Regionale Baukultur des ländlichen Raumes im Mühlenkreis Minden-Lübbecke

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1 Regionale Baukultur des ländlichen Raumes im Mühlenkreis Minden-Lübbecke Ein Projekt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Zusammenarbeit mit dem Kreis Minden-Lübbecke. Gefördert mit Mitteln des EU-Programms LEADER + Auftraggeber: Ansprechpartner: Kreis Minden-Lübbecke Portastraße Minden Herr Jürgen Thielking Herr Gerhard Kipp Auftragnehmer: Amtsleitung: Referatsleitung: Bearbeitung: LWL Amt für Landschaftsund Baukultur in Westfalen Fürstenbergstraße Münster Eberhard Eickhoff Udo Woltering Darius Djahanschah Cornelia Otto Wolfram Zalberg Endbericht Münster, im Juni 2007 LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 1

2 INHALT 1. Anlass 3 2. Zielsetzung 6 3. Aufgabe 8 4. Methodik Bestandsaufnahme/-analyse Lage im Raum Naturräumliche Situation Kulturlandschaften/Siedlungsstruktur Dorfbauliche Typologien Haus- und Hoftypologien/Gestalt Freiraum Neues Bauen im Mühlenkreis Die Testentwürfe Sielhorst (Stadt Rahden) Südhemmern (Gemeinde Hille) Rothenuffeln (Gemeinde Hille) Frotheim (Stadt Espelkamp) Möllbergen (Stadt Porta Westfalica) Hävern (Stadt Petershagen) Entwurfshilfen Gestaltkriterien Städtebau Gestaltkriterien Gebäude Gestaltkriterien Freiraum Kommunikation Fazit 86 Seite Anhang: - Literaturliste 87 - Liste Kartenbestand 88 - Liste der beteiligten Partner 89 - Anschreiben an Mitgliedskommunen 90 - Charakterisierung der Kulturlandschaftsbereiche 93 - Übersicht Vortragsveranstaltungen 93 - Projektinfoflyer 94 - Projektleporello 95 - Presseecho 97 - Karte mit Leader+-Kulisse Karte Oberflächennahe Materialvorkommen Karte Kreisgebiet Kulturlandschaftsbereiche im Kreis Minden-Lübbecke Landwirtschaftliche Flächennutzung im Kreis MI 104 LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 2

3 1. ANLASS Auch vor den Toren der Weiler, Dörfer und Kleinstädte des ländlich geprägten Raumes Westfalens machen die Segnungen eines global orientierten Bauens nicht halt. Stil wird gewünscht, egal welcher, sei es toskanisch, friesisch oder alpenländisch. Eine Orientierung an ortsprägenden Bauwerken und regionstypischen Eigenarten wird nur noch in den seltensten Fällen gewünscht. Heimatstil heißt für die wenigen Traditionsbewussten oft: Es muss Fachwerk sein, auch wenn das Fachwerk zur bloßen Fassade herhalten muss und sich in seiner tradierten Form seit beinahe zwei Jahrhunderten überlebt hat. Eine Ausrichtung auf etwas Neues, die Anpassung an moderne Technik und Materialien sucht man vergeblich. Eine Transformation in eine aktuelle Architektursprache fehlt. Bemühungen um die Wahrung ortstypischer Dorfbilder und die Pflege und Fortentwicklung lokaler Bautraditionen werden zunehmend abgelöst durch die Laisser-Faire-Praxis eines Anything Goes im Kampf der Kommunen um Gewerbeansiedler oder Neubürger. Steildach, Flachdach, Pultdach oder Walmdach rot oder schwarz. Darf`s ein bisschen mehr rosa sein? Deregulierung heißt das Zauberwort. Der Kunde, der Markt entscheidet! Dass die Planung eines Wohngebietes und seiner Einzelgebäude und Vorgärten oder die Sanierung eines Altbaus am Dorfplatz auf den öffentlichen Raum wirken, der von jedermann genutzt wird (werden muss!), es sich also um eine höchst öffentliche Angelegenheit handelt, wird oft selbst von den Vertretern der Allgemeinheit nicht mehr erkannt. Der Begriff Allgemeinwohl, also die Rücksichtnahme des Einzelnen zum Wohl der Gemeinschaft, ist aus dem Wortschatz der Planungsausschüsse verschwunden. Der Kreis Minden-Lübbecke, der im September 2006 als erster Kreis dem Bündnis für regionale Baukultur in Westfalen beigetreten ist, verfolgt mit der Beauftragung der vorliegenden Arbeit, für zukünftige Planungen in den ihm angeschlossenen Städten und Gemeinden neue Impulse für ein regionsbewusstes Bauen zu setzen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 3

4 Dazu hat der Kreis in den letzten Jahren bereits verschiedene Initiativen zur Stärkung der regionalen Komponente in der Siedlungsentwicklung unternommen. Die regionale Baukultur wurde als eine wichtige Identifikationsmöglichkeit der Menschen im Kreis erkannt. So wurde im Jahr 2003 der Wettbewerb Das Mühlenkreishaus durchgeführt. Dabei wurde die Architektenschaft aufgefordert, ein Einfamilienhaus zu entwerfen, das deutliche Bezüge zu vorgefundenen Gestaltungsmerkmalen der Region aufweist. Mit der Broschüre Nachhaltige Siedlungsentwicklung im ländlichen Raum macht die Kreisverwaltung u.a. auf die Bedeutung von ortstypischen Gestaltungsmerkmalen und die Verwendung regionaler Baustoffe aufmerksam. Mit der Bauernhausbörse und dem Arbeitskreis Umnutzung wird außerdem das Ziel verfolgt, die prägende Gebäudesubstanz in den Dörfern und im Außenbereich durch Umnutzung zu sichern. Qualität durch Vielfalt oder gesichtlslose Einfalt? Die kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der bisherigen Einzelprojekte führte zu der Erkenntnis, dass für die Diskussion einer zukunftsfähigen Siedlungsentwicklung eine Grundlagenerhebung bezüglich der vorhandenen Baukultur des Kreises Minden-Lübbecke fehlt. Ausgehend von diesem Defizit entstand für den Kreis Minden- Lübbecke die Überlegung, eine Dokumentation über die regionale Baukultur zu erstellen und damit Hinweise und Anregungen zur Pflege und Weiterentwicklung einer regionalen Baukultur zu schaffen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 4

5 Ausgangspunkt des Projektes waren eine Reihe von Fragen, die mit den vorliegenden Ergebnissen nur zum Teil beantwortet werden können, da sie sich immer wieder neu stellen: Welchen Wert messen wir unserer Kulturlandschaft bei? Wollen wir sie pflegen und erhalten? Läuft heute beim Bauen im ländlichen Raum irgendetwas schief? Wenn ja: was? Gelungene Landung auf der Weide? Dörfliche Kreativität? Welche Entwurfshinweise kann man aus der Analyse ortstypischer Gebäude der Vergangenheit für heutige, modern genutzte Wohnäuser ableiten? Welche gestalterischen Mindeststandards sind für das Bauen im ländlichen Raum legitim? Welche Regelungstiefe akzeptiert der Endverbraucher /die Gesellschaft? Was ist regionaltypisches Bauen? Was ist lediglich gute Architektur? Ein Dächlein und ein bisschen Reet... und alles wird gut? Welche Handlungsoptionen und verpflichtungen haben örtliche Politik und Planungsverwaltung? Welche Rolle können Architekten und Planer übernehmen? Wie sehen die Wünsche der Bauherrenschaft aus? LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 5

6 2. ZIELSETZUNG Was heißt regional Bauen? Das Projekt setzt sich mit der Fragestellung auseinander: Durch welche Merkmale können Dorfgestalt und Architektur des Mühlenkreises charakterisiert werden? Welche Qualitäten kennzeichnen eine gute, eine regionale Architektur, ein richtiges, aus dem Ort entwickeltes städtebauliches Konzept? Wodurch definiert sich ein regionsspezifischer Planungsansatz für die Erweiterung eines typischen ost-westfälischen Dorfes? An welchen Kriterien sollte sich die Gestaltung eines ortstypischen Gebäudeentwurfes orientieren? Wie kann ein Diskurs mit den planenden Akteuren und einer interessierten Bürgerschaft geführt werden? Zielsetzung war also gleichermaßen die Erarbeitung einer Lesehilfe für das, was als typisch Mühlenkreis bezeichnet werden kann und die Generierung einer Planungshilfe für ein regionsbewußtes Planen und Bauen. Parallel dazu sollte ein kreisweiter Fachdiskurs mit allen am Planungsund Bauprozess beteiligten Akteuren initiiert werden und ein über die Projektphase hinaus wirkendes Instrumentarium für einen qualitätvollen und fachlich fundierten Umgang mit den zukünftig anstehenden Planungaufgaben im Kreis Minden-Lübbecke enstehen. Das Endprodukt dieses Förderprojektes ist weder als wissenschaftliches Kompendium aller im Kreis vorkommenden Siedlungsstrukturen, Haustypen, Konstruktionen und Gestaltmerkmale, noch als umfassendes Regelwerk für Festsetzungen zukünftiger Bebauungspläne zu verstehen. Vielmehr sollen die in Form eines Leporello gestalteten Empfehlungen für ein regionsbewußtes Bauen, die allen Politikern, den planenden Verwaltungen, den Planern und Architekten, sowie interessierten Bürgern zur Verfügung gestellt wurden, sowie die zahlreichen Vortrags- und Informationsveranstaltungen eine Planungsphilosophie, eine Denkrichtung aufzeigen, in deren Mittelpunkt der pflegliche Umgang mit dem bauhistorischen Erbe und eine Transformation regionaler Gestaltmerkmale in eine zeitgemäße Architektursprache stehen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 6

7 Die zahlreichen Gespräche mit Politikern, Planern und Architekten, sowie der aktuelle Diskurs in der Fachöffentlichkeit machen deutlich, dass die Frage, was unter regionalem Bauen zu verstehen ist, nicht eindimensional beantwortet werden kann. Dennoch lassen sich zahlreiche Aspekte benennen, an denen sich qualitätssichernde Instrumente und Prozesse orientieren können. Einige vorläufige Fragen: Könnte Regional Bauen nicht heissen zuallererst den Ort mit allen Sinnen zu begreifen?... sich unterzuordnen?... auf eine Alltagsarchitektur abzuzielen, die über modische Strömungen hinaus Bestand hat?... im besten Sinne nachhaltig zu bauen?... an vorhandene Strukturen in Maßstab und Proportion anzuknüpfen?... das Verhältnis von Freiraum und Bebauung aus der Kulturlandschaft zu entwickeln?... vorgefundene Gestaltmerkmale zu aktualisieren?... das Detail zu würdigen?... nicht hinter bestehende Gestaltqualitäten zurückzufallen, sondern Vorhandenes zu bereichern?... nicht nur nach hinten, sondern auch nach vorne zu schauen?... dem Vorhandenen auch neue und eigene Qualitäten hinzuzufügen?... aus eigenem Regionsverständnis neue Technologien, Konstruktionen und Formsprachen zu entwickeln?... zukünftige städtebauliche Strukturen/Gebäude aktuellen Nutzanforderungen anzupassen? Fazit: Gibt es klar definierbar die Mühlenkreis-Architektur oder muss eher von verschiedenen Mühlenkreis- Architekturen, von verschiedenen Wegen auf der Suche nach regionaler Architektur, gesprochen werden? LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 7

8 3. AUFGABE Die Bestandsaufnahme und Analyse der vorgefundenen lokalen Eigenarten im Rahmen einer kreisweiten Studie zur regionalen Baukultur des ländlichen Raumes und die praktischen Erfahrungen bei der Durchführung von Testentwürfen für Erweiterungsgebiete bestehender Dörfer sollten als Grundlage für die Erarbeitung von Leitbildern und Entwurfshilfen für zukünftiges Planen und Bauen im Kreis Minden-Lübbecke dienen. Im Rahmen eines breit angelegten Kommunikationsprozesses mit Akteuren aus Politik, Verwaltung und ehrenamtlicher Heimatpflege sowie mit Planern, Architekten und weiteren Multiplikatoren sollte über Inhalte, Qualitäten und Bedeutung regionaler Baukultur informiert und diskutiert werden. Aus der Zielstellung, das bauliche Erbe des ländlichen Raumes zu pflegen und zu erhalten und darüber hinaus entwurfliche Leitprinzipien und Ideen zur Fortentwicklung der regionalen Baukultur zu entwickeln, entstand der Arbeitsauftrag, die verschiedenen Kulturlandschaften, Siedlungs- und Gestaltungsmerkmale im ländlichen Raum des Kreises Minden-Lübbecke systematisch zu erfassen. Auf der Grundlage der Beschreibung und Bewertung vorhandener Siedlungsmuster, Haus- und Hofformen sowie lokaler Gestaltmerkmale wurden Leitbilder, Typologien und Entwurfshilfen für das zukünftige regionale Bauen im ländlichen Kontext erarbeitet. Dabei war zu beachten: Tradierte Gestaltqualitäten müssen in eine zeitgemäße Architektursprache transformiert werden. Eine zukunftsfähige Siedlungsentwicklung und eine nachhaltig ausgerichtete Gebäudeplanung muss aktuellen Nutzungs-, Konstruktions- und Materialanforderungen gerecht werden, ökonomisch umsetzbar sein und auf die Bedürfnisse der Bauherren- und Nutzerschaft angemessen reagieren, ohne jedoch lokale und regionale Eigenarten zu ignorieren. Aufgrund der deutlichen Unterschiede in der städtischen und ländlichen Bauweise beschränkte sich die Untersuchung auf den ländlichen Bereich mit seinen besonderen Eigenarten und überkommenen Bauformen. Das Projekt wurde im Rahmen des EU-Programms LEA- DER+ gefördert, das insbesondere auf die Weiterentwicklung des ländlichen Raumes abzielt. Der Untersuchungsraum deckte somit die LEADER+ -Gebietskulisse ab, die größere zusammenhängende, verstädterte Siedlungsgebiete wie z.b. die Stadtgebiete Minden und Lübbecke von der Untersuchung ausnimmt. Das Projekt nahm das zentrale Anliegen des Fördermittelgebers auf, private und öffentliche Akteure zusammenzuführen, Strategien und Projekte verschiedenster Sektoren LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 8

