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1 Nr Landwirtschaft für die Zukunft Nr Weitere Themen Weltagrarbericht Gedanken zum Zins Soziale Landwirtschaft Nachrichten

2 Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit den drei InfoBrief-Ausgaben in diesem Jahr widmen wir uns der Suche nach positiven Zukunftsbildern. Und so haben wir in der vergangenen Ausgabe darauf geschaut, welche Veränderungen und vielleicht auch Opfer nötig sind, um eine stabile und zukunftsfähige Banken- und Finanzwelt zu schaffen. Mit einer daraus resultierenden Aufgabenstellung setzt sich Regine Breusing in diesem InfoBrief auseinander. Welche Fragen ergeben sich für uns als Hannoversche Kassen aus der aktuellen Zinsentwicklung und welche Lösungsmodelle können wir gemeinsam mit unseren Einrichtungen erarbeiten? Impressum InfoBrief Informationen der Hannoverschen Kassen Herausgeber Hannoversche Pensionskasse VVaG Hannoversche Alterskasse VVaG Hannoversche Unterstützungskasse e. V. Hannoversche Beihilfekasse e. V. Pelikanplatz Hannover Telefon Fax Redaktion Corinna Maliske (verantw.), Rika Pietsch, Dr. Solveig Steinmann- Lindner Redaktionelle Beratung/V.i.S.d.P. Hilmar Dahlem Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren ver antwortlich. Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur mit vorheriger Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. In dieser Ausgabe mit Beiträgen von Sophie Apelt, Regine Breusing, Hilmar Dahlem, Hartwig Ehlers, Thomas van Elsen, Benedikt Haerlin, Corinna Maliske, Matthias Schenk, Solveig Steinmann-Lindner Gestaltung Birgit Knoth Grafik-Design, Lübeck Titel: Soziale Landwirtschaft/Grüne Sozialarbeit in Österreich fairwurzelt. Gemeinnütziges Projekt für arbeitsuchende Frauen in St. Pölten Fotos Titel, Seite 13: Thomas van Elsen; Seite 6: senoldo/fotolia.com; Seite 8: istockphoto.com/sean Wallace-Jones; Seite 9: Antje Weber; Seite 10: Anne Gärtner Auflage Druck Quensen Druck + Verlag GmbH & Co. KG auf FSC-zertifiziertem Papier und klimaneutral gedruckt Hinweis Aus Gründen der Lesbarkeit wurde überwiegend die männliche Schreibweise verwendet, auch wenn sich die Texte in gleicher Weise auf Frauen und Männer beziehen. Fir st Climate Klimaneutral gedruck t In 2008, demselben Jahr, in dem die Börsen strauchelten, legten über 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Weltagrarbericht vor, und er war in seinen Ergebnissen zweifellos starker Tobak für eine Wissenschaft und Industrie, die es gewohnt war, sich zur Grünen Revolution der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts zu gratulieren. Benedikt Haerlin, Leiter des Berliner Büros der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, war einer der Vertreter von Nichtregierungsorganisationen im Aufsichtsrat des Weltagrarberichts, und er stellt im Leitartikel dieser Ausgabe zum Thema Landwirtschaft für die Zukunft die wesentlichen Kernaussagen des Berichtes vor. Solveig Steinmann-Lindner hat für diese Ausgabe Dr. Thomas van Elsen in Witzenhausen getroffen, wo er am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Uni Kassel tätig ist. Im Gespräch geht es nicht nur um Landschaftsökologie, sondern es geht auch um einen erweiterten Inklusionsgedanken und die gesellschaftliche Relevanz von Sozialer Landwirtschaft. Wo das Leben dieser Gemeinschaft vorbildlich sein kann für die Gesellschaft. Und es geht dann nicht mehr um Auflösung dieser vorbildlichen geschützten Räume, sondern um deren Ausweitung, um die Übertragung der dort entwickelten Qualitäten auf die Gesellschaft! Ein besonders schönes Beispiel Sozialer Höfe stellt unsere Mitgliedseinrichtung Hofgemeinschaft Weide-Hardebek dar, die sich in diesem InfoBrief auf Seite 14 vorstellt. Im Expertengespräch Neue Alterskultur (Nachlese auf Seite 25) vom April diesen Jahres fragte Rolf Novy-Huy, wie wir zu einer Kultur des Machens kämen, und ohne dass wir es zuvor beabsichtigt hätten, zieht sich genau dieser Gedanke durch das ganze Heft. Anhand von drei ausgewählten internationalen Projekten der Zukunftsstiftung Entwicklung möchten wir Ihnen kleine, sehr engagierte Gruppen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern vorstellen, die uns genau das vorleben. Small ist nicht nur beautiful, wie es im Leitartikel heißt, es ist eben auch außerordentlich zukunftsweisend und damit in höchstem Maße förderungswürdig. Wir hoffen, Sie mit diesen Beiträgen zu einer Kultur des Machens anstiften zu können. Wie man sehen kann, ist das auch und gerade im Kleinen sehr wirksam. Viel Freude beim Lesen! Herzlich, Corinna Maliske Redaktion InfoBrief 2

3 HK InfoBrief Nr. 29 Juni 2013 Inhalt meldungen 4 6 Weltagrarbericht TITELTHEMA Weiter wie bisher ist keine Option 6 Im Gespräch: Inklusion, Kulturlandschaft und Soziale Landwirtschaft 10 Aus den Einrichtungen & Blick über den Zaun Die Hofgemeinschaft Weide-Hardebek 14 Internationale Projekte der Zukunftsstiftung Entwicklung Internationale Projekte SCHÜLER SCHREIBEN Als Freiwillige in Nicaragua 19 Hannoversche Kassen Themen Gedanken zum Zins 20 Hannoversche Kassen Nachrichten Landwirtschaft und Altersversorgung 24 Kultur des Machens Expertentagung Neue Alterskultur 25 Neu bei den Kassen 26 Fragen an die Versicherung 27 Selbstfürsorge und Gesundheit Intensivseminare zur Burnout-Prävention 28 empfehlungen Veranstaltungen 30 Buchempfehlungen 31 Matthias schenk Natur oder/und Kunst? 32 abwarten abwarten abwartun 3

