so vor, als wäre ich vor drei Wo chen über den Borsigplatz gefahren. Deshalb würde er gerne die schönsten Momente des Lebens abfüllen wie ein Parfüm um später immer wieder da - ran schnuppern zu können und sich das Gefühl wie einen Duft zurückzuholen. Als Spieler im Stadion bist du wie in einem Tunnel. Du nimmst manches wahr, wenn zum Beispiel Ivan Perisic nach seinem Tor zum 4:3 gegen Stuttgart auf die Südtribüne zurennt, und die Bierbecher fliegen in die Luft und die Zeit steht still. Aber du kriegst eigentlich viel zu wenig von der Begeisterung mit. Es wäre wunderbar, wenn man das festhalten und nacherleben könnte. Jemand, erzählt er, habe ihm einmal geraten, ein Tagebuch der guten Erfahrungen zu führen. Alles aufzuschreiben, was ihm Gutes passiert. Er hat das bisher noch nicht gemacht, aber er hätte gerne so ein Buch. Eins, in dem die Seiten leer blieben über die Zeiten, in denen er nur sechs Spiele in einer Saison machen konnte wegen der entzündeten Wunde nach dem Tritt von Hasan Salihamidzic, wegen der Adduktoren- OP. Und wer weiß, was da noch alles war. Nur die gu ten Tage könnte man nachlesen. Aber das ist ja das Schöne im Leben: Es geht weiter. Und wenn einer wie Kehl, seit mehr als zehn Jahren in Dortmund, einmal nicht mehr Gegnern den Ball abjagt, wird er der Borussia bestimmt erhalten bleiben. Und vielleicht fängt er jetzt doch an, das Tagebuch zu schreiben.

13 20 JÜRGEN KLOPP, TRAINER Auf Augenhöhe: Klopp und Benedikt Stampa (r.), seit der Saison 05/06 Intendant des Konzerthauses Dortmund Am liebsten würde ich Geige spielen BVB-Trainer Jürgen Klopp und der Dortmunder Konzerthaus-Intendant Benedikt Stampa im Gespräch über die Gemeinsamkeiten zwischen Klassik und Fußball und ihren unterschiedlichen Umgang mit den Stars nach Feierabend TEXT DR. WOLFRAM KIWIT FOTOS: DIETER ROESELER/LAIF, DIETER MENNE, Wie oft waren Sie schon am Arbeitsplatz des anderen? BENEDIKT STAMPA: Ich war 20- bis 30-mal im Stadion. JÜRGEN KLOPP: Wahrscheinlich zu Top-Spielen, so ein Rosinenpicker. Zählt bei euch auch Otto? STAMPA: Na klar. KLOPP: Dann war ich einmal im Konzerthaus. Bei Otto. Sehr lustig. STAMPA: Guter Anfang, aber da geht noch was, wir haben noch mehr im Programm Was bedeutet denn Musik für den Trainer? KLOPP: Als Kind habe ich Keyboard gelernt. Damals hieß das noch Elektro orgel. An Weihnachten haben wir gespielt, meine Schwester an der Flöte, ich an den Tasten. Aber richtig gefesselt hat mich das Instrument nicht. Ich höre total gerne Musik, bin aber noch nicht bis zur Klassik vorgedrungen. STAMPA: Das kann ja noch kommen KLOPP: Mag sein. Heute kann ich mir nicht vorstellen, mich in eine Oper zu setzen, eher ins Musical. Aber meine Frau sagt gerne, dass ich noch in das Alter kommen werde. Ich warte noch drauf. Was bedeutet Fußball für den Intendanten? STAMPA: Eigentlich bin ich ja Basketballer, das ist der Sport, mit dem ich groß geworden bin. Beim Fußball bin ich Fan. Das war schon in der Schule so, ich fand Mozart, Beethoven und Fußball gut KLOPP: o Gott, damit steht man aber alleine in der Ecke auf dem Schulhof STAMPA: da haben wir ja Fußball gespielt. Als ich in Hamburg gelebt habe, war der BVB für mich eine Verbindung zur Heimat. Übrigens auch Atze Schröder, der ja wie ich aus Emsdetten kommt. KLOPP: Dann bist du also einer der wenigen, der weiß, wie Atze Schröder ohne Perücke aussieht. Wenn Sie sich ein großes Orchester vorstellen, welches Instrument würde zu Ihnen passen? KLOPP: Am liebsten würde ich Geige spielen. Eine wahnsinnige Herausforderung. An der Musik inte - ressiert mich der Fleiß, der notwendig ist, Leistung zu erbringen. Wenn es nach meinem Temperament geht, würde ich im Orchester eher am Schlagzeug sitzen. Welche Position ist für den Intendanten die richtige in einer Fußballmannschaft? STAMPA: Abwehr. Ich war auch im Basketball Zerstörer, Defensivspieler. Ich liebe körperliches Spiel, hinten rechts stehen und dem Gegner klarmachen: Hier kommst du nicht vorbei. Dein Weg endet hier. Auf dem Feld war ich der, den man nicht geliebt hat. KLOPP: Da können wir uns die Hand reichen. STAMPA: Privat bin ich völlig anders. Und im Job bin ich der kreative Stratege. Meine Frau, die ich mit 17 kennengelernt habe, findet mich auf dem Sportplatz nicht so toll KLOPP: meine Frau hat mich glücklicherweise kennengelernt, als ich schon aufgehört hatte zu spielen. Das war auch gut so. Was macht eigentlich ein Konzerthaus-Intendant? In einem Satz bitte. STAMPA: Er bringt die bestmöglichen Interpreten mit dem größtmöglichen Publikum zusammen und macht daraus einen unvergesslichen Abend. Ist ein Trainer eher ein Dirigent oder ein Intendant? KLOPP: Auf keinen Fall ein Intendant. Ich interessiere mich für den wirtschaftlichen Hintergrund, aber konzentriere mich auf meinen Job. Der ist vergleichbar mit einem Dirigenten: Wir müssen beide im richtigen Moment die richtige Entscheidung treffen. Den Taktstock brauche ich nicht, bei mir ist ein gutes Auge wichtiger als ein gutes Gehör. Einen guten Trainer erkenne ich ausschließlich daran, wie die Mannschaft spielt. Am Ende muss das Gesamtprodukt stimmen. Ich nehme an, das ist bei Dirigenten auch so. STAMPA: Trainer und Dirigent haben auch gemeinsam, dass