Topografie des Imperium Romanum: Die sieben Weltwunder

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1 Topografie des Imperium Romanum: Die sieben Weltwunder Jahrgangsstufe Fach Zeitrahmen Benötigtes Material 7 L1 Latein ca. 20 Min. Kartenmaterial; Nachschlagewerke Kompetenzerwartung Die Schülerinnen und Schüler erkennen und benennen in der Topografie des Imperium Romanum und seiner Provinzen bedeutende Orte (u. a. Cumae, Delphi, Olympia) und Regionen (u. a. Sicilia), geben die Lage bekannter Stätten (u. a. der sieben Weltwunder) an und erläutern deren Zusammenhang mit der römischen Geschichte und Kultur. Seite 1 von 6

2 Aufgaben 1. Weise folgenden Weltwundern der Antike jeweils genau eine passende Information zu (Beispiel: 8 h)! Weltwunder Information 1. Pyramiden von Gizeh a) angebliche Stiftung einer Amazone 2. Hängende Gärten von Babylon b) Hilfsmittel für Seefahrer vor Alexandria 3. Zeus-Statue in Olympia c) Liebesbeweis einer Königin für ihren Gatten 4. Artemis-Tempel von Ephesos d) monumentale Grabbauten für Pharaonen 5. Grabmal des Mausolos in Halikarnass e) auf Steinpfeilern angelegter Park 6. Koloss von Rhodos f) zwölf Meter hohe Gold-Elfenbein-Sitzfigur 7. Leuchtturm von Pharos g) ca. 36 m hohe Statue des Sonnengottes 2. Gib die Lage der sieben Weltwunder der Antike mit den heutigen Länderbezeichnungen an! 3. Stelle die Weltwunder der Antike zusammen, die heute noch besichtigt werden können! 4. Erkläre den Begriff Mausoleum in seiner antiken sowie modernen Bedeutung! Seite 2 von 6

3 Hinweise zum Unterricht Alle Aufgaben können einzeln als Erarbeitungsaufgaben gestellt und sowohl mündlich als auch schriftlich bearbeitet werden. Als Sozialformen für die Aufgaben 1 bis 4 bieten sich Einzel- oder Partnerarbeit an; Zeitbedarf je Aufgabe ca. 5 Minuten. Ergänzend zu den Aufgaben 2 und 3 können die Orte der sieben Weltwunder in einer Karte (des Imperium Romanum oder auch des aktuellen Mittelmeerraumes und Vorderen Orients) im Klassenzimmer markiert bzw. eingetragen werden, damit die Ergebnisse für den weiteren Kompetenzaufbau im Schuljahr zur Verfügung stehen. Falls die Schülerinnen und Schüler Recherchen zu den sieben Weltwundern der Antike anstellen, werden sie vermutlich entdecken, dass deren Katalog keineswegs einheitlich ist. Erläuterungen zur Kanonisierung der von Varro als septem opera in orbe terrae miranda, sonst auch als septem mira, septem miracula oder septem spectacula bezeichneten Bauwerke und deren Geschichte finden sich bei Kai BRODERSEN, Die Sieben Weltwunder. Legendäre Kunst- und Bauwerke der Antike (München ). BRODERSEN selbst orientiert sich in seiner Darstellung an der ersten vollständig erhaltenen Siebener-Liste des Antipatros (vermutlich Antipatros von Sidon, spätes 2. Jh. v. Chr.; überliefert in der Anthologia Palatina), die den Leuchtturm von Pharos noch nicht nennt, für Babylon jedoch neben den Hängenden Gärten auch die Mauern als eigenes Weltwunder anführt (vgl. S. 10f.). Seite 3 von 6

