Mein Partner ist psychisch krank. Wie soll ich mich verhalten?
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- Ulrich Adler
- vor 5 Jahren
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1 Mein Partner ist psychisch krank. Wie soll ich mich verhalten? Tag der offenen Tür PSYCHIATRIE SEHEN ERLEBEN VERSTEHEN Patientennah Engagiert Vernetzt
2 2 Häufigkeit psychischer Störungen
3 Wie häufig sind psychische Störungen? 12-Monatshäufigkeit (ohne Demenz): 10 30% Häufigkeit > Behandlungsbedarf Behandlungsbedarf: 25 60% Behandlungslücke (Personen mit Behandlungsbedarf ohne adäquate Behandlung): 40 65% Versorgungssituation psychisch erkrankter Personen in der Schweiz. Bern: BAG (2016) Die Zukunft der Psychiatrie in der Schweiz. BAG (2016) 3
4 Subjektive Belastung Schweizerische Gesundheitsbefragung ,6% der Schweizer Bevölkerung fühlten sich stark psychisch belastet. 13,4% der Schweizer Bevölkerung fühlten sich mittel stark psychisch belastet Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2012 (SGB) (Stand 3/2017) 4
5 Inanspruchnahme - Behandlungsbedarf 2% 10-20% 10-20% Schwere psychische Störung Mittelgradige psychische Störung Behandlungsbedarf Leichte psychische Störung/ kein Behandlungsbedarf 70% Keine psychische Störung 5
6 Psychische Störungen und ihre Auswirkungen Beispiel Depression 6
7 Depressionen Symptome Stimmung bedrückt, traurig, Gefühl der Gefühllosigkeit Denken verlangsamt, negative Gedanken Selbstvertrauen reduziert Energie- und Kraftlosigkeit Schlafstörungen, Appetitstörungen Suizidgedanken 7
8 Depressionen Probleme / Auswirkung auf Partnerschaft Depressive Stimmung ist ansteckend Depressive Antriebslosigkeit: Nicht können? Nicht wollen? Mangel an Selbstwert / Energielosigkeit kann Ärger und Ungeduld bei Partnern auslösen Suizidgedanken lösen Angst und Schuldgefühle aus 8
9 Psychische Störungen und ihre Auswirkungen Beispiel Manie 9
10 Manien Symptome Stimmung ist übertrieben gut, ev. auch gereizt / aggressiv Denken beschleunigt Selbstvertrauen erhöht, Selbstüberschätzung Energie gesteigert, vermehrte Geldausgaben Vermindertes Schlafbedürfnis 10
11 Manien Probleme / Auswirkung auf Partnerschaft Der Betroffene fühlt sich gut und kann nicht verstehen, wenn Partner/in das nicht gleich beurteilt, kein Krankheitsgefühl Gereizte Stimmung führt zu Streit Geldausgaben führen zu Konflikten, Schulden Überbordende Energie überfordert Partner/in Massive Partnerschaftskonflikte, für Aussenstehende nicht immer gleich von normalem Konflikt zu unterscheiden 11
12 Psychische Störungen und ihre Auswirkungen Beispiel psychotische Störungen 12
13 Psychotische Erkrankungen Symptome Stimmung ist misstrauisch Denken schwer nachvollziehbar (wahnhaft, Verfolgungsideen, Beeinträchtigungsideen) Wahrnehmung verändert/ verzerrt (z.b. Hören von Stimmen) Angst Rückzug, Abbruch von Kontakten / Beziehungen / aggressives Verhalten ohne äusseren Anlass Schlafstörungen, häufig Tag-/Nachtumkehr 13
14 Psychotische Erkrankungen Probleme / Auswirkung auf Partnerschaft Der Betroffene fühlt sich schlecht, jedoch meist nicht krank, sondern verfolgt (erwartet z.b. Hilfe nicht von Medikamenten sondern möchte die Ursache beheben z.b. Verfolger durch Polizei verhaften lassen) Gereizte, ängstliche Stimmung führt zu Streit Angehörige werden im Wahn einbezogen Z.T. aggressives Verhalten, das von aussen nicht nachvollziehbar ist (z.b. TV wird zerstört, weil der TV-Sprecher sich vermeintlich über den Betroffenen geäussert hat) 14
15 Psychische Störungen und ihre Auswirkungen Beispiel Persönlichkeitsstörungen 15
16 Persönlichkeitsstörungen Symptome (Beispiel Borderline PS) Stimmung ist sehr launisch, Berg- und Talfahrt Denken in Schwarz-Weiss ohne Grautöne (der Partner ist heute der Beste, morgen der schlechteste Mensch) Schlechtes Selbstwertgefühl Schlechtes Körpergefühl Innere Leere Selbstverletzungen (z.b. Schnittverletzungen) 16
17 Persönlichkeitsstörungen Probleme / Auswirkung auf Partnerschaft Für Angehörige nicht nachvollziehbare Stimmungsschwankungen Plötzliche Entwertungen bis hin zu Beziehungsabbrüchen Selbstverletzungen lösen Angst aus aber auch Ärger 17
18 18 Generelle Belastungen für Angehörige
19 Generelle Belastungen für Angehörige Scham Fehlende Ansprechpersonen Fehlendes Verständnis des Umfelds Rückzug von Freunden / Einsamkeit Partner/in ist nicht mehr erreichbar Angst vor Suizid Eigene Überforderung (Gefahr, selber krank zu werden) 19
20 20 Sich Hilfe holen
21 Sich Hilfe holen Hausarzt ansprechen Mit Freunden / Bekannten sprechen; kein Geheimnis machen Für sich selber schauen (man kann nur helfen, solange es einem selber einigermassen gut geht) Probleme/ eigene Grenzen benennen 21
22 22 Fragen Diskussion
23 Bei Interesse finden Sie unter ab Montag die Präsentation zum Vortrag. Vielen Dank, dass Sie hier waren! 23
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