4 Meldungen unterstützung Die Waldorf-Kreditkarte Der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) bringt in Kooperation mit den Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners (Freunde) und der GLS Bank eine Waldorf-Kreditkarte heraus. Bei jedem Zahlungsvorgang fließt ein kleiner Geldbetrag an die beiden gemeinnützigen Verbände, um so die weltweite Waldorfbewegung zu unterstützen. Bei der Waldorf-Kreditkarte handelt es sich um eine VISA-Karte, die weltweit zu den am meisten akzeptierten Kreditkarten gehört. Bei jeder Transaktion wird dem Zahlungsempfänger jeweils ein geringer Betrag abgezogen, der Karteninhaber zahlt nur den ausgewiesenen Betrag. Der BdFWS verwendet das Geld für Projekte der Lehrerbildung in Deutschland, die Freunde unterstützen damit die internationale Waldorfbewegung. auszeichnung Fairtradetown Seit Oktober 2012 darf sich Lüneburg mit dem Titel Fairtradetown schmücken. Die Einwohner zählende Heidestadt erfüllt die Kriterien, weil in mindestens 15 ihrer Einzelhandelsgeschäfte Produkte aus fairem Handel angeboten werden; zudem bieten mindestens acht Cafés oder Restaurants entsprechende Produkte an. Dafür gab es vom Verein Trans-Fair e. V. in Köln den Titel Fairtradetown verliehen, den es nach zwei Jahren, also in 2014 allerdings wieder zu verteidigen gilt. Ganz einfach wird dies nicht, denn jenseits von Kaffee, Schokolade und Bananen steckt das Angebot für fair gehandelte Waren noch in den Anfängen. EINFACH MACHEN Ei-Pott Wie jetzt Ei-Pott? Genau, die Hühneraktie vom Adolphshof. Aha, und die Rendite? Je nachdem. Für uns 60 Eier, ein Suppenhuhn, ein Ei-Pott-Treffen, so eine Art Aktionärsversammlung, und einen Teller Hühnersuppe pro Jahr. Und die Freude an den Hühnern. Gutgut. Verstehe! (??) Hühner fehlten bisher auf dem Adolphs hof (Hämelerwald, Nds.). Das sollte sich ändern, gerade im Land der konventionellen Turbo- Mastbetriebe. Möglich wurde es durch die Initiative der beiden Landwirte zusammen mit einer Gruppe engagierter Verbraucher. Mit dem Ei-Pott wurde eine Beteiligung an der Hühnerhaltung des Demeter-Hofes angeboten. Durch 35 Aktien zu Euro konnte ein mobiler Hühnerstall angeschafft werden, in dem seit Anfang Februar 2013 nun 220 Hühner leben. Die Tiere werden sehr artgerecht gehalten, ihr mobiles Hühnerhaus wandert auf wechselnden Grünflächen über den Hof, so dass die Hühner täglich Auslauf, Licht und Luft und frisches Grünfutter haben. Die Aktien können zurückgegeben oder weiterverkauft werden und für die jährliche Rendite stehen mehrere Optionen zur Wahl, die beispielsweise einer 2 %igen Rendite in Eiern (plus dem erwähnten Suppenhuhn) entsprechen. unabhängige beratung Gesetz für Honorarberatung in Deutschland Der Bundestag hat am 25. April den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Förderung und Regulierung einer Honorarberatung über Finanzinstrumente (Honoraranlagengesetz) verabschiedet. Damit können sich Anleger künftig leichter unabhängig beraten lassen. Der Honorarberater darf von Anbietern der Produkte, die er verkauft, keine Provision beziehen. Er wird stattdessen ausschließlich vom Anleger bezahlt und zwar allein für seine Beratungsleistung. Ziel des Gesetzes sei es, Interessenkonflikte zu reduzieren und den Wert individueller und angemessener Beratung wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Auch wenn einige Fragestellungen im Gesetzesentwurf noch keine Berücksichtigung gefunden haben, scheint dies ein erster Schritt auf dem Weg zu unabhängiger Beratung in Deutschland. Den Bundesrat wird das Gesetz voraussichtlich am 7. Juni passieren. Es ist nicht zustimmungspflichtig. fortbildungsreihe Redaktion Forschung ist zugleich Selbsterkenntnis und Veränderung der Welt In dieser Fortbildungsreihe der Sektion für Sozialwissenschaften am Goetheanum, Dornach/Schweiz steht die Selbstschulung im Mittelpunkt: Es geht unter anderem um Aufmerksamkeit, Gemeinschaftsfähigkeit und geistesgegenwärtiges Handeln. Mitglieder der Sektion schildern ihre subjektiven Erfahrungen mit Meditation und Übungen einerseits und mit der Anwendung anthroposophischer Erkenntnisse im Beruf andererseits. Termine: Seite 30 dieses InfoBriefs. 4

5 HK InfoBrief Nr. 29 Juni 2013 bewahrung Gründung des Fonds Kulturerbe Rudolf Steiner Die Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung, die Anthroposophischen Gesellschaften in Deutschland und in der Schweiz und das Goetheanum haben in diesem Jahr gemeinsam den Fonds Kulturerbe Rudolf Steiner aufgelegt. Ziel des Fonds ist die Grund-Sicherung des schriftlichen, mündlichen und künstlerischen Werks Rudolf Steiners. Große Teile dieses Werks werden einerseits von der Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung, andererseits von der Dokumentation am Goetheanum gepflegt, für die Forschung zugänglich gemacht und öffentlich in Ausstellungen und Publikationen bereitgestellt. Allein für die Grund-Sicherung sind jährlich rund Schweizer Franken aufzubringen. Ansprechpartner sind vom Vorstand am Goetheanum Justus Wittich: Telefon +41 (0) Bodo von Plato: Telefon +41 (0) Quelle: Kommunikation am Goetheanum Demeter setzt Signal Jährlich EUR für ökologische Pflanzenund Tierzucht Die Delegiertenversammlung des Demeter e. V. hat ein wichtiges Signal an die gesamte Biobranche und für die Zukunft der ökologischen Lebensmittelwirtschaft gesetzt. Ab dem Haushaltsjahr 2014 wird der Verband der Biodynamischen Wirtschaftsweise jährlich mindestens EUR zur Förderung der biodynamischen und ökologischen Pflanzen- und Tierzucht bereitstellen. Das Geld soll als Spende an die Zukunftsstiftung Landwirtschaft und an Kultursaat e. V. gehen. Vorstand Klemens Fischer versteht diese Entscheidung auch als Aufforderung an andere Verbände und Organisationen bis hin zum Verbraucher, die bedeutsame Zukunftsaufgabe Züchtung ebenfalls verstärkt zu unterstützen. Oliver Willing von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft freut sich sehr, dass Demeter jetzt mit einem namhaften Betrag die wichtige Züchtungsarbeit mitfördert. Auch er hofft auf die ansteckende Wirkung dieses Signals. Bisher kommen jährlich rund EUR aus der Bio-Branche im Saatgutfonds an, der inzwischen pro Jahr EUR für Züchtungsprojekte sammelt. Der Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft setzt den Demeter e. V. über die Mittelvergabe in Kenntnis, sodass eine gute Abstimmung zu den Förderaktivitäten möglich ist. Das Geld wird für Getreide-, Gemüse- und Tierzüchtung zur Verfügung gestellt. Presseerklärung Demeter e. V. vom bäuerlich jabl junge Bäuerinnen und Bauern gestalten ihre Zukunft! Die junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jabl) ist eine Gruppe junger Bäuerinnen und Bauern, GärtnerInnen, ImkerInnen und anderer Menschen aus dem landwirtschaftlichen Umfeld, die gemeinsam an agrarpolitischen Themen arbeiten. Aktiv wollen sie sich in die Politik einbringen und mehr Menschen für die Belange der Landwirtschaft sensibilisieren. Unter dem Kulturbegriff bäuerlich verstehen sie, dass Gemeinsinn sowie ein respektvoller Umgang mit Mensch, Tier und Pflanze ihr wirtschaftliches Handeln in der Natur leiten. Des Weiteren sind sie überzeugt, dass es für die Herausforderungen der Zukunft keine industriellen Antworten gibt, sondern klein strukturierte, regional angepasste Wirtschaftsweisen nötig sind. Als Bäuerin und Bauer selbstbestimmt handeln zu können, sehen sie ebenso als wesentliche Voraussetzung in der Landwirtschaft wie faire Handelsbeziehungen weltweit und angemessene Preise für nachhaltig erzeugte landwirtschaftliche Produkte. Sie organisieren Tagungen, öffentliche Aktionen, Diskussionen mit politischen Vertretern in Deutschland und Brüssel und Vieles mehr. Die Aufnahme in den -Verteiler ist für alle möglich, die Interesse an der Arbeit der jabl haben. Die Arbeitsgemeinschaft freut sich auf kreative Ideen, zupackende oder schreibende Hände und einen fruchtbaren Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Infos und aktuelle Aktivitäten finden Sie unter Quelle: Flyer von jabl 5

