HYDROGRAFISCHES JAHRBUCH VON ÖSTERREICH BAND HYDROGRAFISCHER DIENST IN ÖSTERREICH

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "HYDROGRAFISCHES JAHRBUCH VON ÖSTERREICH BAND HYDROGRAFISCHER DIENST IN ÖSTERREICH"

Transkript

1 HYDROGRAFISCHES JAHRBUCH VON ÖSTERREICH BAND HYDROGRAFISCHER DIENST IN ÖSTERREICH

2 IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT Stubenring 1, 1010 Wien Text und Redaktion: BMLFUW Abteilung IV/4 Wasserhaushalt (HZB) Bildnachweis: Titelbild Egon Marent HD Vorarlberg, Messstelle: Nenzing Bl Bild 1: Christian Weinberger, Bild 2: Reinhold Godina BMLFUW, Bild 3: Petra Lalk BMLFUW, Bild 4: Jutta Eybl BMLFUW Alle Rechte vorbehalten. Wien, Dezember 2015 Gedruckt nach der Richtlinie "Druckerzeugnisse" des Österreichischen Umweltzeichens, Druckerei AV+Astoria, UW-Nr. 734

3 VORWORT ÖSTERREICHS WASSER IN ZAHLEN MIT DER 121. AUSGABE DES HYDROGRAFISCHEN JAHRBUCHS VON ÖSTERREICH WURDE DIE FORM DIESER PUBLIKATION GRUNDLEGEND GEÄNDERT. Viele sehen im Wegfall des gedruckten, umfangreichen Datenteils die Gefahr, dass nur elektronisch vorhandene hydrografische Information verloren gehen kann. Aber auch Papier muss sorgsam gelagert werden, um lange Zeit haltbar zu sein. Ähnlich ist es auch mit der Pflege digitaler Datenbestände, auf die wir uns in Zukunft konzentrieren müssen. Die Ergebnisse der Beobachtungen der quantitativen Hydrografie wurden 120 Jahre im hydrografischen Jahrbuch von Österreich zusammengefasst und als Buch veröffentlicht. Mit dem Internet hat sich sehr viel verändert. Es gibt neue Möglichkeiten hydrografische Daten verfügbar zu machen, aber auch die Bedürfnisse jener Menschen, die hydrografische Daten für die tägliche Arbeit verwenden, haben sich geändert. Die Hydrografie Österreichs hat darauf bereits vor 10 Jahren reagiert und neben dem Hydrografischen Jahrbuch die Internetplattform ehyd für den Zugriff auf Messzeitreihen entwickelt. Mit der 121. Ausgabe des Hydrografischen Jahrbuchs von Österreich bleibt die Abteilung IV/4 - Wasserhaushalt der Tradition einer jährlichen Publikation - die einen Überblick über den Wasserhaushalt im jeweiligen Kalenderjahr bietet - treu, allerdings ohne den umfangreichen Datenteil der bisherigen Form des Jahrbuchs. Wir haben den Schwerpunkt der vorliegenden Jahreszusammenfassung auf die Interpretation der Messwerte gelegt und versucht, die Wasserbilanz mit zahlreichen Abbildungen zu beschreiben. Ergänzt wird der Überblick über das Berichtsjahr mit Informationen zu hydrografischen Besonderheiten im Jahr 2013 war es ein extremes Hochwasser an der Donau und ihren Zubringern. Die Auswertungen des bisherigen Jahrbuchs wird es nach wie vor geben, jedoch in einer anderen Form. Wer an Auswertungen, wie sie in bisherigen Jahrbüchern enthalten waren, interessiert ist, findet diese auf den Internetseiten des BMLFUW. Ausgewählte Datenreihen der gewässerkundlichen Messeinrichtungen können über die Web-GIS Anwendung ehyd gewählt und heruntergeladen werden. Wien, Dezember 2015 Abteilung IV/4 Wasserhaushalt (HZB)

4 INHALT INHALTSVERZEICHNIS ÖSTERREICHS WASSER IN ZAHLEN... 3 INHALTSVERZEICHNIS... 4 KURZFASSUNG... 5 HYDROLOGISCHE BESONDERHEITEN... 7 NIEDERSCHLAG UND LUFTTEMPERATUR GLETSCHER ABFLUSS WASSERTEMPERATUR SCHWEBSTOFF QUELLEN GRUNDWASSER GRUNDWASSERTEMPERATUR

5 HYDROGRAFISCHES JAHRBUCH VON ÖSTERREICH 2013 KURZFASSUNG IN FAST ALLEN FLUSSGEBIETEN LAGEN DIE JAHRESMITTELTEMPERATUR, DIE MITTLERE JAHRESNIEDERSCHLAGSSUMME UND DAMIT AUCH DER MITTELWERT BEIDER PARAMETER FÜR ÖSTERREICH ETWAS ÜBER DEM NORMALWERT. Die einzelnen Monate hingegen zeigten auffallend große Abweichungen vom jeweiligen Vergleichswert. So wiesen im Jahresverlauf die Monatsniederschlagssummen im Jänner (190 %), Mai (165 %), Februar (161 %) und November (150 %) bemerkenswert große positive Niederschlagsabweichungen auf, wobei im Mai sogar die im Vergleichszeitraum größte mittlere Monatsniederschlagssumme übertroffen wurde. Im Gegensatz dazu erreichten die Juliniederschlagssummen nur 34 % der Normalwerte, ein kleinerer Wert der mittleren Juliniederschlagssumme wurde im Vergleichszeitraum noch nie beobachtet. Da die Monatsmitteltemperatur im Juli nahe dem bisher größten Monatsmittel des Vergleichszeitraums lag und daher die Verdunstung große Werte annahm, kann der Juli als sehr trocken eingestuft werden. Die Massenbilanz der österreichischen Gletscher war im hydrologischen Jahr 2012/2013 an 10 von 11 untersuchten Gletschern negativ. 90 % der beobachteten Längenänderungen waren negativ, 2 % positiv. Die Abflussverhältnisse 2013 waren in allen großen Flussgebieten überdurchschnittlich und betrugen - bezogen auf das gesamte Bundesgebiet % des langjährigen Mittelwertes der Vergleichsreihe. Das Rheingebiet, der Tiroler Inn und der Oberlauf der Enns wiesen mit 106 bis 109 % einen geringeren Überschuss auf. Deutlich überdurchschnittliche Abflussverhältnisse waren mit 123 % an der unteren Salzach (Oberndorf) und an der Gurk (Gumisch), am Kamp mit 137 % und an der Raab mit sogar 164 % zu verzeichnen. DAS JAHR 2013 WAR GEKENNZEICHNET VON HYDROLOGISCHEN EXTREMEN. Auf ein markantes Hochwasserereignis im Juni folgte eine ausgeprägte Trockenheit im Juli und Anfang August. Diese Periode war aber auch durchsetzt mit lokal auftretenden Unwettern. Verteilt über das Jahr gab es von Anfang Jänner bis Ende November eine Reihe von Hochwassern. Bereits Anfang Jänner trat ein ungewöhnlich frühes Hochwasserereignis auf, das in manchen Gebieten sogar das Jahresmaximum darstellt. Überdurchschnittliche Niederschläge, warme Temperaturen und damit Schneeschmelze führten Anfang und Ende Februar zu Hochwasserspitzen. In der ersten Märzhälfte gab es im Osten und Südosten Überflutungen auf stark aufgefeuchteten Böden, weil das Wasser teilweise nicht in die darunter noch gefrorenen Bodenschichten eindringen konnte. Der Sommer war ab Mai durch eine Reihe von Unwettern mit Starkregen, Hagel, Sturm und lokal größeren Abflussspitzen gekennzeichnet. Beim größten Hochwasser des Jahres 2013 vom 30. Mai bis 6. Juni war, ähnlich wie 2002, der gesamte Norden Österreichs, besonders aber der Bereich vom Tiroler Unterland bis nach Niederösterreich betroffen. Die Hochwasserscheitelabflüsse lagen vielfach im Bereich HQ 100 bzw. auch darüber und bilden in den meisten Gewässereinzugsgebieten im Norden Österreichs die Jahreshöchstwerte des Abflusses. Nach einer ausgeprägten Trockenheit im Juli und August kam es Mitte September sowie im Oktober und November wiederum zu Hochwasserereignissen. Die Hochwasserabflüsse Ende November waren vor allem im Süden und Südosten Österreichs auch die Jahresmaxima. Lediglich der Dezember 2013 war ereignisfrei. BEI DEN ABWEICHUNGEN DER SCHWEBSTOFFFRACHTEN 2013 ZUM MITTELWERT DER VERGLEICHSREIHE WIRD 2013 ÖSTERREICHWEIT EIN NORD-SÜD GEFÄLLE BEOBACH- TET. Die vom Hochwasser im Juni 2013 betroffenen Regionen im Norden Österreichs wiesen stark überdurchschnittliche Jahresfrachten (200 % bis über 400 %) auf. In den alpinen Regionen nördlich des Alpenhauptkamms war die Jahresfracht 2013 an den meisten Messstellen eher durchschnittlich bis leicht unter

6 durchschnittlich. Deutlich unterdurchschnittliche Jahresfrachten (6 bis 62 %) traten an Messstellen in vergletscherten Einzugsgebieten sowie an der Drau und Mur auf. Neue Extremwerte, die die absolut höchsten Werte seit Beobachtungsbeginn in Österreich darstellen, wurden bei den Schwebstoffkonzentrationen, -transportraten und -frachten erreicht. Die höchste bisher beobachtete Schwebstoffkonzentration von 216 g/l am 26. Juli 2013 in Lienz-Falkensteinsteg/Drau wurde durch Unwetter mit Murenabgängen verursacht. Das Hochwasser vom 30. Mai bis 6. Juni 2013 führte bei knapp 50 % der Schwebstoffmessstellen zu den Jahresmaxima der Transportraten, die bei ca. 20 % der Messstellen neue absolute Maxima waren. In Schärding/Inn wurde am 2. Juni eine maximale Transportrate von mehr als kg/s, das ist mehr als das Sechsfache bisher aufgetretener Transportraten, erreicht. Die maximalen Jahresfrachten betrugen mit 11,3 Mio. t in Hainburg (Straßenbrücke)/Donau und mit ca. 10,8 Mio. t in Schärding/Inn ca. doppelt so viel wie die bisher aufgetretenen Werte. BETREFFEND GRUNDWASSER WAR 2013 IN DEN MEISTEN GEBIETEN EIN ÜBERDURCH- SCHNITTLICHES JAHR. Immer wieder wurden besonders in Tirol und Kärnten Werte im Bereich des jahreszeitlichen Maximums gemessen. Ein feuchtes Frühjahr und in einigen Gebieten das Hochwasser im Juni welches an einigen Messstellen in den betroffenen Gebieten zu neuen absoluten Maximalwerten führte füllten die Speicher derart auf, dass in den folgenden trockenen Monaten nur im Juli in der Ober- und Südweststeiermark Werte im Bereich des langjährigen Minimums verzeichnet wurden. Der niederschlagsreiche Herbst führte im Westen und teilweise im Süden wiederum zu deutlichen Grundwasseranstiegen. DIE JAHRESMITTEL DER QUELLSCHÜTTUNGEN LAGEN 2013 BEI 80 % DER BEOBACH- TETEN QUELLEN ÜBER DEM LANGJÄHRIGEN DURCHSCHNITT. An einigen Messstellen wurden die höchsten Jahresschüttungen seit Beobachtungsbeginn registriert. Die Jahresmaxima der Schüttung traten vor allem von April bis Juni auf

7 HYDROLOGISCHE BESONDERHEITEN DAS HOCHWASSEREREIGNIS VOM 30. MAI BIS 6. JUNI 2013 METEOROLOGISCHE SITUATION DES EREIGNISSES Die meteorologische Ausgangssituation war eine großräumige, stationäre Wetterlage mit einem Tiefdruckgebiet (Trog) in höheren Schichten der Atmosphäre über Mitteleuropa, das in den Bodendruckfeldern nicht zu erkennen war. Die Bodendruckfelder durchlebten einen komplexen Werdegang, der zunächst mit einem Vb-Niederschlagsereignis im Zeitraum vom 23. bis 28. Mai begann, wodurch eine erste Vorbefeuchtung der Böden stattfand. In weiterer Folge koppelte sich dieses Tiefdruckgebiet über der Adria mit einem Mittelmeertief über Nordafrika (Sharev-Tief) und verstärkte sich dadurch. Im Gegensatz zum Hochwasser 2002 war es keine reine Vb-Wetterlage. Lediglich in der ersten Phase verlief die Entwicklung in diese Richtung. Ab der zweiten Phase handelte es sich nach der Klassifikation des Deutschen Wetterdienstes um ein kontinentales Tief, wobei die Niederschlagsfelder von Nordosten nach Süden umbogen und nur teilweise und in abgeschwächter Form den Südalpenraum erreichten. Derartige Tiefdruckgebiete kommen im Alpenraum immer wieder vor. Sie nehmen über dem Mittelmeer große Mengen an Feuchtigkeit auf und steuern sie in einem großen Bogen über Osteuropa von Norden her an die Alpen. Aber nur selten spielen alle Faktoren so zusammen wie im Mai/Juni 2013: --- Dieses Tief ist am Höhepunkt seiner Entwicklung einige Tage stationär über den Alpen gelegen, und ist nicht wie sonst oft relativ rasch weitergezogen. --- Verstärkt wurde der Regen außerdem durch die Strömungsrichtung der Luftmassen, die nahezu genau aus Norden auf die Alpen getroffen sind. Die Berge wirken in diesem Fall wie eine riesige Barriere, die Luftmassen werden dadurch an den Alpen gehoben, sie kühlen ab und noch mehr Wasserdampf kondensiert zu Regen. --- Durch die Verlagerung des Regenschwerpunkts von West nach Ost haben sich die größten Regenmengen fast gleichzeitig mit dem abfließenden Wasser der Flüsse verlagert und die Situation verschärft. Sonst ist bei derartigen Wetterlagen oft der Regenschwerpunkt zunächst im Osten und dann im Westen Österreichs. So kann ein Großteil des Wassers in den Flüssen Ostösterreichs abfließen, bevor aus Westösterreich und aus Deutschland die nächste Flutwelle nachkommt. Das war alles in allem eine höchst komplexe und möglicherweise auch relativ seltene Wettersituation, die keinesfalls einem klassischen Vb-Ereignis gleichgesetzt werden kann (Michael Hofstätter, Klimaforscher der ZAMG). EREIGNISNIEDERSCHLAG Während sieben Tagen Dauerniederschlags (vom 29. Mai 2013 bis 4. Juni 2013) von Vorarlberg, entlang der Alpennordseite über das Großachengebiet, das Saalach- und Salzacheinzugsgebiet, das Salzkammergut, die oberösterreichischen Voralpen bis in das westliche niederösterreichische Mostviertel und von Bayern bis Tschechien hat sich an der österreichischen und bayerischen Donau sowie ihren Zubringern eine extreme Hochwassersituation aufgebaut. Durch die langanhaltenden Niederschläge haben sich Niederschlagssummen von fast 400 mm akkumuliert. Der Osten und Süden von Österreich waren von den Niederschlägen in viel geringerem Ausmaß betroffen (siehe Abbildung 1). Die größten Niederschlagsmengen wurden von Vorarlberg, entlang der Alpennordseite über das Großachengebiet, das Saalacheinzugsgebiet, das Salzkammergut, die oberösterreichischen Voralpen bis in das westliche niederösterreichische Mostviertel beobachtet. Der Osten und Süden von Österreich waren von den Niederschlägen in viel geringerem Ausmaß betroffen

8 Abbildung 1: Räumliche Verteilung der Niederschlagsmessstellen mit mehr als 200 mm Niederschlag im Zeitraum 29. Mai bis 4. Juni. Das Hauptereignis des Niederschlags kann zwischen 30. Mai und 2. Juni 2013 eingegrenzt werden - in Vorarlberg ein wenig früher beginnend, in Niederösterreich etwas später endend. Bereits Tage davor trat immer wieder Niederschlag auf, so dass der Boden bereits vor dem Hauptereignis merklich durchfeuchtet war. Tabelle 1: Niederschlagswerte von Messstellen mit Hauptereignisniederschlägen (30. Mai bis 2. Juni) größer als 250 mm mit Vergleichswerten. MESSSTELLE B EREIGNIS- SUMME JÄHR- LICH- KEIT MAX. 4- TAGES- SUMME DAVOR MAX. TAGES- SUMME EREIGNIS MAX. TAGES- SUMME DAVOR SEIT [mm] [a] [mm] [mm] [mm] Jahr Niederndorferberg T Griesner Alm T Altaussee St Walchsee T Achenkirch M.köpfl T Elsbethen S Waidring T Ackernalm T ** 130 ** 2012 Pechgraben O Ebnit V Innerlaterns V Bad Ischl O Molln O Eugendorf S Grubhof-St. Martin S Salzburg-Freisaal S Grünau-Almegg O St. Koloman S Pfänder V Thalgau S ** 113 ** 2010 Abkürzungen in der Tabelle: B Bundesland, O Oberösterreich, S Salzburg, St Steiermark, T Tirol, V Vorarlberg, ** zu kurzer Vergleichszeitraum, a Jährlichkeit in Jahren

