Low-Input als Betriebsstrategie
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- Lorenz Kaiser
- vor 7 Jahren
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1 Low-Input als Betriebsstrategie Priv. Doz. Dr. Andreas Steinwidder Bio-Institut der HBLFA Raumberg-Gumpenstein
2 Milchproduktionsstrategien High Input High Output pro Kuh High Input Medium Output pro Kuh Viele Mischformen Medium Input Medium Output pro Kuh Low Input Low Output pro Kuh Stallhaltung Intensive Rationen KF, Mais, TMR/AGR Intensive Rationen: Rationen: GF, KF, Milchproduktionsstrategien Milchproduktionsstrategien KF, Mais, TMR (Mais), Weide/Grün Leistungen über kg Kuh u. J. High-Input/High-Output Stallhaltung Ackerbasiert Grünlandbasiert Mittelintensive Milchproduktionsstrategien High-Input/High-Output Weidebasiert Bis zu 90 % Weide wenig Ergänzung Leistungen über Leistungen Leistung kg Kuh u. J kg Kuh Quelle: u. J. Swalve kg/kuh u. J. Leistungen über Low-Input/Medium-Output High-Input/High-Output Low-Input/Medium-Output Weidebasiert Low-Input Weidebasiert Low-Input kg /ha Quelle: Swalve 1999 Quelle: Swalve 1999 > kg Milch/Kuh > kg kg Milch/Kuh > kg Milch/Kuh kg Milch/ha > kg Milch/ha Stallhaltung Bio-Austria Bauerntage Stallhaltung Stall+Weidehaltung 2015 Bio-Institut Stall+Weidehaltung Low-Input als Strategie Weidehaltung
3 Besonderheiten in Österreich Kürzere Vegetationsdauer Teure Stallungen Kleinere Betriebe mit Bewirtschaftungsnachteilen Höhere Produktionskosten Bedeutung der Weidehaltung (war) rückläufig Qualitätsmilchstrategie Bio-Betriebsanteil hoch
4 Low-Input im Grünlandgebiet Externen Input minimieren (Kraftfutter, Energie ) Weidefutteranteil Effizienz = maximieren Minimierung der Maschinenkosten Weniger konserviertes Futter Reduktion von Arbeit 300 Output Input E = Minimierung = der 10 Kosten E = Aber: Verzicht auf max. Einzeltierleistung 10 = 10 Ziel der Low-Input-Strategie (Low-Cost): Das erzeugte Produkt mit möglichst geringen Kosten zu produzieren Ziel der High-Input-Strategie (High-Output): Die relativ hohen Kosten auf möglichst viel Produkt zu verteilen
5 Grünlandbasierte Low-Input Milchviehhaltung Grundfutter Grünland Weide Betriebsführung Milcherzeugung vorwiegend mit Grünlandfutter und Weide Boden Hohe Eigen - Flächeneffizienz und gute Entlohnung der Arbeit Zucht Kühe mit hoher Grundfutter - Lebensleistung (Fitness, Fruchtbarkeit ) Low Input Minimierung des Zukaufs an Energie, Maschinen, Dünger, Arzneimitteln Verzicht u. Alternativen Tiergemäße kostengünstige Milchviehhaltung ( Stallbau, Technik, Weidehaltung) Fütterung Betreuung Haltung Betriebskonzept
6 Globale Nachfrage nach Lebensmittel wächst Folie Horn 2014
7 Prognosen Kosten für Ackerfrüchte (Kraftfutter - Energie- bzw. eiweißreich) Folie Horn 2014
8 Globale Nachfrage nach Energie wächst Folie Horn 2014
9 Energieverbrauch verschiedener Futtermittel Sojaschrot Quelle: Zimmermann 2006 Folie Horn 2014 Gerste Weidegras Grassilage Low-input High-input Steigende Energiepreise treffen High-Input Betriebe stärker.