sie ihr Team vor dem Spiel prägen. Beim Dirigenten ist die Probenarbeit entscheidend, im Fußball Training und Einstellung der Mannschaft. Beim Konzert kann der Dirigent nur noch zum Teil Einfluss nehmen, er kann aber kraft seiner Aura das Orchester zum Höhepunkt treiben. Die Handschrift eines Dirigenten ist ähnlich der Handschrift eines Trainers. KLOPP: Ja, wir sind auch ähnlich limitiert. So ist die Qualität der Spieler auf beiden Feldern mit entscheidend. Die große Kunst ist, aus dem, was man hat, das Beste zu machen. Worauf ich am meisten achte und womit ich praktisch schon nerve, ist der Charakter unseres Spiels. Bei mit ist es das Umschaltspiel. Wenn man mich mit 95 Jahren an einen Trainingsplatz stellt, werde ich gucken, wie die Mannschaft umschaltet STAMPA: In die Musik übersetzt bedeutet das, die Übergänge zu dirigieren. Ein guter Dirigent ist in der Lage, bei einer großen Symphonie an den wichtigen Stellen die Instrumentengruppen zusammenzuführen und die Übergänge zu modellieren. Ein schlechter Dirigent macht nur die große Geste. Ein guter Trainer ist wahrscheinlich auch fähig, für die Nahtstellen des Spiels die richtigen Akzente zu setzen. Dr. Wolfram Kiwit, 50, ist Chefredakteur der Ruhr Nachrichten, hat diese Saison kein Heimspiel ausgelassen und natürlich auch manches Konzert im Konzerthaus gehört

14 22 JÜRGEN KLOPP, TRAINER ANDY SCHADE, VORSÄNGER 23 Was eure Südtribüne ist, ist unser Parkett Benedikt Stampa KLOPP: Ja, ich kann Fußball im Kopf spielen, mir die Abläufe vorstellen. Das mache ich unglaublich oft. Für eine Symphonie kann ich mir das nicht vorstellen, aber Dirigenten können das bestimmt. STAMPA: Ja, Spitzenmusiker hören das Orchester, wenn sie eine Partitur lesen. KLOPP: Wenn jemand am Klavier sitzt, hat er dann das ganze Stück im Kopf stets präsent? STAMPA: Ein guter Pianist hat sein Stück verinnerlicht. Der Ablauf ist mechanisch, wie ein Fußballspieler, der die Bewegungsabläufe auch draufhat. Dazu kommt die Interpretation. Der Pianist kommt in eine Trance, die Musik strömt durch ihn hindurch. Das sind schon ungewöhnliche Menschen. Wie manche Fußballer KLOPP: ja klar, meine Spieler sind natürlich absolut außergewöhnliche Fußballer, sonst wären sie nicht in dieser Mannschaft. Aber außerhalb des Fußballplatzes sind das ganz normale Jungs. STAMPA: Das ist bei uns nicht anders. Ein Weltstar wie Esa-Pekka Salonen kommt mit einer Plastiktüte zum Auftritt, in der sich Partitur und Dirigentenstab befinden. Nach dem Konzert verabschiedet er sich und sagt: Ich muss jetzt Champions League gucken. Wie viel Nähe und wie viel Distanz muss man als Trainer und als Intendant zu den Künstlern haben? STAMPA: Ich muss ein Repertoire für verschiedene Künstler haben. Anne-Sophie Mutter will anders behandelt werden als Esa-Pekka Salonen oder die Wiener Philharmoniker. Und natürlich sitze ich abends oft nach dem Konzert mit Künstlern zusammen. Das gehört dazu. KLOPP: Ich gehe mit den Jungs nicht weg. Ich bin Trainer, seit ich 33 Jahre alt bin. Da war ich so alt wie die Spieler. Zudem bin ich jung Vater geworden und war nie der Typ, der abends oft unterwegs ist. Natürlich bin ich immer für meine Spieler ansprechbar. Deshalb liegt auch mein Handy immer neben dem Bett. Ich habe ja auch einen Erziehungsauftrag und lege die Verhaltensregeln komplett fest. STAMPA: Das ist bei uns anders. Als Intendant ist es wichtig, eine eigene Linie zu haben, man darf sich nicht bestimmen lassen. Gerade von den Stars, den Groß-Diven wie Anna Netrebko. Wenn du Künstler so nimmst, wie sie genommen werden wollen, hast du verloren und läufst nur hinterher. Du brauchst eine eigene Autorität, zum Beispiel für Honorarverhandlungen. Klassische Musik ist ja inzwischen ein globalisiertes Millionengeschäft. Die Stars geben 60 Konzerte im Jahr rund um die Welt. Tokio, Madrid, Moskau, New York, Dortmund wir wollen alle dieselben Künstler. Es ist auch ein Kampf um Ressourcen. KLOPP: Du musst diese Leute mit ins Stadion bringen. STAMPA: Du glaubst nicht, wie viele der großen Musiker sich für Fußball interessieren. KLOPP: Wenn Anne-Sophie Mutter mal ins Stadion will kein Problem. Dass wir einen neuen Spieler mit Konzertkarten locken, glaube ich aber nicht. Falls doch, weiß ich auch nicht, ob ich den haben will. Wie wichtig ist professionelle Kritik? KLOPP: Ich habe mit Kritik überhaupt keinen Vertrag. Das hat für mich keine Relevanz. Alles, was ich über die Medien aufnehme, tue ich nur, um zu wissen, was meine Spieler denken könnten. STAMPA: Für das eigene Ego ist eine Besprechung im überregionalen Feuilleton gut. Wichtiger ist aber das Publikum. Das ist in Dortmund toll. Was eure Südtribü ne ist, ist unser Parkett. KLOPP: Im Gegensatz zu euch ist unsere Leistung messbar. Am Ende zählt der Platz in der Tabelle. STAMPA: Ja, das fehlt uns. Auch bei uns ist oft die Rede davon, wir spielen in der Champions League der Musik. Aber das ist ein Urteil, kein Tabellenplatz. Was wäre Ihre erste Entscheidung im Job des anderen? STAMPA: Das wäre Blasphemie. Es gibt keinen besseren als Jürgen Klopp. KLOPP: Eine Tabelle für Konzerthäuser. Bleibt man mit einem Zeitvertrag eigentlich Wanderarbeiter in einer Stadt? STAMPA: Mann muss