Modulklasse 4: Diglossie und Mehrsprachigkeit

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1 SW 2011 Sprachtheorie Modulklasse 4 Modulklasse 4: Diglossie und Mehrsprachigkeit Drehbuch für eine Lektion von 45 min Phase Unterrichtsinhalt Mögliches didaktisches Vorgehen Unterrichtsmaterial Unterlagen für die LP Dauer 1 Nachbereitung des Referats von Georges Lüdi Zettel verteilen, Sch. notieren darauf eine Aussage, die ihnen im Kopf geblieben ist. LP lässt einige Sch. ihre Aussage vorlesen. Zettel (A5) Abstrakt vom Referat T1: Georges Lüdi: Sprachenlandschaft der Schweiz, 2005 max. 10 min Anhand dieser Aussagen entstehen kurze Diskussionen, Kommentare, Fragen etc. 2 Quiz «Die Sprachenvielfalt der Schweiz» Sch. lösen das Quiz selbständig Anschliessend zeigt die LP das Quiz als PPT-Präsentation. Die Sch. können ihre Resultate kontrollieren und erhalten zudem ergänzende und vertiefende Informationen. Arbeitsblatt Beamerwagen PPT-Präsentation «Vademecum» max. 20 min 3 Vertiefung der Thematik «Diglossie in der Schweiz» Arbeitsteilige Gruppenarbeit: Die Klasse wird in 4 Gruppen eingeteilt, die jeweils unterschiedliche Aufträge bearbeiten (Details siehe separates Blatt): Jede Gruppe erhält ein Zitat, das sie kommentieren soll sowie eine zu beantwortende Frage. Anschliessend Präsentation der Resultate und Diskussion Arbeitsaufträge T2: «Parken ist nicht besser als Parkieren», Interview mit Hans Bickel und Regula Schmidlin, in: NZZ, T3: Bickel, Hans: «Deutsch in der Schweiz als nationale Varietät des Deutschen», in: Sprachreport, T4: von Matt, Peter: «Der Dialekt als Sprache des Herzens? Pardon, das ist Kitsch!», in: Tagesanzeiger, max. 15 min Drehbuch Helga Fetz-Rosito, Nicole Westermann

2 Diglossie und Mehrsprachigkeit Modulklasse 4

3 Diglossie (griech. «Zweisprachigkeit») beschreibt die Zweisprachigkeit einer ganzen Gesellschaft jeder Sprecher verfügt über die gleichen zwei (selten mehr) Sprachen: Dialekt und Standardsprache funktionale Spezialisierung des Sprachvermögens jede Sprache wird nur in einer bestimmten Situation verwendet

4 Bilingualismus (Zweisprachigkeit) Fähigkeit eines Menschen, neben seiner ersten Sprache (Muttersprache) eine zweite mit ähnlich hoher Kompetenz zu gebrauchen.

5 Situation in der Schweiz Diglossie und Bilingualismus gesellschaftliche und individuelle Mehrsprachigkeit

6 Frage 1 Wie viele Landessprachen hat die Schweiz?

7 Landessprachen der Schweiz Gemäss Bundesverfassung: Vier Landessprachen (deutsch, französisch, italienisch, rätoromanisch)

8 Frage 2 Wie ist die prozentuale Verteilung der vier Landessprachen? Schätzen Sie!

9 Verteilung der vier Landessprachen Französisch: 20.4% Deutsch: 63.7% Rätoromanisch: 0.5% Italienisch: 6.5%!uelle% '(di+,eorges% Sprachenlandschaft in der Schweiz

10 Verteilung der vier Landessprachen 1"#$ 1"%$ 1"&$ 1"'$ 1""$ ($$$ 5eutsch 914: ;<4= ;=4< ;342 ;>4; ;>49?ranBCsisch 124> :D4< :D4: :D4= :<41 124= Etalienisch 34< <43 ::4< <4D 94; ;43 FGtoromanisch :42 24< 24D 24D 24; 243 Indere 249 :4= =4> ;42 <4< <42!uelle% '(di+,eorges% Sprachenlandschaft in der Schweiz

11 Frage 3 Welche der vier Landessprachen sind auch Amtssprachen? Definition Amtssprache: Es ist die Sprache, die im Verkehr zwischen den Behörden sowie zwischen den Behörden und der Bevölkerung verwendet wird.

12 Amtssprachen in der Schweiz Deutsch, Französisch und Italienisch. Laut Bundesverfassung: Rätoromanisch hat eine besondere Stellung: «Im Verkehr mit Personen rätoromanischer Sprache ist auch das Rätoromanische Amtssprache des Bundes.»

13 Frage 4 Welche Kantone haben zwei oder mehrere Amtssprachen?

14 Mehrsprachige Kantone Zweisprachige Kantone: Wallis Bern Freiburg Dreisprachiger Kanton: Graubünden

15 Frage 5 Wo trennt der «Röstigraben» die Deutschschweiz von der Romandie? Zeichnen Sie ihn auf der Karte ein.

16 Der «Röstigraben»!uelle% http%kkcommons4likimedia4orgklikik?ile%nprachenopqo12224png R1142>412::)

17 Frage 6 In der Schweiz gibt es vier zweisprachige Städte (deutsch und französisch). Zählen Sie sie auf!

18 Zweisprachige Städte Biel / Bienne Freiburg / Fribourg Murten / Morat Siders / Sierre

19 Frage 7 Welche Fremdsprachen werden in den einzelnen Sprachgebieten in der Primarschule unterrichtet?

20 Erste Fremdsprache im Unterricht 2. Landessprache (= Französisch) 2. Landessprache (= Deutsch) Englisch 2. Landessprache (= Französisch) 2. Landessprache (= Dt., Ital. od. Rom.)!uelle% http%kklll4edk4chkdtnk:3:d24php Sprachtheorie R1142>412::) MK 4 SW 2011

21 Frage 8 Welche Nicht-Landessprachen wurden im Jahre 2000 in der Schweiz am häufigsten gesprochen? Nennen Sie die fünf häufigsten.

22 Häufigste Nichtlandessprachen 5ie 5aten basieren auf den Fesultaten der WolksBGhlung 12224

23 Gesprochene geschriebene Sprache Werden die vier Landessprachen in den entsprechenden Regionen einheitlich gesprochen oder gibt es auch Dialekte? Wenn ja, welche?

24 Gesprochene geschriebene Sprache Deutsche Schweiz: Geschrieben: Hochdeutsch Gesprochen: Alemannische Dialekte («Schweizerdeutsch»)

25 Gesprochene geschriebene Sprache Rätoromanische Schweiz: Geschrieben: Rumantsch Grischun und auch rätoromanische Dialekte Gesprochen: Rätoromanische Dialekte

26 Gesprochene geschriebene Sprache Italienische Schweiz: Geschrieben: Italienisch Gesprochen: Italienisch und auch galloitalische Dialekte

27 Gesprochene geschriebene Sprache Französische Schweiz: Geschrieben: Französisch Gesprochen: Französisch, nur noch sehr selten «Patois» (Dialekt)

28 Das «Patois» Warum ist das «Patois» fast ausgestorben?

29 Das «Patois» Frankoprovenzalische Dialekte der Romandie haben an Bedeutung verloren Wichtiger Faktor: Prestigefrage Vergleich mit den Schweizerdeutschen Dialekten

30 Das «Patois» Gibt es Orte in der Schweiz, in denen das «Patois» noch gesprochen wird? Wenn ja, wo und von wem?

31 Das «Patois» Evolène im Wallis Schweizer Einzigartigkeit Grössere Gruppe von Kindern, die noch Frankoprovenzalisch sprechen. Ansonsten sind die «Patois» am Aussterben.