9 Die höchsten Niederschläge des Hauptereignisses mit mehr als 250 mm sind mit den größten Tagesniederschlagssummen in Tabelle 1 zusammengefasst. Zum Vergleich sind die geschätzten Jährlichkeiten des Ereignisses sowie die größten Tages- und 4-Tagessummen davor angeführt. Unterstrichen sind jene Werte, die bisherige Maxima überschritten haben. Die maximalen Tagessummen an den österreichischen Messstellen von Tirol bis nach Oberösterreich lagen während des Hauptereignisses im Bereich von 90 bis 175 mm, die Gesamtereignissumme über die Niederschlagsperiode vom 30. Mai 2013 bis 2. Juni 2013 (Dauer 4 Tage) erreichte Werte zwischen 250 und 365 mm. Die größte Niederschlagssumme sowohl für das Hauptereignis (4 Tage) als auch für einen Tag wurde an der Messstelle Niederndorferberg (Tirol) beobachtet. Der Ereignisniederschlag betrug 365 mm, dem eine geschätzte Jährlichkeit von ca. 500 Jahren zuzuordnen wäre. Die größte 4-Tagesniederschlagsumme der Vergangenheit (335 mm) wurde vom Ereignis 2013 übertroffen. Im Gegensatz dazu war die größte Tagessumme während des Ereignisses von 175 mm kleiner als die bisher beobachtete größte Tagessumme mit 197 mm. VERGLEICH MIT HISTORISCHEN TAGESSUMMEN DES NIEDERSCHLAGS Vergleicht man die Beobachtungen 2013 mit Werten aus der Vergangenheit, so zeigt sich, dass die Niederschlagssumme des Hauptereignisses (4 Tage) an 10 Messstellen von 18 Messstellen größer war als jene bis dahin beobachteten 4-Tagessummen (siehe Tabelle 1). Werden die größten Tagessummen verglichen, so war nur an 5 Messstellen die größte Ereignistagessumme höher als die davor aufgetretene größte Tagessumme. In Lauda (1900) ist eine umfangreiche Liste von Niederschlagsmessstellen mit Tagessummen zum Ereignis im September 1899 enthalten. Beim Ereignis 2013 lagen die maximalen Tagessummen im Bereich von 90 bis 175 mm und die Ereignissumme vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2013 (Dauer 4 Tage) erreichte Werte zwischen 250 und 365 mm. Im Vergleich dazu wurden im September 1899 deutlich höhere Tagessummen und Ereignissummen erreicht. An der Messstelle Mühlau im oberösterreichischen Ennsgebiet wurden am 12. September mm Niederschlag beobachtet, an den Messstellen Langbathsee und Altaussee im Salzkammergut regnete es an diesem Tag 254 mm bzw. 243 mm. Die die Hochwasserkatastrophe im Jahr 1899 verursachende Niederschlagsperiode dauerte vom 8. bis zum 14. September. An der Messstelle Altaussee im steirischen Salzkammergut regnete es in diesen 6 Tagen in Summe 665 mm. Im Vergleich dazu betrug die größte 6-Tagessumme 2013 an der Messstelle Niederndorferberg nur 371 mm. Aber auch die Niederschläge, die zum großen Donauhochwasser 1954 führten, übertrafen an einigen Messstellen in Gebieten der damaligen Niederschlagszentren die höchsten 2013 beobachteten Tagessummen. In Stein am Chiemsee wurden am 8. Juli mm, in Seehaus im oberösterreichischen Salzkammergut 236 mm Niederschlag gemessen. Im bayerischen Reichenhall und Neuhaus Messstellenorte im Saalachgebiet wurden mit 212 bzw. 204 mm ebenfalls die 2013 gemessenen maximalen Tagessummen überschritten. Dieser Vergleich macht deutlich, dass die Niederschläge im Mai/Juni 2013 keine noch nie beobachtete Größenordnung erreichten. Im Gegenteil, der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die meteorologischen Voraussetzungen im Alpenraum das Potential für höhere Niederschläge als 2013 haben können. So zum Beispiel betrug die Summe des Ereignisniederschlags im September 1899 bezogen auf das Einzugsgebiet der Donau bis zum Pegel Wien 15,47 km³, das ist fast ein Viertel der mittleren Jahresabflussfracht an diesem Pegel und die größte bisher dokumentierte Niederschlagsmenge. ABFLUSSGESCHEHEN Die hohen Niederschlagssummen vom 29. Mai bis zum 4. Juni und die Vorbefeuchtung durch den kühlen und feuchten Mai führten in großen Teilen Österreichs und im bayerischen Donaueinzugsgebiet zu einer extremen Hochwassersituation. In Österreich waren die Flussgebiete am nördlichen Alpenrand und im Alpenvorland betroffen. Die höchsten Hochwasserstände und abflüsse traten vom Großachengebiet, über das Saalach- und untere Salzacheinzugsgebiet, das Salzkammergut, das Salzburger und das Oberösterreichische Alpenvorland bis in das westliche Niederösterreichische Mostviertel auf

10 In Folge der Überregnung des gesamten bayerischen Donaueinzugsgebiets hatten die dortigen Donauzubringer einen erheblichen Einfluss auf den Hochwasserablauf an der Donau selbst. Sowohl hinsichtlich der gefallenen Niederschlagsmengen und der überregneten Gebiete als auch des resultierenden Hochwassergeschehens ist das Ereignis von Juni 2013 vergleichbar mit den großen Hochwasserereignissen von 26. bis 31. Juli 1897, 8. bis 14. September 1899 und 7. bis 12. Juli 1954, aber auch mit dem Hochwasser vom 12. bis 15. August ABLAUF DES HOCHWASSERS AN DER DONAU An der bayerischen Donau bildeten sich zwei Hochwasserwellen aus, wobei die maximalen Wasserstände bei der ersten Welle erreicht wurden. Auch kleinere Donauzuflüsse führten extremes Hochwasser. In Passau kam es am Pegel Passau/Donau mit einem Rekordpegel von 12,89 m am Abend des 3. Juni, der primär durch die Überlagerung mit der Flutwelle des Inns entstand, zur schwersten Überschwemmung seit fünfhundert Jahren. Der Beitrag der Donau war ca m³/s, was der Scheitelhöhe des Hochwassers vom Juli 1954 entspricht. Da aber beim Hochwasser 1954 die Scheitel von Donau und Inn deutlich auseinanderlagen, kam es damals in Passau zu einer niedrigeren Spitze. Für die oberösterreichische Donau bedeutete die ungünstige Überlagerung der Wellen von bayerischer Donau und Inn extreme Pegelstände, welche die Werte von 2002 bei weitem übertrafen. So wurde am 3. Juni 2013 um Uhr bei Achleiten ein Scheitelwert von 9750 m³/s (W=1011 cm) beobachtet. Am Pegel Engelhartszell/Donau wurde am selben Tag um Uhr ein maximaler Durchfluss von rd m³/s (W=1061cm) registriert. Aufgrund weiterer Zuflüsse erhöhte sich die Abflussspitze an der Messstelle Aschach-Agentie/Donau um Uhr auf rd m³/s (W=747 cm). Die an der Donau liegenden Gemeinden im Bezirk Eferding waren vom Hochwasser 2013 stark betroffen. In Alkoven wurden in der Ortschaft Gstocket am 3. Juni zahlreiche Häuser überflutet, in Aschach der Ortskern. Stark in Mitleidenschaft gezogen waren außerdem der Westen des Bezirks Urfahr-Umgebung, insbesondere die Gemeinden Goldwörth und Walding. Die Donau bei Linz hatte am Morgen des 4. Juni um 6.00 Uhr mit 927 cm ihren Höchststand und führte zu diesem Zeitpunkt eine Wassermenge von rd m³/s ab. Im Bereich der sogenannten St. Georgener Bucht gibt es noch drei Gemeinden, in denen der Hochwasserschutz projektiert, aber die Inangriffnahme erst für 2016 geplant ist. In den Gemeinden Luftenberg an der Donau und Langenstein stand daher eine Vielzahl von Objekten unter Wasser. Durch die Zuflüsse der Traun und Enns erhöhte sich der Durchfluss der Donau auf rd m³/s. In der Abbildung 2 sind die Durchflussganglinien an ausgewählten Donaupegeln und an den großen Zubringern Traun und Enns sowie die Tagessummen des Niederschlages im gesamten Donaueinzugsgebiet bis zum Pegel Korneuburg vom 29. Mai bis zum 4. Juni in mm dargestellt. Der niederschlagsreichste Tag war der 1. Juni 2013, an dem die Niederschlagsmenge aufgeteilt auf das gesamte Einzugsgebiet ca. 45 l/m² betrug. Der nach dem Hochwasser 2002 geschaffene Machland-Damm konnte im Bereich von Grein eine Katastrophe verhindern. Zwar wurde in Grein am Nachmittag des 4. Juni die Krone des mobilen Hochwasserschutzes fallweise überströmt, dieser hielt jedoch stand und bewahrte das Ortszentrum größtenteils vor Überschwemmungen. Der Wasserstand von 1492 cm um Uhr des Donau-Pegels in Grein lag nur 3 cm unter dem Wert von In Niederösterreich erwartete man die Flutwelle entlang der Donau im Laufe des 4. Juni. An der Messstelle Ybbs an der Donau/Donau wurde um Uhr ein maximaler Wasserstand von 938 cm gemessen, im Jahr 2002 waren es 948 cm. Die Durchflussspitze betrug am Pegel Ybbs rd m³/s. An der Messstelle Melk/Donau wurde der Scheitel am 4. Juni um Uhr mit einem Wasserstand von 1231 cm und einem Durchfluss von rd m³/s registriert

11 Abbildung 2: Ganglinien der Hochwasserwellen an den Pegeln der Donau zwischen Linz und Korneuburg, der Salzach vor der Mündung in den Inn, des Inns, der Traun und der Enns jeweils am letzten Pegel vor der Mündung in die Donau; rechte Achse: mittlere Tagessumme des Niederscvhlags im Donaugebiet bis Wien. Der Pegelstand in Kienstock/Donau in der Wachau stieg in der Nacht vom 4. auf den 5. Juni um 23:45 bis auf 1081 cm an. Das waren nur 12 cm weniger als beim Hochwasser 2002 (1093 cm). Der maximale Durchfluss in Kienstock betrug m³/s. Beim Pegel Korneuburg/Donau meldete der Hydrografische Dienst des Landes Niederösterreich am 5. Juni gegen 7.00 Uhr einen Pegelstand von 792 cm, womit der Höchststand von 2002 bereits um 3 cm überschritten war. Um Uhr waren 810 cm bei einem Durchfluss von rd m³/s erreicht. Der rechnerische Wert für ein 100-jährliches Hochwasser liegt für diesen Pegel bei 791 cm bzw m³/s. In Wien wurde die Neue Donau, die als Entlastungsgerinne für hohe Abflüsse der Donau angelegt ist, durch Öffnung der Wehranlagen geflutet. Dieses Hochwasserschutzsystem (Donau plus Entlastungsgerinne) kann bis zu m³/s aufnehmen. Die Abflussspitze von etwa m³/s am Abend des 4. Juni konnte daher nahezu schadlos abgeführt werden. Im Stromabschnitt östlich von Wien bis Hainburg an der Grenze zur Slowakei gab es keine Zuflüsse großen Ausmaßes mehr und auf Grund der bereits aufgefüllten ausgedehnten Auenbereiche kaum mehr Fließretention. Zum Zeitpunkt der Kulmination am 6. Juni sind an der Messstelle Wildungsmauer/Donau um 5.45 Uhr bei einem Wasserstand von 885 cm rd m³/s abgeflossen. In Hainburg an der Donau betrug am 6. Juni um 8.45 Uhr der maximale Wasserstand 965 cm bzw. der Scheiteldurchfluss rd m3/s. Im Bereich Thebnerstraßl/Donau wurde der Scheitel am 6. Juni um Uhr mit einem Wasserstand von 979 cm und einem Durchfluss von rd m³/s beobachtet. Die March erreichte beim Pegel Angern/March ihren Höchststand von 476 cm am 8. Juni 2013 um 2.00 Uhr. Im Unterlauf der March am Pegel Marchegg (Fluss-km 14,98) wurde der maximale Wasserstand bereits am 6. Juni um Uhr aufgezeichnet, was mit dem Rückstaueffekt der Donau erklärt werden kann. Die March hat zum Hochwasserscheitel der Donau praktisch nicht beigetragen. VERGLEICH MIT FRÜHEREN EREIGNISSEN Im gesamten Donaueinzugsgebiet regnete es vor dem Ereignis im Mai überdurchschnittlich viel. Die Böden waren mit Wasser gesättigt und so folgte auf die Niederschläge zum Ereignis eine rasche Abflussreaktion. Der für das Ausmaß der Hochwasserwelle an der Donau eher ungünstige zeitliche Verlauf der Flutwellen der großen Zubringer zur Donau verschärfte die Situation zusätzlich. Starken Einfluss auf die Hochwasserentwicklung am Inn hatten die Saalach und die Salzach. Normalerweise tritt der Hochwasserscheitel der bayeri

12 schen Donau beim Zusammenfluss von Inn und Donau in Passau zeitversetzt erst nach dem Durchgang der Hochwasserspitze des Inns auf. Beim Hochwasser 2013 war der zeitliche Unterschied jedoch kleiner als bei vergangenen Ereignissen, die beiden Wellen überlagerten sich mit ihren Spitzen und Volumina und kumulierten in Passau zum größten Hochwasser seit Der Vergleich der großen Hochwasser zeigt unterschiedliche Muster der Überlagerung in Passau. Beim Ereignis im August 2002 war die Innwelle wesentlich kleiner, wodurch in Achleiten ein Scheitelabfluss von lediglich 6560 m³/s beobachtet wurde war die Überlagerung ähnlich wie 2013, die zeitliche Differenz der Wellen von Inn und bayerischer Donau war jedoch ausgeprägter und die Hochwasserspitze war in Achleiten mit 9100 m³/s etwas kleiner als 2013 (Q=9750 m³/s) war der Scheitel an der bayerischen Donau wegen der geringeren Niederschläge und der trockenen Vorbedingungen wesentlich kleiner und die Donau in Achleiten erreichte nur einen Abfluss von 7970 m³/s. Durch die Lage der beiden Flussgebiete kommt in vielen Fällen die Traun- und Ennswelle vor dem Scheitelmaximum der Donau zum Ablauf, was den weiteren Verlauf des Hochwassers in der Donau zumindest nicht verschärft. So war es auch beim aktuellen Hochwasser, allerdings betrug die Zeitdifferenz zwischen der Kulmination in der Donau und in der Traun und Enns nur ca. einen Tag, was sich auf die Hochwassersituation an der niederösterreichischen Donau auf Grund des enormen Volumens negativ auswirkte. In Österreich haben die Alpenzubringer Traun und Enns großen Einfluss auf die Hochwasserwelle der Donau. Die benachbarte Lage der beiden Einzugsgebiete ergibt, dass in der Regel das Durchflussmaximum beider Flüsse praktisch zeitgleich, vor, mit oder nach der Donau-Hauptwelle in die Donau mündet. Abbildung 3: Vergleich der Abflussfracht und der Gebietsniederschlagssumme für den Pegel Wien/Donau der Ereignisse 1897, 1899, 1954, 2002 und 2013 An der Fließstrecke unterhalb der Traun- und Ennsmündung sind die Scheitelabflüsse der Donau im Juni 2013 mit den Werten von 2002 vergleichbar, obwohl die Überregnungssituation und das räumliche Zusammenspiel der Einzugsgebiete der verschiedenen Flüsse nicht ident waren. Hingegen war der Hochwasserdurchfluss 2013 in der Wachau deutlich größer als bei den Katastrophenhochwasserereignissen der Jahre 1954 und Den Hochwasserberichten 1897 und 1899 der Hydrografie Österreichs waren sehr genaue Analysen und Werte sowohl der Niederschlagssumme im gesamten Donaueinzugsgebiet bis Wien, als auch der um den Basisabfluss reduzierten Abflussfracht am Donaupegel Wien zu entnehmen (Lauda 1898, 1900). Der Bericht 1954 (Kresser 1955) enthielt nur die Abflussfracht und keinen Wert für die Ereignisniederschlagssumme. Für die Ereignisse 2002 und 2013 wurden die Abflussfrachten ähnlich den Berichten aus dem vorigen Jahrhundert ermittelt, die Niederschlagssummen wurden für die Ereignisse 1954, 2002 und 2013 aus Reanalysen, die die ZAMG zur Verfügung gestellt hat, gerechnet

13 Das Hochwasser 1899 war die Folge der größten Niederschlagsumme von 15,47 km³ im gesamten Einzugsgebiet der Donau bis Wien. Im Vergleich dazu regnete es bei den Ereignissen 1954 und 2013 mit 13,63 und 14,38 km³ etwas und mit 9,11 km³ im Jahr 2002 deutlich weniger. Zum Jahr 2002 ist anzumerken, dass dieser Wert nur den Niederschlag des zweiten Ereignisses umfasst. Mit den in der Abbildung 3 dargestellten Abflussfrachten ergeben sich für die Ereignisse im 19. Jahrhundert Abflussbeiwerte (Quotient aus Niederschlagssumme und Abflusssumme) von 41 und 42%, 1954 waren es ebenfalls 42%, % und %. Die Abteilung IV/4 Wasserhaushalt hat eine detaillierte, hydrografische Analyse des Hochwasserereignisses 2013 auf der Homepage des BMLFUW veröffentlicht. Bild 1: Burghausen an der Salzach während des Hochwassers im Juni

