Ernährungssicherung in Österreich 2050 Einfach Weitermachen oder Handeln?
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- Gerd Abel
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1 Ernährungssicherung in Österreich 2050 Einfach Weitermachen oder Handeln? Dr. Dr. Alois Leidwein Wissenstransfer & Angewandte Forschung, AGES Akademie PL Food security risks for Austria caused by climate change - ACRP3-K10AC1K00044 Foodsecurity.at Fachtagung Wien, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
2 Hunger & Seuchen Begleiter der Menschheit Hunger über Jahrhunderte tägliches Brot der Bauern Landwirtschaftliche Produktivität - Mittelalter 1 : 7 - Hungersnöte : 2 - Aktuell 1 : 30 Serieller Vegetarismus Alkoholismus: Wasser bakteriell verseucht Bevormundung durch Adel und Kirchen 2
3 Hunger & Seuchen Begleiter der Menschheit : Der große Hunger Klimawandel 10%-25% : Irland Great Famine Phytophthora 1 Mio Migration 1,5 Mio. 3
4 Agrarfläche ist begrenzt 2,8 Mio ha LN Flächenverluste seit 1950: 1,3 Mio ha (-30%) 70% LN nur über tierische Produktion nutzbar (Grünland, Feldfutter) begrenzt Fleischverzicht als Steuerungsmittel 10% für Heim- und Freizeittierfutter, 3% für Pferde ha für Hunde, Katzen, Reittiere Biolandbau erfordert Tierhaltung bio vegan 4
5 Selbstversorgungs grad unter 100% 5
6 Ernährungssicherungsrisiken für Österreich Stufige Risikoanalyse 1) - Klimawandel - Politische und sozio-ökonomische Risiken 2) Szenarien / Modellrechnung ACRP3: Food security risks for Austria caused by climate change - K10AC1K
7 Risiken aus dem Expert Assessment (Grundlage für Modellierungen) 1) Klimawandel 2) Importabhängigkeit - Energie: Rohöl, Diesel, Erdgas (Stickstoffdünger) - Betriebsmittel: 100 % bei Phosphatdüngern - Eiweißfuttermittel: Sojamehl & pflanzliche Fette 3) Argwohn gegenüber technischem Fortschritt Nichtnutzung von Ertragspotentialen und Fortschritten in der Pflanzen- und Tiergesundheit 4) unkontrollierte Ausdehnung der Flächen für Biotreibstoffe und biogene Rohstoffe 5) Agrarpolitik Extensivierung = Nichtnutzung der Produktionspotenziale 7
8 Klimawandel ist ein Faktum Auswirkungen auf Erträge in Österreich bis 2050 im Schnitt gering 8
9 Versorgungsrisiken: NR National Resilience (NR) PR: political resilience SR: social resilience SSR: self-sufficiency index NR<2: NR<4: NR 4: verlässlich durchschnittlich hochproblematisch 9
10 Relevante Importabhängigkeiten Rohöl NR 3/4 Erdgas NR 3/4 Phospate NR 4 Futtermittel NR 2/3 10
11 Weltweite Reserven Phosphatdünger begrenzt Quelle: Van Kauwenburgh (2010) World Phosphate Reserves and Resources, IFDC, Washington D.C. 11
12 Szenario 2050 Intensivierung Österreichische Agrarpolitik: Intensivierung: Produktivität +10%; keine Bioflächen; zusätzlicher jährlicher technischer Fortschritt (+1%, Biotechnologie) Import von Produktionsmitteln: unproblematisch Biogene Rohstoffe (energetische & stoffliche Nutzung) steigt auf 10% der entsprechenden Fläche (dzt. 4%) Effekte Klimawandel berücksichtigt Ernährungs-, Verbrauchsgewohnheiten statisch 9,3 Mio Einwohner 12
13 Wahrscheinliches Szenario 2050 Österreichische Agrarpolitik: Fortschreiben der gegenwärtigen Entwicklung, 25% Biofläche Eiweißfuttermittel: Versorgungsengpässe (-10% Importe) Phosphormangel: Ertragsminderung Biogene Rohstoffe (energetische & stoffliche Nutzung): Nachfrage mittelmäßig: 12% der entspr. Fläche Effekte Klimawandel berücksichtigt Ernährungs-, Verbrauchsgewohnheiten statisch 9,3 Mio Einwohner 13
