Innerhalb weniger Jahre hat
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- Jens Bayer
- vor 8 Jahren
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1 ESE / Spe brüssel
2 Messebericht Messegeschäft verlief weitgehend ruhig Am Thema Nachhaltigkeit kommt keiner mehr vorbei Business as usual, so lässt sich der Verlauf der diesjährigen Brüsseler Seafoodmesse wohl am ehesten umschreiben. Wie im Vorjahr waren wieder Aussteller dabei. Sie kamen aus 87 Ländern, das ist ein neuer Rekord. Möglicherweise war dafür die Besucheranzahl geringer. Am letzten Messetag herrschte jedenfalls in manchen Hallenbereichen gähnende Leere. Erneut dominierte ein Thema die Messe: mehr Nachhaltigkeit in der Fischbranche. Innerhalb weniger Jahre hat die Doppelmesse aus ESE und SPE sich einen festen Platz in der Seafood-Welt erobert. Brüssel ist für jeden, der im internationalen Seafoodgeschäft tätig ist, längst ein Pflichttermin. Hier trifft man sich, lotet Geschäftsmöglichkeiten aus, entwickelt neue Ideen. Mancher lässt sich vermutlich auch von Produkten anderer Anbieter inspirieren. Gelegenheiten dafür gibt es reichlich, schließlich lockt die Weltschau der Seafoodbranche Aussteller von allen Kontinenten nach Europa. Was sie auf den Messeständen an frischen und gefrosteten Erzeugnissen, Value-added Produkten und Konserven zeigen, beeindruckt jedes Jahr aufs Neue. Nirgendwo sonst wird Einkäufern und Entscheidern der Branche eine ähnlich kompakte und komplette Übersicht geboten. Brüssel ist deshalb Brüssel ist für jeden, der im internationalen Seafoodgeschäft tätig ist, längst ein Pflichttermin. Die Weltschau der Seafoodbranche lockt Aussteller und Besucher von allen Kontinenten nach Europa. Was auf den Messeständen an frischen und gefrosteten Erzeugnissen, Value-added Produkten und Konserven gezeigt wird, beeindruckt jedes Jahr aufs Neue. nicht nur eine simple Messe, es ist auch eine Leistungsschau der globalisierten Seafoodindustrie. Trotzdem hat sich in Brüssel inzwischen eine gewisse Routine eingestellt. Überraschungen gibt es in den Messehallen selten, selbst die Stände der großen Aussteller, die jedes Jahr aufs Neue dabei sind, findet man meist am selben Platz wie im Jahr zuvor. Was in den Anfangsjahren noch gelegentlich für Staunen oder gar Aufregung sorgte, hat heute den Reiz des Neuen verloren. Nicht nur Technikanbietern fällt es eben schwer, alljährlich mit echten Innovationen, publikumswirksamen Attraktionen aufzuwarten. Fast jede Geschmacksrichtung von würzig-scharf bis exotischfruchtig wurde schon irgendwo von irgendjemandem erprobt, FischMagazin 5 /
3 ESE / SPE Brüssel Mehr Wertschöpfung durch höhere Veredlung der Produkte ist ein anhaltender Trend. Aquakulturprodukte aller Art spielen eine immer wichtigere Rolle. frisch oder Frost, Konserve oder MAP: grundlegend neue Trends sind selten zu entdecken. Mehr Wertschöpfung durch höhere Veredlung der Produkte strebt man schon seit Jahren an und dass Aquakulturprodukte eine immer wichtigere Rolle spielen, ist ebenfalls nicht wirklich neu. Auch den Trend, die Rohwaren effizienter zu verwerten, den sprichwörtlichen letzten Fleischfetzen von der Gräte zu lösen, gab es schon auf früheren Messen. Was man 2008 in Brüssel sah, waren die gewaltigen Fortschritte, welche die Hersteller auf diesen Gebieten gemacht haben. Stührk gleich zweimal beim Prix d Elite dabei Besonders erfolgreich waren dabei in diesem Jahr zwei Firmen, die beim Produktwettbewerb Prix d Elite die prestigeträchtigsten Preise abgeräumt haben. Einer davon ging an Royal Greenland, das für seine Salmon Tournedos als bestes Foodservice-Produkt ausgezeichnet wurde. Die Tournedos sind Lachsportionen, die mit dänischem Speck umwickelt und dann gefrostet werden. Ein ideales Erzeugnis für Großversorger, das sich ohne großen Aufwand schnell zubereiten lässt. Aus deutscher Sicht war besonders erfreulich, dass mit Stührk