14 NIEDERSCHLAG UND LUFTTEMPERATUR DIE FLUSSGEBIETSMITTELWERTE DER JAHRESMITTEL DER LUFTTEMPERATU- REN LAGEN IN ALLEN FLUSSGEBIETEN ÜBER DEN NORMALWERTEN AUS DEM VER- GLEICHSZEITRAUM , außer im Rheingebiet, das mit -0,1 C eine negative Abweichung vom Normalwert aufwies. Die größte positive Abweichung wurde mit +0,8 C im Marchgebiet ermittelt. Im Gesamtdurchschnitt für das Bundesgebiet ergab sich eine Überschreitung der Normalwerte von +0,4 C (Tabelle 2). Im Jahresverlauf waren die Monatsmitteltemperaturen vor allem in den Monaten Februar, März und Mai mit -1,3 C, -1,8 C bzw. -1,1 C kälter als zu erwarten gewesen wäre. Im Vergleich dazu war der Juli im Mittel um +2,1 C zu warm (Abbildung 4). Da an mehreren Messstellen die im Vergleichszeitraum aufgetretenen höchsten Monatsmittelwerte überschritten wurden, kann der Juli als besonders warm eingestuft werden. In Abbildung 5 sind beispielhaft die Monatsmitteltemperaturen an der Messstelle Bad Waltersdorf dargestellt, an der die Monatsmitteltemperatur im Juli 2013 die im Vergleichszeitraum gemessene höchste Julitemperatur übertraf. Abbildung 4: Österreichmittel der Monats- und Jahresmitteltemperaturen 2013 (dicke Linien, blau) und im Vergleichszeitraum (dünne Linien, grün) mit den maximalen und minimalen Mittelwerten im Vergleichszeitraum (graue Balken). Abbildung 5: Monatsmitteltemperatur im Juli der Messstelle Bad Waltersdorf 2013 (blau) und im Vergleichszeitraum 1981 bis 2012 (grün). Höchstwerte der Lufttemperatur wurden im ganzen Bundesgebiet überwiegend am 28. Juli, 3. und 8. August beobachtet, wobei die bisher beobachteten Höchstwerte an vielen Messstellen überschritten wurden. Das höchste Tagesmittel lag bei 32,5 C (Zwerndorf). Dem gegenüber betrugen die abgelesenen Höchstwerte in Gattendorf 40,5 C, gefolgt von Neusiedl am See und Deutsch Jahrndorf mit 40,3 C. Tiefstwerte der Lufttemperatur wurden in Österreich vorwiegend im Februar gemessen. Die Tagesmittel fielen dabei auf -12 C bis -22 C. Die abgelesenen Tiefstwerte betrugen am Pitztaler Gletscher (2850 m) -26 C, gefolgt von Zug (1500 m) -24,4 C und Weißpriach (1100 m) mit -23,4 C. Die Jahresniederschlagshöhen der Flussgebiete lagen um oder über den Normalzahlen Die höchsten Jahresniederschlagssummen wurden im Moldaugebiet, im Leithagebiet sowie im Rabnitzgebiet mit 117 % der Normalwerte ermittelt. Für das gesamte Bundesgebiet betrug die Jahresniederschlagshöhe 108 % des Mittelwertes der Vergleichsreihe (Tabelle 2, Abbildung 6)

15 Tabelle 2: Charakteristik der Niederschläge und Lufttemperaturen 2013 FLUSSGEBIET ÖSTERREI- CHISCHER FLÄCHEN- ANTEIL MITTL. LUFT- TEMPERATUR- ABWEICHUNG MITTELWERT MITTLERER JAHRESNIEDER- SCHLAG 2013 VON [km²] [ C] [mm] [%] Rhein , Donau oberhalb des Inn , Inn bis zur Salzach , Salzach , Inn unterhalb der Salzach , Donau vom Inn bis zur Traun , Traun , Donau von der Traun bis zur Enns , Enns , Donau von der Enns bis zur March , Moldau , March , Donau von der March bis zur Leitha , Leitha , Rabnitz , Raab , Mur , Drau , Gesamtes Bundesgebiet (gewichtetes Mittel) , Die mit 108 % nur relativ wenig über dem Normalwert liegende mittlere Jahresniederschlagssumme wird im Jahresverlauf durch große Gegensätze gebildet. So wiesen die Monatsniederschlagssummen im Jänner (190 %), Mai (165 %), Februar (161 %) und November (150 %) bemerkenswert große positive Niederschlagsabweichungen auf, wobei im Mai sogar die im Vergleichszeitraum größte mittlere Monatsniederschlagssumme überschritten wurde. Im Gegensatz dazu wurden im Juli nur 34 % der Normalwerte ermittelt und damit die kleinste mittlere Juliniederschlagssumme des Vergleichszeitraums unterschritten (siehe Abbildung 7). Abbildung 6: Jahresniederschlagssumme 2013 in Prozent des mittleren Jahresniederschlags

16 Wird der Jahresverlauf der Monatssummen in den einzelnen Flussgebieten betrachtet, so zeigt sich in den Flussgebieten nördlich des Alpenhauptkamms, dass auch im Juni Monatsniederschläge auftraten, die mit der höchsten Niederschlagsmenge im Vergleichszeitraum vergleichbar waren (Abbildung 8). Im Vergleich dazu kamen die Monatsniederschlagssummen im März in den Flussgebieten im Süden den größten im Vergleichszeitraum ermittelten Märzniederschlagssummen sehr nahe (Abbildung 9). Die hohen Niederschlagssummen im Mai und Juni sind ein Indiz für die großen Niederschlagsmengen, die vom 29. Mai bis zum 4. Juni nördlich des Alpenhauptkammes in Österreich und in Bayern fielen und zu Beginn des Juni in den nördlichen Teilen des Bundesgebietes zu einem der größten Hochwasserereignisse der vergangenen 100 Jahre führten. In den südlichen Flussgebieten hingegen war die Juniniederschlagssumme sehr gering und lag nahe der kleinsten Juniniederschlagssumme des Vergleichszeitraums (siehe Abbildung 5). Abbildung 7: Österreichmittel der Monats- und Jahresniederschlagssummen 2013 (dicke Linien, blau) und im Vergleichszeitraum (dünne Linien, grün) mit den maximalen und minimalen Mittelwerten im Vergleichszeitraum (graue Balken). Abbildung 8: Mittlere Monats- und Jahressummen im Salzachgebiet 2013 (dicke Linien, blau) und im Vergleichszeitraum (dünne Linien, grün) mit den maximalen und minimalen Mittelwerten im Vergleichszeitraum (graue Balken). Abbildung 9: Mittlere Monats- und Jahressummen im Draugebiet 2013 (dicke Linien, blau) und im Vergleichszeitraum (dünne Linien, grün) mit den maximalen und minimalen Mittelwerten im Vergleichszeitraum (graue Balken). Übernormale Jahresniederschläge wurden überwiegend an Messstellen in Flussgebieten im Osten gemessen. Die größten Überschreitungen der Normalzahlen ergaben sich an der Messstelle Steinakirchen am Forst (146 %), in Pottschach und Grabenegg (141 %). In Abbildung 10 sind der Verlauf der Jahresniederschlagssummen im Vergleichszeitraum und die Jahressumme 2013 für die Messstelle Steinakirchen am Forst dargestellt. An dieser Messstelle übertraf die Jahresniederschlagssumme 2013 die im Vergleichszeitraum aufgetretene größte Jahresniederschlagssumme

17 Abbildung 10: Jahresniederschlagssumme der Messstelle Steinakirchen am Forst 2013 (blau) und im Vergleichszeitraum 1981 bis 2010 (grün). Unternormale Jahresniederschläge im Vergleich zu den Normalwerten ergaben sich im Allgemeinen in den nördlichen, westlichen und südlichen Flussgebieten. So verzeichneten die Messstellen Rannawerk nur 75 %, Freistadt 77 % und Lünersee 81 % der normalerweise zu erwartenden Niederschlagssumme. Starkniederschläge von mehr als 100 mm pro Tag fielen im Bundesgebiet an 73 Messstellen (Abbildung 11). Dabei wurde an 23 Messstellen die bisher aufgezeichnete höchste Niederschlagstagessumme überschritten. Am häufigsten (53 Messstellen) wurden diese Starkniederschläge am 1. Juni beobachtet. Dieser Zeitpunkt lag innerhalb der Niederschlagsperiode, die zum Hochwasserereignis führte. Die größten Tagesniederschlagssummen traten an den Messstellen Niederndorferberg mit 174,9 mm, Pfänder mit 156,5 mm und Innerlaterns mit 156,2 mm auf. Abbildung 11: Messstellen 2013 mit Tagesniederschlagssummen größer 100 mm. Die Farben kennzeichnen die Häufigkeiten des Auftretens. Längste Niederschlagsperioden von mehr als 24 Tagen traten nicht auf. Die längste Periode von 15 bis 24 Tagen wurde 155-mal beobachtet. Am häufigsten als längste Periode vertreten war jene von 10 bis 14 Tagen, die 522-mal registriert wurde. Österreichweit kamen die längsten Niederschlagsperioden überwiegend in den westlichen und nordwestlichen Flussgebieten vor (Abbildung 12)

18 Längste Trockenperioden größer 39 Tage wurden nicht beobachtet. Die längste aufgetretene Trockenperiode war jene von 30 bis 39 Tage (104-mal). Die häufigste längste Trockenperiode war jene zwischen 15 und 19 Tagen, die 433-mal registriert wurde. Die längsten Trockenperioden wurden überwiegend im Süden und Südosten des Bundesgebiets beobachtet. Abbildung 12: Längste Niederschlagsperioden Die Farben kennzeichnen die Länge der Niederschlagsperioden. Die größte mittlere Anzahl der Tage mit Niederschlag in den Flussgebieten wurde mit 202 Tagen im Donaugebiet oberhalb des Inn, gefolgt vom Rheingebiet mit 196 Tagen und dem Salzachgebiet mit 184 Tagen ermittelt. Die kleinste mittlere Anzahl mit 139 Tagen ergab sich im Raabgebiet. An den Messstellen betrug die größte Anzahl der Tage mit Niederschlag 248 (Dresdner Hütte), die kleinste Anzahl 100 (Thomatal). Österreichweit zeigten die Monate Jänner, Februar, Mai und November Werte nahe oder sogar über den größten Werten des Vergleichszeitraums, während die Werte der Monate Juli und Dezember nahe oder unter den kleinsten Vergleichszeitraumwerten lagen (Abbildung 13). Abbildung 13: Österreichmittel der Anzahl der Tage mit Niederschlag in den Monaten und im Jahr 2013 (dicke Linien, blau) und im Vergleichszeitraum (dünne Linien, grün) mit den maximalen und minimalen Mittelwerten im Vergleichszeitraum (graue Balken). Das Österreichmittel der Anzahl der Tage mit Niederschlag im Jahr lag 13 Tage über dem Normalwert und damit nahe der größten Anzahl, die im Vergleichszeitraum aufgetreten war. Die räumliche Verteilung der Niederschlagstage ergab im Westen, Süden und Osten, dass die Anzahl der Niederschlagstage über den Normalwerten und oftmals sogar über den größten im Vergleichszeitraum beobachteten Werten lag (Abbildung 14)

19 Abbildung 14: Abweichung der Anzahl der Tage mit Niederschlag im Jahr 2013 von der mittleren Anzahl im Vergleichszeitraum , normiert auf die größte Abweichung im Vergleichszeitraum, ausgedrückt in Prozent.100 % entspricht der größten Anzahl, 0 % entspricht der mittleren Anzahl und -100 % entspricht der kleinsten Anzahl im Vergleichszeitraum. Im Österreichmittel betrugen die größten Schneehöhen in den Niederungen bis 42 cm, in den Alpentälern bis 80 cm und auf den Bergen bis 196 cm. Im Hochgebirge wurden an den Messstellen größte Schneehöhen von 278 cm gemessen. Die größten Schneehöhen ergaben sich zu 278 cm (Pitztaler Gletscher), 260 cm (Krippenstein), und 247 cm (Rudolfshütte). Die Anzahl der Tage mit ununterbrochener Schneedecke (Winterdecke) lag im Mittel zwischen 17 Tagen im Donaugebiet zwischen March und Leitha und 121 Tagen im Donaugebiet oberhalb des Inn. Die Anzahl der Tage mit Schneebedeckung war dagegen im Mittel in ganz Österreich je nach Höhenlage um 20 bis 68 Tage größer. Für das gesamte Bundesgebiet lagen die Anzahl der Tage bis auf den November über den Werten des Vergleichszeitraums und daher auch jene für das Jahr (Abbildung 15). Abbildung 15: Österreichmittel der Monats- und Jahreswerte der Anzahl der Tage mit Schneebedeckung 2012/2013 (dicke Linien, blau) und im Vergleichszeitraum (dünne Linien, grün) mit den maximalen und minimalen Mittelwerten im Vergleichszeitraum (graue Balken). Die räumliche Verteilung der Tage mit Schneebedeckung war überwiegend um und ein wenig über den Normalwerten liegend. Nur in wenigen Ausnahmefällen wurden größere positive und negative Abweichungen beobachtet (Abbildung 16)

20 Abbildung 16: Abweichung der Anzahl der Tage mit Schneebedeckung 2012/2013 von der mittleren Anzahl im Vergleichszeitraum , normiert auf die größte Abweichung im Vergleichszeitraum, ausgedrückt in Prozent. 100 % entspricht der größten Anzahl, 0 % entspricht der mittleren Anzahl und -100 % entspricht der kleinsten Anzahl im Vergleichszeitraum. Die Neuschneesummen lagen für Gesamtösterreich mit 129 % über dem Normalwert Im Jahresverlauf waren vor allem die Monate Oktober, Dezember und Februar zu erwähnen, die deutlich mehr Neuschnee aufwiesen als zu erwarten gewesen wäre. Im Oktober lagen die Neuschneesummen nahe oder sogar über den größten Neuschneesummen des Vergleichszeitraums. Im Vergleich dazu waren der November und April als arm an Neuschnee zu bewerten (Abbildung 17). Abbildung 17: : Österreichmittel der Monats- und Jahresneuschneesumme 2012/2013 (dicke Linien, blau) und im Vergleichszeitraum (dünne Linien, grün) mit den maximalen und minimalen Mittelwerten im Vergleichszeitraum (graue Balken)

21 GLETSCHER DIE MASSENBILANZ DER ÖSTERREICHISCHEN GLETSCHER WAR IM HYDROLO- GISCHEN JAHR 2012/2013 AN 10 VON 11 UNTERSUCHTEN GLETSCHERN NEGATIV. Die beobachteten Längenänderungen waren an 90 % der Gletscher negativ, nur 2 % waren positiv. Die Witterung in den Gletscherregionen war durch die auf der Alpensüdseite überdurchschnittliche Schneeakkumulation im Winter und einen zu warmen Sommer gekennzeichnet. Anfang Juni fielen im Zuge der Hochwasserereignisse auf den Gletschern bis zu 1,5 m Schnee, was zu einer deutlichen Verzögerung der Ausaperung führte. Die Mitteltemperatur des Winters (1. Oktober bis 30. April) war um +0,7 C, der Sommer um +1,2 C zu warm im Vergleich zum Mittel Kühler als das langjährige Mittel waren die Monate Dezember, Februar und Mai. Die größten positiven Abweichungen waren im November (+3,2 C), April (+3,1 C), Juli (+2,9 C) und August (+2,2 C) zu verzeichnen. Das natürliche Haushaltsjahr endete mit 11. Oktober. Die Massenbilanz wurde an 12 Gletschern gemessen, von den vorliegenden Werten an 11 Gletschern waren 10 negativ. Das Stubacher Sonnblickkees wies eine positive spezifische Massenbilanz auf. An den 7 Gletschern, für die aktuelle Werte und das langjährige Mittel 2000/ /10 vorliegen, war die Massenbilanz des aktuellen Jahres deutlich weniger negativ als das langjährige Mittel. Das Stubacher Sonnblickkees zeigte mit 929 mm Wasserwert die stärkste, Goldbergkees und Wurtenkees (bei dem aber nur mehr ein Teilgletscher gemessen wird) die geringste positive Abweichung vom langjährigen Mittel. Die Massenbilanz des Berichtsjahres entspricht auf dem Hintereisferner, Vernagtferner und dem Stubacher Sonnblickkees dem Mittelwert der Periode 1980/ /90 (für die anderen Gletscher liegen für diese Zeitspanne keine Messwerte vor). Das Flächenverhältnis Ac/A, der Anteil des Akkumulationsgebietes an der gesamten Gletscherfläche, lag zwischen 0,24 am Jamtalferner und 0,68 am Pasterzenkees. Die mittlere Höhe der Gleichgewichtslinie lag zwischen 3148 m am Vernagtferner und 2584 m am Hallstätter Gletscher. Die Längenmessungen des Österreichischen Alpenvereins erfassten im Berichtsjahr 92 Gletscher in ganz Österreich. Das Mittel der an 83 Gletschern gemessenen Längenänderungen betrug -15,4 m. Im Berichtsjahr sind 82 Gletscher (90 % der Gletscher) zurückgeschmolzen, 7 (8 %) stationär geblieben und 2 Gletscher (2 %) vorgestoßen. In der Dekade waren 3 % der Gletscher vorgestoßen, 6% stationär geblieben und 91 % zurückgegangen. In der Dekade war 1 % der Gletscher vorgestoßen, 6% stationär geblieben und 93 % zurückgegangen. Für die in der Tabelle 3 dargestellten Massenhaushaltskennzahlen wurden die Berichte des Institutes für Meteorologie und Geophysik der Universität Innsbruck, von H. Slupetzky an den Hydrographischen Dienst Salzburg, der Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik und des Institutes für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften verwendet

