Kunst. Prüfungsvorbereitung
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- Luisa Kopp
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Kunst Prüfungsvorbereitung
2 Farbe Der Farbkreis nach Itten: Die Grundfarben Gelb, Blau und Rot werden auch Primärfarben genannt, was so viel bedeutet wie erste Farben. Die drei Sekundärfarben ( zweite Farben ) Grün, Orange und violett können alle aus den Primärfarben gemischt werden. Komplementärfarben nennt man die Farben, die im Farbkreis gegenüberliegen: Gelb Violett Rot Grün Blau Orange Farbauftrag: mögliche Auftragsarten der Farbe wie deckend, lasierend, nass-in-nass, spachtelnd usw. deckend Farben werden unverdünnt aufgetragen lasierend Wenn man Farben stark mit Wasser verdünnt, wirken sie ganz durchscheinend. Man nennt das auch "transparent". Kontraste = Gegensätze:»Von Kontrast spricht man dann, wenn zwischen zwei zu vergleichenden Farbwirkungen deutliche Unterschiede oder Intervalle festzustellen sind«. (Itten) Wenn also im Vergleich zwischen zwei oder mehreren nebeneinander liegenden Farben deutlich erkennbare Unterschiede bestehen, ist ein Farbkontrast wahrnehmbar. Durch den Einsatz von Kontrasten kann man Bilder spannungsreicher und interessanter gestalten. Das Wesen der Kunst sind Kontraste. Nach der Theorie von Itten kann man sieben Farbkontraste unterscheiden: Hell-Dunkel-Kontrast (unterschiedliche Helligkeit von zwei Farben) Gelb und Rothaltige Farben treten in den Vordergrund, wirken näher = räumliche Wirkung kann erreicht werden Kalt-Warm-Kontrast (auch Nah/Fern Wirkung) Bestimmte Farben werden als warm wahrgenommen, während andere als kalt empfunden werden. Die Extreme sind Blau und Rot. Während kalte Farben wie Blau in den Hintergrund treten, rücken warme Farben eher nach vorn, so kann eine räumliche Wirkung durch Farben erzielt werden = Farbperspektive.
3 Qualitätskontrast (Unterschied zwischen reinen leuchtenden und trüben stumpfen Farben) Räumliche Wirkung kann auch hier erreicht werden: reine leuchtende Farben scheinen näher zu liegen. Unter Farbqualität versteht man den Reinheits- oder Sättigungsgrad von Farben. Die Trübung der reinen Farben, also die Verminderung ihrer Intensität, wird erreicht durch das Mischen mit Schwarz, Weiß, Grau oder der entsprechenden Komplementärfarbe. Farbe-an-sich-Kontrast (Unterschiede der Farben selbst) Die Extremwirkung erzielt hier das Aufeinandertreffen der Grundfarben in ungetrübter Form. Quantitätskontrast unterschiedliche Größe/Menge von Farbflächen Quantitätskontraste lassen sich mit Zahlenwerten oder durch Relationen wie viel wenig, groß klein beschreiben. Komplementärkontrast (Wirkung der Komplementärfarben) Komplementärkontraste erwecken leicht den Eindruck von Buntheit. Da sich die Komplementärfarbpaare gegenseitig steigern, kommt jede Farbe voll zur Wirkung. Komplementärfarbenpaare rufen den Eindruck von Bewegtem, Lebhaftem, aber auch vom Vollständigen und Abgeschlossenen hervor.
4 Simultankontrast (helle Farben wirken auf dunklem Hintergrund heller, als auf einem hellen Hintergrund. Ein anderes Beispiel ist die Farbe Rot, die auf einem blauen Hintergrund eher orange wirkt) Der Simultankontrast (simultan = gleichzeitig oder wechselseitig) beschreibt die Wechselwirkung von nebeneinanderliegenden Farbflächen. Simultankontraste erklären die Veränderung, also eine Minderung oder eine Steigerung, des objektiv vorhandenen Kontrastes. Benachbarte Farben beeinflussen sich stets gegenseitig. Flimmer-Kontrast Treffen zwei deutlich unterschiedliche, möglichst ungetrübte Farben gleicher oder ähnlicher Helligkeit aufeinander entsteht ein Flimmerkontrast. Die Farben konkurrieren sehr stark miteinander, da sie in ihrer Leuchtkraft gleichwertig sind. An den Grenzkanten, an welchen beide Farben aufeinander treffen, wird dies als Flimmern, Vibrieren oder Zittern wahrgenommen. Diesen Kontrast gilt es zu vermeiden, da er von der Wahrnehmung ablenkt. Dagegen wird er bei der Op-Art als bewusstes Gestaltungsmittel eingesetzt.
