Macht. Max Weber: Macht
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- Lioba Bader
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1 Macht Max Weber: Macht Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel, worauf diese Chance beruht. (Soziologische Grundbegriffe, 16) 1
2 Moderne Machtverhältnisse (nach Hradil 2001: , 273) 1. Elitentheorien (Personen/Gruppen als Zentren der Macht feststellbar) a.pluralistische Elitetheorien (konkurrierende Eliten) Hradil: In modernen Gesellschaften anzutreffen; Eliten einerseits kooperativ; andererseits unterschiedlich und in Konkurrenz befindlich. Elitenuntersuchungen in Deutschland bestätigen dieses Bild ( pluralistisches, nach Funktionsbereichen gegliedertes Elitengefüge ) b. Monistische Elitetheorien (nur eine Elite) 2. Strukturelle Machttheorien (Nicht Personen; Systeme bilden den Bezugspunkt) Klassisch marxistische Ansätze Neo-marxistische Ansätze / Kritische Theorie Kreckel Thesen Welche gesellschaftlichen Institutionen und Prozesse ermöglichen die Aufrechterhaltung eines Übermaßes an sozialer Ungleichheit? Verteilungsverhältnisse sind umkämpftes Feld Soziale Ungleichheit resultiert aus ungleicher Verteilung von Macht, d.h. mangelnder Konfliktfähigkeit von Personen / Gruppen in peripheren Lagen Kollektive Akteure im Verteilungskampf (Modell der konzentrischen Kreise) darunter auch: Soziale Bewegungen (Kreckel 2004: 24, 39-51; ) 2
3 Kreckel: Zentrum-Peripherie Kreckel 2004: 164 Macht... und Soziale Arbeit Social work promotes social change, problem solving in human relationships and the empowerment and liberation of people to enhance well-being. [...] Principles of human rights and social justice are fundamental to social work. International Federation of Social Workers (IFSW) 3
4 Wohlfahrtsverbände Wohlfahrtsverbände eine Stimme für die Armen? Spitzenverbände: CV, DW, AWO, DPWV, DRK, ZWST BAGFW (bagfw.de) Drei Handlungsstränge für Lobbyarbeit: Sozialpolitische Stellungnahmen Gremienarbeit: günstige Förderbedingungen Bestandssicherung Wohlfahrtssystem Kritik aus gegensätzlichen Richtungen: Systemstabilisierende Rolle der Verbände Markt statt Wohlfahrtskartell (n. Boeßenecker 2005: 37-44) 4
5 Armen eine Stimme geben (Stellungnahme Freie Wohlfahrtspflege NRW zum Sozialbericht 2007) Mitwirkung am Sozialbericht Kap. 8: 24 Fallbeispiele / Gesichter v. Armut Landessozialbericht gelobt: große Qualität Drei zentrale Forderungen: Kinderarmut bekämpfen! Bildungsbenachteiligungen abschaffen! Soziale Grundsicherung realistisch ausgestalten! ( faire und wirklichkeitsnahe Berechnung des sozio-kulturellen Existenzminimums (Pressestatement Freie Wohlfahrtspflege NRW, Landespressekonferenz 9. Mai 2007) Soziale Bewegungen 5
6 Soziale Bewegungen Kollektives Verhalten vielgestaltige Formen gleichgerichteten bzw. koordinierten Handelns von Einzelpersonen und Gruppen (555) Proteste öffentliche, kollektive Handlungen nichtstaatlicher Träger, die Widerspruch oder Kritik zum Ausdruck bringen und mit der Formulierung eines gesellschaftlichen bzw. politischen Anliegens verbunden sind (537) Soziale Bewegungen mobilisierte Netzwerke von Gruppen und Organisationen, die auf der Grundlage einer kollektiven Identität mit Mitteln des Protests sozialen Wandel herbeiführen oder verhindern wollen (555) (Rucht / Neidhardt 2001) Soziale Bewegungen Bewegungen in historischer Moderne großer Anspruch, auch vieles erreicht Gesellschaft als Projekt Bewegungen in gegenwärtiger Moderne nicht länger Durchsetzung großer institutioneller Innovationen (...), sondern dauerhafte Einmischung in Politik (19) Bewegungen existieren komplementär zu etablierten demokratischen Institutionen Gesellschaft als Projekt Projekte in Gesellschaft Notwendig: Emanzipative Grundausrichtung übersetzen in gegenwärtige Bedingungen; Widerspruch zwischen Radikalität und Pragmatismus aushalten reflexive Moderne ermöglichen (Rucht 1999) 6
7 Die Brent Spar Kampagne : Greenpeace-Aktivisten besetzen die Brent Spar Mai: Wochenlange Besetzung hält an großer Medienrummel Ende Mai: Räumung vor TV-Kameras Juni 1995: - Tankstellen-Boykott - Nordseeschutzkonferenz - Erneute Besetzung der Plattform - Boykott auch in NL und DK - Kohl spricht mit Major : Shell gibt auf! Was sind Kampagnen? K. sind inszenierte und durchgeplante Kommunikationsprojekte. Klare Ziele und Strategien. Keine Zufallsprodukte (wie z.b. spontane Proteste es oft sind).... und Politische Kampagnen? Absicht: politische Interessen durchsetzen auch gegen Interessen und Machtpotenziale anderer Akteure und zwar: demokratisch legitimiert. Eberlei 2005, 388 7
8 Erfolgsfaktoren von Kampagnen Welche Interessen sind durchsetzbar? Grad der Organisationsfähigkeit Grad der Konfliktfähigkeit (Offe 1969, zit.n. Donges 2006, 126) Grad der Kampagnenfähigkeit Dramaturgische Anlage Thematische und zeitliche Begrenzung Selektionskriterien Massenmedien (Donges 2006, 127, in Anlehnung an Definition von Röttger / Greven) 8
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