Protokoll Gemeinderat vom 14. April 2015
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- Peter Julian Thomas
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1 Protokoll Gemeinderat vom 14. April 2015 V Verkehr / Öffentlicher Verkehr generell, Verkehrsverbund, Finanzen, Tarife, Leistungsangebot, Verbundfahrplan Öffentliche Auflage des Verbundfahrplanprojekts Änderungsbegehren der Bevölkerung Änderungen PostAuto Schweiz AG 1. Ausgangslage Mit dem stetigen Netzausbau für den öffentlichen Verkehr sind Anpassungen im Bereich des Bahn- und Busbetriebs unerlässlich. Die 2. Etappe der 4. Teilergänzung der Zürcher S-Bahn wird ab dem 13. Dezember 2015 umgesetzt. Nebst Änderungen auf dem Schienennetz hat diese Angebotserweiterung auch Auswirkungen auf das heutige Buskonzept. Das für Pfäffikon zuständige marktverantwortliche Busunternehmen im Zürcher Verkehrsverbund, die PostAuto Schweiz AG, ist dafür verantwortlich, das regionale Busangebot zu betreiben, seine Nutzung zu analysieren und bei Bedarf, in Koordination mit dem Zürcher Verkehrsverbund und den zuständigen Gemeinden, Anpassungen vorzunehmen. Eine wichtige Aufgabe besteht dabei darin, die Angebote stets kritisch auf deren Effizienz und Rentabilität zu hinterfragen und nötigenfalls Verbesserungsmöglichkeiten zu prüfen, damit das eingesetzte Geld bestmöglich und im Sinne des gesamten Auftrags eingesetzt werden kann. Mit Schreiben vom 5. Februar 2015 des Zürcher Verkehrsverbundes wurde die Öffentlichkeit eingeladen, sich zum Verbundfahrplanprojekt zu äussern. Das Verbundfahrplanprojekt wurde dazu im Internet vom 12. bis zum 29. März aufgeschaltet. Die Bevölkerung hatte in dieser Zeit die Gelegenheit, Änderungswünsche an die jeweilige Wohngemeinde bis spätestens am 31. März 2015 einzureichen. Die Gemeinden nehmen anschliessend Stellung zu den Eingaben der Bevölkerung und leiten diese an das marktverantwortliche Verkehrsunternehmen bis spätestens am 24. April 2015 weiter. Nach einer detaillierten Analyse werden die gestellten Begehren im Mai 2015 an den RVKs (Regionale Verkehrskonferenzen) gemeinsam mit dem ZVV, den Verkehrsunternehmen und den Gemeindevertretern diskutiert und verabschiedet. 2. Wesentliche Fahrplanänderungen für Pfäffikon Der Fahrplanwechsel vom 13.Dezember 2015 wird aufgrund der Angebotserweiterungen auf dem S-Bahn-Netz auch viele Änderungen für den Busbetrieb bringen. Die zusätzlichen S-Bahn- Züge bieten neue Anschlussmöglichkeiten, die durch die regionalen Buslinien, die während den vergangenen Jahren weitgehend unverändert geblieben sind, in deren Grundstrukturen angepasst werden müssen. Insbesondere für die Fahrzeiteinhaltung und die Anschlusssicherstellung hat sich ein grosser Korrekturbedarf aufgestaut. Aus diesen Gründen hat die PostAuto Schweiz AG zusammen mit dem ZVV und der Gemeinde vereinbart, das gesamte Busnetz von Grund auf zu überprüfen und Verbesserungen vorzunehmen. Trotz wesentlichen Verbesserungen auf dem gesamten Netz, kann leider nicht vermieden werden, dass für einzelne Benützer Nachteile entstehen. Aus der folgenden Auflistung sind die wesentlichen Änderungen der Verbindungen für die Gemeinde Pfäffikon ersichtlich: 163
2 2.1 Zürcher S-Bahn; 4. Teilergänzung S3 Nur kleine Änderungen im Minutenbereich. S19 Die neue S-Bahnlinie entlastet die S3 halbstündlich während den Hauptverkehrszeiten. Sie bildet zudem eine neue Verbindung über Wallisellen, Oerlikon, Zürich HB nach Dietikon (- Koblenz) und somit ins Limmattal. Diese Neuerung hat zur Folge, dass die 4 Bahnschranken ab der Kempttal- bis zur Russikerstrasse vermehrt geschlossen bleiben und somit den MIV morgens ( Uhr) und abends ( Uhr) zusätzlich behindern werden. 