Pädagogik. Martina Dude. Das Asperger-Syndrom. Beeinträchtigung sozialer Handlungskompetenz. Diplomarbeit

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1 Pädagogik Martina Dude Das Asperger-Syndrom Beeinträchtigung sozialer Handlungskompetenz Diplomarbeit

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3 Leibniz Universität Hannover Philosophische Fakultät Das Asperger-Syndrom Beeinträchtigung sozialer Handlungskompetenz Vorgelegt von Martina Dude Abgabetermin: 4. März 2009 Hannover,

4 2 Inhaltsverzeichnis: Einleitung S. 4 I. TEIL 1. Zum Begriffsverständnis Autismus... S Das Spektrum autistischer Störungen. S Diagnoseverfahren - Epidemiologie Komorbidität.. S Die Außenseiterrolle des Asperger-Syndrom.S. 11 II. TEIL 2. Das autistische Gehirn aus Sicht der Neurowissenschaft...S Neurokognitive Entwicklungsstörung bei Autismus S Die neurobiologische Entdeckung der Spiegelneuronen. S Autismus ein Resonanzproblem?...S Autismus- eine Extremform des männlichen Gehirns?...S. 28 III. TEIL 3. Intuitive Psychologie...S Gefühle erkennen und verstehen...s Emotionen als Lebensregulation.. S Die Essenz der emotionalen Kompetenz.S Soziale Kognition...S Soziale Verhaltensweise und Entfaltung bei Autismus.S Die vorzeitige Entfaltung intersubjektiver Kommunikation.S. 57

5 3 5. Theory of Mind..S Die Entstehung von Bedeutungen..S Handlungseinschränkung bei Autismus S. 72 IV. TEIL 6. Förderung sozialer Fertigkeiten S Bewältigungsstrategien zur Entfaltung von Empathie.S Curriculum zum Aufbau sozial- elementarer Fertigkeiten...S Aufmerksamkeit durch Blickkontakt erweitern S Imitation und Sprachverständnis...S Vom einfachen Sprachverständnis zur erweiterten Kommunikation S Theory of Mind-Training.S Soziale Geschichten S Weitere emotionale Trainer S. 90 Schlussbetrachtung S. 92

6 4 Einleitung Das Geheimnis, mit allen Menschen in Frieden zu leben besteht in der Kunst, jeden seiner Individualität nach zu verstehen. Friedrich Ludwig Jahn ( ), dt. Pädagoge Das Asperger-Syndrom, eine leichte Form des Autismus, wird dem Spektrum autistischer Störungen zugeordnet. In dem weitläufigen Spektrum, das der Autismus impliziert, bestehen einige Missverständnisse, wie unterschiedlich die tiefgreifende Entwicklungsstörung ausgeprägt sein kann. Viele Mitmenschen gehen von der Annahme aus, dass die Menschen mit dem Asperger-Syndrom nur Ich-bezogen fühlen und denken und keinerlei Interesse an ihrem sozialen Umfeld zeigen. Diese Autisten werden strikt kategorisiert, stigmatisiert, ohne Näheres über ihre Psyche, ihr Wesen, über die tiefgreifende Entwicklungsstörung, zu wissen. Dabei wird oftmals nicht berücksichtigt, dass es auch hierbei, wie unter allen Menschen, nuancierte Unterschiede in deren Individualität gibt. Gerade solche Menschen, die nicht der Norm entsprechen, sondern einen besonderen Charakter besitzen, können unser Interesse wecken, mehr über ihr Leben und ihre Wahrnehmung zu erfahren. Wie fühlen und denken diese Menschen, und wie empfinden sie zwischenmenschliche Beziehungen? Meine Wissbegierde bezüglich des Asperger-Syndroms ist während der letzten acht Jahre entstanden, in denen ich in diesem Bereich tätig bin. Der Asperger-Autist, der mir schon damals durch seine facettenreiche Art an Verhaltensweisen besonders ins Auge gefallen ist, fasziniert durch seine ungewöhnliche sprachliche Artikulation, die teilweise bizarr, andererseits so ausdrucksstark und originell ist. In der Zeit meiner Tätigkeit ist mir bewusst geworden, dass gerade diese Menschen, die die Fähigkeit besitzen, sich teilweise zu reflektieren, sehr wohl ihre Schwächen erkennen und oftmals unvorstellbar unter ihren zwischenmenschlichen Einschränkungen leiden. In der Praxis zeigt sich sehr deutlich, dass die Verständnisfragen des Asperger-Autisten, die vor allem das soziale Umfeld betreffen, oftmals schwer zu beantworten sind. Trotz eines angemessenen Werkzeuges, der Sprache, die diesen Menschen zur Verfügung steht, scheint es aus der beruflichen Erkenntnis, dass der Asperger-Autist unzufriedener in seinem Hier und Jetzt lebt als Menschen mit schweren Autismusformen.