32 Vergleich mit den Nachbarländern Sind die geschriebenen Schweizer Landessprachen Französisch, Deutsch und Italienisch dieselben wie im entsprechenden Nachbarland?

33 Deutsche Sprache Unterschiedlicher Wortschatz im deutschen, österreichischen und schweizerischen Deutsch ( Schweizerdeutsch!) Es gibt kein «Standarddeutsch»!

34 Deutsche Sprache Schweiz Deutschland Österreich Rahm Sahne Obers (das) Pausenplatz Schulhof Schulhof grillieren grillen grillen innert innerhalb innert Metzger Fleischer Fleischhauer

35 Deutsche Sprache Der Duden zeigt eine tolerante Haltung: Helvetismen werden in die Standardsprache des Dudens aufgenommen. Deutsch wird nach Regionen differenziert = Plurizentrischer Ansatz

36 Französische Schweiz (Romandie) Lange war das Französische Frankreichs das einzig wahre und richtige. 1997: Veröffentlichung des «Dictionnaire Suisse Romand» Plurizentrischer Ansatz beginnt sich in der Romandie zu verbreiten.

37 Französische Schweiz (Romandie) Zunahme von regionalen Ausdrücken und Wörtern in der geschriebenen Sprache Zum Teil sogar Aufnahme in die Wörterbücher Beispiel: «tout de bon»

38 Italienische Schweiz Orientierung am italienischen Sprachmodell kein plurizentrischer Ansatz ABER: Schriftsprache der italienischen Schweiz Schriftsprache Italiens Beispiel: «nota»

39 Fragen?

40 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

41 Modulklasse 4 Quiz: Sprachenvielfalt in der Schweiz Beantworten Sie die untenstehenden Fragen möglichst allein. 1 Wie viele Landessprachen hat die Schweiz? 2 Wie ist die prozentuale Verteilung der Landessprachen? Schätzen Sie! 3 Welche Landessprachen sind auch Amtssprachen1? 4 Welche Kantone haben zwei oder mehr Amtssprachen? 5 Wo trennt der «Röstigraben» die Deutschschweiz von der Romandie? Zeichnen Sie seinen Verlauf in die untenstehende Karte ein. Quelle: ( ) 1 Definition des Begriffs «Amtssprache»: Es ist die Sprache der Ämter, sowohl untereinander als auch mit den Bürgern. SW 2011 Seite 1

42 Modulklasse 4 6 In der Schweiz gibt es vier zweisprachige Städte. Zählen Sie sie auf und schreiben Sie jeweils den deutschen und den französischen Namen der Stadt auf. 7 Welche Fremdsprache wird in den einzelnen Sprachgebieten in der Primarschule als erste Fremdsprache unterrichtet? Schreiben Sie auf der untenstehenden Karte zum Beispiel in die einzelnen Kantone den Anfangsbuchstaben der jeweiligen ersten Fremdsprache, die dort unterrichtet wird, z. B. ein «e» für Englisch (siehe Karte). Sie können durch Schraffur oder durch das Ziehen von «Grenzen» auch grössere Gebiete unter einem Buchstaben zusammenfassen. e Quelle: Hergestellt mit Schweizer Weltatlas interaktiv ( 8 Welche Nicht-Landessprachen wurden im Jahr 2000 in der Schweiz am häufigsten gesprochen? Zählen Sie die fünf häufigsten in absteigender Reihenfolge auf. 1 (am häufigsten) (am fünfthäufigsten) SW 2011 Seite 2

43 Sprachenunterricht gemäss HarmoS-Konkordat (Reihenfolge der Fremdsprachen gemäss regionalen Vereinbarungen) 2. Landessprache / Englisch Englisch / 2. Landessprache Deutsch spätestens ab 3 Englisch spätestens ab 5 Französisch spätestens ab 3 Englisch spätestens ab 5 Englisch spätestens ab 3 Franz. spätestens ab 5 GR: 2. Landessprache (Dt., Ital. oder Roman.) spätestens ab 3 / Englisch spätestens ab 5 TI: Französisch ab 3/ Deutsch ab 7 / Englisch ab 8 Déclaration de la CIIP Absichtserklärung / Kooperationsvereinbarung : BE, BS, BL, FR, SO, VS Beschluss BKZ Beschluss EDK-Ost Medieninformation Conférence de presse EDK CDIP CDPE CDEP

44 !erbisch)*roatisch./001/.234 5lbanisch 8389:.204 ;ortugiesisch >81?:.2?4!panisch ::1/9.2.4 Anglisch :03?1.2/4 BCrkisch 331?0 /294 Bamil?.>.9 /204 5rabisch.3031 /2?4 FiederlHndisch..>3/ /2?4 Iussisch 8//0 /2.4 Jhinesisch >?:8 /2.4 Bhai :198 /2.4 *urdisch :10. /2.4 KaLedonisch 93.1 /2.4 1://89 :?/3/// 1.6% 1.4% 1.2% 1.0% 0.8% 0.6% 0.4% 0.2% 0.0% Anteile der 15 häufigsten Nichtlandessprachen in der Wohnbevölkerung (2000) Serbisch/Kroatisch Albanisch Portugiesisch Spanisch Englisch Türkisch Tamil Arabisch Niederländisch Russisch Chinesisch Thai Kurdisch Mazedonisch

45 SW 2011 Sprachtheorie Modulklasse 4 Gruppe 1 Arbeitsauftrag «Warum soll parken richtiger sein als parkieren? Grillen richtiger als grillieren?» Das obenstehende Zitat stammt von Hans Bickel. Er ist Privatdozent für Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Basel. Aufgaben a b Nennen Sie mögliche Gründe, weshalb die Schweiz eigene Ausdrücke (Helvetismen) benützt. Wie erklären Sie sich andererseits, dass Mundart-Ausdrücke allmählich durch standarddeutsche Ausdrücke ersetzt werden (heute sagen wir vermehrt «iichaufe» statt «poste» oder «Pferd» statt «Ross»). Gruppenarbeit

46 SW 2011 Sprachtheorie Modulklasse 4 Gruppe 2 Arbeitsauftrag «Unsere Muttersprache ist Deutsch in zwei Gestalten: Dialekt und Hochdeutsch, und zwar so selbstverständlich und von früher Kindheit an, wie das Fahrrad zwei Räder hat.» Das obenstehende Zitat stammt von Peter von Matt. Er war Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. Von Matt ist u. a. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und auch der Akademie der Künste Berlin. Aufgaben a b Überlegen Sie sich, in welchen Bereichen und/oder Situationen man in der Schweiz eher Hochdeutsch, wann eher Schweizerdeutsch spricht. Suchen Sie Begründungen, warum man genau diese Sprachwahl trifft. Gruppenarbeit

47 SW 2011 Sprachtheorie Modulklasse 4 Gruppe 3 Arbeitsauftrag «Nun hat sich aber in diesem Lande seit einiger Zeit der Wahn ausgebreitet, der Schweizer Dialekt sei die Muttersprache der Schweizer und das Hochdeutsche die erste Fremdsprache.» Das obenstehende Zitat stammt von Peter von Matt. Er war Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. Von Matt ist u. a. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und auch der Akademie der Künste Berlin. Aufgabe Wie erklären Sie sich die Tatsache, dass Deutschschweizer mit Deutschen lieber Mundart als Hochdeutsch sprechen? Gruppenarbeit

48 SW 2011 Sprachtheorie Modulklasse 4 Gruppe 4 Arbeitsauftrag «Wenn Bundesratsmitglieder Schweizerdeutsch sprechen, schliessen sie Westschweizer und Tessiner aus.» Das obenstehende Zitat stammt von Kurt Fluri. Er ist Anwalt, Stadtpräsident von Solothurn und Nationalrat. Aufgabe Diskutieren Sie das Zitat von Kurt Fluri: Sollten Bundesräte in der Öffentlichkeit Hochdeutsch statt Mundart sprechen? Gruppenarbeit

49 Seite 1 Diglossie und Mehrsprachigkeit Modulklasse 4 Diglossie (griech. «Zweisprachigkeit») beschreibt die Zweisprachigkeit einer ganzen Gesellschaft jeder Sprecher verfügt über die gleichen zwei (selten mehr) Sprachen: Dialekt und Standardsprache è funktionale Spezialisierung des Sprachvermögens è jede Sprache wird nur in einer bestimmten Situation verwendet Bilingualismus (Zweisprachigkeit) Fähigkeit eines Menschen, neben seiner ersten Sprache (Muttersprache) eine zweite mit ähnlich hoher Kompetenz zu gebrauchen.