ankommen. Nur aus dem Geist der Stadt heraus kann man Qualität schaffen. Mit den Menschen hier. Ich möchte eine Ära prägen, etwas Nachhaltiges aufbauen. KLOPP: Ich wollte auch immer nachhaltig Dinge verändern. Mein Kotrainer und ich arbeiten seit elf Jahren durch und wurden nicht einen Tag infrage gestellt. Das gibt es eigentlich nicht in dieser Branche. Wir denken nicht darüber nach, ob es woanders noch besser sein könnte. Für mich ist es der größte Luxus überhaupt, nicht wandern zu müssen. Es gehört ja auch dazu, dass man etwas hinterlässt. Und dieser Verein ist richtig geil. Wann sind Sie glücklich? KLOPP: Immer wieder mal. STAMPA: Wenn bei einem Konzert nach dem letzten Ton einen Moment Stille herrscht und sich alle einig sind, dass das ein großer Abend war. Klopps Top Five 1. Baron von Borsig (Winnie Appel): Pöhler von Dortmund 2. John Miles: Music 3. Tina Turner: The Best 4. Pink Floyd: The Wall 5. Queen: We Are the Champions Das hört Stampa gern 1. Gustav Mahler: Sinfonie Nummer neun 2. Anton Bruckner: Sinfonie Nummer acht 3. Frédéric Chopin: 24 Préludes 4. Giacomo Puccini: Tosca 5. Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen FOTO: DEFODI.DE Borussias Barde Wenn die Fans im Stadion singen, gibt Andy Schade meistens den Ton an. Er ist der Vorsänger für die Südtribüne und seit Jahren Kult im Klub TEXT MICHAEL SCHOPHAUS ALS ANDY SCHADE zum ersten Mal vor dieser Wand stand, hatte er Angst, dass ihm die Stimme versagen würde. Was ihn dort erwartete, überstieg alles, was er bisher erlebt hatte: Seine Bühne stand vor über Menschen auf der Südtribüne. Hier sollte er von Ruhm, Würde und Leidenschaft singen. Beim ersten Mal zitterte das Mikro in seiner Hand. Bei jedem Refrain, den ihm die dicht gedrängte Menge entgegenbrüllte, spürte er die Wucht bis in den Magen. Nuuull! Neuuun! Ich hätte nie gedacht, dass ich es überleben würde, sagt er heute. Doch seit jenem Moment vor sechs Jahren hat sie ihn nicht mehr losgelassen: diese Wand, dieser Berg der Gefühle, 40 Meter rauf bis unters Dach. Sein Lied, das die Fans stets hören wollen, heißt: Wir sind alle am Borsigplatz geboren. Es ist Kult geworden im Klub, genauso wie Andy selbst; die Fans stimmen es vor jedem Spiel oft selbst an, im Internet hat es über 1 Million Klicks. Eigentlich ist Andy Metzger, seinem Vater zuliebe hat er etwas Anständiges gelernt. Aber mit sechs Jahren bekam er eine Gitarre, seitdem war es um ihn geschehen. Er spielte den Gästen im Speiselokal seiner Eltern im sauerländischen Wiblingwerde Ständchen von Mike Krüger vor. Später war er Saitenknecht, wie er es selbst nennt, in zahlreichen Bands aus der Umgebung. Eines Tages erhielt er den Anruf, der sein Leben auf den Kopf stellen sollte. Als das Angebot von der Borussia kam, sagt Andy, 44, war ich stolz wie nie zuvor. Ich Sauerländer durfte in Dortmund den Ton angeben. Bis heute hat er nichts von diesem Glück verloren. Wie heißt es in seinem Song? Die Menschen im schwarzen und gelben Ruhrgebiet werden immer stolz an deiner Seite sein. Eben.

15 KLAUS ENGEL, EVONIK 25 Ein Geschäft aus Leidenschaft Zwischen Evonik-Chef Klaus Engel und den Dortmundern hat sich eine Beziehung entwickelt, die über eine Geschäftsbeziehung weit hinausgeht. Obwohl niemand bestreiten würde, dass es auch eine solche ist eine sehr erfolgreiche TEXT CARSTEN KNOP, WERNER STURBECK Nach einem Spiel gegen den SC Freiburg übergibt Roman Weidenfeller sein Trikot an Klaus Engel. Auch Sabine Engel gefällt das Geschenk Evonik-Chef Klaus Engel gratuliert Jürgen Klopp am 5. Mai in Dortmund. Der BVB wird zum zweiten Mal in Folge Meister FOTOS: DEFODI.DE (4), BERGMANN/FAZ.NET, PRIVAT AM ANFANG DIESER SAISON stand ein verkorkster Start. So schlecht war noch kein Meister in die neue Saison gekommen. Am Ende steht ein neuer Ligarekord. So oft wie der BVB hat in der Geschichte der Bundesliga noch keine Mannschaft hintereinander gewonnen. Dieser Erfolg war alles andere als gewiss, als Borussia Dortmund und Evonik Industries in der ersten Februarwoche 2012 den Sponsorenvertrag vorzeitig um drei Jahre verlängerten: Deshalb wird der Essener Spezialchemiekonzern als Hauptsponsor des einzigen börsennotierten deutschen Fußballvereins bis Mitte 2016 jährlich 10 Millionen als Grundbetrag an den BVB überweisen. Dazu kommen im Erfolgsfall Prämien für den Gewinn der deutschen Meisterschaft, des DFB-Pokals oder die Teilnahme an europäischen Wettbewerben, präzisiert der Evonik-Vorstandsvorsitzende Klaus Engel. Und nun freut sich der promovierte Chemiker darauf, dass der BVB mit vielen sportlichen Erfolgen die Prämien-Ausgaben seines Konzerns in die Höhe treiben wird. Was den alten und neuen deutschen Meister auszeichnet und seine Fans begeistert, ist gut auch für Evonik als Hauptsponsor, sagt der Spitzenmanager nicht ohne Hintergedanken an den häuslichen Frieden. Früher war es für ihn nicht einfach, samstags die Sportschau einzuschalten. Heute begeistert sich auch die Ehefrau im Stadion an der erfolgsorientierten Spielfreude der Jungs um Trainer Jürgen Klopp. Engel und der BVB verfolgen ähnliche Ziele Mit der erfolgreichen Verteidigung des Meister titels hat die junge, leidenschaftliche Mannschaft den traditionsreichen Fußballverein