2.2 Buslinien Weil das Betriebskonzept auf verschieden Linien aus heutiger Sicht unzweckmässig und zudem veraltet ist, müssen verschieden Buslinien grundlegend geändert werden. Mit den neuen Massnahmen kann insgesamt aber ein grosser Zusatznutzen erreicht werden, indem Verbindungen zwischen Bahnstationen geschaffen werden und an den meisten Unterwegs-Haltestellen ein effizienter, regelmässiger Fahrplan mit guten Zugsanschlüssen angeboten werden kann. 825 Neue Linienführung zwischen Pfäffikon via Russikon nach Turbenthal im Stundentakt. Ersetzt teilweise die heutige Linie Dank zusätzlichem Fahrzeug bessere Pünktlichkeit und Anschluss an die S3 in Pfäffikon sowie an die S15 in Uster, was auch ein grosser Fortschritt für das Industrie- und Gewerbegebiet Witzberg bedeutet. 831 Neue Linienführung wegen Linienabtausch 825 und 832. Verhilft zu Halbstundentakt zwischen Pfäffikon und Russikon. 832 Verkehrt neu zwischen Fehraltorf und Kollbrunn (nicht mehr nach Pfäffikon). 833 Verkehrt neu zwischen Pfäffikon via Hermatswil, Wildberg, Schalchen nach Wila mit einem regelmässigen Stundentakt und längeren Betriebszeiten. Der heutige Rundkurs wird dadurch aufgehoben und die Haltstellen Gündisau (Russikon) und Schür (Pfäffikon) müssen aufgehoben werden. Ausserdem entfallen aufgrund des Stundentakts je ein Zwischenkurs am Morgen und am Mittag. 835 Neue Linienführung über die Dorf-/Geenstrasse via Hittnauerstrasse nach Bauma. 837 Neue Linienführung zwischen Pfäffikon über die Dorf-/Geenstrasse via Oberhittnau nach Hittnau Industrie. 3. Eingaben von Begehren aus der Bevölkerung Innerhalb der Auflagefrist sind zahlreiche Begehren eingereicht worden. 3.1 Eingaben zu den Buslinien 831, 832 Zahlreiche Eingaben sind zu mangelnden Busverbindungen für das Gebiet Bussenhausen eingegangen. Weil beim Studium der neuen Fahrpläne nicht bemerkt wurde, dass mit dem neuen Kursangebot der geänderten Buslinien 825 eine Angebotsverbesserung erreicht wird, sind diese Eingaben somit hinfällig. 3.2 Eingaben zur Buslinie 833 Zahlreiche Eingaben sind zum geänderten Konzept der Buslinie 833 eingegangen. So bemängeln die Bewohner des Weilers Schür den Wegfall ihrer Bushaltestelle. Verschiedene Bewohner aus dem Bergquartier und dem Weiler Humbel wünschen eine Fahrplanverdichtung (Halbstundentakt), damit die gewohnten Bahnanschlüsse weiterhin gewährleistet werden können. Zudem bemängeln die Bewohner aus Hermatswil und dem Bergquartier, dass wichtige Busverbindungen für die Schüler entfallen sind. 164
3 Stellungnahme Geschäftsfeld Verkehr Mit der neuen Linienverlängerung und der Einführung eines Taktfahrplans ist das Abkoppeln der Weiler Gündisau (Russikon) und Schür (Pfäffikon ZH) leider unumgänglich. Die kantonale Angebotsverordnung regelt die Erschliessungspflicht. Sie besteht nur dann, wenn ein zusammenhängendes Siedlungs- oder Arbeitsplatzgebiet mindestens 300 Einwohner bzw. Arbeitsplätze aufweist. Gündisau und Schür sind wesentlich kleiner und haben daher gesetzlich keinen Anspruch auf eine Erschliessung durch einen Linienbus. Eine Erschliessung ist in diesem Fall nur möglich, wenn ohne grossen Zusatzaufwand eine Linie dort durchgeführt werden kann oder wenn wenigstens die Fahrgastnutzung sehr gut ist. Im vorliegenden Fall sind beide Bedingungen nicht erfüllt. Das neue Konzept mit der von den Gemeinden unterstützten Verlängerung nach Wila kann nicht mit einem Verbleib der heutigen Linienführung über Gündisau/Schür kombiniert werden. Ausserdem ist auch die Fahrgastnutzung äusserst bescheiden. Es ist aus Sicht des ZVV verständlich, dass bei einer so tiefen Auslastung kein stündlicher Linienbus gerechtfertigt ist. Der Gemeinde entstehen dadurch aber grosse Probleme. Insbesondere Schulkinder aus den Quartieren Berg, Hermatswil, Humbel, Schür und Wallikon gelangen nicht mehr innert nützlicher Frist in die Schule. Indem die Bushaltestelle Schür aufgehoben werden soll, entsteht für die Fussgänger auf der Schürstrasse durch das fehlende Trottoir ein Sicherheitsproblem. All diese Probleme kann der ZVV nicht ohne weiteres der Gemeinde überbinden. Deshalb kann nicht hingenommen werden, dass wesentliche Verbindungen für Pendler und Schüler