50 Seite 2 Situation in der Schweiz Diglossie und Bilingualismus gesellschaftliche und individuelle Mehrsprachigkeit Frage 1 Wie viele Landessprachen hat die Schweiz? Landessprachen der Schweiz Gemäss Bundesverfassung: Vier Landessprachen (deutsch, französisch, italienisch, rätoromanisch)

51 Seite 3 Frage 2 Wie ist die prozentuale Verteilung der vier Landessprachen? Schätzen Sie! Verteilung der vier Landessprachen Französisch: 20.4% Deutsch: 63.7% Rätoromanisch: 0.5% Italienisch: 6.5% Quelle: Lüdi, Georges: Sprachenlandscha, in der Schweiz, Verteilung der vier Landessprachen Deutsch Französisch Italienisch Rätoromanisch Andere Quelle: Lüdi, Georges: Sprachenlandscha, in der Schweiz, 2005.

52 Seite 4 Frage 3 Welche der vier Landessprachen sind auch Amtssprachen? Definition Amtssprache: Es ist die Sprache, die im Verkehr zwischen den Behörden sowie zwischen den Behörden und der Bevölkerung verwendet wird. Amtssprachen in der Schweiz Deutsch, Französisch und Italienisch. Laut Bundesverfassung: è Rätoromanisch hat eine besondere Stellung: «Im Verkehr mit Personen rätoromanischer Sprache ist auch das Rätoromanische Amtssprache des Bundes.» Frage 4 Welche Kantone haben zwei oder mehrere Amtssprachen?

53 Seite 5 Mehrsprachige Kantone Zweisprachige Kantone: Ø Wallis Ø Bern Ø Freiburg Dreisprachiger Kanton: Ø Graubünden Frage 5 Wo trennt der «Röstigraben» die Deutschschweiz von der Romandie? Zeichnen Sie ihn auf der Karte ein. Der «Röstigraben» Quelle: hkp://commons.wikimedia.org/wiki/file:sprachen_ch_2000.png ( )

54 Seite 6 Frage 6 In der Schweiz gibt es vier zweisprachige Städte (deutsch und französisch). Zählen Sie sie auf! Zweisprachige Städte Ø Biel / Bienne Ø Freiburg / Fribourg Ø Murten / Morat Ø Siders / Sierre Frage 7 Welche Fremdsprachen werden in den einzelnen Sprachgebieten in der Primarschule unterrichtet?

55 Seite 7 Erste Fremdsprache im Unterricht 2. Landessprache (= Französisch) 2. Landessprache (= Deutsch) Englisch 2. Landessprache (= Dt., Ital. od. Rom.) Quelle: hkp:// ( ) 2. Landessprache Sprachtheorie MK 4 (= Französisch) SW 2011 Frage 8 Welche Nicht-Landessprachen wurden im Jahre 2000 in der Schweiz am häufigsten gesprochen? Nennen Sie die fünf häufigsten. Häufigste Nichtlandessprachen Anteile der 15 häufigsten Nichtlandessprachen in der Wohnbevölkerung (2000) 1.6% 1.4% 1.2% 1.0% 0.8% 0.6% 0.4% 0.2% 0.0% Serbisch/Kroatisch Albanisch Portugiesisch Spanisch Englisch Türkisch Tamil Arabisch Niederländisch Russisch Chinesisch Thai Kurdisch Mazedonisch Die Daten basieren auf den Resultaten der Volkszählung 2000.

56 Seite 8 Gesprochene ó geschriebene Sprache Werden die vier Landessprachen in den entsprechenden Regionen einheitlich gesprochen oder gibt es auch Dialekte? Wenn ja, welche? Gesprochene ó geschriebene Sprache Deutsche Schweiz: Geschrieben: Hochdeutsch Gesprochen: Alemannische Dialekte («Schweizerdeutsch») Gesprochene ó geschriebene Sprache Rätoromanische Schweiz: Geschrieben: Rumantsch Grischun und auch rätoromanische Dialekte Gesprochen: Rätoromanische Dialekte

57 Seite 9 Gesprochene ó geschriebene Sprache Italienische Schweiz: Geschrieben: Italienisch Gesprochen: Italienisch und auch galloitalische Dialekte Gesprochene ó geschriebene Sprache Französische Schweiz: Geschrieben: Französisch Gesprochen: Französisch, nur noch sehr selten «Patois» (Dialekt) Das «Patois» Warum ist das «Patois» fast ausgestorben?

58 Seite 10 Das «Patois» Frankoprovenzalische Dialekte der Romandie haben an Bedeutung verloren è Wichtiger Faktor: Prestigefrage è Vergleich mit den Schweizerdeutschen Dialekten Das «Patois» Gibt es Orte in der Schweiz, in denen das «Patois» noch gesprochen wird? Wenn ja, wo und von wem? Das «Patois» Evolène im Wallis è Schweizer Einzigartigkeit è Grössere Gruppe von Kindern, die noch Frankoprovenzalisch sprechen. Ansonsten sind die «Patois» am Aussterben.

59 Seite 11 Vergleich mit den Nachbarländern Sind die geschriebenen Schweizer Landessprachen Französisch, Deutsch und Italienisch dieselben wie im entsprechenden Nachbarland? Deutsche Sprache Unterschiedlicher Wortschatz im deutschen, österreichischen und schweizerischen Deutsch ( Schweizerdeutsch!) è Es gibt kein «Standarddeutsch»! Deutsche Sprache Schweiz Deutschland Österreich Rahm Sahne Obers (das) Pausenplatz Schulhof Schulhof grillieren grillen grillen innert innerhalb innert Metzger Fleischer Fleischhauer

60 Seite 12 Deutsche Sprache Der Duden zeigt eine tolerante Haltung: è Helvetismen werden in die Standardsprache des Dudens aufgenommen. è Deutsch wird nach Regionen differenziert = Plurizentrischer Ansatz Französische Schweiz (Romandie) Lange war das Französische Frankreichs das einzig wahre und richtige. 1997: Veröffentlichung des «Dictionnaire Suisse Romand» è Plurizentrischer Ansatz beginnt sich in der Romandie zu verbreiten. Französische Schweiz (Romandie) Zunahme von regionalen Ausdrücken und Wörtern in der geschriebenen Sprache Zum Teil sogar Aufnahme in die Wörterbücher Beispiel: «tout de bon»

61 Seite 13 Italienische Schweiz Orientierung am italienischen Sprachmodell è kein plurizentrischer Ansatz ABER: Schriftsprache der italienischen Schweiz Schriftsprache Italiens Beispiel: «nota» Fragen?