6 Titelthema Kernaussagen des Weltagrarberichts 1. Die weltweiten Herausforderungen an die Landwirtschaft der nächsten 50 Jahre sind mit den Methoden der vergangenen 50 Jahre nicht zu bewältigen: Wir brauchen einen radikalen Wandel unseres Ernährungssystems bei Produktion, Verarbeitung, Verteilung und Verbrauch. Dafür ist eine neue landwirtschaftliche Forschung, Entwicklung und Politik erforderlich. 2. Kleinbäuerliche Strukturen und Gemeinden sind die besten Garanten lokaler Ernährungssicherheit und nationaler Ernährungssouveränität. Weil es auf die reale Verfügbarkeit von ausreichenden und gesunden Lebensmitteln vor Ort ankommt, kann Hunger nachhaltig nur lokal überwunden werden. 3. Es kommt dabei angesichts einer Feminisierung der Landwirtschaft entscheidend auf die Frauen an. Die Durchsetzung der Menschenrechte von Frauen in Afrika und Asien ist die wichtigste Einzelmaßnahme zur Überwindung von Hunger, Armut und Kindersterblichkeit. 4. Die ökologische, kulturelle, wirtschaftliche und soziale Multifunktionalität der Landwirtschaft muss anerkannt und gefördert werden, v.a. durch angemessene Bezahlung all ihrer Leistungen. 5. Die Abhängigkeit der Landwirtschaft von fossiler Energie muss überwunden werden. Großflächige Produktion von Sprit und Energie auf Ackerflächen ist keine tragbare Option. 6. Der ökologische wie ökonomische Imperativ, Klimagasemissionen und den Verbrauch fossiler Brennstoffen pro Kalorie drastisch zu reduzieren, ist in erster Linie durch weniger Verschwendung bei Produktion, Handel und Verbrauch zu erreichen. 7. Die ärmsten Länder der Erde und die Ärmsten auf dem Lande sind die größten Verlierer von Globalisierung und Liberalisierung des Agrarhandels. 8. Patente und andere geistige Eigentumsansprüche, besonders auf Saatgut, verhindern Forschung, Innovation und die freie Verbreitung von landwirtschaftlichem Wissen. 9. Agrarökologie ist für die Herausforderungen von Klimawandel, Ressourcenknappheit, Erhalt der Artenvielfalt und gesunder Ernährung die Schlüssel technologie, deren Komponenten allen Beteiligten zur Verbreitung und Anwendung vor Ort und gemeinsamen Fortentwicklung frei verfügbar sein sollten. 10. Gentechnik bringt derzeit mehr Probleme als Lösungen. Sie erfordert große Investitionen und fördert die Ausrichtung der Forschung auf patentierbare Produkte und auf private Großkunden. 6

7 HK InfoBrief Nr. 29 Juni 2013 Weiter wie bisher ist keine Option für eine gerechte, ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft Text: Benedikt Haerlin Weiter wie bisher ist keine Option lautete im Jahre 2008 der Titel der bisher wohl aufwändigsten und umfassendsten wissenschaftlichen Untersuchung der globalen Landwirtschaft. Im Auftrag der Weltbank und der Vereinten Nationen, von 60 Regierungen und einer Vielzahl internationaler Organisationen hatten über 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen und Kontinente gemeinsam Antworten auf folgende Frage gesucht: Wie können wir durch die Schaffung, Verbreitung und Nutzung von landwirtschaftlichem Wissen, Forschung und Technologie Hunger und Armut verringern, ländliche Existenzen verbessern und eine gerechte, ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Entwicklung befördern? Dreißig Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen und ebenso viele der Zivilgesellschaft von Nichtregierungsorganisationen, Bauern-, Verbraucher- und Wissenschaftsorganisationen, aber auch der Industrie, hatten sich im Konsens zunächst auf diese Fragestellung und dann auf die Autorinnen und Autoren geeinigt, die sie dann nach den klassischen Regeln wissenschaftlicher Beweisführung gemeinsam beantworteten. Wissenschaftlicher Konsens oder Ideologie? Nach vier Jahren intensiver Zusammenarbeit, nach Streit und Disputen, zwei Entwürfen und Kommentaren dazu hatten die Expertinnen und Experten sich dann auf den zweitausend Seiten starken Weltagrarbericht (IAASTD) geeinigt. Sein Ehrgeiz war es, etwa 50 Jahre zurück und 50 Jahre nach vorne blickend zusammenzufassen, was an wissenschaftlichem Konsens zur Lage der globalen Landwirtschaft und Ernährung konstatiert werden kann. Dieser Konsens sorgte bereits vor seiner Veröffentlichung für Ärger. Nachdem sie den letzten Entwurf gelesen hatten, stiegen die Firma Syngenta und der Agrarunternehmensverband Crop Life unter Protest aus dem Projekt aus. In der Schlussabstimmung verweigerten auch die USA, Kanada und Australien ihre Unterschrift unter die gemeinsame Zusammenfassung der 60 Staaten, die den Prozess begleitet hatten (darunter» 7

