Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft
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- Mathilde Acker
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1 Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft (Dortmund/Hannover) Bonn, 10. November 2010
2 Gliederung 1. Demographische Herausforderungen 2. Ökonomische Herausforderungen 3. Räumliche (De)Konzentration? 4. Auswirkungen auf die Landnutzung 5. Ansätze aus Politik und Forschung 2
3 Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft 1. Demographische Herausforderungen 3
4 1. Demographische Herausforderungen Abnahme Alterung Internationalisierung Individualisierung Teilräumliche Differenzierung 4
5 Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft 1. Demographische Herausforderungen 1.1. Abnahme 5
6 1. Demographische Herausforderungen Aktuelle Bevölkerungsentwicklung in Europa nationale Ebene Quelle: Eigene Berechnungen nach EUROSTAT 6
7 1. Demographische Herausforderungen Aktuelle Bevölkerungsentwicklung in Europa regionale Ebene Quelle: Eigene Berechnungen nach EUROSTAT 7
8 1. Demographische Herausforderungen Zukünftige Bevölkerungsentwicklung in Europa regionale Ebene Quelle: Eigene Berechnungen nach EUROSTAT 8
9 1. Demographische Herausforderungen Natürliche Bevölkerungsbewegung Natürliche Bevölkerungsbewegung bis -1,0% - 1,0% bis - 0,5% - 0,5% bis - 0,0% - 0,0% bis 0,5% 0,5% bis 1,0% 1,0% und mehr Quelle: ESPON 2013 Programme 9
10 1. Demographische Herausforderungen Wanderungen Jährliche Bevölkerungsentwicklung durch Wanderungen bis -1,0% - 1,0% bis - 0,5% - 0,5% bis - 0,0% - 0,0% bis 0,5% 0,5% bis 1,0% 1,0% und mehr Quelle: ESPON 2013 Programme 10
11 1. Demographische Herausforderungen Kleinräumiges Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung 11
12 Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft 1. Demographische Herausforderungen 1.2. Alterung 12
13 1. Demographische Herausforderungen Alterung in Europa 13
14 1. Demographische Herausforderungen Alterung in Nordrhein-Westfalen 14
15 Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft 1. Demographische Herausforderungen 1.3. Internationalisierung 15
16 1. Demographische Herausforderungen Internationalisierung in Europa * *BE, UK und HR für das Jahr 2008 Quelle: Eigene Berechnungen nach EUROSTAT 16
17 1. Demographische Herausforderungen Internationalisierung in Deutschland Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung Quelle: Raumbeobachtung des BBR 17
18 1. Demographische Herausforderungen Verteilung ausgewählter Nationalitäten in Deutschland Niederländer Japaner Türken Vietnamesen Lokationsquotient (1997) Quelle: Leibnitz-Institut für Länderkunde 18
19 1. Demographische Herausforderungen Internationalisierung in Nordrhein-Westfalen 19
20 1. Demographische Herausforderungen Internationalisierung in Nordrhein-Westfalen 20
21 1. Demographische Herausforderungen Kommunale Internationalisierung Quelle: ILS NRW ZEFIR (2006) 21
22 Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft 1. Demographische Herausforderungen 1.4. Individualisierung 22
23 1. Demographische Herausforderungen Pluralisierung der Lebensentwürfe Quelle: Sinus Sociovision (2007) 23
24 1. Demographische Herausforderungen Veränderungen der Haushaltsstruktur 24
25 1. Demographische Herausforderungen Zwischenfazit Veränderung der Zahl, aber vor allem der Struktur der Bevölkerung Querverbindungen erbind ngen zwischen unterschiedlichen Teilprozessenessen Teilräumlich differenzierte Entwicklungsmuster Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung Prognosen als Frühwarnsystem 25
26 Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft 2. Ökonomische Herausforderungen 26
27 2. Ökonomische Herausforderungen Bruttoinlandsprodukt in Europa Bruttoinlandsprodukt in Euro je Erwerbstätigen, 2006 bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter und mehr keine Daten Quelle: Raumbeobachtung des BBR 27