62 EDK/IDES-Kantonsumfrage / Enquête CDIP/IDES auprès des cantons Stand: Schuljahr / Etat: année scolaire Erste obligatorische Fremdsprache / première langue étrangère obligatoire Primarstufe / degré primaire Sekundarstufe I / degré secondaire I Kanton Fremdsprachen: Bemerkungen Frage 92: Welches ist gemäss kantonalen Regelungen die erste obligatorische Fremdsprache? Canton Langues étrangères: Remarques Question No 92: Selon la réglementation cantonale, quelle est la première langue étrangère obligatoire? AG Englisch AI Englisch AR Englisch BE Französisch partie francophone : allemand BL Französisch BS Französisch FR-d Französisch FR-f Allemand GE Allemand GL Englisch GR Italienisch; Romanisch; Deutsch Deutschbünden: Italienisch oder Romanisch. Italienischbünden: Deutsch. Romanischbünden: Deutsch. JU Allemand LU Englisch NE Allemand Enseignée dès le 3ème année primaire. NW Englisch OW Englisch SG Englisch SH Englisch SO Französisch SZ Englisch TG Englisch TI francese UR Englisch VD Allemand VS Allemand pour le Valais romand; Français pour le Haut-Valais ZG Englisch ZH Englisch Informationszentrum IDES der EDK Centre d information IDES de la CDIP Kontrolliert durch die Bildungsdepartemente im Januar 2010 Contrôlé par les départements cantonaux de l instruction publique en janvier

63 EDK/IDES-Kantonsumfrage / Enquête CDIP/IDES auprès des cantons Stand: Schuljahr / Etat: année scolaire FL Englisch Informationszentrum IDES der EDK Centre d information IDES de la CDIP Kontrolliert durch die Bildungsdepartemente im Januar 2010 Contrôlé par les départements cantonaux de l instruction publique en janvier

64 Informationen für die Lehrperson Seite 1 Definition «Amtssprache» aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Die Amtssprache ist die Sprache der Ämter, sowohl untereinander als auch mit den Bürgern. In der Amtssprache werden Verwaltungsakte und Normen verfasst, Dokumente archiviert, Auskünfte an Bürger erteilt, Verhandlungen geführt und protokolliert. In ihr müssen auch Schriftsätze vor Gericht und Anträge eingereicht werden. Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Festlegung einer Amtssprache 3 Weblinks 4 Belege und Anmerkungen Begriff Die Amtssprache im engeren Sinn ist die Sprache, in der Behörden und Regierungen kommunizieren. Im weiteren Sinn versteht man darunter auch die Gerichtssprache und die Sprache der Parlamente, in der die Gesetze geschrieben und die Sitzungen abgehalten werden. Ein Land kann gleichzeitig mehrere Amtssprachen haben. Staaten mit vielen Amtssprachen gebrauchen oft zur internen Verständigung aus Vereinfachungsgründen eine gesonderte Arbeitssprache. Sprachen, die zur Verständigung in Fernhandel und Fremdenverkehr dienen, werden als Verkehrssprachen bezeichnet. Amtssprachen sind auch bei internationalen Behörden, wie der UNO und dem Europäischen Patentamt, verbreitet. In einzelnen Staaten, wie (teilweise) in Norwegen und der Schweiz, werden Amtssprachen auch auf Gemeindeebene festgelegt; historisch auch in Deutschland. Im Gegensatz zur Amtssprache bezeichnet die Schulsprache eine Sprache, die von der Grundschule bis zur Universität an den Schulen eines Landes verwendet wird. Umgangssprachlich wird im deutschen Sprachraum das Wort Amtssprache oft auch mit Amtsdeutsch gleichgesetzt, also für ein Deutsch, das durch Stil und besonderen Wortschatz für Ämter und Behörden typisch ist. Festlegung einer Amtssprache Nicht immer spiegeln die Amtssprachen die tatsächlichen Muttersprachen der Bewohner eines Landes wider. In Nationalstaaten ist regelmäßig die überlieferte Sprache einer landesweiten Sprachgemeinschaft Amtssprache (siehe auch: Nation). Sprachen, die eingeborene nationale Minderheiten zu sprechen pflegen, sind gelegentlich als örtliche Amtssprachen anerkannt (zum Beispiel Hawaiisch auf Hawaii für etwa 1000 Sprecher). Die Sprachen, die Einwanderer in ihre Zielländer mitbringen, befinden sich dagegen in aller Regel nicht als Amtssprache in Gebrauch. Amtssprachen in Afrika Bei Staaten, die keine einheitliche Nation bilden oder bildeten, gestaltet sich die Festlegung einer Amtssprache oftmals nicht konfliktfrei. Darunter fallen einerseits die Nachfolgestaaten der ehemaligen europäischen Kolonien in Afrika, deren Grenzziehung - wie in Europa - oftmals willkürlich ohne Berücksichtigung von Sprach- und Völkergrenzen erfolgte. In Afrika sind meist Modulklasse 4 SW 2011

65 Informationen für die Lehrperson Seite 2 Kolonialsprachen Amtssprache, so Französisch in der Demokratischen Republik Kongo, in der Elfenbeinküste oder Mali, Englisch in Sambia, Kenia oder Südafrika, Portugiesisch in Mosambik oder Angola. Diese Sprachpolitik begünstigt oft die herrschende Elite, die, im Gegensatz zum gemeinen Volk, als einzige Gruppe die Amtssprache beherrscht. In den Nachfolgestaaten der ehemaligen Kolonien in Amerika gestaltet sich die Situation gänzlich anders. Dort sind die Indianersprachen und Eskimosprachen der Ureinwohner völlig in den Hintergrund gedrängt worden. Trotz der verschiedenen Muttersprachen der europäischen Einwanderer und afrikanischen Bevölkerungsschichten hat sich die Sprache der jeweiligen Kolonialherren praktisch vollständig durchgesetzt. In großen Teilen Süd- und Mittelamerikas ist Spanisch Amtssprache; in Brasilien ist die Amtssprache Portugiesisch. Bei den Gebärdensprachen ist bis heute als einzige die neuseeländische Gebärdensprache als gesamtstaatliche Amtssprache definiert worden. Auch in Österreich hat eine Gebärdensprache die Funktion einer Amtssprache übernommen und kann zumindest vor Gericht verwendet werden. Nur in wenigen Fällen (Schweiz mit vier, Südafrika mit elf und Bolivien mit 36 Amtssprachen) sind alle Landessprachen auch Amtssprachen. In den meisten Staaten aber gilt, ungeachtet des Vorkommens weiterer einheimischer Sprachen, zumeist nur eine einzige Sprache auch als Amtssprache, was mit der Notwendigkeit der staatlichen Einheit und dem verwaltungsmäßigen Mehraufwand (Ausbildung aller Beamten und Ausdruck aller Formulare in mehreren Sprachen) begründet wird, in der Praxis aber zu einer sozialen Abwertung der Sprecher von solchen Nicht- Amtssprachen und längerfristig oft auch zum Aussterben der Minderheitensprachen führt. Ein Kompromiss ist, einer Minderheitssprache auf regionaler Ebene den Status einer Amtssprachen zu geben, so zum Beispiel die deutsche Sprache in Südtirol, die sorbische Sprache in der Lausitz in Deutschland usw. Quelle: (Stand: ) Modulklasse 4 SW 2011

