Sichere Bindung- glückliche Kinder

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1 DIPLOMARBEIT Sichere Bindung- glückliche Kinder Wenn Kinder klein sind gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind Flügel. Altes Sprichwort Jänner 2011 Andrea Reichart Ausbildung Mama Coachess - Familienmentorin für Pädagoginnen

2 INHALT: Einleitung 3 Hauptteil 1. Das Kind macht sich auf den Weg 4 2. Bindung Wie kann eine sichere Bindung entstehen? Feinfühligkeit Selbstanbindung Spiegeln Kommunikation Beobachten Conclusio Literaturverzeichnis

3 EINLEITUNG: Wenn Kinder klein sind gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind Flügel. Dieses alte Sprichwort begleitet mich schon seit ich die Ausbildung zur Kindergartenpädagogin und Früherzieherin begonnen habe. Nun übe ich den Beruf seit fast zehn Jahren aus, und kann immer wieder beobachten welch große Unterschiede es in diesem Zusammenhang bei Kindern gibt. Besonders beim Kindergarteneintritt sind die individuellen Unterschiede besonders deutlich spürbar. Der Kindergarten ist zunächst eine fremde Umgebung, mit unbekannten Kindern und Erwachsenen und neuen Regeln. Manche Kinder stürzen sich sofort auf das neue Spielmaterial und scheinen ihre Eltern ganz zu vergessen. Andere können sich eher langsam an die neue Situation gewöhnen und suchen zwischendurch immer Rückversicherung, wieder andere vermögen sich nur sehr schwer oder gar nicht von den Eltern zu lösen. In dieser Arbeit möchte ich mich dem Thema widmen, wie es gelingen kann, dass Kinder dank guter Wurzeln ihre Flügel ausbreiten können um die Welt zu entdecken. Folglich geht es darum, wie man durch eine sichere Eltern-Kind-Bindung eine gute Basis für das Leben aufbauen kann. Denn Selbständigkeit und Autonomie entstehen aus einer sicheren Bindung. Für mich stellten sich in diesem Zusammenhang einige Fragen: Kann dabei vielleicht schon die Zeit der Schwangerschaft eine Rolle spielen? Wie kann ab dem Zeitpunkt der Geburt eine sichere Bindung entstehen? Was ist dafür grundlegend in den ersten Lebensjahren? Wie können Eltern Ihre Kinder dabei bestmöglichst unterstützen? 3

4 All diesen Fragen möchte ich mich in meiner Diplomarbeit widmen. Dabei konzentriere ich mich besonders auf Verhaltensweisen, die die Bindung zwischen Eltern und Kindern festigen. HAUPTTEIL: Die Entwicklung glücklicher Kinder beginnt nicht erst, wenn sie das Licht der Welt erblicken. Auch wenn der Schwerpunkt meiner Arbeit auf Bindungsförderung bei Kleinkindern liegt, ist es trotzdem notwendig kurz weiter zurückzublicken in die pränatale Zeit. 1. Das Kind macht sich auf den Weg: Es waren vor allem Tiefenpsychologen, die entdeckt haben, dass das Seelenleben ihren Ursprung schon während der Schwangerschaft hat. Spätestens in dem Moment, indem die Eltern erfahren, dass sie ein Baby erwarten, beginnt die Beziehung zwischen Eltern und Kind. Ist dieser ein freudiger Moment, wirkt sich dieser Umstand positiv auf das Kind aus, es fühlt sich von Beginn an angenommen. Es stellt für alle einen guten Start dar, wenn das Kind willkommen geheißen wird, wenn dann Kontakt mit ihm aufgenommen und mit ihm gesprochen wird. Denn in der pränatalen Zeit beginnt das Urvertrauen darauf, in der Welt sicher und geborgen zu sein. Das Vertrauen, etwas bewirken zu können und eine Antwort zu erhalten, hat hier seinen Anfang. Wie es in der Säuglings- und Kleinkindzeit dann weiter gefestigt wird, soll später thematisiert werden. Das vorgeburtliche Kind ist im Mutterleib vielen unterschiedlichen Erfahrungen ausgesetzt, und die meisten Mütter wissen auch von der seelischen Verbindung zu ihrem Kind. Es gibt einen ständigen Gefühlsaustausch zwischen den beiden. Freude, Trauer, Angst oder Zuversicht seitens der Mutter werden vom Kind beispielsweise durch das 4