4 Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler Zu Aufgabe 1: Die Schülerinnen und Schüler ordnen jede vorgegebene Information je einem Namen der sieben Weltwunder der Antike zu: 1 d 2 e 3 f 4 a 5 c 6 g 7 b Zu Aufgabe 2: Die Schülerinnen und Schüler führen die Lage der sieben Weltwunder der Antike mit den heutigen Länderbezeichnungen ggf. zusammenfassend auf: die Pyramiden von Gizeh: Ägypten die Hängenden Gärten von Babylon: Irak die Zeus-Statue in Olympia: Griechenland der Artemis-Tempel von Ephesos: Türkei das Grabmal des Königs Mausolos in Halikarnass: Türkei der Koloss von Rhodos : Griechenland der Leuchtturm von Pharos: Ägypten. Je zwei dieser Weltwunder lagen in Gebieten, die heute zu den Ländern Ägypten, Griechenland und Türkei gehören. In der Antike lagen diese Weltwunder in den hellenistischen Reichen im griechischsprachigen Osten der Mittelmeerwelt (vgl. BRODERSEN, op. cit., S. 11). Zu Aufgabe 3: Die Schülerinnen und Schüler sammeln die Namen der Weltwunder der Antike, die heute noch besichtigt werden können: Heutzutage existieren vollständig nur noch die Pyramiden von Gizeh. Die anderen Weltwunder wurden durch Erdbeben und Kriege zerstört oder zerfielen im Laufe der Zeit. Die Ruinen des Artemis-Tempels von Ephesos können in der Türkei besichtigt werden, die Reste des Mausoleums in Bodrum, Teile seines Skulpturenschmucks im British Museum in London. Seite 4 von 6

5 Zu Aufgabe 4: Die Schülerinnen und Schüler ordnen den Begriff Mausoleum in den Kontext der Sieben Weltwunder der Antike ein und legen die inneren Beziehungen dar: Der Begriff Mausoleum geht zurück auf das Grabmal des Königs Maus(s)olos, der seit 377 v. Chr. in Halikarnass (heute Bodrum an der Westküste der Türkei) als Verwalter der persischen Macht regierte. Mausolos plante, vielleicht mit Blick auf die Pyramiden in Ägypten, bereits zu Lebzeiten für seine Person ein riesiges Grab, von dem alle Welt sprechen würde. Nach Mausolos Tod im Jahre 353 v. Chr. ließ seine Schwester und Ehefrau Artemisia den Bau fertigstellen. Ihr Engagement wurde als Beweis ihrer Liebe zum verstorbenen Gatten gedeutet. Das Grabmal beeindruckte nicht nur durch seine Größe und Architektur, sondern auch durch seine besondere künstlerische Gestaltung, für die eine Art Wettbewerb ausgeschrieben worden war. Die wichtigsten zeitgenössischen Künstler konkurrierten miteinander, indem sie jeweils eine Außenseite des Bauwerks ausschmückten. Die Römer nannten fortan berühmte Grabmäler (z. B. für Kaiser Augustus, für Kaiser Hadrian) Mausoleen und auch unser Begriff Mausoleum für einen prunkvollen Grabbau geht auf den des Mausolos zurück. (vgl. BRODERSEN, op. cit., S ). Seite 5 von 6

6 Anregung zum weiteren Lernen Die Ergebnisse der Aufgabengruppe können für folgende Kompetenzerwartung aus dem Lernbereich Kultureller Kontext verwendet werden: Die Schülerinnen und Schüler erkennen in bildlichen Darstellungen der sieben Weltwunder und herausragender Ausgrabungsorte (u. a. von Delphi, Olympia), aber auch in heimischen archäologischen Stätten (z. B. in Cambodunum) und Antikenmuseen (z. B. in München) weitere Beispiele für die Ausdrucksformen und Hinterlassenschaften antiker Architektur und Kunst. Quellen- und Literaturangaben 1) Grundlegende Kenntnisse im Fach Latein, KMS vom Nr. VI.3-5 S , Kap. 2.4, Die sieben Weltwunder der Antike, S ) Aufgabenbeispiele in Anlehnung an die Aufgaben (Auswahl) zu den Grundlegenden Kenntnissen im Fach Latein, Anlage 2a zum KMS Nr. VI.3-5 S b vom , S. 10, Nr. 1-2 (zu Topografie und Kunst; 2.4 Die sieben Weltwunder der Antike [2.4, S. 20]). 3) Lösungshinweise in Anlehnung an die Erwartungshorizonte zu den Aufgaben (Auswahl) zu den Grundlegenden Kenntnissen im Fach Latein, Anlage 2b zum KMS Nr. VI.3-5 S b vom , S. 5, Nr. 1-2 (zu Topografie und Kunst; 2.4 Die sieben Weltwunder der Antike [2.4, S. 20]). 4) BRODERSEN, Kai, Die Sieben Weltwunder. Legendäre Kunst- und Bauwerke der Antike, München Die Aufgaben wurden in einem ISB-Arbeitskreis erstellt. Seite 6 von 6