28 2. Ökonomische Herausforderungen Bruttoinlandsprodukt in Deutschland Quelle: Raumbeobachtung des BBR 28
29 2. Ökonomische Herausforderungen Arbeitslosenquote Quelle: ESPON 2013 Programme 29
30 2. Ökonomische Herausforderungen Arbeitslosenquote 2009 (Jahresmittel) Quelle: Bundesagentur für Arbeit 30
31 2. Ökonomische Herausforderungen Verschärfter Standortwettbewerb Deregulierung der Märkte Sinkende Transportkosten Sinkende Informations-/Transaktionskosten Kürzere Produktlebenszyklen, höhere F&E-Intensität Politisch initiierte Wettbewerbe (innoregion, Hochschulexcellenz, usw.) neue Agglomerationsvorteile (economics of scale, tacit knowledge, usw.) 31
32 Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft 3. Räumliche (De)Konzentration? 32
33 3. Räumliche (De)Konzentration? Reurbanisierung: Unscharfe Begriffsverwendung Normatives Konzept Analytisches Konzept Qualitative Dimension Quantitative Dimension Teilgebiete Gesamtstadt 33
34 3. Räumliche (De)Konzentration? Reurbanisierung in Europa? Quelle: BMVBS
35 3. Räumliche (De)Konzentration? Reurbanisierung in Europa? Bevölkerungsentwicklung in urbanen und peripheren Regionen Quelle: ESPON 2013 Programme; farbliche Darstellung geändert 35
36 3. Räumliche (De)Konzentration? Reurbanisierung in Deutschland? Stadt Veränderung Berlin + 1,3 % Hamburg + 4,0 % München * + 11,1 % Köln * + 3,4 % Frankfurt am Main + 3,3 % Stuttgart + 3,0 % Dortmund -1,0 % Düsseldorf +27% 2,7 Essen * -3,3 % Bremen + 1,3 % Hannover + 1,0 % Datengrundlage: Statistisches Bundesamt; Berechnungen: ILS * ZWS im Betrachtungszeitraum eingeführt 36
37 3. Räumliche (De)Konzentration? Nordrhein-Westfalen Hochphase der Suburbanisierung 37
38 3. Räumliche (De)Konzentration? Nordrhein-Westfalen Selektive Reurbanisierung? 38
39 3. Räumliche (De)Konzentration? Nordrhein-Westfalen Starke Unterschiede zwischen den Großstädten 39
40 Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft 4. Auswirkungen auf die Landnutzung 40
41 4. Auswirkungen auf die Landnutzung Veränderung der Flächennutzung in Deutschland Quelle: Eigene Berechnungen nach DESTATIS 41
42 4. Auswirkungen auf die Landnutzung Ausgangssituation in Europa Quelle: Eigene Darstellung nach BBR 2006: Deutschland in Europa 42
43 5. Auswirkungen auf die Landnutzung Ungebremste Flächeninanspruchnahme Flächennutzung im Kreis Lippe 1975 und 2005 Quelle: Flächennutzung NRW, 2010 Quelle: 43
44 5. Auswirkungen auf die Landnutzung Ungebremste Flächeninanspruchnahme Flächennutzung im Kreis Steinfurt 1975 und 2005 Quelle: Flächennutzung NRW, 2010 Quelle: 44
45 5. Auswirkungen auf die Landnutzung Ungebremste Flächeninanspruchnahme Der funktionale Archipel der europäischen Stadtregionen 45
46 4. Auswirkungen auf die Landnutzung Entwicklung von Flächennutzung und Bevölkerung in Deutschland Quelle: Eigene Berechnungen nach DESTATIS 46
47 4. Auswirkungen auf die Landnutzung Entwicklung der Infrastrukturkosten im demographischen Wandel Veränderungen der Kanalkosten im Gebiet bis 2028 (je Einwohner) + 40 % Herstellungskosten Betriebskosten Instandhaltungskosten Bevölkerung Quelle: ILS / Planersocietät 2009 Kanalkosten je Einwohner (2009 = 100) 47
48 4. Auswirkungen auf die Landnutzung Bedeutung der grünen Infrastruktur Dortmund Greenness: 84,2 % Bessere Erreichbarkeit von Grünflächen = höhere Hauspreise Quelle: ILS 48
49 4. Auswirkungen auf die Landnutzung Hochwasserrisiko als Folge der Landnutzung Flood recurrence Very low Low Moderate High Very high Non ESPON space Quelle: ESPON Monitoring Committee 49
50 Nachhaltiges Landmanagement Eine Aufgabe für die Wissenschaft 5. Ansätze aus Politik und Forschung 50
