Depression aus Sicht von Angehörigen
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- Jan Schreiber
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Depression aus Sicht von Angehörigen Leipzig 1
2 Ich erhalte keine Zuwendungen von Industrieunternehmen 2
3 Wenn ein Mensch psychisch erkrankt, ist in der Regel die ganze Familie mitbetroffen 3
4 Das Zusammenleben mit dem Erkrankten bringt eine Vielzahl emotionaler Belastungen, Stress und Krisensituationen mit sich 4
5 Die Partnerschaft ist durch die Depression anders beeinflußt als das Verhältnis von Eltern zu ihren erkrankten Kindern oder Kindern zu den erkrankten Eltern 5
6 Die Angehörigen müssen erst lernen, mit der veränderten Situation und dem / der Erkrankten umzugehen 6
7 Man kann 4 Phasen beschreiben, deren Abfolge individuell unterschiedlich verlaufen kann 7
8 Die erste Phase: Ein Prozeß des Lernens, des Informierens, des Verstehens der Krankheit 8
9 Diese Phase ist begleitet von der Hoffnung auf Besserung der Symptome und der Zuversicht, die veränderte Lebenssituation erfolgreich zu bewältigen 9
10 Die zweite Phase: Die häufig überhöhten Hoffnungen und Erwartungen werden revidiert. Es entsteht ein realistischeres Bild der Erkrankung und ihrer Auswirkungen 10
11 Die dritte Phase: Der Prozeß des Aushandelns von Verantwortung, d.h. der Anerkennung, aber auch der Grenzen der eigenen Verantwortung 11
12 Diese Phase ist meist von zwiespältigen Gefühlen und Spannungen gekennzeichnet 12
13 Die vierte Phase: Betrachtung der Auswirkungen auf das eigene Leben und evtl. eine Neuordnung der eigenen Lebensgestaltung 13
14 Auf welche Art und Weise kann man den Erkrankten unterstützen, ohne die eigene Belastbarkeit zu überschreiten und die eigene Lebensplanung zu ignorieren? 14
15 Der wichtigste Aspekt ist die Anerkennung, daß man nicht für das Leben des Erkrankten verantwortlich ist, sondern für das eigene Leben (J. Bischkopf) 15
16 Erste Studien Prof. Angermeyer, Hannover Später: Leipzig 16
17 Giessener Angehörigenstudie Prof. Franz, Giessen 17
18 Wichtige Angehörige Verwandte Geschwister 2% 6% Kinder 14% Sonstige 6% Partner 42% Partner Eltern Kinder Geschwister Verwandte Sonstige Eltern 30% 18
19 Gesundheitliche Belastung Beginn der Behandlungsbedürftigkeit Normal- Bevölkerung Angehöriger Student vor dem 1. Staatsexamen 19
20 Dazu kommt die finanzielle Belastung, wenn die Erkrankung lange anhält 20
21 Lange Krankheitsphasen sind auch einmal mit Einkommenseinbußen oder sogar Wegfall des Einkommens verbunden 21
22 Eine Vergleichsstudie (Leipzig) zeigt, daß den Familien depressiv erkrankter Menschen höhere Kosten entstehen als z.b. Familien mit psychotischen Familienmitgliedern 22
23 Depressionen sind aber auch volkswirtschaftlich von Bedeutung 23
24 Wie ist das denn aber mit den Angehörigen? 24
25 Wir treffen in den Angehörigengruppen: 25
26 Neue Angehörige - sind emotional akut belastet - fühlen sich völlig allein mit ihren Problemen - haben ein riesiges Informations- und Unterstützungsdefizit 26
27 Alte Angehörige - haben kaum noch Freunde oder soziale Kontakte - lehnen häufig Veränderungen kategorisch ab 27
28 Erfahrene Angehörige - akzeptieren die Erkrankung - unterstützen die Erkrankten - nutzen das Hilfesystem - leisten Lobby-Arbeit für ihre erkrankten Familienmitglieder 28
29 Und bestenfalls organisieren sie sich 29
30 Besonders betroffen von der Erkrankung sind Kinder, für deren gesunde Entwicklung notwendige Unterstützung und emotionale Zuwendung durch einen anderen Erwachsenen erforderlich ist 30
31 Vor allen Dingen in akuten Phasen können Eltern ihre Aufgaben nur eingeschränkt wahrnehmen 31
32 Sowohl im Alltag: gesunde Ernährung, Kleidung, Körperpflege oder Gesundheitsfürsorge 32
33 Es geht aber auch um emotionale Bedürfnisse nach Zuwendung, Sicherheit und Geborgenheit 33
34 Nahezu 40% der Kinder mit einem depressiv erkrankten Elternteil haben Probleme in Kindheit und Jugend (Mattejat et.al.) 34
35 Hier ist die Kompensation durch andere Bezugspersonen überlebenswichtig! 35
36 Was tut nun der Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker? 36
37 Versuche zur Behebung des Informations- und Unterstützungsdefizits: 37
38 Medikamente bei psychischen Erkrankungen In Kooperation mit den Landesverbänden Baden-Württemberg Bayern Nordrhein-Westfalen 38
39 Ratgeber zum Thema Depression 39
40 Telefon- und Internetberatung in Kooperation mit Mitgliedern der Depressionsliga 40
41 41
42 42
43 43
44 44
45 45
46 46
47 47
48 48
49 49
50 50
51 Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit! 51
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