Sportkonzept. der GGS Weyer. Sternstraße 25 * Solingen
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- Helge Schmid
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1 Sportkonzept der GGS Weyer Sternstraße 25 * Solingen März 2015
2 Grundgedanke Entstehung und Weiterentwicklung Bezug zum Bildungsauftrag Lernen in Bewegung Sportprofil der GGS Weyer Schule als Bewegungsraum Entstehung Entstehung Rahmenbedingungen Realisierung Entstehung und Weiterentwicklung Ausgangslage Evaluation Fortschreibung Grundgedanke Bezug zum Bildungsauftrag Realisierung Tägliche Sportstunde Sportunterricht außerunterrichtlicher Sport Individuelle Förderung Rahmenbedingungen Ausstattung Profil der Lehrpersonen Organisation Verzahnung OGS Schule als Bewegungsraum Bewegter Unterricht Bewegungspausen Sport- und Spielveranstaltungen Gesundheitserziehung Soziales Lernen Gender Mainstreaming
3 Entstehung und Weiterentwicklung des Profils Ausgangslage Im Schuljahr 2010/2011 startete die Grundschule Weyer mit einem Sportkonzept, welches aufbauend die Bildung spezieller Sportklassen vorsah. Dabei wurde die Grundausbildung im Fach Sport im Gegensatz zum Spezialtraining, wie es in den Vereinen praktiziert wird, in den Vordergrund gestellt. Eine breite Grundbildung, die die allgemeine Motorik und sportliche Fähigkeiten betrifft, sollte eine sich daraus folgende individuelle Talentförderung für begabte und motivierte Kinder durch besondere Schwerpunktangebote innerhalb des Schulbetriebes gewährleisten. Eine frühzeitige Ritualisierung bestimmter sportlicher Fähigkeiten sollte motorischen Defiziten vorbeugen und über eine tägliche Sportstunde realisiert werden. Seit Implementierung des Profils erfolgte eine regelmäßige Evaluation und Weiterentwicklung, sodass im Schuljahr 2014/ 15 folgender IST Stand skizziert werden kann: An der GS Weyer gibt es derzeit 10 Klassen, wovon 6 Klassen als Sportklassen geführt werden. Regelklassen - 3 Stunden Sportunterricht nach Lehrplan - Schwimmen in JGS 3 - Sportklasse Inhalte des Erweiterten Sportunterrichts: - JGS 1: Schwimmen - JGS 2: Tennis, Leichtathletik - JGS 3: Handball, Fechten - JGS 4: Fechten, Rhönradturnen Erweiterter Sportunterricht: wöchentlich zwei Sportstunden mehr - Qualifizierten Sportunterricht durch Einsatz von Fachlehrer/innen, Fachkräften und (Jugend)Trainer/innen - Freistellung zu (über)regionalen Sportveranstaltungen - Abstimmung der Termine von Klassenarbeiten und Wettkämpfen - Dokumentation von Leistungen und Erfolgen im persönlichen Portfolio - Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen - Zusammenarbeit mit der Sportschule
4 Regelklassen und Sportklassen NRW - Friedrich Albert Lange Schule - Betreuung der Sportstunden durch Jugendtrainer der Vereine - Rhythmisierung des Unterrichts durch aktive Bewegungspausen - Teilnahme an Sportveranstaltungen - Zusammenarbeit mit sportmedizinischen Einrichtungen (Gesundheitsamt, AOK) - Sport/Ernährung als Unterrichtsthema - Sportangebot im OGS - Sportunterricht nach Lehrplan - Kids Aktiv - Vielseitigkeits- AG - Teilnahme an Grundschulwettkämpfen Evaluation Nachdem die erste Sportklasse alle Jahrgänge durchlaufen hatte, wurde im Schuljahr 2013/ 14 eine umfangreiche Evaluation des Profils in Kooperation mit der Unfallkasse NRW über IQESonline (Instrument für die Qualitätsentwicklung und Evaluation in Schulen) durchgeführt. Hier wurden zunächst alle Schülerinnen und Schüler und Eltern des vierten Jahrgangs befragt. Die Ergebnisse wurden in Steuergruppensitzungen und Lehrerkonferenzen ausgewertet und in der Schulpflegschaft vorgestellt. Zusammenfassung der Auswertung der Elternbefragung: Regelklasse Schulklima 40 % geben an, dass ihr Kind durch die Schule selbstbewusster geworden ist 80 % der SuS fühlen sich laut Eltern in der Schule wohl 80 % der SuS nehmen laut Eltern gerne am Sportunterricht teil (40% trifft zu/ 40% trifft meistens zu) Gründe für die Schulwahl (Mehrfachnennungen möglich) 1. Wohnortnähe (50% ) 2. Empfehlungen(30%) 3. Sonstiges (30%) Sportklasse Schulklima 85 % geben an, dass ihr Kind durch die Schule selbstbewusster geworden ist 100% fühlen sich laut Eltern in der Schule wohl(86% trifft zu /14% trifft eher zu) 100 % der SuS nehmen laut Eltern gerne am Sportunterricht teil (86% trifft zu/14 % trifft eher zu) Gründe für die Schulwahl (Mehrfachnennungen möglich) 1. Wohnortnähe (73%) 2. Sportkonzept (47%)