22 Tabelle 3: Massenhaushaltskennzahlen ausgewählter Gletscher 2013 A c Fläche des Akkumulationsgebietes B c Akkumulation in 10 6 m 3 Wasser A a Fläche des Ablationsgebietes B a Ablation in 10 6 m 3 Wasser A Fläche (A c + A a) B Massenbilanz (B c - B a) in 10 6 m 3 Wasser b Differenz zur Dekade h mittlere Höhe der Gleichgewichtslinie b mittlere Massenbilanz (B/A) bezogen auf die Fläche in mm ++ Berechnung nur für das untere Wurtenkees. im oberen * + GLETSCHER A c B c A a B a A B b b h A c /A Wassersäulenhöhe natürliches Haushaltsjahr Für das Haushaltsjahr 2012/13 liegen zum Zeitpunkt der Berichtslegung noch keine endgültigen Werte vor. km m 3 km m 3 km m 3 mm mm m ü.a. - Hintereisferner 2012/2013 3,32 1,68 3,56 5,19 6,88-3, , /71-79/80 5,58 3,89 3,44 4,98 9,02-1, , /81-89/90 3,83 1,56 5,22 7,49 9,05 5, , / /2000 3,23 1,25 5,37 8,77 8,60-7, , / /10 2,07 0,76 5,36 3,91 7,43-8, ,27 Kesselwandferner 2012/ /71-79/80 3,41 2,38 0,84 1,41 4,25 0, , /81-89/90 2,81 1,15 1,64 1,99 4,44-0, , / /2000 2,35 0,92 1,90 2,05 4,26-1, , / /10 1,86 0,72 2,01 2,26 3,87-1, ,48 Vernagtferner 2012/2013 2,68 0,75 4,87 3,94 7,55-3, , /71-79/80 6,77 2,60 2,63 2,07 9,40 0, , /81-89/90 4,16 1,01 5,13 4,72 9,29-3, , / /2000 3,02 1,13 5,98 6,37 9,00-5, , / /10 2,29 0,48 6,05 7,04 8,34-6, ,27 Stubacher Sonnblickkees * 2012/2013 0,65 0,31 0,35 0,25 0,99 0, , /71-79/80 1,24 0,80 0,50 0,43 1,74 0, , /81-89/90 0,74 0,36 1,00 1,11 1,74-0, , / /2000 0,55 0,24 0,97 1,28 1,52-1, , / /10 0,42 0,15 0,94-1,33 1,36-1, ,31 Jamtalferner 2012/2013 0,91 0,15 2,19 1,79 3,10-1, , / /2000 1,32 0,39 2,48 2,85 3,80-2, , / /10 0,63 0,19 2,81-3,55 3,44-3, ,18 Wurtenkees /2013 0,07 0,01 0,24 0,24 0,32-0, , / /2000 0,18 0,06 0,85 1,02 1,03-0, , / /10 0,11 0,03 0,67-0,76 0,78-0, ,14 Goldbergkees 2012/2013 0,35 0,07 0,75 0,65 1,10-0, , / /10 0,26 0,09 1,05-1,14 1,30-1, ,20 Kleines Fleißkees 2012/2013 0,42 0,14 0,36 0,29 0,78-0, , / /10 0,22 0,08 0,62-0,62 0,84-0, ,27 Pasterzenkees / ,02 5,26 16,28-9, ,68 Mullwitzkees 2012/2013 1,21 0,62 1,73 1,26 2,93-0, ,41 Hallstätter Gletscher 2012/2013 1,39 1,19 1,62 2,25 3,02-1, ,46 Venediger Kees 2012/2013 1,02 0,72 1,05 1,55 2,06-0, ,47 Teil: zu starke Beeinflussung durch den Schibetrieb. +++ Für das Haushaltsjahr 2012/13 liegen zum Zeitpunkt der Berichtslegung noch keine endgültigen Werte getrennt nach Akkumulationsgebiet und Ablationsgebiet vor. Bei der Mittelwertbildung der mittleren Höhe der Gleichgewichtslinie über die Dekaden wurden Werte über dem Gipfelniveau nicht einbezogen

23 ABFLUSS In Tabelle 4 und Abbildung 18 werden die mittleren Jahresabflüsse 2013 für ausgewählte Fließgewässer mit den Mittelwerten der Reihe verglichen. In allen großen Flussgebieten herrschten 2013 überdurchschnittliche Abflussverhältnisse. Bezogen auf das gesamte Bundesgebiet liegt das Jahresmittel 2013 bei 116 % des langjährigen Mittelwertes der Vergleichsreihe. Betrachtet man die Flussgebiete einzeln, so betragen die Jahresmittel der meisten Flüsse ca % des Mittelwertes. Der Rhein, der Tiroler Inn und der Oberlauf der Enns weisen mit % einen geringeren Überschuss auf. In diesen Gebieten fiel auch der Jahresniederschlag weniger stark überdurchschnittlich aus (vgl. Rheingebiet 103 %, Inn bis Salzach 106 %). Die höchsten mittleren Jahresabflüsse waren mit 123 % an der Salzach (Pegel Oberndorf) und an der Gurk (Pegel Gumisch), am Kamp (Pegel Zwettl) mit 137 % und an der Raab (Pegel Feldbach) mit sogar 164 % zu verzeichnen. Auf das gesamte Jahr bezogen fielen hier % der langjährigen Jahressumme des Niederschlages. Das Salzachgebiet, vor allem der Bereich des nördlichen Alpenrandes (untere Salzach und Saalach), war besonders von den überdurchschnittlichen Niederschlägen im Mai und Juni betroffen, die zu einem 100-jährlichen Hochwasserereignis führten. Tabelle 4: Abfluss-Charakteristik 2013 GEWÄSSER MESSSTELLE EINZUGSGEBIET ABFLUSS MITTEL ABW. VOM [km²] [m³/s] [m³/s] [%] Rhein Lustenau 6110, Bregenzerach Kennelbach 826,3 46,5 52,7 113 Inn Innsbruck 5792, Salzach Oberndorf 6120, Inn Schärding 26663, Donau KW Aschach 78190, Traun Wels 3425, Enns Liezen 2116,2 65,2 70,5 108 Steyr Pergern 898,1 37,6 43,2 115 Enns Steyr 5915, Ybbs Opponitz 506, ,5 118 Kamp Zwettl 621,8 5,72 7, Donau Korneuburg , ) Raab Feldbach 689,4 5,26 8, Mur Bruck a. d. Mur 6214, Mur Spielfeld 9480, Isel Lienz 1198,7 38,7 45,5 118 Drau Amlach 4789, Gail Nötsch 908,5 27,5 31,7 115 Gurk Gumisch 2555,4 27,8 34,3 123 Flächengewichteter Mittelwert der Jahresabflüsse 2013 von Rhein, Bregenzerach, Donau, Raab, Mur, Drau, Gail und Gurk in % vom Mittel ) ermittelt aus Daten von Wien und Korneuburg Die Jahreskleinstabflüsse traten an einer Vielzahl der Messstellen in den Monaten August (181 Messstellen) und Dezember (130 Messstellen) auf, gefolgt vom Februar (79 Messstellen) und Jänner (72 Messstellen). Von Anfang Juli bis Mitte August 2013 kam es zu einer ausgeprägten Trockenperiode. Ausgelöst wurde sie durch überdurchschnittliche Temperaturen und ein erhebliches Niederschlagsdefizit im Juli und August. Bezogen auf ganz Österreich lag die Temperatur um etwa 2 Grad über den langjährigen Mittelwerten. In den Regionen südlich des Alpenhauptkammes wurden bereits im Juni Abweichungen zwischen 50 bis 80 % gegenüber den Mittelwerten der Reihe gemessen. Im Juli weitete sich die Trockenheit auf

24 ganz Österreich aus und die Niederschläge erreichten bundesweit nur 34 % des Normalwertes. Damit war dies der trockenste Juli seit dem Beginn der Niederschlagsmessungen im Jahr In vielen Regionen wurden sogar nur 5-20 % der Normalwerte ermittelt, wie im Flachgau, im Innviertel, im östlichen Niederösterreich, in Wien und im Burgenland sowie in Teilen der Steiermark und Kärntens. Mit dem Ende der Hitzeperiode am 9. August wurde an vielen Messstellen der erste Niederschlag im August gemessen. An einer großen Zahl von Gewässern, vor allem aber im Osten und Südosten Österreichs entwickelte sich eine Niederwassersituation mit einem markanten Rückgang in der Wasserführung. Bisherige Extremwerte wurden jedoch infolge der vorangegangenen, zumindest im Norden überdurchschnittlich feuchten Monate selten erreicht. Das trifft ebenso auf die Wasserstände der Seen zu. In der Landwirtschaft dagegen brachte die Trockenheit erhebliche Schäden und Ernteeinbußen und das nicht nur bei Feldfrüchten und Obstkulturen, sondern auch in der Almwirtschaft. Besonders betroffen waren das Burgenland, Kärnten, die Steiermark, aber auch der Salzburger Lungau. Abbildung 18: Abweichungen der Jahresmittelwerte des Abflusses 2013 von der Vergleichsreihe Abbildung 19: Jahresganglinie des Abflusses 2013 der Messstelle Korneuburg/Donau

25 HOCHWASSERSTATISTIK Die Jahresgrößtabflüsse traten an rund der Hälfte der Messstellen im Juni auf und zwar an 336 der 674 im Jahrbuch veröffentlichten Stationen. Im Donaugebiet zwischen Enns und March sowie im March- und Leithagebiet wurden die Jahresmaxima vielfach bereits im Jänner erreicht. An der Messstelle Korneuburg/Donau stellt das Hochwasser im Jänner das zweitgrößte Ereignis im Jahr 2013 dar (siehe Abbildung 19). Abbildung 20: Hochwasserstatistik - Jährlichkeit der maximalen Hochwasser Der Vergleich der Jahresmaxima mit der Hochwasserstatistik (Abbildung 20) zeigt, dass an 27 Stationen Abflusswerte aufgezeichnet wurden, wie sie im Mittel nur alle 100 Jahre oder noch seltener vorkommen (Rot). An 44 Pegelstellen lag das Jahresmaximum im Intervall größer HQ 30 und kleiner HQ 100 (Gelb) sowie an rund 350 Stationen zwischen MjHQ und HQ 30 (Braun). Für 370 langjährig beobachtete Abflussstationen wurden die Hochwasserspenden der Jahresmaxima für die Jahre 1981 bis 2013 ausgewertet. Die Jahressumme der auf eine Einzugsgebietsgröße von 100 km² normierten Hochwasserspenden dieser Stationen dient als Hochwasserindikator (Maßzahl). Hier liegt das Jahr 2013 an vierter Stelle. Nur die Jahre 2002, 1991 und 2005 wiesen einen höheren Indikatorwert auf. Ein weiteres Kriterium ist die Anzahl der Stationen, deren Jahresmaximum einen definierten Grenzwert überschreitet. Diejenigen Jahreshochwasser, deren Abfluss um den Faktor 1,5 grösser ist als das für die Station berechnete mittlere Jahreshochwasser (1,5 MjHQ), werden als Hochwasserereignis definiert (Abbildung 21). Mit dieser Maßzahl (111 Ereignisse) reiht sich das Jahr 2013 innerhalb der Periode ebenfalls in der Position vier ein. Zum Vergleich wurden im Jahr Ereignisse, im Jahr und im Jahr Hochwasser gezählt (siehe Abbildung 22)

26 Abbildung 21: Die 370 Abflussmessstellen, die für den Hochwasserindikator ausgewertet werden. In Orange: Indikator- Stationen, die 2013 mindestens 1,5 MjHQ verzeichneten. Abbildung 22: Hochwasserindikator - Summe aller Hochwasserereignisse der 370 Indikator-Stationen. In Rot der Wert für HOCHWASSEREREIGNISSE IM JAHR 2013 Vom 4. bis 7. Jänner fielen entlang der Alpennordseite, besonders vom Tiroler Unterland bis Niederösterreich und in der Obersteiermark, bei überdurchschnittlichen Temperaturen ergiebige Niederschläge. Vielfach regnete es mehr als 100 mm. Durch die heftigen Niederschläge und die einsetzende Schneeschmelze kam es zu raschen Anstiegen der Wasserführungen und zu einer für diese Jahreszeit seltenen Hochwassersituation. Vom Tiroler Unterland bis nach Niederösterreich waren vor allem kleinere Gewässer am Alpenrand und im Alpenvorland betroffen, aber auch die Donauzubringer, die Donau selbst sowie die Lainsitz im nördlichen Waldviertel und in der Obersteiermark die Salza. In einigen Gebieten wurden die höchsten Jänner- Tagesmittel des Abflusses der Reihe beobachtet, z.b. an der Salzach, oberen Enns oder an der Traun. In manchen Einzugsgebieten stellt diese Hochwasserspitze den Jahreshöchstwert des Abflusses 2013 dar, z.b. im Gebiet der Erlauf oder der Traisen. Die Hochwasserscheitel lagen meist im Bereich zwischen einem 1- und 5-jährlichen Ereignis. Entlang der Donau ist das Hochwasser ab der Ybbs-Einmündung als ein

27 jährliches Ereignis einzuordnen. An einigen wenigen kleineren Gewässern wurden jedoch auch Hochwasserscheitel mit einer Jährlichkeit von 5-10 Jahren registriert, z.b. im Tiroler Unterland (Kohlenbach), in Oberund Niederösterreich. Hochwasserscheitel einer Jährlichkeit von mehr als 10 Jahren wurden in Adnet (Salzburger Land) oder am Pegel Fischerau/Ager beobachtet. Ein weiteres Winter-Hochwasser gab es Ende Jänner/Anfang Februar auf Grund ergiebiger Niederschläge und relativ milder Temperaturen, so dass auch Schneevorräte zum Abschmelzen kamen. Besonders betroffen waren Staulagen des nördlichen Alpenrandes, in Niederösterreich, aber auch an Donau, Thaya, Leitha und anderen Flüssen. Der Wasserstand des Bodensees war ebenfalls sehr hoch und stellte im Februar das höchste Tagesmittel der Reihe. Im Februar fiel in einem Gebiet von Kärnten über den Großteil der Steiermark bis zum Osten Niederösterreichs zweieinhalb bis fünf Mal so viel Niederschlag wie im Mittel in dieser Jahreszeit. Um bis zu 50 % trockener als im Mittel war es vom Arlberg bis zu den Stubaier Alpen und punktuell im Mühlviertel. Große Neuschneesummen im Vergleich zu den jeweiligen 30-jährlichen Mittelwerten gab es in diesem Februar im Süden und Osten, sowie teilweise in Vorarlberg. Nach intensiven Schneefällen vom 21. bis 26. Februar stieg am 26. Februar die Temperatur an, so dass in den tieferen Lagen der Einzugsgebiete die Schneeschmelze einsetzte. Der Niederschlag führte in Kombination mit dem hohen Wassergehalt der Schneedecke und den Plusgraden zu Hochwasser, vor allem im Burgenland und in der Süd- und Südoststeiermark. Dort stellt dieses Ereignis in tiefer gelegenen Einzugsgebieten den Jahreshöchstwert des Abflusses dar. Die untere Güns, die Pinka ab Einmündung des Zickenbaches, die Strem, die Lafnitz und die Raab führten Hochwasser der Kategorie HQ 1-5. Die Pegel Hannersdorf/Tauchenbach, Wopperndorf/Pinka, Moschendorf/Pinka, Güssing/Strem fielen in die Kategorie HQ Der Pegel Heiligenbrunn/Strem ist der Kategorie HQ zuzuordnen. An der Strem waren sämtliche Rückhalteanlagen angesprungen. Von Monatsanfang bis etwa Mitte März machten sich überdurchschnittliche Niederschläge und Schneeschmelze und die hohe Vorbefeuchtung durch das Ereignis Ende Februar in einem überdurchschnittlichen Abflussniveau an vielen Fließgewässern bemerkbar. Vor allem im Tiefland waren die Oberböden stark durchfeuchtet. Teilweise kam es zu Überflutungen, auch weil der Boden unter der Oberfläche zum Teil noch gefroren war und das Schmelzwasser nicht eindringen bzw. nicht abfließen konnte. An der Leitha, an der Raab, aber auch an Gurk und Lavant und an der unteren Mur blieb das Abflussniveau den gesamten März über überdurchschnittlich. Infolge hoher Temperaturen setzte Mitte April die Schneeschmelze auch in den höheren Mittelgebirgen und alpinen Einzugsgebieten (außer hochalpin) ein und erzeugte deutliche Abflussspitzen an zahlreichen Fließgewässern in ganz Österreich (Rhein, Bregenzerach, Mur, Enns, Gurk, Lavant, Gail, Raab, Ybbs, Thaya, March, auch Donau). Ende April/Anfang Mai war das Abflussniveau durch die Schneeschmelze oft überdurchschnittlich. Im Gurk- und Lavant-Einzugsgebiet wurden die Jahreshöchstwerte erreicht, aber auch in Angern/March und in Arnbach/Drau. Im Mai traten bereits mehrere Gewitter und Starkregen, teilweise Hagelereignisse, mit Folgeschäden auf. Lokal fielen die Abflussreaktionen so stark aus, dass sie die Jahreshöchstwerte 2013 darstellen, wie z.b. an der Krems und am Spitzer Bach in Niederösterreich am 4. bzw. 5. Mai. Am 3. und 4. Mai kam es zu Gewittern mit Starkregen, Hagel, lokalen Überflutungen und Vermurungen in Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, im Burgenland, in der Steiermark und im Liesergebiet in Kärnten. Am 6./7. Mai steuerte ein Tiefdruckwirbel über dem Mittelmeer feuchte und labile Luftmassen in den Alpenraum, wobei durch eingelagerte Gewitterzellen vor allem in den südlichen Landesteilen der Steiermark beträchtliche Niederschlagsmengen zu beobachten waren. An der Messstelle Graz-Universität wurde ein intensiver Starkregen mit 82,3 Liter/m² in 12 Stunden registriert. Die Folge waren großflächige Überflutungen und Vermurungen. Die überfluteten Gemeinden Grambach, Gössendorf und Fernitz wurden zum Katastrophengebiet erklärt. Auch die landwirtschaftlichen Schäden waren massiv. Im Raabgebiet wurden Hochwasserabflüsse der Jährlichkeit 1 bis 5 Jahre, zum Teil auch bis 10 Jahre (Takern) beobachtet, welche die Jahreshöchstwerte 2013 bilden. Selbst die Durchflüsse der Mur erreichten ab Bruck Jährlichkeiten von 1 bis 5 Jahren, von Bruck bis Mellach

