Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Scharnier und Brunnenmeile
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- Lisa Böhme
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1 Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Scharnier und Brunnenmeile PLANUNG UND UMSETZUNG EINLADEND ENTGEGENKOMMEND VERBINDEND 1
2 Inhalt Seite 4 Projekte im Überblick , Meinungen und Anregungen , Vorplanungen , Verkehrszählung Wirkungsanalyse 2008, Prüfung der Umsetzbarkeit , Stadtteilpark Alter Friedhof Aktive Kernbereiche , Details werden geklärt Städtebaulicher Wettbewerb , Lindentorplatz , Entscheidungen Die Umsetzung startet! Wäschebachkreuzung, Lindentor und 1. Bauabschnitt Scharnier , Kaiserlinde, Laustraße und 2. Bauabschnitt Scharnier , Ab in die Mitte! Das Scharnier verbindet! , 3. Bauabschnitt Scharnier und Stresemannstraße , Fertigstellung Ab in die Mitte! Rendezvous zu Dritt , Die Brunnenmeile wird eingeweiht 18 Funktionale Details 19 Begegnungszone im Scharnier 20 Brunnenmeile Das Rendezvous 2 Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Schanier und Brunnenmeile
3 Bad Wildungen entwickelt sich Diese Broschüre hält Momente des umfangreichen Stadtentwicklungsprozesses fest. Wie es vor dem Umbau in der Innenstadt ausgesehen hat, ist vielen nicht mehr präsent. Wie selbstverständlich werden die großen und kleinen Annehmlichkeiten mit den neu entstandenen kurzen Verkehrswegen oder den Umsteigemöglichkeiten an der Rendezvous-Haltestelle genutzt. Die Querungshilfen und die Schutzstreifen sind willkommene Einrichtungen, um zu Fuß oder mit dem Rad in die Altstadt und auf die Brunnenallee zu kommen. Darüber hinaus lädt der Flanierbereich Brunnenmeile zum Verweilen und Bummeln ein. Ein Übersichtsplan auf den nächsten Seiten fasst die vielfältigen Baumaßnahmen der letzten Jahre zusammen. Ob Alter Friedhof, Kreisverkehre, Scharnier oder Lindentorplatz, alle Projekte schafften neue Qualitäten. Von Beginn an begleitete ein umfassender Beteiligungsprozess die Maßnahmen. In sehr gut besuchten Versammlungen erfolgte die Vorstellung und Besprechung sämtlicher Projekte. Die zwei Ab in die Mitte! Aktionen ( Das Scharnier verbindet! ) in 2012 und 2014 ( Brunnenmeile Das Rendezvous ) zeigen zudem das enorme ehrenamtliche Engagement der Bürgerschaft für ihre Stadt. In dieser Broschüre kommen daher auch viele engagierte Bad Wildungerinnen und Bad Wildunger zu Wort und schildern ihre Eindrücke zu dem Planungsprozess, den Baustellen und den umgesetzten Projekten. Uwe Höger Büro akp, Kernbereichsmanager der Wirtschaftsregion Mittleres Edertal Die Nähe von verwinkelter Altstadt und großzügigem Kurviertel in Bad Wildungen ist etwas Besonderes und musste einfach enger verknüpft werden. Es ist eine beeindruckende und visionäre Entscheidung der Stadt gewesen, das Konzept der autogerechten Stadt radikal zu überdenken und dafür Lebensqualität, Aufenthaltsqualität und städtebauliche Qualität für alle zu schaffen. 3
4 Projekte im Überblick Neu gestaltetes Scharnier Umbau Kreiseverkehr Laustraße vorher und nachher Überlandbuss Haltestelle Scharnier Kreisverkehr Stresemannstraße Umbau Kreisverkehr Stresemannstraße vorher und nachher 4 Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Schanier und Brunnenmeile
5 Neugestaltung des Alten Friedhofs Umbau Kreisverkehr Lindentor vorher und nachher sowie neu gestalteter Lindentorplatz Kreisverkehr Lindentor Kreisverkehr Laustraße Lindentorplatz Alter Friedhof Umbau Kreisverkehr Kaiserlinde vorher und nachher Kreisverkehr Kaiserlinde Umbau Kreisverkehr Wäschebach vorher und nachher Kreisverkehr Wäschebach 5