5 Auf die Schule aufmerksam geworden durch (Mehrfachnennungen möglich) 1. Sonstiges (40%) 2. Freunde/Bekannte (30%) 3. Tag der offenen Tür, Kindergarten (30%) Sportarten die dem Kind gefallen (Mehrfachnennungen möglich) 1. Eislaufen (70%) 2. Reiten (50%) Vereinszugehörigkeit 70 % der SuS haben eine Vereinszugehörigkeit Eingeladene Befragte: 60 (45) Rücklaufquote: 43,3 % Auf die Schule aufmerksam geworden durch (Mehrfachnennungen möglich) 1. Tag der offenen Tür (59%) 2. Sonstiges (47%) 3. Kindergarten (40%) Beliebte Schwerpunktsportarten im Unterricht (Mehrfachnennungen möglich) 1. Rhönrad (64%) 2. Schwimmen (50%) Beliebte AG s 1. Vielseitigkeit (58%) 2. Tanzen (42%) Sportarten die dem Kind gefallen (Mehrfachnennungen möglich) 1. Eislaufen (50%) 2. Skaten (36%) Vereinszugehörigkeit 90% der SuS haben eine Vereinszugehörigkeit Zusammenfassung der Auswertung der Befragung der SuS: Regelklasse Soziales Miteinander 58 % der SuS geben an, dass Streitigkeiten eher friedlich gelöst werden 30% der SuS geben an, dass der Umgang miteinander zum Teil nicht freundlich ist Selbsteinschätzung 80% der SuS geben an, ihre Leistung recht gut einschätzen zu können 80% sind stolz auf ihre sportlichen Leistungen 84% der SuS geben an, dass sie im Sportunterricht ihr Leistungsvermögen zeigen können Bewegungsfreude/Lernfreude/ Anstrengungsbereitschaft 85% der SuS machen im Sportunterricht gerne mit 15% geben an, dass sie sich im Sportklasse Soziales Miteinander 83% der SuS geben an, dass Streitigkeiten eher friedlich gelöst werden 21% der SuS geben an, dass der Umgang miteinander zum Teil nicht freundlich ist Selbsteinschätzung 100% der SuS geben an, ihre Leistung recht gut einschätzen zu können 92% sind stolz auf ihre sportlichen Leistungen 92% der SuS geben an, dass sie im Sportunterricht ihr Leistungsvermögen zeigen können Bewegungsfreude/Lernfreude/ Anstrengungsbereitschaft 100% der SuS machen im Sportunterricht gerne mit 21% geben an, dass sie sich im
6 Sportunterricht nicht gerne präsentieren/ihr Können zeigen Sportfragen 75% der Klasse fühlt sich wohl/meistens wohl im Sportunterricht 90% der SuS betreiben die in der Schule kennengelernten Sportarten auch außerhalb des Unterrichts 85% betreiben auch außerhalb des Unterrichts gerne Sport Sportarten Schwimmen und Leichtathletik sind die beliebtesten Sportarten Bei der Frage nach den beliebtesten AG s wird die Tanz AG benannt Die Sportarten Eislaufen (15), Reiten (11) und Wasserball (11) würden den SuS gefallen Sportunterricht nicht gerne präsentieren/ihr Können zeigen Sportfragen 92% der SuS macht die tägliche Sportstunde Spaß und fühlt sich wohl im Sportunterricht 62% der SuS betreiben die in der Schule kennengelernten Sportarten auch außerhalb des Unterrichts 83% betreiben auch außerhalb des Unterrichts gerne Sport Sportarten Rhönrad, Tennis und Schwimmen sind die beliebtesten Sportarten Bei der Frage nach den beliebtesten AG s wird die Tanz AG benannt Handball und Fechten sind weniger beliebt (21%; 25%) Die Sportarten Reiten (12) und Eislaufen (11) Skaten (9 ) und Wasserball (9) würden den SuS gefallen Eingeladene Befragte: 60 (45) Rücklaufquote: 75 % Additiv wurde mit dem Kollegium eine Ratingkonferenz durchgeführt. Die Ergebnisse stellen sich wie folgt dar: Das Sportkonzept trägt dazu bei, dass sich der Bekanntheitsgrad unserer Schule erhöht hat! Das Sportkonzept trägt dazu bei, dass unsere Schülerzahlen steigen. ja 0 nein ja 000 nein
7 Ich stehe hinter dem Sportkonzept (alte Version)! Die Gegebenheiten unserer Schule ermöglichen eine erfolgreiche Umsetzung des Sportkonzepts. ja nein ja nein Bewegung und gesunde Ernährung sind für die positive Entwicklung der Kinder von zentraler Bedeutung Für die Entwicklung des Sportkonzeptes ist es wichtig, außergewöhnliche Sportarten anzubieten. ja ja nein Eine Unterscheidung von Sport und Regelklassen ist sinnvoll! Die positiven Auswirkungen von regelmäßiger Bewegung und Sport sollten allen Kindern unserer Schule zu Gute kommen. ja nein ja nein Durch Sport wird das soziale Miteinander gestärkt! Nach Bewegung und Sport arbeiten die Kinder konzentrierter. ja nein ja nein
8 Ergebnisse des Meinungsbildes der Elternschaft der GS Weyer Im Oktober 2014 erstellten die Schulpflegschaftsvorsitzenden über eine offene Umfrage ein Meinungsbild in der gesamten Elternschaft. Es wurden alle Klassenpflegschaftsvorsitzenden und Ihre Stellvertreter angeschrieben. Das Ergebnis wurde der Steuergruppe und der Schulleitung wie folgt übermittelt: Die meisten Eltern (und die Kinder auch) sind sehr zufrieden und würden ihr Kind wieder in einer Sportklasse anmelden. Das breite Angebot ist toll. Die Möglichkeit, alles ausprobieren zu können, wird genossen. Überforderung hat keiner verspürt. Jeden Tag Bewegung tut gut. Jeden Tag Bewegung erspart (manchen) berufstätigen Eltern Nachmittagsfahrten zum Sportverein. Eine Anmeldung in einer Sportklasse, so wie es jetzt läuft, kann anderen uneingeschränkt empfohlen werden. Die Eltern formulierten darüber hinaus mehrere, überwiegend organisatorische Aspekte, die aus ihrer Sicht bei der Fortschreibung berücksichtigt werden sollen(siehe Kap. Realisierung). Die Ergebnisse und Auswertung der Fragebögen über IQES und der Ratingkonferenz sowie das Meinungsbild der Elternschaft haben die Fortschreibung und Ausdehnung des Sportkonzeptes initiiert. Chronologischer Ablauf Gespräch mit der unteren Schulaufsicht Der Vorschlag der Schulleitung, das Sportprofil aufbauend ab dem Schuljahr 2015/ 16 für alle Kinder anzubieten (als Grundalge für die weitere Schulentwicklung) und daraus folgend eine Umschreibung, Schärfung und Ausbau des bisherigen Konzeptes findet die Zustimmung der Schulrätin Frau Körber.
