Rahmenbedingungen & Grundprinzipien wirtschaftlichen Handelns
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- Walter Hausler
- vor 8 Jahren
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1 M1: Orientierungsmodul Ringvorlesung: Allgemeine Einführung in die BWL Rahmenbedingungen & Grundprinzipien wirtschaftlichen Handelns Stiftungslehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Unternehmensnachfolge Universität Siegen Sommersemester 2013; Donnerstag , Audimax 1
2 A Rahmenbedingungen B Grundprinzipien wirtscha7lichen Handelns 2
3 Lernziele: - Einordnung der BWL in ein wirtscha5liches Gesamtsystem - Iden;fika;on der Aspekte, die unser Rahmensystem ausmachen - Iden;fika;on der wirtscha5lichen Grundprinzipien - Zusammenhang zwischen Grundprinzipien und Rahmen erkennen 3
4 A Rahmenbedingungen 4
5 Man unterscheidet zwischen wirtscha)lichen Rahmenbedingungen und poli6schen Rahmenbedingungen oder fasst diese als wirtscha)spoli6sche Rahmenbedingungen zusammen (Wirtscha5spoli;k). Diese bes;mmen unsere Gesellscha5 und die Möglichkeiten des wirtscha5lichen Handelns von Wirtscha7ssubjekten (Private Haushalte/Individuen; Unternehmen; Staat/Ins;tu;onen). Unter Rahmenbedingungen werden, im Sinne der Volkswirtscha5slehre, Parameter verstanden, die sich auf die Nachfrage oder das Angebot auswirken bzw. wie diese untereinander wirken können. 5
6 Wirtscha5spoli;k lässt sich in folgende Bereiche einteilen: Die OrdnungspoliAk gestaltet den Ordnungsrahmen, innerhalb dessen die Wirtscha5sprozesse staxinden. Die ProzesspoliAk grei5 unmiyelbar lenkend in die Wirtscha5sprozesse ein. Aufgaben Die Ordnungspoli;k schaz einen Rahmen, in welchem marktwirtscha5liche Krä5e wirken können, und zielt darauf, wirtscha5liche Machtkonzentra;onen zu verhindern. Ordnungspoli;k ist insbesondere: - die Gestaltung der Eigentumsordnung - die Regelungen zur Sicherstellung wirtscha5lichen WeYbewerbs (WeYbewerbsrecht insbesondere das Kartellverbot, das Verbot von Absprachen u.ä., Kontrolle der Werbe- und Verkaufsprak;ken etc.) - die Gestaltung des Vertrags- und Ha5ungsrechts 6
7 Ordnungspoli;k als wirtscha5spoli;sche Strategie? => Ordoliberalismus: Ordnungspoli;k = wich;gste Aufgabe der Wirtscha5spoli;k! Staat soll sich auf Gestaltung der Wirtscha5sordnung beschränken, die Wirtscha5sprozesse steuern sich durch den Marktmechanismus. Das Wirtscha5ssystem der Sozialen Marktwirtscha7 beinhaltet eine Wirtscha5spoli;k in Form von Ordnungspoli;k und von Prozesspoli;k. Das wirtscha5spoli;sche Konzept z. B. des Keynesianismus beinhaltet auch eine weitreichende Prozesspoli;k durch den Staat. Konjunkturpoli;sche Maßnahmen wie Angebotspoli;k und Nachfragepoli;k sind Formen von Prozesspoli;k. 7
8 Eucken, Walter 1952/90: Grundsätze der Wirtscha5s- poli;k, 6. Auflage, Tübingen. XVI. Kapitel: Die kons;tuie- renden Prinzipien, S und XVII. Kapitel: Die regulie- renden Prinzipien, S
9 B Grundprinzipien Quelle: Butz 9