9 zu integrieren und Einzelinformationen zu vernetzen und baute somit auf einem breit angelegten Kommunikationsprozess unter allen am Planen und Bauen beteiligten Akteuren. Dazu wurden Vorträge, Diskussionsforen und Fachveranstaltungen organisiert, Informationsmaterialien (Internetangebote, Broschüren, Ausstellungstafeln) erarbeitet, sowie eine intensive Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Zusammengefasst ergaben sich vier Arbeitsschwerpunkte: 1. Teilräumlich differenzierte Beschreibung der aktuell ablesbaren Kultur- und Hauslandschaften des Kreisgebietes 2. Identifizierung der regionaltypischen städtebaulichen (dorfbaulichen) Strukturen und Gestaltmerkmale 3. Ableitung von Leitbildern und Typologien für regional eingepasste Siedlungsergänzungen und Neubauten 4. Kommunikation der Ergebnisse im Kreisgebiet LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 9

10 4. METHODIK Literatur- und Materialrecherche Die Projektbearbeitung begann mit einer umfangreichen Literatur- und Materialrecherche der über den Kreis Minden-Lübbecke verfügbaren Buchveröffentlichungen, Planund Kartenwerke. Insbesondere die Befassung mit historischem Kartenmaterial und mit Abhandlungen zur Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte war hilfreich, die heute überkommenen und weiterhin wirksamen Strukturen lesen zu lernen und zu verstehen. Auf eine detaillierte Darlegung der historischen Genese der Kreissiedlungsentwicklung wird jedoch im Rahmen des vorliegenden Berichtes verzichtet, da sie ausführlich in anderen Veröffentlichungen nachgelesen werden kann und zum Verständnis der Ergebnisse dieser Arbeit nicht im Einzelnen vorausgesetzt werden muss. Auswertung der topographischen Karte 1 : Obwohl der Untersuchungsraum sich über den gesamten Kreis Minden-Lübbecke (Gebietskulisse LEADER+) erstreckt, war es nicht möglich, flächendeckend die Siedlungsstruktur mit Vor-Ort-Erhebungen zu erfassen. Deshalb wurde zunächst eine flächendeckende Kartenauswertung der TK 50 durchgeführt, um charakteristische und wiederkehrende Siedlungsmuster sowie herausragende Einzelstrukturen und lokale Bersonderheiten der Besiedlung zu identifizieren. Etwa 130 Dörfer bzw. Siedlungsbereiche wurden herausgefiltert und in Einzelkarten M. 1: umgesetzt. Als repräsentative Ausschnitte der Kreissiedlungsstruktur bildeten sie den Grundstock für die gezielte Bereisung und wurden nachfolgend einer genaueren Betrachtung unterzogen. Eine Vergrößerung der Karte befindet sich im Anhang LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 10

11 Örtliche Bestandsaufnahme Im Rahmen einer ersten, etwa 15 Tage umfassenden Kreisbereisung wurden ca Siedlungsbereiche inspiziert und photographisch dokumentiert. Die Teilbereiche wurden in Hinblick auf naturräumliche Bedingungen, Siedlungsstruktur, Landnutzungs- und Erschließungsformen, baulich-räumliche Situation, freiräumliches Umfeld sowie bauliche Merkmale, insbesondere Kubatur, Proportion und Materialität, untersucht. Neuere Siedlungsentwicklungen und Beispiele zeitgenössischen Bauens wurden ebenfalls aufgenommen. Prägende Panoramen, dorfbauliche Situationen, Einzelgebäude sowie Details wurden festgehalten. Bestandsbewertung Auswertung der örtlichen Bestandsaufnahme Die Auswertung der im Rahmen der örtlichen Bestandsaufnahme entstandenen ca Photographien sowie der Vor-Ort-Notizen zielte darauf ab, prägende Strukturen, Merkmale und lokale Eigenheiten zu identifizieren und wiederkehrende Typologien und Merkmalshäufungen bestimmten Teilräumen zuzuordnen. Die Analyse umfasste folgende Parameter: - Naturräumliche Situation/Geomorphologie/Relief - Siedlungsform/Siedlungsdichte - Landnutzung/Oberflächenstruktur - Merkmale der Landerschließung/Infrastruktur - Dorfbauliche Struktur/Räumliche Figuration - Lage im Landschaftsraum - Topographische Situation - Größe/Ausdehnung/Form - Ortsrandausbildung - Silhouette/Höhenentwicklung der Bebauung - Gruppierung der Einzelbaukörper - Ausbildung des öffentlichen Raumes - Haus- und Hoftypologien - Gruppenbildung/Raumbildung - Gebäudekubatur/-form/-proportion/- maßverhältnisse - Geschossigkeit/Trauf- und Firsthöhe - Konstruktion/Gestaltung - Trauf- und Ortgangausbildung - Fassadengliederung (Sockel-/Attikaausbildung) - Fenster-/Tür- und Öffnungsausbildungen - Wandausbildung/Bekleidung - Schmuckformen/Sonderdetails - Materialität/Farbe - Freiraum - Gartenausbildung - Pflanzenwahl - Einfriedungen LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 11

12 Auswertung vorhandenen Planmaterials Historisch betrachtet haben die unterschiedlichen naturräumlichen Gegebenheiten ihre jeweils eigenen Anforderungen an Landnutzung, Besiedlung, Hofformen und Gebäudeausprägung hervorgebracht und zu lokal variierenden Strukturen und spezifischen gestalterischen Ausformungen geführt. Die heutige Siedlungsstruktur ist durch Flurbereinigung, moderne Landbewirtschaftungsformen und Nachkriegszersiedlung stark überformt. Um die ursprüngliche (prototypische) Ausbildung der unterschiedlichen Siedlungs- und Landerschließungsformen erkennen, beschreiben und bewerten zu können, war es daher erforderlich, sich zunächst die Siedlungsgenese im Kreis Minden-Lübbecke vor Augen zu führen. Die erhaltenswerten und weiterzuentwickelnden Qualitäten mussten analytisch herauskristallisiert werden, um Charakteristika und Typologien benennen zu können. Dazu wurden die verschiedenen Zeitschichten vorhandener historischer Karten (Le Coq, Karte von Rheinland und Westfalen, Urmeßtischblatt, Königlich Preußische Landesaufnahme, TK 25 Nachkriegsjahre) für einzelne Siedlungsbereiche ausgewertet. Auch finden frühere Herrschaftsstrukturen und gesellschaftliche Abhängigkeiten ihre Ausdrucksform z.b. in Herrenhäusern, Gutshöfen, Haupthöfen oder Kötterstellen. Die jeweils zur Verfügung stehenden lokalen Materialien und Baustoffe sind in der Regel bis heute noch in der ü- berkommenen Gebäudesubstanz ablesbar. Über die Darstellung der regionalen oberflächennahen Vorkommen dieser Ursprungsmaterialien können diese Zusammenhänge besonders deutlich gemacht werden. Eine Vergrößerung der Karte befindet sich im Anhang Ergänzend dazu wurden Karten zur naturräumlichen Gliederung und zur landwirtschaftlichen Flächennutzung bzw. Bodenwertigkeit analysiert. Abgrenzung Kulturlandschaftsbereiche Aufgrund der stark variierenden naturräumlichen Gegebenheiten und der daraus resultierenden historisch ge- LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 12

13 wachsenen Landnutzungs- und Besiedlungsformen können im Kreisgebiet verschiedene Kulturlandschaften bzw. Hauslandschaften ausgemacht werden. Auf der Grundlage der Bestandsaufnahme und der oben beschriebenen Kartenauswertung wurden die verschieden Kulturlandschaftsbereiche mit ihren Merkmalen beschrieben und voneinander abgegrenzt. Die Ergebnisse sind in der Karte Kulturlandschaftsbereiche abzulesen. Entwicklung von Arbeits- und Entwurfshilfen Erarbeitung von Testentwürfen Für sechs ausgesuchte Planungsgebiete, die die charakteristischen Fragestellungen und Merkmale der unterschiedlichen Kulturlandschaftsbereiche repräsentieren, wurden sog. Testentwürfe erarbeitet. Sie umfassen sowohl die Entwicklung eines städtebaulichen bzw. dorfbaulichen Konzeptes aus der Analyse des Gesamtkontextes, als auch die Erarbeitung konkreter hochbaulicher und freiräumlicher Gestaltungsvorschläge. Die jeweiligen Bearbeitungsmaßstäbe (M. 1 : bis M. 1 : 200) ergaben sich aus den unterschiedlichen Aufgabenstellungen. Entwicklung von Typologien/Leitprinzipien Auf der Grundlage der Bestandsauswertung und der oben beschriebenen entwurflichen Bearbeitung zukünftig möglicher Planungs- und Bauaufgaben sollten prototypische Entwurfsansätze für die unterschiedlich geprägten Kulturlandschaftsbereiche formuliert werden. Ziel war die Entwicklung von Leitprinzipien, Leitmotiven bzw. Siedlungs- und Gebäudetypologien, die die regional prägenden Struktur- und Gestaltungsmerkmale aufnehmen und sie vor allem zukunftsfähig weiterentwickeln. Bei der Bearbeitung zeigte sich, dass sich der Anspruch, für jeden einzelnen Kulturlandschaftsbereich ein eigenständiges und allgemein anwendbares Entwurfsleitbild zu entwickeln, nicht durchhalten ließ. Vielmehr handelte es sich in allen sechs Fällen um entwurfliche Aufgabenstellungen, die sich mit Ortsranderweiterungen von Dörfern befassten. Entwurfsaufgaben, wie etwa die städtebauliche Ergänzung in Streusiedlungslagen, kamen nicht vor, da sie planungsrechtlich nicht realisierbar wären. Vielmehr variierten die Lösungsansätze durch die Vorgaben der örtlich vorgefundenen Siedlungs- und Baustruktur (Genius Loci), als dass sie sich an einem spezifischen Kulturlandschaftsraum festmachen ließen. Erarbeitung von Entwurfshilfen Die Ergebnisse der Bestandsbewertung (prägende regionale Strukturen und Gestaltwerte), beispielhafte Entwurfs- LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 13

14 vorschläge (Testentwürfe) sowie städtebauliche und hochbauliche Leitmotive, Entwurfsprinzipien und Gestaltungsdetails liegen in einer anschaulich dargestellten Entwurfshilfe (Leporello Empfehlungen für ein regionsbewußtes Bauen ) vor, so dass der planenden Verwaltung und den im Kreis tätigen Architekten für alltägliche Planungsaufgaben eine praxisnahe Entwurfshilfe zur Verfügung steht. Kommunikation Beteiligung politische Gremien/Verwaltungen Für die Dauer des Projektes wurden sowohl Verwaltung, als auch politische Gremien kontinuierlich über Projektziele, - inhalte und -fortschritte informiert. Bestandteil des Projektes war sowohl die intensive Zusammenarbeit mit der Fachverwaltung, als auch der breite politische Diskurs der zuständigen Gremien zur Zukunft des regionalen Bauens im Kreis Minden-Lübbecke. Mit wenigen Ausnahmen wurde eine Projektpräsentation in den Planungsausschüssen der kreisangehörigen Kommunen durchgeführt. Informationsveranstaltung für Kreis und Kommunen Am 17. Mai 2006 wurde eine zentrale Projektpräsentation (Vorstellung der Ergebnisse/breite Fachdiskussion) im Heimathaus Südhemmern (Hille) mit allen im Kreis Minden-Lübbecke mit Planungs- und Entwicklungsaufgaben befassten Akteuren (Poltik/Fachverwaltung/Heimatpflege/ Architekten und Planer) durchgeführt. Überregionale Fachveranstaltung Unter Beteiligung externer Fachreferenten aus Wissenschaft und Praxis wurde am 28. September 2006 das Projekt abschließend in einer überregionalen Fachveranstaltung vorgestellt und im Zusammenhang mit der Präsentation anderer Beispiele und Projekte zum regionalen Bauen im ländlichen Raum fachlich eingeordnet. Veröffentlichungen/Ausstellungen/Internetauftritt Ergänzend zu den o. g. Veranstaltungen wurden die Projektergebnisse schriftlich aufgearbeitet (Leporello, Projektinfoflyer) und auch im Internet zum download zur Verfügung gestellt. Zur weiteren Kommunikation der Projektergebnisse steht darüber hinaus eine Posterausstellung (Wanderausstellung) zur Verfügung. Eine allgemein nutzbare PowerPointPräsentation kann ebenfalls durch das LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen bereitgestellt werden. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 14

15 5. BESTANDSAUFNAHME/-ANALYSE 5.1 Lage im Raum Der Kreis Minden-Lübbecke erstreckt sich beidseitig des in Ost-West-Richtung verlaufenden Wiehen- /Wesergebirges und der in Süd-Nord-Richtung fließenden Weser. Er bildet den nordöstlichen Teil des Landes Nordrhein-Westfalen und wird umgeben von den niedersächsischen Landkreisen Osnabrück im Westen, Diepholz und Nienburg im Norden sowie Schaumburg im Osten. Seine südliche Begrenzung bilden die nordrhein-westfälischen Kreise Lippe mit dem Lipper Bergland sowie Herford. Der Kreis Minden- Lübbecke liegt zwischen den Wirtschaftsschwerpunkten Bielefeld (40 km), Hannover (60 km), Bremen (100 km) und Osnabrück (60 km). Lage in NRW Kreisgebiet mit zugehörigen Kommunen Eine Vergrößerung der Kreiskarte befindet sich im Anhang Die Bevölkerungsdichte des Kreises liegt mit 280 Einw/km² etwas über dem Bundesdurchschnitt. Die Bevölkerungsdichte nimmt von Süden nach Norden und von Osten nach Westen kontinuierlich ab. Folglich ist die Gemeinde Stemwede im Nordwesten des Kreises mit 88 Einw./km² die am dünnsten besiedelte Kommune. Andererseits leben in den drei Kommunen Minden, Porta Westfalica und Bad Oeynhausen mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Zu den dichter besiedelten Regionen gehören die Bereiche des Ravensberger Hügellandes und der nördliche Fuß von Weser- und Wiehengebirge; hier reiht sich Ortschaft an Ortschaft. Diese Gebiete verfügen über fruchtbaren Lößboden und wurden bereits früh kultiviert. Besonders dünn besiedelt sind die nördlichen Teile des Kreises sowie ein Streifen südlich des Mittellandkanals (Geest- und Moorgebiet). Die Mittelgebirge selbst sind dicht bewaldet und nahezu unbewohnt. Eine Ausnahme bildet hier nur das Eggetal ganz im Westen des Wiehengebirges. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 15