9 Lehrerkonferenz Das Kollegium der GS Weyer spricht sich einstimmig für die Fortschreibung des Sportkonzeptes und den Ausbau der Profilbildung, aufbauend mit den Klassen 1, ab dem Schuljahr 2015/ 16 aus. Gespräch mit dem Schulträger Schulamt Solingen Das Entwicklungsvorhaben, das Sportprofil aufbauend ab dem Schuljahr 2015/ 16 für alle Kinder anzubieten (als Grundlage für die weitere Schulentwicklung) und daraus folgend eine Umschreibung, Schärfung und Ausbau des bisherigen Konzeptes, findet Zustimmung von Herrn Depping und Herrn Zinsenheim als Vertreter des Schulträgers. Ein Rahmenkonzept soll möglichst bis Anfang Dezember verschriftet werden. Gespräch mit der Schulpflegschaftsvorsitzenden Die Schulpflegschaftsvorsitzende findet das Entwicklungsvorhaben positiv und richtig und unterstützt die Fortschreibung von Elternseite. Sitzung der Steuergruppe Festlegung der inhaltlichen und terminlichen Vorgehensweise. Schulpflegschaftssitzung Information der Eltern über das geplante Entwicklungsvorhaben. Ein Meinungsbild ergibt eine Zustimmung von 100%. Tag der offenen Tür Information der Besucher über das Entwicklungsvorhaben:
10 Schulkonferenz Beschluss vom Die Schulkonferenz der GGS Weyer beschließt, das Sportkonzept fortzuschreiben und das Sportprofil mit Beginn des Schuljahres 2015/ 16 aufbauend ab Klasse 1 allen Kindern zugänglich zu machen. Das verschriftete Rahmenkonzept mit organisatorischen und inhaltlichen Aussagen wird in einer Sitzung der Schulkonferenz Anfang Dezember vorgelegt und abgestimmt. Ausarbeitung des Konzeptes durch die schulische Steuergruppe. Abschlussberatung durch die Unfallkasse NRW, Herr Stammsen, Jurymitglied des Schulpreises Gute und gesunde Schule. Vorstellung, Beratung des vorliegenden Konzeptes in der Lehrerkonferenz am und , einstimmige Zustimmung des Kollegiums
11 Vorstellung und Beratung des vorliegenden Konzeptes in der Schulpflegschaftssitzung am , einstimmige Zustimmung der Eltern Schulkonferenz Einstimmiger Beschluss vom : Ab dem Schuljahr 2015/ 16 sollen aufbauend mit den zukünftigen Klassen 1 auf der Grundlage des vorliegenden Konzeptes alle Klassen der Grundschule Weyer als Sportklassen mit täglicher Sportstunde geführt werden. Gespräch mit dem Schulträger und der Schulaufsicht am Das vorliegende Konzept findet die Zustimmung von Herrn Zinsenheim (Vertreter des Schulträgers) und Frau Schulrätin Körber. Frau Körber sagt von Seiten der Schulaufsicht die additive Stunde zu. Das Konzept wird damit ab dem Schuljahr 2015/16 in der vorliegenden Form umgesetzt. Vorstellung und Information im Schullausschuss der Stadt Solingen am
12 verabschiedet. Grundgedanke Spielen und Sich-Bewegen sind elementare kindliche Bedürfnisse. Spiele und Sport sind zusätzlich positive Lebensäußerungen, die Gesundheit und Wohlbefinden fördern und die psychomotorische, emotionale und soziale Entwicklung positiv beeinflussen. Die Bewegungsarmut heutiger Grundschulkinder führt, wie vielfach nachgewiesen, nicht nur zu gravierenden gesundheitlichen Schäden, sondern auch zu Auffälligkeiten im Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten. Die These vom gesunden Geist, der in einem gesunden Körper wohnt, hat heute wohl mehr Bedeutung als jemals zuvor, denn es ist unbestritten, dass ausreichende Bewegungsreize auch erheblich zur Ausbildung kognitiver Strukturen beitragen. Daneben sind die im Grundschulalter erworbene Bewegungssicherheit, die koordinativen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie die notwendige Kooperationsfähigkeit sowohl die Grundlage für ein lebenslanges Sporttreiben, als auch für die Entwicklung zu einer sozialen und selbstbewussten Persönlichkeit. Bewegung hilft von früh an, die Umwelt zu erkunden und Erfahrungen zu machen. Das geht nur über eigene Aktivität und ist die Basis für späteres abstraktes Lernen und Denken. In modernen Grundschulen muss aus medizinischer Sicht daher genauso so viel Zeit und Fläche für Bewegung, Toben, Erkunden eingeplant werden wie für Rechnen, Lesen und Schreiben. Mit zwei Stunden Sportunterricht ist es nicht getan. (Prof. Heinen, Chef der Neuropädiatrie Uni München, in: Bartens, S.2) Kinder im Grundschulalter haben ein starkes Spiel- und Bewegungsbedürfnis. Häufig fällt es ihnen jedoch noch schwer, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren und kognitiven Anforderungen gerecht zu werden. (Vgl. Kottmann/ Küpper, S.19) Als bewegungsfreudige Schule verfolgen wir die Ziele: die SuS nicht nur in ihren intellektuellen Möglichkeiten zu fördern, sondern auch ihren leiblichen und emotionalen Bedürfnissen gerecht zu werden,
13 durch die Integration von Bewegung in den Unterricht das Lernen nachhaltiger zu gestalten, Bewegung in den Unterricht aller Fächer zu integrieren und dadurch die Unterrichtsqualität zu verbessern, Schulräume als Lebensräume bewegungsfreundlich zu gestalten, ein reichhaltiges Spektrum an außerunterrichtlichen Angeboten bereit zu stellen und die Schulkultur positiv zu entwickeln, den in der Stundentafel vorgesehenen Sportunterricht von drei Wochenstunden um zwei Wochenstunden zu erhöhen um damit eine tägliche Sportstunde zu ermöglichen. Warum tägliche Bewegung? Das Hauptziel der täglichen Bewegungsschulung liegt in deren Kontinuität. Durch die tägliche Sportsstunde sollen die SuS Sport und Bewegung als wohltuend, ausgleichend und entlastend erfahren, mit dem langfristigen Ziel, Bewegung zu einem selbstverständlichen Bestandteil eines gesunden, präventiven Lebensstils werden zu lassen. (Vgl. Thiele, Seyla, S.23) Wir möchten, dass zukünftig ALLE Kinder unserer Schule von den positiven Auswirkungen unseres regelmäßigen Bewegungs- und Sportangebotes profitieren: Bewegung und Sport fördern die Leistungsfähigkeit, den Lernerfolg, die Lernbereitschaft und das Lernklima. Bewegung und Sport rhythmisieren den Schultag und geben den Kindern einen gesunden Ausgleich. Bewegung und Sport befriedigen ein grundlegendes Bedürfnis der Kinder im Grundschulalter. Bewegung und Sport stärken das gemeinsame, soziale Miteinander und fördern Werte wie Teamfähigkeit, Fairness, Respekt, Kooperationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein.
