Krise oder Krankheit- was ist dran an den sog. Pubertätskrisen.?...
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- Philipp Heintze
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1 Prof.Dr.med. Dipl.Psych. Karla Misek-Schneider Krise oder Krankheit- was ist dran an den sog. Pubertätskrisen.?... Schwerin, den
2 Gliederung Einleitung, Vorbemerkungen Die Phase der Pubertät aus entwicklungspsychologischer Sicht Die Pubertätskrise aus medizinischpsychiatrischer Sichtweise Beispiele für Psychische Störungsbilder in der Pubertät Hilfen und ihre verschiedenen Formen Fazit
3 Vorbemerkung 1 Erziehungsziele ändern sich im Laufe der Geschichte und von Kultur zur Kultur?
4
5 Vorbemerkung 2 Pubertät bezeichnet eine Phase einen Entwicklungsabschnitt und ist keine Krankheitsdiagnose
6 Vorbemerkung 3 Erwachsenen und Jugendliche haben eine unterschiedliche Sicht auf die Dinge...
7 Was ist eigentlich die Pubertät?
8 Pubertät aus entwicklungspsychologischer Sicht Teil der ( oder auch die ganze) Jugendzeit meist der Zeitraum zwischen 12 und Jahren Wird als Transition als Übergangsphase bezeichnet Entwicklungsaufgaben beziehen sich auf: Körperliche Veränderungen, Selbständigkeit, Auseinandersetzen mit Grenzen und Autoritäten, Identitätsfindung, Sexualität Grosse Variabilität : Spät- und Frühentwickler Genderspezifische Unterschiede Kulturelle Unterschiede
9 Pubertät und Gesundheitsforschung Wie häufig sind psychische Auffälligkeiten in dieser Entwicklungsphase?
10 Psychische Auffälligkeiten bei Jugendlichen in BRD ( KIGGS 2006)
11 Psychische Auffälligkeiten in der Pubertät (KIGGS Studie 2006)
12 Auffälligkeiten im Essverhalten- Screening Test (KIGGS-Studie 2006)
13 Zwischenfazit Hoher Prozentsatz an psychischen Auffälligkeiten Höhere Annahmenbereitschaft der Diagnose psychische Auffälligkeit Deutliche Diskrepanz zwischen der Einschätzung der Jugendlichen und der der Eltern Sind die 27,% denn alle krank???
14 Was ist eine Pubertätskrise?
15 Pubertätskrise medizinische Definitionen Kennzeichnet eine kritische Phase der Entwicklung, eine normale Krise, die keine Krankheit darstellt, sondern zu einem normalen Entwicklungs- oder Reifungsablauf gehört ( Remschmidt 1992 Fegert et a. 2009) Juvenile Krise als Folge der noch unbewältigten heftigen Konflikte und inneren Umwälzungen (S.Freud) oder: in der Pubertätsphase auftretender psychoseähnlicher oft einem schizophrenen Schub gleichenden Zustand mit günstigen Verlauf (Roche Lexikon Medizin 5. Auflage. Urban und Fischer 2003)
16 Pubertätskrise- Adoleszentenkrise gestern und heute Diese Begriffe werden heute im medizinischpsychiatrischen Bereich nur noch selten verwendet Das war vor noch im Jahre 1980 anders, damals zählte darunter z.b. Vaterprotest, Gammeln und Weglaufen ( Autoritätskrisen) depressive Verstimmungen und psychogene Anfälle ( Identitätskrisen) Pubertätsaskese, Exzessive Onanie, Homosexualität, Promiskuität etc ( psychosexuelle Krisen) (Harbauer et al.,lehrbuch der speziellen Kinderund Jugendpsychiatrie, Heidelberg 1980) Beide Begriffe stellen KEINE Diagnoseeinheiten dar, weder im IC 10 noch im DSM also in den medizinischpsychiatrischen Klassifikationssystemen.