16 5.2 Naturräumliche Situation Der Kreis hat mit Mindener Land und Lübbecker Land Anteil an der Norddeutschen Tiefebene, die Höhenzüge von Wiehengebirge und Wesergebirge gehören zur deutschen Mittelgebirgsschwelle, ebenso der auf Kreisgebiet liegende Teil des Ravensberger Hügellandes. Im Osten des Kreises verläuft von Süden nach Norden die Weser, von deren Lauf 59 km im Kreisgebiet liegen, bzw. teilweise die Kreisgrenze bilden. Der Mittellandkanal durchquert den Kreis relativ mittig von Westen nach Osten auf einer Länge von 39 km. Im Westen ragt das Kreisgebiet bis auf 350 m Entfernung an das Ufer der Hunte heran. Mindener Land und Lübbecker Land sind die Tieflandbereiche des Kreises, nehmen dessen Norden und Mitte ein und machen zusammen über 4/5 der Kreisfläche aus. Die Unterscheidung geht auf die alte Zweiteilung des Kreisgebietes zurück und spielt naturräumlich keine Rolle. Das Land besteht im Norden aus Geest mit Sandern und Mooren, es ist hier eher unfruchtbar, der Anteil an Grünland hoch. Weite Bereiche sind aufgeforstet. (Staatsforst Minden, Espelkamp, Levern). Der Grünlandanteil nimmt zudem im nördlichen Kreisgebiet von Osten nach Westen stetig zu. Westlich von Espelkamp liegt der Große Auesee. Südlich des Mittellandkanals verläuft zur Weser hin ein ca. 3-4 km breites Urstromtal. Zahlreiche Findlinge, darunter der größte Norddeutschlands in Tonnenheide, sind Zeugen der vorletzten Eiszeit. Die Eisgrenze verlief in etwa auf Höhe des Kanals. Das Urstromtal ist überwiegend Grünland (Mindener Wiesen), tlw. auch nicht genutztes Unland (Moor). Ein anderes Bild bietet der sich nördlich unmittelbar an die Gebirge anschließende Landstreifen; hier wurde während der Eiszeit Löß abgelagert. Es findet sich heute bester Boden, der intensiv ackerbaulich genutzt wird. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 16

17 Die Mittelgebirge bedecken mit ca. 72 km² etwa 1/12 der Kreisfläche. Wiehengebirge und Wesergebirge durchziehen das südliche Kreisgebiet in Ost-West-Richtung, der Stemweder Berg liegt isoliert im Nordwesten. Das Wiehengebirge ist heute beinahe durchweg bewaldet. Dies geht auf die Aufforstung in Preußen Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Zuvor wurde das Wiehengebirge bis zum Gebirgskamm hin weidewirtschaftlich genutzt. Der Kreisanteil am Ravensberger Hügelland umfasst mit ca. 142 km² 1/6 der Fläche. Auch hier gibt es seit der Eiszeit Lößauflage mit entsprechender Bodenfruchtbarkeit und intensiver Landnutzung. Der Waldanteil im Kreis ist mit 10,9% der Fläche vergleichsweise gering (Deutschland 30%, NRW 24,7%), dennoch kann man von Pr. Oldendorf bis Minden auf dem Kammweg des Wiehengebirges wandern, ohne den Wald zu verlassen. Auch die Stadt Espelkamp gilt als Stadt im Wald. Die Bergwälder von Wiehengebirge (4.290 ha) und Wesergebirge (980 ha) sind die größten geschlossenen Waldgebiete, nennenswert sind außerdem der Stemweder Berg (750 ha), das Heisterholz (Staatsforst Minden, 850 ha), die Pohlsche Heide (690 ha) und der Lever Wald (610 ha). Aufgeschlüsselt nach Kommunen liegt der Waldanteil zwischen knapp 20% der Fläche des Stadtgebietes Lübbeckes und kaum 3% in der Stadt Rahden. Im Osten grenzt der Kreis unmittelbar an den rund 40 km² großen Schaumburger Wald. Der Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche (LNF) liegt mit 58,8 v.h. deutlich über dem Landesdurchschnitt (44,1 v.h.) und ist auch der höchste Wert aller Landkreise des Regierungsbezirkes Detmold (Durchschnitt OWL: 51,8 v.h.). Auf kommunaler Ebene schwankt dieser Wert zwischen den beiden Extrema Bad Oeynhausen (29,5 v.h.) und der Stadt Rahden (82,1 v.h.). Letztere Kommune weist damit den größten Anteil LNF in Ostwestfalen-Lippe überhaupt auf. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 17

18 Mit 2,6 v.h. hat der Kreis einen vergleichsweise hohen Anteil an Gewässerflächen, der signifikant höher liegt als im Landesdurchschnitt (1,8 v.h.). Der Kreis hat mitteleuropäisch-ozeanisches Klima mit warmen Sommern und milden Wintern. Niederschläge fallen zu allen Jahreszeiten. Schneereiche, lange Winter treten nur sporadisch auf. Das Wiehen- und Wesergebirge bilden eine lokale Wasserscheide. Südlich des Gebirgskammes fließen die Bäche nach Süden zur Werre, nördlich dessen zur Großen Aue oder direkt in die Weser. Der westlichste Teil der Gemeinde Stemwede und der Stadt Pr. Oldendorf entwässern in die Hunte. Die gesamte Fläche entwässert über verschiedene Nebenflüsse (Große Aue, Bastau, Werre) letztlich in die Weser. Die höchsten Berge des Kreises sind der 320 m hohe Heidbrink und der 319 m hohe Wurzelbrink im Wiehengebirge. *(Die Aussagen zu Lage im Raum und Naturraum sind weitestgehend Informationen aus WIKIPEDIA entnommen!) LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 18

19 5.3 Kulturlandschaften/Siedlungsstruktur Naturraum, Siedlungsstruktur und Landschaftsbild hängen eng miteinander zusammen und bedingen sich gegenseitig. Die naturräumlichen Gegebenheiten einer Region - wie insbesondere geologische Verhältnisse, Topographie, potentielle natürliche Vegetation und die klimatischen Bedingungen sind neben anderen Faktoren, wie beispielsweise die strategische Lage im Raum, das Vorkommen besonderer Bodenschätze und die vorherrschenden sozioökonomische Bedingungen, ausschlaggebend für Nutzung, Strukturierung und Gestaltung eines Landschaftsraumes. Gesamtheitlich kann das sichtbare Produkt eines anthropogen überformten Stückes Erdoberfläche als Kulturlandschaft bezeichnet werden. Kulturlandschaft wird ganzheitlich wahrgenommen. Die beiden untenstehenden Bilder weit entfernt liegender Kulturlandschaften machen deutlich, dass neben den rein physisch benennbaren Parametern im Kulturlandschaftsbild auch (z. T. unbewusst) gesellschaftliche Verhältnisse, klimatische Bedingungen, Temperaturen, Lichtstimmungen, Gerüche, Geräusche etc. wahrgenommen werden können. Es entsteht ggf. sogar eine bildhafte Vorstellung von der Art der Bewohner eines bestimmten Ortes und ihrer Mentalität, ohne dass dazu konkret definierbare Hinweise auf den Bildern zu erkennen sind. Der Begriff der Kulturlandschaft ist also weitaus umfassender als etwa die Bezeichnungen Landschaft, Landschaftsbild oder Ortsbild. Kulturlandschaft ist Abbild der gesamten historischen Genese einer Region, eines Ortes. Europa, Deutschland, Nordrhein-Westfalen und auch der Landesteil Westfalen-Lippe weisen sehr unterschiedliche und deutlich von einander zu unterscheidende Kulturlandschaften auf. Münsterland Märkisches Sauerland Ruhrgebiet LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 19

20 Auch Ost-Westfalen-Lippe ist geprägt durch eigenständige Kulturlandschaftsbilder, die zu einer Identifikation mit dem Raum beitragen und für die dort aufgewachsenen und lebenden Menschen ein Gefühl von Heimat auslösen können. Raumplaner, Städtebauer und Architekten, die sich mit der Pflege und Fortentwicklung dieses in großen Teilen sehr ländlich-dörflich geprägten Raumes befassen, sollten die Eigenart der Kulturlandschaft, ihrer Landnutzungsformen und Siedlungsstrukturen verinnerlicht haben, sollten den vorgefundenen Raum sorgfältig gelesen haben. Nur aus einem daraus resultierenden Bewusstsein für das Wesen einer Region können städtebauliche Entwicklungen, Bebauungskonzepte, Landschaftsplanungen und Gebäudeentwürfe enstehen, die örtlichen Bezug haben und sich in die vorgefundene Situation einpassen. Eine Region mit vielen Gesichtern Die Analyse von Naturraum, Siedlungsstruktur und Landschaftsbild des Untersuchungsraumes und der angrenzenden Gebiete macht deutlich, dass der Kreis Minden- Lübbecke außerordentlich vielfältig strukturiert ist. Es kann nicht von der Kulturlandschaft des Mühlenkreises gesprochen werden. Vielmehr sind verschiedene Landschaften mit ihren spezifischen Siedlungsstrukturen und Landnutzungsmustern klar voneinander zu unterscheiden. Bereits wenige Ausschnitte einer einzigen Kommune (Petershagen) aus der TK 25 zeigen die gravierenden Unterschiede der vorhandenen Besiedlungsformen: Über gewachsene Dorfformen (Haufendörfer, Straßendörfer), geplante Stadtanlagen (z. B. Schlüsselburg), drubbelhafte Verdichtungsformen bis zu Streusiedlungen ist bereits innerhalb einer Kommune ein breites Spektrum unterschiedlicher Siedlungsstrukturen und Landnutzungsformen anzutreffen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 20

21 Unregelmäßiges Haufendorf Gewachsenes Straßendorf Geplante Stadtanlage Straßendorf (Nachbarkommune) Verstreute Einzelhöfe Drubel LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 21

22 Moorhufensiedlung Auch die Auswertung der unterschiedlichen Landschaftsbilder zeigt die naturräumliche Vielfalt des Kreisgebietes, aus der die verschiedenen Landnutzungsformen mit ihrem Siedlungsgefüge und dessen baulicher Ausprägung zu erklären sind. Die fünf Kulturlandschaftsbereiche Eine Vergrößerung der Karte befindet sich im Anhang Im Wesentlichen können fünf Kulturlandschaftsbereiche unterschieden werden, die sich eng an den naturräumlichen Gegebenheiten orientieren: 1. Moorniederungs- und Geestbereiche (Diepholzer Moorniederung, Rahden-Diepenauer Geest, Loccumer Geest) Charakteristisch u. a.: Hoher Anteil Grünlandnutzung, historisch bedingte Entwässerungs- und Infrastrukturen, vor- LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 22

23 wiegend Drubbel- und Streusiedlungsstrukturen, sehr hohe Anzahl an Hofstellen, kleinere Hofanlagen, kleinere Gebäude, Alleen Ackerlandschaft mit typischer Dorfsilhouette, Varl Bulzendorf, Rahden Naturnahe Grünlandbewirtschaftung, Preußisch Ströhen, Rahden Kultivierte Moorlandschaft, Große Holz, Stemwede LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 23

24 2. Mittelweserbereich (Streifen beidseits der Weser nördl. von Porta Westfalica) Charakteristisch u. a.: Höherer Anteil ackerbauliche Nutzung, gute Bodenwerte, spärliche Besiedlung, kompaktere Siedlungsformen, Abgrabungsflächen Weseraue bei Schlüsselburg, Petershagen 3. Lübbecker Lößland (Streifen hoher Bodengüte, nördlich dem Wiehengebirge vorgelagert) Charakteristisch u. a.: Beste Bodenwerte, fast ausschließlich ackerbauliche Nutzung, kompakte Besiedlungsformen, Dörferkette mit regelmäßigen Abständen zwischen den Dörfern, bedeutende landwirtschaftlich geprägte Dorfensembles, große Hofanlagen Schwedenschanze Richtung Holzhausen, Preußisch Oldendorf 4. Mittelgebirgsstreifen (Wiehengebirge, Wesergebirge) Charakteristisch u.a.: Bewegte Topographie, waldreich, zahlreiche Sieken mit eingestreuten Hofanlagen, Wechsel von Grünland und Ackerbau, kompakte Besiedlungsformen, spärliche Besiedlung LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 24

25 Wiehengebirgsvorland mit gemischter Acker- und Grünlandnutzung, Börninghausen, Preußisch Oldendorf Siek mit Drubbel im Wiehengebirgsvorland, Holzhausen, Preußisch Oldendorf 5. Ravensberger Mulde (Ravensberger Hügelland westlich der Weser, Rinteln- Hamelner Weserland östlich der Weser) Charakteristisch u.a.: Fast ausschließlich ackerbauliche Nutzung, großer Strukturreichtum, extreme Zersiedlung, topographisch abwechslungsreich Ravensberger Hügelland - strukturreich, zersiedelt, Holsen, Hüllhorst LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 25

26 Differenzierende Hinweise auf Landnutzungs- und Besiedlungsvoraussetzungen können u. a. auch Kartenwerken zur naturräumlichen Gliederung und der unten abgebildeten Standortkarte zur landwirtschaftzlichen Flächennutzung entnommen werden. Westfälisches Amt für Landschafts- und Baukultur 32 Herne, 17. November 2005, Darius Djahanschah Kulturlandschaft gestalten regionale Eigenart bewahren Eine Vergrößerung der Karte befindet sich im Anhang LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 26

27 5.4 Dorfbauliche Typologien Im Rahmen des Förderprojektes wurden nur die städtebaulichen bzw. dorfbaulichen Strukturen des ländlich geprägten Kreisgebietes untersucht, da die Leader + -Förderkulisse die verstädterten Bereiche nicht umfasste. Typologisch unterschieden werden können die kompakte Ortschaft, das gewachsene Dorf, Drubbel und Weiler, Hofensemble und Einzelhöfe sowie Wohnsiedlungssplitter und Werks- und Arbeitersiedlungsbau. Ort Kompakte Ortschaften mit weithin sichtbarer Kirchturmsilhouette, umgeben von der Kulisse steiler, roter Dächer, bilden eher die Ausnahme und finden sich in der Regel dort, wo die Landschaft seichte Hügelungen hervorgebracht hat. Sowohl in der flachen Ebene, als auch auf dem nahezu unbebauten Rücken des Wiehen- und Wesergebirges sind sie nicht zu finden. Levern, Stemwede Ortskern Friedewalde, Petershagen Wehdem, Stemwede Gewachsenes Dorf Große Verbreitung haben dagegen die zahlreichen, oft sehr kleinen gewachsenen Bauerndörfer, die zum größten Teil aus der Anhäufung von fünf bis zehn landwirtschaftlichen Hofstellen, ihrer Nebengebäude und Folgenutzungen entstanden sind. Über die bäuerliche Nutzung hinausreichende Funktionen und Infrastrukturen fehlen häufig gänzlich und sind nur in den größeren Dörfern anzutreffen. Die größeren und bedeutsameren Dörfer finden sich beispielsweise auf den fruchtbaren Böden der nördlich dem LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 27