14 Vielfältige und regelmäßige Bewegungs- und Sportangebote sind gerade in der heutigen, stark medial geprägten Welt von großer Bedeutung, denn viele Kinder sitzen zu viel und bewegen sich zu wenig. Mehr Sport gibt den Kindern Bewegungssicherheit und beugt Unfällen vor. Bewegung und Sport fördern die Gesundheit und das Wohlbefinden. Bewegung und Sport stärken das Selbstbewusstsein der Kinder und unterstützen die individuelle Persönlichkeitsentwicklung. Bewegung und Sport machen den Kindern Freude. Bei der Realisierung stellen wir eine breit angelegte, motorische Grundausbildung in den Vordergrund, die durch vielfältige, klassische aber auch besondere Bewegungsangebote gekennzeichnet ist. Darüber hinaus verfolgen wir den Aspekt eines kompensatorischen Sportansatzes mit individuellen Förderangeboten und gleichzeitig eine individuelle Talentförderung im Leistungssportbereich für besonders begabte SuS. Zudem soll das Sportprofil als Motor und wirkungsvoller Ausgangspunkt alle weiteren schulischen Entwicklungsprozesse in Bewegung setzen.
15 Bezug zum Bildungsauftrag Die Profilbildung der Grundschule Weyer mit dem Fokus auf eine bewegungsfreudige Schule findet im Bildungsauftrag des Schulgesetzes NRW ihre rechtliche Verankerung. Hier heißt es: Die Schülerinnen und Schüler sollen insbesondere lernen, Freude an der Bewegung und am gemeinsamen Sport zu entwickeln, sich gesund zu ernähren und gesund zu leben. (Schulgesetz 2 Abs. 6 Nr. 8) Zudem ist der Schulsport für viele Mädchen und Jungen der wichtigste Zugang für ihre gegenwärtige und zukünftige Bewegungs-, Spiel- und Sportwelt. Damit stellt sich dem Schulsport die Aufgabe, Impulse für einen bewegungsfreudigen Alltag zu geben und Freude an lebenslangem Sporttreiben anzubahnen ( ). (Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in NRW) Hierbei sollen die Schulen in gemeinsamer Verantwortung mit den Trägern der öffentlichen und der freien Jugendhilfe ( ) und mit anderen Partnern zusammenarbeiten, [sowie] die Verantwortung für die Belange von Kindern und Jugendlichen tragen ( ). (Schulgesetz 5 Abs. 2) Ferner ist der Schulsport nicht auf die rein körperliche Dimension beschränkt. ( ) Bewegung ist für eine ausgewogene körperliche Entwicklung und gesunde Lebensführung unverzichtbar. Im Schulsport erschließen sich beim Bewegen, Spielen und Sporttreiben in besonders konkreter Weise vielfältige, personale, materiale und soziale Erfahrungen. (Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in NRW) Der Sportunterricht trägt zudem im Rahmen eines fächerübergreifenden Unterrichts maßgeblich zur Entwicklungsförderung auch in anderen Lern- und Kompetenzbereichen bei. Über den obligatorischen Sportunterricht hinaus sind Bewegung, Spiel und Sport in vielfältigen weiteren Bereichen integrale Bestandteile von Unterricht und Schulleben. Unter der Leitidee der bewegungsfreudigen Schule wird auch dort Bewegung in die Lernprozesse integriert, wo primär Sachzusammenhänge anderer Fächer erschlossen werden sollen. (Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in NRW) Der Ganzheitlichkeit des Vorhabens hinsichtlich der Profilbildung trägt die Grundschule insbesondere Rechnung, indem sie Bewegung, Emotion und Kognition im Rahmen des Lernprozesses verbindet. Hierzu heißt es im Lehrplan Sport: Ein Lernen mit Kopf, Herz und
16 Hand bewirkt nachhaltigere Erfahrungen, führt zu greifbaren Ergebnissen und wird in besonderer Weise den kindlichen Bedürfnissen gerecht. (Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in NRW). Im Doppelauftrag des Sportunterrichts findet diese fachdidaktische Position in folgender Weise Berücksichtigung: Entwicklungsförderung durch Bewegung, Spiel und Sport und Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur. (Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in NRW und Rahmenvorgaben für den Schulsport in NRW). Insbesondere zu folgenden, gegenwärtig bedeutsamen überfachlichen Erziehungsaufgaben kann der Schulsport einen besonderen Beitrag leisten: Gesundheitsförderung, Sicherheitserziehung, Verkehrserziehung, reflexive Koedukation, gemeinsamer Unterricht, interkulturelle Erziehung, Umwelterziehung, politische Bildung, ästhetische Erziehung und Medienerziehung. (Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in NRW) Die Rahmenvorgaben für den Schulsport in NRW eröffnen den Schulen Möglichkeiten einer standortbezogenen Realisierung, die die spezifischen Anforderungen, Möglichkeiten und Schwerpunkte der Schule und ihrer Partner einbindet und ( ) einen offenen Rahmen für die einzelschulische Ausgestaltung bewegungs- und sportbezogener Profile bietet. ( ) Über die Entwicklung eines individuellen Schulsportprofiles soll eine Vernetzung im bewegungs- und sportbezogenen Teil mit der kommunalen Bildungslandschaft vor Ort gelingen und vielfältige Kooperationen mit außerschulischen Partnern systematisiert werden. (Rahmenvorgaben für den Schulsport) In Anlehnung an die Rahmenvorgaben für den Schulsport in NRW ist unser Anspruch, über mehr Bewegung für alle das Schulleben gesundheitsförderlicher zu gestalten und neben dem Sportunterricht das Spektrum von Bewegungsmöglichkeiten im außerunterrichtlichen Schulsport zu nutzen, mit dem Ziel, für alle Schülerinnen und Schüler möglichst regelmäßige tägliche Bewegungs-, Spiel und Sportangebote sicherzustellen.
