Gotland Runt ÅF OFFSHORE RACE 2016

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Rudolf Böhler
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1 Gotland Runt ÅF OFFSHORE RACE 2016 Was fällt dem interessierten Leser bei den Worten Schweden Stockholm Ostshären ein? Richtig, es ist wieder soweit, die segelbegeisterten und -begabten Skandinavier umrunden ihr Eiland Gotland. Auch einige in deutschen Häfen beheimateten Schiffe waren wieder mit am Start. Unter anderem die J 125 needles and pins von Ulrich Münker aus Kiel. Der Überführungstörn der "n+p" von Strande gen Stockholm startete am Samstag den 25.6.unter der Fühurng von Andreas Rose. Regenboen peitschten über die Kieler Förde. Nicht unbedingt das gemütlichste Wetter um ein Schiff in einem Rutsch zu überführen. Zu mindest kam der Wind von achtern, so dass es schnell in Richtung Schweden ging. Mit nur einem Zwischenstop in Visby auf Gotland war die "n+p" am in Stockholm Am Donnerstag kam ein Teil der Regattacrew mit Pkw und Anhänger nach Stockholm. Im Anhänger versteckten sich nicht nur Regattasegel und Isotonische Getränkekisten, sondern auch so wichtige Dinge wie Grill, Gerstensaftschorlen und Unmengen von gegorenem Traubensaft. Das Schiff soll nämlich nach der Regatta, wenn man schon hier oben ist, im Shärengarten cruisen. Der Hänger diente ferner als Lagerstätte für die Vorschiffkojen während des Rennens und allerlei andere Dinge die im Fahrtenmodus schön und meistens auch sinnvoll sind, wie z.b. ein Cockpittisch, aber beim Regattasegeln eher hinterlich, wenn nicht sogar ein richtiges "steh-im-weg ". Am Freitag und Samstag flogen die noch fehlenden Crewmitglieder ein und das Schiff wurde für den Saftycheck vorbereitet. Eisschrank unter der Treppe weg ( adieu Kaltgetränk ) - welcome Rettungsinsel. Für die Langstrecke wurde die Rollvorrichtung am Vorstag abmontiert, es mußten Segel mit Latten versehen, Genacker gepackt und einiges mehr. Abschließend erfolgte eine Sicherheitseinweisung der Crew. Zur Vorbereitung dieser Regatta war ein Großteil der Crew bei der Wettfahrt Aero Rund am 11. Juni mit dabei. Ein wiederholtes Abgehen der Ventile und Besprechen

wer bei Schwerwetter für was in Notsituationen zuständig ist, kann nie oft genug wiederholt werden. Diese ganzen Vorbereitungen erfolgten mitten in Stockholm.

2 wer bei Schwerwetter für was in Notsituationen zuständig ist, kann nie oft genug wiederholt werden. Diese ganzen Vorbereitungen erfolgten mitten in Stockholm. Extra anläßlich dieser Veranstaltung wurde eine mobile Steganlage mit Moorings zwischen Skeppsholmen und Gamla Stan ( gegenüber vom königlichem Schloss ) eingerichtet. An Land war eine Zeltstadt in der sich neben kulinarischem, auch maritimer Schnickschnack wiederfand und eine große Bühne aufgebaut, auf der allabendlich für reichlich Beschallung gesorgt wurde. Ein Teil der Crew hat an Bord geschlafen und der Rest fand mit der familären shorecrew Platz im nahegelegendem hostel, das auch zum allabendlichen Spagettikochen genutzt werden konnte.

3 Nachdem das Schiff für die Langstrecke auf- und umgerüstet wurde, blieb sogar noch Zeit für den kulturellen Teil der Reise. Besuch der Stockholmer Altstadt und das über die schwedischen Grenzen hinaus bekannte Vasa-Museum. Und dann war es endlich soweit. Am Sonntag den hatte unsere Gruppe ORC i A Start um 12 h 10 Das Startverfahren war schon eine Sache für sich, akribisch genau wurden Startbereiche ausgelegt in denen man sich zu bestimmten Zeitintervallen vor dem Start aufhalten mußte. Man durfte erst die