28 Wiehengebirge vorgelagerten Lößflächen oder auch in sehr kompakter Form im Einzugsbereich der Weserniederung. Hävern, Petershagen Ortsrand, Viehweiden Hävern, Petershagen Dorfstraße Drubbel, Weiler und Einzelhöfe Ebenso weit verbreitet sind die oft nur aus zwei oder drei Höfen bestehenden Drubbel oder Weiler. Sie beherrschen das Landschaftsbild in weiten Teilen des Kreises. Je weiter man in den Norden bzw. Westen des Kreises kommt, desto spärlicher wird die Besiedlung. In den ehemaligen Moorgebieten weichen die Drubbelstrukturen mit eingestreuten Einzelhöfen zum Teil ganz einer Besiedlung mit kleinen Einzelhöfen. Es handelt sich dabei häufig um fortentwickelte Strukturen ehemaliger Moorhufenbesiedlungen. Eininghausen, Preußisch Oldendorf Holsen, Hüllhorst LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 28

29 Holsen, Hüllhorst Preußisch Ströhen, Rahden Siedlungssplitter Vereinzelt finden sich auch immer wieder Wohnsiedlungssplitter aus neuerer Zeit, die über bäuerliche Besiedlungsansätze hinausweisen, aber durchaus Bedeutung für die überkommenen Siedlungsstrukturen und städtebaulichen Gestaltqualitäten des Kreises aufweisen. Die Siedlungssplitter sind durch einfache, aber großzügige Straßenräume charakterisiert, deren Bild häufig durch zweireihige Laub- oder Obstbaumalleen geprägt ist. Werksiedlungsbau Eldagsen, Petershagen Wülpke, Porta Westfalica Kleinenbremen Vor allem im Osten des Kreisgebietes finden sich, z. T. stark überformt, bauliche Zeitzeugen der bergbaulichen LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 29

30 Geschichte der Region. Sie verkörpern ländlich geprägte Beispiele des Arbeiterwohnungsbaus, entfalten jedoch aufgrund ihrer geringen Quantität für den Gesamtraum des Kreises keine Vorbildwirkung im Rahmen eines regionaltypischen Gestaltungsansatzes. Neubausiedlungen Sielhorst, Rahden Wehdem, Stemwede Ebenso wie im gesamten Nachbarraum Ostwestfalen- Lippes finden sich auch in den sehr ländlich geprägten Bereichen des Kreises Minden-Lübbecke immer wieder kleinere Neubaugebiete, die an die z. T. winzigen gewachsenen Dorflagen angeklebt wurden. Die Strukturen der Neubaugebiete orientieren sich an städtischen Mustern. Eine Integration in den gewachsenen Dorfkörper findet regelmäßig nicht statt. Die Siedlungserweiterungen wirken nicht nur als Fremdkörper, sondern stellen darüberhinaus oftmals eine strukturelle Bedrohung für die überkommene Substanz dar. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 30

31 5.5 Haus- und Hoftypologien/Gestalt Haustypen Die Typologie der Haupthäuser der bäuerlichen Hofstellen geht zurück auf den Grundtypus des niederdeutschen Hallenhauses. Die eingeschossigen Gebäude sind in der Regel geprägt durch eine eindeutige Längsausrichtung, tonpfannengedeckte Steildächer mit Neigungen um 45, knappe Trauf- und Ortgangausbildungen und eine klare Aufteilung in Wohn- und Wirtschaftsteil. Äußerlich ist der Wohnteil durch die Häufung vertikal gerichteter, zweiflügeliger Holzfenster und ein oder zwei seitliche Eingangstüren charakterisiert, während der Wirtschaftsteil durch kleinere Belichtungs- und Belüftungsöffnungen, die oftmals mit Holzklappen geschlossen werden können und vor allem durch das meistens giebelmittig gelegene große Deelentor geprägt ist. Offelten, Preußisch Oldendorf Hävern, Petershagen Daneben finden sich Stall-, Scheunen- und Speichergebäude sowie weitere untergeordnete Nebengebäude, die in der Regel ähnliche Dachausbildungen vorweisen und zusammen mit dem Haupthaus ein bauliches Ensemble bilden, das unterschiedlichste Figuren hervorgebracht hat. Durch die Ablösung der ursprünglichen schwarz-weißen Lehm-Fachwerkbauweise durch neuere Materialien und Wandaufbauten finden sich z. T. innerhalb eines einzigen Hofensembles sowohl Fachwerkgebäude mit weiß geputzter Ausfachung oder mit Backsteinausfachung, als auch massiv ausgebildete Gebäude mit roten Klinkerfassaden oder weiß geputzten Außenwänden. Hüllhorst Börninghausen, Preußisch Oldendorf Ein einheitliches Bild, wie wir es beispielsweise aus den gewachsenen Orten des Sauerlandes kennen, lässt sich LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 31

32 für das Kreisgebiet Minden-Lübbecke nicht identifizieren. Kreistypisch ist eher der Wechsel der oben beschriebenen Materialien, wenn auch vereinzelt manche Dörfer (z. B. Offelten, Preußisch Oldendorf) insgesamt noch ein sehr materialeinheitliches Bild aufweisen. Offelten, Preußisch Oldendorf Preußisch Ströhen, Rahden Sonderbauten Neben den oben beschriebenen Grundtypen finden sich im Kreisgebiet verschiedene, oftmals ebenfalls auf die bäuerlich-ländliche Nutzung zurückgehende Sonderbauten. Hier sind vor allem größere Speicher- und Silogebäude und natürlich die zahlreichen Mühlen zu nennen, denen der Mühlenkreis Minden Lübbecke seinen besonderen Namenszusatz verdankt. Hahlen, Minden Südhemmern, Hille Daneben finden sich eine ganze Anzahl feudaler und hochherrschaftlicher Landsitze und Güter mit z. T. bedeutsamen Garten- und Parkanlagen. Für die Entwicklung eines regionsspezifischen und alltagstauglichen Bautypus und für die Suche nach ortsbezogenen städtebaulichen Ansätzen spielen die Sonderbauten allenfalls eine sehr untergeordnete Rolle. Stockhausen, Lübbecke Costedt, Porta Westfalica LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 32

33 Details Die material- und konstruktionsgerechte Durchbildung des baulichen Einzeldetails spielt für die architektonische Qualität eines Gebäudes eine zentrale Rolle. Für den Kreis Minden-Lübbecke lassen sich wiederkehrende Details, wie z. B. der Steckwalm oder der Geckpfahl benennen, jedoch ist die Übernahme dieser überkommenen baulichen Ausprägungen in das aktuelle Bauen in aller Regel nicht sinnvoll und nicht begründbar. Veltheim, Porta Westfalica Frille, Petershagen Hartum, Hille Sehr wohl kommt es aber darauf an, dass das bauliche Detail, und hier muss besonderes Augenmerk auf die Ausführung der gebäudeprägenden Ortgang- und Traufdetails gelegt werden, auch für das zeitgenössische Bauen weiterhin auf ähnlich hohem Niveau kultiviert wird, wie es uns die einfachen bäuerlichen Nutzgebäude der vergangenen Jahrhunderte, die ohne Hinzuziehung eines Architekten entstanden, eindrucksvoll vormachen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 33

34 Frille, Petershagen Gehlenbeck, Lübbecke Vor allem Materialauswahl und Farbgebung sollten bewusst in Bezug zu dem die Kulturlandschaft prägenden baulichen Erbe gesetzt werden. Das bedeutet insbesondere die weitere Verwendung des Ziegelsteins, weiß geputzter Außenwandflächen und roter Dacheindeckungen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 34

35 5.6 Freiraum Die Freiräume der ländlichen Bereiche des Kreises sind geprägt durch die bäuerliche Landnutzungs- und Landbewirtschaftungsgeschichte der Agrarregion. Niedermehnen, Stemwede So bestimmen hofnahe Kleinstwäldchen, Obst- und Viehwiesen, bäuerliche Wirtschaftsgärten und weitgehend unbefestigte Hofflächen das Bild im Umfeld der landwirtschaftlichen Hofstellen. Bereits aus einiger Entfernung heben sich die Dörfer, Drubbel und Einzelhöfe durch ihre Einbettung in gewachsenen Laubbaumbestand aus der Landschaft ab. Der ländliche Charakter ist vor allem auf die großkronigen Bäume der Dorfstraßen, Plätze und Hofräume zurückzuführen. Schathorst, Hüllhorst Veltheim, Porta Westfalica Eigentumsgrenzen und Bereiche unterschiedlicher Nutzung sind häufig durch Bruchstein- und Ziegelmauern, einfache Staketenzäune und durch heimische Hecken voneinander getrennt, was zu einer wohltuenden kleinteiligen Gliederung der Dorfräume beiträgt. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 35

36 Stockhausen, Lübbecke Der bäuerliche Charakter wird zum Teil durch die in der freien Landschaft weidenden Nutz- und Haustiere bestimmt, die noch bis heute in einigen Dörfern das Erscheinungsbild mitprägen. Schüttenhöfe, Hüllhorst Dort sind die Freiflächen einfach und nach Gesichtspunkten einer wirtschaftlichen Effizienz strukturiert. Höhenversprünge, vieleckige oder organische Gliederungen der Flächen sind untypisch. Die Auswahl der verwendeten LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 36

37 Pflanzen und Bäume beschränkt sich auf wenige Sorten. Zurückhaltung bei der Vielfalt der Auswahl von Einfriedungs- und Oberflächenbefestigungsmaterialien ist ebenso zu beobachten. Offelten, Preußisch Oldendorf Vennebeck, Porta Westfalica Heute haben sich allerdings Struktur und Ausgestaltung der meisten hofumgebenden Freiflächen stark verändert und entsprechen nicht mehr den romantischen Vorbildern des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Nutzgarten in Neuenknick, Petershagen Bauerngarten in Hartum, Hille LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 37

38 Insbesondere nördlich des Wiehengebirges ist das Bild der Kulturlandschaft durch die zahlreichen Alleen geprägt. Auffällig sind hier nicht nur die vielen altgewachsenen Obstbaumalleen, sondern in ihrer Besonderheit auch die Mischbaumalleen aus Birken und Eichen, die sich vorwiegend im Rahdener Raum finden. Moorort, Rahden Tonnenheide, Rahden Tonnenheide, Rahden LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 38

39 5.7 Neues Bauen im Mühlenkreis Die Beschäftigung mit dem aktuellen Baugeschehen im Kreis Minden-Lübbecke macht deutlich, dass offensichtlich ein großer Wunsch nach stilvollem Bauen besteht, unabhängig davon, um welchen Stil es sich handelt. Hochkonjunktur hat derzeit das Vorbild der toskanischen Landvilla, aber auch angelsächsische, friesische oder alpenländische Haustypologien inspirieren Bauträger und Bauherrschaften gleichermaßen auf der Suche nach Individualität und Selbstverwirklichung. Auch das längst, nach heutigen technischen Möglichkeiten obsolete Fachwerkhaus erfreut sich ungebrochener Beliebtheit, auch wenn man es oft nicht so ganz genau nimmt mit historischem Vorbild und überkommener handwerklichkonstruktiver Tradition. Auf dem Bokshorn, Porta Westfalica Heide, Petershagen LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 39

40 Dützen, Minden Preußisch Ströhen, Rahden Die neuen Wohngebiete, die oft wie angeklebt an die alten Dorfkerne wirken, orientieren sich in ihrer Struktur oft an städtischen Siedlungsmustern und lassen eine Integration in den gewachsen Dorfkörper regelmäßig vermissen. Auf viel zu kleinen, streng nach Vermarktungsanforderungen zugeschnittenen Grundstücken, werden zu große Einzelgebäude errichtet. Eine dorfgerechte Gestaltung des öffentlichen Raumes, eine systematische Durchgrünung und die Ausbildung eines harmonischen Dorfrandes finden häufig nicht statt. In den Bebauungsplänen wird zwar z. T. das Bemühen um regionaltypische Gestaltmerkmale (Steildach, rote Deckung, Klinker) bei den Gebäuden sichtbar, aber sowohl in der städtebaulichen Konzeption, als auch in der architektonischen Detailgestaltung gelingt es nicht, an die räumlich-funktionalen und ästhetischen Qualitäten der gewachsenen Dörfer anzuknüpfen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 40

41 Das Postulat nach uneingeschränkten Entfaltungsrechten des Einzelnen bringt viel Abwechslung und Formenvielfalt in das Bild der neuen Wohnsiedlungen. Ein mit der Region identifizierbares Gesamterscheinungsbild entsteht jedoch nicht. Die so generierten Haustypen sind beliebig und austauschbar und können ebenso im Rheinland, in Hessen oder Mecklenburg gefunden werden. Wohltuend sind da Ansätze, die die Absicht verfolgen, regionaltypische Gestaltmerkmale in zeitgemäße Architektur zu übersetzen. Preußisch Oldendorf Gehlenbeck, Lübbecke Südhemmern, Hille LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 41

42 "Mühlenkreishaus", Hille/Südhemmern Auch finden sich im Kreis interessante Ansätze bei der Umgestaltung und Erweiterung der ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäude. Oberlübbe, Hille Volmerdingsen, Bad Oeynhausen Im Bemühen um eine selbstbewusste Neuinterpretation dörflich-ländlichen Bauens kommt den wenigen Beispielen von einheitlich gestalteten Gebäudegruppen eine besondere Bedeutung zu. Die Beispiele aus Lerbeck und Schnathorst zeigen, dass die Verwendung einheitlicher Haustypen, die Verständigung auf eine gemeinsame Materialauswahl und die bewußte Durchgestaltung der Vorbereiche der Häuser und des Straßenraumes Raumgefüge hervorbringen, die durchaus mit der Qualität der gewachsenen Dorfräume mithalten können, auch wenn sie sich von den funktionalen Anforderungen und in ihrer ästhetischen Ausprägung deutlich von den überkommenen Räumen unterscheiden. Lerbeck, Porta Westfalica LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 42

43 Schnathorst, Hüllhorst Darüberhinaus sind aus den letzten Jahren Baugeschichte architektonisch hochwertige Einzelbauten im Kreis zu finden, die zwar auf hohem Niveau den derzeitigen Zeitgeist guter Architektur abbilden, doch ob sie für den jeweiligen Standort unter dem Gesichtspunkt regionstypisch die richtige Antwort darstellen, kann in Frage gestellt werden. Eldagsen, Petershagen Kleinenbremen, Porta Westfalica Kleinenbremen, Porta Westfalica Holsen, Hüllhorst Stemmer, Minden LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 43