17 3. Realisierung Schulsport tägliche Sportstunde Individuelle Förderung Sportunterricht außerunterrichtlicher Schulsport Die tägliche Sportstunde an der GGS Weyer soll durch den Sportunterricht und den außerunterrichtlichen Sport in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern realisiert werden. Sportunterricht Der Sportunterricht orientiert sich am aktuellen Lehrplan Sport, den Kompetenzerwartungen, dem schulinternen Curriculum mit Schwerpunktsportarten sowie den Rahmenvorgaben für den Schulsport in NRW. Die SuS erhalten zwei zusätzliche Sportstunden pro Woche in der Stundentafel; dies bedeutet einen erweiterten Sportunterricht von insgesamt fünf Stunden pro Woche. Der Sportunterricht wird ausschließlich von ausgebildeten Sportlehrer/innen erteilt oder von Lehrkräften, die im Besitz eines C1-Übungsleiterscheines sind. Leistungen und Erfolge werden in einem persönlichen Portfolio der SuS dokumentiert, das von den Sportlehrer/innen geführt wird.
18 Schwerpunktsportarten des erweiterten Sportunterrichtes: Klasse Schwerpunktsportarten Kooperationspartner Klasse 1 Schwimmen Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 Badminton Handball Fechten Volleyball Rhönrad Tennis STC Blau Weiß Bergischer Handball Club (BHC) NRW-Sportschule Friedrich Albert Lange Schule TSG Solingen Volleys Außerunterrichtlicher Schulsport Neben den fünf Stunden Sportunterricht pro Woche trägt der außerunterrichtliche Sport zur Realisierung der täglichen Sportstunde bei, zumal der Sportunterricht und der außerunterrichtliche Schulsport laut Rahmenbedingungen NRW gemeinsam den Aufgabenbereich Schulsport abbilden. Schulische Angebote Schulische Arbeitsgemeinschaften (abhängig von der Personalsituation der Schule): Tennis AG Tanz AG Mädchenfußball AG Leichtathletik AG Golf AG (in Vorbereitung: Fortbildung einer Kollegin zur Golftrainerin) Eislauf AG (in Planung) Yoga (externe Kooperationspartnerin) Weitere schulische Angebote: An der Grundschule Weyer finden jedes Jahr die Bundesjugendspiele, gekoppelt mit einem alternativen Spielfest statt.
19 Die SuS der Klassen 2 bis 4 haben jedes Jahr die Möglichkeit, das Deutsche Jugendsportabzeichen zu erwerben. Alle zwei Jahre findet ein Schulfest mit Themen rund um den Sport statt. Jede Klasse besucht im Winter die Eislaufanlage im Ittertal. Einmal in der Grundschulzeit findet ein großes Zirkusprojekt statt. Klassenfahrten und Wandertage werden so gestaltet, dass alle SuS während des Aufenthaltes die Möglichkeit haben, ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachzukommen. Zu den sportbetonten Ausflügen zählt unter anderem die Teilnahme am Bayer Aktionstag in Wuppertal. Geplant ist die Durchführung von Klassenfahrten mit sportlichem Schwerpunkt. Angebote mit Kooperationspartnern Vielseitigkeits-AG NRW-Sportschule Friedrich Albert Lange Schule Gruppe 1 für Schuljahr Gruppe 2 für Schuljahr Handball-AG Bergischer Handball Club Schuljahr Kid s Aktiv Projekt Solinger Jugend bewegt Klasse In Planung: Judo Polizeisportvereinigung PSVg Jahn Kontakt erfolgt Baseball Solingen Alligators Kontakt erfolgt Faustball Ohligser TV Kontakt geplant Wettbewerbe In Solingen finden jährlich Schulsportwettkämpfe der Grundschulen statt. Eine Schulmannschaft wird im Vorfeld auf den Wettkampf vorbereitet. Die Lehrerkonferenz der Grundschule Weyer entscheidet am Ende eines Schuljahres, an welchen der folgenden Wettkämpfe eine Schulmannschaft im kommenden Schuljahr teilnimmt:
