Übungsaufgaben Serie 1 Musterlösung

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1 Modul Anke Himmelreich Syntax und Semantik Institut für Linguistik Universität Leipzig 1 Kompositionalität Übungsaufgaben Serie 1 Musterlösung 1. Definieren Sie das Kompositionalitätsprinzip und erläutern Sie es an einem selbstgewählten Beispiel. Kompositionalitätsprinzip: Die Bedeutung eines komplexen Ausdrucks ergibt sich eindeutig aus der lexikalischen Bedeutung seiner Komponenten, aus deren grammatischer Bedeutung und aus seiner syntaktischen Struktur. oder Kompositionalitätsprinzip: Die Bedeutung eines komplexen Ausdrucks ergibt sich eindeutig aus der Bedeutung seiner Teile und seiner syntaktischen Struktur. Beispiel: Die Bedeutung des Satzes Die Hunde jagen ein Eichhörnchen. unterliegt dem Kompositionalitätsprinzip. Dazu muss man die Bedeutung der einzelnen Bestandteile kennen sowie die syntaktische Struktur des Satzes kennen. Der Satz besteht insgesamt (auf der untersten Ebene) aus 5 Wörtern, die jeweils lexikalische und grammatische Bedeutung tragen. Diese Bedeutungen sind im folgenden aufgelistet: Wort lexikalische Bedeutung grammatische Bedeutung d-ie definiter Artikel, es gibt genau eine Entität dieser Kategorie (in dem Kontext) Hund-e Konzept Hund; ist an das Leben mit Menschen gewöhnt und hat für Hunde typische Eigenschaften Plural (es handelt sich um eine pluralische Entität) (z.b. wachsam, guter Geruchssinn, kalte Schnauze, bellt, hat Fell) Mensch (pejorativ) jag- -en etwas verfolgen, um es zu ergreifen und/oder zu töten Präsens (die Tätigkeit findet zur Äußerungszeit statt) eilen, hasten gierig streben ein indefiniter Artikel, es gibt mindestens eine Entität Eichhörnchen- dieser Kategorie (in dem Kontext) Konzept Eichhörnchen; hat für Eichhörnchen typische Eigenschaften (z.b. rotbraunes oder graues Fell, buschiger Schwanz, klettert auf Bäumen, frisst Nüsse) Außerdem ist die Struktur des Satzes bekannt: [Die Hunde] Subjekt jagen [ein Eichhörnchen]. trans. Verb Objekt Singular (es handelt sich um ein einzelnes Exemplar) 1

2 Daraus ergibt sich das zunächst die mit Hunde und ein mit Eichhörnchen kombiniert werden muss. Damit ergibt sich, dass es im Kontext genau eine Menge von Hunden gibt bzw. das potenziell mehr als ein Eichhörnchen im Kontext relevant ist. Des weiteren werden über die syntaktische Struktur auch die grammatischen Rollen festgelegt: Die Hunde sind die Jagenden, das Eichhörnchen ist der Gejagte. Damit kann man die Bedeutung des Satzes bestimmen. Er referiert auf Situationen, in denen eine eindeutig festgelegte Gruppe von mindestens zwei Hunden ein nicht eindeutig bestimmtes Exemplar aus der Familie der Eichhörnchen verfolgen um es zu fangen. Zu bemerken ist, dass das Kompositionalitätsprinzip sich auf der Ebene der Ausdrucksbedeutung gilt. Abhängig vom Äußerungskontext und der Sprecherintention könnte es sich bei den Hunden auch um Menschen handeln. 2. Warum haben morphologische Komposita oft keine kompositionale Bedeutung? Ein Kompositum besteht (zumindest im Deutschen) in der Regel nur aus zwei Bestandteilen: Kopf und Nicht-Kopf. Um die Bedeutung des Kompositums zu verstehen, muss man häufig auch noch Faktoren wie Weltwissen und evtl. Kontext beachten. So ist zum Beispiel Gartenhaus ein Haus, das sich in einem Garten befindet, wohingegen Streichholzfabrik trotz gleicher Struktur nicht eine Fabrik bezeichnet, die sich in einem Streichholz (oder einer Streichholzschachtel) befindet, sondern eine Fabrik, in der Streichhölzer produziert werden. Diese Bedeutungen können nicht eindeutig aus den Bedeutungen der Bestandteile und der Struktur abgelesen werden und sind daher nicht kompositional. 3. Für welche Bedeutungsebenen gilt das Kompositionalitätsprinzip und warum? Das Kompositionalitätsprinzip gilt für die Ausdrucksebene, da die Bedeutungen auf den anderen Ebenen auch noch außersprachliche Informationen z.b. aus dem Äußerungskontext nutzen. 2 Denotationen 1. Was ist eine Denotation? Eine Denotation bezeichnet das Referenzpotential eines sprachlichen Ausdrucks. 2. Definieren Sie für folgende Ausdrücke die Denotation in beschreibender Mengenschreibweise: (1) a. Quadrat : {x : x ist ein Quadrat} b. stolz auf : {<x,y> : x ist stolz auf y} c. geben : {<x,y,z>: x gibt z an y} d. grau oder schwarz : grau schwarz = {x : x ist grau} {x : x ist schwarz} = {x : x ist grau oder schwarz} e. weißes Pferd : weiß Pferd = {x : x ist weiß} {x : x ist ein Pferd} = {x : x ist weiß und ein Pferd} 3 Aspekte der Ausdrucksbedeutung Geben Sie, sofern vorhanden, deskriptive, soziale und expressive Bedeutung der folgenden Sätze sowie der einzelnen Lexeme (Wörter) in den Sätzen an. Gibt es Unterschiede in den Ausdrucksbedeutungen? Wenn ja, worin unterscheiden sich die Ausdrucksbedeutungen? (2) Sie verdammter Arsch! (3) Du verdammter Arsch! 2