5 Technik Von Schattierung spricht man, wenn ein Künstler mit abgestuften Helligkeitswerten arbeitet. Es gibt verschiedene Techniken der Schattierung. Bei einer Kohlezeichnung verreiben die Künstler oft Kohlestaub mit dem Finger auf dem Papier, um helle oder dunkle Effekte zu erzeugen. Parallele Linien bezeichnet man als Schraffur. Elemente einer Zeichnung: Der Punkt Das Grundelement der Zeichnung ist der Punkt (so arbeitet auch der Drucker oder der Fernseher = Pixel). Möglichkeiten der Gestaltung ergeben sich durch Verdichtung, Streuung, Reihung und Gruppenbildung. Unser Auge verbindet diese Punkte zu Linien und Flächen. Auf dem Bild von Van Gogh lässt sich die Bewegung durch den Wind deutlich durch die Linien- bzw. Pinselführung sehen Pablo Picasso Die Linie = Spur einer Begegnung Linien können nicht nur Umrisse (Umrisslinie = Kontur) bilden, sondern auch Bewegung ausdrücken.
6 Parallelschraffur, Kreuzschraffur: Neben- und Übereinanderlagerung von Linien; Grauabstufungen, Hell-Dunkel-Modellierung (Übergänge von Hell nach Dunkel) Textur/Struktur: Oberfläche, Material; Wiedergabe der Stofflichkeit Binnenzeichnung: zeichnerische Gestaltung innerhalb des Umrisses einer dargestellten Form Schraffur = ausgerichtete Anordnung von Linien Schraffuren sind mehr oder weniger dicht aneinandergesetzte Striche. Meist wird die Parallel- oder die Kreuzschraffur verwendet. Mit Schraffuren können Gegenstände möglichst realistisch wiedergegeben werden. Um Räumlichkeit in Elemente zu bringen wird oft die formgebende Schraffur zur Gestaltung einer Fläche verwendet.
7 Perspektive und Raumdarstellung Perspektive = (lat. perspicere = hindurchsehen, hindurch blicken) fasst die Möglichkeiten zusammen, dreidimensionale Objekte auf einer zweidimensionalen Fläche so abzubilden, dass dennoch ein räumlicher Eindruck entsteht. Räumlichkeit bzw. Perspektive kann erreicht werden durch: Verdichtung oder Anordnung von Punkten und Linien Überschneidungen Größenverhältnisse (hinten kleiner als vorne) Lichteinfall mit Schlagschatten Einsatz von Farben Konstruktionen (= perspektivische Zeichensysteme) Zentralperspektive (alle Tiefenkanten laufen in einem Fluchtpunkt zusammen) Fluchtpunkt Horizontlinie Fluchtlinien Die Prinzipien der Zentralperspektive beruhen auf der perspektivischen Verkürzung: Alle ins Bild laufenden Linien schneiden sich im so genannten Fluchtpunkt, der auf der Horizontlinie liegt. Dinge, die vom Betrachter weiter entfernt erscheinen sollen, sind kleiner dargestellt als Gegenstände im Vordergrund. Der so genannte Augenpunkt bestimmt den Blickwinkel des Betrachters. Je nachdem, wo sich der Betrachter befindet, werden die Horizontlinie und der Fluchtpunkt gesetzt: Durch die Konstruktion von Hilfslinien (Fluchtlinien) ergibt sich auch die Größe der Schatten, dies erzeugt noch mehr Räumlichkeit. Froschperspektive Normalperspektive Vogelperspektive
8 Die perspektivische Darstellung mit zwei oder drei Fluchtpunkten:
9 Bereiche der Bildenden Kunst Malerei = Malerei ist das Anbringen von Farben mittels Pinsel, Spachtel oder anderer Gegenstände auf einer Fläche (Malgrund) Skulptur/ Plastik = dreidimensionale Gestaltung Skulpturen werden aus einem Material herausgearbeitet, z. B. Bildhauer/ Stein Plastiken werden aus einem Material aufgebaut, z. B. Tonfiguren, Pappmacheé Grafik = umfasst die Bereiche Zeichnen und Drucken Zeichnen mit Bleistift, Fineliner, Tusche, Zeichenkohle, Pastellkreiden Frottage = Durchreibetechnik, Scherenschnitt Die Druckarten lassen sich in Hoch- und Tiefdrucktechniken einteilen: Beim Hochdruck wird das erhöhte Bildmotiv gedruckt (Linol-, Mossgummi, Stempeldruck). Beim Tiefdruck wird das Bildmotiv in die Oberfläche eingeritzt, gedrückt und abgedruckt (Radierung, Kupferstich) Architektur = Baukunst kunsthandwerkliche Tätigkeiten Gold- und Silberschmieden, Töpfern, Flechten, Batik... Neue Medien Fotografie, Videokunst, Multimedia, Medienkunst Objektkunst: Die Ursprünge dieser Ausdrucksform liegen in den Collagen des Kubismus und im Dadaismus Collage: Technik der Bildenden Kunst, bei der durch Aufkleben (frz. coller = kleben) verschiedener Elemente ein neues Ganzes geschaffen Assemblage: Collagen mit plastischen Objekten, die auf einer Grundplatte montiert sind. So entstehen Kunstwerke mit reliefartiger Oberfläche. Landart: (engl. für Landschaftskunst) ist eine Ende der 1960er Jahre in den USA entstandene Kunstrichtung der Bildenden Kunst. Land Art ist die Umwandlung von geographischem in architektonischen Raum, beziehungsweise ein Kunstwerk. Dabei konzentriert sich Land Art nicht auf eine bestimmte Skala, sondern arbeitet mit Räumen in kleinstem Maßstab bis zu ganzen Landstrichen. kinetische Objekte: Bestandteil der Kunst ist die mechanische Bewegung des Objekts, z. B. Mobile, Objekte, die von Wind, Wasser oder mechanischer Kraft angetrieben werden Installation: raumgreifendes, ortsgebundenes und oft auch orts- oder situationsbezogenes dreidimensionales Kunstwerk bezeichnet. Menschen, Materialien, Gegenstände oder Licht werden als Ausdrucksmittel verwendet.
10 Die Wegbereiter der modernen Kunst Die drei großen Namen, die das zwanzigste Jahrhundert beeinflussten, waren Vincent van Gogh, Paul Gaugin, und Paul Cézanne. Sie legten den Ursprung für die Entwicklung und Abstraktion der Kunst. Vincent van Gogh ( ) Er lebte in Südfrankreich. Er arbeitete immer vor der Natur und setzte seine Farben in kurzen Pinselstrichen aufs Bild. Es sind gefühlsbetonte, kräftige Landschaften und Portraits die sein Werk ausmachen (heitere Landschaften, aber auch arme Bauern und erschöpfte Arbeiter waren seine Hauptmotive) Seine Bilder beeinflussten vor allem dem Expressionismus im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Erst im Alter von 27 widmete sich van Gogh der Malerei. In den 10 Jahren bis zu seinem Tod schuf er etwa 800 Zeichnungen und ebenso viele Gemälde auf Leinwand. Zu seinen Lebzeiten hatte van Gogh keinen Erfolg als Maler, obwohl sein Bruder Galerist war musste er oft hungern. Er verkaufte nur ein einziges Bild, seine Malerei war den Leuten nicht schön genug. Er verzichtete auf Perspektive und setzte kräftige sichtbare Pinselstriche. So eigenwillig wie seine Bilder war auch sein Charakter, er galt als schwierig und eigenwillig wird van Gogh geisteskrank. Seine letzten Bilder drücken Trauer, Einsamkeit und Verzweiflung aus. Er stirbt an einer Schussverletzung, die er sich selbst zugefügt hatte. Heute zählen seine Bilder zu den teuersten der Welt (Porträt des Dr. Gachet für 82 Millionen Dollar).
11 Paul Gaugin Im Gegensatz zu van Gogh arbeitete Gaugin wenig vor der Natur. Er beschäftigte sich sehr mit der Kunst von Naturvölkern und schuf Werke, die symbolisch und gefühlsbetont sind. Um alleine zu arbeiten und sich von den Naturvölkern inspirieren zu lassen, verließ er Frankreich und lebte auf einer Südseeinsel. Er beeinflusste vor allem die naive Malerei des 20. Jahrhunderts. Paul Cézanne Er lebte ebenso wie van Gogh in Südfrankreich. Er wollte seine Bilder systematisch aufbauen und regelhaft gestalten. Er wollte die Natur nicht nachahmen, sondern eine eigene Natur im Bild entstehen lassen. Dazu zerlegte er und teilte er seine Bildflächen oft in geometrische Flächen auf. Er war der Wegbereiter für den Kubismus, aber auch für abstrakte Bilder im 20. Jahrhundert. Der Kubismus basiert im Formalen auf den Gestaltungsprinzipien Paul Cezannes, der die Naturdarstellung auf geometrische Formen zurückführte.