7 5 So geht KEHRER davon aus, dass oftmals die weniger Intelligenten einen durchaus zufriedenen Eindruck machen (vgl. KEHRER, 1995, S. 41). Diese Arbeit soll verdeutlichen, wie es pädagogisch möglich ist, die soziale Beeinträchtigung des Asperger-Autisten angemessen in Hinsicht auf ein soziales Umfeld zu unterstützen. An welchen Entwicklungsvorstufen mangelt es, dass der Mensch mit dem Asperger-Syndrom keine ausreichende Theory of Mind 1 zu entwickeln vermag? Welche wesentlichen Entwicklungsschritte der ersten Lebensjahre müssen dementsprechend vollbracht werden, um emotionale Kompetenz und zwischenmenschlichen Kontakt zu entfalten? Welche präventiven Maßnahmen müssen bei dem autistischen Menschen ergriffen werden, so dass diese in der sozialen Interaktion gestärkt werden? Ist es überhaupt möglich, dass der Asperger-Autist in einem Ausmaß eine Theory of Mind entwickelt, wie es bei normalen Entwicklungsverlauf bei gesunden Kindern gegeben ist? Wie weit muss pädagogisch vorzeitig eingegriffen werden, um das Möglichste an Förderung herauszuholen? Welche neurophysiologischen Schäden rufen in einem Gehirn dermaßen Veränderungen vor, dass neuropsychologisch autistische Funktionsstörungen und Symptomatiken zum Vorschein treten? Den neuropsychologischen und neuropathologischen Entwicklungskomponenten des Asperger- Syndroms wird ein wesentlicher Aspekt gewidmet. Erläutert wird, welche Faktoren für eine gesunde Entwicklung in der Kindheit ausschlaggebend sind, so dass in den ersten Lebensjahren eine präventive Unterstützung für diese Menschen geboten werden kann. Die Dringlichkeit einer intensiven Unterstützung lässt sich daran erkennen, dass sich der autistische Mensch sehr instabil zeigt, wenn es um einen intakten, emotionalen Entwicklungsverlauf geht. Es ist mehrheitlich nachgewiesen worden, dass Menschen mit autistischen Störungen in ihrer emotionalen Entfaltung deutliche Rückstände oder massive Beeinträchtigungen in vielen kognitiv-sozialen Bereichen aufweisen. Um soziale Defizite besser verstehen zu können, ist es von enormer Bedeutung, den Zusammenhang zwischen Hirnentwicklung und psychosozialer Entfaltung nachzuweisen. Eine Joint Attention 2, eine gemeinsam geteilte Aufmerksamkeit, entwickelt sich unter normalen Bedingungen zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat und ist ein wesentlicher Entwicklungsschritt. Darunter ist eine triadische Koordination verstanden, somit 1 Siehe S Baron-Cohen geht davon aus, dass es sich bei der autistische Störung um eine Aufmerksamkeitsstörung handelt. Die Intentionen und Ziele einer anderen Person können nicht registriert werden. Dies führt dazu, dass diese Kinder das Verhalten anderer Personen nicht deuten können. Sie weisen eine sozial-kognitive Beeinträchtigung auf. Aus dieser Aufmerksamkeitsstörung resultiert im weiteren Verlauf der Entwicklung die Beeinträchtigung der Theory of Mind (vgl. KUSCH et. al, 2003, S. 133).

8 6 eine Aufmerksamkeit, die zwischen dem Kind, einer anderen Person und einem Objekt oder Ereignis entsteht. Die geteilte Aufmerksamkeit sieht REMSCHMIDT als eine in früher Kindheit entstehende Eignung, sich selbst zu arrangieren. Diese trägt im weiteren Verlauf zu einer sozialen und kognitiven Entfaltung bei (vgl. REMSCHMIDT et al., 2006, S. 63). Als ein weiteres Defizit kann die Imitation und die Spiegelung gesehen werden. Säuglinge erkennen und imitieren Gesichter schon ab einem Alter von zwei bis drei Wochen. Das Imitieren erweist sich insofern als besonders bedeutsam, da es eine wesentliche Voraussetzung für die Entstehung einer Theory of Mind ist. Säuglinge im vierten Monat wenden ihren Blick in fremden Situationen der Mutter zu und imitieren ihre Gesichtsmimik. Von enormer Bedeutung ist hier das Spiegelneuron, das so genannte mirror neuron system (ebd., S. 64). Die Beeinträchtigung zur Imitation zählt zu den am engsten mit der frühen Störung verknüpften Symptomen der autistischen Störung. Es wird angenommen, dass es zu einem Ausfall oder einem Defekt des Spiegelneuronen-Netzwerkes kommt (ebd., S. 65). Im ersten Teil der Arbeit sollen das Asperger-Syndrom, sein Erscheinungsbild und seine vielfältigen Erkenntnisse dargestellt werden. Des Weiteren soll kurz auf die derzeit aktuellsten Kriterienkataloge, den ICD-10 und den DSM-VI eingegangen werden und ebenso eine fachkundige Diagnose miteinbeziehen. Die Fallbeispiele zweier konträrer Asperger-Autisten sollen verdeutlichen, wie der Mensch mit dem Asperger-Syndrom seine soziale Gefühlswelt erlebt. Im zweiten Teil wird das Asperger-Syndrom aus neurowissenschaftlicher Sicht dargestellt. Es soll die Funktion der Spiegelneurone verdeutlicht werden, die maßgeblich an einer erfolgreichen Imitation beteiligt sind. Da das Asperger-Syndrom vorwiegend bei Männern diagnostiziert wird, soll an dieser Stelle eruiert werden, ob die These von BARON-COHEN gerechtfertigt ist, das autistische Gehirn als männliche Domäne zu bezeichnen. Die Quintessenz der Arbeit ist dem dritten Teil gewidmet. Dieser Abschnitt wird vorerst die intuitive Psychologie beschreiben und was diese bedeutet hinsichtlich im Umgang mit unseren Mitmenschen. Folgend wird wesentliches über die emotionale Welt erwähnt, ihre kognitive Entwicklung und Bedeutung für uns, wie auch der Zugang zu anderen Menschen beschrieben wird. Die Sichtweise auf das Asperger-Syndrom wird vorerst durch den normalen Entwicklungsverlauf bestimmt. Eine tiefgreifende Entwicklungsstörung kann nur verstanden werden, wenn einzelne Entwicklungsstadien einer gesunden Entwicklung ins Auge gefasst