6 Meinungen und Anregungen der letzten Jahrzehnte aus Bürgerschaft und Politik zum Stadtring: Kreisverkehre sind leistungsfähiger! Die Knotenpunkte und Ampeln müssen saniert werden! Kurgäste sind in die Altstadt zu lotzen! Die verkehrliche Erschließung der Altstadt ist zu verbessern! Die Zufahrten auf den Ring sind gestalterisch aufzuwerten! Der Stadtring stellt eine Barriere für Fußgänger dar! Altstadt und Kurbereich müssen städtebaulich verknüpft werden! Neue Aufenthaltsqualitäten für Gäste und Bürgerschaft müssen entstehen! Lange Fahrwege bewirken zusätzlichen CO 2 -Ausstoß! Der Stadtring ist gästeunfreundlich! Mit dem Fahrrad ist die Innenstadt schlecht zu erreichen! 6 Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Schanier und Brunnenmeile
7 2006 Vorplanungen Die Planungen und Prüfungen für einen Stadtringumbau beginnen gleich nach der Landesgartenschau Der erste Ansatz des Stadtbauamts zur Aufhebung des Einbahnstraßenstadtrings sieht die Realisierung von Kreisverkehren sowie Gegenverkehr auf den meisten Ringabschnitten vor; nur im Bereich der Brunnenstraße verbleibt eine verkehrsberuhigte Einbahnstraße zur Verknüpfung von Altstadt und Kurbereich. Die Freiraumplanungen zum Alten Friedhof und zum Lindentorplatz beginnen. Rainer Rüsch Mr. Badestadt Kritisch beäugt: Wenn in Bad Wildungen etwas Neues bevorsteht, formieren sich zuerst die negativ Denkenden. Sind die Maßnahmen angelaufen, läuft die Skepsis mit. Die in den vergangenen Jahren durchgeführten Maßnahmen wurden den Einwohnern mit breit gefächertem Informationsmaterial, Presseberichten oder Bürgerversammlungen vermittelt. Letztendlich, und das zeigt sich immer wieder, sind die Bürgerinnen und Bürger auf das Erreichte stolz, insbesondere, wenn sie die Stadt ihren Besuchern zeigen. 7
8 Verkehrszählung Wirkungsanalyse Prüfung der Umsetzbarkeit Im September 2007 erhält das Verkehrsplanungsbüro VKT (Frankfurt) den Auftrag, die Umsetzbarkeit des vom Stadtbauamt entwickelten Konzepts zu prüfen (Modul 1). Es erfolgen Verkehrszählungen auf dem Stadtring, und eine Wirkungsanalyse mit der Verkehrsprognose 2020 wird erstellt. Das Büro VKT kommt zu dem Ergebnis, dass das Konzept (Prognoseplanfall 2020) umsetzbar ist. Nach der Prognose reduziert sich die Verkehrsmenge auf dem Stadtring im Abschnitt Breiter Hagen bis Eselspfad von Kfz/Tag auf Kfz/Tag. Auch auf weiteren Streckenabschnitten nimmt die Verkehrs menge signifikant ab. Die politischen Gremien und die Bewohnerschaft werden über die Untersuchungsergebnisse informiert. Anregungen fließen in die weitere Planung ein. Im Juni 2008 bekommt das Büro VKT (Frankfurt) den Auftrag, den nächsten Schritt der Prüfung (Modul 2) mit der Ermittlung der Funktions- und Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte sowie der Entwicklung von Vorplanungsstudien vorzulegen. Das Büro VKT kommt zu dem Ergebnis, dass der Stadtringumbau (Prognoseplanfall 2020) möglich ist und die Knotenpunkte leistungsfähig ausgebildet werden können. Frühzeitig erfolgt die Einbeziehung der Versorgungsträger und die erforderlichen Kanalbaumaßnahmen werden zusammengestellt. Und wieder werden die politischen Gremien und die Bewohnerschaft in den Planungsprozess eingebunden und detailliert über die Untersuchungsergebnisse informiert. Volker Zimmermann Bürgermeister Die Verbindung von Brunnenallee und Altstadt schlendern, Kaffeetrinken oder auch Tee oder Einkaufen, gucken, entspannen, wohlfühlen einfach dableiben und wiederkommen. Großzügig, grün, ohne Barrieren. Lebendig und stressfrei einfach gut. 8 Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Schanier und Brunnenmeile