8 Titelthema Großbritannien, Frankreich, Brasilien, Russland, Indien und China, nicht aber Deutschland). Er sei zwar von wegweisender Bedeutung; einige Passagen, namentlich zur Bewertung von Pestiziden, Gentechnik und dem Welthandel erschienen ihnen jedoch unausgewogen. Als ideologisch bezeichnete aus ähnlichen Gründen auch Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner den Bericht in einem Gespräch mit dem Autor. Einige der Schlussfolgerungen des Weltagrarberichtes waren zweifellos starker Tobak für eine Wissenschaft und Industrie, die es gewohnt war, sich zur Grünen Revolution der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts zu gratulieren. Sie waren stolz auf die enormen Produktionssteigerungen mit Hilfe von immer mehr chemischem Dünger und Pestiziden, von aufwändiger Bewässerungstechnik und gewaltigen Maschinenparks. Bei sprunghaft ansteigendem Energieaufwand entstanden Monokulturen ungekannten Ausmaßes für wenige Hochleistungssorten. So bedauerlich der Hunger von hunderten Millionen Menschen auch sei, habe nur diese fortgesetzte Steigerung der Agrarproduktion Schlimmeres verhütet. Nur ihre weitere Intensivierung könne schließlich Brot und Reis für alle sowie Fleisch, Milch und Eier für eine wachsende Mittelschicht in den neuen Megastädten Asiens, Afrikas und Lateinamerikas liefern. Der Motor dieses segensreichen Wachstums sei der Weltmarkt und die Liberalisierung eines globalen Agrarhandels. Starker Tobak Nun konstatierten die Wissenschaftler plötzlich, dass die Überbeanspruchung der natürlichen Ressourcen, die Vernichtung der Artenvielfalt und der Klimawandel, die diese Landwirtschaft mit verursacht, dabei ist, die Grundlagen ihrer eigenen Produktion zu zerstören. Der blinde Glaube an die Marktkräfte in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts verdränge die überlebenswichtigen ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Aufgaben einer multifunktionalen Landwirtschaft. Ökosystemare Leistungen bleiben vom Markt weitgehend unbezahlt. Zu diesen Leistungen zählen unter anderem Klimaregulierung, Wasserbereitstellung, Abfallbehandlungskapazitäten, das Management von Nährstoffkreisläufen und Wassereinzugsgebieten, heißt es im Weltagrarbericht und: Die Bedeutung dieser Funktionen werden für eine global nachhaltige Entwicklung zunehmen und für das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten eine zentrale Rolle spielen. Die zweite fundamentale Zumutung des Weltagrarberichts steckt in seinem Wechsel der Perspektive von immer größeren und rationalisierteren Agrarunternehmen zur überwältigenden Mehrheit der Landwirtinnen und Landwirte dieser Erde: Diversifizierte kleinbäuerliche Höfe stellen den Löwenanteil der weltweiten Landwirtschaft. Auch wenn Produktivitätszuwächse in spezialisierten Großbetrieben mit hohem Input schneller erreicht werden können, liegt der größte Spielraum zur Verbesserung von Existenzgrundlagen und Gerechtigkeit in den kleinteiligen und vielfältigen Produktionssystemen der Entwicklungsländer. Small is beautiful statt wachse oder weiche diese Botschaft des Weltagrarberichts ist bis heute für Wissenschaftler und Politiker ebenso wie für viele Bauernfunktionäre und die Agrarindustrie schwer zu ertragen. Andere Erkenntnisse haben sich scheinbar schneller durchgesetzt. Dass es auf die Frauen und deren Menschenrechte bei der Überwindung des Hungers gerade in Afrika und Asien entscheidend ankommt beispielsweise, darüber sind sich alle Institutionen heute zumindest auf dem Papier vollkommen einig. Auch die Forderung nach effizienterer Verwertung der Agrarproduktion, von der heute auf dem Weg vom Acker zum Teller mehr als die Hälfte verloren geht, ist unstrittig. Eindringlich mahnt der Weltagrarbericht, traditionelles und lokales Wissen nicht zu vernachlässigen, das genauso wie die natürliche und die kultivierte biologische Vielfalt von globalen Monokulturen bedroht ist. Mit jeder aussterbenden Sprache gehe unweigerlich auch wertvolles Wissen über die lokalen Ökosysteme verloren und gebe dem Kahlschlag, den in vielen Regionen der Welt die Kolonialsysteme in der Landwirtschaft bereits 8

9 HK InfoBrief Nr. 29 Juni 2013 Small is beautiful statt wachse oder weiche angerichtet hatten, den Rest. Er warnt auch vor einer Privatisierung von Wissen und Forschung in der Landwirtschaft, namentlich durch die Patentierung von Pflanzen und anderen Lebewesen und deren fatale Konsequenzen: Einige Saatgutunternehmen geben bereits weit mehr Geld für ihre Rechtsanwälte als für ihre Forschung aus, schreiben die Wissenschaftler. Dies behindere nicht nur die Innovation, sondern führe zu einer immer bedrohlicheren Machtkonzentration in Schlüsselbereichen des Agrarmarktes. Politische Rahmenbedingungen Wohin sollte also die Reise gehen? Die wissenschaftliche Beweislage zeigt, dass es der entschiedenen institutionellen und politischen Unterstützung partizipativer, ökologisch orientierter Entscheidungsprozesse durch die Landwirte selbst bedarf; agrarökologischer Partnerschaften, die gemeinsames soziales und ökologisches Lernen fördern; strikterer und durchsetzbarer gesetzlicher und politischer Rahmenbedingungen; und Investitionen ( ) in nachhaltige und agrarökologische Forschung, Beratung, Bildung, Produktinnovation und Vermarktung. Manche Forderung des Weltagrarberichts hat mittlerweile Eingang in die Sprache offizieller Dokumente zur Welternährung und zur Entwicklung der Landwirtschaft gefunden. Doch in der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP), die für den größten Lebensmittelimport- und -exportmarkt der Welt und jährlich 60 Milliarden Euro Agrarsubventionen die Weichen stellt, ist weiter wie bisher noch immer die trotzige Parole mächtiger Interessensgruppen und ihrer Lobby. Die gegenwärtig verhandelte Reform für die Jahre 2014 bis 2020 wird daran kaum etwas ändern. Das gilt leider auch für die farm bill der US-amerikanischen Agrarpolitik. Eine Konsequenz aus der Einsicht, dass angesichts des globalen Raubbaus Agrarflächen und Wasser immer wertvoller werden, ist das sogenannte landgrabbing, der globale Aufkauf großer Ländereien durch private und öffentliche Investoren. Er hat seit der Veröffentlichung des Weltagrarberichts immer dramatischere Formen angenommen und spielt sich vor allem da ab, wo die Gesetze schwach und die politische Führung und Verwaltung korrupt sind. Dabei dringt er auch in die Europäische Union und ihre östlichen Anrainerstaaten vor. Die Opfer sind, einmal mehr, Kleinbauern und ihre Gemeinden. Nichts aber, so die unzweideutige Botschaft des Weltagrarberichts, ist für die nachhaltige Ernährung der Menschheit und den Erhalt ökologischer Kreisläufe fataler als die Vertreibung der kleinen Bäuerinnen und Bauern von dem Land, das sie ernährt und das sie nähren. Alle Zitate stammen aus dem Weltagrarbericht und sind vom Autor selbst übersetzt. Der vollständige Originalbericht in Englisch und eine Zusammenfassung auf Deutsch kann unter eingesehen werden. Die offizielle Seite des International Assessment on Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development, IAASTD, finden Sie unter Benedikt Haerlin leitet seit 2002 das Berliner Büro der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und deren Kampagne Save Our Seeds gegen Gentechnik im Saatgut und für den Erhalt der agrarischen Vielfalt. Er ist aktiv in den Kampagnen Meine Landwirtschaft und ARC2020 zur Reform der Europäischen Agrarpolitik. Von 2003 bis 2008 vertrat er im Aufsichtsrat des Weltagrarberichts europäische und nordamerikanische Nichtregierungsorganisationen. Davor arbeitete Haerlin zwölf Jahre lang für Greenpeace, zuletzt als internationaler Koordinator der Gentechnik-Kampagne, war von Mitglied des Europäischen Parlaments und davor Journalist, u.a. bei der Tageszeitung. Er studierte Philosophie und Psychologie in Tübingen und Berlin. 9

