Das Psychotrauma und seine Folgen

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1 Heilung findet zu Hause statt SNE Symposium 4./5. Oktober 2013 Das Psychotrauma und seine Folgen Bernd Frank Leitender Arzt Psychotraumatologie Clienia Littenheid Fachpsychotherapeut für Traumatherapie

2 Was ist ein Trauma? In der Nacht hatte ein Sturm an der Küste gewütet. Am Morgen fand ich am Strand einen mächtigen Stein, von der Wucht der Sturmflut in zwei Teile zerborsten. Dicht nebenan lag eine kleine Muschel, halb geöffnet, doch noch in beiden Hälften zusammenhängend. Vorsichtig hob ich sie auf, spähte hinein ich fand eine noch kleinere Muschel drin, zartrosa schimmernd und völlig unversehrt. Auch Menschenkinder gelingt dieses Wunder manchmal. Von der Wucht der erlittenen Gewalt beschützen sie ihren zarten Wesenskern, indem sie ihn durch die Schaffung neuer Personen in sich umschliessen.

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4 Psychisches Trauma (Seelische Verletzung) Ein psychisches Trauma ist zunächst eine seelische Verletzung. Eine traumatische Erfahrung ist ein Erlebnis von solcher Intensität und Bedrohlichkeit für die psychische Integrität, dass es seelisch zunächst nicht verarbeitet werden kann. Ein Trauma entsteht, wenn ein Mensch durch ein Naturereignis oder eine Handlung anderer Menschen hilflos gemacht wird und vollkommen überwältigt wird, wenn alle bisherigen Sicherheiten verloren gehen, wenn das Netz zerreist, das diesem Menschen bisher das Gefühl von Halt, Sicherheit und Kontrolle über sein Leben, Zugehörigkeit und Sinn gab. Eine traumatische Erfahrung ist ein vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit Gefühlen von absoluter Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbstverständnis und Weltverständnis bewirkt.

5 Was ist ein Trauma? Ein Trauma ist die am meisten vermiedene, ignorierte, verleugnete, missverstandene und unbehandelte Ursache menschlichen Leidens Dr. med. Peter Levine, Traumaforscher

6 Was ist ein Trauma? Psychische Traumatisierung kann ein Kind nicht nur sein Leben lang psychopathologisch belasten, sondern auch wesentlich zu Kriminalität, Militärismus, Terrorismus und barbarischen Erziehungsidelogien beitragen, die dazu führen, dass die Traumatisierung von Generation zu Generation weitergegeben wird.

7 Was ist ein Trauma? In jedem Kinderzimmer gibt es Gespenster. Sie sind die Besucher aud der nicht erinnerten Vergangenheit der Eltern, die ungeladene Gäste bei der Taufe. Unter günstigen Bedingungen werden diese unfreundlichen und ungebetenen Geister aus dem Kinderzimmer verbannt, sie kehren in ihre unterirdische Bleibe zurück. Das hiesst nicht, dass die Gespenster aus ihrer Grabstätte nicht auch Unheil ersinnen könnte. In einem unbewachten Augenblick können die Eindringlinge aus der Vergangenheit in den magischen Kreis eindringen, und Mutter und Kind finden sich dabei wieder, einen Moment oder eine Episode aus einer anderen Zeit mit anderen Akteuren erneut in Szene zu setzten.

8 Unterscheidung der Traumatisierung Schocktrauma Unfälle Naturkatastrophen (Tsunami, etc.) Überfälle Kriegshandlungen (aktives und passives Erleben) Beziehungstrauma Vernachlässigung (neglect) Sexueller/Physischer Missbrauch Emotionaler Missbrauch

9 Unterscheidung der Traumatisierungen Bindungstrauma Unsichere Bindung Desorganisierte Bindung (Typ D) Deprivation Sexuelle Gewalt im Internet Übergriffe auf Minderjährige in Chatrooms Erzwungene Cyberprostitution Erstellung und Verbreitung von Kinderpornografie Differenzierung zwischen kurzen und einmaligen Traumatisierungen (Typ I) und länger anhaltende und wiederholten Traumatisierungen (Typ II).

10 Rad der Gewalt

11 Dissoziation Dissoziation ist das Gegenteil von Assoziation (Vereinigung, Zusammenschluss, Verknüpfen von Vorstellungen) Dissoziation ist ein angeborener Schutzmechanismus unserer Seele, wobei sich das Opfer in einer traumatischen, scheinbar auswegslosen Situation nicht mehr durch Flucht oder Kampf entziehen kann, sondern nur noch durch eine Veränderung seines Bewusstseinszustands, eben durch Kontaktabbruch mit sich selbst und der Umgebung, durch Abspaltung.