10 Milchleistungsentwicklung Entwicklung Milchleistung Österreich Quelle: ZAR 2012, Knaus 2008 Folie Horn 2014 USA 1950: kg 2006: kg kg in 56 Jahren = +110 kg/jahr Entwicklung Milchleistung USA Österreich 1950: kg 2012: kg kg in 62 Jahren = +67 kg/jahr
11 Futteraufnahme (kg T) Milchleistungsanstieg und übliche Futterration Milch Grundfutter Kraftfutter Energie-KF Eiweiß-KF kg kg TM % kg TM kg TM kg TM Fleckvieh, 3. Laktation Futteraufnahme n. Gruber et al ,5 20,0 17,5 15,0 12,5 10,0 7,5 5,0 2,5 0,0 Kraftfutter Grundfutter kg Milch (305 d) BOKU Masterarbeit: M. Horn, ,5 5,6 5,7 5,8 5,9 6,0 6,1 MJ NEL GF
12 Entwicklung Fitness Anzahl Abkalbungen USA Nutzungsdauer Österreich Quelle: ZAR 2012, Knaus 2008 Folie Horn 2014
13 Direktkostenfreie Leistung [Euro / Kuh] Direktkostenfreie Leistung [Cent / kg Milch] Biologische Milchviehhaltung ohne Kraftfuttereinsatz KF 0 KF 1 KF 2 KF 3 Betriebe (2010/2011), n 8/8 40/53 42/48 49/39 Kuhzahl, n 23,0 26,1 26,6 26,8 KF, kg FM/Kuh u. Jahr 7 a 710 b c d KF, g FM/kg Milch 1 a 124 b 189 c 245 d GZW der Kälberväter 107 a 120 b 122 bc 123 c Erstkalbealter, Monate 32,4 a 31,1 a 30,1 ab 29,4 b Ertl et al., 2012 Wirtschaftlichkeit a b c c ECM, kg/kuh u. Jahr a a b b errechn. GF-ECM, kg/kuh ab ab a b LL Abgangs-Kühe, kg ab a ab Betriebe b (2010/2011), n 8/8 40/53 42/48 49/39 KF0 KF1 KF2 Kuhzahl, n KF3 23,0 26,1 26,6 26,8 KF, kg FM/Kuh u. Jahr 7 a 710 b c d Tiergesundheit, Cent/kg M. 0,51 1,05 1,13 1,06 KF, g FM/kg Milch 1 a 124 b 189 c 245 d Tiergesundheit, Euro/Kuh 26,2 a 59,3 ab 73,8 c 71,1 bc GZW der Kälberväter 107 a 120 b 122 bc 123 c NRR 90, % Erstkalbealter, Monate 32,4 a 31,1 a 30,1 ab 29,4 b Besamungsindex 1,52 1,61 1,62 1,60 ECM, kg/kuh u. Jahr Zwischenkalbezeit, Tage DfL je Kuh a nícht signifikant b KF 0 ab KF 1 ab KF 2 a KF 3 b errechn. GF-ECM, kg/kuh DfL je kg Milch signifikant Kraftfutterniveau KF 0 KF 1 KF 2 KF 3 Kraftfutterniveau Betriebe LL Abgangs-Kühe, (2010/2011), kg n /8 ab /53 a /48 ab /39 b Kuhzahl, n 23,0 26,1 26,6 26,8 KF0 KF1 KF2 KF3
14 Vergleich von Low-Input Weidebetrieben mit konventionellen Milchreport-Spitzenbetrieben in Süddeutschland (Kiefer 2013) Low Input Weidebetriebe Besten Low-Input Weidebetriebe Rinderreport Besten Rinderreport Betriebe N 82 8 ca. 600 ca. 80 LW-Fläche ha Milchkühe Stück Milchleistung kg ECM/Kuh Auszahlungspreis Milch Cent/kg M. 38,7 45,7 32,7 33,0 Grundfutterleistung kg/kuh kalk. Betriebszweigergebnis Cent/kg M. -10,6 5,7-5,5 1,9 kalk. Betriebszweigergebnis Euro/Betrieb Grundrente/ha Euro/ha Low-Input: Hohe Wettbewerbsfähigkeit, wenn eine gute (Grundfutter-) Milchleistung und eine höherpreise Vermarktung der Milch und zusätzliche Förderungen (z.b. Bio-Milchviehhaltung) erreicht wurden.
15
16 Milch t,
17 Aufzucht auslagern Gesamtdeckungsbeitrag Pacht o. Fu-Kauf Aufzucht auslagern Pacht o. Fu-Kauf Bio-Heu-/ o. Weidemilch (2,5 Cent + Heukauf) Milch t, GF Qualität mittel
18 Low-Input Strategien in Österreich Bei passenden Betriebsbedingungen sind auch in Österreich Low-Input-Verfahren interessante Betriebsentwicklungsstrategien Effizienz und zielgerichtetes Arbeit (Wissen!) ist auch in diesem Bereich wichtig!
19 Grenzen der Low-Input Strategie Hohe Milchquote - geringes Grundfutterangebot (wenig Eigenfläche) Betriebe mit hohen Stallplatz- und Maschinenkosten Betriebe die stark vom Zuchtviehabsatz leben Zuchtausrichtung - Hochleistungstiere (Nährstoffvers., Fruchtbarkeit) Akzeptanz bei den Bauern (Zucht, persönliche Erfolgsbilanz ) Teilweise fehlendes Wissen Low-Input Vollweidestrategie zusätzlich möglich begrenzend: Keine passenden Weideflächen (Steilflächen, Kleinparzellen etc.) Klima (Trockengebiet, extrem Feucht) Höfe in dicht besiedelten Gebieten Saisonale Milchproduktion (Angebot Nachfrage) Milchinhaltsstoffe (EW, Fett, altmelkende Kühe im Herbst)
20 Was fördert Low-Input Strategien Regional - Global Knapp werdende /teure /schwankend verfügbare externe Ressourcen Wenn externe Kosten der High-Input Strategie aufgeschlagen werden Wenn faire Produktions- und Handelsbedingungen gegeben sind Wenn standortangepasste regionale Landwirtschaft gefördert wird Wenn es gelingt Familienbetriebe abzusichern Wenn es gelingt das Konsumverhalten in Richtung Qualitätsprodukte bzw. regionale Produkte zu lenken Wenn es gelingt effiziente Low-Input Betriebe aufzubauen Wenn das Wissen steigt
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Umfangreiche kostenlose Fachinfos - Weideinfoplattform und Bio-Zuchtempfehlungen:
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