28 sind es die Jahreshöchstwerte In Leibnitz und Mureck wurden am 7. Mai die Jahresmaxima der Schwebstoffkonzentration und des Schwebstofftransports erreicht. Bis 31. Mai kam es in ganz Österreich immer wieder zu Niederschlägen, wodurch die Vorbedingungen für das folgende Hochwasser gegeben waren. Während sieben Tagen Dauerniederschlags (vom 29. Mai bis zum 4. Juni 2013) im Nordstaubereich der Alpen und von Bayern bis Tschechien hat sich an der österreichischen und bayerischen Donau sowie ihren Zubringern eine extreme Hochwassersituation aufgebaut. Dabei haben sich Niederschlagssummen von fast 400 mm akkumuliert. Die Hochwassersituation dauerte vom 30. Mai bis 6. Juni. In Österreich waren die Flussgebiete am nördlichen Alpenrand und im Alpenvorland betroffen. Die höchsten Hochwasserstände und abflüsse traten vom Großachengebiet über das Saalach- und untere Salzacheinzugsgebiet, das Salzkammergut, das Salzburger und das oberösterreichische Alpenvorland bis in das westliche niederösterreichische Mostviertel und an der gesamten österreichischen Donau auf, wobei vielfach Hochwasserscheitelabflüsse von HQ 100 erreicht bzw. überschritten wurden. IM JUNI KAM ES NACH DEM GROßEN HOCHWASSER NOCH ZU MEHREREN KLEINEREN HOCHWASSEREREIGNISSEN. Am 10./11. Juni gingen von Vorarlberg bis in die Südsteiermark und ins Weinviertel große Regenmengen mit eingelagerten Gewittern nieder. In Vorarlberg (Bregenzerach, Dornbirnerach) und im niederösterreichischen Wald- und Weinviertel wurden Abflüsse der Jährlichkeit 1 bis 5 Jahre beobachtet, am Inn in Schärding und an der Donau ein einjährliches Hochwasser. Unwetter gab es auch in der Steiermark, im Burgenland und vielen Teilen Niederösterreichs. An Perschling, Tulln, Göllersbach und Pulkau wurden die Jahresmaxima erreicht. Ab 15. bis ca. 22. Juni kam es infolge der starken Erwärmung zu einer Schneeschmelze in den alpinen Regionen Tirols. Die Durchflüsse des Tiroler Inn lagen tagelang über der Hochwasser-Meldemarke. Am 18. Juni entwickelten sich von Vorarlberg bis in die nördliche Steiermark und auch in Kärnten und Osttirol schwere Unwetter und Gewitter. Die Niederschlagsmengen waren zwar gering, jedoch traten an vielen Messstellen in Tirol (Inn, Sanna, Ötztaler Ache) und Oberkärnten sowie im Pinzgau (Habach) Jahresmaxima um den 18./21. Juni auf. Am 19. Juni wurde der historische Ortskern von Hallstatt durch eine Mure getroffen. Am 23./24./25 Juni verursachten Unwetter mit Starkregen an verschiedenen Gewässern in Niederösterreich ein HQ 1-5, an der Naarn in Oberösterreich und an der Donau ein HQ 1. In Tirol traten Jahresmaxima an der Sill und in Kärnten an der Möll auf. IM JULI HERRSCHTE ÜBERWIEGEND TROCKENHEIT, ABER VOR ALLEM IN DER ZWEI- TEN MONATSHÄLFTE GAB ES AUCH LOKAL HEFTIGE UNWETTER UND GEWITTERRE- GEN. Am 17. Juli gingen vereinzelt Gewitter am Nordtiroler Alpenhauptkamm und in Osttirol nieder. Am 18. Juli traten von Vorarlberg bis ins Ausseerland verbreitet Gewitter auf. Starkregen führten am 18. Juli im Bundesland Salzburg im Pinzgau und im Pongau zu Verklausungen mehrerer Bäche. Auch der 19. Juli blieb nicht frei von Gewittern. Diese gingen vor allem von Vorarlberg bis Salzburg und vereinzelt in Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark nieder. Am 26. und 27. Juli gab es verbreitet Gewitter in Tirol, Salzburg und Kärnten. Kurze heftige Niederschläge mit Hagel führten zu murstoßartigen Geschiebeeinträgen in Wildbäche und am 26. Juli zu Vermurungen und einem 10-jährlichen Hochwasserereignis am Winkeltalbach in Ausservillgraten (Osttirol). Am 3. August führten schwere Gewitter in Vorarlberg und Tirol zu Jahresmaxima der Durchflüsse in Schruns/Litz und Lech/Zürsbach. Auch das Gebiet der Mürz in der Steiermark war betroffen. Am 4. August gab es erneut Unwetter in Tirol, Salzburg und Niederösterreich. Am 19. August führten heftige Regenfälle in Tirol und Salzburg zu Jahresmaxima an einigen Gewässern am Alpenhauptkamm (Fagge, Vernagtbach, Obersulzbach, Fuscher Ache, Isel). Am 17./18. September fielen großflächig teils intensive Niederschläge von Vorarlberg bis ins Weinviertel. Im Bereich der Stadt Salzburg, des Flachgaus und des Tennengaus und in Oberösterreich im südlichen Teil des Bezirkes Gmunden wurden Tagesniederschlagsmengen zwischen 40 und 50 l/m² registriert. In mehreren Flussgebieten (Bregenzerach, Lech, Tiroler Achen, Saalach, Salzach, Traun, Steyr, Rußbach, Pitten, Pinka) reagierten die Gewässer mit hohen Abflussspitzen. Die Abflüsse an den Gewässern im Tiroler Nordalpenraum vom Lech bis zur Großache entsprachen vielfach einem einjährlichen Hochwasser und stellten am

29 19. September häufig die Jahresmaxima dar. Aber auch im Burgenland und östlichen Niederösterreich wurden z.t. Jahresmaxima erreicht. Am Oktober brachte eine Kaltfront mit Temperatursturz jede Menge Neuschnee im Nordalpenraum. Südlich des Alpenhauptkamms fielen die Niederschläge jedoch als Regen (mit Tagessummen über 100 mm an der Gail), so dass es zu hohen Abflussspitzen an Gail, Lieser und Malta kam. Anschließend wurden die Temperaturen wieder milder. Herbstlicher Hochdruckeinfluss, mit teils föhniger Südströmung in der zweiten Oktoberhälfte, ließ die Temperaturen für mehrere Tage über 20 C steigen. Aufgrund der hohen Vorbefeuchtung durch die Schneeschmelze verursachten die (eher geringen) Niederschläge vom 23. Oktober von Vorarlberg über das Tiroler Oberland bis zum Zillertal am 24. Oktober Abflussspitzen an Rhein, Tiroler Inn, Sill und Ziller. Der November war überdurchschnittlich nass. Gewittrige Niederschläge in Unter- und Mittelkärnten verursachten am 9.November an den Gewässern im Klagenfurter Becken und südlich davon Hochwasserspitzen, die teilweise die Jahresmaxima darstellen. Starke Niederschläge von Unterkärnten über die Steiermark südlich der Mur bis ins Mittelburgenland führten am 23. und 24. November 2013 vielfach zu Hochwasserereignissen. In Deutschlandsberg wurden innerhalb von drei Tagen rund 100 l/m² Niederschlagsmenge registriert. Viele Gewässer in der südlichen Steiermark, im mittleren und südlichen Burgenland, im Lavanttal und Klagenfurter Becken, aber auch im südlichen Wiener Becken führten Hochwasser der Jährlichkeit 1 bis 5 Jahre. Vor allem an den Unterläufen außerhalb des Gebirgslandes wurden teilweise auch Jährlichkeiten von 5 bis 10 Jahren (Sulm, Saggau, Strem HQ 10 ) verzeichnet. In der Weststeiermark sind die Kainach bei Krottendorf sowie die Sulm über die Ufer getreten, hier wurden vielfach die Jahresmaxima der Durchflüsse erreicht. Der Dezember war im Wesentlichen frei von außergewöhnlichen hydrografischen Ereignissen. Bild 2: Teufelsee im Hochschwabgebiet im November

30 SEEWASSERSTÄNDE Die Abbildung 23 gibt einen Überblick über den Verlauf der Seewasserstände der beiden größten österreichischen Seen - Bodensee und Neusiedlersee - im Jahr Die überdurchschnittlichen hydrologischen Verhältnisse des Berichtsjahres spiegeln sich auch in den hohen Seewasserständen wider. Der Wasserstand des Bodensees am Pegel Bregenz lag im Jahr 2013 meistens über den langjährigen Tagesmittelwerten. Ausnahmen waren wenige Tage im April und die Trockenperiode von Juli bis in die erste Septemberdekade. Saisonal besonders hohe Seewasserstände wurden vom Jahresanfang bis zum 6. April beobachtet. Bei Betrachtung der Vergleichsreihe (Abbildung) ist eine Überschreitung der bisher höchsten langjährigen Tagesmittelwerte an vielen Tagen im Februar 2013 zu erkennen. Selbst wenn man bis zum Beginn der Beobachtungen im Jahr 1864 zurückschaut, stellen die Tagesmittel des Wasserstands vom 4. bis 8. Februar 2013 neue Maxima seit 1864 dar. Nach einer kurzzeitigen Unterschreitung der langjährigen Mittel im April bewirkten die Schneeschmelze in den Alpen ab der letzten Aprildekade und die überdurchschnittliche Niederschläge im Mai und Anfang Juni, dass am 12. Juni mit 488 cm der höchste Wasserstand seit dem Jahre 2001 gemessen wurde. Die unterdurchschnittlichen Niederschläge in den Monaten Juli und August ließen dann den Wasserstand am Pegel Bregenz vom 12. Juli bis 19. September unter die saisonalen Mittelwerte sinken. Von Mitte Oktober bis zum Jahresende lagen die Tagesmittel dann wieder über den langjährigen Vergleichswerten. Auch der Wasserstand des Neusiedlersees wies im Jahr 2013 ausgesprochen hohe Werte auf. Bis auf wenige Ausnahmen an einzelnen Tagen wurden die langjährigen Tagesmittelwerte der Vergleichsreihe nicht erreicht oder unterschritten. Bodensee Neusiedler See Abbildung 23: Tagesmittel des Wasserstandes 2013 an den Pegeln Bregenz/Bodensee und Neusiedl am See (Seebad)/Neusiedlersee im Vergleich zu langjährigen Tagesmittelwerten, Minima und Maxima WASSERTEMPERATUR Die höchsten Wassertemperaturen wurden österreichweit von Ende Juli bis zum 8. August gemessen und konnten nur an ganz wenigen Messstellen um den 20. Juni beobachtet werden. Die Maxima an den Fließgewässern traten im Jahr 2013 an den Messstellen Wien (Kagraner Brücke)/Alte Donau am 29. Juli mit 29,6 C, in Laimhausmühle/Mattig am 28. Juli mit 28,5 C und sowohl in Hohenau an der March (Fluss-km 66,92)/March als auch in Heiligenbrunn/Strem jeweils am 29. Juli mit 28,3 C auf. Die höchsten Seetemperaturen wurden am Neusiedler See im Bereich der Messstellen Illmitz (Biologische Station) am 5. August mit 31,5 C, in Breitenbrunn (Seebad) und in Podersdorf am See (Badebucht) jeweils am 6. August mit 31,1 C und in Apetlon Staatsgrenzpunkt (A79) am 29. Juli mit 30,5 C beobachtet. Eisbildungen an den Fließgewässern wurden 2013, bedingt durch eine Überschreitung der Normalwerte der Lufttemperatur, nur vereinzelt von Ende Jänner bis Mitte Februar beobachtet

31 SCHWEBSTOFF In Abbildung 24 sind die Abweichungen der Jahresfrachten 2013 zu den mittleren Jahresfrachten der Vergleichsreihe bzw (Dreiecke) dargestellt. Im Jahr 2013 wurde bei den Abweichungen der Schwebstofffrachten österreichweit ein Nord-Süd-Gefälle beobachtet. Die vom Hochwasser im Juni 2013 betroffenen Regionen wiesen stark überdurchschnittliche Jahresfrachten auf. An den Messstellen im Tiroler Unterland, an der Salzach, am Inn, an den Donauzubringern im Alpenvorland, an der Leitha und an der Donau betrugen die Abweichungen ca. 200 % bis über 400 %. In den alpinen Regionen nördlich des Alpenhauptkamms war der mittlere Schwebstofftransport bzw. die Jahresfracht 2013 an den meisten Messstellen eher durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich. Deutlich unterdurchschnittliche Jahresfrachten traten an Messstellen in vergletscherten Einzugsgebieten (Vent 44 %, Lienz/Isel 50 %), sowie an der Gail (Federaun 25 %), der Drau (Lavamünd 6 %) und der Mur (62-57 %) auf. Dabei ist aber zu bedenken, dass die relativ kurzen Vergleichsreihen der Messstellen an der unteren Drau durch das Hochwasserereignis im November 2012 beeinflusst sind. Abbildung 24: Abweichungen der Schwebstoff-Jahresfrachten 2013 zu den mittleren Jahresfrachten der Vergleichsreihe bzw Im Jahr 2013 wurden bei den Parametern Schwebstoffkonzentration, -transportraten, -frachten neue Extremwerte erreicht, die die höchsten Werte seit Beobachtungsbeginn in Österreich darstellen. Die höchste (bisher beobachtete) im Jahr 2013 aufgetretene Schwebstoffkonzentration von 216 g/l am 26. Juli 2013 in Lienz-Falkensteinsteg/Drau und die zweithöchste im Jahr 2013 aufgetretene Schwebstoffkonzentration von 51,2 g/l am 18.August 2013 in Bruckhäusl/Brixentaler Ache wurden durch Unwetter mit Murenabgängen verursacht. Das Hochwasser vom 30. Mai bis 6. Juni 2013 führte bei knapp 50 % der Schwebstoffmessstellen zu den Jahresmaxima der Transportraten und bei ca. 20 % der Messstellen zu neuen absoluten Maxima. So wurden in Schärding am 2. Juni eine maximale Transportrate von mehr als kg/s, das ist mehr als das Sechsfache der bisher aufgetretenen Werte, und in Hainburg/Donau am 5. Juni fast kg/s erreicht. Die niedrigsten Schwebstoffkonzentrationen und -transportraten wurden überwiegend von Jänner bis März und im Dezember beobachtet. An den größeren Gewässern Hainburg/Donau, Mureck/Mur, Lavamünd/Drau und in Pergern/Steyr traten minimale Schwebstoffkonzentrationen und transportraten, wahrscheinlich aufgrund der Trockenheit, auch im Juli und August auf. Die maximalen Jahresfrachten betrugen mit 11,3 Mio. t in Hainburg (Straßenbrücke)/Donau und mit ca. 10,8 Mio. t in Schärding/Inn ca. doppelt so viel wie die bisher aufgetretenen Mengen (siehe auch Abbildung 24). Die minimale Jahresfracht mit ca t wurde in Lavamünd/Drau verzeichnet

32 Bild 3: Probenentnahme für die Schwebstoffmessung an der Messstelle Lechaschau/Lech im Oktober

33 QUELLEN AN 12 DER AUSGEWERTETEN 86 QUELLEN WAREN DIE SCHÜTTUNGEN 2013 IM JAHRESMITTEL UNTERDURCHSCHNITTLICH, AN 69 ÜBERDURCHSCHNITTLICH UND AN EINER QUELLE LAG DIE SCHÜTTUNG IM LANGJÄHRIGEN MITTEL. An 18 Messstellen wurde das bisher höchste Jahresmittel seit Beobachtungsbeginn registriert. Für 4 Messstellen kann - wegen zu kurzer Beobachtungsdauer oder Datenausfällen in Folge von Naturereignissen und technischen Defekten - keine Aussage getroffen werden. Von den Quellen mit unterdurchschnittlicher Schüttung liegen vier in Vorarlberg, die anderen sind über das restliche Bundesgebiet verstreut. Abbildung 25: Abweichung des Jahresmittels der Schüttung 2013 vom Wert der Vergleichsreihe Die Jahresmaxima traten an 57 Quellen zwischen 27. Mai und 30. Juni auf, davon bei 31 Messstellen am 2. Juni. An 13 Quellen wurden die Maxima zwischen 12. April und 20. Mai registriert. Die übrigen Maxima traten im Jänner und Februar sowie von Juli bis November auf. An 18 Messstellen wurde das höchste Maximum seit Beobachtungsbeginn verzeichnet. Salzachgebiet: Dachserfall Draugebiet: Oswaldiquelle Abbildung 26: Schüttungstagesmittelwerte 2013 (rote Linie), bisher beobachtete Tagesmittel-, Minima- und Maximawerte. Schnell reagierende Quellen zeigten im Jänner, Anfang Februar und im März je eine kleinere Schüttungsspitze. Von Mitte April bis Mitte Mai sorgten Schneeschmelze und Niederschläge dann für überdurchschnittliche Verhältnisse. Nach sinkenden Schüttungen in der zweiten Maihälfte kam es Ende Mai bzw. Anfang Juni zu einer sehr hohen Schüttungsspitze, die bei einigen lang beobachteten Quellen ein neues ab