10 Im Gespräch Inklusion, Kulturlandschaft und Soziale Landwirtschaft Ein Interview mit Thomas van Elsen Dr. Thomas van Elsen ist am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel in Witzenhausen sowie in zahlreichen Projekten zur Sozialen Landwirtschaft im In- und Ausland tätig. Mitte April 2013 traf ich ihn in Witzenhausen zum Interview, das wir hier in Auszügen wiedergeben. Eine ausführlichere Version lesen Sie auf unserer Seite im Internet. Hier in Witzenhausen am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften werden Öko-Landwirte ausgebildet. Wie kommt es zu dieser Spezialisierung? Witzenhausen ist neben der Fachhochschule in Eberswalde der einzige Standort in Deutschland, wo man Ökologische Agrarwissenschaften studieren kann. Es hat historische Gründe, dass sich der ganze Fachbereich in dieser Richtung ausgerichtet hat. Das hatte auch mit sanftem Zwang von außen zu tun, weil es eine Phase gab, in der überall die Zahlen der Landwirtschaftsstudenten immer weiter zurückgingen und dann seitens der Landesregierung in Wiesbaden gesagt wurde: Eigentlich reicht eine Fakultät in Hessen, die Landwirtschaft anbietet. Und das sollte dann die Justus-Liebig-Universität in Gießen sein, mit deren langer Tradition. Bei Witzenhausen, sagte man, da ist ohnehin Göttingen in der Nähe, dort kann man auch Landwirtschaft studieren das ist eigentlich überflüssig. Für Witzenhausen war es dann die Flucht nach vorne, das Profil ganz auf Ökologischen Landbau auszurichten und so eine Attraktivität für Studenten zu schaffen. Die Studentenzahlen sind wieder angestiegen, und von Schließen war dann nicht mehr die Rede. Es gibt viele Studenten, die mit grünen Idealen hierher kommen und selber Landwirtschaft machen wollen oder in dem gesamten Kontext Ökologische Landwirtschaft arbeiten wollen. 10

11 HK InfoBrief Nr. 29 Juni 2013 Welche Rolle spielt die Biologischdynamische Landwirtschaft im Fachbereich? Es sind viele Studierende, die schon Kontakt hatten zum Biologisch-dynamischen Landbau, die oft auch mit Erkenntnisfragen hierher kommen. Sie hatten zwar auf den Höfen Umgang mit Präparaten, aber oft wurden ihre Fragen dazu nicht beantwortet in der Praxis. Dann landen sie hier mit ihrem Erkenntnis-Interesse. Es gab hier ja eine Stiftungsprofessur für Biologisch-dynamische Landwirtschaft, die aber so nicht mehr existiert. Die Rolle der Biologisch-dynamischen Landwirtschaft würde ich so beschreiben, dass schon ein großes Interesse da ist, vor allem seitens der Studierenden, das teilweise aufgegriffen wird. Aber eigentlich nicht in dem Umfang, wie es wünschenswert wäre und der Bedeutung dieser Wirtschaftsweise entspräche. In Ihrer Arbeit verfolgen Sie zahlreiche Projekte, immer aus zwei Themenbereichen: Landschaftsökologie/ Landschaftspflege und Soziale Landwirtschaft. Wie kommt es zu dieser Kombination? Und wie verträgt sich das? Das verträgt sich sehr gut, diese Kombination. Angefangen hat das für mich mit dem Bemerken ich hatte an Ackerwildkräutern geforscht, den Pflanzen, die das Getreide auf Feldern begleiten und von Landwirten als Unkräuter bezeichnet werden da ist mir deutlich geworden, dass auch im Ökologischen Landbau und selbst im Biologisch-dynamischen kein wirkliches Leitbild im Umgang mit diesen Pflanzen und der Artenvielfalt auf Feldern besteht. Auch dort will man diese unerwünschten Pflanzen in Schach halten und ersetzt einen Begriff durch einen anderen, man sagt Beikraut und Beikrautregulierung, aber man meint eigentlich doch Unkrautbekämpfung. Wenn auch mit nicht-chemischen Mitteln. Dieser Bereich des Umgangs mit Wildpflanzen auf den Äckern ist nur einer von vielen, da sich für die gesamte Kulturlandschaftsentwicklung die Frage stellt: gibt es bewusste Ziele im Umgang mit der Kulturlandschaft? Mit der Vielfalt, die historisch entstanden ist? Oder ist sie nur ein Spiegelbild der Nutzungsinteressen? Daraufhin hat sich eine ganze Reihe von Projekten entwickelt, die darauf abzielen, wie man eine bewusste Landschaftsentwicklung in Höfe integrieren kann. Was tun Landwirte von sich aus in dieser Richtung? Mir ist aufgefallen, dass sich häufig solche Betriebe für Landschaftsentwicklung engagieren, die auch im sozialen Bereich tätig sind, und dass solche Höfe, mit Menschen mit Betreuungsbedarf, der ja sehr unterschiedlich sein kann, auch mehr Potentiale haben, in der Kulturlandschaft tätig zu werden. Der Aufwecker war seinerzeit der Besuch eines Camphills an der schottisch-englischen Grenze. Dort war die Landschaft ganz augenscheinlich besser intakt als im Umfeld neu gepflanzte Hecken, intakt gehaltene Steinmauern und ein neu angelegtes Feuchtbiotop. Und der Landwirt dort sagte: We can do this because we have more helping hands. Das ist schon vor über 15 Jahren gewesen und hat mich seither nicht mehr losgelassen. Später auf einer internationalen Tagung in den Niederlanden ( Farming for Health, 2004) verfolgte fast keiner der Tagungsteilnehmer den Gesichtspunkt, was man durch den sozialen Ansatz auch gleichzeitig für die Natur tun kann. Es war breiter Konsens, dass es positiv auf die dort arbeitenden Menschen wirkt, in der Natur mit dem Jahres- und dem Tageslauf und mit Wind und Wetter zu leben und zu arbeiten. Das Umgekehrte, die positiven Auswirkungen auf die Natur, das war für die Meisten kaum im Bewusstsein. Aber das gehört unbedingt zusammen, diese beiden Bereiche! Sehr naheliegend ist der Gedanke ja nicht, Ackerwildkräuter zu schützen oder sogar anzusiedeln. Wieso sind denn diese Pflanzen so wichtig? Eine gute Frage! Tatsächlich sind es Dreiviertel aller Pflanzenarten auf den Feldern, die historisch gesehen erst durch den wirtschaftenden Mensch zu uns gekommen sind. Heute nun steht durch den massiven Einsatz von Herbiziden in der konventionellen Landwirtschaft ein ganz großer Teil dieser Arten auf den Roten Listen. Die nicht-chemische Beikrautregulierung in der Ökologischen Landwirtschaft kann für manche Arten ebenfalls ein Problem darstellen. Auch hier ist ein bewussterer Umgang gefragt. Zu Ihrer Frage nach dem Nutzen: schon seit den 1950er Jahren hat es immer wieder Menschen gegeben, die gesagt haben, dass diese Frage eigentlich so nicht gestellt werden müsste. Hat nur das eine Berechtigung, was nutzt? Oder kann man auch sagen: es hat auch einen Eigenwert, wenn etwas da ist? Das Interessante ist nun, das wir eigentlich ganz konkret das schützen wollen, was wir kennen und wertschätzen. Dabei ist heute das große Problem, dass man gar nicht mehr hinguckt und insofern in einem Feldrittersporn auch keinen Wert mehr erkennt weil man ihn nie gesehen hat. Die Natur wirklich wahrnehmen, und dieses Wahrnehmen ist ja doppeldeutig: erkennen und auch einen Wert darin zu sehen. Es ist eine menschliche Entscheidung. Wenn man sagt: mir ist das egal, ob da jetzt viele Pflanzen sind oder wenige, ob sie dort» 11