12 Dissoziation Dissoziative Zustände geben dem Opfer das Gefühl von Losgelöstheit aus der verletzenden Situation, oft sind auch die Schmerzen und die grauenvolle Angst nicht mehr spürbar, es geschieht ein Kontaktabbruch zum Erleben, das Bewusstsein wird fragmentiert und das kommt zu einer Desintegration des Geschehenen, d. h. zu einer Aufspaltung, zu einer Auflösung des Ganzen in seine Teile und genau dieses Phänomen, welches in einer traumatischen Situation absolut sinnvoll und überlebensnotwendig ist, kann im späteren Leben sehr behindernd und blockierend sein und wird uns bei der Therapie von seelischen Verletzungen noch sehr beschäftigen

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38 Der Mensch wird zum ich, dessen du man ihm gewährt Unterscheidung der Bindungsstile: Sichere Bindung Unsicher-vermeidene Bindung Unsicher-ambivalente Bindung Desoranisierte/Desorientierte Bindung Bei grob traumatisierendem Verhalten der Bezugspersonen können sog. Opferbindungen enstehen Täterintrojekte In jedem Opfer steht der Täter schon bereit

39 Mögliche Reaktionen auf Bedrohung: Bedrohung Verteidigung Kampf Flucht nach Aussen Flucht nach Innen: Erstarrung Dissoziation

40 Folgen chronischer Traumatisierungen (Hermann 1992, Van der Kolk 2001, Driessen et al 2002) Störung des Bindungsverhalten Physiologische Störungen Störung des Selbstkonzeptes Störung des Verhaltens Kognitive Störungen Dissoziative Störungen Peritraumatische Dissoziation Das Misstrauen von Synthese und Personifizierung aktueller massiv bedrohlicher Ereignissen manifestiert sich im Rahmen von Phänomenen, die als peritraumatische Dissoziation bekannt sind. Die schliesst sowohl psychische wie auch somatoforme Phänomene ein: Tiefe Gefühle von Unwirklichkeit, out-of-body-erfahrungen, Losgelöstsein vom eigenen Körper, Tunnelblick, Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen (Analgesie) und Bewegungsstörungen.

41 Trauma Erfahrungen können integriert werden Integration: Hier und Jetzt versus Dort und Damals Erfahrungen können ich integriert werden durch Mangel an integrativen Kapazitäten der Persönlichkeit Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit

42 Peritraumatische Dissoziation Während eines Traumas (massiv bedrohliche Ereignisse) ergeben sich folgende Phänomene: tiefe Gefühle von Unwirklichkeit Out-of-body-Erfahrungen Losgelöstsein vom eigenen Körper Tunnelblick Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen (Analgesie) Bewegungsstörungen Ein Trauma löst desintegrative Effekte proportional zu seiner Schwere, seiner Intensität, seiner Dauer und seiner Wiederholungen aus. Während eines Traumas spaltet sich die innere Persönlichkeit auf eine EP (emotionaler Persönlichkeitsanteil) und eine ANP (anscheinend normaler Persönlichkeitsanteil). Die Unfähigkeit, ein traumatisches Ereignis zu integrieren, ruft eine strukturelle Dissoziation der prämorbiden Persönlichkeit in 2 mentale Zustände hervor.

43 Trauma in der Entwicklung Bindung desorganisiert unsicher-vermeidend unsicher-verstrickt Negation einer Bindungsfigur Entwicklungsstopp beeinträchtigte sensomotorische und/oder kognitive Entwicklung gestörte Mentalisierung Traumafolgen persistierende posttraumatische Reaktionen traumatische Inszenierungen

44 Phobie der ANP vor den EP s

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46 Störungsbereiche der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung 1. Störungen der Regulation von Affekten und Impulsen a) Starke Stimmungsschwankungen mit Unfähigkeit sich selbst zu beruhigen b) Verminderte Steuerungsfähigkeit von aggressiven Impulsen c) Autodestruktive Handlungen und Selbstverletzen d) Suizidalität e) Störungen der Sexualität f) Exzessives Risikoverhalten 2. Störungen der Wahrnehmung oder des Bewusstseins a) Amnesien b) Dissoziative Episoden und Depersonalisation

47 Störungsbereiche der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung 3. Störungen der Selbstwahrnehmung a) unzureichende Selbstfürsorge b) Gefühl dauerhaft zerstört zu sein c) Schuldgefühle d) Scham e) Gefühl isoliert und abgeschnitten von der Umwelt zu sein f) Bagatellisieren von gefährlichen Situationen 4. Störungen der Beziehung zu anderen Menschen a) Unfähigkeit zu vertrauen b) Wiederholte Viktimisierungen c) Viktimisierung anderer Menschen