20 Jungen-Fußball Solinger Klingenlauf Mädchen-Fußball Tennis ( in Düsseldorf) Handball Faustball (in Planung) Schwimmen Baseball (in Planung) Leichtathletik Individuelle Förderung Um den individuellen motorischen Entwicklungsstand der SuS zu ermitteln, findet bereits vor der Einschulung im Mai eine sportmotorische Testung (FoSS Test) statt, um die SuS mit Schulbeginn möglichst passgenau, entsprechend ihrer Begabungen/Bedürfnissen zu fördern. Neben den zusätzlichen Sportangeboten gibt es einen Sportförderkurs für Kinder mit Bewegungsunsicherheiten und es ist ein Angebot für besonders begabte und talentierte SuS in Kooperation mit dem SSB Solingen geplant. Die sportmotorische Testung wird dann zu Beginn des 2. Schuljahrs, im Rahmen des Projektes Solinger Jugend bewegt, wiederholt und auf Basis der erneuten Diagnostik werden die individuellen Angebote an die SuS entsprechend angepasst. "Sport-Check" Diagnose über FoSS Test vor der Einschulung & in Klasse 2 Individuelle Förderung Kompensatorischer Sport Kids aktiv Sportförderunterricht Breitensportangebot AG - Angebot Talentförderung Sportschule NRW Talentfördergruppe
21 Erteilt durch Sportlehrer/innen Planung Rahmenbedingungen Ausstattung Profil der Lehrpersonen Organisation Ausstattung Unsere Schule verfügt über eine geräumige Sporthalle mit Sprossenwand, Tauen, Ringen und Klettergerüsten sowie ein großes Angebot an Sport- und Kleingeräten (u.a. mehrere Tenniskleinfeldanlagen, Fechtausrüstung, Rhönräder, etc.). Das Besondere ist die zusätzliche Judohalle, die mit Judomatten ausgelegt ist und über eine großflächige Spiegelwand verfügt. Auch die notwendigen Hygieneeinrichtungen sind vorhanden. Durch die beiden Hallen, in denen Sportunterricht parallel erteilt werden kann, hat die Grundschule im Rahmen des Stundenplanes von der ersten bis zur sechsten Unterrichtsstunde eine Kapazität von 60 Hallenstunden wöchentlich zur Verfügung. Bei einer im Schulentwicklungsplan langfristig angedachten Dreizügigkeit ist damit die tägliche Sportstunde im Rahmen der Hallenkapazitäten realisierbar. Hinzu kommen die Hallenzeiten am Nachmittag bis 16:00 Uhr und die Kapazitäten, die durch den Schwimm- und Eislaufunterricht sowie den Sport auf den Freiluftsportstätten entstehen. Der Schulhof verfügt über eine großzügige Fläche und liegt in einem verkehrsberuhigten, abgeschlossenen Raum, der vielfältige Bewegungsanreize bietet. Das großzügige, hügelige Wiesengelände motiviert ebenso zur Bewegung wie die zahlreichen Spielgeräte. Die direkte Schulumgebung bietet weitere Gelegenheiten zur Bewegung. Fußläufig zu erreichen sind eine Sportanlage (Bavert) mit Fußballplatz, Beachvolleyballfeld, Weitsprunggrube und Basketballfeld sowie eine weiterführende Schule mit Leichtathletikplatz. Die Tennisplätze eines Sportvereins (WMTV) werden bereits von der Grundschule Weyer genutzt, ebenso die
22 Sportanlagen der Jahnkampfbahn. Das nahegelegene Lochbachtal eignet sich für Ausdauer- und Geländeläufe und im Ittertal können die Eislaufanlage und das Freibad genutzt werden. Profil der Lehrpersonen Ein großer Anteil des Kollegiums (8) besitzt die Fakultas Sport oder den C1- Übungsleiterschein und eine Zusatzqualifikation (4). Darüber hinaus arbeitet die Schule mit den Jugendkoordinatoren und Trainern verschiedener Vereine zusammen. So wird die hohe Qualität der Sportstunden gewährleistet. Zahlreiche Institutionen kooperieren mit unserer Schule, sodass unsere Angebote multiprofessionell geprägt sind. Wir arbeiten u.a. mit Ärzten, Ernährungsberatern, Sportwissenschaftlern, Psychologen, und Künstlern zusammen. Die AOK bietet über die Patenärztin unter dem Motto Gesund macht Schule unter anderem Inhalte zum gesunden Frühstück und eine Rückenschule an. Der Verein Feel Harmonie e.v., die Unfallkasse NRW und das DRK arbeiten ebenfalls mit der GS Weyer zusammen. Organisation Um die fünf Sportstunden zu ermöglichen, werden wöchentlich zwei zusätzliche Sportstunden benötigt. Eine der beiden Stunden wird wie bislang in den Sportklassen praktiziert aus dem wöchentlichen Kontingent der musisch/künstlerischen Fächer genommen. Ausgleichend wird der musisch/künstlerische Bereich daher durch die Teilnahme am JeKits Projekt in Kooperation mit der Musikschule Solingen sowie eine geplante Kooperation mit dem nahe gelegenen Humboldt- Gymnasium und dem Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs (LVR) erweitert.