12 Im Gespräch einen Lebensraum haben. Eine Entscheidung, die heute auch in die Freiheit des Menschen gestellt ist. Die Ökologische Landwirtschaft setzt anders als die konventionelle Landwirtschaft auf handwerkliche Veredelung von Produkten, Direktvermarktung, Solidarische Landwirtschaft. Wieso? Es gibt eine zunehmende Abhängigkeit der Landwirtschaft von den politischen Rahmenbedingungen. Die Preise und auch, wohin die Produkte gehen, das alles gerät außerhalb des Gesichtskreises der eigentlich Produzierenden. Auch die Frage, wie kommt ein Preis zustande und wie finanziert sich überhaupt eine Landwirtschaft, ist ganz intransparent. Durch die ausufernd bürokratische Förderpraxis entkoppelt sich das ja völlig von der eigentlichen Produktion. Es wird zu einer Art gesellschaftlicher Honorierung, die aber oft nicht als eine wirkliche Honorierung erlebt werden kann. Da ist es eine schöne Entwicklung in der Gemeinschaftsgestützten Landwirtschaft (CSA) oder Solidarischen Landwirtschaft, dass das wieder näher an den Verbraucher herankommt und damit auch eine Art Kostenwahrheit und Vertrauensbildung entstehen, wenn offengelegt wird: was kostet die Produktion? Und die Gemeinschaft sagt: das ist es uns wert! Es ist eine Möglichkeit, auch die Nöte und Erfordernisse der Landwirte so wahrzunehmen und sich mehr auch wieder mit dem Land zu verbinden. Es ist ein Zurück zu den Wurzeln der Ökologischen Landwirtschaft. Während sich der Markt für ökologische Lebensmittel mehr und mehr ins Konventionelle entwickelt. So schön es ist, dass es auch im Supermarkt Bioprodukte gibt, so ist es doch auch wenig transparent (mal Ketten ausgenommen, die da wirklich ein besonderes Anliegen haben). Wenn wir jetzt einmal schwenken auf die Grüne Sozialarbeit bzw. die Soziale Landwirtschaft was ist deren Anliegen? Welche Arbeitsfelder bieten sich da? Zunächst einmal überrascht die Vielfalt der Nutzergruppen, die mit der Sozialen Landwirtschaft zu tun haben. Klassisch sind diese Bereiche von Menschen mit einer geistigen Behinderung, aber auch psychisch Kranke, Jugendhilfe, Suchthilfe, auch verschiedene Altersgruppen. Es gibt alte Menschen auf Höfen, Kindergärten auf Höfen. Die Verbindung Schule/ Landwirtschaft ist auch etwas, was eine große Aufgabe sein wird in der Zukunft. Es gibt in Deutschland sehr, sehr schöne Höfe, die mit anthroposophischem Hintergrund schon seit vielen Jahrzehnten so arbeiten. Die Camphill-Bewegung beispielsweise, aber auch viele Lebens- und Arbeitsgemeinschaften auf Höfen, die ganz selbstverständlich diese Aufgaben übernehmen. Interessant ist, dass durch den Inklusionsbegriff und die UN-Behindertenkonvention eine neue Herausforderung besteht der Inklusionsbegriff wird m. E. in Deutschland sehr einseitig ausgelegt und im Grunde missverstanden. Von der Intention her, die eigentlich hinter dieser UN-Konvention steht. Und da sind Soziale Landwirtschaftsbetriebe prädestiniert, Inklusion und Teilhabe praktisch umzusetzen. In Deutschland reduziert sich Inklusion oft auf das Bestreben, die Bordsteinkanten niedriger zu machen, also die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung zu verbessern. Oder aber auch geschützte Institutionen aufzulösen ist eine Tendenz, dass man so sagt, wozu brauchen wir eine Sonderschule, die Kinder sollen doch in die Regelschule integriert werden. Auch die Werkstätten für behinderte Menschen stehen unter großem Druck, diese eigentlich geschützten Räume zu öffnen, Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Wenn man genauer hinsieht, merkt man: viele Motive, vieles, was mit einer so gerichteten Auslegung der Behindertenkonvention zu tun hat, sind schlicht Argumente, um Geld zu sparen. Wenn man sich aber den Text der Konvention anschaut, steht das gar nicht so darin. Da geht es vielmehr wirklich um einen Gesellschaft verändernden Anspruch. Die Gesellschaft so zu verändern, dass sie für Menschen mit Betreuungsbedarf zugänglicher wird. Es ist überhaupt nicht die Rede davon, diese geschützten Räume, die es gibt und die ja auch sehr viel Positives bewirkt haben, aufzulösen, bevor diese Gesellschaftsveränderung in Gang gekommen ist. Was bringt es, jemanden auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, wenn er dort gründlich Schiffbruch erleidet und dann als völlig verstörter und frustrierter Mensch zurückkommt? Es ist wirklich spannend die Gesellschaftsveränderung kann man nicht nur auf Menschen mit Betreuungsbedarf beziehen, sondern genauso auch auf den Umgang mit der Natur. Man könnte sagen: es geht auch um eine Ökologische Inklusion, unsere Haltung im Umgang mit der Natur deutlich zu überdenken und zu entwickeln. Eine enorme Perspektive, die sich auftut. Können Sie Beispiele von besonderen Sozialen Höfen nennen? Da gibt es schon in Norddeutschland sehr schöne Beispiele. Gerade das Beispiel Weide-Hardebek, es gibt da übrigens einen sehr schönen Film (gezeigt auf 3sat, vor etwa anderthalb Jahren) [siehe auch Seite 14, Red.], der den Jahreslauf dieser Gemeinschaft zeigt. Der Regisseur sieht den Menschen über die Schulter und lässt sie auch selbst erzäh- 12

13 HK InfoBrief Nr. 29 Juni 2013 len. Es wird sichtbar, dass da eine Art Raum geschaffen wird, wo das Spektrum dessen, was man heute als normal bezeichnet, eigentlich erweitert wird. Dadurch haben die Menschen in diesem Raum die Möglichkeit, ein lebenswertes Leben zu führen. Wo im Grunde der Sozialdarwinismus unserer Gesellschaft ein Stückweit ausgehebelt ist. Das meinte ich eben mit geschütztem Raum. Wo dann das Leben dieser Gemeinschaft wie vorbildlich sein kann für die Gesellschaft. Und es geht dann nicht mehr um Auflösung dieser vorbildlichen geschützten Räume, sondern um deren Ausweitung, um die Übertragung der dort entwickelten Qualitäten auf die Gesellschaft! Das ist eigentlich die Intention der UN- Behindertenkonvention die ist absolut gesellschaftsverändernd gemeint! Das heißt: Hier wird die Gesellschaft inkludiert? Ja, genau. Da kehrt sich etwas um, das ist hoch spannend. Das ist schon besonders, was dort entwickelt worden ist. Eine abschließende Frage: Kann die Landwirtschaft die künftig neun Milliarden Menschen auf der Erde ernähren? Unter welchen Bedingungen kann sie das? Der Weltagrarbericht hat in sehr schöner Weise herausgearbeitet, dass es nicht die industrielle Landwirtschaft ist, die die Welt ernähren kann, sondern gerade die kleinbäuerlichen Strukturen, die in weiten Bereichen der Welt noch viel verbreiteter sind. Vor kurzem bin ich selber in Portugal gewesen, wo eine große Tragik herrscht, weil dort fast keine landwirtschaftliche Produktion mehr stattfindet. In einem Land, wo so vieles möglich wäre. Wo aber die gesamte Bergbauernlandwirtschaft, die im Norden Portugals als Subsistenzwirtschaft ganz viel zur Versorgung der ländlichen Bevölkerung beigetragen hatte, durch vermeintliche Fortschrittsideen systematisch zerstört wurde. Und heute gibt es eben Lidl und Aldi in Portugal und die heimischen Supermärkte sind unter enormem Druck. Also eine ganz ungute Entwicklung. Jetzt ist das Phänomen, dass da junge Menschen, die nach dem Studium keine Perspektive haben, mit Permakultur-Projekten beginnen. Wir haben ein Projekt besucht, wo auch versucht wird, traditionelles Wissen wieder zu sammeln von der alten Bevölkerung, die da noch Nebenerwerbslandwirtschaft betreibt, und das zu kombinieren mit modernen Gesichtspunkten, z. B. mit Permakultur- Ideen. Die Jungen merken da auch, man kann sich viel ausdenken, aber in der Praxis ist dann doch das, was dort über Jahrhunderte gemacht worden ist, vielleicht mindestens so nachhaltig. Es ist heute auch die letzte Möglichkeit, die- ses Wissen, was verlorenzugehen droht, für künftige Generationen verfügbar zu machen. In Bezug auf die Welternährung müsste man viel stärker in dieser Richtung schauen. Da geht es nicht um Technik oder um höhere Erträge von industriemäßiger Landwirtschaft, sondern darum, diese kleinen Strukturen wieder zu beleben und das mit modernem, ökologischem Gedankengut zu verbinden. Herr Dr. van Elsen, wir danken Ihnen sehr für dieses Gespräch. Thomas van Elsen Geboren Studium der Biologie. Promotion über Ackerwildkräuter. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel in Witzenhausen. Arbeitsgebiete (u. a.): Multifunktionale Landwirtschaft, Natur- und Landschaftsentwicklung auf Biobetrieben, Ackerwildkrautvegetation im Ökologischen Landbau, Soziale Landwirtschaft. Zahlreiche Projekte im In- und Ausland. Das Interview führte Solveig Steinmann-Lindner. 13