3 Ausdruck deskriptive B. soziale B. expressive B. Sie Adressat förmlich, soziale Distanz Du Adressat formlos, soziale Nähe verdammter der Verdammnis anheimgefallen Schimpfwort, Abwertung Arsch Körperteil Mensch Schimpfwort, Abwertung Sie verdammter Arsch! soziale Distanz Abwertung Du verdammter Arsch! soziale Nähe Abwertung Beide Sätze sind Ausrufe, die keine Information ausdrücken. Daher haben beide Sätze keine deskriptive Bedeutung. Die Sätze sind dennoch nicht gleich in ihrer Ausdrucksbedeutung. Auf expressiver Ebene bringt der Sprecher mit beiden Sätzen eine negative Einstellung zum Adressaten zum Ausdruck. Durch die Verwendung der Anredeform Sie drückt er jedoch in einem Fall soziale Distanz aus, im anderen Fall (bei du ) wird das Fehlen von Distanz ausgedrückt. Damit unterscheidet sich die Ausdrucksbedeutung der Sätze hinsichtlich der sozialen Bedeutung. 4 Ambiguität Diskutieren Sie die Ambiguität der folgenden Ausdrücke. Sind die Ausdrücke homonym, polysem oder beides? (4) a. Gericht: Gericht hat die Bedeutungen Mahlzeit, Speise und die Bedeutung Institution, die sich mit der Rechtssprechung beschäftigt. Zwischen diesen beiden Bedeutungen gibt es keinen Bedeutungszusammenhang, daher ist das Wort Gericht homonym. Gleichzeitig ist das Wort aber auch polysem. So kann ausgehend von der Kernbedeutung der Rechtssprechungsinstitution die Bezeichnung Gericht auch für das dazugehörige Gebäude, für die darin arbeitenden Menschen oder für den Prozess des Richtens verwendet werden. b. süß: süß ist polysem. Es kann sich auf die Geschmacksrichtung oder den Geruch beziehen oder es bezeichnet expressiv das Aussehen von Tieren, Dingen oder Menschen oder es bezieht sich auf Charaktereigenschaften oder Verhaltensweisen. All diesen Bedeutungen ist gemein, dass süß ein angenehmes, positives Empfinden ausdrückt. c. anmachen: anmachen ist polysem. Es kann unter anderem das Einschalten von Geräten bedeuten, das Anzünden von Feuer, jemanden verbal belästigen oder flirten bedeuten. Allen diesen Bedeutungen ist gemein, dass die angemachte Entität danach etwas tut, z.b. führt ein Gerät seine Funktion aus oder ein Mensch antwortet verbal oder physisch auf die Anmache. 5 Bedeutungsverschiebungen Finden Sie je zwei Beispiele von Polysemien, bei denen zwei Bedeutungsvarianten zueinander im Verhältnis der metonymischen, metaphorischen bzw. Differenzierungsverschiebung stehen. Erklären Sie jeweils, warum es sich um diesen Typ von Bedeutungsverschiebung handelt. Metonymisch: 1. Toilette: Bezeichnet die sanitäre Einrichtung, bestehend aus Becken, Brille, Deckel, Spülkasten etc. Gleichzeitig wird damit im Deutschen auch auf den Raum referiert, in dem sich die Toiletten befinden. Wenn jemand in einer öffentlichen Einrichtung fragt: Wo ist die Toilette?, will er wissen, wo sich der Raum befindet, in dem die Toiletten sind. 2. Weißes Haus: Bezeichnet den Wohn- und Arbeitsplatz des amtierenden US-Präsidenten. Gleichzeitig kann es verwendet werden, um damit auf die Regierungsmitarbeiter oder Teile der US- Regierungsinstitution zu verweisen (z.b. Das weiße Haus hat bekanntgegeben, dass... ) 3