9 2009 Stadtteilpark Alter Friedhof Die förmliche Entwidmung des Alten Friedhofs ist schon Jahrzehnte her, doch viel verändert hat sich bis 2009 nicht. Den Anwohnern fehlen durchgängige Wege zur Verbindung umliegender Ziele, ansprechende Aufenthaltsorte, eine erfassbare Gliederung, Spielareale sowie naturnahe Oasen. Zusammen mit der Bewohnerschaft gestaltet Architekt Claus Hömberg (Edertal) den Freiraum. Inzwischen durchzieht ein sandfarbener, asphaltierter, barrierefreier Weg wie ein Rückgrat den leicht geschwungenen Park. Die Wegefläche lädt zum Verweilen ein. Ein Rankkubus und eine Pergola markieren die Zugänge. Ein idyllischer Spielplatz animiert zum kreativen Spielen im Weidentipi und Spielhaus. Ein dem alten Kapellengrundriss nachgebildetes Mäuerchen dient als Grünes Klassenzimmer, und moderne Skulpturen ergänzen die historischen Steine. Licht- und Schattenspiele erschaffen nach Einbruch der Dunkelheit ein spannendes Ambiente. Aktive Kernbereiche Die kommunale Arbeitsgemeinschaft Mittleres Edertal (KAG), bestehend aus den Kommunen Edertal, Fritzlar und Bad Wildungen, wird in das Programm Aktive Kernbereiche aufgenommen. Das Kernbereichsmanagement erfolgt von den Büros akp (Kassel), foundation 5+ (Kassel) und NH Projektstadt (Kassel). In Bad Wildungen entwickelt sich das Projekt Scharnier, welches die Altstadt städtebaulich mit der Brunnenallee verbinden soll. In einem intensiven Beteiligungsprozess werden mit den Bürgerund der Anliegerschaft Ideen für den Aktiven Kernbereich zusammengetragen. 9
10 2010 Details werden geklärt Im Rahmen der Konkretisierung des Stadtringumbaus und des Scharniers sind noch viele Detailfragen zu klären: Optimierungen für Fußgänger Lage der Überlandbushaltestelle barrierefreier Straßenumbau Erschließung des Unterscheids Realisierung von Schutzstreifen für Radler Gestaltung des Kreisverkehrs Stresemannstraße und Eselspfad Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung sowie der Detailplanungen stimmen die politischen Gremien zu, einen Förderantrag für das Projekt Stadtringumbau zu stellen. Das Ingenieurbüro Gajowski (Baunatal) erhält den Auftrag, den Ring zu vermessen, die Planungen zu konkretisieren und die Unterlagen für einen GVFG-Förderantrag zusammenzustellen. Ende 2010 erhält die Stadt die Nachricht, dass der Stadtringumbau mit Landes- und Bundesmitteln bezuschusst wird. Zur abschließenden Klärung der Kosten lässt das Stadtbauamt im Dezember 2010 die Kreisverkehre Wäschebach und Lindentor kurzfristig ausschreiben. Stefan Riedel Vorsitzender des Planungsausschusses Städtebaulicher Wettbewerb Die politischen Gremien sprechen sich für die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs für das Scharnier aus. Das Büro ANP (Kassel) erhält den Auftrag, den Wettbewerb durchzuführen. Die Inhalte des Wettbewerbs werden im Planungsausschuss intensiv beraten. Insgesamt nehmen 12 Planungsbüros an dem Wettbewerb teil. Das Preisgericht tagt am 6. Dezember 2010 in der Wandelhalle. Vier Büros werden gebeten, ihre Entwürfe bis Ende Januar 2011 zu überarbeiten. Die politische Entscheidung, ein Scharnier zu bauen, war richtig und wichtig, und die Belebung der Innenstadt und insbesondere der Altstadt zeigte sich schon kurz nach der Fertigstellung. Bis dahin wurde viel diskutiert. Besonders die Fragen der Ästhetik, zum Beispiel Farbe des Pflasters, Art der Beleuchtung oder Form der Bänke, forderten allen Planungsausschussmitgliedern viel ab. 10 Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Schanier und Brunnenmeile