23 Im Schuljahr finden folgende musisch/künstlerischen Aktivitäten statt: zwei Laternenprojekttage zu St. Martin jährlicher Besuch des Solinger Theaters für das Weihnachtsstück ein Leseprojekttag, an dem die SuS sich musisch/künstlerisch mit Kinderliteratur beschäftigen. Bewerbung um die Teilnahme am Projekt JeKits in Kooperation mit der Musikschule Solingen Bereich Instrumente Bewerbung im Programm "Kultur und Schule" zur Gestaltung eines Schulgartens in Kooperation mit einer Künstlerin Projektwoche Kunst in Kooperation mit dem Humboldt Gymnasium und dem LVR (in Planung- Kontakt hergestellt) So erhalten die SuS auf das gesamte Schuljahr gerechnet den laut Stundentafel vorgesehenen Kunst- und Musikunterricht. Die andere Stunde soll additiv zum Stundenkontingent erteilt werden. Gesamtunterrichtszeit in Wochenstunden Schuleingangsphase 1.Jahr Jahr Klasse Klasse Deutsch, Mathematik Sachunterricht, Förderunterricht Kunst, Musik 3-4 (3) 4 (3) 4 (3) Englisch (beginnend mit dem 2. Halbjahr des 1. Jahres) Religionslehre Sport additiv Bei einer aktuellen Zweieinhalbzügigkeit bedeutet das für die kommenden Schuljahre: 2015/ (2) 2016/ (3) 2017/ /
24 Schule als Bewegungsraum Vernetzung mit OGS Bewegter Unterricht Bewegungspausen Gesundheitsförderung Verzahnung im Schulprogramm Wir verstehen Schule als Bewegungsraum, der ein bewegungsbezogenes Lernen und Leben auch über den Sportunterricht hinaus ermöglicht. Die Grundschule Weyer verwirklicht in allen schulischen Bereichen eine Bewegungskultur, die den Bedürfnissen unserer Kinder gerecht wird. Da Bewegungsförderung in einem umfassenden Sinne nicht allein im Sportfachunterricht zu erreichen ist, müssen Bewegungs- und Aktivitätsanreize durchgängiges Prinzip des pädagogischen Handels und des Schullebens sein. Bewegter Unterricht Da im Unterricht alle SUS erreicht werden, stellt die bewegungsfreudige Unterrichtsgestaltung aller Fächer einen grundlegenden Ansatz für eine bewegungsfreudige Schule dar. Die Verbindung von Lernen und Bewegung nutzen wir zur unmittelbaren Förderung und Unterstützung von Lernvorgängen. Bewegtes Lernen wird verwirklicht u.a. durch eine kindgerechte Rhythmisierung des Anfangsunterrichts. Insbesondere in den ersten Schulwochen kann der Unterricht nicht in ein 45-Minuten-Raster gebunden werden. Wir entsprechen dem Bewegungsdrang der SuS, indem wir uns nach ihren Bedürfnissen richten und Bewegungspausen flexibel ihren Bedürfnissen anpassen. Durch Bewegungslieder und -spiele sowie durch häufigere und
25 längere Pausen auf dem Schulhof erleichtern wir den SuS den Eintritt in ihre Schulzeit und schaffen Raum für Bewegung. Dies spiegelt sich auch in der weiteren Schulzeit durchgängig im themen- und methodenbezogene Bewegen im Unterricht wider: Zum themenbezogenen Bewegen im Unterricht gehören beispielsweise das Kneten und Nachlaufen von Buchstaben, Schleichdiktate, jede Form des Theater- bzw. Rollenspiels, Gedicht-, Lied- und Gruppenarbeitsvorträge, in Mathematik das Messen unterschiedlichster Gegenstände, u.v.m.. Selbstverständlich gehört hierzu auch das Fahrradtraining, das wir teilweise auf dem Schulhof, auf dem Verkehrsübungsplatz und in Kooperation mit der Polizei auf der Straße durchführen. Abgeschlossen wird das Fahrradtraining in der Regel durch eine Fahrradtour. Methodisch wird Bewegung an unserer Schule beispielsweise durch wechselnde Sozialformen, kooperative Lernformen, offene Unterrichtsformen wie Werkstatt- und Stationenlernen, Freiarbeit, Wochenplanarbeit und Projekttage/-wochen gefördert. Neben den längeren Bewegungspausen auf dem Schulhof wird unser Unterricht selbst auch durch Bewegungspausen aufgelockert, wenn die Konzentration der Kinder nachlässt, bei Ermüdungserscheinungen, zur Rhythmisierung, zur Aktivierung und zum Stressabbau. Diese Bewegungspausen im Unterricht werden von den Lehrern situationsabhängig und regelmäßig eingesetzt. Weiterhin gehören zu diesem Bereich Übungen zur Entspannung und Konzentration, beispielsweise aus der Kinesiologie, Stilleübungen, Phantasiereisen und Massagen. Darüber hinaus ist eine bewusst bewegungsorientierte Einrichtung des Klassenraums in Planung. Dazu gehören die ergonomische Ausstattung der Arbeitsplätze mit höhenverstellbaren Tischen und Stühlen, Alternativen zum Sitzen auf Stühlen und an Tischen, beispielsweise durch Sitzbälle und Stehpulte, die Einrichtung von Ruhe- und Entspannungsbereichen in den Klassen sowie eine bewegungsfreundliche Raumaufteilung und gestaltung. (Vgl. Kottmann/ Küpper)