5 Spüren des Herzschlags und durch hormonelle Veränderungen im Blutkreislauf miterlebt. Das Kind reagiert auch darauf: es schaut, hört, bewegt sich und nimmt Kontakt auf. Und das Erlebte wird aufgenommen und gespeichert. Viele Eltern werden jetzt aufhorchen und überlegen, welchem Stress ihr Kind in der Schwangerschaft ausgesetzt war. Normale Hochs und Tiefs, wie sie jede Mutter kennt, schaden einem Kind nicht. Es hat ja eine lebendige Mutter mit einer fühlenden Seele. Das Kind braucht aber ein zumutbares und verdaubares Maß an Stress und genügend Erfahrungen von Sicherheit, Wohlbehagen und Entspannung. So kann die Bindung bereits in ihren Anfängen gut gelingen. Entschließt sich ein Kind dann auf die Welt zu kommen, ist es bereits ein kleiner Mensch mit einer neunmonatigen Erfahrungsgeschichte und des Erlebnisses der Geburt. Die Geburt, die Ent-Bindung, ist der Übergang eines Babys von der vorgeburtlichen Welt in die Welt außerhalb des Mutterleibs, und dieser Übergang soll möglichst sanft erfolgen. Der französische Gynäkologe und Geburtshelfer Frederik Leboyer sah es als sein Lebenswerk an, die sanfte Geburt in der Geburtshilfe einzuführen, und die lebendige, fühlende Seele des Babys in den Mittelpunkt zu stellen. Nach der Geburt sind die ersten Minuten sehr wesentlich für einen sicheren Aufbau der Eltern-Kind-Bindung. Direkt nach der Geburt ist es wichtig, dass Mutter und Kind Zeit haben, die Bindung wachsen zu lassen. Es kommt zum ersten Augenkontakt, zum ersten Hautkontakt und zum ersten Gespräch. Die Mutter kann ihrem Kind danken, dass es da ist und tapfer gekämpft hat. Die schönste Art dem Kind zu danken ist für mich ihm ein Lächeln zu schenken. Empirische Forschungen zeigen, dass sich Eltern und Kinder bis zum 6. Lebensmonat ca Mal anlächeln. Das stimuliert nicht nur das Wachstum des sozialen, emotional intelligenten Gehirns, es zeigt dem Kind auch, dass es für die anderen ein Geschenk ist. 5

6 Durch diese erste Anbindung nach der Geburt entwickelt das Kind viele positive seelische Möglichkeiten, was anhaltende Auswirkungen hat wie etwa: - Den vollen Fluss der Lebensenergie - Offene und klare Kommunikation - Liebende Verbindung in Beziehungen - Die Fähigkeit, angemessene Grenzen in Beziehungen aufrecht zu erhalten - Die Kraft auch unter Schmerzen präsent zu bleiben - Eine hohe Selbstachtung - Die Fähigkeit, sich selbst zu behaupten - Die Fähigkeit in Teams zu arbeiten - Empathie für das Leid anderer - Die Fähigkeit, sich selbst als geliebtes Wesen zu erleben Ohne eine Bindung an eine Bezugsperson kann die seelische Entwicklung eines Kindes verkümmern. Wie lebensnotwendig Bindung ist, zeigt sich daran, dass Babys, die in Heimen aufwachsen, sterben können, auch wenn sie physisch ausreichend versorgt sind. Emotionale Bindung ist also existenziell, nicht nur in seelischem sondern in ganzheitlichem Sinn. 2. Bindung Was ist eigentlich Bindung? Bindung beschreibt in der Psychologie das Bedürfnis des Menschen, eine enge, und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehung zu Mitmenschen aufzubauen. Als soziale Wesen leben wir in Verbindung mit anderen. Wir binden uns an Partner, Familie, Freunde und eigene Kinder. Bindung hat mit Liebe zu tun und wird oft von Liebe begleitet, aber Bindung ist nicht gleich Liebe. Wir können eine Bindung zu einem 6

