Ernährung bei Demenz. Umgang mit demenziell erkrankten Menschen
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- Harald Kuntz
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Energiebedarf im Alter sinkt Erhöhter Kalorienbedarf bei Krankheit Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen gleich Multimorbidität = 20% erhöhter Kalorienbedarf Unruhe, Angespanntheit, Wandern = erhöhter Kalorienbedarf
2 Abnahme von Appetit und Hungergefühl durch physiologische Veränderungen Störung der Gehirn-Nebennierenrinden-Achse Gewichtsverlust trotz Nahrungsaufnahme Auftreten eines Gewichtsverlustes vor Manifestation der Demenz Mit der Progression der Grunderkrankung Ansteigen des Risikos für einen Gewichtsverlust Gewichtsverlust als Prädiktor der Mortalität
3 Verringerte Speichelproduktion (medikamentös bedingt, z. B. ACE- Hemmer) Veränderter Geruchssinn Zahnstatus und Schluckreflex Kognitive Störungen Speisen nicht als solche erkannt Handlungsabläufe nicht mehr präsent
4 Atrophie des medialen temporalen Cortex Abnahme appetitstimulierender Hormone Autonomieverlust - Pflegebedürftigkeit
5 Bevorzugung bekannter Gerichte Bevorzugung süßer und fettreicher Gerichte (Degeneration der Geschmackspapillen) Essen gut gewürzt aber nicht zu salzig/ sauer Deutliche Kontraste Tisch- Teller- Speise Personal sollte mit essen Richtige Temperatur Fingerfood
6 Zwischenmahlzeiten, Vorspeisen und Getränke als Nahrungsergänzung Milieugestaltung Gemütliche Atmosphäre, Küchenzeile, Hinweisreize, Stimulation Reduktion von Stressfaktoren Nutzung vorhandener Ressourcen Essen mit Fingern und Kleckern erlaubt! - Keine Konfrontation mit falschem Verhalten
7 Gesellschaft: Gruppengröße, Gespräche, Pausen Menübestandteile nacheinander servieren Bei püriertem Essen: Bestandteile getrennt pürieren, mit frischen Zutaten dekorieren Hilfestellung: Selbständig Impulse vermitteln Fingerfood Anreichen
8 Hinweise auf schlechten Ernährungszustand Body-Mass-Index: Unterernährung bei 18.5 Schwere Unterernährung BMI< 16 Abnahme der Hautfaltendicke am Oberarm Gewichtsverlust > 5 % in 3 Monaten, > 10 % in 6 Monaten Lymphozytenabfall im Blutbild, Albumin < 3,5 g / dl Ernährungsassessment
9 Mini Nutritional Assessment - MNA Für das Assessment des gebrechlichen älteren Menschen entwickelt 18 Fragen Allg. Beurteilung der Gesundheit Ernährung Anthropometrie -Lehre der Ermittlung und Anwendung der Maße des menschlichen Körpers
10 Subjektive Selbsteinschätzung des Patienten Durchführung durch einen Erfahrenen wünschenswert Zeitdauer: 15 min Einteilung: gut ernährt Risiko für Mangelernährung - mangelernährt
11 Gewichtskontrolle innerhalb einer Woche nach Aufnahme Weitere Kontrollen mindestens monatlich Überwachung der Bedürfnisse und regelmäßige Evaluation Individuelle Anpassung von Ernährung und Energiebedarf Essbiographie
12 Angepasster Einsatz von Nahrungssupplementen Bewegung Fördert Appetit, beugt Obstipation vor
13 Einführung von Snacks zwischen den Hauptmahlzeiten Verminderung der Gewichtung der drei Hauptmahlzeiten Weniger gesundes Essen stattdessen verstärktes Angebot von vertrauten und gewünschten Speisen Gewichtszunahme über den Beobachtungszeitraum von 6 Jahren trotz deutlicher Alterszunahme
14 Weitere Einflüsse auf Appetit: Depressive Verstimmung Obstipation Chronische Schmerzen Vereinsamung, Abhängigkeitsgefühl Medikamentöse Nebenwirkungen Entzündungen der Speiseröhre und des Magens
15 Flüssigkeitszufuhr 30ml/ Kg Körpergewicht täglich Hautfalten, axillarer Pudertest Regelmäßiges Anbieten von Getränken Trink- Rituale Trinkbiographie
16 Gründe für geringe Trinkmenge Vergessen reduziertes Durstgefühl Um Toilettengänge zu vermeiden Durst aber mangelnde Mitteilungsfähigkeit Unvermögen an Getränke zu gelangen Gründe bieten Ansatzpunkte für Veränderungen
17 Vitamin D und Kalzium Bei hoher Konzentration Ablagerung in den Blutgefäßen Erhöhtes Risiko für Schlaganfälle, und Demenz
18 Effekt von Aquarien in den Speiseräumen auf Nahrungsaufnahme und Gewichtsentwicklung (Edwards NE et al., 2002)
19 62 Bewohner eines Seniorenheimes Aquarien mit lebenden Fischen in den Speiseräumen für die Interventionsgruppe, Fototapete mit Seeblick für die Kontrollgruppe Beobachtungszeitraum 16 Wochen Ergebnis Signifikante Gewichtszunahme (p 0,005) in der Interventionsgruppe Abnahme der Supplementzufuhr um 25 %
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