44 6. DIE TESTENTWÜRFE Nach Untersuchung der Kulturlandschaft und ihrer vorherrschenden Siedlungsmuster und nach Auswertung der vorgefundenen Dorfstrukturen und der Gestaltmerkmale ihrer öffentlichen Räume und der sie bildenden Hausgruppen und Einzelgebäude ging es in einer zweiten Phase darum, die gewonnenen Erkenntnisse und die daraus vorläufig abgeleiteten Ansätze für die bauliche Entwicklung im Kreis Minden-Lübbecke an zukünftigen Planungs- und Bauaufgaben zu überprüfen. Die kreisangehörigen Kommunen waren aufgerufen, Siedlungsflächen zu benennen, für die in den nächsten Jahren eine Wohnsiedlungsentwicklung ansteht. Für folgende Dorflagen wurden Flächen benannt, für die im Rahmen von städtebaulichen Testentwürfen konkrete Bebauungskonzepte entwickelt wurden: - Sielhorst, Stadt Rahden - Südhemmern, Gemeinde Hille - Rothenuffeln, Gemeinde Hille - Frotheim, Stadt Espelkamp - Möllbergen, Stadt Porta Westfalica - Hävern, Stadt Petershagen Die Aufgabenstellungen der einzelnen Testentwürfe glichen sich insoweit, als es in allen Fällen um die Wohnsiedlungserweiterung von bestehenden, gewachsenen Dörfern ging. Siedlungskonzepte im freien Landschaftsraum standen wegen der entgegenstehenden planungsrechtlichen Rahmenbedingungen nicht an, obgleich die Kulturlandschaft des Kreises in großen Teilen durch Streubesiedlung und vereinzelt in der Landschaft liegende Höfe und Gebäudegruppen charakterisiert ist. Die verschiedenen Testentwürfe zeigen also unterschiedliche Bearbeitungen des Themas Dorfranderweiterung. Die städtebaulichen Grundansätze variieren jedoch erheblich, da die jeweils vorgefundenen Ausgangssituationen sich sehr stark voneinander unterschieden und die Größenordnung der zu realisierenden Erweiterung von einigen wenigen Häusern bis zu ganzen Baugebieten, die fast der Größe des bestehenden Dorfes entsprachen, reichten. Bauliche Konzeption und Grünordnungsplanung entstanden Hand in Hand. Besonderes Augenmerk wurde auf die Thematik der Ortssilhouette gelegt. Für einzelne Testentwürfe entstanden photorealistische Vorher-Nachher- Simulationen der Dorfränder. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 44

45 6.1 Sielhorst (Stadt Rahden) Die Hofbildung Weite Teile des Mühlenkreises sind geprägt durch Streusiedlungsstrukturen mit Einzelhöfen und Drubbeln. Kennzeichnend ist die Hofbildung durch Gruppierung verschiedener landwirtschaftlicher Haupt- und Nebengebäude und deren großzügige und reich differenzierte Einbindung in den Agrarlandschaftsraum. Flurkarte mit Bauplatz Flurkarte und Luftbild zeigen die locker in den Landschaftsraum eingestreuten Einzelhöfe, die über das Netz der Straßen und Wirtschaftswege miteinander verbunden sind und in der Regel aus mehreren unterschiedlich großen landwirtschaftlichen Funktionsgebäuden bestehen, die einen gemeinsamen Hofraum bilden. Oft führen Baumrei- LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 45

46 hen auf die Höfe zu, viele Höfe besitzen kleine Bauernwäldchen. Der Übergang von der Hofstelle in die großflächige Ackernutzung erfolgt gestuft über hausnahe Nutzgärten, große Einzelbäume, Obstwiesen, reliefbegleitende Gehölzstreifen und Ackerrandstreifen. Der städtebauliche Entwurf zeigt die Übersetzung dieser regionsprägenden Siedlungstypologie für die westliche Ortsrandergänzung von Sielhorst. Vorgefundene Situation Eingefügte Neubebauung LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 46

47 Der Planausschnitt zeigt die Ausbildung eines großen und eines kleinen Wohnhofes mit gemeinschaftlicher Hoffläche, zentralisiertem Parken, individuellen Einzelgärten und in gemeinsamer Nutzung und Bewirtschaftung befindlichen Obstwiesen. Grundstücks- und Gebäudegröße sowie Zuschnitt und Ausrichtung variieren von Einheit zu Einheit. Die Simulation der Hausgruppe zeigt die angestrebte Varianz bei Hausform, Größe der Einheit und Materialwahl. Die großvolumigen Steildachhäuser, die zum Teil durch Nebengebäude miteinander verbunden sind, formen einen gemeinsamen Hofraum und knüpfen haustypologisch an die in der Umgebung vorhandenen landwirtschaftlichen Hofstellen mit ihren unterscheidbaren Einzelgebäuden an. Als Fassadenmaterial stehen gleichberechtigt roter Klinker und die weiß verputzte Wand bzw. Kombinationen beider Oberflächen zur Verfügung. Immer wieder sollten für untergeordnete Bauteile oder Nebengebäude auch Holzverschalungen eingesetzt werden. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 47

48 Der Ortsrand vor der Bebauung Der Ortsrand mit simulierter Bebauung Der Ortsrand mit simulierter Bebauung/Ausschnitt Die Simulation verdeutlicht, dass der dörflich-bäuerliche Ortsrand sein Gepräge nicht nur über die großvolumigen, langgestreckten Gebäude mit den ruhigen Dachflächen erfährt, sondern dass eine Einbindung der Neubebauung über bewußt plazierte Einzelbäume, über eingestreute Obstbäume und durch Heckeneinfriedungen erfolgen sollte. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 48

49 6.2 Südhemmern (Gemeinde Hille) Lückenschluss im Straßendorf Flurkarte mit Planungsgebiet Für Südhemmern lassen sich zwei gewachsene Ortsbereiche identifizieren, zwischen die sich ein nach städtischen Mustern konzipiertes Wohnsiedlungsgebiet der Nachkriegszeit geschoben hat. Für den westlichen Ortsbereich bestand die Aufgabe darin, das aus einer Aneinanderreihung von Einzelhöfen bestehende Straßendorf und seine zugehörigen Freiflächen neu zu ordnen bzw. um eine weitere Wohnbebauung zu ergänzen. Das untenstehende Luftbild zeigt die Höfereihe entlang der Dorfstraße und die für eine Bebauung vorgesehenen südlich angrenzenden Freiflächen. Der Planungsansatz des Testentwurfes sah die phasenweise Lückenschließung der an der Dorfstraße liegenden LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 49

50 unbebauten Grundstücke im Maßstab der vorhandenen Bauernhäuser und Hofgruppen vor. Dabei wurde es als zwingend notwendig angesehen, die kleinen, jeweils südlich an die Höfe anschließenden Freiflächen zu sichern und somit den für die gewachsene Situation charakteristischen offenen Wiesen- und Ackerstreifen zu erhalten. Phase 1 im Luftbild Phase 1 in der Plandarstellung Isometrie der ersten Hofeinfügung LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 50

51 Phase 2 im Luftbild Phase 2 in der Plandarstellung Isometrie der zweiten Hofeinfügung Der Testentwurf sieht vor, in einer dritten Phase den am Mittellandkanal nach dem Krieg entstandenen einhüftigen Siedlungssplitter um eine Wohnbebauung mit Einzelhäusern auf der anderen Straßenseite zu vervollständigen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 51

52 Hier wird bewusst nicht auf eine hofartige, bäuerliche Besiedlungsform Bezug genommen. Phase 3 im Luftbild Phase 3 in der Plandarstellung Isometrie der Ergänzung des Siedlungssplitters LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 52

53 Isometrie der gesamten baulichen und freiräumlichen Ergänzung Luftbild der Gesamtplanung Die Luftbildmontage macht deutlich, dass neben der Erarbeitung des Bebauungsvorschlages der Gestaltung der Freiflächen eine gleichermaßen große Sorgfalt entgegengebracht wurde. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 53

54 6.3 Rothenuffeln (Gemeinde Hille) Den Ortsrand zuende bauen Der Testentwurf für die im Rahmen des Projektes kleinste zu beplanende Fläche setzt sich mit zwei nebeneinanderliegenden Bauparzellen am westlichen Ortsrand von Rothenuffeln auseinander. Flurkarte mit Bauplatz Der zusammenhängende Dorfbereich stellt sich heute sehr heterogen dar und ist durch die Siedlungsentwicklung der letzten Jahre sehr stark überformt. Die für diese Region typischen und tradierten Formen lassen sich allenfalls aus dem weiteren Umfeld ablesen, das durch drubbelhafte bäuerliche Ansiedlungen charakterisiert ist und in der Regel größere bauliche Ensembles aufweist, die stark in alten Baumbestand eingewachsen sind. Plangebiet vor der Bebauung LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 54

55 Luftbild ohne Bebauung Luftbild mit geplanter Bebauung Der Bebauungsvorschlag zeigt in zwei Varianten die bauliche und freiräumliche Abrundung des westl. Dorfrandes. Bebauungsvariante 1 Bebauungsvariante 2 Heutiger Ortsrand ohne Neubebauung Ortsrand mit simulierter Bebauung Die Fotomontage zeigt wiederum das Zusammenspiel großvolumiger Gebäude mit steilen, rot gedeckten Dachflächen, die größtenteils über großkronigen Baumbestand in den Landschaftsraum eingebunden werden. Auf diese Weise entsteht der für diese Kulturlandschaft charakteristische Zusammenklang zwischen umgebendem grünen Blätterpelz und den ruhigen großen roten Dachflächen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 55

56 6.4 Frotheim (Stadt Espelkamp) Step by Step Auch wenn das ungebremste Siedlungswachstum im ländlichen Raum inzwischen seinem Ende entgegengeht, kann es in Ausnahmefällen für den Fortbestand einiger Dörfer und ihrer technischen und sozialen Infrastruktureinrichtungen überlebenswichtig sein, auch in größerem Umfang Siedlungsergänzungen anzugehen. Flurkarte mit den beiden Plangebieten Wichtig dabei ist eine vorausschauende Planung in Realisierungsabschnitten, eine städtebauliche Konzeption, die sich an ländlichen Siedlungsformen orientiert und eine sorgfältig, der baulichen Realisierung vorausgehende Ortsrand- und Freiraumplanung. Zunächst müssen vorhandene Lücken geschlossen, dann die weniger empfindlichen und zuletzt nach erneuter Prüfung der Unverzichtbarkeit! die für Landschaftsbild und Ortsrandsilhouette bestimmenden Flächen bebaut werden. Die Grenzen des alten Dorfes sollten dabei immer deutlich ablesbar bleiben. Der hier gezeigte Entwurf für Frotheim verdeutlicht ein langfristig angelegtes Dorfwachstum in kleinen Einzelschritten. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 56

57 Planzeichnung Step 1 In einem ersten Bauabschnitt werden zunächst die vorhandenen Lücken im gewachsenen Dorfkörper geschlossen. Zusätzlich wird eine historische Wegebeziehung zu einem benachbarten Dorfteil über die Anlage einer zweireihigen Laubbaumallee wieder im Landschaftsraum deutlich gemacht. Planzeichnung Step 2 Im zweiten Schritt wird der östliche Teil des Dorfes, der bereits durch Neubaugebiete aus jüngster Zeit vorgeprägt ist, um ein weiteres Baugebiet ergänzt. Die geplante Häusergruppe formt einen dorfangerartigen zentralen Platz in ihrer Mitte und interpretiert auf diese Weise die konzeptionelle Orientierung an ländlichen Besiedlungsmustern. Zeitgleich dazu soll mit der Realisierung einer Freiraumplanung begonnen werden, die einerseits den Rand des LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 57

58 alten Dorfes festschreibt und ein Verkleben mit den Neubaugebieten verhindert. Hausgruppe mit Anger Andererseits sollen die Neubaugebiete eine für das Bauen im ländlichen Raum typische, großzügige Eingrünung durch Obstwiesen und Großgrün erhalten. Die Baugebiete selbst sollen auch im Inneren massiv durchgrünt werden. Im Zuge der Freiraumplanung soll auch der vorhandene Dorfbach renaturiert werden. Im Laufe weniger Jahre soll so insgesamt ein dörflicher Freiraum entstehen, der die Anlage von standardisierten Kinderspielplätzen, zumindest für die größeren Kinder und Jugendlichen, überflüssig macht und im Unterschied zu den Gegebenheiten von Stadt dörfliches Leben, Erleben und Spielen ermöglicht. Planzeichnung Step 3 Abschnitt 3 sieht die Ergänzung einer weiteren angerartig strukturierten Wohngruppe im östlichen Teil und eine kleinere bauliche Ergänzung mit wenigen Einzelgebäuden und nachgelagerter Obstwiese im Westen vor. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 58

59 Luftbild ohne bauliche Ergänzungen Luftbildsimulation Step 1 Luftbildsimulation Step 2 LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 59

60 Luftbildsimulation Step 3 Das Luftbild der Gesamtmaßnahme zeigt als letzten Bauabschnitt eine Einzelhausbebauung entlang der neu geplanten Allee. Luftbildsimulation Step 4 (Gesamtmaßnahme) Die der Bebauung vorgelagerte Allee und bewusst gesetzte Einzelbaumpflanzungen sollen im Zusammenhang mit den Dächern der längs zum Ortsrand stehenden Neubauten wiederum das kulturlandschaftstypische Zusammenspiel von Großgrün und ruhigen roten Dächern am Ortsrand von Frotheim hervorbringen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 60

61 6.5 Möllbergen (Stadt Porta Westfalica) Kleckern statt Klotzen Flurkarte mit Plangebiet Auch der Dorfkern von Möllbergen wurde in den letzten Jahren stark überformt, die bäuerliche Vergangenheit weicht mehr und mehr einer dörflichen Wohnfunktion. Aus dem unmittelbaren Umfeld des für den Testentwurf vorgeschlagenen Bauplatzes lassen sich kaum spezifische städtebauliche Strukturvorgaben ableiten. Der Entwurf setzte sich somit vor allem mit der Frage auseinander, wieviel Neubebauung und welcher Verdichtungsgrad für die südöstliche Abrundung des Dorfkörpers angemessen ist. Plangebiet, Bestand LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 61