7 Menschen haben, ohne ihn zu lieben. Wir können uns etwa an einen ehemaligen Partner gebunden fühlen. Wenn es ein gemeinsames Kind gibt, ist diese Bindung umso stärker. Wir können eine Bindung zu unserem Vater oder unserer Mutter haben und diese kann uns unterstützen oder hemmen. Familiäre Bindungen halten meist ein Leben lang. Sichere Bindungen werden unser Leben von Anfang an positiv beeinflussen. Sie sind existenziell, und wir können sie nicht einfach beenden, selbst wenn wir dies wollen. Das Bindungsgeschehen unterliegt nicht unserem Willen, es hat einen komplexen, tief verwurzelten, emotionalen und biologischen Sinn. Kindern hilft es ihre Persönlichkeit zu entwickeln, es gibt ihnen Halt und Orientierung. In der Tiefenpsychologie ist das Phänomen der Bindung von großer Bedeutung für das Verständnis der seelischen Entwicklung. Das Wissen darüber kann seelische Gesundheit und Krankheit verstehbar machen. Die Bindungstheorie wurde von dem britischen Kinderpsychiater John Bowlby und der kanadischen Psychologin Mary Ainsworth entwickelt. Bei Neugeborenen und ihren Eltern bezieht sich der Begriff Bindung auf das emotionale Einlassen der Eltern auf ihr Kind. Gleichzeitig entsteht auch im Kleinkind ein entsprechendes Band gegenüber den Eltern. Die Bindung veranlasst das Kleinkind, im Falle von Gefahr (Bedrohung, Angst, Schmerz) Schutz und Beruhigung bei seinen Bezugspersonen zu suchen und zu erhalten. Das Bindungsverhalten besteht aus verschiedenen Verhaltensweisen wie Lächeln, Schreien, Festklammern, Zur-Mutter- Krabbeln, Suchen der Bezugsperson, Hat ein Kind ein gutes Bindungverhalten und fühlt sich sicher, kann es auch seinem Explorationsverhalten nachgehen. Jenes steht dem Bindungsbedürfnis gegenüber und beschreibt das Streben des Säuglings danach, seine Umwelt zu erforschen und sich dabei selbsthandelnd zu erfahren. 7

8 Bindungsbedürfnis und Explorationsverhalten stehen also in Anhängigkeit zueinander, denn nur wenn das Kind eine sichere emotionale Basis, hat kann es sich auch einmal von dieser entfernen. Bei Kindern wird zwischen vier Bindungstypen unterschieden: - Das sicher gebundene Kind - Das unsicher- ambivalent gebundene Kind - Das unsicher- vermeidend gebundene Kind - Das unsicher- desorganisiert gebundene Kind Der sichere Bindungsstil: Sicher gebundene Kinder entwickeln aufgrund von elterlicher Feinfühligkeit eine große Zuversicht in die Verfügbarkeit der Bindungsperson. Obwohl eine Trennung bei solchen Kindern mit negativen Gefühlen verbunden ist, vertrauen sie darauf, dass die Bindungsperson sie nicht im Stich lassen oder enttäuschen wird. Die Bindungsperson erfüllt die Rolle eines sicheren Hafens, der immer Schutz bieten wird, wenn das Kind diesen braucht. Das Kind ist traurig, wenn die Bindungsperson nicht bei ihm ist, geht aber davon aus: sie kommt zurück. Erscheint die Bindungsperson wieder, freut sich das Kind. Es sucht Nähe und Kontakt, wendet sich jedoch kurz danach wieder der Exploration des Raumes zu. Sicher gebundene Kinder können sich also entfalten, gewinnen Vertrauen und können selbstsicher hinausgehen in die Welt. Sicher gebundene Kinder können später zu autonomen Menschen heranwachsen. Für diese Menschen haben Bindungen einen hohen Stellenwert, sie betrachten Bindungserfahrungen als wesentlich für ihre Entwicklung. Sie haben einen guten Zugang zu ihren Gefühlen und können negative Erfahrungen in ihre positive Grundhaltung integrieren. Ihnen gelingt es demnach mit Problemen oder Stresssituationen gut umzugehen. 8

