2. Workshop DGGG-Leitlinienprogramm. Recherchestrategie am Beispiel der S3-Leitlinie Zervixkarzinom
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- Gert Pfeiffer
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1 DGGG-Leitlinienprogramm 2. Workshop DGGG-Leitlinienprogramm Recherchestrategie am Beispiel der S3-Leitlinie Zervixkarzinom Martin C. Koch (Erlangen) DGGG-Leitliniensekretariat
2 [Ihr Titel] DGGG-Leitlinienprogramm Logo der AG Die im Folienmaster des Leitlinienprogramms Onkologie präsentierten Folien wurden bereits auf dem 2. OL Methodik-Workshop für Leitlinienentwickler am 15./ gezeigt AWMF Nr.:
3 Leitlinie: Was ist das? Ja klar machen wir! Aber wie?
4 DGGG-Leitlinienprogramm
5 Wo liegen die Problemfelder? Antragstellung Abgrenzung von anderen Leitlinien Mandatsträger -> FGs/AGs, Pat.-vertreter Interessenskonflikte (conflict of interest form (COI)-Form) Zeitplan Finanzierung Was ist zu tun? -> Auftrag? Klinische Fragestellung vs. Methodik Schlüsselfragen (PICO) Systematische Literaturrecherche Externe Anbieter/Qualitätsindikatoren (QI) Planung der Konferenzen
6 Antrag gestellt, Gelder bewilligt und jetzt? Wie fangen wir an?
7 Abgrenzung von bestehenden awmf-leitlinien Was gibt es schon? Wer aktualisiert gerade was? Wo sollen wir einsteigen, wo sollen wir aufhören, auf wen können wir verweisen? Fachübergreifende Leitlinien?
8 Abgrenzung von awmf-leitlinien In unserem Fall ist die S3-Leitlinie von drei anderen HPV-Leitlinien klar abgegrenzt: S1-Leitlinie der Deutschen STD-Gesellschaft e.v. in Zusammen-arbeit mit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Paul-Ehrlich- Gesellschaft: Condylomata accuminata und andere HPV-assoziierte Krankheitsbilder von Genitale, Anus und Harnröhre (Upgrading zur S2- Leitlinie geplant) S2-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe: Prävention, Diagnostik und Therapie der HPV-Infektion und HPVassoziierter präinvasiver Läsionen in der Gynäkologie und Geburtshilfe (Upgrading in S3- Leitlinie zur Früherkennung des Zervixkarzinoms inklusive frühe präinvasive Läsionen und HPV-Infektion läuft) S3-Leilinie der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (AG HPV- Management-Forum), in Zusammenarbeit mit der Deutschen STD- Gesellschaft e.v. und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft: Impfprävention HPV-assoziierter Neoplasien (Update abgeschlossen)
9 Implementierung Auftrag - Was ist zu tun? Erstellung von: Kurzversion in deutscher und englischer Sprache Langversion (Buchpublikation) Vollversion (Kurz-, Lang-, Patientinnenversion und Methodenreport) [awmf, DKG, Fachgesellschaften] Vollversion in englischer Sprache [G-I-N] Patientinnenleitlinie in dt. und engl. Sprache (Externer Anbieter) Kurzversion in dt. und engl. Sprache der Patientinnenleitlinie Dia-Vortrag (mit statements, Algorithmen und Flowcharts) CME-Veranstaltungsreihe Erstellung von Qualitätsindikatoren (Externer Anbieter)
