Was bringt ein Biosphärenreservat der Region Ostwestfalen-Lippe? Nutzen und Kosten nua, MUNLV, Willebadessen,
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- Annika Biermann
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1 Was bringt ein Biosphärenreservat der Region Ostwestfalen-Lippe? Nutzen und Kosten nua, MUNLV, Willebadessen, Bedeutung und Auswirkungen eines Biosphärenreservates auf die Forst- und Holzwirtschaft Überblick über die Aktivitäten der Biosphärenreservate bundesweit lohrberg stadtlandschaftsarchitektur Dr.-Ing. Frank Lohrberg fon fax 0049 (0)
2 Biosphärenreservate in Deutschland Vergleichbare Situationen: Hoher Waldanteil Keine Überlagerung durch Nationalpark
3 Biosphärenreservat Schutz und Entwicklung Biosphärenreservat nach 25 BNatSchG ist eine relativ neue Schutzgebietskategorie, die sich auf bestehende Schutzgebietstypen stützt: Nationalpark, NSG, LSG Biosphärenreservat ist weniger als Reservat zu verstehen. Der von der UNESCO geprägte Begriff "biosphere reserve" zielt auf die biologischen Reserven und bezieht sich damit auf das ökologische Potential der jeweiligen Natur- und Kulturlandschaften.
4 Biosphärenreservat Schutzgebietsanforderungen Kernzone > 3% Nationalpark, NSG Pflegezone > 10% Nationalpark, NSG Kern- plus Pflegezone > 20% Entwicklungszone > 50% (LSG)
5 Biosphärenreservat Nutzungseinschränkungen für Forstwirtschaft Kernzone Pflegezone Entwicklungszone Nutzungsverzicht Nutzungseinschränkung Waldnutzung allein auf Schutzziele ausgerichtet langfristige Nutzungsveränderung hin zu naturnahen Waldflächen, schonende naturnahe Bewirtschaftung Anforderungen werden im einzelnen in der Schutzgebietsverordnung festgelegt und in einen Pflege- und Entwicklungsplan umgesetzt.
6 Konfliktpotential Nutzungseinschränkungen Kernzone Nutzungsverzicht Konfliktpotential hängt ab vom Ausmaß schon bestehender Schutzgebiete und Naturwaldparzellen im Regelfall gering, da mit Naturwaldparzellen Nullnutzungsflächen vorhanden sind im Einzelfall gegeben: Gewinnerwartungen müssen abgeschrieben werden, evtl. noch Stammentnahme möglich
7 Konfliktpotential Nutzungseinschränkungen Pflegezone Nutzungseinschränkung Konfliktpotential hängt ab vom Ausmaß schon bestehender Schutzgebiete und Naturwaldparzellen im Regelfall gering, da Forstwirtschaft durch landesrechtliche Vorgaben oder Zertifizierungen (FSC, etc.) auf naturnahen Waldbau ausgerichtet ist im Einzelfall gegeben, soweit Schutzgebietsverordnung über diese Standards hinausgeht, z.b. bei Melioration oder Holzentnahme
8 Beispiel für Nutzungseinschränkungen Verbote in der Pflege- und Entwicklungszone im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue 1. Zusätzliche Entwässerungs- und sonstige Meliorationsmaßnahmen 2. Düngung 3. Kompensationskalkung auf grundwassernahen Standorten 4. Anwendung chemischer Mittel, außer zum Schutz lagernden Holzes und Hormonfallen 5. Anpflanzung nicht standortgerechter Baumarten 6. Umwandlung von Laubwald in Laub-Nadel-Mischwald oder Nadelwald 7. den flächigen Holzeinschlag von mehr als 0,5 ha in Laub- oder Laubmischwälder 8. mehr als einzelstamm- bis horstweise Holzentnahme in Bach- Auenwäldern, Bruch- und Sumpfwäldern
9 Konfliktpotential Nutzungseinschränkungen Entwicklungszone Nutzungsregulierung Konfliktpotential hängt ab vom Ausmaß schon bestehender Schutzgebiete, den forstlichen Praktiken und Entwicklungszielen sowie dem Anteil Privatwald im Regelfall gering, da Forstwirtschaft durch landesrechtliche Vorgaben oder Zertifizierungen (FSC, etc.) auf naturnahen Waldbau ausgerichtet ist im Einzelfall gegeben, soweit Schutzgebietsverordnung über diese Standards hinausgeht, z.b. bei Melioration oder Holzentnahme Privatwald im allgemeinen konfliktträchtiger