9 Der unsicher- ambivalente Bindungsstil: Bei diesem Bindungsstil ist die Mutter als nicht berechenbar erfahren worden. Ihr unsicheres inneres Bindungsmodell aktiviert das Bindungverhalten solcher Kinder schon in einer fremden Umgebung oder in der Nähe einer fremden Person. Das Explorationsverhalten ist stark eingeschränkt. Bei einer Trennung werden die Kinder dann in ihrer Erwartung bestärkt, dass die Mutter wohl nicht mehr verfügbar ist. Die Trennung belastet sie sehr stark. Kehrt die Mutter zurück, verhalten sich die Kinder widersprüchlich. Einerseits suchen sie ihre Nähe, andererseits sind sie wütend auf sie, was sich in einem ambivalenten Verhalten zeigt. Die Kinder wirken meist lange unreif und sind sehr anhänglich. Erwachsene, die ein unsicher-ambivalentes Bindungsmodell kennengelernt haben, zeigen sich oft verwirrt und verhalten sich widersprüchlich gegenüber Bindungspersonen. Sie sind schlecht in der Lage unterschiedliche Gefühle zu integrieren und sind sich der Ungereimtheit in ihren Angaben nicht bewusst. Der unsicher-vermeidende Bindungsstil: Unsicher-vermeidend gebundene Kinder haben die Erfahrung gemacht, dass sie von der Mutter in kummervollen Situationen zurückgewiesen wurden. Um den Schmerz über diese Zurückweisung zu verringern, haben sie eine Strategie der Vermeidung entwickelt. Bei einer Trennung wirken die Kinder nicht verunsichert, sie vermeiden sogar die Nähe der wiederkehrenden Mutter, da sie von ihr keine Auflösung ihrer Verunsicherung mehr erwarten. Auch bei diesen Kindern ist keine Integration negativer Gefühle in eine positive Erwartungshaltung möglich. Sie versuchen aber, im Gegensatz zum ambivalenten Modell, negative Gefühle gegenüber der Mutter nicht mehr auszudrücken. Das hilft den 9

10 Kindern das Risiko einer Zurückweisung zu minimieren. Es baut eine Art unsichtbare Mauer auf. Erwachsene mit einer unsicher-vermeidenden Bindung wirken sehr distanziert gegenüber Beziehungsthemen. Sie halten sich für starke, unabhängige Menschen, für die Nähe zu anderen und Bindungen wenig bedeuten. Der unsicher- desorganisierte Bindungsstil: Über das Verhalten der unsicher-desorganisierten Kinder gibt es noch wenige konkrete Aussagen. Die Kinder sind längere Zeit nicht in der Lage eine klare Bindungsstrategie zu entwickeln. Im Laufe der Zeit entwickeln sie eine kontrollierende Strategie, die oft an Rollenumkehr erinnert. Als Sechsjährige fühlen sie sich entweder für das Wohlergehen der Mutter verantwortlich und sind überfürsorglich, oder versuchen nach einer Trennung die Kontrolle durch bestrafendes Verhalten zu behalten. Erwachsenen fehlt es später an einem geordneten Zusammenhang im Verbalen oder Gedanklichen. 3. Wie können Eltern den Aufbau einer sicheren Bindung fördern und so dazu beitragen, dass ihre Kinder zu glücklichen, zufriedenen Menschen heranwachsen? Im Folgenden möchte ich wesentliche Verhaltensweisen beschreiben, die mir bei der Entwicklung glücklicher Kinder mit einer sicheren Bindung sehr hilfreich erscheinen. 10

