Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Stabilität von institutionellen Netzwerken Problemkonstellationen, Erfolgsfaktoren, Anforderungen
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- Bärbel Dieter
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1 Forschungs- und Entwicklungsprojekt Stabilität von institutionellen Netzwerken Problemkonstellationen, Erfolgsfaktoren, Anforderungen
2 Unser Forschungsinteresse Welches sind die wesentlichen Faktoren für eine nachhaltige Stabilität von Netzwerken? Wie kann es gelingen, auf Dauer unterschiedliche Institutionen mit unterschiedlichen gesetzlichen und kognitiven Ausrichtungen zur wirkungsvollen Kooperation zu bewegen? Welches sind die wesentlichen Stabilitätsfaktoren und die vielfältigen lokalen Bedingungen von Netzwerken? Wie sind Netzwerke zu managen, um dauerhaft Nutzen für die Beteiligten zu stiften? Wie können Netzwerke kommunale Angebote und Strukturen verändern? Welche Anforderungen stellen sich an die Koordination und Steuerung dieser Netzwerke und über welche Kompetenzen müssen die steuernden Akteure verfügen?
3 Teil 1 Forschungsanlage Vorgehensweise Grundannahmen
4 Forschungsanlage: Wie sind wir vorgegangen? Forschungs-und Entwicklungsprojekt konzipiert Kooperation FH Frankfurt/M. und GoetheUniversität Teilnahme von Studierenden Netzwerktheorie und eigene Forschungsprojekte auf Erkenntnisse zu Netzwerkaufbau und management, Stabilitätsfaktoren, Kooperation, Nutzen und Steuerung hin ausgewertet und Stabilitätsfaktoren entwickelt Entwicklung und Zuweisung valider Forschungsinstrumente zu den einzelnen Faktoren Feldphase mit mixed methods:
5 Forschungsanlage: Wie sind wir vorgegangen? Schriftlicher Fragebogen Experteninterviews Dokumentenanalyse Beobachtungen von Veranstaltungen und Sitzungen Kurzinterviews mit Teilnehmerinnen und Verantwortlichen der Maßnahme C(l)ara Inhaltsanalytische Auswertung auf Basis der Stabilitätsfaktoren axiale Kodierung Erweiterung und Modifizierung der Stabilitätsfaktoren Aussagen und Hypothesen zur Stabilität von NenA Gemeinsame Reflexion und Diskussion entlang wesentlicher Befunde und Ergebnisse zu den Stabilitätsfaktoren
6 Das Forschungsprojekt in Zahlen: 10 Experteninterviews in Rostock 8 Kurzinterviews im Rahmen von C(l)ara 4 zurückgesendete Fragebögen (von 26 versendeten, Rücklaufquote 15 % 4 Beobachtungen von Sitzungen und öffentlichen Veranstaltungen alle verfügbaren Dokumente des Netzwerks
7 Grundannahmen: Warum sind Netzwerke so wichtig (geworden)? Bedarfslagen Alleinerziehender Gesundheit Arbeit Berufs(wieder)einstieg Existenzsichernde Arbeit Vereinbarkeit von Beruf und Familie Qualifikation Berufsvorbereitung Ausbildung Weiterbildung Vereinbarkeit Bildung/Familie Sicherung der Existenzgrundlage Physische Gesundheit Psychische Gesundheit Suchtprävention, Suchtbearbeitung Soziale Integration Materielle Sicherung Entschuldung Haushaltsführung Bearbeitung sozialer Isolation Spracherwerb Kinder(betreuung) Flexibilität Qualität (Standards) Kostengestaltung Absicherung kritischer Ereignisse Unterstützung bei der Erziehung
8 Grundannahmen: Warum sind Netzwerke so wichtig (geworden)? Differenzierte Lebenslagen haben differenzierte Unterstützungsangebote und systeme zur Folge. Notwendigkeit feldübergreifender Angebote Gesamte Lebenswelt muss im Blick sein, um innerhalb eines Feldes wirksam zu werden (v. a. arbeitsmarktpolitisches Feld). Verbindliche Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Säulen der Angebotslandschaft ist für bestimmte Zielgruppen unabdingbar. Notwendigkeit der Koordination und Integration von Unterstützungssystemen und -leistungen durch vernetzte Angebote und Netzwerkarbeit.