51 5. Ansätze aus Politik und Forschung Politische Ausgangssituation Verbesserung der Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und Vermeidung ihrer Übernutzung, Anerkennung des Wertes der Funktionen des Ökosystems Europäische Nachhaltigkeitsstrategie (26. Juni 2006) Wir brauchen mehr ganzheitliche Strategien und abgestimmtes Handeln aller am Prozess der Stadtentwicklung beteiligten Personen und Institutionen Leipzig-Charta (24. Mai 2007) Für die Zukunft der Europäischen Stadt haben unsere Innenstädte [ ] eine herausragende Bedeutung. [ ] diese Zentren sowie ihr Zusammenspiel sind wesentliche Grundlage und Voraussetzung für ein vielfältiges und leistungsfähiges Siedlungssystem [ ] Netzwerk Innenstadt NRW (April 2010) 51
52 5. Ansätze aus Politik und Forschung Forschung auf der EU-Ebene Ebene EFRE Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung INTERACT ESPON Monitoring INTERREG Grenzüberschreitende, transnationale und interregionale Zusammenarbeit URBACT Erfahrungsaustausch zur Stärkung von Städten 52
53 5. Ansätze aus Politik und Forschung Forschung auf der EU-Ebene Ebene SAUL Sustainable and Accessible Urban Landscapes INTERREG III B Laufzeit: Ziel: Planung und Umsetzung von Pilotprojekten zur Freiraumentwicklung in Metropolregionen. CIRCUSE Circular Flow Land Use Management Interreg IV B Laufzeit: Ziel: Instrumente für eine optimierte Flächennutzung und einen reduzierten Flächenverbrauch 53
54 5. Ansätze aus Politik und Forschung Forschung auf der EU-Ebene Ebene City Region Net Connecting Cities, building succes URBACT Laufzeit: Ziel: Ausgestaltung von Planungsinstrumenten und Verbesserung der regionalen Kooperation NeT-TOPIC New Tools and approaches for managing Transformation Process in Intermediate Cities URBACT Laufzeit: Ziel: Entwicklung eines Modells zur räumlichen Entwicklung peripherer Städte im Wandel. 54
55 5. Ansätze aus Politik und Forschung Wirksamkeit des bestehenden Instrumentariums Planerisches Instrumentarium t in Deutschland: Sparsame Flächeninanspruchnahme und Landmanagement Landes- und Regionalplanung Bauleitplanung (BauGB, BauNVO) Ist das bestehende Instrumentarium wirksam? 55
56 5. Ansätze aus Politik und Forschung Klassische Raumordnerische Konzepte: Entwicklungsachsen u. Zentrale Orte Entwicklungsmodell 1965 Hamburg u. Umland Quelle: I. Möller 1985 nach: Heineberg
57 5. Ansätze aus Politik und Forschung Wirksamkeit des bestehenden Instrumentariums Planerisches Instrumentarium t in Deutschland: Sparsame Flächeninanspruchnahme und Landmanagement Landes- und Regionalplanung Bauleitplanung (BauGB, BauNVO) Ist das bestehende Instrumentarium wirksam? Neue Instrumente sind notwendig! Grundstücksfonds Ruhr BEG 57
58 5. Ansätze aus Politik und Forschung Neue regionale Instrumente Beispiel REGIONALE 2010: Das Grüne C Quelle: Regionale Agentur 2010, Köln 58
59 5. Ansätze aus Politik und Forschung Forschung des Bundes BMVBS MORO Modellvorhaben der Raumordnung ExWoSt Experimenteller Wohnungs- und Städtebau Fläche im Kreis 59
60 5. Ansätze aus Politik und Forschung Forschung des Bundes BMBF Quelle: eigene Darstellung nach 60
61 5. Ansätze aus Politik und Forschung Fördermaßnahme REFINA: Kostenwerkzeuge für die kommunale Praxis FIN.30 Flächen Intelligent Nutzen fokos bw: Wirtschaftlichkeit von Wohnsiedlungsprojekten Folgekostenrechner und Folgekostenschätzer LEANkom fiskalische Wirkungen lokaler l Wohnsiedlungsentwicklung i 61
62 5. Ansätze aus Politik und Forschung Transparenz der fiskalische Effekte von Baugebieten Quelle: ILS 62
63 5. Ansätze aus Politik und Forschung Steuerung Künftig bedeutsam ökonomische/fiskalische Dimension der Flächenentwicklung Landnutzung und Flächenentwicklung als zentrale Felder regionaler Steuerung aber: regionale Steuerungsanforderungen vs. Kompetenzen räumlicher Planung / regionalisierter Strukturpolitik Funktionsräume politisch-administrative Regionen 63
64 5. Ansätze aus Politik und Forschung Vorausdenken und mutige Szenarien sind gefragt! Quelle: Süddeutsche Zeitung, 13./14. August
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