34 solutes Maximum darstellt. Danach nahm die Schüttung unterbrochen von kurzen kleineren Anstiegen bis Mitte August ab. In der zweiten August- als auch in der zweiten Septemberhälfte traten nochmals größere, im Oktober und November nur mehr kleinere Schüttungsspitzen auf. Langsam reagierende Quellen zeigten nach sinkenden oder gleichbleibenden Verhältnissen in den ersten drei Monaten von April bis Mitte Mai einen Schüttungsanstieg. Nach kurzem Rückgang folgte in der ersten Junihälfte ein weiterer Anstieg. Danach nahm die Schüttung kontinuierlich ab und erst im Oktober legte sie wieder leicht und im November deutlich zu. Im Dezember ging sie wieder zurück. Bild 4: Maibachl Ursprung am 5. Juni

35 GRUNDWASSER Für die Beschreibung und Beurteilung der Grundwassersituation im Jahr 2013 wurden drei unterschiedliche Auswertungen verwendet. Die Abbildung 27 zeigt eine Übersicht all jener Grundwassermessstellen, die eine Vergleichszeitreihe von 1981 bis 2010 besitzen. Für jede Messstelle wurde der Jahresmittelwert 2013 in Relation zur größten Abweichung (getrennt nach Über- und Unterschreitung) gesetzt, indem der Abstand des Jahresmittels 2013 vom Mittelwert des Zeitraumes auf die maximale Über- bzw. Unterschreitung der einzelnen Jahresmittel vom Mittelwert des Vergleichszeitraumes skaliert wird. Dem entsprechend bedeuten Werte größer 100 % bzw. kleiner -100 % Extremwerte wie sie größer bzw. kleiner im Vergleichszeitraum noch nie aufgetreten sind. Werte zwischen 0 und 100 % bzw. 0 und -100 % entsprechen den im Vergleichszeitraum beobachteten Varianzen. Die zweite Auswertung ist eine auf Bundesländer und Grundwassergebiete eingehende Beschreibung des jahreszeitlichen Verlaufs die auch anhand der Abbildung 28 nachvollzogen werden kann. Um Rückschlüsse auf die im Grundwasser infiltrierte bzw. exfiltrierte Wassermenge geben zu können, wurden für die dritte Art der Beschreibung, die flächenbezogenen Volumenschwankungen der beobachteten Grundwassergebiete in jedem Jahrbuchflussgebiet im Jahresverlauf ausgewertet und in Form einer Ganglinie für jedes Flussgebiet dargestellt. Abbildung 27: Abweichung des Grundwasserstandsjahresmittels 2013 vom Mittelwert in % der maximalen Überbzw. Unterschreitung im Vergleichszeitraum ( ). BESCHREIBUNG DER GRUNDWASSERSTÄNDE IM JAHRESVERLAUF Im Jahr 2013 liegen die Jahresmittel ungeachtet der oft extremen Jahresverläufe mit sehr hohen Grundwasserspitzen im Mai/Juni und sehr steilen Grundwasserabstiegen in der Sommer-Trockenperiode überwiegend im mittleren bis hohen ( %) Bereich der Vergleichsreihe. In den Grundwassergebieten mit kleinerem Vorfluter bzw. in den Randlagen liegen die Jahresmittel im niedrigen Bereich. In den schnell reagierenden Gebieten Vorarlbergs wurde in den ersten drei Monaten jeweils eine Grundwasserspitze registriert. In den Gebieten mit größerer Speicherfähigkeit und Überdeckung wurden nach einem hohen Grundwasserstand im Jänner überwiegend sinkende Werte registriert. Im April und Mai stieg das Grundwasser in den meisten Gebieten an. Die starken Niederschläge Ende Mai und Anfang Juni führten zum höchsten Grundwasserstand des Jahres In den schnell reagierenden Gebieten zeigten die Ganglinien zwei Spitzen kurz hintereinander. Anfang Juli wurde nochmals ein kleinerer Anstieg beobachtet, danach

36 sank das Grundwasser kontinuierlich ab. In den schnell reagierenden Gebieten trat von September bis November wiederum in jedem Monat eine Grundwasserspitze auf. In den langsam reagierenden Gebieten stieg das Grundwasser von Anfang Oktober bis Mitte November an und sank danach ab. Insgesamt waren die Verhältnisse 2013 meist mittel bis überdurchschnittlich, nur von Juli bis September gebietsweise unterdurchschnittlich. In Tirol verhielt sich das Grundwasser im Lechtal, Tannheimertal und Unteren Vilstal gleich wie in den Grundwassergebieten Vorarlbergs. Sonst herrschten nach einem für die Jahreszeit hohen Grundwasserstand Mitte Jänner sinkende Verhältnisse, die mancherorts ab März, größtenteils aber im April von stark steigenden Werten zufolge Schneeschmelze abgelöst wurden. Nach kurzer Absinkphase wurde im Juni aufgrund der starken Niederschläge der Jahreshöchststand erreicht, dem bis ca. Mitte August sinkende Grundwasserstände folgten. In Osttirol sank das Grundwasser auch danach noch weiter ab, während in Nordtirol gleichbleibende oder steigende Verhältnisse eintraten. Ende Oktober bzw. Anfang November wurde in Nordtirol nochmals eine deutliche Grundwasserspitze registriert, dann sanken die Werte auch hier wieder ab. In Nordtirol war 2013 mit gebietsweisen Ausnahmen Anfang April und im Juli und August ein überdurchschnittliches Jahr, in Osttirol war es bis etwa Mitte August überdurchschnittlich, danach unterdurchschnittlich. In Salzburg wurde im Jänner eine Grundwasserspitze verzeichnet, die das höchste Jännermaximum der bisherigen Beobachtungen darstellte. Im Unteren Salzachtal folgte im Februar eine weitere Spitze. Im März und April zeigten sich gebietsweise Auswirkungen der Schneeschmelze in den Ganglinien. Anfang Juni kam es infolge der starken Niederschläge und im Zuge des Hochwasserereignisses zu teilweise gewaltigen Anstiegen von über 2 m in wenigen Stunden. Damit wurde das Jahresmaximum 2013, aber an einigen Messstellen auch ein neues absolutes Maximum, erreicht. Danach sank das Grundwasser ab. Ab Mitte September bis Ende November kam es in relativ regelmäßigen Abständen zu in Summe vier Grundwasseranstiegen, denen jeweils Absinkphasen folgten. Die letzte dauerte den Rest des Jahres an. Insgesamt war das Jahr 2013 betreffend Grundwasser im Jänner und Februar sowie im Juni und der ersten Julihälfte deutlich überdurchschnittlich und dazwischen im Frühjahr durchschnittlich. Wie in den anderen Bundesländern traten im August und der ersten Septemberhälfte unterdurchschnittliche Werte auf, danach lagen sie wieder etwas über dem langjährigen Mittelwert. In Kärnten herrschten bis Mitte bzw. Ende März gleichbleibende oder sinkende Verhältnisse, dann setzte ein deutlicher Anstieg ein, der bis Anfang April bzw. Mai dauerte. Danach sank das Grundwasser ab, nur gebietsweise von einem mäßigen Anstieg im Juni unterbrochen. Erst im November wurde wieder ein deutlicher Anstieg verzeichnet, dem im Dezember wieder sinkende Werte folgten. Ganz gegen Ende des Jahres begann sich im Westen Kärntens ein neuerlicher Anstieg abzuzeichnen. Im Westen Kärntens war das Jahr 2013 von Juli bzw. August bis inklusive Oktober unterdurchschnittlich, sonst überdurchschnittlich, während im Osten Kärntens die Werte das ganze Jahr über dem Durchschnitt lagen. In Oberösterreich kam es im Jänner und Februar zu jeweils einem Grundwasseranstieg. Die Absinkphase dazwischen fiel in der Welser Heide und im Nördlichen Machland nur sehr gering aus. Danach herrschten leicht sinkende oder gleichbleibende Verhältnisse bis es Anfang Juni auch hier im Zuge des Hochwasserereignisses zu gewaltigen Grundwasserspitzen kam, die das Jahresmaximum darstellen. Im Eferdinger Becken und im Südlichen Linzer Feld war dies an vielen Messstellen auch der höchste Wert der bisherigen Beobachtungsreihe. Danach gab es Anfang Juli, im September und November geringfügige Anstiege, aber überwiegend herrschten sinkende Verhältnisse. Insgesamt war 2013 in Oberösterreich über weite Strecken ein mittleres oder etwas überdurchschnittliches Jahr, nur im Juni und Juli deutlich überdurchschnittlich. In Niederösterreich und Wien kam es in Gebieten mit geringerer Überdeckung in den ersten vier Monaten zu jeweils einem Grundwasseranstieg. Im Westen bis einschließlich des Pielachtals waren nur jene im Jänner und Februar von Bedeutung. Weiter östlich und im Norden waren die Absinkraten zwischen den einzelnen Anstiegen gering und so kam es im ersten Jahresviertel zu einer deutlichen Anhebung der Grundwasserspiegel. In den Gebieten mit großer Überdeckung und Speicherfähigkeit stieg das Grundwasser in dieser Zeit kontinuierlich an. Im Mai herrschten überwiegend sinkende, nur im Marchtal, im Gebiet Fischamend bis Hainburger Pforte und in Teilen des Marchfelds sowie des Südlichen Wiener Beckens steigende

37 Verhältnisse. Infolge starker Niederschläge und Hochwasser stieg das Grundwasser in den ersten Junitagen meist deutlich an. Im Südlichen Machland, Unteren Ennstal, Ybbstal, in der Ybbser Scheibe und im Gebiet Fischamend bis Hainburger Pforte wurden an mehreren Messstellen neue absolute Maxima oder neue Maximalwerte für Juni registriert. In diesen Gebieten unterbrach der neuerliche Anstieg Ende Juni nur geringfügig den Absinkprozess. Im Erlauftal, Pöchlarner Feld, Pielachtal,Traisental, Südlichen Tullner Feld, Horner Becken, Göllersbachtal und Zayatal jedoch fiel dieser zweite Anstieg zumindest gleich hoch, meist jedoch höher aus, als der zu Beginn des Monats und stellt in diesen Fällen somit das Jahresmaximum dar. Im Nördlichen Tullnerfeld und Lainsitzgebiet kam es zu einem deutlichen kontinuierlichen Anstieg von Anfang Juni bis Mitte Juli, im Marchtal, Marchfeld und im Südlichen Wiener Becken waren die beiden Anstiege nur geringfügig merkbar oder der Anstieg der Vorperiode setzte sich einfach kontinuierlich fort. Der folgende Absinkprozess war meist zwischen Mitte August und Mitte September abgeschlossen, dann traten bei leichter Bewegung gleichbleibende Verhältnisse ein, verbreitet unterbrochen von einer kleineren Grundwasserspitze in der zweiten Septemberhälfte. Größtenteils war 2013 in Niederösterreich und Wien ein Jahr mit überdurchschnittlichen Grundwasserverhältnissen. Im Osten gab es ab August auch Gebiete mit mittleren Grundwasserständen. In Teilen des Tullner Felds sowie des Marchfelds und im Marchtal herrschten das ganze Jahr über etwa mittlere, im Zayatal unterdurchschnittliche Verhältnisse. In der Obersteiermark trat im Ennstal im Jänner und März und zusätzlich noch im Februar je eine Grundwasserspitze auf. Dabei wurden teilweise neue Monatsmaxima erreicht. Mitte April begann das Grundwasser stark zu steigen und erreichte Anfang Mai den Scheitelpunkt, der teilweise wieder ein neues Maimaximum und im Murtal auch das Jahresmaximum 2013 darstellte. Nach einer Absinkphase kam es Anfang Juni auch hier zu einem Anstieg, der nun im Ennstal zum Jahresmaximum und mancherorts auch zu neuen absoluten Maxima führte. Danach sank das Grundwasser bis Mitte August ab. Nach zwei mäßigen Grundwasserspitzen im letzten Augustdrittel und im September, stieg das Grundwasser ab dem zweiten Oktoberdrittel bis Mitte bzw. Ende November nochmals an, den Rest des Jahres wurden sinkende Werte gemessen. In den Gebieten mit größerer Speicherfähigkeit Grazer und Leibnitzer Feld sowie Unteres Murtal herrschten zunächst sinkende, ab Ende Jänner dann teilweise leicht steigende Verhältnisse. In der ersten Märzhälfte wurden dann deutlich steigende und in der zweiten Hälfte stagnierende Werte registriert, von diesem hohen Niveau stiegen die Grundwasserstände Anfang April nochmals etwas an. Im Leibnitzer Feld und Unteren Murtal war damit das Jahresmaximum 2013 erreicht. Das folgende langsame Absinken wurde von einem neuerlichen Anstieg Anfang Mai abgelöst, wobei nun im Grazer Feld der Jahreshöchststand registriert wurde. Aufgrund der trockenen Witterung sank das Grundwasser danach aber lange kontinuierlich ab, teilweise herrschten ab September gleichbleibende Verhältnisse. Erst im November stieg das Grundwasser wieder merkbar an, sank aber im Dezember neuerlich ab. Auch die schnell reagierenden Gebiete in der Süd- und Oststeiermark zeigten nach einer kleinen Spitze im Februar deutliche Anstiege Anfang März, Anfang April und Anfang Mai. Meist wurde hier schon Anfang März das Jahresmaximum gemessen. Im Kainachtal, Sulmtal und im Grabenland wurde Anfang Juni eine zusätzliche Grundwasserspitze registriert, sonst herrschten bis Anfang September durchwegs sinkende Verhältnisse, dann begann das Grundwasser wieder leicht zu steigen und es traten gebietsweise mehrere kleine Spitzen auf. Im November wurde dann ein deutlicher Anstieg registriert, dem im Dezember wieder sinkende Werte folgten. In der Steiermark lagen die Grundwasserstände 2013 in der ersten Jahreshälfte über dem langjährigen Mittelwert und das zu einem großen Teil auch deutlich. Ab der Jahresmitte bis ungefähr Mitte November waren die Verhältnisse unterdurchschnittlich, danach lagen sie im Mittel oder etwas darüber. Im Nordburgenland stieg das Grundwasser von Jahresbeginn bis Mitte April in Summe deutlich an, zwischendurch gab es gebietsweise kurze Phasen mit stagnierenden oder leicht sinkenden Werten. Damit war der höchste Grundwasserstand des Jahres erreicht. Im Süden dauerte der Anstieg bis Anfang März und nach kurzer Absinkphase stieg das Grundwasser Anfang April nochmals auf etwa den gleichen Wert. Ähnlich wie in der Steiermark folgten nun monatelang sinkende, ab September teilweise auch gleichbleibende Werte. Erst im November wurden wieder überall steigende Grundwasserstände beobachtet. Im Dezember sanken diese aber wieder ab, nur im Norden stagnierten sie auch gebietsweise. Im Norden waren die Werte in den ersten ein bis zwei Monaten 2013 unterdurchschnittlich, dann bis Anfang August überdurchschnittlich. Den Rest des Jahres lagen die Verhältnisse im Mittel oder etwas darüber. Im Süden dauerten die überdurch

38 schnittlichen Verhältnisse von Beginn des Jahres bis ca. Mitte Juli. Nach einer Phase mit unterdurchschnittlichen Werten lagen sie ab Mitte bzw. Ende November wiederum über dem langjährigen Mittel. Rheintal: Bregenz, Bl B Rheintal: Altenstadt, Bl A Unteres Inntal: Münster, Bl 1 Lienzer Becken: Lienz, Bl 2 Saalachbecken: Bergham, Bl 1 Unteres Salzachtal: Gries, Br 15 Zollfeld: Maria Saal, Bl 219 Klagenfurter Becken: Klagenfurt, Bl

39 Welser Heide: Marchtrenk, Br 21.9 Südliches Linzer Feld: Posch, Bl Erlauftal: Wieselburg, Bl 339 Südl. Wiener Becken: Wr. Neustadt-Heizhaus, Bl Marchfeld: Wien 21, Br Leibnitzer Feld: Untergralla, Bl 3810 Seewinkel: St. Andrä am Zicksee, Br 107 Raabtal: Neumarkt an der Raab, Bl 7 Abbildung 28: Grundwasserstandstagesmittelwerte 2013 (rote Linie), bisher beobachtete Tagesmittel-, Minima- und Maximawerte

5. Witterung im Winter 1998/99

5. Witterung im Winter 1998/99 5. Witterung im Winter 1998/99 von Dr. Karl Gabl Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Regionalstelle für Tirol und Vorarlberg Die Daten zur Beschreibung des überaus schneereichen Winters 1998/99

Mehr

HYDROLOGISCHE PROGNOSEN

HYDROLOGISCHE PROGNOSEN HYDROLOGISCHE PROGNOSEN REINHOLD GODINA BMLFUW ABTEILUNG IV/4 - WASSERHAUSHALT 3.5.2016 --- 1 --- HYDROLOGISCHE PROGNOSEN - ÜBERBLICK Themen meines Vortrages: 1. DIE HYDROGRAFIE BEOBACHTET PERMANENT 2.