wieder auf das Top niveau früherer Zeiten zurückgespielt. Und in einem regelrechten Vertragsmarathon hatte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke um den Jahreswechsel die zurückgewonnene Stärke des vor wenigen Jahren noch existenzgefährdeten Bundesligisten demonstriert: Erst wurde der Gladbach- Erfolgsgarant Marco Reus für stolze 17 Mil lio nen eingekauft, dann vor Vertragsablauf Trainer Jürgen Klopp nebst Sportdirektor Michael Zorc bis 2016 an den Verein gebunden. In diesem Moment griff Evonik-Chef Engel zu. Zwei Jahre vor Vertragsablauf erneuerte er den Vertrag als Hauptsponsor, mit dem das Unternehmen 2006 dem BVB, damals in tiefer Krise, geholfen hatte. Die Lebensweisheit Never change a winning team passt zum Naturell des bodenständigen Engel. Er weiß um die Marketing-Erkenntnisse, wonach der Nutzen von Sponsorengeldern im Laufe der Jahre abnimmt. Aber ihn begeistert der Erfolg des BVB. Und als Evonik-Chef hat er ambitionierte Ziele, in die sich eine Wesensverwandtschaft mit dem traditionsreichen Dortmunder Verein gut fügt: noch besser werden. Die Erneuerung des Hauptsponsorenvertrages ist keine Selbstverständlichkeit; schließlich geht es um viel Geld. Aber der BVB ist sechs Jahre nach seiner schärfsten Krise nicht nur sportlich, sondern auch betriebswirtschaftlich in den Kreis der Spitzenteams der Bundesliga zurückgekehrt. Das hilft nicht nur wirtschaftlich dem Traditionsverein, sondern stärkt auch seinen Ruf im In- und Ausland. Von diesem Erfolg wiederum wollen die Sponsoren ebenfalls profitieren. Der BVB hat im Existenzkampf in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehntes dem Essener Konzern viel zu verdanken. Inzwischen aber ist die Geschäftsverbindung keine Einbahnstraße Carsten Knop (o.) ist Ressortleiter Unternehmen der FAZ und besitzt die BVB-Gene seit seiner Geburt 1969 in Dortmund. Werner Sturbeck (Jahrgang 1949), der für die FAZ aus Düsseldorf schreibt, ist vom leidenschaftlichen Comeback des BVB fasziniert

16 KLAUS ENGEL, EVONIK 27 Klaus Engel und Hans-Joachim Watzke (Foto l.) flankiert von Jürgen Klopp und Michael Zorc (Foto r.) Der BVB-Faktor entsteht aus logischer und systematischer Arbeit mehr. Fünf Jahre nach dem Tiefpunkt in der mehr als 100-jährigen Vereinsgeschichte hat der BVB zweimal in Folge den Meistertitel geholt. Das bringt auch Evonik etwas. Denn beim Blick auf den wirtschaftlichen Erfolg hat Engel zwar keine Probleme: Der Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr war höher als je zuvor. Aber als Vorlieferant für Branchen wie etwa Automobilbau, Kosmetik sowie Lack- und Farbenindustrie bleibt der Name Evonik der Öffentlichkeit erst einmal unbekannt. Zwei Partner mit bewegter Vergangenheit Daher ist das aus der Partnerschaft mit dem BVB entstammende Image eines sympathischen Unternehmens hilfreich: Vor der ersten Meisterschaft kannte jeder zweite Deutsche Evonik, ein Jahr später sind es zwei von drei, weiß Engel aus Umfragen. Der soeben erfolgreich verteidigte Titel beflügelt diesen Aufwärtstrend. Es gibt nicht zu unterschätzende Effekte, der Bekanntheitsgrad des Unternehmens insgesamt in der Gesellschaft, die Wahrnehmung als Arbeitgeber oder die Sympathiewerte im In- und Ausland, sagt Engel. Der Blick auf jüngste Umfragen zeigt: Der BVB genießt unter Fußballfans in Deutschland die höchsten Sympathiewerte, weit vor Bayern München. Und dieses gute Image färbt ab. Wer Evonik als BVB-Sponsor kennt, findet das Unternehmen deutlich sympathischer, moderner und kreativer als diejenigen, denen das Engagement unseres Konzerns nicht bekannt ist, erklärt Engel. Der BVB als Sympathieträger hilft uns auch im Ausland und vor allem in unseren Wachstumsmärkten in Asien. Dort ist die Begeisterung für die europäischen Ligen sehr groß. Immerhin schauen 150 Millionen Chinesen die,sportschau. Eine weitere Parallele: Ebenso wie die Borussia hat auch Evonik eine bewegte Vergangenheit. Eine starke Wurzel des Unternehmens ist der Steinkohlenbergbau, der beim Wiederaufbau Deutschlands eine wichtige Rolle spielte. Das erklärt die tiefe Verbundenheit von Evonik zum Revier. So, wie der auslaufende Bergbau im Ruhr gebiet zu einem Strukturwandel geführt hat, so hat sich Evonik vom Revierkonzern zum globalen Spe zial chemieanbieter entwickelt. Gleichwohl: Sechs Jahre nach dem Einstieg als Hauptsponsor des BVB wäre eine neue Marketingstrategie nicht ungewöhnlich gewesen. Aber für Engel hat die Partnerschaft zweier erfolgshungriger Freunde ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Der BVB-Faktor ist das Ergebnis einer logischen und systematischen Arbeit, sagt er, und ebendiesen Weg verfolge er auch bei Evonik. Dabei ist eigentlich alles nur ein Geschäft: Das Unternehmen gibt Geld, und die Sportler bringen ihre Popularität in die Partnerschaft ein. Doch dann steht man im Stadion und erlebt den Kampfeswillen der BVB-Spieler und die Begeisterung der Fans. Das reißt mit, das lässt niemanden kalt. Und plötzlich wird aus dem Geschäft eine Leidenschaft, schwärmt der Evonik-Chef. Mit diesen Erfahrungen steht er in dem Konzern, der in Deutschland viele Produktionsstätten auch außerhalb Nordrhein-Westfalens betreibt, nicht allein. Auch Anhängern anderer Bundesligisten unter den Beschäftigten imponiert das innovative BVB-Konzept. Diese Sympathien kann man in Essen an den von Mitarbeitern aus allen Landesteilen georderten Eintrittskarten ablesen: Seit der Euro-Krise ist die BVB- Karte die härteste Währung in Europa, sagt Engel nicht nur im Spaß. FOTOS: EDGAR SCHOEPAL, DIETER MENNE, WITTERS Engel und Kagawa: Der Vorstandschef überreicht einen Spendenscheck für Hilfsprojekte im japanischen Erdbebengebiet

