Fachtag Wohnungslosenhilfe in einer Kleinstadt Psychisch krank am Rande der Gesellschaft? Dr. med. Ina Valentiner
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- Axel Kohl
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1 Fachtag Wohnungslosenhilfe in einer Kleinstadt Psychisch krank am Rande der Gesellschaft? Dr. med. Ina Valentiner
2 Unsere Gesellschaft verändert sich wie? Veränderungen der Familienbezüge: Wer? Wie lange? Veränderung von Arbeit/Ausbildung: Arbeitskontinuität, Mobilität, Flexibilität, Erwartungshaltung an Mitarbeiter Veränderung des Freizeitverhaltens Veränderung von Gesundheit Dr. Valentiner 20.Nov
3 Dr. Valentiner 20.Nov
4 Wer versteht was unter psychisch krank? Depression Burn out Gratifikationskrise Depression : medizin. Definition mit unterschiedlichen Schweregraden mit zeitlichen und inhaltlichen Kriterien ohne ätiologische Zuschreibung Dr. Valentiner 20.Nov
5 Burn out: Endzustand einer Entwicklungslinie ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit Wissenschaftlich nicht als Erkrankung anerkannt Gilt in der ICD als Problem der Lebensbewältigung, sozusagen als pathologischer Skill Dr. Valentiner 20.Nov
6 Gratifikationskrise: Model aus der Arbeitswelt zur Beschreibung der Balance/Dysbalance zw. eigenem Einsatz und Belohnung Sind starke psychische Belastungen, die zu psychischer Erkrankung führen können Dr. Valentiner 20.Nov
7 Dr. Valentiner 20.Nov
8 Es sollte keine Homogenität zw. psychischen Erkrankungen suggeriert werden Bei der TK war 2011 die Depression F 32 die Erkrankung mit den meisten Fehltagen (durchschnittlich 8 Wochen); bei rezidivierenden Depressionen F33 12 Wochen Mehr als 40 % der Frühberentungen 2011 sind auf psychische Erkrankungen zurück zu führen BKK`s : die durch psychische Erkrankungen ausgelöste Krankheitstage haben sich zw verfünffacht; allg. Krankheitstage sind rückläufig! Dr. Valentiner 20.Nov
9 Zunahme Psychischer Erkrankungen? Zunahme von Demenzen, aber nicht von Depressionen Erhöhte Sensibilität bei Betroffenen und Ärzten, Entstigmatisierung Rückgang der Suizide von ca /1980 und 10000/2010 Inzidenz für Schizophrenie seit Jahren stabil bei ca 1% Dr. Valentiner 20.Nov
10 Dr. Valentiner 20.Nov
11 Dr. Valentiner 20.Nov
12 Beispiel Schizophrenie ABC-Studie des ZI Mannheim: 25-jährige Verlaufsstudie Schizophrenie zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden, Krankheitsausbruch und Prodromalphasen und Krankheitsverlauf Viele schizophren Erkrankte sind bei Erstaufnahme im KKH sozial benachteiligt! Wann aber beginnt die soziale Benachteiligung? Dr. Valentiner 20.Nov
13 Bechreibung der sozialen Entwicklung mit 6 Rollen: Abgeschlossene Schulausbildung Berufsausbildung Beschäftigungsstatus Eigenes Einkommen Ehe und stabile Partnerschaft Eigene Wohnung Dr. Valentiner 20.Nov
14 Bei Krankheitsausbruch keine signifikanten Unterschiede zu Gesunden. Bei Erstaufnahme im Krankenhaus (ca. 6 J später) signifikanter Unterschied bei den letzten 4 Rollen mit Zurückbleiben der Schizophrenen. D.h. die soziale Benachteiligung beginnt vor dem Sichtbarwerden der Erkrankung und i.d.r. bei Männern früher als bei Frauen. Dr. Valentiner 20.Nov
15 Fallbeispiel Hr B Retrospektive Ersterkrankung ca. 15. LJ Selbstbehandlung mit Drogen und Entwicklung einer polvalenten Abhängigkeit KKH-Erstbehandlung 23. LJ Schulabschluss, keine Ausbildung, ALG II Grundsicherung, wohnungslos, keine stabilen Sozialkontakte noch körperlich gesund In 5 von 6 Rollen sozial benachteiligt!! Dr. Valentiner 20.Nov
16 Fallbeispiel Hr X Fachhochschulabschluss, techn. Ausbildung Ersterkrankung ca. 22. LJ Lebt alleine, ALG II inzw. EU-Rente Keine Partnerschaft, wenig Sozialkontakte SGB XII 53 ff In 3 von 6 Rollen sozial benachteiligt Dr. Valentiner 20.Nov
17 Praxis AKuT Psychiatrische Ermächtigung seit 7`08 Zw Patienten/Quartal Umherziehende Wohnungslose : J, männlich, alkoholkrank, Verlust sozialer Rollen Regionale Wohnungslose: J, abhängig erkrankt( polyvalent, THC, Alkohol), Persönlichkeitsstörung, keine soziale Integration Dr. Valentiner 20.Nov
18 Praxis AKuT typ. Patient. Männlich, J, suchtkrank Männer: Sucht-, Persönlichkeitsstörungen, AU, stat. Einweisung Frauen: Angst-, Affektstörungen, Gespräch, sozialer Kontext Dr. Valentiner 20.Nov
19 Praxis AKuT Ziel der psychiatrischen Behandlung: 1. Diagnosestellung und Behandlung 2. Beziehungsaufbau 3. Stabilisierung der sozialen Situation in Kooperation mit Tagesaufenthalt SGB XII 67 ff Sozialamt SGB XII 53 ff, 67ff SGB II????? ( 16 a) Dr. Valentiner 20.Nov
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Valentiner 20.Nov
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