66 Informationen für die Lehrperson Seite 1 Definition «Bilingualismus» aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Mit Bilingualismus wird das Phänomen bezeichnet, zwei Sprachen zu sprechen oder zu verstehen. Der Bilingualismus oder die Zweisprachigkeit wird zunächst in zweierlei Art verstanden: Die Bezeichnung kann sich sowohl auf Einzelpersonen (individueller Bilingualismus) als auch auf ganze Gesellschaften beziehen (gesellschaftlicher Bilingualismus). Werden drei oder mehr Sprachen gesprochen oder verstanden, wird von Mehrsprachigkeit oder Multilingualismus gesprochen. Bilingualismus, Multilingualismus und Polyglossie können alle als Überbegriffe für dasselbe Phänomen verwendet werden (vgl. Diglossie). Bilingualismus kann ebenso die entsprechende Forschungsrichtung bezeichnen, die das Phänomen selbst untersucht. Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsbestimmung o 1.1 Individuum und Gesellschaft Individueller Bilingualismus Gesellschaftlicher Bilingualismus o 1.2 Wissenschaftlicher Rahmen und Faktoren o 1.3 Forschungsansätze zur Zweisprachigkeit Linguistik (Allgemeine Sprachwissenschaft) Psychologie Fremdsprachendidaktik Neurolinguistik & Psycholinguistik Spracherwerbsforschung Soziolinguistik Philologische Forschung o 1.4 Unterscheidungsfaktoren Motivation Unterscheidung nach dem Beherrschungsgrad Isolierter vs. sozialer Bilingualismus Gesellschaftliche Funktionen Grad der Spezialisierung/Fokalisierung Status Gesetzlicher Status Sprachenpolitische Einflussfaktoren o 1.5 Formen des individuellen Bilingualismus Simultaner Früh-Bilingualismus Konsekutiver Bilingualismus Subtraktiver/Additiver Bilingualismus Später Bilingualismus o 1.6 Formen des gesellschaftlichen Bilingualismus 2 Zweisprachigkeit und Bildungsthemen o 2.1 Zweisprachigkeit und Intelligenz o 2.2 Spracherwerbsdefizite und schulische Leistungen o 2.3 Zweisprachigkeit und Migration als multifaktorielle Phänomene Problemdarstellung Migrationshintergrund (Herkunft und Geschichte) Status im Zielland Integrationsprobleme und Zweisprachigkeit Missinterpretation allgemeiner Leistungspotentiale Aufbauklassen Migrationshintergrund Einstellung Einbeziehung der Muttersprache Neurophysiologie Erkenntnisse o 2.4 Bilingualer Unterricht 3 Politik und Zweisprachigkeit Modulklasse 4 SW 2011

67 Informationen für die Lehrperson Seite 2 Begriffsbestimmung Individuum und Gesellschaft Das Bilingual Triangle (Darstellung nach Woidt 2002: 84) Bei der Beschäftigung mit Zwei- oder Mehrsprachigkeit ist eine klare Trennung nach Gesellschaft, Gruppe oder Individuum oft nicht möglich. Wissenschaftliche, institutionelle bzw. politische Kreise betrachten den Gegenstand aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Im Zentrum der Betrachtungen kann zum Beispiel das (isolierte) Individuum, ein einzelner Sprecher stehen. Wie kommt ein Sprecher mit mehreren Sprachen zurecht? Was motiviert ihn? Wie verbindet er die beiden Grammatiken in seinem Kopf? Das Individuum als Teil einer Gruppe oder Gesellschaft kann ebenfalls einen Gegenstand darstellen. Dazu gehören Betrachtungen der Mehrsprachigkeit und mehrsprachiger Sprecher in Klassenverbänden in Jugendgruppen oder innerhalb der Familie. Wenn man die Gesellschaft als Ganzes sieht, spielen neben Sprachkontaktphänomenen wie Creole und Pidgin auch sprachen- und bildungspolitische Belange (z. B.: Sprachen von Minderheiten) eine wichtige Rolle. Die Trennung die hier vorgenommen wird, ist nicht immer möglich. Die sprachpsychologische Perspektive auf die Zweisprachigkeit kann den Menschen bereits bei der Interaktion mit anderen sehen, und wäre damit schwer von einer sozialwissenschaftlichen Betrachtung zu unterscheiden. Individueller Bilingualismus Im weitesten Sinne ist ein zweisprachiger (oder bilingualer) Mensch jemand, der grammatikalische und kommunikative Fähigkeiten in zwei Sprachen besitzt, aktiv und/oder passiv. Im engeren Sinne wird das Wort Zweisprachigkeit (oder Bilingualismus) oft nur für solche Menschen verwendet, die eine muttersprachliche (oder nahezu muttersprachliche) Kompetenz in zwei Sprachen aufweisen. Zweisprachige Menschen, die es in vielen Gesellschaften und Gesellschaftsschichten gibt, haben meist schon während ihrer Kindheit zwei (oder mehr) Sprachen gelernt; Erstsprachen kann man mit L1 bezeichnen. Manche Zweisprachigen haben ihre zweite, dritte usw. Sprache (Zweitsprache, vgl. Fremdsprache) erst später gelernt; solche Sprachen können mit L2, L3 usw. bezeichnet werden. Modulklasse 4 SW 2011

68 Informationen für die Lehrperson Seite 3 Die Unterscheidung der Sprachen kann auch anhand der Erwerbsart erfolgen. So kann man sagen, dass L1-Sprachen ohne formellen Unterricht, bzw. natürlich erlernt oder erworben werden (daher: Muttersprache, da Sprache der Mutter). Die Bezeichnung Muttersprache ist allerdings als ein klar umrissener und wissenschaftlich zulässiger Begriff umstritten. Gegen die Verwendung dieser Bezeichnung spricht die Existenz von (z. B. mehrsprachigen) Gesellschaften, deren Kultur (inklusive der Erziehung und speziell der Spracherziehungsmethoden) anders strukturiert ist. Auch ist die Art und Weise, wie man eine Sprache auf natürliche Weise lernt, aufgrund real existenter Unterschiede höchst umstritten. Der nordamerikanische Sprachforscher Noam Chomsky vermutet, dass es ein Instrument gibt (Language Acquisition Device LAD), das es Kindern erlaubt, die Gesetzmäßigkeiten der Sprachen zu erlernen, die die Erwachsenen um sie herum benutzen. Laut Chomsky lässt die Funktionalität dieses Instruments mit der Zeit nach (was erkläre, weshalb ältere Kinder und Erwachsene Sprachen mit geringerem Erfolg [oder erst mit wesentlich höherem Aufwand] lernen als Kinder). Es gibt weitere mehr oder weniger ähnliche Ansätze, die versuchen, das Phänomen des natürlichen Spracherwerbs und der Relevanz des Alters zu erklären (Bickertons Bioprogramm, Konnektionismus, etc.). Die Beobachtungen, dass die Fähigkeit, Sprachen zu erlernen mit dem Alter abnimmt, können als intuitiv nachvollziehbar gelten. Jedoch konnten diverse Untersuchungen keinen Nachweis für die Existenz eines natürlichen Stops oder Mechanismus erbringen, der zu einer Verzögerung oder gar einem Verschwinden der Spracherwerbsfähigkeiten führen soll. Die Existenz von Menschen, die auch im späteren Alter nahezu muttersprachliche Kompetenz erwerben konnten (siehe Romaine), spricht zusätzlich gegen die genetische Anlage eines solchen Stops. Sind Fremdsprachen für Erwachsene denn überhaupt schlechter zugänglich als für Kinder (vgl. Grotjahn, 2005)? Ist das, was gemeinhin erreicht wird, auch das, was erreicht werden kann? Was bedeutet überhaupt besser? Die Beobachtungen stützen sich oft auf die Wahrnehmung von Aussprache bzw. von bestimmten Fehlern die sich bei Erwachsenen hartnäckiger als bei Kindern zu halten scheinen. Zum Beispiel verwendet eine erwachsene Englischlernerin systematisch die Zahl one als Artikel: I see one car. anstatt I see a car. (Ich sehe ein Auto/einen Wagen) und spricht das r in car deutlich hörbar, gerollt aus (wobei bestimmte Englishes auch das r rollen). Ob diese Unflexibilität mit dem Sprachenlernen an sich oder eher mit anderen Faktoren zu tun haben, ist eine wichtige, zu klärende Frage. Ferner hängt die Realität des Spracherwerbs/Sprachenlernens bei Kindern und Erwachsenen mit unterschiedlichen Bedingungen zusammen. Kinder lernen mehrere Sprachen oft in einer Umgebung, in der sie diese ständig hören und benutzen können. Bei Erwachsenen ist die Vielfalt sozialer Kontakte in einer Zielsprache oft eingeschränkter. Zudem entwickeln sich die kognitiven Fähigkeiten und die Persönlichkeit bei Kindern parallel. Während es für ein Kind alltäglich und normal zu sein scheint, ständig Fehler zu machen, können Erwachsene in ihrem Selbstverständnis als etablierte Persönlichkeit empfindlich erschüttert werden. Dies sind nur wenige tendenzielle Faktoren, die den qualitativen und quantitativen Erwerbserfolg beeinflussen könnten. Es soll hier vor allem darauf aufmerksam gemacht werden, dass eine Isolation von Gründen für das unterschiedliche Erwerbsverhalten von Kindern gegenüber Erwachsenen sehr schwer ist und auch mit einer Überbewertung von Fehlern zu tun haben könnte. Übersetzung und Code-Switching Die Konferenzdolmetscherin Patricia Stöcklin übersetzt zwischen Garry Kasparov und Klaus Bednarz auf der lit Cologne Zweisprachigkeit bedeutet nicht notwendigerweise, dass man auch dazu fähig ist, von einer dieser Sprachen in die andere zu übersetzen oder zu dolmetschen. Es kann zwischen professionell ausgeübter und im Alltag verwendeter Übersetzungsfähigkeit unterschieden werden. Diese Unterscheidung wird vor allem seitens der professionellen Übersetzer betont. Modulklasse 4 SW 2011

