Screening und Assessment des Ernährungsstatus: Schwerpunkt Mangelernährung
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- Norbert Adler
- vor 7 Jahren
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1 Screening und Assessment des Ernährungsstatus: Schwerpunkt Mangelernährung O. Galvan, M. Joannidis Univ.-HNO-Klinik Univ.-Klinik für Innere Medizin O. Galvan
2 Auszug aus den Begründungen zur Resolution: O. Galvan O. Galvan
3 O. Galvan O. Galvan
4 Stufenschema zur Bestimmung des Ernährungszustandes: Screening des Ernährungszustandes aller Patienten Individuell abgestimmte Analyse des Ernährungszustandes selektierter Patienten (=Assessment) O. Galvan 2005 Dzt. gibt es kein generell akzeptiertes Instrument zum Screening und Assessment des Ernährungszustandes. Verschiedene Scores wurden z. T. für bestimmte Patientengruppen (Geriatrie, Chirurgie etc.) entwickelt. Bsp.: NRI, PNI, MNA etc. Darüber verfügbare Datenlage schwankt in Qualität und Quantität Empfehlungen der Fachgesellschaften sind zu berücksichtigen R. S. Gibson: Principles of Nutritional Assesssment. Oxford University Press 2005 O. Galvan
5 Ziele: A) Screening des Ernährungszustandes: Erfassung von Ernährungsrisiko oder bestehender Mangelernährung Kann sich eine Mangelernährung unter den gegebenen Bedingungen entwickeln oder verschlechtern? Ist ein schlechtes klinisches Ergebnis in Abhängigkeit von Ernährungsfaktoren zu erwarten? Ist eine Ernährungstherapie indiziert? Vorliegen eines Ernährungsrisiko: Präventiv wirksame ernährungstherapeutische Maßnahmen, Ernährungsberatung, ggf. Ernährungstherapie (zu erwartender Verlauf?) Vorliegen einer Mangelernährung: Individuell abgestimmte Ernährungsberatung und -therapie. Basics in Clinical Nutrition. Third Edition. ESPEN R. S. Gibson: Principles of Nutritional Assesssment. Oxford University Press 2005 Einzelparameter erlauben keine sichere Aussage bzgl. Ernährungsrisiko oder Ernährungszustand! 5
6 Mögliche Szenarien nach Durchführung des Screening: 1. Kein Ernährungsrisiko, eventuelles re-screening in bestimmten Intervallen, Bsp.: nächste Woche 2. Es besteht ein Risiko und ein Ernährungsplan muss ausgearbeitet werden 3. Es besteht ein Risiko aber Standards sind nicht anwendbar. 4. Es bestehen Zweifel ob ein wirkliches Risiko vorliegt. In Szenario 3 und 4: Detailliertes Assessment des Ernährungszustandes Es resultiert in jedem Fall eine individuell angepasste Maßnahme (Ernährungsberatung und/oder -therapie). 4 Fragen an ein Screening des Ernährungszustandes: 1. Wie ist der derzeitige aktuelle Zustand? Body Mass Index (BMI) Normalwerte: 18,5-25; Unterernährung: < 18,5 Werte unter 20 korrelieren gut mit klinischen Ergebnis und Mortalität. Eingeschränkte Aussagekraft: Geriatrie, Pädiatrie Oberarmumfang, Tricepshautfaltendicke: Bei bettlägerigen, nicht wiegbaren Patienten; Vergleich mit Referenzwerten in Perzentilenkurven 6