Mehr

2. Witterung im Winter 1996/97

2. Witterung im Winter 1996/97 2. Witterung im Winter 1996/97 von Dr. Karl Gabl, Mag. Gabriele Mascher-Schlieter ZAMG-Wetterdienststelle Innsbruck Die Beobachtungen und Messungen der Klimastationen der Zentralanstalt für Meteorologie

Mehr

2. Witterung im Winter 1994/95

2. Witterung im Winter 1994/95 2. Witterung im Winter 1994/95 von Dr. Karl Gabl, Wetterdienststelle Innsbruck Mit Hilfe der Beobachtungen und Messungen der Klimastationen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, insbesondere

Mehr

2. Witterung im Winter 1995/96

2. Witterung im Winter 1995/96 2. Witterung im Winter 1995/96 von Dr. Karl Gabl, ZAMG Wetterdienststelle Innsbruck Die Beobachtungen und Messungen der Klimastationen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Regionalstelle

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT JULI 2016

WITTERUNGSÜBERSICHT JULI 2016 WITTERUNGSÜBERSICHT JULI 2016 Juli 2016: warm und nass Der bisherige Verlauf des Sommers 2016 wird von vielen Menschen sehr unterschiedlich empfunden. Die subjektiven Eindrücke reichen von ziemlich verregnet

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT NOVEMBER 2014

WITTERUNGSÜBERSICHT NOVEMBER 2014 WITTERUNGSÜBERSICHT NOVEMBER 2014 November 2014: Wärmste ärmster November seit Messbeginn Der November 2014 liegt 3,6 C über dem vieljährigen Temperatur-Mittel und ist der wärmste November seit dem Beginn

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT FEBRUAR 2017

WITTERUNGSÜBERSICHT FEBRUAR 2017 WITTERUNGSÜBERSICHT FEBRUAR 2017 Februar 2017: sehr mild und größtenteils trocken Der Februar 2017 war ungewöhnlich mild und brachte zeitweise sogar frühlingshafte Temperaturen und regionale Rekorde. So

Mehr

1. Witterung im Winter 1997/98

1. Witterung im Winter 1997/98 1. Witterung im Winter 1997/98 von Dr. Karl Gabl Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Regionalstelle für Tirol und Vorarlberg Wie schon in den vorangegangenen Wintern wurden die Beobachtungen

Mehr

DAS HOCHWASSER VOM BIS IN DER STEIERMARK Ein Bericht des hydrographischen Dienstes Steiermark

DAS HOCHWASSER VOM BIS IN DER STEIERMARK Ein Bericht des hydrographischen Dienstes Steiermark 1 DAS HOCHWASSER VOM 2.3. BIS 23.3. 22 IN DER STEIERMARK Ein Bericht des hydrographischen Dienstes Steiermark 1 Einleitung Bis zum 2.3. war die hydrologische und meteorologische Situation in der Steiermark

Mehr

Die hydrologische Bilanz in Kärnten 2014

Die hydrologische Bilanz in Kärnten 2014 Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8 - Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz Wasserwirtschaft Hydrographie Wasserbilanz-Bericht Die hydrologische Bilanz in Kärnten Christian Kopeinig

Mehr

Die hydrologische Bilanz Kärntens 2016

Die hydrologische Bilanz Kärntens 2016 Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8 - Umwelt, Wasser und Naturschutz Wasserbilanz-Bericht Die hydrologische Bilanz Kärntens 2016 Christian Kopeinig / Johannes Moser, 2017.Jahresniederschlag 2016

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT FÜR DAS JAHR 2016

WITTERUNGSÜBERSICHT FÜR DAS JAHR 2016 WITTERUNGSÜBERSICHT FÜR DAS JAHR 2016 Viertwärmstes Jahr der Messgeschichte Das Jahr 2016 brachte zehn überdurchschnittlich warme und nur zwei zu kühle Monate. Auffallend war heuer vor allem, dass es fast

Mehr

Das Oltner Wetter im März 2011

Das Oltner Wetter im März 2011 Das Oltner Wetter im März 2011 Frühlingshaft mild mit viel Sonnenschein und anhaltender Trockenheit Auch der erste Frühlingsmonat war, wie schon die Vormonate Januar und Februar, überwiegend von hohem

Mehr

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS FEBRUAR 2015

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS FEBRUAR 2015 HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS FEBRUAR 2015 Mit regionalen Unterschieden entsprach die Lufttemperatur im Mittel dem letzten Wintermonat. An Niederschlag gab es wenig, auf die mittlere Monatssumme

Mehr

2. Witterung im Winter 1999/2000

2. Witterung im Winter 1999/2000 2. Witterung im Winter 1999/2000 von Dr. Karl Gabl Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Regionalstelle für Tirol und Vorarlberg Die Daten zur Beschreibung des Winters 1999/ 2000 beruhen auf

Mehr

Das Oltner Wetter im Dezember 2008

Das Oltner Wetter im Dezember 2008 Das Oltner Wetter im Dezember 2008 Winterlich und trotzdem grüne Weihnachten Der Dezember 2008 war bis nach der Monatsmitte fast durchgehend von Tiefdruckgebieten geprägt Zu Monatsbeginn wurde dabei mit

Mehr

ZENTRALANSTALT FÜR METEOROLOGIE UND GEODYNAMIK. Meteorologische Analyse des Niederschlags von Juni 2009

ZENTRALANSTALT FÜR METEOROLOGIE UND GEODYNAMIK. Meteorologische Analyse des Niederschlags von Juni 2009 Meteorologische Analyse des Niederschlags von 22.-25. Juni 2009 Thomas Haiden 30. Juni 2009 Synopsis Im 72-stündigen Zeitraum von 22.6.09 bis 25.6.09 (jeweils 06 UTC) fielen in weiten Teilen der Bundesländer

Mehr

Das Oltner Wetter im Februar 2010

Das Oltner Wetter im Februar 2010 Das Oltner Wetter im Februar 2010 Winterlich mit Hauch von Frühling gegen Monatsende Auch der vergangene Februar war, wie schon der Januar 2010, mehrheitlich durch winterliches Wetter geprägt Diese Schlussfolgerung

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT NOVEMBER 2015

WITTERUNGSÜBERSICHT NOVEMBER 2015 WITTERUNGSÜBERSICHT NOVEMBER 2015 November 2015: mild, sonnig, trocken Vor allem die erste Monatshälfte ist dafür verantwortlich, dass sich der November 2015 unter die sonnigsten, mildesten und trockensten

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT AUGUST 2017

WITTERUNGSÜBERSICHT AUGUST 2017 WITTERUNGSÜBERSICHT AUGUST 2017 August 2017: Fünftwärmster August seit Messbeginn Der August 2017 war ungewöhnlich warm und liegt bei 2,0 C über dem vieljährigen Mittel. Das beutet den fünften Platz in

Mehr

Das Oltner Wetter im April 2011

Das Oltner Wetter im April 2011 Das Oltner Wetter im April 2011 Ein aussergewöhnlicher April Der Wetterablauf im April 2011 war von einem dominierenden Element geprägt, nämlich Hochdruckgebieten. Von Monatsbeginn bis zum 22. April lagen

Mehr

Das Oltner Wetter im Dezember 2010

Das Oltner Wetter im Dezember 2010 Das Oltner Wetter im Dezember 2010 Kälte mit Tauphasen und wieder einmal weisse Weihnachten Der Dezember 2010 begann mit tiefem Luftdruck über Mitteleuropa. Dabei fiel eine ordentliche Menge Neuschnee,

Mehr

Das Niederschlagsgeschehen in Mitteleuropa in den ersten 12 Tagen des August 2002

Das Niederschlagsgeschehen in Mitteleuropa in den ersten 12 Tagen des August 2002 Das Niederschlagsgeschehen in Mitteleuropa in den ersten 12 Tagen des August 2002 In den ersten 12 Tagen des August 2002 kam es in Mitteleuropa zu verschiedenen Starkregenereignissen, die große Schäden

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT DEZEMBER 2016

WITTERUNGSÜBERSICHT DEZEMBER 2016 WITTERUNGSÜBERSICHT DEZEMBER 2016 Dezember 2016: im Großteil Österreichs sonnig, trocken und mild Der Dezember war ungewöhnlich sonnig und brachte in der österreichweiten Auswertung 72 Prozent mehr Sonnenstunden

Mehr

Das Oltner Wetter im Oktober 2009

Das Oltner Wetter im Oktober 2009 Das Oltner Wetter im Oktober 2009 Anhaltende Trockenheit Das prägendste Wetterelement des vergangenen Monats war sicherlich der weiter nur spärlich fallende Niederschlag und der damit verbundene sehr tiefe

Mehr

Das Oltner Wetter im Januar 2011

Das Oltner Wetter im Januar 2011 Das Oltner Wetter im Januar 2011 Zu mild, zu trocken und zu sonnig Das neue Jahr begann im Mittelland mit trübem Hochnebelwetter Auslöser war ein Hoch, welches in den folgenden Tagen wieder zunehmend kalte

Mehr

Das Oltner Wetter im September 2011

Das Oltner Wetter im September 2011 Das Oltner Wetter im September 2011 Ein spätsommerlicher Monat Im September 2011 setzte sich das spätsommerlich warme Wetter des August fort und sorgte dafür, dass der Herbst nur tageweise oder in Form

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT NOVEMBER 2016

WITTERUNGSÜBERSICHT NOVEMBER 2016 WITTERUNGSÜBERSICHT NOVEMBER 2016 November 2016: etwas milder, trockener und sonniger als im Mittel Der November gehört zu den Monaten, auf den sich die Klimaerwärmung der letzten Jahrzehnte am stärksten

Mehr

Januar-Hochwasser 2018 in Deutschland

Januar-Hochwasser 2018 in Deutschland Hochwasserbericht (16:00 Uhr) Januar-Hochwasser 2018 in Deutschland Seit Wochenbeginn sind die Niederschlagsmengen bundesweit zurückgegangen, was sich nun am stärksten im Rhein und seinen Nebenflüssen

Mehr

Das Oltner Wetter im Juli 2011

Das Oltner Wetter im Juli 2011 Das Oltner Wetter im Juli 2011 Der kühlste Juli seit dem Jahr 2000 Dem sonnigen, warmen und trockenen Wetter, das über weite Strecken das erste Halbjahr dominierte, ging in der zweiten Julihälfte die Luft

Mehr

KLIMAWANDEL IN DER WASSERWIRTSCHAFT ZUSAMMENFASSUNG

KLIMAWANDEL IN DER WASSERWIRTSCHAFT ZUSAMMENFASSUNG KLIMAWANDEL IN DER WASSERWIRTSCHAFT ZUSAMMENFASSUNG FOLLOW UP ZUR ZAMG/TU-WIEN STUDIE (2011) ANPASSUNGSSTRATEGIEN AN DEN KLIMAWANDEL FÜR ÖSTERREICHS WASSERWIRTSCHAFT IM AUFTRAG VON BUND UND LÄNDERN IMPRESSUM

Mehr

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS DEZEMBER 2015

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS DEZEMBER 2015 HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS DEZEMBER 2015 Vor allem in den Bergen war es extrem warm. Dazu gab es fast keinen Niederschlag. Österreich blieb damit bis ins Hochgebirge außergewöhnlich schneearm.

Mehr

MONATSBERICHT ÜBER DIE WASSERWIRTSCHAFTLICHEN VERHÄLTNISSE IN HESSEN SEPTEMBER 2006

MONATSBERICHT ÜBER DIE WASSERWIRTSCHAFTLICHEN VERHÄLTNISSE IN HESSEN SEPTEMBER 2006 Wiesbaden - 14.1.26 Az.: W3-79c2.1a MONATSBERICHT ÜBER DIE WASSERWIRTSCHAFTLICHEN VERHÄLTNISSE IN HESSEN SEPTEMBER 26 1. Witterung viel zu warm und erheblich zu trocken Der Gebietsniederschlag in Hessen

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT FÜR DAS JAHR 2014

WITTERUNGSÜBERSICHT FÜR DAS JAHR 2014 WITTERUNGSÜBERSICHT FÜR DAS JAHR 2014 Wärmstes Jahr seit Beginn der Messungen Das Jahr 2014 liegt 1,7 C über dem vieljährigen Mittel und verdrängt damit 1994 von der Spitze der wärmsten Jahre in Österreich

Mehr

Das Oltner Wetter im November 2011

Das Oltner Wetter im November 2011 Das Oltner Wetter im November 2011 Staubtrocken und zu mild Der Wetterverlauf im November 2011 wird als aussergewöhnlich in die Wetteraufzeichnungen eingehen. Praktisch während des ganzen Monats lag die

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT JÄNNER 2017

WITTERUNGSÜBERSICHT JÄNNER 2017 WITTERUNGSÜBERSICHT JÄNNER 2017 Jänner 2017: Einer der kältesten Jänner seit 30 Jahren Der Jänner 2017 ist im Flächenmittel mit einer Anomalie von -2,9 C zum vieljährigen Mittel ähnlich kalt ausgefallen

Mehr

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2012

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2012 HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2012 Im Alltag ist die Aufmerksamkeit der Menschen immer wieder beim Wetter, welches unlängst beispielsweise in der Bundeshauptstadt Wien mit den für

Mehr

1 NIEDERSCHLAGSMENGEN

1 NIEDERSCHLAGSMENGEN 1 NIEDERSCHLAGSMENGEN Im Kanton Solothurn fallen im langjährigen Durchschnitt etwa 1240 mm Niederschläge pro Jahr. Das sind insgesamt rund 980 Mia. Liter Regen und Schnee oder ein 225000 km langer Zug,

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT FÜR DAS JAHR 2015

WITTERUNGSÜBERSICHT FÜR DAS JAHR 2015 WITTERUNGSÜBERSICHT FÜR DAS JAHR 2015 Zweitwärmstes Jahr der Messgeschichte 2015 liegt 1,5 C über dem vieljährigen Mittel und ist damit in Österreich das zweitwärmste Jahr der 248-jährigen Messgeschichte.

Mehr

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MÄRZ 2016

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MÄRZ 2016 HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MÄRZ 2016 Nach zwei feuchten Wintermonaten, regnete es im März wenig. Die Lufttemperatur blieb etwas über dem Mittelwert, Schneezuwachs gab es nur in Oberkärnten und

Mehr

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen November 217 N [mm] Sonnenscheindauer [h] LT [Grad C] Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT JUNI 2016

WITTERUNGSÜBERSICHT JUNI 2016 WITTERUNGSÜBERSICHT JUNI 2016 Juni 2016: warm und nass Die Hitze Ende des Monats machte den Juni 2016 zu einem der wärmsten der Messgeschichte. Die ersten 20 Tage waren noch ziemlich genau im Durchschnitt,

Mehr

Das Oltner Wetter im Januar 2009

Das Oltner Wetter im Januar 2009 Das Oltner Wetter im Januar 2009 Winterlich kalt und trocken Nach den beiden viel zu milden Januarmonaten der Jahre 2007 (+5.0 C) und 2008 (+2.8 C) war der diesjährige Januar massiv kälter. Die Mitteltemperatur

Mehr

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2016

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2016 HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2016 Die aktuellen Auswertungen für 2016 auf Basis des qualitativ hochwertigen homogenen HISTALP-Datensatzes der ZAMG für die österreichischen HISTALP-Subregionen

Mehr

Häufigkeit von Starkniederschlägen in den vergangenen 50 Jahren. MR DI Reinhold GODINA; MR Dr. Viktor Weilguni

Häufigkeit von Starkniederschlägen in den vergangenen 50 Jahren. MR DI Reinhold GODINA; MR Dr. Viktor Weilguni Häufigkeit von Starkniederschlägen in den vergangenen 50 Jahren MR DI Reinhold GODINA; MR Dr. Viktor Weilguni Harte Fakten und Vermutungen Durch die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen wird die

Mehr

2 Die Niederschlagsverteilung für Deutschland im Jahr 2004 - Überblick

2 Die Niederschlagsverteilung für Deutschland im Jahr 2004 - Überblick 2 Die Niederschlagsverteilung für Deutschland im Jahr 2004 - Überblick Das Hauptziel dieser Arbeit ist einen hochaufgelösten Niederschlagsdatensatz für Deutschland, getrennt nach konvektivem und stratiformem

Mehr

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JÄNNER 2016

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JÄNNER 2016 HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS JÄNNER 2016 Auf den warmen Dezember folgte ein milder Jänner. Österreichweit regnete es überdurchschnittlich viel. Neuschnee allerdings gab es nur in den Bergen. LUFTTEMPERATUR

Mehr

Niedrigwasser-Berichtsperiode Niedrigwasser in Deutschland: Ein Ende in Sicht?