10 Biosphärenreservat als neuer Forstakteur Die staatliche Forstverwaltung und die Verwaltung des Biosphärenreservates arbeiten parallel, wobei das Biosphärenreservat auch eigene forstliche Aktivitäten unternimmt. Nicht selten werden dort deswegen auch Förster eingestellt. Konfliktpotential gering, wenn Kompetenzen frühzeitig geklärt werden Forstplanung und Pflege- und Entwicklungsplanung aufeinander abgestimmt werden wenn Forstverwaltung das Biosphärenreservat als Motor der Waldentwicklung nutzt
11 Biosphärenreservat als neuer Forstakteur Kompetenzen frühzeitig klären regelmäßige Arbeitskreise feste Ansprechpartner Biosphäre beim Landesforst feste Ansprechpartner Forst beim Biosphärenreservat Landesforst im Vorstand des Biosphärenreservates
12 Biosphärenreservat als neuer Forstakteur Forstplanung und Pflege- und Entwicklungsplanung aufeinander abstimmen in Kenntnis setzen ins Benehmen setzen ins Einvernehmen setzen integrierte Planung mit nur einem Planwerk Beispiel: Integrierte Planung im Biosphärenreservat Spreewald, Zone 2
13 Biosphärenreservat als neuer Forstakteur Biosphärenreservat als Motor der Forstentwicklung nutzen z.b. Rhön: Weiterbildung der Forstverwaltung durch Biosphärenreservat z.b. Schorfheide-Chorin:dort entwickelte Methoden wurden in die Waldbaurahmenrichtlinie für den brandenburgischen Staatswald übernommen
14 Biosphärenreservat als Förderkulisse Keine besonderen Förderprogramme speziell nur für Biosphärenreservate, aber drei Vorteile: 1. Biosphärenverwaltung mit manpower und Etat, mit dem Projekte angeschoben werden können Kommunikation mit Region und Gewinnung regionaler Partner, eigenfinanzierte Projekte, Einwerben von Fördermitteln, Sponsoring 2. Biosphärenreservat als bevorzugte Förderkulisse Allgemein: Reservat als Alleinstellungsmerkmal im Wettstreit um Fördergelder, Speziell: Biosphärenreservat erstellt Pflege- und Entwicklungskonzept und erfüllt damit Voraussetzung für Leader-Förderung 3. Biosphärenreservat als Qualitätsmarke mit der Marke kann Aufmerksamkeit für die Region gebündelt werden, können neue regionale Produktions- und Absatzketten entwickelt werden. Partnerbetriebe können dann mit der Marke arbeiten, wenn diese die entsprechenden Kriterien erfüllen
15 Biosphärenreservat und forstliche Aktivitäten Wissenschaftlich begleiteter Waldumbau v.a. in Nationalparks, aber auch in Biosphärenreservaten, z.b. Spreewald und Schorfheide-Chorin u.a. auch zu Fragen der Wildregulierung (z.b. durch Wildmonitoring) Naturschutz im Wald Umweltpädagogik Erhöhung Altholzanteil Schutz bestimmter Naturholzinseln Schutz bestimmter Habitatbäume u.a. Führungen/Veranstaltungen zu waldbaulichen Themen Regionale Verarbeitung und Vermarktung, Clusterstudien Holz (z.b. rotkernige Buche in der Rhön) Biomasse (z.b. Absatzwege eröffnen durch Hackschnitzelanlage, z.b. Potentialanalysen Biomasse) Waldprodukte (Wildbret, Pilze,...)
16 Beispiel für regionale Vermarktung Biosphärenreservat Rhön: Rhönholzveredler Ziele: Neue Absatzmärkte für heimische Laubhölzer, besonders rotkernige Buchen. Laubwälder sollen wieder ihre natürliche Reife erreichen. Unser Weg: Zusammenschluss von Förstern, Sägewerk, Holzhandel und Schreinern für eine nachhaltige Verwertung Bau von langlebigen Möbeln, Fußböden, Treppen und Türen Ökologie: Verwenden alter Laubhölzer als Beitrag zum Naturschutz. Langlebigkeit senkt Rohstoffverbrauch. Kurze Transportwege. Wirtschaftlichkeit: Sichern einer Marktnische durch hochwertige Vollholzmöbel. Anspruchsvolle Ausbildungs- und Arbeitsplätze im örtlichen Handwerk. Verwenden von heimischen Baumarten statt Importwaren. Regionale Wertschöpfung Soziale und kulturelle Aspekte: Verstärktes Bewusstsein für regionale Produkte.
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