So wenig Zytostatika-Spuren wie möglich - Risikominimierung für Onkologie-Pflegende
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- Arnim Martin
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1 INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN DIR.: PROF. DR. MED. DENNIS NOWAK 15. Int. Jubiläums-Seminar in St. Gallen Onkologische Pflege Fortgeschrittene Praxis So wenig Zytostatika-Spuren wie möglich - Risikominimierung für Onkologie-Pflegende Rudolf Schierl rschierl@med.lmu.de
2 So wenig Zytostatika-Spuren wie möglich - Risikominimierung für Onkologie-Pflegende Gibt es Risiken beim Umgang mit Zytostatika? Wo kann man sich (unwissentlich) kontaminieren? Gibt es praktikable Vermeidungsstrategien?
3 Gibt es Risiken beim Umgang mit Zytostatika? Auswertung von Studien
4 Gibt es Risiken beim Umgang mit Zytostatika? JEOM The exposed group showed a very significant increase of genetic damage (p<0.0001) potentially indicative of an increased risk of cancer.
5 Gibt es Risiken beim Umgang mit Zytostatika? in an oncology nursing unit had an increased risk of breast cancer (RR = 1.83; 95% CI = , 12 cases)
6 Gibt es Risiken beim Umgang mit Zytostatika? Primary DNA damage significantly increased in leukocytes of exposed nurses compared to controls. The use of personal protective equipment (i.e. gloves and/mask) was associated with a decrease in the extent of primary DNA damage.
7 Gibt es Risiken beim Umgang mit Zytostatika? Die Epi-Studien liefern Hinweise, aber keine eindeutigen Befunde Die Studien weisen aber darauf hin, dass eine Expositions-Minimierung vernünftig ist!
8 Wo kann man sich (unwissentlich) kontaminieren? WIPON-Studie Wischproben in ambulanten onkologischen Einrichtung (Finanzielle Unterstützung durch die BGW) 2012
9 Teilnehmer: 137 ( alle Einrichtungen in Südbayern) versendete Fragebögen Praxen Tageskliniken Keine Antwort Irrläufer Teilnehmer Absagen Fragebogen Fragebogen / Wischproben
10 Fragebogen allgemeine Angaben Vorbereitung Verabreichung Entsorgung Reinigung unbeabsichtigte Freisetzung persönliche Schutzausrüstung eigene Zubereitung
11 Onkologische Einrichtungen der WIPON-Studie Fachrichtung Anzahl onkologische Einrichtungen (n) sonstige Urologie Gynäkologie Gastroenterologie Hämatologie Hämatoonkologie 0 Praxen Tageskliniken
12 Onkologische Einrichtungen der WIPON-Studie Anzahl Therapieplätze Anzahl onkologische Einrichtungn (n) Tageskliniken Praxen keine Angabe Durchschnitt: 11 Therapieplätze
13 Onkologische Einrichtungen der WIPON-Studie Anzahl verabreichter Zytostatika-Applikationen pro Woche 8 Tageskliniken Praxen Anzahl Einrichtungen (n) > 200 keine Angabe Durchschnitt: Praxen 76,5 und Tageskliniken 49,8 Applikationen pro Woche
14 Lagerung von Zytostatika
15 Vorbereitung Anstechen der Infusionen in der Einrichtung? ja teilweise nein 62,2 % 8,1 % 29,7 % Anteil onkologischer Einrichtungen (%)
16 Applikation Applikation im geschlossenen Infusionssystem? ja teilweise nein keine Angabe 56,8% 5,4% 32,4% 5,4% Anteil onkologische Einrichtungen (%)
17 Applikation Nachspülen mit Trägerlösung? ja teilweise nein keine Angabe 64,9% 8,1% 24,3% 2,7% Anteil onkologische Einrichtungen (%)
18 µg/10 Tr. FU (Infusion) nach Spülung mit NaCl Spülung mit NaCl - ml
19 Reinigung
20 Reinigung Reinigung mit separater Reinigungsausrüstung? ja nein keine Angabe 37,8% 54,1% 8,1% Anteil onkologische Einrichtungen (%)
21 Persönliche Schutzausrüstung Handschuhe Beschäftigte von 34,2% der Einrichtungen tragen beim Auspacken der Zubereitungen aus der Transportbox Schutzhandschuhe nur unregelmäßig
22 Außenkontamination Fluorouracil (FU) A A ng/vial A A A Safety Sheeting none foil container A 50 A 5-Fluorouracil 25 0 n=80 n=25 n=20 n=8 n=20 n=20 n= Sampling
23 Außenkontamination Fluorouracil (FU) A A ng/vial A A A Safety Sheeting none foil container A 50 A 5-Fluorouracil 25 0 n=80 n=25 n=20 n=8 n=20 n=20 n= Sampling
24 Umgang mit Zytostatika-Tabletten - können kontaminiert sein - Feinstäube beim Teilen Betriebsanweisung Klinikum LMU
25 Wischproben zum Nachweis von Kontaminationen
26 Validiertes Wischverfahren Substanz Lösungsmittel Bestimmungsmethode Nachweisgrenze (ng/probe) Platin (Cis/Carbo/Oxali-) HCl (0,05 %) Voltammetrie 0,02 5-Fluorouracil Methanol GC/MS 0,2 CP, IF, MTX, Gem, Pac, Doc (Multimethode) Wasser LC/MS/MS 0,2 Drei Filter Drei Wischrichtungen Wischfläche 20x20 cm (falls möglich und sinnvoll!)
27 Verwendete Zytostatika Ca. 55 % der verabreichten Zytostatika analytisch erfassbar!
28 Ergebnisse Wischproben 22 onkologische Einrichtungen (10 Praxen und 12 Tageskliniken): 113 Fluorouracil 124 Platin (Cis-, Carbo-, Oxaliplatin) 73 MUC 6 (Cyclophosphamid, Ifosfamid, Methotrexat, Gemcitabin, Doce-, Paclitaxel) 310 Wischproben / 675 Analyseergebnisse
29 Ergebnisse Wischproben 57,6 % positive Analysenergebnisse
30 Ergebnisse Wischproben Flächenkontaminationen insgesamt 2 Werte nicht dargestellt:: Gemcitabin pg/cm 2, 5-FU pg/cm 2
31 Wischproben Auswertung mit Ampelsystem
32 Wischprobenmonitoring Beispiel 1
33 Wischprobenmonitoring Beispiel 2
34 So wenig Zytostatika-Spuren wie möglich - Risikominimierung für Onkologie-Pflegende Gibt es Risiken beim Umgang mit Zytostatika? Wo kann man sich (unwissentlich) kontaminieren? Gibt es praktikable Vermeidungsstrategien?
35 Gefährdungsbeurteilung (GefStoffV)
36 Broschüren von SUVA, AUVA und BGW
37 Was sollte unbedingt beachtet werden? Handschuhe, da Kontaminationen häufig (Zytos, Patient) cave: vor Benutzung von PC, Telefon etc. wechseln! Möglichst Anlieferung mit konnektiertem Infusionsbesteck Konsequente Verwendung von (Einmal) Unterlagen Patientenausscheidungen als Kontaminationsquelle beachten Durchdachtes Reinigungskonzept (Schulung!) Erfolgreiches Konzept nur durch Einigkeit im Team möglich
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