Professur für Spiritual Care Michael Petery PRAXIS DER BETREUUNG SCHWERSTKRANKER UND STERBENDER IN BAYERISCHEN JÜDISCHEN GEMEINDEN
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- Harry Simen
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1 Professur für Spiritual Care Michael Petery DIE GEGENWÄRTIGE PRAXIS DER BETREUUNG SCHWERSTKRANKER UND STERBENDER IN BAYERISCHEN JÜDISCHEN GEMEINDEN
2 Jüdische Betreuung Schwerstkranker- eine vergessene Tradition in Deutschland Chewra kadischa- Jüdisches Museum Prag (1772) 2
3 Anfänge und Meilensteine Bikkur Cholim (Krankenbesuch) gehört schon im Talmud zu zentralen religiösen Aufgaben eines jeden Juden Mittelalterliche Judenspitäler im Gebiet des heutigen Bayern: in Regensburg (1210), Würzburg (1218) und Nürnberg (1280) 1806 München: Israelitischer Verein für Krankenpflege, Bestattungswesen und religiöse Belehrung 1846 Fürth Israelitisches Hospital 1884 Würzburg Israelitisches Kranken- und Pfründnerhaus 1900 Verein für jüdische Krankenpflegerinnen München und Nürnberg, Gründung des Israelitischen Schwesternheims München 1910 München Israelitisches Krankenhaus 3
4 Israelitisches Krankenhaus München Hermann-Schmid-Str.5 4
5 Israelitisches Krankenhaus München Hermann-Schmid-Str.5 5
6 Israelitisches Krankenhaus München Hermann-Schmid-Str.5 6
7 HIER STAND VON 1911 BIS 1942 DAS ISRAELITISCHE KRANKEN- UND SCHWESTERNHEIM AM JUNI 1942 WURDEN PATIENTEN SCHWESTERN UND ÄRZTE IN DAS KZ THERESIENSTADT DEPORTIERT 7
8 Eine doppelte Forschungsaufgabe Aufgabe 1: Die historische Erforschung der jüdischen Betreuung Schwerstkranker und Sterbender in Bayern Aufgabe 2: Die Erforschung der gegenwärtigen Praxis der jüdischen Betreuung Schwerstkranker und Sterbender in Bayern 8
9 Ziele meiner Studie: Die gegenwärtigen Praxis der jüdischen Betreuung Schwerstkranker und Sterbender in Bayern Ziel 1: Ziel 2: Ziel 3: Erfassung aktueller Strukturen der Betreuung Schwerstkranker und Sterbender in bayerischen Jüdischen Gemeinden Erfahrungsberichte über die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Betreuungsinstitutionen (Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, Altenheime ) Eruierung der Bedürfnisse der verschiedenen betroffenen Personengruppen (Patienten, Angehörige, Gemeindemitarbeiter, Rabbiner) 9
10 Methoden Fragebogen Halbstrukturiertes Interview Beobachtende Teilnahme (soweit möglich) 10
11 Einschlusskriterien für Interviewpartner 18 Jahre oder älter haben einen persönlichen Bezug zum Thema Betreuung Schwerstkranker und Sterbender sind Mitglied in einer bayrischen Jüdischen Gemeinde sprechen und verstehen Deutsch 11
12 Ausschlusskriterien Interviewpartner, welche das Interview durch ihre emotionale oder physische Situation nach Beurteilung durch den Rabbiner oder den zuständigen Arzt als zu belastend empfinden würden Interviewpartner, deren kognitive Funktionen nach Beurteilung durch den Rabbiner oder den zuständigen Arzt nicht zu einer eigenständigen Entscheidung über die Teilnahme an der Studie befähigen Ehepartner oder Angehörige eines potentiellen Interviewpartners, der selbst den Wunsch geäußert hat, nicht an der Studie teilzunehmen 12
13 Methodisches Vorgehen: Empirie Ca. 30 Experten- Interviews 3 Leitfragen, Jüdische Gemeinden: Vorgespräche Frage- bogen für Umfrage zu Strukturen u. Erfahrungen Verwerfung quantativ. Umfrage Qualitatives Interview 3 Leitfragen Probelauf in jüd. Gem. 1 Leiterin Besuchsdienst Probelauf in jüd. Gem. 2 Rabbi Evaluation Fragebogen Analyse Strukturen Kontexte / Erfahrungen Verständnis Historische Perspektive 13
14 Leitfaden zum Interview- die drei Leitfragen Welche Strukturen gibt es in Ihrer Gemeinde bei der Betreuung Schwerstkranker und Sterbender? Welche Erfahrungen haben Sie persönlich bei der Betreuung Schwerstkranker und Sterbender gemacht? Was bedeutet es für Sie persönlich, jüdisch zu sein? 14
15 Methodisches Vorgehen: Empirie Ca. 30 Experten- Interviews 3 Leitfragen, Jüdische Gemeinden: Vorgespräche Frage- bogen für Umfrage zu Strukturen u. Erfahrungen Verwerfung quantativ. Umfrage Qualitatives Interview 3 Leitfragen Probelauf in jüd. Gem. 1 Leiterin Besuchsdienst Probelauf in jüd. Gem. 2 Rabbi Evaluation Fragebogen Analyse Strukturen Kontexte / Erfahrungen Verständnis Historische Perspektive 15
16 Grenzen (1) Ziel 1 : Erfassung aktueller Strukturen der Betreuung Schwerstkranker und Sterbender in bayerischen Jüdischen Gemeinden Umbruchsituation: es können also nur jeweils aktuelle Strukturen beschrieben werden Offenlegung der Strukturen tlw. aufgrund der polizeilichen Sicherheitsgaben nicht erwünscht Zu leisten ist aber: Darstellung und den Vergleich der verschiedenen Gemeinden praktizierten Formen der Betreuung Schwerstkranker und Sterbender. 16
17 Grenzen (2) Ziel 2: Erfahrungsberichte über die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Betreuungsinstitutionen (Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, Altenheime ) abschließende und restlose Darstellung aller diesbezüglicher Erfahrung ist naturgemäß nicht möglich Machbareres Ziel ist aber: Aufbau einer möglichst umfassende Datenbasis für das Erfahrungsspektrum, so dass alle relevanten Bereiche des Themas zumindest mit jeweils einzelnen Beispielen abdecken werden 17
18 Grenzen (3) Ziel 3: Eruierung der Bedürfnisse der verschiedenen betroffenen Personengruppen (Patienten, Angehörige, Gemeindemitarbeiter, Rabbiner) Auch hier ist eine abschließende und restlose Darstellung aller diesbezüglicher Bedürfnisse nicht möglich. Allerdings wird mit unserer Studie erstmals versucht, die vorhandene Bedürfnisse wahrzunehmen und zu dokumentieren. Erste Ergebnisse zeigen bereits jetzt, wie wichtig die Eruierung dieser in der Öffentlichkeit bisher noch überhaupt nicht wahrgenommenen Bedürfnisse ist. 18
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