10 Klinische Fragestellung vs. Methodik Klinik und Methodik zwei Welten treffen aufeinander!
11 Klinische Fragestellung vs. Methodik Wie gliedere ich meine Leitlinie? Wo sind die klinischen Fragestellungen? Schlüsselfragen (PICO; Wer weiß was das ist?) Ganzheitliches Konzept! (ReHa, Psychoonko, Psychosozial, Supportiv, Komplementäre und Alternative Medizin, Versorgungsstrukturen)
12 Klinische Fragestellung vs. Methodik Wozu gibt es Evidenz? Wie arbeitet man diese systematisch auf? Wie stellt man diese dar? Zentral: Generierung von Schlüsselfragen
13 Projektplan DGGG-Leitlinienprogramm 1 Inhaltliche Struktur 2 Schlüsselfragen 3 Klärung der Evidenzgrundlage Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
14 Projektplan DGGG-Leitlinienprogramm 1 Inhaltliche Struktur 2 Schlüsselfragen 3 Klärung der Evidenzgrundlage Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
15 Themenkomplexe = Gliederung Themenkomplex Primär externe Recherche Eigene Recherche; Leitlinienadaptation, Reviews, Metaanalysen Konsensus basiert I Epidemiologie 0 X 0 II Prävention und Früherkennung 0 X 0 III Versorgungsstrukturen 0 X X IV Patientinnenaufklärung 0 0 X V Diagnostik X X 0 VI Patholgie 0 X 0 VII Grundlagen der Therapie X X 0 VIII Operative Therapie X X 0 IX Strahlentherapie X X 0 X Medikamentöse Therapie X X 0 (XI Stadienabhängige Therapie) 0 X 0 XII Supportivtherapie 0 X X XIII Psychoonkologie und Lebensqualität 0 X X (XIV Psychosoziale Medizin) 0 0 X XV Komplementäre und Alternative Medizin 0 0 X XVI Rehabilitation 0 X X XVII Nachsorge 0 X 0 XVIII Lokalrezidiv X X 0 XIX Metastasen X X 0 XX palliativmedizinische Begleitung X X 0
16 Projektplan DGGG-Leitlinienprogramm 1 Inhaltliche Struktur 2 Schlüsselfragen 3 Klärung der Evidenzgrundlage Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
17 DGGG-Leitlinienprogramm Formulierung klinischer Fragestellungen - Ziele der Leitlinie / Auswahl der Themen Informationsbedarf der Adressaten? Häufigkeit des Versorgungsproblems? Optimierungspotential der Versorgungsqualität / Versorgungsunterschiede? Koordinationsbedarf (interdisziplinär, interprofessionell)? Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
18 DGGG-Leitlinienprogramm Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
19 DGGG-Leitlinienprogramm Evidenzbasierung Systematische Recherche (8), Auswahl (9) und Bewertung der Literatur sowie möglicher Quell-Leitlinien (30-34) Formulierung klinisch relevanter, suchtauglicher Fragestellungen Sorgfältige Planung der Suchstrategie: Zeitraum, Auswahlkriterien für Publikationen, Suchbegriffe Strukturierte Recherche in hierarchischen Schritten: Leitlinien, Cochrane-Library, PubMed (u.a.), Kontakt zu Experten Mögliche Fehler (Risiken für Bias) erkennen: Checklisten zur Bewertung der Leitlinien- und Studienqualität Verfahren und Ergebnisse dokumentieren: Leitliniensynopse, Evidenztabellen, Evidenzgrade Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
20 Formulierung klinischer Fragestellungen - Beantwortbarkeit / Übertragbarkeit in suchtaugliche Frage: P Welche Patienten sind interessant (Charakteristika)? I Welche Intervention / diagnost. Maßnahme kommt in Betracht? C Welche Alternativen / Comparatoren kommen in Betracht? O Welche Ergebnismaße (Outcomes) sind relevant? S Welches Studiendesign (Studydesign) ist gewünscht?
21 Schlüsselfrage DGGG-Leitlinienprogramm Funktion: Fixieren wichtiger Inhalte /Strukturierung Spezifizierung! (PICO) Ermöglichung einer de Novo Recherche Arbeitsvorgabe (Entwicklung Empfehlung + Hintergrundtext) Jedoch: Leitlinie ist keine Fragen / Antwortsammlung Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
22 DGGG-Leitlinienprogramm zwei Beispiele
23 DGGG-Leitlinienprogramm OP vs. R(CH)T beim Zervixkarzinom Klinische Frage: Was ist die bessere Therapie? Operation oder Radiochemotherapie? Das ist von hoher Relevanz aber so nur bedingt such- bzw. findbar.
24 DGGG-Leitlinienprogramm OP vs. R(CH)T beim Zervixkarzinom Sind in den Frühstadien (IB und II) die operative Therapie und die Radiochemotherapie gleichwertig?
25 DGGG-Leitlinienprogramm OP vs. R(CH)T beim Zervixkarzinom Sind in den Frühstadien (IB und II) die operative Therapie und die Radiochemotherapie gleichwertig? P: Patientinnen mit Erstdiagnose eines Zervixkarzinoms im Frühstadium (IB-II) I: Radikale HE C: RCHT + Brachytherapie O: Mortalität, Morbidität, Lebensqualität Studiendesign: randomized controlled trials (RCT), Nicht- RCT, systematischer Review (SR)
26 DGGG-Leitlinienprogramm Pelvine Lymphknotenmetastasen Klinische Frage: Was ist die beste Therapie bei pelvinen Lymphknotenmetastasen? Das ist von hoher Relevanz aber so nur bedingt such- bzw. findbar.
