Gewässer brauchen Raum
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- Elvira Geiger
- vor 7 Jahren
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1 Gewässer brauchen Raum Hochwasserschutzzentrale Köln Reinhard Vogt,
2 Riku- Reinhard Vogt Hydrologe 2006 Hochwasserschutzzentrale Köln Reinhard Vogt,
3 Hochwasser ein Zukunftsthema weltweit Oder New Orleans Donau Elbe Extremhochwasser-Ereignisse bis 2050 zwei- bis dreimal häufiger als bisher Focus, Juni 2013 Reinhard Vogt,
4 Workshop "Gewässer brauchen Raum" Starkregen und Sturzfluten 292 mm (=Liter) Regen fielen im Raum Münster am Abend des innerhalb von nur 7 Stunden (17:00 bis 24:00 Uhr). Das ist einer der höchsten in Deutschland jemals gemessenen Werte. Von den 292 mm ging der Hauptanteil, nämlich 220 mm, in der sehr kurzen Zeit zwischen 19:45 Uhr bis 21:20 Uhr nieder. Fazit Die Unwetterlage Ende Juli 2014 gehört zu den heftigsten sommerlichen Lagen der vergangenen Jahre. Zeitweise waren am 28. und 29. Juli mehr als 100 Gewitterzellen gleichzeitig in Deutschland unterwegs. Die in Münster gefallenen Regenmengen stellen dabei ein Jahrhundertereignis dar. Hier zogen gleich mehrere starke Gewitter nacheinander über dasselbe Gebiet hinweg. Reinhard Vogt,
5 Verkehrswege unpassierbar Rettungsfahrten unmöglich Ausfall der Infrastruktur 1 Toter, 2 Schwerverletzte Reinhard Vogt,
6 Reinhard Vogt,
7 Veränderungen im Rhein-Einzugsgebiet seit ca durch anthropogene Einflüsse und Maßnahmen Fluss-Chirurgie Der Strom wird zur Schnellstraße, die Auen werden bebaut oder als Ackerflächen genutzt. Wie dem Oberrhein bei Breisach wurden auch der Elbe Überflutungsräume abgerungen. Bei normalem Pegel ist das lukrativ, doch bei Hochwasser holt sich der Fluss seine Gebiete zurück. Gezähmt wird der Fluss erst richtig wild!!! Der Rheinverlauf Damals und Heute Reinhard Vogt,
8 Ausgebauter Rhein Flusslaufverkürzung - 82 km im Bereich des Oberrheins von 1817 bis 1880, d.h. von 354 auf 272 km (23 %), - 23 km im Bereich des Niederrheins, Verlust von Retentionsflächen - 87 % der Auenstandorte zwischen Basel und Karlsruhe, km² Überschwemmungsflächen (60 %) im gleichen Bereich (allein durch den Bau der Staustufen von ), - von insgesamt km² Überschwemmungsflächen zwischen Kembs (bei Basel) und Maxau (bei Karlsruhe) verblieben nur 140 km² (14 %), - 4/5 der Überschwemmungsgebiete am gesamten Rhein, Reinhard Vogt,
9 Hochwasserhäufigkeiten: Hochwasserscheitel - Erhöhung m 3 /s auf m 3 /s des HQ(200) am Pegel Maxau (Oberrhein), - Erhöhung der HW-Stände am Mittelrhein seit 1950 durch zunehmende Versiegelung um cm, - durch den Staustufenbau am Oberrhein Halbierung der HW-Wellenlaufzeit von Basel nach Karlsruhe von zwei auf einen Tag, andere Angaben verweisen auf eine Verkürzung von 64 auf 23 h, Versiegelung von Flächen (in Deutschland) - Zunahme der Siedlungs- und Verkehrswege seit 1900 von 3 % auf 12 %, - Erhöhung des Flächenanteils der Bebauung einschließlich der Verkehrswege von 1945 bis 1989 von 5,7 % auf 11,8 %, - Erhöhung der verfügbaren Wohnfläche / Einwohner von 15 m² auf 31 m² (Prognose von 47 m² für 2000), - geplante Erweiterung des Fernstraßennetzes von 1992 bis 2012 um km, Reinhard Vogt,
10 40 % aller Fluss- und Bachläufe sind durch harte Uferbefestigung ausgebaut von 3 Tagen >30 C auf 8 Tage 20 Reinhard Vogt,