11 2010 Lindentorplatz Das Lindentor stellt für alle aus Richtung Norden auf den Stadtring Fahrenden das Eingangstor der Kernstadt dar. Nach dem Abriss eines Gebäudekomplexes kommt die markante historische Stadtmauer zum Vorschein. Die Umgestaltung, die vom Büro foundation 5+ (Kassel) entworfen wurde, setzt die Stadtmauer nun in Szene und bietet auf dem barrierefreien Lindentorplatz interessante Ausblicke. Die Rasenflächen ergänzen den Grüngürtel der nördlichen Altstadt, und auch in den Abendstunden ist der Stadteingang aufgrund des Lichtkonzepts eine Attraktion. Wildunger Gästeführerinnen Wir hören durchgehend Positives zu den Stadt umbauprojekten. Viele Gäste, die Bad Wildungen bereits vor dem Umbau besuchten, loben die kurzen Wege auf dem Stadtring und genießen die mit dem Gegenverkehr entstandenen neuen, reizvollen Ansichten auf das Schloss und die Altstadtquartiere. Die Brunnen in der Allee, das Blaue Band im Scharnier und die blauen Lichtsteine in der Fußgängerzone leiten die Gäste in die Altstadt. Anhand dieser Elemente lassen sich auch sehr anschaulich die Bedeutung des Heilwassers für die Stadt sowie der Verlauf der historischen Wasserleitung aufzeigen. Die geschaffenen Blickbeziehungen zwischen Brunnenallee und Altstadt sind unbedingt zu erhalten. 11
12 2011 Wolfgang Nawrotzki Stadtverordnetenvorsteher Ab in die Mitte! - unter diesem Motto findet auch in Bad Wildungen Stadtentwicklung statt. Jetzt können wir feststellen, dass das Scharnier eine ansprechende städtebauliche Gestaltung erfahren hat. Eine ausgewogene Gestaltung des Straßenraums und eine gelungene Ästhetik bieten jetzt eine gute Voraussetzung für einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung der Innenstadt. Entscheidend wird sein, dass wir nicht nur in die Gestaltung des Straßenraums investieren, sondern dass nunmehr Investitionen in Gebäude und Funktionalität der Innenstadt erfolgen. Die Stadt bleibt aufgefordert, hier ihren Beitrag zu leisten. Entscheidungen Das Preisgericht empfiehlt der Stadt im Februar 2011, den Entwurf des Berliner Büros sinai zu realisieren. Am 7. März 2011 beschließt die Stadtverordnetenversammlung, die Projekte Stadtringumbau sowie Scharnier umzusetzen. Die zwei ausgeschriebenen Kreisverkehre Lindentor und Wäschebach liegen im Kostenrahmen. Die Empfehlung des Preisgerichts, den Entwurf des Berliner Büros sinai umzusetzen, überzeugt die politischen Gremien. Die Umsetzung startet! Wäschebachkreuzung, Lindentor und 1. Bauabschnitt Scharnier Am 28. April 2011 erfolgt der Spatenstich an der Wäschebachkreuzung ; im Juli beginnt der Umbau der Kreuzung am Lindentor. Kurze Wege werden gebaut. Am 17. Oktober 2011 beginnt die Realisierung des Scharniers. Erster Bauabschnitt ist der Umbau der Poststraße zur Schaffung neuer Stellplätze. Die Bauleitung des Scharnierumbaus hat das Büro Latz. Riehl. Partner (Kassel). Nach und nach werden einzelne Strecken des Stadtrings für den Gegenverkehr geöffnet. Die offizielle Freigabe der für den Gegenverkehr befahrbaren Stadtringabschnitte sowie der Poststraße erfolgt am 9. Dezember Im Rahmen eines kleinen Festes werden die neuen Strecken mit dem Stadtbus erkundet und von Fachkundigen erläutert. 12 Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Schanier und Brunnenmeile