10 Wirtscha7ssysteme Marktwirtschaft ist ein Sammelbegriff für verschiedene Wirtschaftssysteme In allen diesen Wirtschaftssystemen treffen Angebot und Nachfrage nach Gütern und/oder Dienstleistungen auf dem Markt zusammen und es bildet sich ein mehr oder weniger freier Preis Es gibt zwei Ausprägungen der Marktwirtschaft, die freie Marktwirtschaft und die soziale Marktwirtschaft Abgegrenzt davon ist die Subsistenzwirtschaft (Produktion nur für den eigenen Bedarf, Konsum der selber erzeugten Produkte) und die Zentralverwaltungswirtschaft bzw. Planwirtschaft (Produktion wie Konsum werden zentral geplant) 10
11 Wirtscha7 und das wirtscha7liche Prinzip Gemeinsames Untersuchungsobjekt der Wirtscha5swissenscha5en (VWL+BWL) ist die Wirtscha5 Wirtscha5 umfasst : 1. Ins;tu;onen/Einrichtungen, die wirtscha5en 2. Prozesse, d.h. wirtscha5liches Handeln, zwischen den Ins;tu;onen 11
12 Auslöser für wirtscha7liches Handeln sind Bedürfnisse des Menschen, welche objekav vorhandene oder subjekav empfundene Mängel sind Es gibt drei Arten von Bedürfnissen : 1. Existenzbedürfnisse - > dienen der Selbsterhaltung (Nahrung, Wohnung, Kleidung,...) 2. Grundbedürfnisse - > entstammen dem Lebensstandard des sozialem Umfeld (Reisen, Video, Handys, Theaterbesuche, PCs...) 3. Luxusbedürfnisse - > Güter ohne Existenz- Nutzen aber Individualnutzen (Schmuck, Yacht, Ferienhaus...) 12
13 Weitere Unterscheidung von Bedarf: - Art - materiell ( Auto ) - immateriell ( Freund ) - Dringlichkeit - Bezugsgruppe - Bewußtheitsgrad - Existenzbedürfnis ( Essen ) - Luxusbedürfnis ( TV, Radio ) - Individualbedürfnis ( Auto ) - Kollek;vbedürfnis ( bessere Zugverbindung ) - latente Bedürfnisse ( müssen erst geweckt werden ) - offene Bedürfnisse - Zeit - kurzfris;g - miyelfris;g - langfris;g 13
14 Problem: Klu5 zwischen unsere Bedürfnissen und den Möglichkeiten, diese Bedürfnisse miyels knapper Güter und Dienstleistungen zu befriedigen Spannungsverhältnis Wirtscha7liches Handeln/wirtscha7en... Wirtscha5en bedeutet: Knappe MiYel zur Bedürfnisbefriedigung planmäßig einzusetzen Die Wirtscha5 umfasst die Einrichtungen und Prozesse, die eine op;male Befriedigung menschlicher Bedürfnisse nach Wirtscha5sgütern (knappen Gütern) ermöglichen Grundproblem bei mehreren Möglichkeiten bestmögliche Lösung finden 14
15 Grundannahme: RaAonalprinzip (Homo Oeconomicus) Ein Wirtscha7ssubjekt handelt nach dem RaAonalprinzip, wenn es sich bei der Wahl zwischen zwei AlternaAven für die bessere Lösung entscheidet homo economicus is the concept in many economic theories of humans as ra;onal and narrowly self- interested actors who have the ability to make judgments toward their subjec;vely defined ends. Using these ra;onal assessments, homo economicus ayempts to maximize u;lity as a consumer and economic profit as a producer. This theory stands in contrast to the concept of homo reciprocans, which states that human beings are primarily mo;vated by the desire to be coopera;ve and to improve their environment. (RiYenberg/Trigarthen. Principles of Microeconomics: Chapter 6. pp. 2) 15
16 Grundprinzip des wirtscha7lichen Handelns ist das ökonomische Prinzip in drei Alterna;v- Ausprägungen: 1. Minimalprinzip: Ein gegebenes Ziel (Output) mit möglichst geringem MiYeleinsatz (Input) zu erreichen 16