9 Ausgangssituation der Alleinerziehenden (Re)Aktion der AE und der Kinder Stabilität der Familie Ziel Ausbildung Kinderbetreuung Eine integrierte Leistung im Netzwerk Erwerbs arbeit Hilfeplanung Assessment Arbeitsvermittlung Soziale Integration Suchtberatung Schuldnerberatung Psycho-soz. Beratung Teilhabe Persönliches Netzwerk Nachbarschaft AE-Treff Angebote im Sozialraum Kinder- (betreuung) Schule Tagesmutter Kita Qualifikation AGH BvB Berufsausbildung Gesundheit Hebamme Ernährungsberatung Sport
10 Grundannahmen: Was sind Netzwerke? Netzwerke tw. schillernder Begriff, daher Definition auf der Basis von Netzwerktheorien: tertiäre oder organisationale Netzwerke heterarchische Netzwerke: Koordination und Kooperation auf Augenhöhe aufgund unterschiedlicher Ziele langfristig für die Zielgruppe und die Akteure Nutzen generierende Netzwerke (arbeits- und politik-) feldübergreifende Netzwerke
11 Grundannahmen: Differenzierte Typologie von Netzwerken Informationsnetzwerke Austausch der Akteure zu Themen oder neuen Entwicklungen, Erfahrungen und Vorhaben steht im Vordergrund. Milieubildende Netzwerke Austausch und Initiierung von fachlichem und politischen Diskurs im Sozialraum, um ein Thema / Problemstellung zu platzieren; Schaffung eines ideellen Milieus. Fallbezogene oder projektbezogene Netzwerke Kooperation einzelner Akteure im Rahmen einer zeitlich befristeten gemeinsamen Aufgabe. Produktionsnetzwerke Verknüpfung der Dienstleistungen einzelner Akteure zu einer (potenziellen) integrierten Leistung über einen längeren Zeitraum hinweg.
12 Grundannahmen über Netzwerke Kooperation in Netzwerken: Warum doch nicht alles so geht, wie es doch rational wäre Ausdifferenzierung der Ressorts nach Funktionen, Zuständigkeiten, Rollen Schwierige Vereinbarkeit zwischen den gesetzlichen Grundlagen und den politikfeldspezifischen Grundorientierungen (z. B. SGB II und SGB VIII: Arbeitsmarkt- bzw. Entwicklungsperspektive) Abgesteckte Arbeitsfelder und Claims zwischen den Trägern innerhalb des Subsidiaritätsprinzips Unterschiedliche Modi von Kooperation im Netzwerk
13 Grundannahmen: Die Aufgabenstellung für Stabilität und Nachhaltigkeit Corbett, T. u.a.: 2005, p. 33
14 Grundannahmen: Nachhaltigkeit und Stabilität entstehen, wenn Verbindlichkeit und Verlässlichkeit im Netzwerk Projekte Produkte Dienstleistungsketten Netzwerkarchitektur Steuerung Nutzen für Netzwerkakteure Nutzen für Familien
15 Teil 2 Ausgewählte Forschungsergebnisse auf der Basis der empirischen Befunde (Interviews, Befragung, Dokumentenanalyse) zu Fragen der Struktur und Steuerung von NenA zu den Produkten von NenA
16 Forschungsergebnisse und Befunde auf einen Blick: NenA ist nicht ein Netzwerk, sondern vier Netzwerke mit einer dualen Anlage in einem. Dies stellt große Herausforderungen an die Strukturen und die Steuerung und wirkt sich gleichzeitig sehr positiv auf die Legitimation und die Produkte des Netzwerks aus.