62 Es entstanden zwei Bebauungsvarianten. Stoßrichtung der Variante 1 war dabei, die bestehenden baulichen Ansätze östlich der Dorfstraße lediglich zuende zu bauen. Dabei wurden die vorhandenen beengten Grundstücke im rückwärtigen Bereich vergrößert, so dass gut nutzbare Gärten entstanden. Über einen kurzen Erschließungsstich wurden zudem drei weitere Grundstücke erschlossen, die mit ihrer Bebauung und den bewußt plazierten Baumpflanzungen den östlichen Dorfrand abrunden. Plangebiet, Bebauungsvariante 1 Plangebiet, Bebauungsvariante 2 Die deutlich auf Zuwachs ausgerichtete Variante 2 lagert dem bestehenden Dorf durch ein zusätzliches Erschließungsband, das in der Mitte unterbrochen ist und jeweils nur eine Zufahrt von Norden oder von Süden zulässt, ein kleines neues Wohngebiet vor. Das Gebiet ist über eine LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 62

63 grüne Fussgängerachse an den gewachsenen Dorfbereich mit Kirche angeschlossen. Die Klammerfunktion zwischen dem alten Dorf und der Neubebauung wird durch einen Obstwiesenstreifen bewerkstelligt. Luftbildkarte, Bestand Fotomontage Bebauungsvariante 1 Fotomontage Bebauungsvariante 2 Ausschnitt Variante 1 Ausschnitt Variante 2 LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 63

64 6.6 Hävern (Stadt Petershagen) Behutsame Verdichtung Lage des kompakten Dorfes im Landschaftsraum Für das Bauerndorf Hävern war die Aufgabenstellung eine völlig andere als bei den vorher betrachteten Testentwürfen. Wenngleich auch hier die Frage nach Entwicklungspotentialen, nach der Ausweisung neuer Bauplätze gestellt war, stand im Vordergrund der planerischen Überlegungen die Erhaltung des strukturell herausragend gut erhaltenen Dorfes und die sehr behutsame Suche nach Veränderungspotentialen. Das Dorf ist geprägt durch die Drubbelung, z. T. noch im Vollerwerb stehender stattlicher Höfe und ihrer zugehörigen Hof- und Freiflächen. Im Zentrum des Dorfes befindet sich ein Vieh- und Obstwiesenstreifen, der maßgeblich den Charkter mitbestimmt und weitgehend von Bebauung freigehalten werden sollte. Wiesenstreifen im Dorfzentrum Offene Hofflächen Dorfstraße mit großen Hofanlagen LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 64

65 Ergänzung der Grünstrukturen Hauptaugenmerk der Planung bestand also auf der Sicherung und Ergänzung der vorhandenen Grünstrukturen. Insbesondere für die Ortsränder wird über ergänzende Baumpflanzungen und Gehölzstreifen die Ausbildung eines harmonischen Übergangs zwischen Hofbesiedlung und Ackerflächen vorgeschlagen. Behutsame Einfügung von Neubebauung Parallel dazu kann mit der Ausweisung einzelner Bauplätze begonnen werden, damit das Dorf die Chance zu einem moderaten Wachstum bzw. auch zu der notwendigen Verjüngung und Anpassung bekommt. Es sollten alle denkbaren Anstrengungen unternommen werden, die bestehenden Gebäude in Nutzung zu halten. Umnutzungswünschen muss trotz Konflikten mit landwirtschaftlichen Emissionen nachgegangen werden, da sicher sonst innerhalb von wenigen Jahren die intakte Struktur des Dorfes zerfallen wird. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 65

66 Luftbildkarte mit Bestand Luftbildkarte mit Ergänzung der Grünstrukturen Luftbildkarte mit behutsamer Ergänzung einzelner Bauplätze LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 66

67 7. ENTWURFSHILFEN Zukünftig regional bauen! Den nachfolgenden Hinweisen zur Gestaltung von Baugebieten und Gebäuden im Kreis Minden-Lübbecke sollen zunächst einige grundlegende Überlegungen vorangestellt werden: Erste Pflicht: Weiternutzung und Umnutzung vorhandener Infrastrukturen und Gebäude. Das Bild der Kulturlandschaft, die Gestalt der Höfe und der charktergebenden Einzelgebäude und der Gesamteindruck des dörflichen Lebens sind bis auf den heutigen Tag sehr stark geprägt durch die überkommene Bausubstanz und die über Jahrhunderte gewachsenen städtebaulichen Strukturen. Das Maß, in welchem historische Substanz aufgegeben und durch neuzeitliche Architekturen und städtisch beeinflusste Wohnund Lebensmuster ersetzt wird, ist bestimmend dafür, ob der identitätsstiftende Charakter eines Ortes, eines Dorfes oder auch einer einzelnen Hofstelle ablesbar bleibt. Überwiegen aktuelle Einfügungen und knüpfen diese nicht an vorgefundene Merkmale an, geht der Charakter eines Ortes unwiederbringlich verloren. Deshalb ist es unerlässlich, zunächst alle Anstrengungen zu unternehmen, die vorhandene Substanz weiter- bzw. umzunutzen, bevor man daran geht, neue Wohngebiete und Bauplätze auszuweisen. Für das Kreisgebiet lassen sich eindeutig regionale Siedlungsformen und ortstypische Gestaltmerkmale nachweisen. Die Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Siedlungsmustern und baulichen Strukturen im Kreis Minden-Lübbecke hat unzweifelhaft deutlich gemacht, dass ortstypische Gestaltmerkmale benannt werden können. Das Erscheinungsbild der Dörfer und ortsprägenden Gebäude ist nicht zufällig oder beliebig. Im Bemühen um ein regionsbezogenes Bauen ist es also durchaus möglich, diese im Bestand identifizierten und klar benennbaren Merkmale bei der Konzipierung einer Siedlungsergänzung, eines Neu- oder Umbaus und auch bei der Gestaltung der öffentlich wirksamen Räume zu berücksichtigen. Eine Eins-Zu-Eins-Übertragung vorgefundener Merkmale, also der über Jahrhunderte gewachsenen Baupraxis, auf zukünftige Neubauvorhaben kann nicht ohne Weiteres erfolgen. Veränderte Nutzungsanforderungen und Lebensbedingungen, technische Neuerungen, ein stark verbreitertes Angebot an Materialien und die sich ständig erneuernden Auffassungen im Umgang mit architektonischer Gestaltung machen es erforderlich, die gewonnenen Erkenntnisse über regionaltypische Gestaltelemente im baulichen Bestand an die aktuellen Bedingungen und Möglichkeiten beim neuen Bauen anzupassen. Das kann beispielsweise bedeuten, dass die Integration eines Neubaus in den Kontext eines Fachwerkdorfes durchaus mit neuzeitlichen Materialien und Konstruktionen erfolgt. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 67

68 Entscheidend ist in jedem Fall zumindest die Bezugnahme auf die Maßstäblichkeit der umliegenden Kubaturen und Detailierungsgrade. Besonders für den städtebaulichen Ansatz gilt: Orientierung immer an der individuell vorgefundenen Situation (Genius Loci). Jede einzelne Bauaufgabe, und das gilt besonders für städtebauliche Aufgabenstellungen, bedarf zunächst der genauen Auseinandersetzung mit der vorgegebenen Situation. Städtebauliches Konzept und architektonischer Entwurfsansatz müssen aus Struktur und Merkmalen der umgebenden Bebauung abgeleitet werden. Die für jede Situation und für jede Bauaufgabe richtige städtebauliche Figur und das richtige regionaltypische Gebäude gibt es nicht. Sehr wohl aber lassen sich banale (der Situation abträgliche) und fachlich begründete (die Situation bereichernde) Entwurfsansätze nach benennbaren Kriterien voneinander abgrenzen. Eine zuwachsorientierte Siedlungserweiterung ist im ländlichen Raum weitgehend abgeschlossen. Ergänzungen und Neubausiedlungen sind zuerst in den Dienst der Siedlungsreparatur (Ortsrand, Silhouette, Lückenschluss, Infrastruktur, Grünraum) zu stellen und müssen unter dem Blickwinkel einer qualitätssichernden und verbessernden Dorferneuerung beurteilt werden. Eine entwurfliche Orientierung an städtischen Bauformen führt in gewachsenen Dorfstrukturen zu Fremdkörpern. Gestaltmerkmale, die eindeutig von jedermann mit fremden Kulturlandschaften assoziiert werden können (Cottage-Architektur, Toskanahaus, Friesenhaus, Schwarzregionsbezogenen Bauens im Mühlenkreis Minden- Lübbecke nicht integrierbar. Die folgenden Empfehlungen für ein regionsbewusstes Bauen teilen sich in städtebauliche, hochbauliche und freiräumliche Gestaltkriterien auf. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 68

69 7.1 Gestaltkriterien Städtebau Verhältnis Bebauung/Freiraum Ländlichen Maßstab beibehalten (Verhältnis Überbauung/Freiraum) Ländliche Siedlungen brauchen reichlich umgebendes Garten- und Wiesenland! Sorgfältig geplante Freiraumstrukturen sind das A und O! Städtische und dörfliche Besiedlungsformen unterscheiden sich grundlegend bezüglich ihres Verdichtungsgrades. Während Städte gewissermaßen steingewordene Verdichtungen im Landschaftsraum sind, sind Dörfer symbiotisch in die sie umgebende Landschaft eingebettet. Die Übergänge sind fließend. Das gilt natürlich auch für die Konzeption neuer Siedlungsbereiche an den Rändern der Dörfer. Unerlässlich ist hier eine systematische Durchgrünung und Vernetzung mit dem angrenzenden Freiraum. Bei ähnlich großen überbauten Flächen bedeutet dies in der Regel für das dörfliche Siedeln die Ausweisung deutlich größerer Einzelgrundstücke bzw. angeschlossener grüner Pachtflächen. Der gewünschte dörfliche Eindruck kann erst dann entstehen, wenn Überbauung und zugehöriger Grünraum in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Im Landschaftsbild muss der neue Siedlungsansatz eher grün als steinern erscheinen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 69

70 Siedlungsgrundriss An gewachsenen und regionstypischen Dorfgrundrissen und Freiraumstrukturen orientieren. Vielfältige Strukturen/unterschiedliche Größenordnungen/immer wieder Sonderfälle und individuelle Einfügungen anstreben. Orthogonale Strenge vermeiden (z. B. keine monostrukturierten Solarsiedlungen/keine Baugebiete mit Einheitsgrundstücksgrößen). Vermeidung städtischer Vorbilder und Strukturen. Allzu oft fußen Entwürfe für Siedlungserweiterungen in Dörfern auf den Planungserfahrungen aus städtischen Verdichtungsräumen. Die aus den Stadtrandsiedlungen bekannten Muster werden unreflektiert auf die völlig anders vorgeprägten Situationen in den Dörfern übertragen. Die Stadt wird in das Dorf importiert. Im Dorfbild entstehen Fremdkörper mit Mini-Vermarktungsparzellen in städtischorthogonaler Strenge. Dörfer haben jedoch ihre eigenen Siedlungsmuster und Erscheinungsbilder. Bei sorgfältigem Studium des gewachsenen Dorfkörpers lassen sich individuelle Merkmale für jedes einzelne Dorf identifizieren, die dann bei Erweiterungsplanungen fortgeführt werden können. Jedes Dorf hat seinen eigenen Fingerabdruck, der im Vorfeld jeder Planung zunächst gelesen werden muss. Sehr oft sind die anzutreffenden dorfbaulichen Figuren e- her organisch gewachsen als geometrisch geplant und durch vielfältige Sondersituationen und unterschiedliche Größenordnungen bei Gebäuden und Grundstückszuschnitten geprägt. So entstehen unregelmäßige Räume und sehr abwechslungsreiche Situationen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 70

71 Silhouette Bauliche Ensembles mit unterschiedlichen Gebäudehöhen anstreben. Gebäudeensembles mit grünem Pelz umstellen. Rot-Grün-Kontrast (rote, ruhige Steildachflächen großkronige Haus- und Hofbäume) kultivieren. Wie bereits zuvor beschrieben ist die Silhouette der Dörfer im Kreis Minden-Lübbecke in der Regel durch das Wechselspiel der ruhigen, großen, von Aufbauten und Fenstern freigehaltenen, roten Steildächer mit den sie umgebenden großkronigen Laubbäumen, die die Gebäude quasi in einen grünen Pelz einbetten, geprägt. Das Bild der Kulturlandschaft ist geradezu charakterisiert durch den sich daraus ergebenden Rot-Grün-Kontrast. Große Bedeutung für die Silhouettenbildung der Dörfer, Drubbel und Einzelhöfe kommt der Begebenheit zu, dass die baulichen Ensembles oftmals aus Einzelgebäuden unterschiedlicher Ausdehnung, Form und Höhenentwicklung bestehen, die in verschiedensten Winkeln zueinander in Bezug stehen. Für die Konzeption neuer Dorfsiedlungsbereiche bedeutet dies, darauf hinzuwirken, dass Gebäude unterschiedlicher Größe, Höhe und Baukörperstellung entstehen können. Untergeordnete Nebengebäude und Anbauten spielen dabei eine wichtige Rolle und erlauben den Verzicht auf den kostspieligen und manchmal wassertechnisch problematischen Ausbau von Kellergeschossen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 71

72 7.2 Gestaltkriterien Gebäude Hausform/-größe Klare Längsform (Langhaus!): Proportion mind. 3 zu 2 (Länge zu Breite) Klarer Baukörper; Vermeidung von Versprüngen, Erkeranbauten, Loggienrücksprüngen, Balkonen, Vordächern Giebelbreite max. 10m (bei großen Gebäuden bis 12m) evtl. zweites Vollgeschoss zulassen Traufhöhe mind. 2,80m bis max. 5,00m; Firsthöhe max. 11m Die in ihrer Typologie auf das niederdeutsche Hallenhaus (Langhaus) zurückgehenden Bauernhäuser und landwirtschaftlichen Nutzgebäude, durch die das Bild der Kulturlandschaft der Region im wesentlichen charakterisiert ist, haben in ihrer Kubatur in aller Regel eine einfache, klar längs ausgerichtete Grundform. Versprünge, Abknickungen, komplizierte Einschiftungen und vieleckige Anbauten sind typischerweise nicht anzutreffen. Vorherrschend sind also einfache, klare, üblicherweise eingeschossige Baukörper mit überhöhter Traufe und steilem, geschlossenem Dach. Die Vorgaben in den Bebauungsplänen für dörfliche Erweiterungen sollten also zumindest auf eine klare Längsausrichtung der Gebäude, auf die Verwendung steiler Dächer und auf größere zusammenhängende Kubaturen hinwirken. Um die Dächer möglichst frei von Aufbauten und komplizierten Verschachtelungen zu halten, kann es sinnvoll sein, baurechtlich eine Zweigeschossigkeit zu erlauben, die die Ausbildung hoher Drempel und großer Dachneigungen ermöglicht. Die maximaletraufhöhe sollte allerdings im B-Plan festgesetzt werden. Einfache, klar längs gerichtete Baukörper mit ruhigen, steilen Dächern LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 72