11 3.1. Feinfühligkeit Die Psychologin Mary Ainsworth, die Studien über die Mutter-Kind-Bindung durchführte, gebrauchte den Begriff Feinfühligkeit als Grundlage einer sicheren Bindung. Sie ist vor allem in den ersten Monaten, aber auch später essentiell notwendig. Feinfühliges Verhalten besteht darin, dass die Eltern in der Lage sind: - Die Signale des Kindes wahrzunehmen - Sie richtig zu interpretieren - Sie auch angemessen und prompt zu befriedigen Ich möchte dies am Beispiel der Verhaltensweise Schreien verdeutlichen. Das Schreien hat den instinktiven Zweck die Mutter zu alarmieren. Das Kind will sagen Du bist meine Mutter, ich rufe dich. Ich bin hilflos und abhängig von deiner Fürsorge. Deshalb ist es gut, wenn du mein Rufen beantwortest. Du hast die Möglichkeit, mir Nahrung, Schutz und Wärme zu geben. Nur so kann ich überleben. Die Bedürfnisse des Kindes, die zum Beispiel durch Schreien ausgedrückt werden, zu unterscheiden, ist eine Qualität von Feinfühligkeit. Diese richtig zu beantworten erfordert natürlich eine gewisse Übung, es dauert, bis sich Mutter und Kind aufeinander abgestimmt haben. Viele Mütter können aber schnell und intuitiv das Schreien ihres Babys richtig interpretieren. Entscheidend ist dann, dass das Signal ernst genommen wird. Die Mutter sieht und versteht das Bedürfnis des Kindes und gibt eine entsprechende Reaktion. So bekommt das Kind das Gefühl, dass die Eltern es zuverlässig versorgen und ihm genau das geben können, was es gerade braucht. Eine Ablehnung des Signals, keine oder eine zu lang verzögerte Reaktion bewirkt eine tiefe Verunsicherung des Babys, die Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Zur Feinfühligkeit gehört auch, dass die Resonanz stimmig ist. Ist ein Kind wütend, wäre es nicht passend, es tröstend in den Arm zu nehmen. Eine stimmige Resonanz auf Gefühle von Ärger und Wut zu geben erweist sich als eine der schwierigsten Aufgaben für Eltern. Stimmige Resonanz wäre eine Bestätigung des 11

12 Gefühls des Kindes mit dem anschließenden Versuch eine Lösung für den vielleicht vorangegangenen Streit zu finden. Wie gut Eltern in der Lage sind, feinfühlige Resonanz auf die Signale ihres Kindes zu geben, hängt viel mit der eigenen Lebensgeschichte zusammen. Die Erfahrungen, die die Eltern damit gemacht haben eigene Gefühle wahrzunehmen und zu zeigen, spiegeln sich in der Beziehung zum Kind wider, und in ihrer Fähigkeit feinfühlig zu reagieren. Zusammenfassend kann man feststellen, dass feinfühlige Resonanz für den Aufbau einer sicheren Bindung und für die Entfaltung eines gesunden Selbstwertgefühls eine wichtige Quelle ist Selbstanbindung: Thomas Harms, der Begründer der Emotionellen Ersten Hilfe sagt: Um den anderen zu spüren, musst du dich selbst spüren. Klinische Beobachtungen zeigen, dass die Bindungsbereitschaft der Eltern immer dann geschwächt wird oder ganz zusammenbricht, wenn deren Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung ihres Körpers verloren geht. Konkret bedeutet das, dass viele Eltern in Krisensituationen in einen Zustand geraten, in dem sie nicht mehr in der Lage sind, ihre Körperempfindungen angemessen wahrzunehmen. Die Eltern geraten in einen Zustand der inneren Orientierungslosigkeit und Haltlosigkeit, da ihre Aufmerksamkeit meist nur noch beim Kind liegt und die Eltern körperlich enorm angespannt sind. Dadurch wird die sensorische Aufnahmefähigkeit aber auf ein Minimum herabgesetzt, die eigentliche Nähe zum Kind geht verloren. Um die Bindungsbereitschaft zu steigern, sollten sich Eltern also auf das eigene Körperselbst konzentrieren. Durch intensiven Selbstkontakt, wie eine bewusste Bauchatmung oder das Wahrnehmen der eigenen Körperempfindungen, können sich die 12