17 Ausgewählte Forschungsergebnisse und Befunde Duale Anlage von NenA und Strukturen, Steuerung und Legitimation operative Lösung von bedarfs-/ alltagsorientierten Problemen : konkrete Probleme von AE im SGB II, die in Qualifizierung oder Arbeit vermittelt werden Teilnahme von Akteuren, die Dienstleistungen für AE vorhalten Abstimmung mit anderen ist wesentlich, um eigene Ziele zu erreichen Akteure haben alle ein hohes Eigeninteresse und konkrete Nutzenerwartungen entwickeln konkrete Projekte / Produkte
18 Ausgewählte Forschungsergebnisse und Befunde Lobby für Alleinerziehende : das Thema insgesamt weiterbringen Information und Lobbyarbeit für Alleinerziehende Teilnahme von Akteuren, deren professioneller Auftrag es ist zu netzwerken wirken in die Stadtgesellschaft und die (fach)politischen Diskurse hinein sichern fachlich/fachpolitisch und legitimieren Projekte / Produkte des Netzwerks duale Anlage hat Konsequenzen für alle relevanten Fragen der Gestaltung (Akteure, Architektur), Steuerung, Koordination, der Ziele, des Nutzens des Netzwerks
19 Ausgewählte Forschungsergebnisse und Befunde Lösung von bedarfs/alltagsorientierten Probleme : überschaubaren AGs / Fachveranstaltungen mit selbst gesetzten Themen Kontinuität geschützter Rahmen, Abgeschlossenheit relevante, ausgewählte organisationale Akteure hohe Verbindlichkeit und Teilnahmekontinuität Regeln und Struktur Zielsystem Umsetzung als Ziel Überzeugungsarbeit und Veränderungsbereitschaft nach innen in die beteiligten Institutionen
20 Ausgewählte Forschungsergebnisse und Befunde Lobby für Alleinerziehende : Öffentlichkeitsarbeit Ziele: Verständnis für Alleinerziehende und Bekanntheit des Netzwerks Neuigkeiten, Überraschung, symbolische Akte und Erlebnisse thematische Offenheit alle Akteure niedriger Grad an Verbindlichkeit große Veranstaltungen
21 Ausgewählte Forschungsergebnisse und Befunde Wechselseitige Funktionalität der Dualität: Lobbyseite legitimiert die operativen Gestaltungsansprüche des feldübergreifenden Netzwerkes und sichert diese innerhalb der lokalen Fachöffentlichkeit ab Operative Seite füllt die Lobbyseite mit Inhalten und sorgt für konkrete Ergebnisse durch die Produkte Produkte sorgen für Stabilität des Netzwerks nach innen Leben und Sichtbarkeit nach außen
22 Ausgewählte Forschungsergebnisse und Befunde Knackepunkte Beteiligung der operativ Verantwortlichen Kurze Wege und lange Dienstleistungsketten : die Verstetigung von gefundenen Lösungen im Einzelfall Veränderungswege innerhalb der Organisationen: einziger Weg der nachhaltigen (Ab)Sicherung von Projekten Ressourcen: der Koordination und der beteiligten Akteure Weitung des Blicks und Neuausrichtung von NenA: durch C(l)ara: Erweiterung des Blicks auf Arbeitsmarktintegration um den Blick auf Stabilisierung und Teilhabe durch demografischen Wandel: Erweiterung der Netzwerkaktivitäten auf den Bereich familienfreundliche Unternehmens/Personalpolitik
23 Ausgewählte Forschungsergebnisse und Befunde Duale Anlage von NenA und Produkte Produkte sorgen für Stabilität des Netzwerks nach innen und Leben und Sichtbarkeit nach außen KOMPASS Informationsnetzwerk chulung FM im HJC AG Bildungsträger Fallbezogenes Projektbezogenes Netzwerk Steuerungsgruppe Befragung von AE AG Kinderbetreuung Milieubildendes Netzwerk Produktionsnetzwerk NenA Card Projekt C(l)ara
24 Ausgewählte Forschungsergebnisse und Befunde Nutzen von Produkten Eigenwert für die Alleinerziehenden durch neue Angebote, Transparenz und Überblick, Wahrnehmung ihrer Lebensrealitäten, schnelle Lösungen durch Fallkonferenzen, Laufzettel als Leitplanken durch die Unterstützungslandschaft Nutzen für die am Netzwerk beteiligten Akteure durch Überblick, Beratungsqualität, Erweiterung der Informationen Nachhaltige Unterstützungsstruktur, indem Beteiligte lernen über Schnittstellen hinweg zu kooperieren und sich Strukturen verändern (können)
25 Ausgewählte Forschungsergebnisse und Befunde Nutzen von Produkten Stabilisierung des Netzwerks nach innen durch die Arbeit an einem gemeinsame Werkstück (Verbindlichkeit und Vertrauen), neue Kooperationserfahrungen, Erkennen von Schnittstellen Konkretisierung der virtuellen Dienstleistungskette Wahrnehmung des Netzwerks von außen Mix aus Quick wins und langfristigen Vorhaben
26 Ausgewählte Forschungsergebnisse und Befunde Knackepunkte Verstetigung der Produkte Produkte nachhaltig absichern: durch Ressourcen Produkte nachhaltig absichern: duch Übernahme der Produkte in den Leistungskatalog der operativ verantwortlichen Akteure Neue Themen, neue Perspektiven: Kreativität, Engagement und die Einbindung neuer Akteure
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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