14 Szenario Extensivierung und Engpässe Österreichische Agrarpolitik: 100% Extensivierung und Ökologisierung Ertragsniveau im Schnitt rund -30% Versorgungsprobleme: Phosphatdünger (100% der Importe fallen weg) Eiweißfuttermittel Hohe Energiepreise: Nachfrage nach Bioenergie steigt unkontrolliert: 40% der entspr. Fläche Effekte Klimawandel berücksichtigt Ernährungs-, Verbrauchsgewohnheiten statisch 9,3 Mio Einwohner 14
15 Hektarerträge nach Szenarien 2050 (%uelle Änderung gegenüber 2015) 15
16 Virtueller Flächen(mehr)bedarf gleichbleibender Selbstversorgungsgrad Szenario Flächenbedarf 2030 in ha Flächenbedarf 2050 in ha Intensive zu Most probable zu Extensive zu Intensive zu Extensive Szenario Flächenbedarf 2030 in % Flächenbedarf 2050 in % Intensive zu % - 29 % Most probable zu % - 6 % Extensive zu % % 16
17 Ängste & Populismus Argwohn gegenüber technischem Fortschritt 17
18 Saatgutrecht und Sortenzulassung 18
19 Saatgutrecht und Sortenzulassung Konsumentenschutz für Bauern 100 Anteil in % Saatgut in Anerkennung Nachbau befallsfrei und sehr gering belastet Beizung vorgeschrieben/notwendig als Saatgut ungeeignet Quelle: AGES
20 Saatgutrecht und Sortenzulassung Konsumentenschutz für Bauern Stark anfällig Krankheitsanfälligkeitsindex Qualitätsweizen Gewichtung: Mehltau 3,0 Braunrost 4,0 Gelbrost 3,0 Schwarzrost 1,0 Blattseptoria 2,5 Septoria tritici 1,5 DTR-Blattdürre 4,0 Spelzenbräune 1,0 Ährenfusarium '3,0 10 Mahlweizen 5 Futterweizen Gering anfällig Rund Einzelwerte 0 verrechnet Zulassungsjahr Quelle: AGES
21 Saatgutrecht und Sortenzulassung Biodiversität steigt 21
22 Risikowahrnehmung und Ernährung Expertensicht 1) Fehlernährung 2) Pathogene Mikroorganismen 3) Mykotoxine 4) Allergene 5) Natürliche toxische Elemente & Verunreinigungen Bevölkerung 1) Gentechnik 2) Pestizide 3) Radioaktivität 4) Zusatzstoffe 5) Arzneimittelrückstände & Hormone 22
23 Nutzen von Pflanzenschutzmitteln 636 Zeitungsartikel: in 87 % kein Nutzen von PSM genannt Quelle: BfR, BRD 23
24 Gift!: 35 von 1157 PSM sind Giftig = T/T+ Risiko: Wie oft rühren Sie Spritzbrühen? Wie oft tanken Sie? 24
25 Was wäre zu tun 4 passende Agrar- & sicherheitspolitische Maßnahmen setzen! 3 Agro- & Öko-Populismus entgegentreten! 2 Strategische Ausrichtung festelegen! 1 Politik nimmt Verantwortung wahr! 25
26 Was ist machbar Agrarpolitik Ausrichtung Technologie Klimawandel Bis 2050 wenig Relevanz auf Ernährungssicherung Handlungsfelder Importabhängigkeit Energie Phosphate Eiweißfuttermittel 26
27 Empfehlungen Pro-aktive Rohstoff- Außenpolitik Steuerung Anbauflächen und Intensitäten Pro-aktive Energiepolitik Empfehlungen Technischen Fortschritt zulassen Phosphatmanagement Vorurteilen entgegentreten 1 ha Ökologisierung = 0,35 ha virtueller Flächenexport = ha 27
28 Was bringt uns das? Versorgung und damit soziales Gefüge Politischen Handlungsspielraum Weichenstellung für Generationen 28
29 Weitere Infos
30 Disclaimer Die Inhalte dieser Präsentation gehen zum Teil über den Aufgabenbereich der AGES hinaus. Wertungen und Einschätzungen stellen nicht zwangsläufig die offizielle Meinung der AGES dar. 30
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