13 Eltern entspannen. Es entsteht wieder eine gute Verbindung zu sich selbst, wodurch auch mehr Nähe zum Kind möglich ist. Die Selbstanbindung ist also der Schlüssel zur intuitiven Fähigkeit, die Bedürfnisse und Gefühle des Babys wahrzunehmen. Außerdem hat die Selbstanbindung den weiteren Effekt, dass in den Eltern die Grundlage für das Erleben von Schutz und innerer Sicherheit geschaffen wird, die dann an das Baby weitergegeben wird Spiegeln: Die genetische Grundausstattung stellt dem Säugling ein Startset von Spiegelneuronen zur Verfügung, die ihm die Fähigkeit verleihen, bereits wenige Tage nach der Geburt mit seinen wichtigsten Bezugspersonen erste Spiegelungsaktionen vorzunehmen. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, ob ihm dazu die Chance gegeben wird, denn Nervenzellen, die nicht benutzt werden, gehen verloren. Spiegelaktionen entwickeln sich nicht von alleine, sie brauchen immer einen Partner. Bei richtig gewähltem Abstand beginnen Säuglinge wenige Stunden bis Tage nach der Geburt bestimmte Gesichtsausdrücke, die sie sehen, spontan zu imitieren. Mit seiner erstaunlichen Fähigkeit zur Imitation hat der Säugling bereits von den ersten Lebenstagen an die Möglichkeit, sich auf ein wechselseitiges Spiel einzulassen, welches dazu führt, dass sich erste zwischenmenschliche Bindungen entwickeln können. Es passiert ein wechselseitiges Aufnehmen und spiegelndes Zurückgeben von Signalen, ein Abtasten und Erfühlen dessen, was den anderen gerade bewegt, begleitet vom Versuch, selbst Signale auszusenden und zu schauen, inwieweit sie vom Gegenüber zurückgespiegelt bzw. erwidert werden. Dieses Spiel ist der Startpunkt jeder zwischenmenschlichen Beziehung auch zwischen Verliebten. 13

14 Auf der Basis dessen, was Spiegelneuronen bereitstellen, hat der Säugling die Chance, mit seiner Umgebung emotional in Kontakt zu treten, Signale auszutauschen und ein erstes Urgefühl des Sich-Verstehens zu entwickeln. Obwohl sich das Neugeborene in den ersten Wochen noch nicht als eigene Person erlebt, erzeugt der früh stattfindende spiegelnde Austausch von Zeichen in ihm ein erstes intuitives Grundgefühl sozialer Verbundenheit Kommunikation: Wir wissen heute aus unterschiedlichen Forschungsansätzen dass Babys hungrig danach sind, dass wir mit ihnen sprechen - auch schon in der Zeit der Schwangerschaft. Kinder verstehen breits bei der Geburt die Sprache, Jahre später können sie beispielsweise wiederholen, welche Worte ihre Mutter ihnen nach der Geburt zugeflüstert hat. Es ist also wesentlich, dass von Beginn an nicht über ein Baby sondern mit ihm gesprochen wird. Für Kinder ist es sehr beruhigend, wenn man mit ihnen darüber spricht, was geschehen wird. Eltern sollen ihrem Kind also immer sagen, was sie tun wollen, dann dem Kind Zeit geben, damit es die Information aufnehmen und darauf reagieren kann. So entsteht von Beginn an eine gute Kommunikation. Später kann man dem Kind auch mitteilen, was man von ihm erwartet. Bei jeder Kommunikation soll die Stimme die Gefühle der Eltern widerspiegeln. Außerdem ist es wichtig zu versuchen, die Gefühle der Kinder anzuerkennen und zu verbalisieren ( Du bist traurig weil Papa weggegangen ist ). Die Kinder fühlen sich gehört und ernstgenommen, es soll dabei aber nicht gewertet werden. 14