14 Aus den Einrichtungen Die Hofgemeinschaft Weide-Hardebek Die Hofgemeinschaft Weide-Hardebek ist eine Initiative, die in den vergangenen Jahrzehnten auf der Grundlage des landwirtschaftlichen Impulses von Rudolf Steiner nicht nur eine Produktion von Demeterprodukten, sondern auch ökologische und soziale Zielsetzungen verwirklicht. Der Ausgangspunkt reicht in das Jahr 1949 zurück, in dem die ursprünglichen Initiatoren den bestehenden Betrieb 50 km nördlich von Hamburg auf die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise umgestellt haben. Die tiefste innere Überzeugung der Eheleute Ehlers führte in den folgenden Jahrzehnten auch zu der Entwicklung der Hofgemeinschaft Weide-Hardebek. Neben der Arbeit in dieser Wirtschaftsweise waren es ganz wesentlich die sozial-kulturellen Veränderungen der Nachkriegszeit und der folgenden Jahrzehnte, die eine Verknüpfung von sozialer Frage und Landwirtschaft forderten. Diese Herausforderung ergab sich wesentlich durch die entstehende Nachfrage nach Lebensmitteln in Demeterqualität und die notwendige Suche nach Lebensorten für Menschen, die in den allgemeinen gesellschaftlichen Verhältnissen nicht ihren Platz finden konnten. Die hieraus entstandenen bemerkenswerten Synergien haben im Zuge der Umwandlung der Initiative in die Gemeinnützigkeit sehr rasante und erfreuliche Entwicklungen gemacht. Die Hofgemeinschaft Weide-Hardebek selbst umfasst eine landwirtschaftliche Fläche von ca. 200 ha mit drei landwirtschaftlichen Betriebsstätten, neun Wohnhäusern, einer Bäckerei, einem Café, einem kleinen Hofladen und einer Tischlerei. Alle diese Bereiche sind zu Lebens- und Arbeitsorten für Menschen mit und ohne Hilfebedarf geworden. Es entstanden 55 Arbeitsplätze und 64 Plätze zur Beheimatung von Menschen mit Hilfebedarf. Ausbildungsmöglichkeiten auch in der Sozialarbeit sind in allen relevanten Arbeitsbereichen angeboten. Die ständig steigende Anfrage nach Lebensmitteln und die ökologischen Herausforderungen der Region werden in den kommenden Jahren Arbeitsschwerpunkte sein. Durch die Einbindung von neun weiteren landwirtschaftlichen Initiativen, die über den Ort selbst hinausgeht, und die in einer assoziativen Arbeitsweise ebenfalls die beschriebenen Ziele verfolgen, entstand die Höfegemeinschaft. Die notwendige Außenvertretung und deren Verwaltung werden dienstleistend von Weide-Har- debek zur Verfügung gestellt. Es ist so erfreulich, dass die biologisch-dynamische Landwirtschaft hier wie an vielen anderen Orten auch einen zeitgemäßen Beitrag zur Bewältigung der Lebensfragen leisten kann. Hartwig Ehlers Für die aktuellen inklusiven und generationenübergreifenden Projekte Haus an der Au und Leben in Nachbarschaft suchen wir noch weitere Förderer. Spendenkonto: Weide-Hardebek GLS Bank Bochum, BLZ: Konto-Nr Ein Film über unsere Hofgemeinschaft lief auf 3.sat. Dauer ca. 45 Minuten: Stichwort zur Suche: Weide-Hardebeck (mit ck!) 14

15 Blick über den Zaun Internationale Projekte der Zukunftsstiftung Entwicklung Kleinbäuerliche Strukturen und Gemeinden sind die besten Garanten lokaler Ernährungssicherheit und nationaler Ernährungssouveränität. Hunger könne nachhaltig nur national überwunden werden. So eine der Kernaussagen des Weltagrarberichts. Die Zukunftsstiftung Entwicklung der GLS Treuhand e. V. fördert gemeinsam mit Projektpartnern mittlerweile seit über 30 Jahren weltweit entsprechende Initiativen, die Landwirtschaft für die Zukunft bereits ganz konkret praktizieren. Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen eine Auswahl vorstellen. Kenia: Lebensperspektive für Kleinbäuerinnen Durch Wassertanks, Milchziegen und ökologischen Landbau erreichen Kleinbauernfamilien Ernährungssicherheit und bescheidenen Wohlstand. Seit Beginn der 90er Jahre arbeitet die Zukunftsstiftung Entwicklung der GLS Treuhand mit der Kleinbäuerinnenorganisation SACDEP (Programm für nachhaltige Landwirtschaft und Entwicklung von Gemeinwesen) in Kenia zusammen. Im Vierjahresrhythmus schließen sich insgesamt rund Kleinbäuerinnen zu Gruppen von 30 bis 40 zusammen, die in ökologischer Landwirtschaft geschult werden. Praktisch werden auf den kleinen Farmen u. a. die Kompostierung, die Erhaltung und der Einsatz von Saatgutvielfalt, die Haltung von Kleinvieh und Ziegen sowie die geregelte Wasserbewirtschaftung dank Wassertanks gelehrt. Hinzu kommen Investitionen wie der Aufbau von Stallungen, Biogasanlagen,» 15