48 Störungsbereiche der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung 5. Somatisierung a) Somatoforme Symptome - Gastrointestinale Symptome - Chronische Schmerzen - Kardiopulmonale Symptome - Konversionssymptome - Sexuelle Symptome b) Hypochondrische Ängste 6. Veränderungen von Lebenseinstellungen a) Fehlende Zukunftsperspektiven, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit b) Verlust von früher stützenden, persönlichen Grundüberzeugungen und Werten

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50 Die Phasenorientierte Behandlung 1. Phase: Stabilisierung und Strukturaufbau (Diese Phase erstreckt sich über den gesamten stationären Aufenthalt) Stabilisierung psychisch somatisch sozial Psychoedukation Entlastung der PatientInnen Symptomorientierte Psychopharmakotherapie Emotionsregulierung/Selbstfürsorge Unterstützung in der Mentalisierungsfähigkeit Klarifikation negativer Kognitionen (Scham und Schuld)

51 Die Phasenorientierte Behandlung 2. Phase: Ressourcenaktivierung Ressourcenlandkarte Selbstwirksamkeitserfahrungen unterstützen Innere Haltung ( Darf es mit besser gehen? ) Etablierung der Idealen Eltern Freizeitangebote: z. B. Tanztheater 3. Phase: Schonende und franktionierte ( bits and pieces ) Traumaexposition (nicht obligatorisch) Integration im expliziten Gedächtnis Personifikation/Präsentifikation Methodik: EMDR; Bildschirmtechnik

52 Die Phasenorientierte Behandlung 4. Phase: Reintegration und Neuorientierung Integration des traumatischen Geschehens Eigene Schätze entdecken Sinnperspektive Veränderungswünsche/neue Perspektiven Berufliche/private Neuorientierung (Visionen entwerfen

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55 Die vier Wege der Heilung Fliessen in die Prozesskommentare sowie in die Interaktion mit dem Patienten ein: 1. Bewusstseinsarbeit/Sinnfindung/emotionales Verhalten Der Patient erlebt und versteht seine Problematik, sie erschliesst mit Hilfe des Therapeuten Sinn von Symptomen, er erlebt seine vielleicht ausgeblendeten Gefühle neu und positiv, der Patient kann alte Beziehungsmuster, die ihn bis jetzt behindert haben ablegen und neue bilden, die befriedigender sind und weniger selbstdestruktiv.

56 Die vier Wege der Heilung 2. Nachsozialisation/Bildung von Grundvertrauen/ Nach-Beelterung In einer guten therapeutischen Beziehung hat die Patientin die Chance, das Gefühl des Grundvertrauens nachzuentwickeln, heilsam ist auch die Erfahrung, wirklich regredieren, d. h. wieder Kind sein zu dürfen im Sinne von Sich- Anvertrauen und Angenommen-Werden, die Patientin kann auch in der therapeutischen Beziehung eine Zeit des Nachnäherns erleben, Nach- Beelterung kann heissen, haltende Strukturen zu setzen, z. B. bei der Gefahr der Selbstschädigung, die Patientin macht die Erfahrungen, dass sie so angenommen wird wie sie ist und nicht kritisiert wird, wie sie das vielleicht von der Mutter gewöhnt war.

57 Die vier Wege der Heilung 3. Erlebnisaktivierung/Persönlichkeitsentfaltung Dabei werden vielleicht vergessene oder verdrängte kreative Fähigkeiten wieder aktiviert, oder das Ausdrucksvermögen wird gefördert, die Patientin lernt, wie sie besser und ohne Angst haben zu müssen, in Kontakt zu anderen treten kann, wie sie vielleicht auch ihre eigenen Grenzen besser erkennen und setzten kann, ohne dabei den Kontakt zu anderen abzuschneiden, vielleicht erfährt die Patientin auch wieder mehr Lebensfreude durch die Entfaltung ihrer Persönlichkeit. 4. Solidaritätserfahrung/Engagement Die Patientin erlebt und erfährt Unterstützung durch die Gruppe, die sei vielleicht vorher selten oder nie hatte, sie erlebt sich in der Gruppe als vollständiges Mitglied und vollständig akzeptiert so wie sie ist, sie beginnt sich selbst zu engagieren in Bereichen, die ihr Freude bereiten, lernt vielleicht auch, erst für sich zu sorgen und dann für andere da zu sein.

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60 Neue Beziehungserfahrungen führen zur Veränderung

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