13 2012 Kaiserlinde, Laustraße und 2. Bauabschnitt Scharnier Gleich nach Ostern startet die zweite Phase des Stadtringumbaus. Die Arbeiten an den Kreisverkehren Laustraße und Kaiserlinde sowie an der Einmündung Kaffeemühle mit dem Bau von Linksabbiegern, Querungshilfe und Bushaltestelle beginnen. Die Bauleitung hat das Büro Oppermann (Kassel). Nüket Duru und Bernhard Schäfer Buchland Alltäglicher Kampf mit Staub, Lärm und ausbleibenden Gästen haben sich in Luft aufgelöst. Der Umbau des Scharniers ist geglückt. Kunden und Geschäftsleute finden das Ergebnis großartig. Die Stadt lädt zum Bummeln ein, und alles ist schön gerichtet. Danke an alle Ausführenden für ein rundum gelungenes Ergebnis. Bad Wildungen hat sich herausgeputzt und kann sich sehen lassen. Dolce Vita das Leben ist schön! Parallel startet der Umbau des Postplatzes, dem zweiten Teil des 1. Bauabschnitts Scharnier. Mit Fachbüros wird der Entwurf zum 2. Bauabschnitt des Scharniers konkretisiert. Der Fokus liegt auf der Entwicklung einer verkehrsberuhigten Zone in Anlehnung an eine Begegnungszone nach Schweizer Vorbild. Die Anordnung der Verkehrsflächen, der Pflanzbeete sowie die Beschilderung erfolgt entsprechend. Ab Mitte Mai laufen die Arbeiten für den 2. Bauabschnitt. Einbezogen in die Maßnahme ist der Umbau des nördlichen Teils des Eselspfads. Fristgerecht werden die Baumaßnahmen am Stadtring Mitte Juli 2012 fertiggestellt, und der Gegenverkehr funktioniert reibungslos. Ende des Jahres laden die zwei fertiggestellten Bauabschnitte des Scharniers zum Bummeln, Spielen und Verweilen ein. Kleinere Restarbeiten erfolgen
14 2012 Ab in die Mitte! Das Scharnier verbindet! Im Februar 2012 nimmt die AWWiN! mit dem Projekt Das Scharnier verbindet...! an dem Landeswettbewerb Ab in die Mitte! 2012 teil. Mit der Innenstadt-Offensive im Scharnier soll der Grundstein für geschäftsbereichsübergreifende Festivitäten und Aktivitäten zur Verknüpfung von Brunnenallee und Altstadt gelegt werden. Am 20. April 2012 wird Bad Wildungen auf der Preisverleihung in Offenbach als Gewinner bekannt gegeben, und das innovative Baustellenmanagement mit Aktionen rund um die Baustelle kann beginnen. Die Ab in die Mitte! Aktionen starteten an dem verkaufsoffenen Wochenende 2. und 3. Juni 2012 mit den Projekten Baustelle und Theater sowie Sandhaufen und SandArt. Zudem locken der Künstler-, Erlebnis- und Trödelmarkt sowie viele weitere Aktivitäten, wie zum Beispiel das Konzert Rock gegen Rechts, das Aufhängen der Fotos von der Kreativmeile an den Bauzäunen und die Baustellenbesichtigungen interessierte Gäste in die Stadtmitte. Mathias-Bauer-Schule Wer an einem Vormittag im September 2012 von der Großbaustelle Brunnenstraße auf den Schulhof der Mathias-Bauer-Schule am Breiten Hagen kommt, staunt nicht schlecht: Auch hier Bausteine, Hämmern, Klopfen, Staub und Dreck. Die Schüler der Hauptstufenklassen bearbeiten mit großem Eifer von der Stadt Bad Wildungen gesponserte Ytong-Bausteine. Mit Säge und Feile, Raspel und Schraubenzieher lernen die Schüler, aus einem ganzen Block so viel Material abzutragen, dass aus ihm eine Skulptur entsteht. Dies ist für die meisten eine neue Erfahrung und macht Spaß, auch wenn es anstrengend ist! Der Abschluss der Innenstadt-Offensive erfolgt am verkaufsoffenen Sonntag, am 23. September 2012 mit Gewerbeschau und Blauer Nacht. Bernd Ullrich Vorsitzender AWWiN! So manche Großstadt würde sich die Finger lecken nach solch einer Flaniermeile; eine Perle mitten in unserer Stadt, umgeben von faszinierender Natur. Das Scharnier ist ein großer Wurf für die Innenstadt. Bad Wildungen - Natürlich gut, der Name ist Programm. 14 Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Schanier und Brunnenmeile
