Infrastrukturkosten und Siedlungserweiterung
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- Nikolas Egger
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1 Infrastrukturkosten und Siedlungserweiterung Fachtagung Ortsplanung miteinander 2008 des Amtes der NÖ Landesregierung Sitzenberg-Reidling, 2. Oktober 2008 Andrea Dittrich-Wesbuer, ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (Dortmund) Gliederung I. Einleitung II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? 4 Thesen III. Weniger. Älter. Bunter. Auswirkungen des Demographischen Wandels IV. Stand der Forschung und Entwicklung: Ansätze zur Kosten- und Nutzenbetrachtung V. Und die Praxis? Kosten- und Nutzenbetrachtungen in der kommunalen Siedlungsplanung
2 I. Einleitung I. Einleitung Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ggmbh (ILS) Das ILS wurde am gegründet; nimmt die wissenschaftlichen Kernkompetenzen der früheren Ressortforschungseinrichtung ILS NRW im Bereich der Stadt- und Regionalforschung, der Mobilitätsforschung, von Architektur und Bauwesen sowie im Bereich der Planungswissenschaften auf; erhält eine Grundfinanzierung durch das Ministerium für Bauen und Verkehr NRW mit dem langfristigen Ziel der Aufnahme in die Bund-Länder-Forschungsförderung ( Leipniz-Gemeinschaft ).
3 I. Einleitung Forschung des ILS zum Thema Wohn- und Gewerbeflächenentwicklung, Baulandmanagement Kosten und Nutzen der Siedlungsentwicklung Fallstudienuntersuchung in Nordrhein-Westfalen LEAN² Kommunale Finanzen und nachhaltiges Flächenmanagement Stadtumbau und Infrastruktursysteme in Nordrhein-Westfalen Kommunale Siedlungsentwicklung und Finanzen in der Region weitere Informationen unter: I. Einleitung Dortmund im Juli 2008 Quelle: MUNLV NRW
4 I. Einleitung Raumstruktur in Deutschland I. Einleitung Referenzraum Nordrhein-Westfalen
5 I. Einleitung Entwicklung des Flächenverbrauchs und Zielwerte 2020 sowohl im Bund I. Einleitung Aktivitäten zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme in NRW Die Tüchtigkeit eines Bürgermeisters besteht nicht darin, bei der Bezirksregierung dafür zu sorgen, dass am Ortsrand immer neue Bauflächen ausgewiesen werden Aktivitäten des Umweltministeriums in Nordrhein-Westfalen Allianz für die Fläche Modellprojekt nachhaltiges kommunales Flächenmanagement Neuaufstellung Landesentwicklungsplan 2025 Westfälische Nachrichten
6 I. Einleitung kommunaler Handlungsbedarf: Wachsende Finanzierungslücken II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? 4 Thesen
7 Wie viel? Was? Wo? I. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 1: Dichte eines Siedlungsprojektes als Kostenfaktor These 1: Die Dichte eines Siedlungsprojektes hat unmittelbaren Einfluss auf den Flächen- und Herstellungsaufwand eines Siedlungsprojektes.
8 II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 1: Dichte eines Siedlungsprojektes als Kostenfaktor II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 1: Dichte eines Siedlungsprojektes als Kostenfaktor
9 I. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 2: Integration eines Siedlungsprojektes als Kostenfaktor These 2: Gut integrierte Standorte verringern den Flächenbedarf sowie die Kosten der äußeren Erschließung. Besonders deutlich wird dies bei kleineren Siedlungsprojekten. II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 2: Flächen- und Kostenaufwand durch fehlende Integration
10 II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 2: Flächen- und Kostenaufwand durch fehlende Integration II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 2: Flächen- und Kostenaufwand durch fehlende Integration
11 I. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 2: Integration eines Siedlungsprojektes als Kostenfaktor These 3: Die laufenden Kosten für Betrieb und Unterhalt der notwendigen Infrastruktur von Siedlungsprojekten sind häufig bedeutsamer als die Kostenbelastung durch die Herstellung der Anlagen. II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 3: Herstellungs- und Folgekosten von Siedlungsprojekten Hauptverursacher der Folgekostenbelastung für die Kommunen: Soziale Infrastruktur Abwasser Grünflächen
12 II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 3: Herstellungs- und Folgekosten von Siedlungsprojekten I. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 2: Integration eines Siedlungsprojektes als Kostenfaktor These 4: Der fiskalische Nutzen von Siedlungsprojekten wird durch die ausgeprägte Einwohnerabhängigkeit des kommunalen Finanzsystems vor allem durch die Anzahl der Zuzügler bestimmt.