Delikatessen auch ein deutsches Unternehmen zu den Preisträgern gehörte. Stührk bekam für seine Bärenbeißer nicht nur den Hauptpreis für das beste Retailprodukt, sondern heimste auch gleich noch den Preis für die beste neue Produktlinie ein. Die Bärenbeißer bestehen aus Streifen vom Sockeye-Wildlachs, die handgesalzen, mild kalt geräuchert und anschließend in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen mariniert werden. Erhältlich sind acht Varianten von Kräuterbutter über Pflaume & Cognac, Zitronenpfeffer und Balsamico & Fischfeinkost Lindemann Produzent von Salaten, Marinaden Groß.-& Einzelhandel Am Breiten Graben Hagenburg Tel.: / Fax: 05033/ info@fischfeinkost-lindemann.de 32 FischMagazin 5 /
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5 Senf bis Hot Mango, Honig-Senf, Pfeffer und Natur. Der Wildlachs für das MAP-Produkt stammt aus nachhaltiger Fischerei. Das MSC- Logo auf der Packung dürfte es für Handel und Verbraucher noch attraktiver machen. Greenpeace setzte auf Konfrontation Sehr vielen Akteuren und Unternehmen in der Seafoodbranche ist Nachhaltigkeit schon seit langem ein ehrliches Anliegen. Das beweist die wachsende Zahl derer, die sich ehrlich für nachhaltige Fischerei und eine schonende Nutzung der Ressourcen engagieren. Gleichzeitig gibt es aber noch einzelne, die zwar viel von Nachhaltigkeit reden, für die das Prinzip jedoch kaum mehr als eine Floskel, ein Instrument des Marketings ist. Wie sonst ließe sich erklären, dass auf der Messe noch Fischarten angeboten wurden, die eigentlich nicht mehr gefischt werden dürften? Etwa Tiefseearten wie Orange Roughy, die in vielen Fanggebieten als überfischt gelten. Die Situation ist für Fischereiunternehmen und Verarbeiter, die solche Fischarten anbieten, zugegebenermaßen nicht einfach. Wer verzichtet, verliert Umsatz, vielleicht auch Kunden oder riskiert möglicherweise sogar den eigenen Untergang. Doch einfach so weitermachen wie bisher führt in der Endkonsequenz zum selben Ergebnis. Der Weg von der Einsicht in den Ernst der Lage bis zum konsequenten Handeln ist manchmal mühsam und braucht gewisse Zeit. Doch nicht alle sind bereit, darauf Rücksicht zu nehmen und fordern vielmehr sofortiges Handeln. Wie jene Greenpeace-Aktivisten, die am zweiten Messetag mit einer generalstabsmäßig vorbereiteten Aktion die Messegeschäfte störten. Die Präzision dieser Aktion, die laut Greenpeace ein Protest gegen die Überfischung der Thunfische sein sollte, lässt vermuten, dass die örtlichen Gegebenheiten schon am Vortag ausgespäht und alles sorgsam vorbereitet wurde. Gegen Mittag wurden fünf Messestände von Thunfischanbietern, darunter das Aquakulturunternehmen Azzopardi Fisheries (Malta) und die spanische Ricardo Fuentes e Hijos, mit Netzen behängt und jeweils von einem guten Dutzend Aktivisten besetzt. Sie befestigten Banner an den Ständen, die in 13 Sprachen dazu aufforderten, keinen Thunfisch zu kaufen: Don t buy tuna. Time and tuna are running out. (Zeitgleich wurde außen vom Dach der Halle ein riesiges Plakat mit der gleichen Losung entrollt). Dann ketteten sie sich mit Fahrradschlössern an den Messeständen fest. Über die Hallenlautsprecher forderte Greenpeace die Messebesucher auf, nur nachhaltig gefangenen Fisch zu kaufen. Die Polizei brauchte mehrere Stunden, um der Aktion, an der laut Greenpeace 80 Aktivisten beteiligt waren, ein Ende zu machen. Als man die Störenfriede in Handschellen aus der Halle führte, applaudierten nicht nur die betroffenen Aussteller im Umkreis, deren Stände längere Zeit für Geschäftskunden nicht erreichbar waren, sondern auch Besucher, denen die Nachhaltigkeit ansonsten durchaus am Herzen liegt. Ob die Verwendung von Wildlachsen aus MSC-zertifizierter Fischerei die Prix d Elite-Jury in ihrer Entscheidung beeinflusst hat, ist nicht bekannt. Es ist aber nicht völlig auszuschließen, denn Nachhaltigkeit war das zentrale Thema der