26 Bewegungspausen Pausen rhythmisieren den Schulalltag und sichern einen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung sowie zwischen Lernen und aktiver Erholung. Deshalb sind die Hofpausen als aktive Spiel- und Bewegungspausen konzipiert. Die erste Pause dauert 15 Minuten. Dazu kommt die Zeit für ein gemeinsames Frühstück im Klassenraum. Die zweite Pause ist zehn Minuten lang. Darüber hinaus besteht immer die Möglichkeit, die Pausen flexibel an die Bedürfnisse der eigenen Lerngruppe anzupassen (s.o.). Zudem finden zwischen allen Unterrichtsstunden 5-Minuten-Pausen statt, die zu einer kurzen Toiletten- und Flitzepause (die Kinder flitzen einige Runden über den Schulhof) genutzt werden. Weiterhin ist es möglich, Pausen gelegentlich zu verlängern, z.b. wenn besondere unterrichtliche Anforderungen an die Konzentration gestellt wurden und Bewegungsbedürfnisse erkennbar werden. (Vgl. Kottmann/ Küpper) Auf unserem Schulhof wird Bewegung durch Sport- und Spielgeräte angeregt. Dazu gehören der Fußballplatz mit Toren, die Burg als Klettergerät, eine Kletterwand auf der Wiese, ein Klettergerüst mit Kletterwand, horizontalen und vertikalen Stangen sowie einer Leiter, mehrere Wackelbrücken, die Pilze, Tischtennisplatten, Hüpfekästchen und weitere aufgemalte Spiele. Außerdem gibt es in jeder Klasse eine Kiste mit Pausenspielzeug, dazu gehören u.a. Seilchen, Softbälle, Pedalos, Stelzen, Pferdegeschirre, Darüber hinaus findet in den Wintermonaten freitags in der ersten Pause eine Pausendisco für die Dritt- und Viertklässler statt. Vernetzung mit OGS Im Rahmen der Vernetzung von Schule und OGS wird das Sportprofil der GS Weyer selbstverständlich auch im Offenen Ganztag im Nachmittagsbereich weitergeführt. Hier erhalten die Kinder regelmäßig vielfältige Bewegungs-, Spiel und Sportangebote. In der OGS werden von den Sportlerher/innen immer auch AG s mit wechselnden sportlichen Schwerpunkten angeboten, z.b. z. B. Tanzen, Akrobatik, Parcours, Slaglining, Fußball und Tennis. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Spieleausleihe mit großem Fuhrpark (Kettcars,
27 Roller, Waveboards, ) sowie Fußballtore, Slagline, usw. zur aktiven Freizeitgestaltung zu nutzen. In den Räumen der OGS wird Bewegung durch Entspannungs- und Spielbereiche auf Hochebenen und eine bewegungsfreundliche Einrichtung angeregt. Gesundheitsförderung Unser Sportkonzept leistet einen bedeutenden Beitrag zu einer umfassenden Gesundheitsförderung unserer SuS. Bewegung, gesunde Lebensführung und gesunde Ernährung sowie Entspannung sind miteinander verbunden und finden sich in unserem Schulprogramm wieder. Insbesondere im Sachunterricht wird zu diesem Aspekt durchgängig in allen vier Schuljahren gearbeitet. Hier wären beispielhaft die Punkte gesunde Ernährung und der Aufbau eines bewegungs- und haltungsbewussten Verhaltens, beispielsweise das Erlernen einer günstigen Sitzhaltung und die Anleitung zu aktiv-dynamischem Sitzen zu nennen. Folgende Projekte sind an unserer Schule installiert: Die zweiten Schuljahre führen eine Koch-Werkstatt durch. Im dritten Schuljahr machen die SuS den Ernährungsführerschein. Jeden Tag erhalten die SuS frisches Bio-Obst oder Gemüse aus dem Schulobstprogramm. Vor der ersten großen Pause frühstücken die Kinder gemeinsam im Klassenraum. Vor den Osterferien führen viele Klassen ein gemütliches Osterfrühstück durch. Regelmäßige, jährliche Teilnahme an dem Projekt "Grüne Meilen" Elternhaltestelle ausgezeichnet mit dem Solinger Schulpreis Teilnahme an dem Projekt Gesunde Schule der AOK. Im Rahmen dieses Projektes sind beispielsweise thematische Elternabende zu verschiedenen Themen geplant. In Kooperation mit dem zahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes findet einmal pro Jahr in jeder Klasse eine Unterrichtsstunde zum Thema Gesunde Zähne/Zahnpflege statt.
28 Einmal jährlich erfolgt eine zahnärztliche Untersuchung durch den zahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes. In Planung sind die Durchführung von Hör- und Sehtests bei allen SUS. Der Schulträger unterstützt unser Konzept durch die Bewilligung eines Klassensatzes höhenverstellbarer Möbel. Diese ermöglichen uns die Anpassung der Möbel an die Konstitution/ Körpergröße der SuS. Perspektivisch sollen alle Klassen damit ausgestattet werden. Um das Gewicht der Schultornister zu reduzieren, stehen den Kindern in allen Klassen Fächer zur Verfügung, in denen sie Schulmaterialien aufbewahren können. Es soll ein Ruheraum für Kinder eingerichtet werden, der den Kindern eine Rückzugsund Entspannungsmöglichkeit bietet. (Stille Pause) Verzahnung Seit dem Jahr 2010 ist unsere Schule mit dem Gütesiegel "Bewegungsfreudige Schule" ausgezeichnet. Daher finden sich an vielen Stellen Verzahnungen und Verknüpfungen zu anderen Schulprogrammbausteinen und Konzepten, wie z.b. dem Sozialen Lernen und dem Gender-Mainstreaming.
29 Literatur Bartens, Werner: Kinder und Bewegung: Fit und schnell im Kopf, in: Süddeutsche Zeitung 09/ 2014 Bös, Klaus: Bündnis gesunde Kinder: Was wir über Lernen und Bewegung wissen, Stuttgart 2001 Dobbelstein, Peter/ Gasse, Michael: Lernen in Bewegung bringen, in: IQESonline.net Grundschule Richtlinien und Lehrpläne Kottmann, Lutz/ Küpper, Doris: Bewegungsfreudige Schule, Schulentwicklung bewegt gestalten, Unfallkasse NRW, Barmer, Bertelsmann Stiftung 2008 Landesinstitut für Schule in Soest: Lernen braucht Bewegung: Move your body stretch your Mind, Stuttgart 2001 Ministerium für Schule und Weiterbildung: Rahmenvorgaben für den Schulsport in NRW, Düsseldorf 06/ 2014 Reinink Dr., Gerwin-Lutz: Bewegung, Spiel und Sport an jedem Tag, in: Schule NRW 06/ 2013 Reinink Dr., Gerwin-Lutz/ Kohtz, Johannes: Mit Gesundheit gute Schule machen, in: Schule NRW 09/ 2010 Schulgesetz für das Land NRW Thiele/ Seyda (Hrsg): Tägliche Sportstunde: Modelle Umsetzungen Ergebnisse Aachen 2011 Wichmann, Maren: Käfighaltung war gestern ganztägig mehr Bewegungsfreiheit, in: Schulverwaltung 04/ 2014
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