entfallen. Mit einer Fahrplanverdichtung am Morgen und am Mittag könnten die fehlenden Kurse angeboten werden: Verdichtungskurse Morgen Mittag Pfäffikon BHF Wila BHF Pfäffikon BHF Der Gemeinderat erwartet, dass der ZVV wenigstens diese zusätzlichen Kurse in den Fahrplan aufnimmt und die damit verbunden Kosten auch weiterhin trägt. Zusätzliche Massnahmen für Schüler aus dem Weiler Schür müssen geprüft und nötigenfalls mit einem Schulbus sichergestellt werden. Dadurch wird die Gemeinde bereits finanziell stark belastet. Der Gemeinderat ersucht den ZVV, entsprechende Vorschläge auszuarbeiten. 3.3 Eingabe zur Haltestelle Oberwil In einer Einwendung wird die Aufhebung der Busstation Oberwil bemängelt. Stellungnahme Geschäftsfeld Verkehr Das neue Buskonzept der Linien 835 und 837 wird angepasst. Aus betrieblichen Gründen muss auch das Haltestellenkonzept angepasst werden. Aufgehoben wird die Haltestelle Neuhof an der Bründlerstrasse, weil die Busse neu über die Dorf-/Geenstrasse verkehren. Deshalb werden auf der Dorfstrasse, im Bereich zwischen der Güch- und der Oberwilerstrasse, die neue Haltestelle Güchweg eingerichtet. Die Haltestelle Oberwil, die von der Buslinie 837 angefahren wird bleibt physisch bestehen, erhält aber einen neuen Namen. Konsequenterweise muss auch diese Haltestelle auf den Namen einer Querstrasse lauten, weshalb die Haltestelle neu mit Grundstrasse benannt wird. Aus Sicht des Geschäftsfeldes Verkehr ist der Einwand somit hinfällig. 165
4 3.4 Eingaben zu S-Bahnverbindung Flughafen Verschiedene Einwendungen bezüglich den verschlechterten Bahnverbindungen, insbesondere zu den langen Wartzeiten in Effretikon, für die Bahnstrecke zwischen Pfäffikon und dem Flughafen Kloten. Stellungnahme Geschäftsfeld Verkehr Die Einwendungen werden durch das Geschäftsfeld Verkehr unterstützt. Bereits vor 2 Jahren wurde ein ähnliches Begehren zuhanden des ZVV weitergeleitet. Damals konnte diese Fahrplanverschlechterung noch mit betrieblich bedingten Bauarbeiten am Bahnhof Oerlikon begründet werden. Der ZVV wird aber dringend gebeten, spätestens bei der künftigen Etappenplanung der 4. Teilergänzung die Verbindung des Oberlandes von und zum Flughafen Kloten wieder zu verbessern und dafür zu sorgen, dass die langen Wartezeiten verkürzt werden können. Die Verbindung zum Flughafen Zürich ist für die Gemeinden Wetzikon, Pfäffikon, Fehraltorf, Illnau-Effretikon wie auch für die durch Busse bediente angrenzenden Gemeinden heute sehr attraktiv und auch von grosser Bedeutung. 4. Weiteres Vorgehen Nachfolgend sind die wichtigsten Termine im ZVV-Fahrplanverfahren aufgelistet: März 2015 Frist für die Eingabe von Begehren durch die Bevölkerung April 2015 Frist für die Beurteilung der Begehren durch die Gemeinden - Mai 2015 Diskussion der Begehren an den RVKs - 3. Juni 2015 Eingabe der definitiven Angebotskonzepte an den ZVV - Sommer 2015 Entscheid des Verkehrsrates August 2015 Versand der Rekursauflage an die Gemeinden - 12./13. Dez Grosser Fahrplanwechsel - 10./11. Dez Kleiner Fahrplanwechsel DER GEMEINDERAT BESCHLIESST: 1. Die Stellungnahmen gemäss den Erwägungen werden genehmigt. 2. Die PostAuto AG wird um einen konkreten Vorschlag zur Fahrplanverdichtung auf der Buslinie 833, gemäss den Erwägungen unter Punkt 3.2, ersucht. 3. Der ZVV wird gebeten, die Verbindung Pfäffikon von und zum Zürich Flughafen nochmals zu prüfen und nach Möglichkeit ab Dezember 2015 bzw. nach Abschluss der 4. Teilergänzung der Zürcher S-Bahn eine Verbindung analog früherem Zustand anzubieten. 166
5 4. Mitteilung durch Protokollauszug an: - PostAuto Schweiz AG, Region Zürich, Pfingstweidstrasse 60b, 8080 Zürich, eingeschrieben - Zürcher Verkehrsverbund ZVV, Hofwiesenstrasse 370, 8090 Zürich, eingeschrieben - Schulpflege, Schulverwaltung Gemeinderat Pfäffikon ZH Bruno Erni Gemeindepräsident Hanspeter Thoma Gemeindeschreiber Versanddatum: 167
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