7 2. Ist der Zustand stabil? Prozentualer ungewollter Gewichtsverlust Die Analyse des Gewichtsverlaufes reflektiert die Dynamik der Veränderung des Ernährungszustandes > 5% innerhalb von 3 Monaten oder > 10% in 6 Monaten gelten als klinisch signifikante Gewichtsverluste Klinisch einfach zu erhebender und aussagekräftiger Parameter Onkologie: Gewichtsverlust von 5% zur Diagnosestellung gilt als Indikator für signifikant kürze Überlebenszeit. Präoperative Gewichtsverluste > 10% gelten als Risikofaktor für postoperative Komplikationen 3. Wird sich die Situation verschlechtern? Fähigkeit bzw. Menge der oralen Nahrungsaufnahme Erhebung durch Teller- oder Patientenprotokolle Frage: Wer kontrolliert die tatsächliche Menge der täglichen Nahrungsaufnahme auf Station? Wird diese dokumentiert? 7
8 4. Führen Erkrankung, zusätzliche Stressfaktoren und/oder die voraussichtliche Nahrungskarenz zu einer Verschlechterung der Ernährungssituation? Stoffwechsel bei konsumierender Erkrankung (Kachexie/ Anorexie bei Krebs, Aids, COPD, Herzinsuffizienz etc.) Infektionen, Sepsis, Polytrauma, Apoplex, Nierenversagen etc. Operationen, Radiochemotherapie etc. Wundheilungsstörungen, Dekubitus etc. orale Nahrungskarenz: v.a. Langzeit (5 und mehr Tage) Komponenten sinnvoller Screening Instrumente zur Erfassung der krankheitsassoziierten Mangelernährung: Aktueller Body Mass Index (BMI) %-Gewichtsverlust in der letzten Zeit (3 Monate, 6 Monate) Aktuelle Nahrungsaufnahme und Veränderungen Schweregrad der Erkrankung (ermöglicht Einschätzung der Relevanz der Mangelernährung) Basics in Clinical Nutrition. Third Edition. ESPEN O. Galvan
9 Screening nach den Richtlinien der ESPEN, 2003: Empfehlungen für drei Gruppen von Patienten: Nutritional Risk Screening 2002 (NRS 2002) für erwachsene Krankenhauspatienten Mini Nutritional Assessment (MNA) für geriatrische Patienten Malnutrition Universal Screening Tool (MUST) für erwachsene Patienten im ambulanten Bereich Basics in Clinical Nutrition. Third Edition. ESPEN O. Galvan 2005 Screening nach den Richtlinien der AKE, 2004: AKE Screening für Mangelernährungsrisiko: Teil A: Gewichtsverlust, BMI, orale Nahrungsaufnahme Teil B (Durchführung falls Teil A eine mögliche Mangelernährung anzeigt. Grunderkrankung, voraussichtliche Nahrungskarenz zusätzliche Stressfaktoren 9
10 B. Assessment des Ernährungsstatus: Ziele und Inhalte: Präzise Bestimmung des Ernährungszustandes bei Erstdiagnose oder Monitoring des Ernährungszustandes unter laufender Ernährungstherapie In welcher Situation wird ein Assessment durchgeführt? Routine Ernährungsplan nach Screening nicht anwendbar Unsichere Indikation zur Ernährungstherapie- besteht eine klinisch relevante Mangelernährung? Durchführung erfolgt durch Spezialisten (Diätologie) O. Galvan Ernährungsanamnese: Ernährungszusammensetzung, Gewichtsverlust, Appetit, gastrointestinale Symptome, Fieber, Einnahme von Medikamenten etc. 2. Status der Grunderkrankung: Laborwerte inkl. Albumin, CRP; Verluste durch Wunden, Fisteln etc. 3. Funktionalität: Erhebung mentaler und körperlicher Dysfunktionen; Muskelstärke 4. Laboruntersuchungen: Ausmaß inflammatorischer Prozesse, Spurenelemente, Elektrolyte, Vitamine 5. Flüssigkeitshaushalt: Dehydratation, Ödembildung; u.u. tägliche Kontrolle Körpergewicht, Flüssigkeitsbilanzierung, Creatinin, Harnstoff, Elektrolyte. 6. Anwendung verschiedener Scoring Systeme: Subjective Global Assessment (SGA) MNA (geriatrische Patienten) Innsbruck Nutrition Score (INS) Subjective 10
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