69 Informationen für die Lehrperson Seite 4 Zweisprachige Menschen (auch professionelle Übersetzer) zeigen gelegentlich ein Verhalten, bei dem sie ihre Sprachen auf unterschiedliche Weise mischen (siehe hierzu Code-Switching und Verweise). Die meisten Sprecher scheinen ihre Sprachen sowohl mischen als auch trennen zu können. Oft findet Beides in der gleichen Situation statt. Nur in Ausnahmen, beispielsweise bei so genannten Aphasien und bei anderen Erkrankungen kann ein solches Sprachmischen als problematisch oder gar als krankhaft bezeichnet werden. In den meisten Fällen gehört das Sprachmischen zu einem normalen Verhalten von Mehrsprachigen, die es entweder willentlich abstellen können oder sich unbewusst der Situation anpassen (beispielsweise wenn ein einsprachiger Gesprächspartner hinzukommt). Während der Ausübung ihrer Tätigkeit müssen Dolmetscher zusätzlich zu den unbewussten Mechanismen, darauf achten, die Sprachen genau zu trennen und diesen Vorgang zu steuern. Gesellschaftlicher Bilingualismus Die Sprachfamilien Indiens Die bereits angesprochenen bilingualen Gesellschaften (bzw. der gesellschaftliche Bilingualismus) werden häufig unter mehrsprachigen Gesellschaften zusammengefasst beschrieben. Hier gibt es keine klare Begrifflichkeit, da sich häufig Widersprüche ergeben. So kann man eine Gesellschaft als bilingual (bzw. mehrsprachig) bezeichnen, wenn es zwei oder mehr Amtssprachen gibt (s. z. B. Schweiz). Es gibt jedoch auch Gesellschaften/Gruppen, die inoffiziell eine oder sogar viele Sprachen regelmäßig verwenden, sie vermischen und/oder für verschiedene Lebensbereiche unterschiedlich verwenden. Wenn Sprachen in unterschiedlichen Kontexten verwendet werden, spricht man von einer Diglossie. Im Zusammenhang mit dieser Thematik beschäftigt man sich auch mit Sprachkontaktphänomen wie Pidgin und Kreolsprachen. Vorstellungen und Definitionen, was als Sprache bzw. Dialekt bezeichnet werden soll, werden in Gesellschaften die zahlreiche, oft einander unähnliche Sprachen verwenden, auf die Probe gestellt. Beispielsweise werden in Indien um die 100 verschiedene Sprachen gesprochen, die man zu vier verschiedenen Sprachfamilien zählt (siehe Indien oder Sprachen Indiens). Wissenschaftlicher Rahmen und Faktoren Bei den Versuchen, Zweisprachigkeit zu beschreiben, zu untersuchen und zu kategorisieren fiel es der Wissenschaft erst recht spät auf (siehe z. B.: Grosjean), dass es eine perfekte Zweisprachigkeit nicht gibt. Das dürfte allerdings mit dem Fehlen perfekter Einsprachigkeit korrespondieren. Die Wissenschaft unterscheidet zwischen mehreren Formen des individuellen und gesellschaftlichen Bilingualismus. Zur Kategorisierung werden verschiedene Faktoren herangezogen: Niveau und Dominanzverhältnis der beiden Sprachen: Kommunikative und Sprachkompetenz in den (beiden) Sprachen, welche Sprache ist 'stärker' Zeit: Alter bei Erstkontakt mit den Sprachen, Erwerbsabstände zwischen den Sprachen und die Dauer des Erwerbs sowie des jeweiligen Sprachkontakts Gesellschaft: die Ein- oder Mehrsprachigkeit des Umfelds und bestimmter Lebensbereiche Status: Status der Sprache im sozialen Umfeld, auch Ideen über Dominanzverhältnisse der Sprachen werden im Zusammenhang mit dem Status gesehen Identität: kulturelle Identität und das Zugehörigkeitsgefühl des Individuums. In jüngerer Zeit beschäftigt man sich mit dem Bilingualismus auch in Zusammenhang mit der mentalen und neurophysiologischen Organisation der Sprachen (siehe auch Sprache und Gehirn). Modulklasse 4 SW 2011