17 28 ROMAN WEIDENFELLER, TORWART Auf dem Boden geblieben BVB-Torwart Roman Weidenfeller freut sich darüber, dass es beim Schützenfest in seiner Heimat noch immer heißt: Da ist ja der Roman und nicht: Das ist doch Herr Weidenfeller, der Fußballstar Der Riese aus dem Westerwald In dieser Saison ist Roman Weidenfeller endgültig zur Leitfigur des Teams geworden. Sein Markenzeichen: Loyalität, Bodenständigkeit und Nachhaltigkeit TEXT JÜRGEN BERTRAM Nach dpa und Spiegel kam der Journalist, Jahrgang 1940, zum NDR-Fernsehen, das ihn 1983 für 13 Jahre als Korrespondenten nach Asien (Singapur, Peking) schickte. In seinem Buch Torschrei schildert Bertram die eigene Jugend nach dem Zweiten Weltkrieg und seine Fußballbegeisterung. Nicht die einzige Leidenschaft, die er mit Roman Weidenfeller teilt DER HANDSCHLAG, mit dem mich Borussias Nummer eins auf dem Trainingsgelände im Stadtteil Brackel begrüßt, zwingt mich fast in die Knie. Es ist die Willkommensgeste eines Profis, der von sich sagt, er sei absolut geerdet und bodenständig. Ein Blick auf die Landschaften und die Menschen, die ihn prägten, bestätigt den Befund. Den Westerwald, seine im Flussdreieck von Rhein, Lahn und Sieg ge legene Heimat, beschreibt das Lexikon als Re - gion mit rauem, niederschlagsreichem Klima und schweren Böden. Als Roman Weidenfeller die Merkmale des Menschen aufzählt, den diese Gegend hervorbringt, beschreibt er auch ein wenig sich selbst: Manchmal etwas kauzig und verschlossen, aber absolut zuverlässig und durchaus lebensfroh, wenn er seine Scheu überwunden hat. Der führende Fußballklub des Westerwaldes heißt, nicht gerade anheimelnd, Sportfreunde Eisbachtal. Es ist ein Zusammenschluss mehrerer Dörfer, die ihre Rivalität zugunsten eines gemeinsamen Zieles überwanden: Konkurrenz, umgewandelt in Kreativität. Auch kluge Trainer wie Jürgen Klopp verfahren nach diesem Prinzip. Das kleine Stadion liegt in Nentershausen, genau gegenüber dem Grundstück der Familie Weidenfeller. Der Sohn Roman ist fünf, als sein Vater, ein Postbeamter, ihn zum Training anmeldet. Ich mochte die Wälder und Wiesen, die Bäche, die Kuhställe aber die Magie des Rasens kann nichts überbieten. Allerdings hat ihm sein Vater immer wieder eingebläut: Wenn du mal Geld verdienst mit dem Fußball vernachlässige deine Ausbildung nicht, und trag nie deine Nase zu hoch. Heute ist Weidenfeller froh, wenn die Leute beim Schützenfest in Nentershausen sagen: Da kommt ja der Roman und nicht: Das ist doch Herr Weidenfeller, der Fußballstar. Bodenständig und authentisch auch auf die Pfalz, wohin es Weidenfeller mit 16 zieht, treffen diese Attribute zu. Die Stadt Kaiserslautern, das wirtschaftliche und kulturelle, vor allem aber sportliche Zentrum, schmiegt sich an den Betzenberg, der mit seinen Flutlicht-Kraken wie eine Trutzburg über den Dächern der Stadt thront. Wer in der dünnen Luft dieser Arena sein Brot mit Fußball verdient, lernt im Zeitraffer das Auf und Ab des Lebens kennen: Aufstieg und Abstieg, Ekstase und Agonie. In Kaiserslautern ging Weidenfeller bei Tarzan in die Torwartschule Mittendrin wirkt ein Torwart-Trainer namens Gerald Ehrmann, der auch den hoch veranlagten, aber schüchternen Teenager aus dem Westerwald unter seine eisernen Fittiche nimmt. Tarzan nennen ihn die Fans wegen seines im Fitnessstudio gestählten Körpers. Sein pädagogisches Credo: Sieger zweifeln nicht, und Zweifler siegen nicht. Aber der Torwart- Guru mit dem wiegenden Schritt eines John Wayne ist, wenn die Sieger doch mal zweifeln oder gar verzweifeln, auch eine Vaterfigur. Bis heute halte ich Kontakt zu ihm, sagt Weidenfeller. In einer harten Schale, sagt man, wohnt oft ein weicher Kern. Gerry ist das beste Beispiel dafür. Sportlich ging es für Weidenfeller von da an nur noch bergauf. Fußballer des Monats, bester Torhüter der Saison, deutscher Meister, Europa League, Champions League die Dortmunder Borussia, wohin er 2002 zunächst als Amateur wechselt und danach zum FOTOS: DEFODI.DE; URS KLUYVER Stammtorwart reift, bedeutet für Weidenfeller einen Karrieresprung. Sein endgültiges Meisterstück legt der 1 Meter 88 große Torhüter im Spiel gegen den FC Bayern München ab. Zuerst verursachte er kurz vor Ende des Spiels einen Elfmeter, dann parierte er Arjen Robbens Schuss nicht nur, sondern hielt ihn sogar fest und ebnete damit den Weg zur vorzeitigen Meisterschaft. In diesen 180 Sekunden wurde der Riese aus dem Westerwald erst zum tragischen, dann zum triumphierenden Helden. Nach der Karriere will ich fremde Kulturen kennenlernen und nach Japan reisen Solche Erfolge bedeuten für Weidenfeller aber keinen Bruch im Milieu. Auch das Ruhrgebiet ankert in einer regionalen Identität. Und die Stadt, der er trotz Anfragen aus Mailand und Paris treu