15 3.5. Beobachten: Einfühlsames Beobachten bedeutet, sich selber etwas zurückzunehmen und das Kind durch Beobachten besser kennen zu lernen. Die ungarische Kinderärztin Emmi Pikler, die neue Wege in der Kleinkindpädagogik einschlug, betont, dass Beobachten und Zuschauen die Grundlage dafür sind wahrzunehmen was Kinder brauchen. Es dauert natürlich eine gewisse Zeit, bis Eltern ihre Kinder verstehen und sich in sie einfühlen können. Aber durch das Beobachten lernen die Eltern die kindlichen Bedürfnisse zu verstehen, zu lesen und können dann adäquat darauf antworten. Es ist nicht notwendig ständig Mitzuspielen. Kinder können sich intensiv alleine beschäftigen und sollen dabei auch gar nicht unterbrochen werden. Damit Kinder ihrem Explorationsverhalten nachkommen können, ist es grundlegend eine sichere Umgebung zu schaffen. Das kann ein Zimmer oder ein abgetrennter Bereich sein, indem das Kind sicher ist, und wo es sich in aller Ruhe mit altersentsprechenden Spielmaterialen beschäftigen kann. Ein weiterer Aspekt des Beobachtens ist, dass die Art und Weise, wie Eltern ihre Kinder wahrnehmen, sich darauf auswirkt, wie sie das Kind behandeln. Wenn Eltern sehen und erkennen, dass ihr Kind ein kompetenter Problemlöser ist, werden sie lernen, seinen Fähigkeiten zu vertrauen und es zu respektieren. Respekt bedeutet für Eltern ihr Kind anzunehmen, sich an ihm zu freuen, es zu lieben wie es ist, und nicht etwas von ihm zu erwarten, was es noch nicht kann. Es bedeutet, dem Kind die Möglichkeit zu geben, dass es die Welt auf seine eigene, einzigartige Weise entdecken kann. 15

16 Conclusio: In meiner Arbeit bin ich von einer harmonischen Schwangerschaft und einer sanften Geburt ausgegangen. Viele Eltern haben aber nicht so optimale Voraussetzungen für den Start mit ihrem Kind. Zum Beispiel kann durch verschiedene Umstände während der Geburt (Frühgeburt, Kaiserschnitt, Medikamente, ) die Nähe zum Kind leiden. Mit den in der Arbeit beschriebenen Verhaltensweisen kann ein Stück weit die eventuell verloren gegangene Bindung zum Kind wieder hergestellt werden. Als Mama Coachess - Familienmentorin sehe ich eine meiner wichtigsten Aufgaben in der Vermittlung von bindungsfördernden Verhaltensweisen. Denn es sollte bereits in der Schwangerschaft Bindungswissen an die Eltern vermittelt werden. Dann kann nach der Geburt die Bindung in der alltäglichen Begegnung von Eltern und Kind wachsen. Ein feinfühlig aufeinander abgestimmter Austausch etwa beim Füttern, Wickeln, Spielen erhöht das gegenseitige Vertrauen und führt dazu, dass sich das Baby bei seinen Eltern sicher fühlen kann. Das unsichtbare Band der Bindung wird gestärkt und auch die Eltern können so die Herausforderungen des Elternseins gut meistern. 16

17 Literaturverzeichnis: Bettina Alberti: Die Seele fühlt von Anfang an Wie pränatale Erfahrungen unsere Beziehungsfähigkeit prägen Gerald Hüther, Inge Krens: Das Geheimnis der ersten neun Monate Unsere frühesten Prägungen Joachim Bauer: Warum ich fühle, was du fühlst Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone Magda Gerber, Allison Johnson: Ein guter Start ins Leben Ein Leitfaden für die erste Zeit mit Ihrem Baby Thomas Harms: Emotionelle erste Hilfe Bindungsförderung, Krisenintervention, Eltern-Baby-Therapie Thomas Harms: Auf die Welt gekommen Die neuen Baby-Therapien Martin Selinger-Sourek Unterlagen Mama Coachess Ausbildung für Pädagoginnen 17

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