17 Grundprinzip des wirtscha7lichen Handelns ist das ökonomische Prinzip in drei Alterna;v- Ausprägungen: 2. Maximalprinzip: Mit gegeben MiYeleinsatz (Input) soll ein möglichst maximaler (großer) Erfolg (Ergebnis/Output) erreicht werden. 17
18 Grundprinzip des wirtscha7lichen Handelns ist das ökonomische Prinzip in drei Alterna;v- Ausprägungen: 3. OpAmierungsprinzip: Das Verhältnis von MiYeleinsatz und Erfolg soll unter Berücksich;gung bestehender Kriterien op;miert werden, z.b. durch humanitäre Arbeitsplatzgestaltung/Erfüllung ethischer oder ökologischer Grundsätze. 18
19 Grundphänomen - Tausch: There is no such thing than a free lunch... (Milton Freeman) 19
20 Grundphänomen Güter : Güter: alle MiYel, die einen Nutzen s;5en ( Bedürfnisse befriedigen können ) Güterarten: freie Güter (Sonne, Lu5), im Überfluss wirtscha5liche Güter (I- Phone), knapp Sachleistungen (Pizza),materiell Dienstleistungen (Pizzadienst) immateriell Konsumgüter (Brot) Produk;onsgüter ( Verwendungszweck, Maschine) Gebrauchsgüter ( Möbel, Auto), langlebig Verbrauchsgüter ( Essen, Rohstoff ), kurzlebig Subs;tu;onsgut ( die sich gegensei;g ersetzen können, Margarine BuYer ) Komplementärgut (die sich ergänzen ) 20
21 Grundphänomen Tausch => MARKTBILDUNG: Der Gesamtwirtschaftliche Umsatz (Model des Marktes) Komplexität der wirtschaftlichen Realität erfordert Modellbildung, d.h. Abstraktion/Vereinfachung der Zustände und Zusammenhänge DER MARKT geographischer Ort, an dem Nachfrage und Angebot zum (Waren-)Austausch aufeinandertreffen, z.b. Wochenmarkt / Börse / Arbeitsmarkt f. Tagelöhner gedankliche Zusammenfassung aller Geschäftsbeziehungen von Anbietern und Nachfragern (z.b. Käufer und Verkäufer) TEILMÄRKTE: ARBEITSMARKT, FINANZMARKT, ÖKOLOGIEMARKT, etc...? 21
22 Markt und Tauschbeziehungen Zwei Partner 22
23 Markt und Tauschbeziehungen Mehrere Partner 23
24 Voraussetzungen für Marktgeschehen Vollkommener Markt - alle Marktteilnehmer handeln nach dem Ökonomischen Prinzip - Homogenität der Güter - Fehlen von Referenzen räumlicher. Persönlicher und zeitlicher Art - vollständige Markttransparenz - unendlich schnelle Reaktion der Marktteilnehmer Nachfrage abhängig von - Preis des Gutes - Konsumsumme ( Wieviel Geld steht zur Verfügung? ) - Bedarfsstruktur - Preis anderer Güter - Erwartungen über Zukunft und wirtschaftliche Entwicklungen Angebot abhängig von - Produktionskosten - Preis des Gutes - Stand des technischen Wissens 24
25 FunkAon des Marktes - Gleichgewicht... 25
26 Einflüsse auf das Marktverhalten - Präferenzen 26
27 Literaturangabe Griffin, Richie W. (2008): Management, 9th ed. Houghton Mifflin, Boston. Kapitel 2. Hungenberg/Wulf (2006): Grundlagen der Unternehmensführung. Springer. Berlin. S Felderer, B.; Homburg, St. (2005): Makroökonomik und neue Makroökonomik. 9. Auflage Berlin 2005 [Kapitel 1] 27
28 28
29 Und hier noch etwas um auszuprobieren, wie man denn ein Gleichgewicht am Markt erreichen kann, wenn der Staat eingreift: 29
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