bleibt, ist besessen vom Fußball. Die Fans, die selbst hart arbeiten müssen, resümiert der Torhüter, haben ein feines Gespür dafür, ob du als Spieler alles gibst oder nicht. Und an den Reaktionen merkst du, dass sie etwas verstehen von diesem Sport. Auch eine Opernsängerin freut sich doch, wenn das Publikum an der richtigen Stelle klatscht. Mittlerweile ist Roman Weidenfeller 30 Jahre und macht sich schon mal Gedanken über das Danach. Ich will nach meiner Karriere endlich die Kulturen näher kennenlernen, aus denen meine ausländischen Mitspieler stammen wie Shinji Kagawa oder Lucas Barrios. Also werde ich zum Beispiel nach Südamerika und Japan reisen. Vom Westerwald in die weite Welt dann wird Roman Weidenfeller tatsächlich einmal den Boden unter den Füßen verlieren. Aber nur, weil er mit dem Flugzeug abhebt.

18 TALENTE 31 Das Ziel fest im Blick Irgendwann will Darius Stawski in der Bundesliga glänzen. Der Elf - jährige fiel im Feriencamp der Fußballschule auf und spielt ab Juli in der U 12 von Borussia Dortmund Die Meisterschüler Der BVB gilt als Traumfabrik der Liga. Jugendliche aus dem Ruhrgebiet setzen alles daran, hier zu trainieren und Fußballprofi zu werden. Mit der schwarz-gelben Nachwuchsförderung kommen sie diesem Traum ein Stück näher TEXT JULIA RUGE FOTOS ALEX SIMOES EIGENTLICH IST ER ein ganz normaler, etwas schüchterner Elfjähriger. Doch sein Talent unterscheidet ihn. Heute steht er im Trainingszentrum Brackel mit der U 12 auf dem Platz. Immer wieder erspielt sich Darius Stawski den Ball, führt ihn zügig Richtung Tor, gewinnt den Zweikampf im 16er und passt im richtigen Moment an den Mitspieler, der mit ihm nach vorn gelaufen ist und Tor! Er hat immer das gesamte Spiel im Blick und ein sehr gutes Gespür dafür, wann er den Ball wohin spielen muss. Daher haben wir ihn für die kommende Saison von der Fußballschule zum BVB übernommen, sagt sein Trainer Gary Gordon am Spielfeldrand. Zwischendurch wirft Darius immer wieder einen Blick auf den größten der zehn Trainingsplätze. Hier trainieren die Profis, und sein Lieblingsspieler Mario Götze spitzelt gerade den Ball vorbei an Mats Hummels ins Tor. Darius Eltern beobachten das Treiben vom Spielfeldrand. Darius war schon immer ballverrückt, er - zählt seine Mutter. Alles, was rund ist und sich an - nähernd zum Fußballspielen eignet, wird gekickt. Zu Hause in Iserlohn hat er mit seiner Leidenschaft schon für manche Umbauten gesorgt. Er hatte ein relativ kleines Zimmer und musste zum Fußballspielen immer ins Wohnzimmer. Da ist einiges zu Bruch gegangen, erzählt Luise Stawski. Deswegen haben wir unser Schlaf- gegen sein Kinderzimmer getauscht. Jetzt hat er genug Platz und zwei Tore, auf die er schießen kann, ohne dass die Einrichtung darunter leidet. Bald wird Darius dreimal pro Woche auf dem Trainingsplatz in Dortmund stehen und Turniere im gesamten Bundesgebiet spielen. Seine Eltern werden ihn überallhin begleiten. Ich bin froh, dass Darius ein Hobby hat, dem er mit Begeisterung nachgeht. Seit er sechs Jahre alt ist, kickt Darius für den TuS Iserlohn, den Verein seiner Heimatstadt. Im Laufe der Jahre hat er einige Fußballschulen besucht, auch die BVB Evonik Fußballschule. Nach dem ersten Feriencamp dort wollte er immer wieder hin. Hier hat alles gestimmt: Trainer, Trainingseinheiten, aber besonders die Atmosphäre, erinnert sich Luise Stawski. Auch sie hat es so erlebt und berichtet von dem angenehmen Umfeld für Kinder und Eltern. Das ist längst nicht überall so. In die Zukunft investieren Bei der BVB-Nachwuchsförderung sollen nicht nur sportliche Fähigkeiten, sondern auch die persönliche Entwicklung der Spieler gefördert werden. Neben Technik und Taktik werden auch soziale und pädagogische Ziele im Training verfolgt. Ein ganzheitlicher Ansatz, der im Trainingsverlauf von der U 9 bis zur U23 Stück für Stück an Bedeutung gewinnt. Das fängt schon im Kleinen an, erzählt Luise Stawski. Darius packt seine Fußballsachen mittlerweile immer selber und sorgt dafür, dass Hose, Trikot, Schuhe und Trinkflasche immer an Ort und Stelle sind. Das ist für ihn selbstverständlich geworden. Dass die Kinder sich wohlfühlen, sieht man heute in Brackel. Gespielt wird in Sechserteams, dreimal 25 Minuten. So hat jeder die Chance, sein Können unter Beweis zu stellen. Obwohl hier ein Turnier gespielt wird, gibt es keinen Schiedsrichter. Die Trainer kommentieren nur sehr vereinzelt das Geschehen auf dem Rasen. Dort geht es auch so rund: Der Ball läuft sicher durch die Reihen. Neben energischen Zweikämpfen gibt es auch folgenreiche Ballverluste. Doch Trainer Gary Gordon betont: Hier geht es mir noch gar Das Herz der fußballbegeisterten Autorin Julia Ruge, 28, schlägt eigentlich grün-weiß. Für zwei Tage tauchte die Redakteurin in die schwarz-gelbe Welt des Fußballs und musste sich auf der Heimfahrt eingestehen, dass es noch einen tollen Verein in der Bundesliga gibt FOTO: PRIVAT