Brüsseler Messe in diesem Jahr. Wohin man auch kam, mit wem immer man sprach überall wurde man mit diesem Leitgedanken konfrontiert. Eigentlich eine überaus erfreuliche Entwicklung, denn Nachhaltigkeit ist eine der grundlegenden Voraussetzungen für die Zukunft der Branche. Während vor vier oder fünf Jahren wenige mit bestandserhaltender Fischerei, der schonenden Nutzung von Ressourcen oder dem Schutz von Umwelt und Klima etwas anzufangen wussten, ist das Thema heute sozusagen in aller Munde. Doch nicht alle meinen das gleiche, wenn sie von Sustainability reden. Nachhaltigkeit betrifft nämlich nicht allein Fischerei und Aquakultur, sondern letztlich alle Prozesse, denen ein Produkt auf seinem Weg vom Ursprung bis zum Verzehr unterliegt. Nachhaltigkeit bedeutet, die Ressourcen so zu nutzen, dass auch unsere Kinder und Enkel noch die gleichen Chancen wie wir haben, Fische und Meeresfrüchte zu essen. Marine Harvest und WWF arbeiten partnerschaftlich zusammen Wer die Realitäten nicht gänzlich ignoriert, sollte eigentlich bemerkt haben, dass die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit auch in der 34 FischMagazin 5 /
6 Fischbranche zunehmend mehr Befürworter findet. Die Zahl der Unternehmen, die sich verpflichten, nur nachhaltig gefangenen Fisch zu verarbeiten, wächst unablässig. Handelsketten suchen händeringend nach Produkten, die das MSC-Logo oder ein anderes Nachhaltigkeits-Zertifikat tragen. Wenige Tage vor Messebeginn wurde bekannt, dass Friend of the was die Medienpräsenz vor Ort betrifft erweckte vielmehr den Eindruck, dass Greenpeace mit der spektakulären Aktion wohl eher auf sich selbst aufmerksam machen wollte. Wahrscheinlich lässt sich viel mehr erreichen, wenn Umweltorganisationen und Industrie aufeinander zugehen und gemein- Ihr starker Partner mit zertifizierter Qualität. Sino Fish steht für: Die Zahl der Unternehmen, die sich wie der Großhandel Fishes aus Holland verpflichten, nur nachhaltig gefangenen Fisch zu verarbeiten, wächst unablässig. - Zuverlässigkeit & Flexibilität - zertifizierte Qualität - langfristige Kontrakte auch für große Lieferungen - jahrzehntelange Erfahrung durch Forschung & Entwicklung in der Aalzucht und -verarbeitung - ständige Bevorratung in TK-Lagern - ganze Aale in allen Sortierungen, Aal-Portionen, Aalfilets, Unagi Kabayaki - neue Produkte auf Kundenwunsch - Lieferungen - just in time - Sea Sri Lankas Tiefseefischerei auf Yellowfin Thunfisch zertifiziert hat. Im Rahmen der ESE fand eine Konferenz statt, die dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet war. Teilnehmer waren zum Beispiel Seafood Choices Alliance, Friend of the Sea, MSC, Global Aquaculture Alliance, Global GAP sowie der World Wildlife Fund. Natürlich reicht das alles nicht aus, doch es sind deutliche Signale, die zeigen, dass die Fischindustrie den Ernst der Lage erkannt hat und nach Lösungsmöglichkeiten sucht. Ob Greenpeace mit seiner konfrontativen Aktion tatsächlich einen wirksamen Beitrag zum Schutz der Thunfische geleistet hat, bleibt fraglich. Der akribisch geplante Handstreich besonders sam nach praktikablen Lösungen suchen. Wie WWF und Marine Harvest, der größte Aquakulturproduzent der Welt. Deutlicher könnte der Gegensatz kaum sein: während Greenpeace zuspitzt und auf Konfrontationskurs steuert, setzen WWF und Marine Harvest ganz klar auf Kooperation. Beide gaben am zweiten Messetag ihre Partnerschaft für nachhaltige Aquakultur bekannt. Sie wollen sich dafür einsetzen, die Umweltfolgen des Farmings zu reduzieren, die Artenvielfalt zu erhalten und die erneuerbaren Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Eine Entwicklung, die nicht nur Marine Harvest, sondern darüber hinaus der gesamten Fischbranche dient. mk EU-Vertrieb: Sino Fish Ltd. & Co.KG Lange Straße 1a D Rostock GERMANY Telefon Fax Internet office@sino-fish.com
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