4 Segel im vorgegebenen Zeitfenster setzen, wenn man sich in dem dafür vorgesehenen Bereich aufhielt. Als wir in den Segelanweisungen das Startverfahren uns durchgelesen hatten, gab es den ein oder anderen verwirrten Blick. Dankbar über die beigefügte Bebilderung ließ sich Geschriebenes verstehen. Diese Reglementierung machte Sinn. In dem schmalen Startbereich, fast vor dem königlichem Schlafzimmer, in dem sich Backbord vom Fahrwassers in einem " forbidden area " der Fährverkehr tummelte, mußten 243 startende Boote gesittet auf die Bahn gebracht werden. Es gab auch nur einen Frühstart, in dem Start der Doubelhands. Das Segeln in Schweden Volkssport ist und dem entsprechend Aufmerksamkeit bekommt, haben wir beim Start bemerkt. Links und rechts waren die Ufer bunt vor Menschen. Südlich von Kastellholmen bei SSW 2-4Bft ging es auf die Bahn. Die vorderen Startgruppen versuchten unter Spi die leichten Winde einzufangen. Zuerst liefen wir unter Genua 1und versuchten uns, wie die Konkurrenz, durch die Abdeckung der Uferbebauung durchzumogeln. Später wechselten wir bei raumeren Wind auf den leichten asymmetrischen Spi A2 und segelten durch den engen, pittoresken Shärengarten. Wir fassen nach kurzer Zeit den richtigen Tritt und bringen uns mit zahlreichen Halsen nach vorn in die vor uns gestarteten Gruppen.Imposant sind die Überholmannöver der später gestarteten Maxis auf den engen Wasserflächen zwischen den Shären, zumal zu dem Zeitpunkt auch meist noch eine Fähre meint das Fahrwasser kreuzen zu müssen. Die Regattastrecke von Stockholm aus den Shärengarten ist nicht nur seglerisch anspruchsvoll, sondern durchaus etwas fürs Auge. Nach etwa der halben Strecke durch das Schärengewässer ist es mit den raumen Windbedingungen vorbei. Wir arbeiten uns auf spitzen Anliegern oder Kreuzkursen weiter Richtung offener See voran, vorbei an Sandhamn und schließlich am frühen Abend - Almagrundet Light House. Bei mittlerem SW-Wind können wir den langen Schlag zur Ostküste von Gotland ganz gut anliegen und nehmen auch einen zwischenzeitlichen Linksdreher vor der Insel Sandön mit. - Noch besser aber wäre es gewesen, den Holeschlag deutlich weiter auszudehnen, Sandön im Westen zu umsegeln und dann mit offenen Schoten Fårö an der Nordspitze von Gorland zu runden - wie es uns ein paar Konkurrenten zeigten.wir dagegen quälten uns am Montag um 04:20 mit zahlreichen Segelmanövern um die Fårö-Ecke: A3 hoch, Genua runter, Genua hoch, A3 weg, A1 hoch, Genua runter, Genua hoch, A1 runter usw. Auch im weiteren Verlauf haben wir leider das Einsetzen des linksdrehenden Windes nicht genutzt und verloren auf der dann vollen Kreuz zur Südspitze Gotlands Boden gegenüber der Konkurrenz. Hochamwind und "kappelige" See ist nicht gerade die Königsdisziplin einer J 125. Nach der Rundung von Hoburgs Rev, ganz im Süden von Gotland, lief es dann besser für uns. - Mit einem guten Schrick bei auffrischendem WSW-Wind kam n+p schon gelegentlich ins Gleiten, sodass wir auch auf größere Yachten wieder aufkamen. In der Bucht von Visby war sogar wieder der Einsatz des flachen A3-Gennakers möglich, mit dem

wir auf die unheimlich dicht unter Land liegende special mark -Regattatonne zuflogen. Das Rennen mit der nach Visby einlaufenden riesigen Gotland-Fähre ging leider an die Fähre verloren.

5 wir auf die unheimlich dicht unter Land liegende special mark -Regattatonne zuflogen. Das Rennen mit der nach Visby einlaufenden riesigen Gotland-Fähre ging leider an die Fähre verloren. Andersherum wäre auch eher unwahrscheinlich. Entschädigt wurden wir aber nach der Rundung der Wendemarke durch ein anhängliches KSSS-Motorboot mit zwei Fotografen, die schöne Aufnahmen vom Boot machten; n+p im Gegenlicht der tiefrot untergehenden Sonne. Der Schlussspurt über etwa 95sm von Visby nach Almagrundet war bei frischem Westwind zwischen 20-27kn schnell und nass Die Steuerbordwache begann ihre Wache mit den Worten: "in der Leekoje ist jetzt das Nichtschwimmerbecken eröffnet", leider viel diesem Wassereinbruch auch Ulis Handy zum Opfer. Gesetzt Genua 3, volles Groß, ztws. gerefft (teils II.Reff), Speed immer zwischen 11 und 16kn. Almagrundet rundeten wir am frühen Dienstagmorgen und freuten uns, dass aus den letzten 9 sm bis zum Ziel Skanskob vor Sandhamn ein Anlieger wurde. Das ÅF-Offshore Race 2016 war eine tolle Veranstaltung des KSSS. Insbesondere die begeisternde Schärenstrecke von Stockholm bis zur offenen Ostsee wird allen an Bord gewiss in Erinnerung bleiben. Mit Platz 9. in unserer ORC-Gruppe sind wir bei der Gotland-Rund-Regatta 2016 nicht so ganz zufrieden, unserer J-125 hat mehr Potential, als wir diesmal gezeigt haben. Der Sommertörn in den Ostshären wird davon aber sicher nicht getrübt werden.

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