19 TALENTE 33 BVB-Profi Julian Koch begeisterte mit seinem Besuch in der Fußballschule die Minikicker und gab geduldig Autogramme Rund 80 Kinder haben beim Feriencamp der BVB Evonik Fußballschule teilgenommen. Hier warten sie nach der Mittagspause auf das Go zur zweiten Trainingseinheit Das Abklatschen mit Trainer Gary Gordon gehört nach jedem Spiel dazu egal, wie das Spiel ausgegangen ist Lernen, was auch Mario Götze und Kevin Großkreutz in ihrer Jugend gelernt haben nicht um Platzierungen. Viel wichtiger ist in diesem Alter, dass die Kinder Spaß haben und eine gute Ausbildung erhalten! Aufgefallen ist Darius während eines Feriencamps der BVB Evonik Fußballschule gleich mehreren Trainern. Danach wurde er zum Probetraining eingeladen und schließlich in den Kader aufgenommen. Es ist natürlich schön, dass mit Darius demnächst ein Kind der Fußballschule bei uns im Nachwuchsbereich spielt. Die Ausschau nach neuen Talenten steht bei uns jedoch nicht an erster Stelle. Uns ist wichtig, dass die Kinder Freude am Kicken haben, erklärt Jan-Frederik Luig, der sportliche Koordinator der Fußballschule. Jeder, der dann im schwarz-gelben Nachwuchs trainiert, hat Talent. Aber nicht jedem winkt automatisch ein Profivertrag. Der Weg nach oben bedeutet vor allem eins: immer wieder Training. Das weiß auch Luise Stawski. Ihr gefällt es, dass den Kindern diese Botschaft auch vom Verein vor Augen geführt wird. Natürlich träumt Darius davon, Profi zu werden. Doch inzwischen weiß er auch, was noch vor ihm liegt, nämlich jahrelange harte Arbeit, sagt sie. Aber lassen wir ihn erst einmal in die Pubertät kommen. Dann sehen wir weiter. Dass es solche Nachwuchsprogramme wie in Dortmund überhaupt gibt, haben wir dem Rumpelfußball der deutschen Nationalelf um die Jahrtausendwende zu verdanken. Nach dem Europameisterschaft(EM)- Aus 2000 mit 0:3 gegen Portugal wurden alle Bundesliga-Vereine vom Deutschen Fußballbund (DFB) verpflichtet, Leistungszentren einzuführen. Mittlerweile werden beim BVB rund 200 hochbegabte Fußballer von der U9 bis zur U23 betreut und ausgebildet. Auch einige der heutigen Stars wie Mario Götze oder Kevin Großkreutz kommen aus der vereinseigenen Talentschmiede. Insgesamt investiert der Verein pro Jahr rund 4,5 Millionen in die Stars von morgen, sagt Lars Ricken, selbst ehemaliger BVB-Profi und heute Koordinator des Nachwuchsbereiches. Die Investi tionen zahlen sich nicht nur beim BVB aus: Mittlerweile kommt mehr als die Hälfte aller Bundesliga-Kicker aus den Nachwuchszentren der Vereine. Eines dieser Eigengewächse ist auch Julian Koch. Der 21-Jährige durchlief alle BVB-Juniorenmannschaften, bis er 2010 erstmals in der Bundesliga eingewechselt wurde. Nach einer schweren Verletzung ist er nun wieder ins Mannschaftstraining der Profis eingestiegen und arbeitet sich Stück für Stück voran. Auch das ist ein fester Bestandteil der Nachwuchsförderung: Spieler sollen nicht vorzeitig verheizt werden. Stattdessen stimmen sich Trainer, Physiotherapeut und Athletiktrainer untereinander ab und geben dem Spieler ausreichend Zeit für die Heilung. Auch den Übergang zwischen Rehabilitation und Mannschaftstraining legen sie gemeinsam fest. Vollgas geben wie die Profis Heute besucht er als Überraschungsgast das Feriencamp der BVB Evonik Fußballschule. Hier kann jedes fußballinteressierte Kind teilnehmen. Unter dem Motto Vollgas geben wie die Profis trainieren die ganze Woche 80 Jungen und Mädchen. Der Jungprofi steht den kleinen Kickern um Darius Rede und Antwort und erzählt, wie aus ihm ein erfolgreicher Fußballer geworden ist. Anschließend stürmen die Kinder zur nächsten Trainingseinheit auf den Platz. Hier bekommen sie aus erster Hand Tipps und Tricks zu Dribblings oder Torschüssen. Wo ließe sich besser Bundes- Sein zweites Zuhause: Darius auf dem Trainingsgelände in Dortmund-Brackel ligaluft schnuppern als im Schatten des Si gnal Iduna Parks?! Auf dem ehemaligen Trainingsgelände der Profis an der Strobelallee haben schließlich schon BVB-Legenden wie Jürgen Kohler, Michael Zorc oder Stefan Reuter geschwitzt. Eröffnet wurde die Fußballschule im Sommer Dafür wurde das alte Trainingsgelände komplett renoviert und mit drei Umkleidekabinen, einem Aufenthaltsraum und zwei Rasenplätzen ausgestattet. Bei diesem neuen Konzept hat uns vor allem überzeugt, dass nicht allein sportliche Kompetenzen im Mittelpunkt stehen, sondern auch die Schulung so - zia ler Fähigkeiten wie Toleranz, Fair Play und Teamgeist, sagt der BVB-Beauftragte des Hauptsponsors Evonik Industries Lutz E. Dreesbach. Seitdem haben mehr als Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren an den Kursangeboten teilgenommen. Nach der Trainingseinheit geht es für Darius und die anderen Kinder zum Mittagessen in den gegenüberliegenden Signal Iduna Park. Es gibt Spaghetti und ein Salatbüfett. Mit Blick auf die leere Südtribüne essen die Stars von morgen und stimmen auf die Melodie von Pippi Langstrumpf immer wieder an: Wer wird deutscher Meister? BVB Borussia! Wer wird Deutscher Meister? Borussia BVB! Schalalalala, schalalalala Auf dem Weg in die Kabinen von Kehl & Co. setzt sich Darius kurz auf die Reservebank, auf der sonst Klopp oder Subotic sitzen. Er lehnt sich in einem der schwarz-gelben Recaro-Sitze zurück und lässt seine Blicke durch das Stadion schweifen. Von links nach rechts, über die Ränge und den Rasen. Sie verraten vieles, aber eines ganz besonders: Hier möchte ich in ein paar Jahren auch spielen und von über Fans bejubelt werden.

