Förden versus Fordern
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- Linus Hummel
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 14. November 2015 Schwyzer Elternbildungstag Förden versus Fordern
2 1) Begrüssung und Vorstellen
3 Gliederung des Workshops 1) Begrüssung und Vorstellung 2) Einführung Film und Brainstorming 3) Fachinput Spielen 4) Spielrunde 5) Fachinput - Selbstwirksamkeit 6) Diskussion und Fragen 7) Schlussrunde - Feedback
4 3) Fachlicher Input: Spielentwicklung Potential und Intelligenz -> messbar -> gängige Begriffe in der Gesellschaft -> was ist damit gemeint? Potential ist mehr als der IQ Potential ist die Fähigkeit zur Entwicklung
5 3) Fachlicher Input: Spielentwicklung Im Spiel entdeckt Ihr Kind die Welt, lernt Ihr Kind seine eigenen Fähigkeiten kennen, übt Ihr Kind Fähigkeiten und Fertigkeiten, um sich in der Welt zurecht zu finden. Förden heisst, dem Kind eigenaktives Spielen zu ermöglichen
6 3) Fachlicher Input: Spielentwicklung Die Spielentwicklung des Kindes -> Funktionsspiel -> Symbolspiel -> Konstruktionsspiel -> Rollenspiel -> Regelspiel
7 3) Fachlicher Input: Spielentwicklung Spielend fördern Sprache Denken Motorik Wahrnehmung Emotionen / Persönlichkeit
8 3) Fachlicher Input: Spielentwicklung Ravensburger Spiele Puzzle Klassische Gesellschaftsspiele Im Wald sein Museum Zeit für freies Spiel! Bilderbücher Hörbücher und Hörspiele
9 3) Fachlicher Input: Spielentwicklung Spielrunde
10 Literatur für Eltern zum Thema Spielen Gemeinsam spielen. Ein Spielehandbuch für kleine und grosse Kinder. Zur Zeit erhältlich bei IKEA. Spiele zur Förderung von Hirnfunktionen. Broschüre. Zu beziehen bei Inselspital Bern, Kinder- und Jugendneuropsychologie, ( kunde/neuropaediatrie/neuro-angebot0/spielliste/) Fritz & Fertig Schach für Kinder von Terzio, Computerspiel Der kleine Professor erforscht den Körper von Oetinger interaktiv. Computerspiel. App s und Internet für die Schule: appolino (Lesen, Schreiben, Rechnen). Ich lerne die Uhr. Multidingsda (Wortschatz). (diverse). Bilderbücher
11 Literatur und Quellenverzeichnis Fachlicher Input: Rost, D. H. (2009). Intelligenz. Fakten und Mythen. Basel: Beltz Verlag. Kutik, Ch. (2013). Spielen macht Kinder stark. Stuttgart: Freies Geistesleben. Zimpel, A. F. (2013). Lasst unsere Kinder spielen, 3. Auflage. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Die Spielentwicklung des Kindes. Quelle: Kindliche Spielentwicklung. Quelle:
12 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
13 Potential-Förderung durch Förderung von Selbstwirksamkeitserfahrungen Förderung von Kompetenzen (Mathematik, Sprache, Musik, Sport etc.) versus Förderung der Persönlichkeitsentwicklung
14 Albert Bandura (kanadischer Psychologe, geb. 1925) Sozial-kognitive Lerntheorie (1977): Lernen am Modell (Beobachtungslernen) Konzept der Selbstwirksamkeit («selfefficacy»)
15 Definition von Selbstwirksamkeit «Die Überzeugung einer Person, dass sie aufgrund eigener Fähigkeiten ein bestimmtes Ziel erreichen kann.» E.Müller (2012), in:»kindergarten heute»
16 Selbstwirksamkeit umfasst: Das Bewusstsein eines Kindes, selbst Ursache von Wirkung in seiner Umwelt zu sein Erfahrung des Kindes, dass seine Handlungen eine Wirkung in der Umwelt erzeugen das Wissen eines Kindes, welche Wirkung mit welchem Verhalten erzielt werden kann
17 Förderung von Selbstwirksamkeit I (Aspekt Förderung) Wie Eltern Selbstwirksamkeitserfahrungen unterstützen können (in Anlehnung an M. Pina,2014 und E. Müller,2012) Beobachtung von Interessen des Kindes in freien Situationen Eröffnen von Handlungsspielräumen (Entdeckungen/ Experimente/ Erlebnisse) Förderung der Autonomie («Selbsterprobung», selbstbestimmte Lerngelegenheiten) Erfolgserlebnisse ermöglichen Zeit lassen für Abwägen, ausprobieren und wiederholte Versuche zulassen Lob und verbale Ermutigung mit Bezug zu Handeln/ Fähigkeiten des Kindes Fortschritt und nicht absolute Leistung thematisieren Kommunikation mit offene Fragen Positiv formulierte Wünsche/ Aufforderungen Nachfragen, ob Unterstützung gewünscht ist (ja und nein akzeptieren)