15 Bauabschnitt Scharnier und Stresemannstraße Der 3. Bauabschnitt des Scharniers wird ausgeschrieben. Kernstück dieses Bauabschnitts ist die Rendezvous-Haltestelle für den Stadtbus. Inmitten der Brunnenmeile wird die Haltestelle für vier Busse eingerichtet; ein bequemes, wettergeschütztes Umsteigen wird ermöglicht. Im Zuge der Baumaßnahme erhält der Kurschattenbrunnen ein neues, einladendes Umfeld. Parallel erfolgt der Bau des Kreisverkehrs an der Stresemannstraße. Am 6. Dezember wird der 3. Bauabschnitt des Scharniers im Rahmen eines kleinen Festes offiziell freigegeben. Nun motiviert die durchgängige Baum allee zum Flanieren, zwischen Altstadt und Brunnenallee. Gaspars Resto. Bar. Lounge Bad Wildungen in seiner Vielfalt hat uns unseren Traum von einer eigenen Bar ermöglicht. Trotz der Baustelle haben wir uns nicht unterkriegen lassen und genießen jetzt umso mehr die schöne Aussicht von unserer Außenterrasse und die neu gestaltete Brunnenstraße, die viele Menschen verschiedener Kulturen zusammen bringt. Stefanie und Dirk Gimpel Stern Apotheke Kaffee, Kaffee Kaffee hilft immer: Hier auf der Baustelle des 3. Bauabschnitts. Er kühlte die Stimmung, wenn sie sich ein wenig aufgeheizt hatte. Er wärmte, wenn die Finger gerade in den letzten Monaten eisig kalt waren. Ein Pott Kaffee kann aber auch eine Wertschätzung sein. Wir Anwohnerinnen und Anwohner sind alle der Meinung, dass die Arbeiten zügig, Hand in Hand, kompetent und stets akribisch ausgeführt wurden. 15
16 2014 Klaus Heubusch Vorsitzender des Kunstraum Bad Wildungen e.v. Kunst sorgt für Kommunika tion und somit für eine lebendige Stadt. Mit vielfältigen Aktionen, Ausstellungen, In stallationen und Events während des Umbaus von Stadtring und Scharnier und in der Festwoche Rendezvous auf der Brunnenmeile hat der Kunstraum Bad Wildungen e.v. mit viel Engagement und Freude seinen Beitrag zum Gelingen beigesteuert. Fertigstellung Wenige Restarbeiten am Scharnier werden ab April 2014 durchgeführt. So entsteht das Dach der Rendezvous-Haltestelle, das Blaue Band wird eingefärbt, der Zaun an der Tourist-Info gesetzt und einzelne Hocker im Umfeld des Kurschattenbrunnens aufgestellt. Ab in die Mitte! Rendezvous zu Dritt In 2014 nimmt die KAG Mittleres Edertal mit dem Motto Rendezvous zu Dritt an dem Landeswettbewerb Ab in die Mitte! teil. Das interkommunale Projekt wird vom Land hochgelobt und erhält eine finanzielle Unterstützung. Anfang Juni 2014 starten die Aktivitäten in Fritzlar und Edertal. 16 Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Schanier und Brunnenmeile
17 2014 Die Brunnenmeile wird eingeweiht In Bad Wildungen wird im Rahmen des Projekts Rendezvous zu Dritt die neu geschaffene Brunnenmeile herausgestellt. Im Rahmen eines Festakts am 29. Juni 2014 werden die Brunnenmeile und der neue Stadtring der Bevölkerung übergeben. Eingebunden ist das Fest in die Veranstaltungs woche Brunnenmeile Das Rendezvous mit verkaufsoffenen Wochenenden, Kunstausstellungen, Sportaktionstag, Schlutenrennen, Stadtführungen, Betriebsbesichtigungen und Blumenstecken. Karin Jasch Anette Frisch Hessisches Ministerium für HA Hessen Agentur GmbH Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz In Bad Wildungen ist ein Wir-Gefühl entstanden. Ein Wir-Gefühl für die Innenstadt. Das