20 34 KEVIN GROSSKREUTZ, MITTELFELD U wie Urgestein Kevin Großkreutz vor dem inzwischen denkmal geschützten Wahrzeichen der einstigen Dortmunder Union-Brauerei Der Entertainer Sowohl auf dem Platz als auch außerhalb ist Kevin Großkreutz unangepasst, voll engagiert und ein bisschen verrückt und verkörpert daher für die Fans wie kaum ein anderer den neuen BVB TEXT VOLKER MARQUARDT Volker Marquardt, Jahrgang 1968, hat gerade sein zweites Buch Halbzeit. Was mit 40 wirklich zählt veröffentlicht und schreibt als freier Autor für diver se Magazine, unter anderem Brand eins. Seit er aufrecht gehen kann, ist er BVB-Fan nicht die einzige Gemeinsamkeit mit Großkreutz ER TRÄGT DAS TRIKOT mit der Nummer 19 und lacht. Und lacht. Und lacht. Zwischendurch versucht Kevin Großkreutz, ein paar Fußballerfloskeln loszuwerden: Mein Kindheitstraum ist wahr geworden... Dann setzt sich sein Lachanfall fort. Das war ein Riesending... Erneut lacht Großkreutz los, gefilmt im Mannschaftshotel von einem immer hilfloseren Kamerateam. Knapp zwei Minuten dauert das Video, das im Frühjahr auf der BVB-Facebook-Seite über Fans anklickten. Mit solchen Aktionen entzog sich der 23-Jährige auch in dieser Saison dem üblichen Geplänkel zwischen Medien und Fußballstars. Nach dem in letzter Sekunde gewonnenen DFB-Pokal-Halbfinale gegen Greuther Fürth Ende März kletterte der Fußball- Profi, der noch immer eine Dauerkarte für die Südtribüne besitzt, zu den Freunden in den Fanblock. Ein Star zum Anfassen, der nicht vergessen hat, dass er noch vor drei Jahren bei jedem Heimspiel selbst in der Südtribüne stand. Dann hüpfte er wie ein Derwisch über den Rasen und nahm den schüchternen Siegtorschützen Ilkay Gündogan während eines TV-Interviews kurz in den Schwitzkasten. Großkreutz macht, was er will, und sagt, was er denkt auch wenn das nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist. Er ist eben anders, unangepasst, ein bisschen verrückt und verkörpert damit wie kaum ein anderer den neuen BVB. Ob auf dem Spielfeld oder außerhalb bei Großkreutz weiß niemand, vermutlich nicht mal er selbst, was als Nächstes passieren wird. Sichere Pässe und vorgefertigte Sätze sind nicht seine Sache. Das macht ihn so stark, so beliebt bei den Fans. Großkreutz denkt und träumt schwarz-gelb, seinen BVB verteidigt er gegen alle Anfeindungen. Dabei kennt der Junge aus dem Problembezirk Eving im Norden Dortmunds keinen Re - spekt vor großen Namen. Mit dem Neudortmunder Reus, einem anderen unangepassten Fußballverrückten, ist Großkreutz seit der gemeinsamen Zeit bei Rot Weiß Ahlen befreundet: Natürlich war es schade, dass er zunächst zur falschen Borussia gegangen ist, sagt Großkreutz. Dabei habe ich ihm schon in Ahlen einige BVB-Lieder beigebracht. Da ist es wieder: Großkreutz und der BVB gegen den Rest der Liga. Nicht nur auf dem Platz agiert der Mittelfeldspieler offensiv, auch verbal gehört er zur Abteilung Attacke. Besonders aus seiner Schalke-Allergie macht er keinen Hehl. In einem Fragebogen kreuzte er einmal an, er würde sein Kind ins Heim stecken, wenn es Schalke-Fan würde. Das ist seine Art von Humor, die natürlich nicht bei allen ankommt. Aber das juckt einen wie Großkreutz nicht. Nach dem Urlaub bei Dedê ging es bergauf Bei aller Show gerät allerdings leicht in Vergessenheit, wie wichtig der Spieler Großkreutz für das Team ist und umgekehrt. Nachdem er in der Vorrunde häufiger auf der Ersatzbank Platz nehmen musste, trat Großkreutz ein ungewöhnliches Trainingslager an: Den Winterurlaub verbrachte er in Brasilien im Kreis der Familie von Ex-BVB-Profi Dedê, seinem Vorgänger als Fan-Liebling. Dabei erholte er sich offenbar prächtig: Heute strotzt der Dauerläufer vor Kraft. Im Verlauf der Rückrunde wurde sein Spiel von Fachmagazinen mit einem Notendurchschnitt von 2,9 überdurchschnittlich bewertet. Auch sein Marktwert hat sich laut transfermarkt.de bei 7,5 Millionen stabilisiert. Allerdings ist gar nicht mehr vorstellbar, dass er jemals für einen anderen Verein auflaufen könnte. Denn durch seine Adern läuft schwarz-gelbes Blut und eine Menge Unangepasstheit, Witz und Verrücktheit. FOTOS: DEFODI.DE, ANDREAS PUFAL

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