70 Informationen für die Lehrperson Seite 5 Forschungsansätze zur Zweisprachigkeit Mit Bilingualismus oder Mehrsprachigkeit kann man sich auf verschiedenen Ebenen beschäftigen. Es werden häufig sehr unterschiedliche Untersuchungsmethoden angewendet. Die Thematik wird und wurde in Disziplinen und Bereichen untersucht, wie: Linguistik (Allgemeine Sprachwissenschaft) Die Linguistik konzentriert sich vorwiegend auf den monolingualen Sprecher. Mehrsprachigkeitsforschung in dieser Disziplin erfolgt vorwiegend im Bereich der Spracherwerbsforschung (s.u.). Die Beiträge in interdisziplinären Feldern, wie der Neurolinguistik, Psycholinguistik und Soziolinguistik helfen wohl kontrollierte Forschungsmethoden zu entwickeln. Hier konnten Konzepte, die die Sprache(n) als System(e) betrachten, die wiederum in Subsysteme (z. B.: linguistische Kategorien) unterteilt werden, erfolgreich in interdisziplinäre Forschungsvorhaben integriert werden (siehe z. B.: Paradis (div.)). Psychologie Im Bereich der Psychologie beschäftigt sich vor allem die Entwicklungspsychologie und die Kognitionsforschung mit Sprache. Bedeutende Ergebnisse konnten im Bereich Gedächtnisforschung und der Wahrnehmungsforschung erreicht werden. Mehrsprachigkeit als allein gestellter Forschungsgegenstand spielte bisher jedoch eine untergeordnete Rolle innerhalb psychologischer Felder. Allerdings werden die psychologischen Forschungsmethoden mit Vorliebe in Schnittstellen-Disziplinen verwendet, allen voran der Psycholinguistik, aber auch innerhalb der Fremdsprachendidaktik. Fremdsprachendidaktik Die Fremdsprachendidaktik ist ein angewandter sprachwissenschaftlich-didaktischer Forschungsbereich, der sich vor allem mit dem Fremdsprachenunterricht beschäftigt und damit nicht unbedingt mit dem natürlichen Erwerb der Muttersprache und der Förderung mehrerer Sprachen gleichzeitig. Man beschäftigt sich vorwiegend mit dem gesteuerten Fremdsprachenerwerb. Für die Organisation des Unterrichts und zum Testen ist eine Unterteilung in verschiedene Teilkompetenzen üblich (so z. B.: hören und lesen). Die Bedeutung der sog. literacy (Lesefähigkeit) wird auch von anderen Forschungsbereichen zunehmend für den erfolgreichen Spracherwerb anerkannt. Vor diesem Zusammenhang ist das Vorhaben, individuelle Mehrsprachigkeit mithilfe gezielten (und damit auch gesteuerten) Fremdsprachunterrichts zu fördern (Sarter, p.c. (Potsdam, Lehrstuhl für Fremdsprachendidaktik, 2006)), sicherlich gerechtfertigt. Hier werden Unterrichtsmethoden vorwiegend direkt in der Praxis getestet. Eine zunehmend interdisziplinäre Ausrichtung entsteht. Neurolinguistik & Psycholinguistik Eine klare Grenze zwischen Neuro- und Psycholinguistik ist schwer zu ziehen. Die Geschichte beider Forschungsfelder ist relativ unterschiedlich, wobei sie sich vermutlich deshalb sehr gut ergänzen können. Bei beiden steht das mehrsprachige Individuum im Vordergrund und das, was beim Sprechen und Verstehen mehrerer Sprachen im Gehirn passiert. Auch langfristige Auswirkungen von Mehrsprachigkeit werden in Modellen simuliert und durch bildgebende Verfahren erforscht. Klassische (klinische) Forschung beschäftigte sich vorwiegend mit pathologischen Fällen, wie z. B.: Sprech- und Sprachstörungen nach Hirnschäden (siehe z. B.: Aphasie) oder bei genetischen Defekten. Es wurden auch sehr interessante Fälle beschrieben, bei denen mehrsprachige Patienten ihre Sprachen verloren (siehe Paradis, Fabbro, Green (div.) etc.) und wiedererlangten. Forschungsergebnisse trugen sowohl zur Festigung von Beobachtungen und Theorien als auch neuen Kontroversen im Bereich der Lokalisierung und Organisation von Sprachen im Gehirn (siehe auch Sprache & Gehirn, Sprachsystem). Modulklasse 4 SW 2011

71 Informationen für die Lehrperson Seite 6 Spracherwerbsforschung Bei der Spracherwerbsforschung liegt die Betonung oft auf den Dichotomien angeboren vs. nicht-angeboren und erlernt vs. erworben. Vor allem monolingualer aber auch bilingualer Spracherwerb werden anhand von langfristigen Untersuchungen und/oder ausgefeilter experimenteller Methodik erforscht. Ziel ist die Erklärung von Erwerbsphasen und des Erwerbs grammatischer Komponenten. Soziolinguistik Im Bereich der Soziolinguistik liegt die Betonung oft auf Effekten, die sich auf der Ebene von Gruppen/Gesellschaften und deren Mehrsprachigkeit manifestieren. Das Individuum wird vor dem Hintergrund sozialer Strukturen und Mechanismen betrachtet. Im Zusammenhang mit der Sprachwandel- und der Sprachkontaktforschung konnten hier bedeutende Ergebnisse erreicht werden. Forschung in diesen Bereichen greift auf lange und etablierte Traditionen zurück (vgl. Romaine, 2004, de Bot (div.), Seliger, 1991). Die Erforschung bedrohter Sprachen (und damit oft die Sicherung dieser), die Untersuchung von Sprachstufen, wie Kreol- und Pidginsprachen (siehe auch 'New Englishes') erfolgt meist im Rahmen der Soziolinguistik. Anteilig werden hier auch Gebärdensprachen erforscht. Der Übersetzungsbegriff wird auch im Zusammenhang mit dem Gebärdensprachdolmetschen diskutiert und stellt eine Herausforderung an gängige Sprach- und Fremdsprachentheorien dar. Ein Randbegriff der Soziolinguistik mit zunehmender Bedeutung für die Bilingualismusforschung allgemein ist Language Attrition (als Entsprechung gibt es keinen gut abgegrenzten Begriff im Deutschen, am ehesten passt Sprachabbau [vgl. Sprachverfall, Sprachverlust]), ein Phänomen, das bisher nur beobachtet und beschrieben wurde, aber nicht nachgewiesen werden konnte. Hier wird eine oder mehrere Sprachen nichtpathologisch vergessen (siehe hierzu die interdisziplinären Untersuchungen von Köpke, Schmid (div.)). Philologische Forschung Sprachspezifische und sprachkulturelle Forschung beschäftigt sich mit Bilingualismus häufig im Zusammenhang mit der Sprachmittlung (Übersetzung, dolmetschen), mit der Fremdsprachvermittlung (z. B.: Fremdspracherwerb) mit Forschung auf der gesellschaftlichen/gesellschaftspolitischen Ebene (z. B.: Sprachkontakt, Sprachsnormung, etc.) u. v. m. Vergleiche verschiedensprachiger Texte (auch gesprochener) und Wendungen in vergleichbaren Situationen, helfen dabei wesentliche typologische, semantische und kulturelle Unterschiede auszumachen. Man beschäftigt sich auch mit der Rolle einzelner Sprecher bei mehrsprachigen Gesprächssituationen. Unterscheidungsfaktoren Kamerun - ein mehrsprachiges Land. Heutige Englisch- und Französischeinflüsse inklusive der Pidginformen stammen aus der Kolonialzeit Motivation Bezüglich psychologischer Motive haben einige Wissenschaftler, wie Lambert, Gardner und später auch Zoltán Dörnyei die Dichotomie instrumental und integrativ vorgeschlagen, um zwischen den Formen des Zweitsprachenerwerbs zu unterscheiden. Dazugehörige Theorien waren nicht sehr einflussreich. Vollständigkeitshalber folgen Versuche, die Begriffe genauer zu umreißen: Instrumentale Zweisprachigkeit bezieht sich in diesem Sinne auf einen Zweitsprachenerwerb bei dem die zweite Sprache vorwiegend aus nützlichen Gründen erlernt wird. Eine Absicht, diese Kenntnisse zu vervollkommnen oder sich in einen weiteren Kulturkreis einzuordnen muss nicht vorhanden sein. Modulklasse 4 SW 2011