ist bemerkenswert und vorbildlich zugleich. Hinter dem Wir stehen die Kommunen Fritzlar und Edertal, mit denen Bad Wildungen den erfolgreichen Weg der interkommunalen Kooperation geht. Diese drei Kommunen werden im Programm Aktive Kernbereiche in Hessen gefördert. In Bad Wildungen ist mit dieser Unterstützung nun ein beispielhaftes Projekt entstanden: Die Begegnungszone. Verkehrsplaner, Stadtentwickler und Freiraumplaner haben hier vorbildliche Arbeit geleistet. Sie haben die Freiraum- und Aufenthaltsqualität im innerstädtischen Straßenraum nachhaltig gesteigert und so mehr Lebensqualität in die Innenstadt geholt. Das Wir besteht selbstverständlich auch aus den Menschen, die in Bad Wildungen leben und ihren Gästen. Sie alle finden nun mitten in Bad Wildungen ein neues, grünes und lebendiges Stück Innenstadt. Und mit dem Ab in die Mitte! Projekt Rendezvous zu Dritt hat Bad Wildungen die Begegnungszone zur kreativen Bühne im Herzen der Stadt gemacht. Wir vom Team Aktive Kernbereiche in Hessen auf Landesebene freuen uns über so viel Engagement für die Innenstadt und das Programm Aktive Kernbereiche. 17
18 Funktionale Details Maria Anna Günther Vertreterin des Behindertenbeirats Die Neugestaltung des Stadtrings und der Umbau des Scharniers ist in enger, konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat der Stadt Bad Wildungen erfolgt. Wir danken dem Stadtbauamt für die Kooperation und dafür, dass die meisten Vorschläge, die von unserer Seite zum Abbau von Barrieren eingebracht worden sind, auch umgesetzt wurden. Radfahren Der Stadtringumbau vervollständigt das in 2002 konzipierte Radwegenetz. Im Zuge der Baumaßnahmen konnten die zur Landesgartenschau 2006 entstandenen, radgerechten Wege entlang von Bornebach, Wilde und Sonderbach mit den zwei Tunneln zur Verknüpfung der Talräume und den prägnante blaue Radfahrstreifen Richtung Altwildungen ergänzt werden. Der Stadtring hat auf den Bergauf-Strecken Schutzstreifen erhalten. Neue Einrichtungen für den Radverkehr verknüpfen inner- und außerhalb des Stadtrings gelegene Quartiere. Die Gestaltung des Scharniers eröffnete die Möglichkeit, den Radverkehr auf der Brunnenstraße in beide Richtungen zu führen. Die Radwegebeschilderung führt die Gäste gezielt zur Brunnenmeile mit den vielen Geschäften und gastronomischen Betrieben in der Altstadt und der Allee. Seniorenbeirat Barrierefreiheit gut für Alle Der barrierefreie Umbau des öffentlichen Raums wird häufig mit Zielgruppen, wie mobilitätseingeschränkten und sehbehinderten Menschen, in Verbindung gebracht. Damit sich Menschen mit Behinderungen im öffentlichen Raum bewegen können, sind entsprechende Maßnahmen Voraussetzung, doch es entstehen im Zuge von Umbauten immer Qualitäten für alle Nutzerinnen und Nutzer. Die Stadt zu erleben, wird für Alle erleichtert. Nullabsenkungen zwischen Gehweg und Fahrbahn vereinfachen das Queren der Straße. Kontraste im Bodenbelag verdeutlichen Stufen. Akustische Signale verstärken die Aufmerksamkeit an Fußgängerampeln. Klopfkanten und Aufmerksamkeitsfelder erleichtern Sehbehinderten die Orientierung. Entsprechende Maßnahmen wurden konsequent an allen Kreisverkehren und im Scharnier realisiert. Auch die Rendezvous-Haltestelle ist barrierefrei ausgebildet. In Kürze zeigen digitale Infotafeln die Stadtbus-Linien und die Wartezeiten visuell an. Für Sehbehinderte stehen Taster zur Abfrage von akustischen Informationen zur Verfügung. Die neue Mitte von Bad Wildungen ein Gewinn! Ohne Treppen und größere Steigungen