Niedrigwasser-Berichtsperiode Niedrigwasser in Deutschland: Ein Ende in Sicht? Niedrigwasser-Berichtsperiode 04.11. Niedrigwasser in Deutschland: Ein Ende in Sicht? Die Mündung der Ahr bei Niedrigwasser des Rheins im November 2016 (Bild: E. Behring, BfG) Derzeit erholen sich die

Mehr

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen März 216 N [mm] LT [Grad C] März 216 1. Witterung Etwas zu kalt und leicht zu nass Die Mitteltemperatur

Mehr

Das Oltner Wetter im März 2008

Das Oltner Wetter im März 2008 Das Oltner Wetter im März 2008 Stürmisch mit verspätetem Winter zu Ostern Der März 2008 wurde von zahlreichen Sturmtiefs und einem späten Wintereinbruch in den Niederungen geprägt Ab Monatsbeginn bis zum

Mehr

Jamtal Ferner. Massenhaushalt 2002/2003

Jamtal Ferner. Massenhaushalt 2002/2003 Jamtal Ferner Massenhaushalt 2002/2003 Bericht über Messungen des Instituts für Meteorologie und Geophysik der Universität Innsbruck G. Markl Jamtal Ferner Massenhaushalt 2002/2003 Bericht über Messungen

Mehr

DIE NIEDERSCHLAGSVERHÄLTNISSE IN DER STEIERMARK IN DEN LETZTEN 100 JAHREN Hydrographischer Dienst Steiermark

DIE NIEDERSCHLAGSVERHÄLTNISSE IN DER STEIERMARK IN DEN LETZTEN 100 JAHREN Hydrographischer Dienst Steiermark 1 DIE NIEDERSCHLAGSVERHÄLTNISSE IN DER STEIERMARK IN DEN LETZTEN 1 JAHREN Hydrographischer Dienst Steiermark 1. EINLEITUNG Das Jahr 21 war geprägt von extremer Trockenheit vor allem in den südlichen Teilen

Mehr

Lech, Wertach, Bannwaldsee, Hopfensee, Weißensee (LEC_PE01)

Lech, Wertach, Bannwaldsee, Hopfensee, Weißensee (LEC_PE01) Bayerisches Landesamt für Umwelt Beschreibung der Planungseinheiten,, Bannwaldsee, Hopfensee, Weißensee (LEC_PE01) Tab. 1: Kurzübersicht Planungseinheit,, Bannwaldsee, Hopfensee, Weißensee Fläche 2.580

Mehr

Frühjahrshochwasser 2016 in Deutschland

Frühjahrshochwasser 2016 in Deutschland Frühjahrshochwasser 2016 in Deutschland Die regenreiche und gewitterträchtige Wetterlage über Mitteleuropa hat derzeit teilweise katastrophale Folgen. Kleinräumig richteten Überflutungen große Schäden

Mehr

Meteorologische Entwicklung. NW-Berichtsperiode Steigende Pegelstände mildern Niedrigwasser ab

Meteorologische Entwicklung. NW-Berichtsperiode Steigende Pegelstände mildern Niedrigwasser ab NW-Berichtsperiode 19. Steigende Pegelstände mildern Niedrigwasser ab Niedrigwasser bei herbstlichem Grau an der Moselstaustufe Koblenz (Bild: A. Gleim, BfG) Die niedrigen Pegelstände sind nach ergiebigen

Mehr

Auswirkungen des Klimawandels auf Hochwasserereignisse an der Donau

Auswirkungen des Klimawandels auf Hochwasserereignisse an der Donau Auswirkungen des Klimawandels auf Hochwasserereignisse an der Donau Hochwasserdialog Donau am 24.09.2015 H. Komischke, Referat 81 Klimawandel was bedeutet das für uns in Zukunft? Anstieg der Lufttemperatur

Mehr

HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2014

HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2014 HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS MAI 2014 Der erste Monat seit einem Jahr mit gering unterdurchschnittlichen Temperaturen. Dazu gab es im Norden und Osten Österreich ausreichend Niederschlag und ein

Mehr

WITTERUNGSÜBERSICHT MÄRZ 2017

WITTERUNGSÜBERSICHT MÄRZ 2017 WITTERUNGSÜBERSICHT MÄRZ 2017 März 2017: Wärmster März der Messgeschichte Auf einen sehr kalten Jänner folgte einer der 15 wärmsten Februar-Monate und der wärmste März der 251- jährigen Messgeschichte.

Mehr

Aktuelles zum Wettergeschehen

Aktuelles zum Wettergeschehen Aktuelles zum Wettergeschehen 04. August 2006 / Th. Schlegel, P. Albisser Juli 2006: klimatologisch ein extremer Monat Wetterablauf Die ersten Tage des Monats Juli brachten bereits an den meisten Orten

Mehr

HOCHWASSERSCHUTZ OBERES DONAUTAL

HOCHWASSERSCHUTZ OBERES DONAUTAL HOCHWASSERSCHUTZ OBERES DONAUTAL vom HW 2013 zum Hochwasserschutz Dir. Umwelt und Wasserwirtschaft Abt. Oberflächengewässerwirtschaft Grp. Schutzwasserwirtschaft Felix Weingraber 18.11.2014 INHALT GRUNDLAGEN

Mehr

Das Niederschlagsgeschehen in Deutschland über den Jahreswechsel 2002/2003

Das Niederschlagsgeschehen in Deutschland über den Jahreswechsel 2002/2003 Das Niederschlagsgeschehen in Deutschland über den Jahreswechsel 2002/2003 Udo Schneider, Peter Otto und Bruno Rudolf Weltzentrum für Niederschlagsklimatologie, Deutscher Wetterdienst, Offenbach a.m. Ende

Mehr

Klimawandel im Detail Zahlen und Fakten zum Klima in Deutschland

Klimawandel im Detail Zahlen und Fakten zum Klima in Deutschland Zahlen und Fakten zur DWD-Pressekonferenz am 28. April 2009 in Berlin: Klimawandel im Detail Zahlen und Fakten zum Klima in Deutschland Inhalt: Klimadaten zum Jahr 2008 Kurzer Blick auf das Klima in Deutschland

Mehr

Witterungsbericht. - Sommer

Witterungsbericht. - Sommer Witterungsbericht - Sommer 2012 - Witterungsbericht Sommer 2012 Erstellt: September 2012 Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie - Thüringer Klimaagentur - Göschwitzer Str. 41 07745 Jena Email:

Mehr

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS AUGUST 2015

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS AUGUST 2015 HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS AUGUST 2015 Zwei Hitzeperioden auch im letzten Sommermonat 2015. Rekordtemperaturen, geringer Niederschlag und wenig Wasser in den Flüssen verursachen Ernteschäden

Mehr

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen Mai 216 N [mm] LT [Grad C] Mai 216 1. Witterung Zu warm bei etwa normalem Niederschlag Die Mitteltemperatur

Mehr

MINISTERIUM FÜR EIN LEBENSWERTES ÖSTERREICH. bmlfuw.gv.at HOCHWASSER IM JUNI 2013 DIE HYDROGRAFISCHE ANALYSE

MINISTERIUM FÜR EIN LEBENSWERTES ÖSTERREICH. bmlfuw.gv.at HOCHWASSER IM JUNI 2013 DIE HYDROGRAFISCHE ANALYSE MINISTERIUM FÜR EIN LEBENSWERTES ÖSTERREICH bmlfuw.gv.at HOCHWASSER IM JUNI 2013 DIE HYDROGRAFISCHE ANALYSE IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT

Mehr

Mal winterlich, mal mild, mal feucht - vor allem aber extrem wenig Sonne.

Mal winterlich, mal mild, mal feucht - vor allem aber extrem wenig Sonne. Witterungsbericht Winter 2012 / 2013 Winter 2012 / 2013: Zwischen Winter und Winterling - mit insgesamt mehr Schnee als Schneeglöckchen Der meteorologische Winter 2012 / 2013 von Anfang Dezember bis Ende

Mehr

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH WINTERBERICHT 2016/17

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH WINTERBERICHT 2016/17 HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH WINTERBERICHT 2016/17 Betrachtet man die Niederschlagssummen, war der Winter 2016/17 vergleichsweise trocken, Inneralpin sogar der 9. trockenste seit Messbeginn.

Mehr

Gibt es in Deutschland nur noch zu warme Monate?

Gibt es in Deutschland nur noch zu warme Monate? Gibt es in Deutschland nur noch zu warme Monate? Rolf Ullrich 1), Jörg Rapp 2) und Tobias Fuchs 1) 1) Deutscher Wetterdienst, Abteilung Klima und Umwelt, D-63004 Offenbach am Main 2) J.W.Goethe-Universität,

Mehr

HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS DEZEMBER 2014

HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS DEZEMBER 2014 HYDROGRAPHISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS DEZEMBER 2014 Der Winter ließ auf sich warten. Frühlingshafte Temperaturen und wenig Niederschlag der bis in mittlere Höhen als Regen fiel. Sehr wenig Schnee in den

Mehr

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH FRÜHJAHRSNEWSLETTER 2011

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH FRÜHJAHRSNEWSLETTER 2011 HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH FRÜHJAHRSNEWSLETTER 2011 Der vergangene meteorologische Frühling (1. März bis 31. Mai 2011) ist österreichweit als außerordentlich sonnig, vergleichsweise sehr warm

Mehr

Schlechtwetter am Bau - Jährlichkeiten

Schlechtwetter am Bau - Jährlichkeiten Schlechtwetter am Bau - Jährlichkeiten 6. Wiener Gespräche Wissenschaft und Bauwirtschaft, 23. Oktober 2014 Mag. Johanna Oberzaucher, Bereich Kundenservice, Fachabteilung Klima johanna.oberzaucher@zamg.ac.at,

Mehr

Hochwasserereignis an der Drau in Lavamünd

Hochwasserereignis an der Drau in Lavamünd Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8 - Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz Wasserwirtschaft Hydrographie Hydrologischer Bericht Hochwasserereignis an der Drau in Lavamünd 05.11.2012

Mehr

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH SOMMERBERICHT 2013

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH SOMMERBERICHT 2013 HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH SOMMERBERICHT 2013 Der vergangene Sommer machte mit Lufttemperaturen von erstmals über 40 Grad Celsius Schlagzeilen, die ZAMG berichtete ausführlich dazu. Neben den

Mehr

Deutscher Wetterdienst

Deutscher Wetterdienst Pressestelle zum Klima in den Regionen Deutschlands Berlin am wärmsten, Mecklenburg-Vorpommern am sonnigsten Offenbach, 30. November 2004 In Deutschland herrscht auch beim Klima regionale Vielfalt: So

Mehr

Berichte Mi, Hitze samt Almsauproduktionsabend

Berichte Mi, Hitze samt Almsauproduktionsabend Berichte 2015 Mi, 22.07.15 Hitze samt Almsauproduktionsabend Eine richtige Phase des Durchatmens von der Hitze gab es seit dem letzten massiven zufloss heißer Luft nicht wirklich, es ging hochsommerlich

Mehr

I N F O R M A T I O N

I N F O R M A T I O N I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrat Rudi Anschober Mag. Wolfgang Traunmüller, Blue Sky Wetteranalysen 13. Dezember 2013 zum Thema Jahresbilanz: Klima und Wetter in OÖ im Jahr 2013:

Mehr

Hydrographischer Dienst Kärnten

Hydrographischer Dienst Kärnten Hydrographischer Dienst Kärnten Hydrologisches Datenservice, Analysen und Interpretation Hydrographie Aufgaben, Messnetz und Modell Messdaten und Modelldaten (Datensammlung) Hydrographie Online Service

Mehr

Von der Wetterprognose zur Wetterwarnung

Von der Wetterprognose zur Wetterwarnung Hochwasserinformationstag in Tulln des Kompetenzzentrum für Brand, Zivil- und Katastrophenschutz 24.September 2010 Von der Wetterprognose zur Folie 2 Inhalt der Präsentation Von den Wettermodellen zur

Mehr

DIE HOCHWASSEREREIGNISSE IM JULI UND AUGUST 2017 IN DER STEIERMARK

DIE HOCHWASSEREREIGNISSE IM JULI UND AUGUST 2017 IN DER STEIERMARK DIE HOCHWASSEREREIGNISSE IM JULI UND AUGUST 2017 IN DER STEIERMARK Inhaltsverzeichnis Einleitung 2 Ereignis 24. und 25. Juli 2017 3 Großwetterlage und Niederschlag 3 Hochwassergeschehen 3 Ereignisse zwischen

Mehr

Trockenheit in Österreich im Jahr 2003

Trockenheit in Österreich im Jahr 2003 1/11 Trockenheit in Österreich im Jahr 3 Ein hydrologischer Situationsbericht Jutta Eybl, Reinhold Godina, Petra Lalk, Peter Lorenz, Gabriele Müller, Viktor Weilguni Niederschlagsverhältnisse 3 Weite Teile

Mehr

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH HERBSTBERICHT 2011

HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH HERBSTBERICHT 2011 HISTALP LANGZEITKLIMAREIHEN ÖSTERREICH HERBSTBERICHT 2011 Außerhalb der trüben Nebelgebiete, also in den Tälern sowie auf den Bergen, wird der vergangene Herbst als ausgesprochen sonnig in Erinnerung bleiben.

Mehr

Jahresbericht Temperatur. Niederschlag. Luftdruck. Wind. Auffälligkeiten

Jahresbericht Temperatur. Niederschlag. Luftdruck. Wind. Auffälligkeiten Temperatur Niederschlag Luftdruck Wind Auffälligkeiten Gesamteindruck Jahresbericht 2016 Januar bis Dezember Das Jahr liegt mit einer Durchschnittstemperatur von 10,0 C deutlich über dem Schnitt (normal

Mehr

Landesstatistik Steiermark

Landesstatistik Steiermark Die höchsten Lufttemperaturen 2008 wurden im Mai(!) gemessen, hier liegt Graz- Universität mit 34,1 an der Spitze, gefolgt von Kapfenberg mit 33,9 o C und Hartberg mit 33,6 o C. Am Ende stehen Neumarkt

Mehr

%-Abweichung vom Niederschlag 1961/90 h N -Jahressumme [mm] Jan 10. Feb 10. Nasse Monate Trockene Monate Summenkurve Jahr. Jan 10.

%-Abweichung vom Niederschlag 1961/90 h N -Jahressumme [mm] Jan 10. Feb 10. Nasse Monate Trockene Monate Summenkurve Jahr. Jan 10. Witterung Niederschläge im Juni Der Juni war im Vergleich zum langjährigen Niederschlagsmittel 1961/9 in Südbayern gebietsweise zu nass und in Nordbayern verbreitet zu trocken, örtlich sogar deutlich zu

Mehr

Die größten Hochwasser im Gebiet der Mulden

Die größten Hochwasser im Gebiet der Mulden Die größten Hochwasser im Gebiet der Mulden Uwe Büttner, Dipl.-Hydrologe, Landesamt für Umwelt und Geologie 1. Das Gebiet Hinsichtlich seiner Gewässernetzstruktur und Lage innerhalb des zentraleuropäischen

Mehr

Witterungsbericht. - Sommer

Witterungsbericht. - Sommer Witterungsbericht - Sommer 2013 - Witterungsbericht Sommer 2013 Erstellt: September 2013 Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie - Thüringer Klimaagentur - Göschwitzer Str. 41 07745 Jena Email:

Mehr

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS OKTOBER 2015

HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS OKTOBER 2015 HYDROGRAFISCHE ÜBERSICHT ÖSTERREICHS OKTOBER 2015 Die Lufttemperatur entsprach dem Mittelwert. Obwohl es in viele Regionen überdurchschnittlich viel regnete, erhöhten sich die Abflüsse lediglich bis maximal

Mehr

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen Februar 217 N [mm] LT [Grad C] März 217 1. Witterung Viel zu warm und zu trocken Die Mitteltemperatur

Mehr

Sechstageregen bringt Europa schon das zweite Jahrhunderthochwasser innerhalb von 12 Monaten

Sechstageregen bringt Europa schon das zweite Jahrhunderthochwasser innerhalb von 12 Monaten Nachbetrachtung des Weltzentrums für Niederschlagsklimatologie (WZN) im DWD: Sechstageregen bringt Europa schon das zweite Jahrhunderthochwasser innerhalb von 12 Monaten Ähnlichkeiten und Unterschiede

Mehr

I N F O R M A T I O N

I N F O R M A T I O N I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrat Rudi Anschober 3. Juni 2015 zum Thema Die nächsten Verbesserungen für den oö. Hochwasserschutz: Neues Instrument Lamellenprognose an der Donau &

Mehr

Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen

Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen Dezember 2010 1. Witterung Etwas zu nass und erheblich zu kalt Der Gebietsniederschlag in Hessen betrug im Dezember

Mehr

Hochwasser im August 2002 (mit Berichtigungen vom )

Hochwasser im August 2002 (mit Berichtigungen vom ) Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft Gewässerkundlicher Dienst Bayern 28. Oktober 2002 Hochwasser im August 2002 (mit Berichtigungen vom 28.10.2002) Witterung und Niederschlag Ein kräftiger Höhentrog

Mehr

TREND DER NIEDERSCHLÄGE UND ABFLÜSSE IN KÄRNTEN

TREND DER NIEDERSCHLÄGE UND ABFLÜSSE IN KÄRNTEN Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 18 Wasserwirtschaft / Hydrographie TREND DER NIEDERSCHLÄGE UND ABFLÜSSE IN KÄRNTEN Mitwirkende: Johannes Moser, Christian Mairamhof, Johannes Wutte, Reinhold

Mehr

Landesstatistik Steiermark

Landesstatistik Steiermark Unter den 13 *) ausgewählten Messstellen in der Steiermark wurde die Höchsttemperatur 2013 im Südosten der Steiermark, in Bad Gleichenberg mit 39 o C gemessen. Sehr knapp dahinter folgt Deutschlandsberg

Mehr

Zahlen und Fakten zum Klimawandel in Deutschland

Zahlen und Fakten zum Klimawandel in Deutschland Klima-Pressekonferenz des Deutschen Wetterdienstes am 3. Mai 2012 in Berlin: Zahlen und Fakten zum Klimawandel in Deutschland Inhalt: A) Klimadaten zum Jahr 2011 Ein kurzer Blick auf das Klima in Deutschland

Mehr

Deutscher Wetterdienst

Deutscher Wetterdienst Wetterübersicht und herausragende Wetterereignisse 2001 (Die vieljährigen Mittelwerte beziehen sich auf den Referenzzeitraum 1961-1990) Januar 2001 Es dominierten milde Luftmassen. Herangeführte Störungen

Mehr

NIEDERSCHLAG. Hausübung 1

NIEDERSCHLAG. Hausübung 1 Hausübung 1 NIEDERSCHLAG Abgabe: 25.10.2017 Niederschlag wird nahezu weltweit mit einem Netz von Messstationen erfasst. Dabei handelt es sich um punktuelle Messungen. Für grundlegende Fragen der Ingenieurhydrologie

Mehr

Witterungsbericht. - Sommer

Witterungsbericht. - Sommer Witterungsbericht - Sommer 2015 - Witterungsbericht Sommer 2015 Erstellt: September 2015 Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie - Thüringer Klimaagentur - Göschwitzer Str. 41 07745 Jena Email:

Mehr