4 Metaphorisch: 1. Untergang: Bezeichnet das tatsächliche Verschwinden im Sinne von nicht mehr existieren oder nicht mehr wahrnehmbar sein. Auch Menschen können im metaphorischen Sinne untergehen, wenn sie ihren Status oder ihre Stellung in der Gesellschaft einbüßen. Der Herkunftsbereich ist damit die physische Wahrnehmbarkeit, der Zielbereich die soziale Wahrnehmbarkeit. 2. etwas/jmd. mit Füßen treten: Dieser Ausdruck wird wörtlich oder metaphorisch verwendet, wenn etwas oder jemand schlecht behandelt wird und damit nicht geachtet wird. Der Ausdruck entstammt dem Herkunftsbereich der physischen Gewalt. Wenn etwas oder jemand mit Füßen getreten wird, erleidet diese Entität Schaden und wird nicht geachtet. Der Ausdruck wird auch dann im Zielbereich des nicht-physischen Verhaltens verwendet, wenn das Verhalten zu einem Schaden bei der betroffenen Entität führt. Differenzierung 1. finden: Im Allgemeinen bezeichnet finden einen Vorgang, bei dem etwas in die Nähe des Finders rückt. Eine Spezialisierung der Bedeutung erfolgt im Kontext und bestimmt, auf welche Weise die gefundene Eintität dem Finder jetzt nah ist: einen Freund finden = soziale Nähe; seinen Schlüssel finden = physische Nähe; die Lösung finden = geistige Nähe usw. 2. begleiten: im Allgemeinen bezeichnet begleiten, dass etwas bereits in der Nähe des Begleiteten ist. Der Kontext bestimmt, auf welche Weise die Entität den Begleitenden begleitet: Fritz begleitet Maria (menschliche Nähe); Die Idee begleitet Maria schon lange (geistige Nähe) usw. 6 Frühjahrsputz In jedem Haushalt gibt es sie die CD-Spindel, in die alle CDs kommen, die keine eigene Hülle haben. Silke hat so eine Spindel sortiert. Dabei hat sie eine große Zahl von CDs als unbrauchbar aussortiert. Im Sinne des Umweltschutzes will Silke diese CDs zur Schadstoffsammelstelle bringen. Auf dem Wertstoffhof spielt sich folgender Dialog zwischen ihr und einem Mitarbeiter ab: (5) Silke: Ich hab hier einen Beutel voller CDs. Mitarbeiter: Mit Hülle oder ohne? Silke: Ohne. Mitarbeiter: Da hinten steht die Tonne. Beantworten Sie folgende Fragen und diskutieren Sie bei Ihren Antworten kurz Aspekte der Ambiguität und der Bedeutungsebenen: 1. Warum fragt der Mitarbeiter, ob die CDs eine Hülle haben? Der Ausdruck CD ist polysem. In diesem Fall ist unklar, ob sich der Ausdruck auf die Laserdisk oder das verkaufsfähige Set bestehend aus Laserdisk, Plastikhülle, Booklet usw. handelt. Dieser Art von Polysemie liegt eine metonymische Bedeutungsverschiebung zugrunde. 2. Warum weist der Mitarbeiter auf die Tonne hin? Auf der Ebene des kommunikativen Sinns stellt die Sprecherin Silke mit der Äußerung Ich hab hier einen Beutel voller CDs dem Mitarbeiter des Wertstoffhofs die Frage, wo und wie CDs gesammelt werden bzw. sie fordert ihn auf, ihr zu zeigen wo sie die CDs entsorgen soll. Die Intention von Silke wird vom Mitarbeiter verstanden und er verweist auf die entsprechenden Mülltonnen hin, in der die Laserdisks gesammelt werden. Dazu ist zu sagen, dass der Ausdruck Tonne polysem ist. In diesem Zusammenhang referiert er auf eine Mülltonne. 3. Was muss aus semantischer Perspektive von Sprecher und Adressat geleistet werden, damit die Kommunikation hier erfolgreich ist? 4

5 Zwei Leistungen müssen hier vollbracht werden. Zum einen muss die Ambiguität der Begriffe, wie CD oder Tonne, explizit durch Kommunikation oder implizit mittels des Prinzips der konsistenten Interpretation geklärt werden. (z.b. passt in den Äußerungskontext nur die Bedeutung Mülltonne für Tonne ). Des weiteren ist es wichtig, das der Adressat die Intention des Sprechers wie oben beschrieben richtig deutet. 5

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