73 Dachausbildung Hauptbaukörper in aller Regel Satteldach; Anbauten, Nebengebäude auch Pultdächer, ggf. Abwalmungen Einfaches Dach, Vermeidung komplexer Dachstrukturen Dachneigung Satteldach ; Pultdächer max. 25 Weitgehender Verzicht auf Dachaufbauten und Dachflächenfenster; keine Loggien Wenn Dachaufbauten dann in einfachen Formen: Giebelhäuschen, Schleppgauben u. ä. Knappe Trauf- und Ortgangdetails; Überstände: Traufe max. 40cm, Ortgang max. 20cm Obenstehende Bilder von ortsbildprägenden und z. T. denkmalgeschützten Gebäuden aus dem Mühlenkreis zeigen, dass die Dächer der Region grundsätzlich steil, rot gedeckt und weitgehend frei von Aufbauten sind. Ebenso wichtig für das Erscheinungsbild sind die durchgehend knappen Trauf- und Ortgangdetails. In einem Landschaftsraum, dessen Dorfsilhouetten vor allem durch die Dachflächen bestimmt werden, ist der gestalterische Umgang mit Ausbildung und Materialität des Daches der gestaltgebende Faktor. Flach geneigten Dächern, ausladenden Dachüberständen, vielförmigen Dachaufbauten und farbigen oder glänzenden Dacheindeckungen muss somit eine klare Absage erteilt werden. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 73

74 Fassadengliederung, Öffnungen Strukturierung in Sockelbereich Hauptfassade Drempelzone ggf. Giebeldreieck In der Regel Verwendung stehender Formate Untergliederung großflächiger Verglasungen (ab ca. 90cm Rohbauöffnung, senkrechte Fensterteilung ratsam) Betonung von Sonderöffnungen durch Klappen- und Schiebeelemente Frille, Petershagen Lahde, Petershagen Ländliches Bauen ist überwiegend durch bäuerlich genutzte Wirtschaftsgebäude geprägt. Die Fassaden dieser Gebäude unterscheiden sich von städtischen Haustypen dadurch, dass sie Öffnungen unterschiedlichster Formate aufweisen, die oftmals über farbig behandelte Holzklappen geschlossen werden können. Überwiegend handelt es sich dabei um stehende Formate. Die wiederkehrende Aneinanderreihung gleicher Öffnungsformate ist dem ländlichen Bauen fremd. Die Fassaden sind sehr individuell gestaltet und zeigen sehr direkt die dahinterliegenden Nutzungen der Innenräume. Farbig behandelt sind auch oftmals die Giebelverbretterungen. Die Trauffassaden der Haupthäuser, an denen sich klar die Aufsplittung in Wohn- und Wirtschaftsteil ablesen lässt, lassen in der Regel keine Symmetrie erkennen, während die Wirtschaftsgiebel, mit ihren oft mittig liegenden Deelentoren und auch die Wohngiebel auf der gegenüberliegenden Seite einem symmetrischen Aufbau folgen. Moderne Interpretationen von Gestaltelementen bäuerlicher Nutzgebäude LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 74

75 Material/Farbe Fassade: Roter Verblendstein (Tonziegel, Normalformat, Kohlebrand, rot bis rot-braun-bunt, mittelgrau verfugt, nicht gesandet) und Putz weiß/hell, Holzverschalung Untergeordnete Flächen: Holzverschalung, farbig oder unbehandelt; Zinkblech, Sandstein (Sockelbereich, Gewände, Einfriedungen) Fenster und Türen: Holz, weiß, farbig (grau, grün), natur, i. d. R. keine Sprossen! Dach: Rote bis rot-braune Tondachziegel, nicht glänzend! Kritische Materialien: Sichtbeton, Kalksandstein Sichtmauerwerk, großformatige Klinker, weiße, graue und hellbraune Klinker, Fachwerkimitate, grelle Farbanstriche und künstliche, glänzende Materialien Rote Tondächer, Backstein- und Putzfassaden, schwarzweißes und schwarz-rotes Fachwerk sowie untergeordnete Zutaten in Holz natur oder farbig sind die vorherrschenden Materialien der überkommenen Bausubstanz des Kreises. Oftmals finden sich alle Materialien in lockerer Mischung in einem Dorf oder auf einer einzigen Hofstelle. Aufgrund der herausgehobenen Bedeutung der Dächer für den dörflich-ländlich geprägten Landschaftsraum des Mühlenkreises ist hier die weithin sichtbare Installation moderner Technik zur Solarnutzung kritisch zu sehen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 75

76 Die obenstehende Vogelschau eines photorealistisch simulierten Vorschlags für eine dörflich geprägte Wohngruppe und die weiter folgenden Testentwürfe für Haustypen und Fassadenvariationen regionaltypischer Neubauten sollen verdeutlichen, dass im Rahmen einiger weniger Material- und Formvorgaben eine hohe Varianz der Gebäudearchitektur und sehr wohl unterscheidbare und abwechslungsreiche Erscheinungsbilder realisierbar sind. Haustyp 1 Haustyp 2 LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 76

77 Haustyp 3 Haustyp 4 Haustyp 5 LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 77

78 Giebelgestaltungsvarianten (Beispiel Haustyp 3) Die untenstehenden Fassadenvarianten zum Haustyp 3 zeigen, dass bei Verwendung weniger vorgegebener Materialien (roter Klinker, weißer Putz, Holzverschalung) unterschiedlichste Gestaltungskompositionen möglich sind. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 78

79 7.3 Gestaltkriterien Freiraum Gartengestaltung (Struktur, Oberflächen) Offene Flächen, Schotterdecken, Obstwiesen, Nutzgärten Einfache Strukturen, keine organischen Hügelwelten Keine reinen Ziergärten, kein buntes Allerlei Einfriedung mit heimischen Hecken Kleinvieh willkommen! Offene Flächen Beispiele prägender Hofräume der Region Die Innenbereiche der gewachsenen Hofräume sind meistenteils offengehalten und nur im Bereich von Rangierflächen und Zufahrten stärker befestigt. Pflasterungen sind da, wo sie bei alten Höfen Verwendung fanden, aus Naturstein und bewegen sich in einem Farbspektrum von anthrazit, grau und dunkelbraun. Mit farbigen Pflasterungen sollte sparsam umgegangen werden. Beispiele von Hofgestaltungen aus jüngster Zeit Nutzgärten, Vieh- und Obstwiesen/Einfache Strukturen LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 79

80 Die Anzahl der verwendeten Pflanzen ist in aller Regel gering. Ebenso ist auch die Auswahl der Materialien zur Befestigung der Oberflächen zurückhaltend. Im Zusammenwirken mit den aufstehenden Gebäuden und den Grundstückseinfriedungen entsteht so ein sehr einfaches und harmonisches Gesamtbild. Asiatisch inspirierte Bambusgärten, Steingartenarchitekturen und kunstvoll inszenierte Versprünge und Hügelwelten würden beispielsweise in starkem Kontrast zu dem westfälisch-bäuerlichen Umfeld stehen und das dörfliche Bild der Kulturlandschaft empfindlich stören. Bemühungen um ein regionsbezogenes Bauen müssen daher unbedingt die Gestaltung des freiräumlichen Umfeldes der Gebäude mit umfassen. Hecken und Einfriedungen Oft sind die Vorgärten, Obst- und Viewiesen mit einfachen Lattenzäunen (Staketenzäunen), Natur- oder Backsteinmauern, meistens jedoch mit heimischen Hecken eingefriedet. Diese Einfriedungen spielen eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung des dörflichen Charakters der gewachsenen Ortschaften. Fallen sie ganz weg oder werden sie beispielsweise durch Pflanzkübelmauern, Sportplatzzäune oder Tuja- und Weihnachtsbaumhecken ersetzt, kann das dörfliche Erscheinungsbild verloren gehen und dem Eindruck einer beliebigen Irgendwo-Wohnsiedlung weichen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 80

81 Baum- und Pflanzenwahl Niederungs-/Geestbereich: Birken, Erlen, Eichen, Obstbäume Löß-/Hügellandbereich: Eichen, Kastanien, Linden, Obstbäume Hecken: Buche, Liguster, Weiß- und Rotdorn Keine Koniferen und Exoten! Nichts prägt - neben den Tausenden von landwirtschaftlichen Nutzgebäuden - das Bild der Kulturlandschaft des Mühlenkreises so eindringlich wie der gewachsene alte Baumbestand der Eichen, Linden, Kastanien, Erlen, Birken und natürlich der Obstbäume. Sie bestimmen gleichermassen den natürlichen Charkter der Bauerndörfer, wie die Silhouette der Drubbel und Einzelhöfe im freien Landschaftsraum. Ohne sie wären die Dörfer und Hofensemble nicht vorstellbar. Bedauerlicherweise wird dies jedoch bei der Planung von Siedlungserweiterungen oder auch bei der Umnutzung von Hofstellen nicht mit der gebührenden Sorgfalt berücksichtigt. Manche Gemeinden gehen sogar dazu über, im öffentlichen Raum gänzlich von der Anpflanzung von großkronigen Laubbäumen abzusehen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 81

82 Die sorgfältige Planung des Großgrüns und die bewusste Plazierung großkroniger Einzelbäume müssen daher unbedingt bei der Ausgestaltung von Bebauungskonzepten für Siedlungserweiterungen im ländlichen Raum Berücksichtigung finden, soll der regionstypische Charakter der Dörfer nicht verloren gehen. Die Alleen Für die Kulturlandschaft des Kreises kommt den Alleen, die in auffallend großer Zahl insbesondere den Landschaftsraum nördlich des Wiehengebirges strukturieren, eine prägende Rolle zu. Sie zu erhalten und fortzuentwickeln ist daher eine weitere wichtige Zukunftsaufgabe bei der Pflege der überlieferten Kulturlandschaft. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 82

83 Straßenraum Einfache Materialien (i. d. R. Asphaltdecke/mehrreihige Pflasterrinne/Rasenstreifen/offener Entwässerungsgraben Keine Markierungen, keine roten Pflasterungen, keine Pflasterornamente Bewusste Setzung von Straßenbäumen, Alleeausbildungen Sowohl die Straßenprofile der Dörfer, als auch die der frühen Wohnsiedlungen und Wohnsiedlungssplitter im Kreis Minden-Lübbecke sind durchweg sehr einfach aufgeteilt und mit wenigen unterschiedlichen Materialien ausgestattet. Fast immer gibt es mittig eine ungeteilte, asphaltierte, ca. 5-6 m breite Fahrbahn, rechts und links anschließend ein ca. 2-3 m breites grünes Bankett, in das häufig Alleebäume eingestellt sind und das gelegentlich durch eine Natursteinrinne von der Fahrbahn getrennt ist, und schließlich die ortstypischen Einfriedungen der angrenzenden Vorgärten. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 83

84 Betonsteinpflasterungen, rote Oberflächenfarben, Hochborde, Versätze und grafische Muster kommen in den gewachsenen Straßenräumen des ländlichen Raumes nicht vor und sollten somit auch für die Straßen- und Platzausbildungen der Siedlungserweiterungen nicht eingesetzt werden. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 84

85 8. KOMMUNIKATION Vortragsveranstaltungen/Infobroschüren/ Ausstellungen/Baumessen/Internetpräsentation Zentraler Bestandteil des Förderprojektes war die kreisweite Kommunikation der Projektziele und -ergebnisse. In 12 Vortragsveranstaltungen im Kreisgebiet und weiteren 5 Fachveranstaltungen außerhalb des Kreises wurde das Projekt insgesamt etwa 1000 Personen im Rahmen eines einstündigen Vortrages vorgestellt. In 8 von 11 kreisangehörigen Kommunen wurde das Projekt im zuständigen politischen Gremium ausführlich diskutiert. Darüber hinaus waren auf zwei Sonderveranstaltungen insbesondere alle Architekten im Kreis und auch die interessierte Bürgerschaft aufgerufen, über das Projekt zu diskutieren und ihre Erfahrungen einzubringen. Im September 2006 konnte auf einem überregionalen Baukultursymposium das Projekt ausführlich einem breiten Fachpublikum vorgestellt werden. Die Resonanz aus der Fachwelt (planende Verwaltung, Städtplaner und Architekten) war durchgängig positiv, während die mit den Projektergebnissen vorgestellte Neujustierung der Planungspraxis in den Dörfern Politik und Bürgerschaft spaltete. Während die Mehrzahl der Planungsausschüsse die vorgestellten Handlungsperspektiven begrüßte, führte die Projektvorstellung in drei Ausschüssen zu einer polarisierten Diskussion zwischen engagierten Befürwortern und Umsetzungsskeptikern. Insgesamt jedoch lösten die Präsentationen bei allen Beteiligten und Entscheidern einen Prozess des Nachdenkens über den zukünftigen Umgang mit Fragen des dörflichen und regionsbezogenen Bauens aus. Über die Veranstaltungen wurde in der lokalen Presse berichtet. Weiterer wichtiger Baustein war die Fertigung einer attraktiven, gut verständlichen und ansprechenden Projektdarstellung in Printform. Entstanden ist ein 14-seitiger Projekt- Leporello, der zu den Vortragsveranstaltungen auslag, an alle Politiker, Planer und Architekten im gesamten Kreis Minden-Lübbecke versand wurde und der planenden Verwaltung für ihre tägliche Arbeit zur Verfügung steht. Der Leporello zeigt die kreistypischen Siedlungsmuster und Gestaltmerkmale des ländlichen Raums auf und gibt vor allem Hinweise für ein regional ausgerichtetes Planungsverständnis. Darauf fußend wurden 14 Ausstellungstafeln hergestellt, die durch die einzelnen kreisangehörigen Gemeinden wandern und bereits auf zwei Baufachmessen im Kreis gezeigt wurden. Schließlich können unter die vollständige Projektdokumentation und der Projektleporello heruntergeladen werden. Zudem gibt es eine vorgefertigte Power- PointPräsentation des Projektes, die allen Interessierten für ihre Arbeit vor Ort zur Verfügung gestellt werden kann. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 85