11 Ja! Es wird wärmer!! 21 Mehr Raum für den Fluss Retentionsflächen stark ausbauen GesteuerteFlutpolder gegen Abflussspitzen Reaktivierung von Auenflächen Deichrückverlegungen Klare Entschädigungsregelungen Verkürzte Enteignungsverfahren Übergeordnete Steuerung durch Landesraumordnung und Regionalplanung Hochwasserschutz muss Priorität bei der Flächennutzung eingeräumt werden Koalitionsvertrag: Raumordnungsplan des Bundes Reinhard Vogt,
12 Bauen in Überschwemmungsgebieten deutlich einschränken bzw. verbieten Ausnahmen nach 78 WHG kritisch bewerten 78 WHG anpassen oder aufheben Vulnerabilität der bestehende Bebauung und vor Wiederaufbau überprüfen Objektschutz muss verhältnismäßig sein und funktionieren Bauverbote und notwendigen Rückbau konsequent durchsetzen Langfristiges Flächenmanagement in Überschwemmungsgebieten zur Erhaltung dieser Funktion Starkregen und Sturzfluten Maßnahmen für lokale Stutzfluten bei Starkregenereignissen vorsehen Hochwasser wird oft durch lokale Starkregenniederschläge ausgelöst Besonders gefährdet sind die Einzugsgebiete kleiner Bäche und Flüsse Gezielte Bauleitplanung und Straßenplanung Konzepte mit unschädlicher oberirdische Ableitung des Wassers beschließen Berücksichtigung bei strategischer Hochwasservorsorge Reinhard Vogt,
13 Aktueller Stand der Umsetzung 1. Verringerung der Risiken um 10% in 2005 und 25 % in Neue Ergebnisse 2014; Instrument wird entwickelt 2. Wasserstandsreduzierung um bis zu 30 cm bis 2005 und um bis zu 70 cm bis : 230 Mio. m3 Rückhaltevolumen. Zielerreichung 60 cm nur punktuell und für wenige HW. Feststellungen APH - Umsetzung: Hohe Investitionen und Maßnahmen Rückhalteräume: Rhein stromabwärts ab Basel seit 2010 bis 229 Mio. m³ Wasserrückhaltung Rheindelta: Maßnahmen zur Ausweitung des Flussraums (Raum für den Fluss); Nebenflüsse: Renaturierungen Effekte feststellbar aber: Umsetzung zeitaufwändig Reinhard Vogt,
14 Umsetzung Aktionsplan Hochwasser: der 76 Maßnahmen sind abgeschlossen Umsetzung Handlungsziel 2 des APH Zustand 2010: Minderung der Hochwasserstände (unterhalb der staugeregelten Strecke, bei HQ 100 ) Oberrhein: 6-13 cm (max. 25 cm) Mittelrhein: 8-19 cm (max. 33 cm) Niederrhein: keine Abminderung (max. 11 cm) Rheindelta: 3-5 cm (max. 8 cm) Zustand 2020: Minderung der Hochwasserstände (unterhalb der staugeregelten Strecke, bei HQ 100 ) Oberrhein: cm (max. 44 cm) Mittelrhein: cm (max. 50 cm) Niederrhein: 4-14 cm (max. 25 cm) Rheindelta: cm (max. 57 cm) Reinhard Vogt,
15 Kulturwehr Kehl/Straßburg Reinhard Vogt,
16 Deichrückverlegung Worms Bürgerweide Wirkung der Retentionsmaßnahmen Hochwasser Mai/Juni 2013 Folgende Retentionsmaßnahmen wurden in der Nacht vom 1.6./ aktiviert: 1h00 Polder Erstein; 7,8 Mio m 3 (FR) 4h36 Kulturwehr Kehl/Straßburg; 23,0 Mio m 3 (DE-BW) 4h36 Polder Altenheim 1 und 2; 9,0 Mio m 3 (DE-BW) 5h10 Stauhaltung Straßburg; 5,0 Mio m 3 (FR) : 4h30 Polder Ingelheim; 9,0 Mio. m³ (DE-RP) Minderung Oberrhein: cm, Niederrhein: rund 10 cm Reinhard Vogt,
17 Aktionsplan Hochwasser HWRM-RL Handlungsempfehlung / Auftrag Realisierung aller für 2020 geplanten Rückhalteräume und Vorbereitung der Umsetzung nach 2020 APH-Maßnahmen (ganz oder teilweise) in die folgenden HWRM-Pläne aufnehmen; Klimawandel: Prüfung möglicher ergänzender Hochwasserrückhaltemaßnahmen; Maßnahmen mit überregionalen Auswirkungen (wie Rückhaltung) werden noch wichtiger Hochwasserschutzzentrale Köln Reinhard Vogt,