17 Pubertäts- und Adoleszentenkrise Wird als transitorische Krise bezeichnet Darunter wird verstanden eine fehlgeschlagene Bewältigung der anstehenden Entwicklungsaufgaben oder Störungen, die den Jugendlichen daran hindern, seine alterstypischen und situationsgemäßen Lebensvollzüge zu bewerkstelligen Wird in der Psychiatrie/Psychotherapie als eher neutraler Begriff benutzt, um eine Pathologisierung oder Stigmatisierung des Jugendlichen zu vermeiden
18 Pubertätskrisen und psychische Krankheiten Der Begriff Krise geht von einer zeitlichen Begrenzung (...geht vorbei... ) aus. Das Vorkommen (Prävalenz) der psychiatrischen Störungen bei Jugendlichen liegt bei 21% in der BRD Verlaufsstudien zeigen jedoch, dass die meisten auffälligen Jugendlichen im späteren Leben als psychisch gesund erscheinen ( Hofstra et al. 2001, Kornblum 1990) Aus medizinisch psychiatrischer Sicht gibt es keine klare Grenzlinie zwischen Normalität und Pathologie ( in Medizin trifft man häufig auf dieses Problem)
19 Beispiele für Störungsbilder in der Pubertät Pubertätsmagersucht (und andere Essstörungen) Depressive und Suizidale Krisen Emotionale Störungen mit Selbstverletzungen Störungen des Sozialverhaltens, Dissozialität Rausch- und Abhängigkeitsprobleme ( z.b. auch Bildschirmspielabhängigkeit) Angststörungen und soziale Phobie
20 Welche Hilfen gibt es? Was tun? Wann sollten pädagogische, psychotherapeutische und psychiatrische Fachleute herangezogen werden?
21 Hilfen für Eltern und Betroffene 1. Beurteilungskriterien 2. Niedrigschwellige Informations- und Beratungsangebote (Web-Hilfen) 3. Fachleute 4. Selbsthilfegruppen
22 Leidensdruck Beurteilungs- und Entscheidungskriterien Schwere der Symptomatik Dauer der Symptomatik Übergreifen auf mehrere Lebensbereiche Hilfe durch Beziehung und Gespräche nicht mehr möglich Einsatz von Checklisten
23 Niedrigschwellige Beratungsangebote (Web-Angebote) Allgemeine Beratungsseiten im Web ( z.b. Spezifische Beratungsseiten im Webseiten( z.b. Informationsseiten der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie (
24
25 Fachleute Beratungsstellen für die Familie (verschiedene Träger) Kinderärzte und Kinder- und Jugendpsychiater Kinder und Jugendlichenpsychotherapeuten ASD, Allgemeiner Sozialer Dienst des Jugendamtes
26 Selbsthilfegruppen Adressen bei : Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Selbsthilfegruppen e.v. SHG ( Nationale Kontakt und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (
27 Fazit Pubertätskrise ist eine allgemeingültige Bezeichnung für eine mögliche psychische Krise in der Pubertät Pubertätskrise ist Keine Krankheitsdiagnose Die Grenze zwischen Krise und Krankheit kann auch von Fachleuten und der Forschung nicht genau markiert werden Jedes 4. Kind zeigt in Laufe der Pubertät psychische Auffälligkeiten, doch nur ein kleiner Teil von diesen ist auch noch im Erwachsenenalter auffällig 3 von 4 Kindern zeigen Keine Auffälligkeiten während dieser Entwicklungsperiode!!!
28 Gelassenheit und Vertrauen auf die Früchte Ihrer Erziehung der ersten Jahre Säulen Erziehung: Liebe, Interesse, Vorbild, Haltung weiter beibehalten Die Jugend will lieber angeregt als unterrichtet sein ( J.W.v.Goethe) Fazit (oder das Wort zum Sonntag)
29 Prof.Dr.med. Karla Misek-Schneider Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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