12 Begriffsklärungen ABSTRAKTION: (lat. abstrahere = wegziehen, trennen, abziehen) Gestaltungsprinzip der bildenden Kunst, wobei der Grad der Abstraktion in den jeweiligen Zeitstilen verschieden ist; die Verwandlung des Naturvorbildes in eine mehr oder weniger geometrisierte Form von großer Ruhe; in der Malerei: Jede künstlerische Äußerung stellt einen Abstraktionsvorgang dar. Unter abstrakter Kunst versteht man jene Werke, die den Bereich gegenständlicher Darstellung verlassen und auf die Abbildung des Naturvorbildes verzichtet. (Kandinsky 1910); Abstraktionsvorgang: Schrittweise Verdeutlichung des Wesentlichen durch Vereinfachen bis zum Zeichen. COLLAGE: (franz. collé Leim, Kleister ) Bezeichnung für das Klebebild bzw. die künstlerische Technik; Einbeziehung vorwiegend flachen Materials (Papier, Fahrscheine, Stoffreste und Photos usw.) in den Bildzusammenhang; Collagen: Papierreißen, -schneiden, Faltschnitt, Spaltschnittbild, Klappschnittbild, Scherenschnitt, Natur-Montage, Wolleapplikation, Stoffapplikation usw. FARBABSTUFUNG: Abwandlungen von reinbunten Farben (Primär- und Sekundärfarben) durch Schwarz, Weiß oder Grau oder durch Verdünnung mit Wasser, das durch ein Hervortreten des weißen Bildgrundes ein Heller-Werden des Farbtons bewirkt; Zumischungen von Weiß ergeben getrübte Aufhellungen, von Grau und Schwarz getrübte Verdunkelungen; man spricht von Abwandlungen des Tonwertes oder des Hell-Dunkelwertes KOMPOSITION: (lat. compositio Zusammenstellung ) der formale Aufbau von Werken der bildenden Kunst; Kompositionsprinzipien (z. B. Reihung, Stufung, Rhythmus, Symmetrie, Spannung, Ausschnitt, vgl. Bildformat) KONTUR: (lat.) der Umriss eines Gegenstandes vor einem Hintergrund (Silhouette) bzw. der klare Schnitt zwischen zwei Flächen oder die daraus abstrahierte gezeichnete Linie PERSPEKTIVE: (lat. perspicere mit Blicken durchdringen ) die Darstellung dreidimensionaler (räumlicher) Objekte auf einer Bildfläche (z. B. Zentralperspektive, Froschperspektive, Vogelperspektive, Farb- und Luftperspektive, Bedeutungsperspektive, kubistische Perspektive) STILLEBEN: in der Malerei die Darstellung von dekorativ angeordneten Dingen; Bilder toter Natur; Gruppierung von Pflanzen, Blumen, Früchten, toten Tieren, Gefäßen usw.
13 Auswahl an möglichen Fragestellungen für die schriftliche Prüfung: (die Fragen stellen nur eine Auswahl dar, es können auch andere abgefragt werden oder sind evtl. anders formuliert) Beispiele: Nenne die Grund-, Sekundär- oder Komplementärfarben Erkläre den Aufbau des Farbkreises, wer hat diese Farbtheorie aufgestellt? Was ist ein Kontrast? Welche gibt es? Woran erkennst du einen Quantitätskontrast? Welche Möglichkeiten gibt es eine Zeichnung/gemaltes Bild räumlich darzustellen? Wie erkennst du ein Bild, das in Zentralperspektive gemalt ist? Was ist ein Fluchtpunkt/Horizontlinie/Fluchtlinie? Was ist eine Schraffur? Welche Arten gibt es? Was ist eine Kontur? Welche Druckarten gibt es, nenne die Merkmale?
Die drei Komponenten Helligkeit, Farbton und Sättigung erlauben die Beschreibung von Farben.
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