Modul Ergonomische Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen

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1 Modul Ergonomische Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen Rechtlicher Hintergrund Ergonomische Gestaltungskriterien Prüflisten Anleitungen Anwendung anhand von simulierten und realen Arbeitsplatzszenarien Dr. rer. nat. Dietmar Gude IfADo Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund

2 01 Rechtliche Grundlagen Arbeitsschutzgesetz und EU-Richtlinie zur Ergonomie am Arbeitsplatz Arbeitsschutzgesetz 5: Verpflichtung des Arbeitgebers zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung Umsetzung in Form der Bildschirmarbeitsverordnung vom , regelt die Mindestanforderungen an das Bildschirmgerät selbst die Software den Arbeitsplatz die Arbeitsumgebung die Arbeitsorganisation

3 02 Arbeitsschutz als kontinuierlicher Verbesserungsprozess Arbeitsschutz mit dem Ziel der Verbesserung von Gesundheit und Sicherheit ( 3, 4) Quelle: IG Medien/Altenburg Gefährdungsanalyse ( 5) unter Einbezug von AN, BR/PR Bewertung der Gefährdungen ( 5) Beteiligung BR/PR, Sachverständige Maßnahmekatalog zur Verbesserung erstellen ( 3, 4, 5) Gefährdungen vermeiden bzw. verringern Dokumentation der Ergebnisse ( 6) ab 11 AN, Beteiligung BR/PR Wiederholung bei Veränderungen ( 3) Unterrichtung, Unterweisung der AN ( 12, 14) Beteiligung BR/PR, Einbezug der Analyseergebnisse und Maßnahmen Kontrolle der Einhaltung und Wirksamkeit ( 3) sachlich, zeitlich, Beteiligung BR/PR, Einbezug der Führungsebenen

4 03 Aspekte der Gefährdungsbeurteilung Arbeitsplatz Tischhöhe, Stuhlhöhe Sitzhaltung Bewegungsraum Körperliche Abwechslung Sicherheit Arbeitsmittel Bildschirmhöhe Tastatur, Maus Software Arbeitsumgebung Klima, Beleuchtung Lärm Sicherheit Arbeitsaufgabe Inhalte / Monotonie Informationsmenge Qualifikation Ganzheitlichkeit Abwechslung Rollenkonflikte Verhaltensanforderungen Verantwortung Veränderliche Arbeitsplätze Arbeitsorganisation Kooperation Kommunikation, Isolation Handlungsspielraum Arbeitsmenge, Zeitdruck Pausen, Arbeitszeit Soziale Bedingungen Betriebs- / Teamklima Führungsverhalten Rückmeldungen Soziale Unterstützung Berufliche Entwicklung Partizipation Angst vor Arbeitsplatzverlust Leistungskontrolle Kontrolle durch EDV

5 04 Grundlegender Kriterienkatalog Im Anhang der Bildschirmarbeitsverordnung, Beispiele: Die auf dem Bildschirm dargestellten Zeichen müssen scharf, deutlich und ausreichend groß sein sowie einen angemessenen Zeichen- und Zeilenabstand haben. Der Arbeitsstuhl muss ergonomisch gestaltet und standsicher sein. Am Bildschirmarbeitsplatz muss ausreichender Raum für wechselnde Arbeitshaltungen und -bewegungen vorhanden sein. Die Software muss entsprechend den Kenntnissen und Erfahrungen der Benutzer im Hinblick auf die auszuführende Aufgabe angepasst werden können.

6 05 Prüfliste BiFra Vom Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie (ASER) 78 Fragen zu Themen Bildschirm Tastatur / Maus Arbeitstisch und Arbeitsmittel Arbeitsstuhl Umgebung / Umgebungseinflüsse Software Gesundheitsschutz Gestaltung der Arbeitsaufgaben

7 06 Prüfliste BiFra Frage zur Lesbarkeit am Bildschirm

8 07 Prüfliste BiFra Erläuterung zur Lesbarkeit

9 08 Prüfliste BiFra Frage zur Arbeitsflächengröße

10 09 Prüfliste BiFra Erläuterung zur Arbeitsflächengröße

11 10 Evaluation Checklist Von der U.S.-amerikanischen Safety and Health Administration (OSHA) stations/checklist.html 33 Fragen zu Themen Working postures Seating Keyboard/Input device Monitor Work area Accessories

12 11 Evaluation Checklist Frage zur Körperhaltung bei der Arbeit

13 12 Evaluation Checklist Erläuterung zum Bildschirm (Ausschnitt)

14 13 Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Vom IfADo 38 Fragen zu Themen Allgemeine Angaben zu den Arbeitsmitteln Anordnung der Arbeitsmittel Stuhl Schreibtisch Tastatur Bildschirm Beleuchtung Sonstige Umgebungseinflüsse Software Tätigkeitsmerkmale

15 14 Beratungswerkzeug Ergonomic Vision Vom IfADo Anleitung zur schrittweisen individuellen Einrichtung des Bildschirmarbeitsplatzes Erster Schritt: Stuhl, Tisch, Tastatur und Licht. Was ist optimal? Zweiter Schritt: Welche Brille am Bildschirmarbeitsplatz? Dritter Schritt: Wohin mit dem Monitor?

16 15 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 1

17 16 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 1

18 17 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 1

19 18 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 1

20 19 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 2

21 20 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 2

22 21 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 2

23 22 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 2

24 23 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 3

25 24 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 3

26 25 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 3

27 26 Anwendung der Prüfliste für Bildschirmarbeitsplätze Szenario 3

28 27 Typische Schwachstellen von Bildschirmarbeitsplätzen Grundlage ist Prüfliste BiFra des Instituts für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie (ASER) Ergebnis der Analyse von Bildschirmarbeitsplätzen Zentrale Problemfelder: Bildschirm Tastatur Tisch Gesundheitsschutz

29 28 Typische Schwachstelle Bildschirm Technische Spezifikationen genügen meist den Anforderungen, Lesbarkeit und Flimmerfreiheit werden selten beanstandet Aber bei rund 50 % der Arbeitsplätze treten störende Reflexionen auf dem Bildschirm auf, durch falsche Ausrichtung des Bildschirms zum Fenster und einer oft ungeeigneten Anordnung / Ausführung der Deckenbeleuchtung

30 29 Typische Schwachstelle Tastatur Aus technischer Sicht werden die Tastaturen kaum bemängelt Bei rund 20% der Arbeitsplätze werden Anordnung der Tastatur auf der Arbeitsfläche, Rutschfestigkeit sowie Fläche vor der Tastatur zum Aufstützen von Händen und Unterarmen negativ beurteilt

31 30 Typische Schwachstelle Tisch An mehr als 40% der Arbeitsplätze stören die Kabel: die Tische verfügen selten über Kabelkanäle oder die Kabelkanäle sind nur mühsam zu erreichen Ursprünglich auch Problem einer zu kleinen Arbeitsfläche, durch Austausch von Röhrenbildschirmen durch Flachbildschirme wurde mittlerweile eine substantielle Verbesserung der Arbeitsbedingungen erzielt

32 31 Typische Schwachstelle Gesundheitsschutz Nur die Hälfte der Arbeitspersonen wurden über den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz aufgeklärt In nur 48% der Fälle wurde eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung des Sehvermögens durchgeführt 35% der Arbeitspersonen gaben an, dass sie bedingt durch die Bildschirmarbeit an Befindlichkeitsstörungen leiden, z.b. an den Gelenken oder am Haltungsapparat