16 Blick über den Zaun Von der Schulung von Kleinbäuerinnen zum College für organischen Landbau Windrädern, Handpumpen und weitere angepasste Technologien der Weiterverarbeitung. Ein hoher Anteil von Eigenleistung wird durch die Kleinbäuerinnen erbracht, denn jede Gruppe erhält nur einen Teilzuschuss. In den jeweiligen Gruppen wird über partizipative Verfahren über die Vergabe der Förderungen entschieden, und in revolvierender Weise werden Tiere weitergegeben. Drei Frauen einer Gruppe erhalten z. B. jeweils eine Ziege, und deren Nachwuchs wird innerhalb der Gruppe weitergegeben. Die Gruppensolidarität schafft neue Beziehungen. Durch die Förderung von Windkraft- und Biogasanlagen verbreitet sich der Einsatz regenerativer Energien. Nach Ablauf der vierjährigen Projektrunde werden die Teilnehmerinnen in Techniken der Weiterverarbeitung (Trocknung, Saftherstellung, Ölpressung etc.) geschult, sowie auf die Vermarktung der eigenen Erzeugnisse vorbereitet und im sogenannten table banking, der Mikrokreditvergabe unter den Kleinbäuerinnengruppen, angeleitet. Durch die Ausdehnung des organischen Landbaus wurde nicht nur die Bodenfruchtbarkeit erhöht und die Ernährungssicherheit der Menschen erreicht. Aus Nahrungsmittelempfängern in 1992 sind heute Kleinbäuerinnen geworden, die bei der letzten Dürre Hungernde aus anderen Landesteilen mit 20 Tonnen Lebensmitteln selbst fördern konnten. Im März diesen Jahres konnte die Zukunftsstiftung Entwicklung dank der Förderung weiterer Stiftungen und herausragender Einzelspenden den Grundstein für das College für ökologischen Landbau in Kenia legen. Das College ist auf die Vermittlung des Wissens und der Techniken ökologischen Landbaus mit geringen Eingangskosten für die kleinbäuerliche Landwirtschaft ausgerichtet. Das Wissen und die Erfahrung der Kleinbäuerinnenorganisation SACDEP bildet die Grundlage für die Lehrinhalte, die in Kooperation mit zwei Universitäten erarbeitet wurden. 16

17 HK InfoBrief Nr. 29 Juni 2013 Nepal: Selbsthilfe von Bergbauern An den Berghängen des Kathmandu-Tals organisieren sich Dorfgemeinden in Selbsthilfegruppen. Sie setzen sich für eine nachhaltige ökologische Landwirtschaft zur Verbesserung ihrer Lebensgrundlagen ein. In Nepal arbeiten 80 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Die besten Bedingungen weist das flache Terai an der Grenze zu Indien auf; schwieriger ist die Situation für die Bauern im Mittelland, dessen grüne, steile Hügel eine Höhe von bis zu Metern erreichen. Durch Monokultur und hohen und unsachgemäßen Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln wurden die Böden ausgelaugt. Starke Erosionsschäden und zunehmende Austrocknung der Böden waren die Folge. Ein Team junger Landwirtschaftsberater begann in dieser Situation vor dreizehn Jahren die Projektarbeit mit Kleinbauern und -bäuerinnen. Die Landwirtschaftsberater schulen Bäuerinnen und Bauern in Waldschutz, Bewässerung, Kompostierung, Diversifizierung des Anbaus, Gründüngung, Herstellung natürlicher Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie in verbesserter Tierhaltung. Zentraler Ausgangspunkt ist fehlendes Wasser als Folge umfassender Abholzungen, so dass die Wiederaufforstung im Mittelpunkt steht. Zudem werden Bewässerungssysteme aufgebaut oder wieder in Stand gesetzt. Gleichzeitig findet die Umstellung auf organischen Landbau statt. Nach Umgestaltung des Anbaus werden die Weiterverarbeitung und der Vertrieb gelehrt. Ziel ist es, Genossenschaften zur gemeinsamen Vermarktung der biologischen Erzeugnisse aufzubauen. Derzeit werden 300 Bauern und Bäuerinnen in Selbsthilfegruppen begleitet. Eine von ihnen ist Mailee Magar. Sie hatte von der Arbeit gehört, eine Selbsthilfegruppe gegründet und um Schulungen auch in ihrem Dorf gebeten. Heute zeigt sie selbstbewusst die kleinen Terrassenfelder ihrer Familie, die nun Baumsetzlinge säumen. Mit Hilfe der Schulungen und ihrer Tiere habe sie die Bodenfruchtbarkeit bereits deutlich erhöht. Sie berichtet stolz, dass sie diese Methoden der Landwirtschaft im Einklang mit der Natur gemeinsam mit ihrem Mann ihren drei Kindern weitergeben will.» 17

18 Blick über den Zaun Uganda: Wiederaufforstung und Feuerholz sparende Herde Vor 40 Jahren war Uganda noch zu einem Fünftel bewaldet. Heute sind nur noch 7 % an Waldflächen übrig. Eine nachhaltige Nutzung der bestehenden Wälder und die artenreiche Wiederaufforstung sind deshalb für Uganda wichtig. Die Seeta-Kleinbäuerinnen-Gruppe ist eine der Gruppen, die eine Baumschule betreiben und ihre eigenen Häuser mit Feuerholz sparenden Herden ausgestattet haben, die bis zu 80 % Brennholz einsparen. Die Gruppe hat 18 Mitglieder, darunter einen Mann. In Uganda sind es Frauen, denen so harte Arbeiten wie Wasserholen (oft über sehr lange Strecken) und Feuerholzsammeln zufallen. Frauen sind deshalb auch erster Ansprechpartner für den bewussten Umgang mit Feuerholz. Margarete Soke, Sprecherin einer Kleinbäuerinnen-Gruppe, hat ihren eigenen Herd gebaut und ist auch in der Lage, ihn bei Bedarf zu reparieren. Und es war auch Frau Soke, die sich für die Durchsetzung der Herde innerhalb der Gruppe einsetzte; ebenso für das Aufforstungsprojekt, zu dem die Anpflanzung verschiedener Citrusbäume, Papayas, aber auch heilige Bäume wie der Weihrauchbaum und der Moringa-Baum gehören. Beim Aufbau der Baumschulen erhalten die Kleinbäuerinnen Schulungen in den Grundlagen des ökologischen Landbaus. Um die Verbreitung Feuerholz sparender Herde zu ermöglichen, ist einerseits wichtig, dass die Kochstellen sowohl kulturelle Gegebenheiten berücksichtigen, um eine entsprechende Akzeptanz zu erreichen. Ebenso müssen sie von den Benutzerinnen selbst gewartet werden können. Die weitere Verbreitung dieser Modelle auch in abgelegenen Gemeinden wird durch eine relativ einfache Idee sehr erfolgreich praktiziert. Bauern, die sich bei der Fortbildung besonders hervorgetan haben, erhalten ein Fahrrad, mit Hilfe dessen sie ein Jahr lang abgelegene Gemeinden im Bau Feuerholz sparender Herde unterrichten können. Jeder Promoter erreicht wenigstens drei weitere Gemeinden, so dass die Idee im Schneeballsystem Verbreitung findet. Quelle: Projektbeschreibungen der Zukunftsstiftung Entwicklung, redaktionell gekürzt Internationale Projekte der Zukunftsstiftung Entwicklung Wenn Sie Interesse an diesen und weiteren Projekten sowie Fördermöglichkeiten haben, steht Ihnen Dr. Annette Massmann, Geschäftsführerin der Zukunftsstiftung Entwicklung, gerne für weiterführende Gespräche zur Verfügung. Telefon ewh@gls.de Spendenkonto: Kto.: bei der GLS Bank in Bochum (BLZ ) 18

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