72 Informationen für die Lehrperson Seite 7 Es heißt, dass integrative Zweisprachigkeit so definiert wird, dass der Erwerb der Zweitsprache vor dem Hintergrund stattfindet, ein Mitglied des Zielkulturkreises zu werden. Damit kann auch zusammenhängen, diese Zielsprache perfekt vermutlich nach dem Vorbild einsprachiger Angehöriger dieses Kulturkreises sprechen zu lernen. Anmerkung: Diese Unterscheidung ist aus vielen Gründen sehr problematisch. Einer davon ist die längst erfolgte und weit anerkannte Erkenntnis, dass der Spracherwerb ein multifaktorielles Phänomen ist (Romaine, Carreira, Schmid, Köpke). Der Begriff der Motivation ist zudem ein sehr unscharf definiertes Konzept, weshalb hier eine große Vorsicht bezüglich Generalisierung und Vorhersagbarkeit geboten ist (siehe auch hierzu Carreira). Zu bilingualen Sprechern werden neben erwachsenen Fremdsprachenlernern auch Kinder gezählt, deren Motivation ihre Zweitsprache zu erwerben sicherlich nicht direkt bewusst integrativ oder instrumental ist. Es ist ferner sehr schwierig, zwischen individuellem Motivationen und kollektiven Einflüssen zu trennen, sodass eine Kategorisierung des Zweitsprachenerwerbs mithilfe der Bezeichnungen instrumental bzw. integrativ so gut wie unmöglich ist. Hier erfolgen zumeist schon Trennungen anhand anderer Faktoren, wie wann, wo und in welcher Art (etc.) die Zielsprache erworben oder erlernt wurde. Problematisch an dieser Dichotomie ist auch, dass sie unterschiedliche Arten von Motivation miteinander zu vergleichen Sucht und Faktoren, wie Alter etc. unberücksichtigt lässt. Man vergleiche nur ein dreijähriges Kind eines gemischten Ehepaares ist und die Sprachen beider Eltern erwirbt mit einem 35-jährigen Geschäftsmann, der Grundlagen des Chinesischen zwecks besserer Kommunikation mit chinesischen Geschäftspartnern erwirbt. Die Begriffe entpuppen sich auch im Bereich der deskriptiven Forschung als unzulänglich. Unterscheidung nach dem Beherrschungsgrad Man könnte meinen, dass schlichte Sprachentests den Beherrschungsgrad gut unterscheiden können müssten jedoch handelt es sich hierbei um einen schlecht zu messenden Faktor. Die monolinguale Perspektive vermittelt oft das Bild, dass eine Sprache untrennbar aus dem Sprachverstehen, auditiv per Zuhören, visuell beim Lesen, sowie aus der mündlichen und schriftlichen Sprachproduktion besteht. Ferner wird nur das als Sprache angesehen vom monolingualen Standpunkt aus betrachtet was in allen denkbaren Lebensbereichen benutzt wird. Vereinfachungen mithilfe der Dichotomie rezeptiv vs. produktiv haben sich als unzulänglich entpuppt, da auch bei der vermeintlich passiven Sprachverarbeitung, so beim Lesevorgang, produktive (aktive) Prozesse stattfinden. Begriffe die im Zusammenhang mit dem Beherrschungsgrad genannt wurden sind symmetrisch vs. asymmetrisch, aktiv vs. passiv, dominant etc. (vgl. Formen des individuellen Bilingualismus). Es bleibt vorwiegend bei der groben Beobachtung, dass bilinguale Sprecher ihre Sprachen auch abhängig von Lebensbereichen unterschiedlich gut beherrschen. Auf der gesellschaftlichen Ebene kann sich dies so äußern, dass es z. B.: eine Sprache gibt, die offiziell erlernt werden muss, was jedoch nur rudimentär und oft nur für bestimmte Lebensbereiche stattfindet und eine Sprache, die fließend beherrscht und meist alltäglich in vielen Situationen verwendet wird. Isolierter vs. sozialer Bilingualismus (vgl. individueller und gesellschaftlicher (bzw. allgemeiner) Bilingualismus) Beim isolierten Bilingualismus beschreibt man isolierte Erscheinungen der Mehrsprachigkeit, z. B.: einzelne Individuen, die andere bzw. mehr Sprachen als ihr Umfeld sprechen. Beim sozialen Bilingualismus wird somit die Übereinstimmung in der Mehrsprachigkeit zwischen einem Individuum und den anderen Mitgliedern der Gruppe dargestellt. Diese Unterscheidung könnte bei der Beschreibung von Minderheitensprachen oder bei der Differenzierung zwischen Fremdsprachenerwerb (außerhalb des Zielsprachenlandes) vs. Zweitsprachenerwerb (im Zielsprachenland) nützlich sein. Mithilfe statistischer Betrachtungen Modulklasse 4 SW 2011

73 Informationen für die Lehrperson Seite 8 und bei einer sorgfältigen Auswahl der Populationen wird versucht, klar getrennte Ergebnisse zu finden. Definitionsprobleme und Vermischungen zwischen isoliertem bzw. individuellem bzw. sozialem und gesellschaftlichem Bilingualismus können auftreten.(siehe hierzu Diskussionen in Weinreich, Romaine, Bloomfield, Ervin & Osgood etc.) Die Problematik mit diesen Begriffen kann ganz gut mithilfe des folgenden Beispiels veranschaulicht werden: z. B.: türkisch/kurdisch/deutsche bi-/trilinguale Individuen in Deutschland handelt es sich hierbei um isolierten oder sozialen Bilingualismus? Gesellschaftliche Funktionen Diese Unterscheidung ist vorwiegend für die Beschreibungen von Mehrsprachigkeit bei Gesellschaften in Gebrauch. Sprachen können darin bestimmte Funktionen erfüllen, wobei diese mehr oder weniger klar abgrenzbar sein können: z. B.: Sprache A für formelle mündliche Gespräche vs. Sprache B für informelle, familiäre Situationen, vs. Sprache C für Gebete, vs. Sprache D für formelle schriftsprachliche Belange. Derartige gesellschaftssprachliche Phänomene scheinen mehr oder weniger verpflichtend bzw. frei zu sein. In diesem Zusammenhang werden gesellschaftliche Formen wie Diglossie (vgl. Sprachregister). Siehe hierzu u. a. Romaine, Weinreich. Grad der Spezialisierung/Fokalisierung Wenn Sprecher im Stande sind, zwei sprachliche Systeme je nach Situation bei der Verwendung getrennt zu halten, dann kann man auf einen hohen Fokalisierungsgrad der Sprachen schließen. Bei einer geringeren Fokalisierung erwartet man, dass die beiden Sprachen nicht so gut trennen lassen, wodurch häufige Vermischungen auftreten können (vgl. hierzu die Begriffe Transfer bzw. auch Interferenz). Es sollte beachtet werden, dass eine solche Trennbarkeit der Sprachen je nach Situation bei ein und demselben Individuum unterschiedlich ausfallen kann. Begriffe wie geordnet bzw. ungeordnet geben eine bestimmte Perspektive und Erwartungshaltung bezüglich der Sprachsysteme wieder. Hierzu dürften sprachkognitive Konzepte bzw. die Psycholinguistik Hinweise liefern. Untersuchungen zu den neurophysiologischen Korrelaten mehrerer Sprachen zeigen, dass die Trennung auch im Gehirn schwer festzumachen ist. Eine hohe Fokalisierung (siehe hierzu u. a. Fabbro, Paradis) lässt sich dagegen recht gut beobachten (siehe bildgebendes Verfahren (Medizin), Psycholinguistik, Neurolinguistik). Status Insbesondere im Zusammenhang mit Minderheitensprachen und der Bildung neuer Sprachen (siehe Creole, Pidgin) wurden Beobachtungen mithilfe von Dominanz- und Statusbegriffen kategorisiert (siehe z. B.: Standardsprache). Die gesellschaftlichen Dominanzverhältnisse zwischen Sprachen haben auch oft Einfluss auf den Spracherwerb und die Sprachverwendung bei Individuen. Im Zusammenhang damit steht auch oft der Prestigebegriff und die Institutionalisierung von Sprachen in einer Gesellschaft. Gesetzlicher Status Hierzu gehören Begriffe, wie Amtssprache, offizielle Sprache, Verkehrssprache, Schulsprache etc. Sprachenpolitische Einflussfaktoren Mehrsprachige Gesellschaften können versuchen Sprachenverhältnisse innerhalb bestimmter Grenzen zu kontrollieren (siehe auch weiter unten). Je nachdem wird das Ziel verfolgt, Modulklasse 4 SW 2011

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