18 Förderung von Selbstwirksamkeit II (Aspekt Forderung) Herausfordernde Aufgaben («soviel Neues wie möglich und soviel Altes wie nötig») Entwicklungsangepasste Aufgaben/ Realisierbare Ziele Verbalisieren von Lösungsschritten und strukturierende Begleitung Modell-Lernen (Kompetenz-Modell oder Bewältigungsmodell sein) Hilfe bei der Handlungsregulation /Wahl erreichbarer Ziele unterstützen Überschaubare Entscheidungsmöglichkeiten vermitteln Klare Regeln formulieren Positiver Attribuierungsstil von Erfolg («der Erfolg gehört mir», «Misserfolg ist veränderbar») Selbstwertschützende Strategien im Umgang bei Misserfolg (sekundäre Kontroll-Strategien
19 Wirkung von Selbstwirksamkeitserfahrung Realistische Selbsteinschätzung Alle Lebensbereiche übergreifendes Gefühl des Vertrauens Mehr Ausdauer bei Schwierigkeiten (Belastbarkeit) Häufiges Ergreifen von Handlungsinitiative (Selbstvertrauen/ Aktivität/ Lebensgestaltung Offenheit gegenüber neuen Herausforderungen (Mut) Grössere Zufriedenheit mit sich selbst (Selbstwertgefühl) Mehr Wertschätzung von anderen (Kooperationsbereitschaft/ Integration)
20 Potential auf der Basis von Selbstwirksamkeitserfahrungen umsetzen heisst: Ich werde es versuchen Ich lasse mir etwas einfallen Ich bin stolz, wenn ich etwas gut gemacht habe Ich lasse mich nicht entmutigen, sondern strenge mich noch mehr an, wenn ich etwas nicht so gut gemacht habe Ich bin motiviert, mir neue oder fehlende Kompetenzen anzueignen Ich nehme Hilfe an, wenn mir nötige Kompetenzen fehlen Ich passe meine Zielsetzungen an, wenn ich ein gewünschtes Ziel als nicht erreichbar erkenne Ich lasse mich nicht hängen, wenn ich etwas nicht so gut kann, sondern erinnere mich daran, was mir alles gut gelingt Ich suche auch in Situationen mit Misserfolg nach Lösungen und Handlungsmöglichkeiten, die unangenehme Situation leichter erträglich zu machen und bin zuversichtlich, dass mir das gelingt
21 Potentialförderung durch Förderung von Selbstwirksamkeitserfahrung Das Gefühl von Selbstwirksamkeit. ist nicht an Erfolg in einzelnen Lebensbereichen/ Kompetenzen/ Begabungen gebunden, - es stärkt die Persönlichkeit als Ganzes unterstützt das Kind darin, sich selber gut einschätzen zu lernen ermutigt es, sich realisierbare Ziele zu setzen und daran zu glauben, diese mit eigener Anstrengung erreichen zu können fördert den Mut, sich an neue/herausfordernde Aufgaben heranzuwagen ist nicht nur in Situationen des Erfolges unterstützend, es lässt sich auch in Situationen des «Misserfolges»/ beschränkten Erfolges anwenden Es schützt vor vorschnellem Aufgeben oder dem chronifizierten Gefühl von Hilflosigkeit und begünstigt auch in schwierigen Situationen die Suche nach eigenen Handlungsund Lösungsmöglichkeiten oder nach Erleichterung
22 Literatur- und Quellenverzeichnis (Referat) Bodenmann G., Perrez M.,Schär M. (2011).Klassische Lerntheorien- Grundlagen und Anwendungen in Erziehung und Psychotherapie. 2. Auflage. Bern: Hans Huber Verlag Heckhausen J., Heckhausen H. (2010), Motivation und Handeln. 4. Auflage. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag. Flammer A. (2009).Entwicklungstheorien. 4. Auflage. Bern: Huber Verlag. Spitzer M. (2002). Lernen. Gehirnerforschung und die Schule des Lebens. Heidelberg;Berlin: Spektrum Akademischer Verlag. Pina M. (2014). Zipa das Zwergenmädchen. Zusammenfassung der Masterarbeit «Die Förderung von Selbstwirksamkeit von Kindergartenkindern». Masterarbeit, Pädagogische Hochschule FHNW. Basel. Müller E., «Ich kann das». Selbstwirksamkeit bei Kindern fördern. In: Kindergarten heute 2/2012 Furman B. (2013). Ich schaffs. Carl-Auer-Verlag
23 Literatur- und Links zum Thema: Marie Meierhofer Institut für das Kind mit Bildungsangeboten und Fachartikeln zur Förderung kleiner Kinder Elternbriefe: Kompetente Unterstützung für Eltern im Erziehungsalltag Artikel und Ratgeberbücher zum Thema Erziehung/ Familie/ Förderung Das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl des Kindes stärken. Kurze Filme.
24 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
25 Take Home Message Freies Spielen fördert die Entwicklung Selber tun gemeinsam tun vielfältige Erfahrungen ermöglichen Seien Sie stolz auf Ihre Kinder! Eltern machen mehr an Förderung, als sie oft glauben
26 5) Diskussion und offene Fragen
27 6) Schlussrunde mit Feedback
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