13 II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 4: Abhängigkeit des Nutzens von der Anzahl der Zuzügler II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 4: Abhängigkeit des Nutzens von der Anzahl der Zuzügler
14 II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 4: Abhängigkeit des Nutzens von der Anzahl der Zuzügler II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 4: Abhängigkeit des Nutzens von der Anzahl der Zuzügler
15 II. Was macht Siedlungsentwicklung teuer? These 4: Abhängigkeit des Nutzens von der Anzahl der Zuzügler Quelle: Quelle: Zusammenfassung (I) eine Betrachtung der fiskalische Effekte der Siedlungsentwicklung muss neben der Kostenseite auch die Nutzeneffekte umfassen planerische Entscheidungen über die Gestaltung und Lage von Siedlungsprojekten besitzen eine deutliche Kostenrelevanz das derzeitige kommunale Finanzsystem fördert die Konkurrenz um Einwohner
16 III. Weniger. Älter. Bunter. Auswirkungen des Demographischen Wandel III. Auswirkungen des Demographischen Wandels Trends der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
17 III. Auswirkungen des Demographischen Wandels Trends der Bevölkerungsentwicklung in Nordrhein-Westfalen III. Auswirkungen des Demographischen Wandels Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung
18 III. Auswirkungen des Demographischen Wandels Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung III. Auswirkungen des Demographischen Wandels anhaltender Trend zur Entdichtung
19 III. Auswirkungen des Demographischen Wandels anhaltender Trend zur Entdichtung III. Auswirkungen des Demographischen Wandels Auswirkung der Alterung auf die Nachfrage
20 III. Auswirkungen des Demographischen Wandels Auswirkung der Alterung auf die Nachfrage
21 III. Auswirkungen des Demographischen Wandels Auswirkung der Alterung auf das Angebot Einfamilienhausbesitzer (Selbstnutzer) über 65 Jahre in Porta Westfalica Stadtentwicklungsbericht 2006: Etwa 75% des Bestandes an Einfamilienhäusern wird in den nächsten 15 bis 20 Jahren auf den Markt kommen. Quelle: Stadt Emsdetten 2006 III. Auswirkungen des Demographischen Wandels Anpassung des Flächen- und Infrastrukturangebots
22 Zusammenfassung (II) die derzeitige Entwicklung ist durch ein Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung gekennzeichnet kurz- und mittelfristig keine deutliche Verringerung der Flächeninanspruchnahme zu erwarten der demographische Wandel fördert eine weitere Entdichtung und verschlechtert die Kosteneffizienz der Siedlungsstruktur Wettbewerb um Einwohner: Orientierung an Qualitäten statt an Quantitäten erforderlich IV. Stand der Forschung und Entwicklung: Ansätze zur Kosten- und Nutzenbetrachtung
23 IV. Stand der Forschung und Entwicklung Entwicklung praxistauglicher Berechnungsmodelle USA: ausgereiftes Instrumentarium zur Kosten-Nutzen-Analyse, Debatte um Kosten der Zersiedlung Schweiz / Österreich: Pilotstudien und erste kommerzielle Programme für den deutschsprachigen Raum Deutschland: lange Zeit ausschließlich Berechnungsprogramme für projektbezogene städtebauliche Kalkulation Deutschland: seit etwa fünf Jahren mehrere Forschungsarbeiten zu Kosten und Nutzen der Siedlungsentwicklung sowie Entwicklung praxistauglicher Berechnungsmodelle (u.a. Forschungsprogramm REFINA) IV. Stand der Forschung und Entwicklung Aktuelle Ansätze in Deutschland Flächen Intelligent Nutzen (FIN.30) Kostentransparenz: Wohn-, Mobilitäts- und Infrastrukturkosten Wirtschaftlichkeit der Siedlungsentwicklung als Beitrag zur Nachhaltigkeit (WISINA) Regionales Portfoliomanagement LEAN² - Kommunale Finanzen und nachhaltiges Flächenmanagement
24 IV. Stand der Forschung und Entwicklung Das Projekt LEAN²
25 Ziel ist die fiskalische Bewertung kommunaler Siedlungsstrategien Betrachtet werden Neubaugebiete (Wohnen) Einnahmen und Ausgaben Entwicklungen im Zeitverlauf kleinräumige Bevölkerungsentwicklungen Zusatzwirkungen des Einzelfalls