18 Workshop "Gewässer brauchen Raum" Nationales Hochwasserschutzprogramm Bund 1,2 Milliarden in 10 Jahren = 120 Mio/a Reinhard Vogt,
19 Hochwasserschutzkonzept Köln Einstimmiger Ratsbeschluss 1. Februar Integriertes Hochwassermanagement Kreislauf: Vorsorge und Bewältigung von Hochwässern Wiederaufbau Soforthilfe älti Bew Katastrophenabwehr Flächenvorsorge gung Vors Bewusstseinsbildung Bauvorsorge orge Versicherung Risikovorsorge Technischer Schutz Wasserrückhalt im Gebiet Hochwasserereignis Frühwarnung Vorhersage Verhaltensvorsorge Bevölkerung beteiligen! Reinhard Vogt,
20 Berücksichtigung des Hochwasserschutzes im Flächennutzungsplan, in der Bauplanung und in der Landschaftsgestaltung Hochwasserschutzzentrale Köln Hochwasserschutz nur miteinander, nicht gegeneinander 40 Reinhard Vogt,
21 Workshop "Gewässer brauchen Raum" 41 Hochwasserschutzzentrale Köln Retentionsräume Retentionsraumgewinnung in der Stadt Reinhard Vogt,
22 Deich = Bauwerk Hochwasserschutzzentrale Köln 44 Reinhard Vogt,
23 45 Kommunikation, aber wie? Wichtig: der persönliche Kontakt!!! Vertrauen bilden!! Quelle: Andreas Götz Gedacht heißt nicht immer gesagt, gesagt heißt nicht immer richtig gehört, gehört heißt nicht immer richtig verstanden, verstanden heißt nicht immer einverstanden, einverstanden heißt nicht immer angewendet, angewendet heißt noch lange nicht beibehalten. ( ) Reinhard Vogt,
24 Hochwasserschutzzentrale Köln Hochwasserschutzzentrale Köln Reinhard Vogt,
25 Hochwasserschutzzentrale Köln Kammmolch (Anh. II FFH) Großer Abendsegler (Anh. IVFFH) Zwergfledermaus (Anh. IV FFH) Schwarzspecht (Anh. I VRL) Wespenbussard (Anh. I VRL) Pirol (Zugvogel, Art. 1 VRL) Nachtigall (Zugvogel, Art. 1 VRL) 50 Reinhard Vogt,
26 Natürlicher Wasserrückhalt auch an den Nebengewässern Kataster für potentielle Retentionsraumgewinnung am Morsbach Verknüpfung mit der WRRL Versickerung und Rückhalt von Niederschlagswasser Hochwasserschutzzentrale Köln Reinhard Vogt,
27 Kölner Altstadt Rheingarten Hochwasserschutzzentrale Köln Hochwasserschutzzentrale Köln Reinhard Vogt,
28 Hochwasserschutzzentrale Köln von 1883 Hochwasserschutzzentrale Köln Reinhard Vogt,
29 Hochwasserschutz in Köln Hochwasserschutzzentrale Köln Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße August Reinhard Vogt,
30 Alle sitzen in einem Boot und sollten in die gleiche Richtung rudern Es gibt keinen absoluten Hochwasserschutz Renaturierungen und Auenschutz ist wichtiger ganzheitlicher Hochwasserschutz Die Landwirtschaft muss/wird ihren Beitrag leisten (z.b. kein Ackerbau in Ü-Gebieten) Bürger sind zur Selbsthilfe und Selbstschutz verpflichtet Deiche sind Zweckbauwerke (Wichtig: keine Hohlräume, dichte Grasnarbe) Der geschützten Nutzung angepasster gestufter Hochwasserschutz schafft neue Rückhalteräume!! z.b. Wiesen/Grünland 2 jährlich Golf/Sportplätze 4 jährlich Ackerland 10 jährlich Kleingärten 10 jährlich Ortskerne 100 jährlich Tankstellen/ Großbetriebe 200 jährlich Krankenhäuser, Feuerwehr, Chemiebetriebe etc. 500 jährlich Reinhard Vogt,
31 Every flood event is different! Precaution and awareness are the best protection Reinhard Vogt 61 StEB / HSZ Danke für die Aufmerksamkeit!! Reinhard Vogt,
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