Chagas-Krankheit und die Blutspende
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- Stephan Raske
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1 Chagas-Krankheit und die Blutspende
2 Gliederung Epidemiologie Äthiologie Lebenszyklus des Erregers Klinik Diagnostik Screening von Blutspenden
3 Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko für Chagas Gebiete mit Malariaübertragung Gebiete mit limitierter Malariaübertragung keine Malaria
4
5 Chagas Krankheit: Vektorübertragung durch den wichtigsten Vektor ist unterbrochen Übertragung durch den wichtigsten Vektore nicht unterbrochen Übertragung durch den wichtigsten Vektor unterbrochen Nicht endemisches Gebiet ohne Vektor-Übertragung Unterbrechung der Übertragung kein Ziel Hauptvektor wurde eliminiert Länder, die nicht in der Studie eingeschlossen sind Ländergrenzen
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7 Epidemiologie - Zoonose - Raubwanzen: Rhodnius prolixus und Triatoma infestans am häufigsten - Säugetiere: 150 Spezies (Wild- und Haussäugetiere) Millionen Menschen sind infiziert (Schätzung WHO) - 10 bis 30% aller Infizierten entwickeln nach Jahren bis Jahrzehnten Symptome
8 Übertragung auf den Menschen - Biss der Raubwanze und ihrer Exkremente: Erreger infizieren die Bisstelle oder die Konjunktiva - Kontaminierte Nahrungsmittel - Blutprodukte infizierter Spender - Übertragung von der Mutter auf ihr Kind (embryonal oder bei der Geburt) - Organtransplantationen von infizierten Spendern - Laborinfektionen
9 Triatoma infestans, adult, dorsale Ansicht Quelle: M. de Campos Pereira, University of Sao Paulo, Bresil
10 Triatoma infestans, Nymphenstadium Quelle:
11 Rhodnius prolixus Quelle: M. de Campos Pereira, University of Sao Paulo, Bresil
12 Rasahus thoracicus Quelle:
13 Äthiologie Trypanosoma: 20 Spezies 3 Spezies infizieren den Menschen, zwei davon sind pathogen Zyklus in 3 Stadien: Epimastigot, Trypomastigot, Amastigot Trypomastigot ist sehr beweglich: der Kinetoplast ist Ursprung einer einzelnen undulierende Membran Erreger von Chagas: Trypanosoma cruzi Erreger der Schlafkrankheit: Trypanosoma brucei gambiense und rhodesiense
14 Nomenklatur für die Einteilung von T. cruzi (2009) DTU Bezeichnung Abkürzung Equivalenz zu früheren T. cruzi Gruppenschemata T. cruzi I TcI T. cruzi I und DTU I T. cruzi II TcII T. cruzi II und DTU IIb T. cruzi III TcIII Z3/Z1 ASAT, Z3-A, DTU IIc und T. cruzi III T. cruzi IV TcIV Z3. Z3-B imd DTU IIa T. cruzi V TcV Z2 (Bolivien), rdna 1/2, Klon 39 und DTU IId T. cruzi VI TcVI Z2 (Paraguay) Zymodem B und DTU IIe Quelle: mod. nach Zingales, B., et al., Mem Inst Oswaldo Cruz, 2009 Vol. 104(7):
15 Teixeira DE, et al., 2012, PLoS Negl Trop Dis 6(8): e
16 Teixeira DE, et al., 2012, PLoS Negl Trop Dis 6(8): e
17 Malaria Lebenszyklus Stadien in der Raubwanze S Blutmahlzeit der Raubwanze Ausscheidung von metazyklischen Trypomastigoten Stadien im Menschen Metazyklische Trypomastigoten infizieren verschiedene Zellen an der Bisstelle. Amastigoten entstehen. Metazyklische Trypomastigoten im Dickdarm Vermehrung Epimastigoten S Blutmahlzeit der Raubwanze S Trypomastigote können andere Zellen infizieren und wieder Amastigote bilden. Eventuell klinische Symptome durch diesen Zyklus S Amastigote vermehren sich durch binäre Fissur in den Zellen Mitteldarm infektöses Stadium diagnostisches Stadium Amastigote transformieren in Trypomastigote. Ruptur der Zelle, dann Eingang in den Blutkreislauf
18 Klinik: akutes Stadium, Wochen bis Monate - Entwicklung eines Chagoma nach einer Woche (in weniger als 50%) - Romaña Zeichen (in weniger als 50%) - Fieber - Unwohlsein - Appetitlosigkeit - Ödeme im Gesicht und an den Beinen - Generalisierte Lymphadenopathie (selten) - Hepatosplenomegalie (selten) - Meningoencephalitis (sehr selten, meist tödlich) - Myocarditis (sehr selten, meist tödlich)
19 Klinik: Chronisches Stadium, Monate bis Jahrzehnte - Herz: Kardiomyopathie Rhythmusstörungen Herzversagen - Megaoesophagus - Megacolon
20 Diagnostik - Blutausstrich: Giemsafärbung - Schnelltest - ELISA - Hämagglutination - Partikelagglutination - Bestätigungsteste: RIPA, WB, IB, IF - PCR
21 Blutausstrich: Giemsafärbung
22 Blutausstrich: Giemsafärbung
23 T. cruzi in Blutprodukten T. cruzi stabil bei 4 C und bei Raumtemperatur Möglicherweise Reduktion durch Leukozytenfilter Inaktivierung durch Intercept : >10 5 /ml laut Hersteller
24 T. cruzi Übertragung durch Blutprodukte Übertragungsrisiko 20% in Südamerika (WHO) USA/Kanada: Neun beschriebene Übertragungsfälle Spanien: Fünf beschriebene Übertragungsfälle
25 Serologische Chagas-Untersuchungen Europa und USA Land Kollektiv Anzahl Proben Bestätigt positiv Zeitraum England Spender 38' Spanien Spender 1' /2006 Frankreich Spender 30' /2008 USA Spender 1'183' Schweiz Patienten 1'
26 Spendertauglichkeitskriterien in der Schweiz für Chagas Chagas-Krankheit Vorgehen Akzeptieren, falls Aufenthalt in endemischem Gebiet < als 6 Monate. Ausschluss bei Erkrankung oder bestätigt positivem anti-t.cruzi-labortest. Ausschluss, falls kein Labortest vorliegt. Ergänzung Folgende Spender dürfen erst nach negativem Labortest für Chagas (IF oder ELISA) wieder zugelassen werden: - Wenn in Endemiegebiet geboren und/oder aufgewachsen; - Wenn Mutter aus einem Endemiegebiet; - Wenn Aufenthalt in einem Chagas-Endemiegebiet > als 6 Monate. Auszug aus den Vorschriften des BSD SRK
27 T. cruzi-screening von Blutspenden in der Schweiz - gezielte Testung - immunologische Testsysteme (EIA, IFA) - wenn 1x reaktiv, dann Bestätigung im Schweizerischen Tropeninstitut in Basel - Bestätigung durch mindestens zwei Tests mit verschiedenem Testprinzip (EIA, IFA) - Bestätigungstest pos/ind: Ausschluss des Spenders - Bestätigungstest negativ: Spende und Spender frei
28 Ausblick - Abnehmende Zahl von Infizierten durch umfangreiche Programme der PAHO - Beobachtung der Chagas-Resultate B-CH - Die Testentwicklung ist noch nicht abgeschlossen
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