26 IV. Stand der Forschung und Entwicklung Übersicht der durch LEAN kom abgebildeten Themen Gebietserschließung innere und äußere Erschließung Abwasserentsorgung Frei- und Ausgleichsflächen Planungskosten Bauland und Finanzierung Baulandmodell Finanzierung Steuern und Finanzausgleich Grundsteuer Einkommensteuer Schlüsselzuweisungen Kreisumlage Folgeeinrichtungen /-effekte Grundschulen Kinderbetreuung Schülerbeförderung ÖPNV Overhead-Effekte Nutzerfreundlichkeit Gespeicherte Basisdaten / Typen Kommunale Grundeinstellungen Kommunale Einzelfallbestimmungen Abbildungsgenauigkeit IV. Stand der Forschung und Entwicklung Betrachtung von Einzelflächen und Flächenstrategien in LEAN kom Optimierung von Einzelprojekten Vergleich einzelner Potenzialflächen Prioritäten in der Umsetzung Flächenstrategien in der Abwägung Kumulative Effekte: Grundschulen, Kinderbetreuung, Einkommensteuer, Finanzausgleich, Finanzierung
27 IV. Stand der Forschung und Entwicklung Berechnungsbeispiel: Innen- und Außenentwicklung im Vergleich Innenentwicklung: Schillerstraße/Industriestraße 44 WE / 60 WE/ha NBL Außenentwicklung: Krechting-Ost 122 WE / 25 WE/ha NBL Quelle: Kartengrundlage Google Earth 2008 IV. Stand der Forschung und Entwicklung Innenentwicklung: Nutzung einer Siedlungsbrache
28 IV. Stand der Forschung und Entwicklung Innenentwicklung: Nutzung einer Siedlungsbrache Kindergarten: Auslastung bestehender Kapazitäten IV. Stand der Forschung und Entwicklung Innenentwicklung: Herstellungs- und Betriebskosten (brutto)
29 IV. Stand der Forschung und Entwicklung Außenentwicklung: Ortsteilerweiterung mit Infrastrukturausbau IV. Stand der Forschung und Entwicklung Außenentwicklung: Ortsteilerweiterung mit Infrastrukturausbau Erweiterung der Grundschule Äußere Verkehrserschließung Neubau eines Kindergartens
30 IV. Stand der Forschung und Entwicklung Außenentwicklung: Herstellungs- und Betriebskosten (brutto) IV. Stand der Forschung und Entwicklung Ergebnisse im Vergleich: Außenentwicklung versus Innenentwicklung
31 IV. Stand der Forschung und Entwicklung Außenentwicklung: fiskalische Auswirkung des Nachfragerückgangs Aufsiedlungszeit ab 2005: 5 Jahre Aufsiedlungszeit ab 2020: 15 Jahre IV. Stand der Forschung und Entwicklung Außenentwicklung: fiskalische Auswirkung des Nachfragerückgangs fiskalische Effekte der längeren Aufsiedlungsdauer Einkommenssteuer: - 17% Erschließung (incl. Finanzierung): + 10 % Aufsiedlungszeit ab 2005: 5 Jahre Aufsiedlungszeit ab 2020: 15 Jahre
32 Zusammenfassung (III) Bedeutungsgewinn von anwendungsorientierten Instrumentarien zur Kosten- und Nutzenbetrachtung Ziel: stärkere Transparenz der Kosten und Nutzen auf der strategischen Ebene (Vergleich von Flächen und Flächenstrategien) Aussagen zu den fiskalischen Effekten auf der Gesamtstadtebene im Zeitverlauf (kumulative Effekte) stellen hohe Anforderungen an die Ausgestaltung des Instrumentariums Abwägung zwischen Nutzerfreundlichkeit und Abbildungsgenauigkeit V. Und die Praxis? Kosten- und Nutzenbetrachtungen in der kommunalen Siedlungsplanung
33 V. Und die Praxis? Analyse kommunaler Planungs- und Entscheidungsprozesse in LEAN² Ausweisung von Wohnbauland nicht grundsätzlich in Frage gestellt... jedoch realistischere Einschätzung der Bedarfe Trend weg vom rein expansiven, überdimensionierten Verhalten Flächenentwicklung dient immer auch der Schaffung von Qualitäten demographischer Wandel als wichtiger Eisbrecher für einen veränderten Umgang mit Fläche und Infrastruktur V. Und die Praxis? Analyse kommunaler Planungs- und Entscheidungsprozesse in LEAN²... und was ist mit Kosten? werden mitgedacht, aber selten systematisch erhoben haben einzelfallbezogen Bedeutung (z.b. bei städtebaulichen Verträgen) Kostenbegriff sehr begrenzt (vielfach nur Herstellungskosten) keine Betrachtung auf gesamtstädtischer Ebene keine Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen Sorge über die Wirkung von Kostenargumenten: Verhinderung von Qualitäten ( sich Stadtentwicklung was kosten lassen )
34 Fazit Kosten- und Nutzenbetrachtungen sind..... ein wichtiger Baustein im kommunalen Flächenmanagement
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