86 9. FAZIT Die Auseinandersetzung mit den prägenden Kulturlandschaften und Dorfbildern, mit den charakteristischen Hoflagen und Einzelgebäuden des Kreises Minden-Lübbecke hat gezeigt, dass für diesen Raum eindeutig eine regionale Bautradition mit klar umrissenen Struktur- und Gestaltmerkmalen identifiziert werden kann. Der Mühlenkreis besitzt bis heute ein unverwechselbares Gesicht, das allerdings durch unmaßstäbliche Siedlungsplanungen und regionsfremde Architekturen vor allem in den kleineren Dörfern akut bedroht ist. Die Diskussionen in Bürgerschaft, Politik und Verwaltung haben gezeigt, dass es dringend erforderlich ist, die vorhandenen baukulturellen Werte und Qualitäten im Kreis deutlich zu machen und bei allen Handlungsakteuren ein breiteres Bewusstsein für den Stellenwert des baulichen Erbes bzw. für einen angemessenen Umgang mit den vorgefundenen Strukturen zu fördern. Die vorliegende Arbeit dokumentiert deshalb die verschiedenen Kulturlandschaften des Mühlenkreises und ihre charaktergebenden Dorf-, Hof- und Haustypologien und gibt Anregungen und Hilfestellungen, wie bestehende regionale Eigenarten beim zukünftigen Planen und Bauen berücksichtigt werden können. Die erarbeiteten Empfehlungen für ein regionsbewusstes Bauen versuchen dabei eher, für ein am vorgefundenen Ort orientiertes Weiterbauen zu sensibilisieren, als konkrete wiederholbare Rezepturen für Siedlungs- und Gebäudeplanungen vorzugeben. Wesentliche Erkenntnis aus der entwurflichen Auseinandersetzung mit möglichen Planungen für kleinere Dorfergänzungen ist, dass jede Planungsaufgabe, sei es für die Ausweisung eines Wohnbaugebietes oder für die Einfügung eines Einzelgebäudes, aus der individuellen Befassung mit der vorhandenen Situation dem genius loci heraus erarbeitet werden muss. Es gibt nicht die Dorferweiterungsstruktur, die für den ganzen Kreis angewendet werden könnte und es gibt auch nicht das Mühlenkreishaus, sondern eher eine Fülle von architektonischen Lösungen, die sich in einem bestimmten Spektrum von Maßstab und Proportion, von Materialität und Detailgestaltung bewegen. LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 86

87 Anlage 1 Literaturliste Fachliteratur lokal Bauen & Wohnen im Mühlenkreis Minden-Lübbecke Ziegeleien überall Mindener Geschichtsverein Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins Jahrgang Das Mühlenkreishaus - Wettbewerbsdokumentation Offelten Dorf und Flurentwicklung im Lübbecker Lößvorland Offelten Portrait eines Dorfes im Mindener Land Die etwas andere Industrialisierung Wirtschaftsgeschichte ML Historische Entwicklung der Landwirtschaft im Kreis ML Strukturgutachten Land- und Forstwirtschaft im Kreis ML 900 Jahre Meißen (Minden) Bauernhausfibel Region ML, Loseblattsammlung Siedlung und Landschaft in Westfalen Die bäuerl. Siedlung des Ravensberger Landes bis 1770 Unser Dorf hat Zukunft 2005, Kreis ML - 26 Dörfer im Wettbewerb Untersuchung zur Dorferneuerungsbedürftigkeit - Stadt Petershagen Dorfentwicklungs-/erneuerungskonzepte - Stadt Espelkamp/Isenstedt - Stadt Espelkamp/Fiestel - Stadt Lübbecke/Gehlenbeck - Stadt Petershagen/Heimsen - Stadt Petershagen/Frille - Stadt Petershagen/Wietersheim - Stadt Petershagen/Friedewalde Gebietsentwicklungsplan, Teilabschnitt Oberbereich Bielefeld Historische Photos Kreis Minden-Lübbecke, Volkskundliche Kommission Aktuelle Photographien Kreis Minden-Lübbecke, Kreisverwaltung Fachliteratur übergreifend Geo Satelitenbildatlas Deutschland Rheinland und Westfalen Städte und Landschaft im farbigen Luftbild Luftbildatlas Nordrhein-Westfalen Westfalen im Luftbild Dorfformen in Westfalen-Lippe Haus und Hof Deutscher Bauern Alte Bauernhäuser zwischen Weser und Ems Bauen im ländlichen Raum Weinkulturlandschaft Mosel Bauen in der Westeifel Bauen und Wohnen im Sauerland Wörterbuch Allgemeine Geographie, Diercke Die Siedlungen des ländlichen Raumes, Lienau Die Siedlungstypen in Deutschland, Radig Der ländliche Raum, Henkel LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 87

88 Anlage 2 Liste Kartenbestand Le Coq Topographische Karte von Westfalen 1 : Karte der Gegend Le Coq ohne Maßstab Topographische Karte von Rheinland und Westfalen 1 : Urmeßtischblatt 1 : Königl. Preuss. Landesauf nahme 1 : Topographische Karte 1 : Luftbildkarte 1 : Blatt bis 1805 Blatt bis Nr.3 Lübbecke Nr.4 Minden Nr.10 Vlotho Lembruch 3417 Wagenfeld 3418 Bahrenborstel 3515 Hunteberg 3516 Lemförde 3517 Rahden 3518 Diepenau 3519 Uchte Süd 3520 Loccum 3616 Preuß.Oldendorf 3617 Lübbecke 3618 Hille 3619 Petershagen 3620 Wiedensahl 3716 Melle 3717 Kirchlengern 3718 Bad Oeynhausen 3719 Minden Bückeburg DGK 1:5000 flächendeckend, div. Fachkarten und -planungen LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 88

89 Anlage 3 Liste der beteiligten Partner Kreis Minden-Lübbecke, Portastraße 13, Minden, Tel. 0571/807-0 Stadt Bad Oeynhausen, Rathaus II, Schwarzer Weg 6, Bad Oeynhausen, Tel /14-0 Stadt Espelkamp, Wilhelm-Kern-Platz 1, Espelkamp, Tel /8011 Gemeinde Hille, Am Rathaus 4, Hille, Tel. 0571/ Gemeinde Hüllhorst, Löhner Straße 1, Hüllhorst, Tel / Stadt Lübbecke, Kreishausstraße 2-4, Lübbecke, Tel /276-0 Stadt Minden, Kleiner Domhof 17, Minden, Tel. 0571/89-1 Stadt Petershagen, Bahnhofstraße 63, Petershagen, Tel /822-0 Stadt Porta Westfalica, Rathaus III, Hauptstraße 23-27, Porta Westfalica, Tel. 0571/791-0 Stadt Preußisch Oldendorf, Rathausstraße 3, Preußisch Oldendorf, Tel / Stadt Rahden, Lange Straße 9, Rahden, Tel /73-0 Gemeinde Stemwede, Buchhofstraße 13, Stemwede-Levern, Tel /206-0 LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 89

90 Anlage 4 Anschreiben an Mitgliedskommunen Entwurf Erstanschreiben für Kommunen Sehr geehrter Herr... (Bürgermeister, Bauamtsleiter,...), der Kreis Minden-Lübbecke beabsichtigt, im Rahmen eines LEADER + -Projektes gemeinsam mit dem Westfälischen Amt für Landschafts- und Baukultur beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster ein Projekt zur Regionalen Baukultur des ländlichen Raumes im Mühlenkreis Minden-Lübbecke durchzuführen. Das Projekt wird in der beiliegenden Projektinfo kurz skizziert. Das Bau- und Planungsamt und das projektbearbeitende Fachamt des Landschaftsverbandes sind dabei sehr daran interessiert, Sie zu einem möglichst frühen Zeitpunkt in das geplante Projekt einzubinden und hoffen auf Ihre tatkräftige Unterstützung. Das Vorhaben soll eine breite und kreisweite Fachdiskussion zur Bedeutung der regionalen Baukultur und ortstypischer Gestaltungsmerkmale auslösen. Als Ergebnis soll Ihnen eine Planungs- und Beurteilungshilfe für regionaltypisches Bauen im ländlichen Raum des Kreises Minden-Lübbecke zur Verfügung stehen. Da aufgrund der Größe des Kreisgebietes und der zur Verfügung stehenden knappen Planungsmittel durch das bearbeitende Amt keine flächendeckende Erfassung geleistet werden kann, bitte ich gleich in der Startphase des Projektes in zwei Punkten um Ihre Mithilfe: 1.) Bitte benennen Sie die Gebäude Ihrer Kommune, die Sie für außerordentlich prägend/ortstypisch im Sinne einer regionalen Baukultur halten. Es können auch ganze Ortslagen bzw. Gebäudeensemble genannt werden. Bitte tragen Sie die Standorte in eine Kopie der Kreiskarte oder in eine andere geeignete Planunterlage ein. Auch anderes Anschauungsmaterial wird gerne entgegengenommen. 2.) Bitte benennen Sie Neubauten der letzten 10 Jahre, die Sie im Sinne einer regionalen Bautradition oder auch im Sinne einer außergewöhnlichen Architekturqualität für besonders gelungen halten und tragen diese ebenfalls in eine Karte ein. Hinweis: Das Projekt zielt bewußt auf den ländlich geprägten Raum mit seinen Dörfern, kleineren Ortslagen, Streusiedlungen und Einzelhöfen ab, so dass städtische Strukturen und verstädterte Agglomerationsräume nicht Gegenstand der Untersuchung sind. Ich würde mich freuen, wenn Sie neben der täglichen hohen Arbeitsbelastung etwas Zeit zur Unterstützung des für die zukünftige Entwicklung des Kreises wichtigen Themas erübrigen könnten. Bei Rückfragen können Sie sich direkt an das Bau- und Planungsamt des Kreises oder an den bearbeitenden Architekten des Westfälischen Amtes für Landschafts- und Baukultur, Herrn Dipl.-Ing. Darius Djahanschah, Tel. 0251/ , wenden. Bitte senden Sie die Arbeitskarten innerhalb der nächsten zwei Monate (also etwa bis Ende Juni 2005) direkt an: Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Amt für Landschafts- und Baukultur - Herrn Darius Djahanschah Münster Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre Unterstützung und verbleibe mit freundlichen Grüßen i. A. Jürgen Thielking Dipl.-Ing. Architekt - Amtsleiter LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 90

91 Einladung zur Diskussionsveranstaltung am An die Städte und Gemeinden, Architekten und Heimatpfleger im Kreisgebiet Minden-Lübbecke Datum: 17. Dezember 2007 Regionale Baukultur des ländlichen Raumes im Kreis Minden-Lübbecke - Gibt es sie? - Wie sieht sie aus? Projektpräsentation und Diskussionsveranstaltung am 17. Mai 2006 Sehr geehrte Damen und Herren, die Diskussion um die Baukultur hat in den letzten Jahren wieder an Stellenwert gewonnen. Eine Rückbesinnung auf regionale Identitäten könnte eine Antwort auf die Austauschbarkeit von Architekturformen und der gebauten Umwelt sein. Der Kreis Minden-Lübbecke hat dazu in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Amt für Landschafts- und Baukultur (Landschaftsverband Westfalen- Lippe) ein gemeinsames Projekt initiiert. Erste Ergebnisse des Projektes sollen in einer Veranstaltung vorgestellt und zusammen mit Ihnen besprochen und diskutiert werden. Dazu lade ich Sie ein in das Müllerhaus an der Windmühle in Hille-Südhemmern, Mühlenheide 22 am 17. Mai um Uhr Ab Uhr besteht bei einem Stehkaffee die Gelegenheit zu einem ersten Gedankenaustausch. Um einen Überblick über die Teilnehmerzahl zu erhalten, möchte ich Sie bitten, sich bis zum 5. Mai 2006 mit dem beigefügten Formular anzumelden. Mit freundlichen Grüßen Im Auftrage: (Jürgen Thielking) (Gerhard Kipp) LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 91

92 Briefentwurf Anschreiben Kommunen wg. Vortrag zur Baukultur Sehr geehrte(r) Frau/Herr Bürgermeister..., am 17. Mai 2006 hat der Kreis Minden-Lübbecke in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Amt für Landschafts- und Baukultur erstmalig die bisherigen Ergebnisse des LEADER + -Projektes Regionale Baukultur des ländlichen Raumes im Mühlenkreis Minden-Lübbecke in Hille der lokalen Fachöffentlichkeit präsentiert und mit Planern, Fachleuten der Kommunalverwaltungen, Politikern und Heimatpflegern diskutiert. Aus Ihrem Hause war ebenfalls Herr... anwesend, dem das Projekt bereits seit der Startphase im Jahre 2005 bekannt ist. Eine kurze Projektbeschreibung finden Sie im beiliegenden Faltblatt. Bei der Veranstaltung wurde von verschiedener Seite der Wunsch geäußert, die Projektergebnisse auch in den zuständigen Fachausschüssen bzw. Räten der kreisangehörigen Kommunen vorzustellen. Die Kommunikation und Diskussion der Arbeitsergebnisse mit allen beteiligten lokalen Akteuren ist auch Bestandteil des LEA- DER + -Projektes. Ich möchte Ihnen daher anbieten, die bisherigen Projektergebnisse Ihrem zuständigen politischen Gremium vorzustellen und mit Ihnen gemeinsam zu erörtern. Die Präsentation des Projektes in den verschiedene Kommunen soll in den ersten drei Monaten nach Ende der sommerlichen Sitzungspause stattfinden. Bitte teilen Sie mir möglichst frühzeitig mit, ob Sie eine Projektpräsentation vorsehen wollen und wann ein etwa einstündiger Tagesordnungspunkt in eine der kommenden Sitzungen eingebaut werden soll. Für Rückfragen stehe ich gerne unter Tel: 0251/ zur Verfügung. Zuständiger Ansprechpartner des Kreises Minden- Lübbecke ist Herr Gerhard Kipp (Tel: 0571/ ). Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag Darius Djahanschah LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 92

93 Anlage 5 Charakterisierung der Kulturlandschaftsbereiche Anlage 6 Übersicht Vortragsveranstaltungen Zuhörer (ca.) (1) Herne (LWL-Baukultursymposium) 100 (2) Hille (Fachsymposium) 60 (3) Stemwede (Bauausschuss) 25 (4) Porta Westfalica (Bauausschuss) 30 (5) Rahden (Bau- und Verkehrsausschuss des Kreises MI) 25 (6) Minden (LWL-Baukultursymposium) 100 (7) Bielefeld (Fachvortrag bei der DGGL) 20 (8) Hüllhorst (Bauausschuss) 10 (9) Espelkamp (Bauausschuss) 40 (10) Lübbecke (Bauausschuss) 30 (11) Petershagen (Bauausschuss) 30 (12) Rosengarten-Nenndorf (Olfry Backsteintage) 150 (13) Bad Nenndorf-Riepen (Olfry Backsteintage) 150 (14) Preußisch Oldendorf (Bauausschuss) 30 (15) Lohne (Olfry Backsteintage) 150 (16) Minden (Kreistagsfraktion CDU) 30 (17) Friedewalde (Jahreshauptversammlung Heimatverein) 50 Zuhörer insgesamt: 1030 LWL - Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 93

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