27 DGGG-Leitlinienprogramm Pelvine Lymphknotenmetastasen Hat eine pelvine Strahlentherapie bzw. Radiochemotherapie bei pn1 pelvin (incl. singulärer Mikrometastase) nach therapeutischer Lymphonodektomie einen Einfluss auf die Lokalrezidivrate, DFS, MFS, OS?
28 DGGG-Leitlinienprogramm Pelvine Lymphknotenmetastasen Hat eine pelvine Strahlentherapie bzw. Radiochemotherapie bei pn1 pelvin (incl. singulärer Mikrometastase) nach therapeutischer Lymphonodektomie einen Einfluss auf die Lokalrezidivrate, DFS, MFS, OS? PICO a P: Patientinnen mit Erstdiagnose eines Zervixkarzinoms pn1 pelvin I: LNE, unabhängig von der lokalen Primärtumortherapie C: Radiotherapie O: Mortalität, Morbidität, Lebensqualität Studiendesign: randomized controlled trials (RCT), Nicht- RCT, systematischer Review (SR)
29 DGGG-Leitlinienprogramm Pelvine Lymphknotenmetastasen Hat eine pelvine Strahlentherapie bzw. Radiochemotherapie bei pn1 pelvin (incl. singulärer Mikrometastase) nach therapeutischer Lymphonodektomie einen Einfluss auf die Lokalrezidivrate, DFS, MFS, OS? PICO b P: Patientinnen mit Erstdiagnose eines Zervixkarzinoms pn1 pelvin I: LNE, unabhängig von der lokalen Primärtumortherapie C: Radiochemotherapie O: Mortalität, Morbidität, Lebensqualität Studiendesign: randomized controlled trials (RCT), Nicht- RCT, systematischer Review (SR)
30 Projektplan DGGG-Leitlinienprogramm 1 Inhaltliche Struktur 2 Schlüsselfragen 3 Klärung der Evidenzgrundlage Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
31 DGGG-Leitlinienprogramm Möglichkeiten der Beantwortung klinischer Fragestellungen I II De Novo (prim. Rech.) LL-Adaptierung Aufgearbeitet Evidenz (SR, MA, HTA) III Expertenkonsens Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
32 Methodikstrategie Hauptproblem: Ressourcenknappheit De Novo Adaptation Konsens
33 Methodikstrategie Hauptproblem: Ressourcenknappheit Lösung: Priorisierung
34 I De Novo (prim. Rech.) DGGG-Leitlinienprogramm Datenbanken (Medline, EMBASE, Cochrane, CancerLit, PsycINFO.) Entwicklung einer Suchstrategie (PICO) Plausibilitätscheck Definieren E / A Screening Studienextraktion / -bewertung ( z.b. SIGN) Synthese Evidenztabellen Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
35 II DGGG-Leitlinienprogramm LL-Adaptierung Aufgearbeitet Evidenz (SR, MA, HTA) LL-Recherche (G-I-N, NGC, leitlinien.de, Medline, Embase) Screening / Selektion (gemäß E/A) DELBI Bewertung Inhaltliche Synoptierung bzw. Systematische Recherche und Bewertung von SR / MA (Filter) in Analogie zur de Novo Recherche Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
36 DGGG-Leitlinienprogramm III Expertenkonsens Kleingruppe / Arbeitsgruppe (NGP) Plenum (formale KK) Vortrag Dr. Follmann Kick-off Meeting der S3-LL Psychoonkologie Berlin den 13. Mai 2011
37 Welche Probleme kann man durch gute Vorarbeit ausräumen? Themenkomplexe vorformulieren Schlüsselfragen vorformulieren Vorabrecherche Gedanken zur Recherchestrategie de novo, Konsens, LL-Adaptation, Verweis auf andere S3- Leitlinie Zeitersparnis
38 Externe Anbieter / QI Was mache ich selbst? Was machen die AGs? Was gebe ich an die Externen ab? Welcher Anbieter? Konkurrenz vs. Synergien? Ab wann binde ich die externen Anbieter in den Leitlinienprozess ein?
39 DGGG-Leitlinienprogramm Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
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