9 7 werden. Anhand dieser Erkenntnisse soll dann eine Entwicklungsverzögerung verdeutlicht und dementsprechend kompensiert werden. Erst wenn die frühkindlichen Entwicklungsetappen problemlos durchschritten werden, kann sich zur Gänze eine Theory of Mind entfalten. Es soll auf den Grund gegangen werden, wo und in welchen Entwicklungsphasen sich die wesentlichen Defizite im Aufbau einer Theory of Mind beim Menschen mit dem Asperger-Syndrom bemerkbar machen. Aufbauend auf diesem Hintergrundwissen, wird der vierte und letzte Teil Maßnahmen aufzeigen, die in Bezug auf das Mitmenschliche stehen. Wie und wodurch sind sozial-elementare Fertigkeiten zu vermitteln? Und in wie weit ist es bei frühzeitiger präventiver Intervention möglich, die gesellschaftlichen Dispositionen auszugleichen?

10 8 I. TEIL 1. Zum Begriffsverständnis des Autismus In jedermann ist etwas Kostbares, das in keinem anderen ist. ( Martin Buber) 1.1 Das Asperger-Syndrom Das Asperger-Syndrom oder High-functioning-autism 3 (HFA) wird zu dem Autismusspektrum gezählt. Alleine in Deutschland leben ca Menschen, die durch dieses Syndrom in geringer bis schwerwiegender Form betroffen sind (FRANK, 2008, S. 7). Pate des Begriffs Asperger ist der Wiener Pädiater Hans ASPERGER beschrieb er unter dem Titel Die autistischen Psychopathen im Kindesalter das später nach ihm benannte Syndrom. Er gilt bis heute als einer der Pioniere der europäischen Kinder- und Jugendpsychiatrie (vgl. REMSCHMIDT et al, 2006, S. 9). Erst seit Anfang der 90er Jahre geht die Forschung diesem Erscheinungsbild mit großer Vehemenz nach, obwohl Asperger es schon 1944 als autistische Psychopathie beschrieben hat. Der Begriff Psychopath, der heute als abwertend deklariert wird, stand damals generell für eine Persönlichkeitsstörung. So beschrieb Asperger mit einer akribischen Genauigkeit die Schwierigkeiten dieser Kinder. Nach seinen Beobachtungen waren die soziale Reife sowie das soziale Verständnis verzögert, so dass die Kinder in jeder Entwicklungsstufe ein eigenartiges Benehmen zeigten. Es bestehen Schwierigkeiten, sich anzufreunden, sowie Beeinträchtigungen der verbalen wie nonverbalen Sprache. ASPERGER erkannte u. a. die Emotions-, Gefühls- und Empathiebeeinträchtigung (vgl. ATTWOOD, 2008, S. 16). Nach KUTSCHER neigen Menschen mit dem Asperger-Syndrom zum Rückzug, wobei ein Blickkontakt auffallend 3 High-Functioning-Autismus ist ein inoffizieller Begriff für Menschen mit frühkindlichem Autismus. Je nach Definition ohne geistige Beeinträchtigung (IQ>70) oder mit mindestens durchschnittlicher Intelligenz (IQ>85) wird Frühkindlicher- Autismus oder High-Functioning- Autismus diagnostiziert. Menschen mit Low-Functioning- Autismus weisen eine verringerte sprachliche Komplexität und Intelligenz auf. Der Begriff ist auf Wing zurückzuführen; damit wollte Wing Menschen beschreiben, die in jungen Jahren phänomenologisch ein Kanner- Syndrom zeigen, jedoch im Verlauf der Entwicklung in Richtung Asperger-Syndrom tendieren. (vgl. POUSTKA et. al, 2004, S. 11).

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