lässt es sich gemütlich vom Postplatz zum Kurschattenbrunnen - von der Allee zur Altstadt bummeln. Das blaue Band, die niedrigen Hecken, die Bäume mit lichter Krone geben dem Scharnier ein besonderes Flair und laden zum Verweilen ein. Vom Eselspfad bis zum Postplatz sollte der Parksuchverkehr durch entsprechende Beschilderung und Lenkung weiter verringert und verlangsamt werden, die Gleichberechtigung von Fußgängern und Autofahrern wäre erreicht, so entsteht eine echte Zone für Begegnungen, Gespräche, Treffen und für kleine Feste und Feiern. 18 Zukunftsweisende Stadtentwicklung Stadtringumbau, Schanier und Brunnenmeile
19 Begegnungszone im Scharnier Im Zuge der Planung erfolgte auch die Betrachtung innovativer Verkehrsmodelle und es wird eine Begegnungszone nach Schweizer Vorbild favorisiert. In der Zone ist Tempo 20 zulässig, und es gilt das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme zwischen der Verkehrsteilnehmern. Da die Straßenverkehrsordnung die Ausweisung einer Begegnungszone momentan nicht zulässt, ist derzeit ein Tempo 20-Schild in dem Abschnitt Breiter Hagen bis Postplatz aufgestellt. Das Land Hessen ist an den Auswirkungen des Straßenumbaus interessiert und fördert daher eine wissenschaftliche Begleitung. Die Ergebnisse einer Vorher-Nachher-Betrachtung des Büros pgn (Kassel) liefern dem Land Hessen fundierte Daten hinsichtlich der künftigen Umsetzbarkeit von Begegnungszonen. In Bad Wildungen wurden planerische Ansätze der Begegnungszone, wie die niveaugleiche Straßenraumgestaltung und das Bündeln des querenden Fußverkehrs durch die Anordnung von Pflanzbeeten umgesetzt. Freigehaltene Flächen zwischen den Stellplätzen und der Fahrbahn verbessern die Aufnahme des Blickkontakts zwischen den Verkehrsteilnehmern. Yvonne Eckhardt, Ingo Richter und Emil Die Chance, unser Traumhaus zu kaufen, haben wir genutzt. Im Zuge eines Umbaus sind moderne Geschäftsräume entstanden, und die Wohnung wurde nach unseren Vorstellungen gestaltet. Nun wohnen, leben und arbeiten wir mittendrin. Impressum Herausgeber: Magistrat der Stadt Bad Wildungen Verantwortlich: Robert Hilligus Konzept und Text: Robert Hilligus Kommunikationsdesign: Miriam Willnat Fotos: Dirk Gimpel, Klaus Heubusch, Robert Hilligus, Uli Hofmann, Katharina Jaeger, Ute Kühlewind, Reckhard Pfeil, Witali Ruhl, Rainer Rüsch, Ingrid Schöber, Frank Volke 19
20 Brunnenmeile Das Rendezvous In Bad Wildungen ist nun das Rendezvous von Altstadt und Kurbereich erlebbar. Die Brunnenmeile mit den Altstadtgassen, dem Blauen Band und der markanten Baumallee führt die zentralen Stadtquartiere zu einer Innenstadt zusammen. Ein attraktiv und funktionell gestalteter Stadtraum lädt zum Bummeln, Einkaufen, Spielen und Verweilen ein. Von der in der Baumachse integrierten Rendezvous-Haltestelle sind alle Einrichtungen der Brunnenmeile leicht aufzusuchen. Die kurzen Wege auf dem Stadtring optimieren die Erreichbarkeit der gesamten Innenstadt. Fußgänger können gesichert an vielen Stellen den Ring queren, und das Radwegenetz leitet Radler in die Brunnenmeile. Die drastisch zurückgegangene Anzahl der Unfälle zeigt die Gästefreundlichkeit und Verständlichkeit des neuen Verkehrssystems. Nach Abschluss der Maßnahmen im öffentlichen Raum steht nun der weitere Ausbau von Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben an. Gemeinsam mit Grundstückseigentümern und Investoren erfolgt die konsequente Weiterführung der Aufwertung der Innenstadt.
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