raliern, die wir kennen lernten konnte ich auch Englisch anwenden, obgleich der Australische Akzent etwas gewöhnungsbedürftig ist und es einige

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1 Abschlussbericht Vom bis habe ich am German Department der University of Melbourne, an der Südostküste Australiens, im Rahmen meines Studiums Deutsch als Fremdsprache Praktikum gemacht. Meine Zwischenprüfung hatte ich bereits absolviert und wollte nun im Ausland Praxiserfahrung sammeln. Da ich schon immer nach Australien wollte, war das Praktikumsangebot eine super Chance, mein Interesse für Australien mit meinem Wunsch nach Berufserfahrung im Ausland zu kombinieren. An den Wochenenden und in der unterrichtsfreien Zeit blieb genug Freiraum, um auch andere Ecken Australiens außer Melbourne kennen zu lernen, was genauso wie die Arbeit an der Universität zur Horizonterweiterung beigetragen hat. Das Angebot für mein Praktikum am German Department der University of Melbourne wurde durch den -Verteiler der DaF-Group geschickt, die regelmäßig Informationen für Studierende des Faches Deutsch als Fremdsprache versendet. Daraufhin habe ich mich dort bei der Ansprechpartnerin, DAAD-Lektorin Katrin Titz mit Lebenslauf und Motivationsschreiben beworben. Zu Beginn meines Praktikums hatte ich viele Wünsche und Erwartungen: Ich wollte die an der Universität gelernte Theorie in die Praxis umsetzen, Unterrichtserfahrungen sammeln, meinen Horizont erweitern und meine interkulturelle Kompetenz schärfen, indem ich für längere Zeit in einem fremden Land am anderen Ende der Welt lebe und mich ungewohnten Situationen stellen muss. Außerdem wollte ich neue Leute kennen lernen und viel Englisch sprechen. Da ich noch eine Mitpraktikantin hatte und es auch eine Sprachassistentin am German Department gab, die schon seit März in Melbourne war und bereits viele Leute kannte, war ich von Anfang an gut integriert und lernte mühelos Leute kennen. Auch in der Woche, die wir im Hostel verbrachten, bevor meine Mitpraktikantin und ich in eine Wohnung zogen, lernten wir junge Leute aus den verschiedensten Ländern kennen, beim Weggehen und in unserer Wohnung auch Australier und Neuseeländer. Diese Erwartung ist demnach eindeutig in Erfüllung gegangen. Englisch sprach ich am Anfang nicht so viel wie Deutsch, weil im Institut und im Unterricht natürlich Deutsch gesprochen wurde, aber im Alltag und im Kontakt mit Aust- 1

2 raliern, die wir kennen lernten konnte ich auch Englisch anwenden, obgleich der Australische Akzent etwas gewöhnungsbedürftig ist und es einige Wochen dauerte bis ich problemlos und entspannt mit Australiern kommunizieren konnte. Unterrichtserfahrung konnte ich auch sammeln, erhielt nützliches Feedback und fühle mich so auf meinen späteren Beruf gut vorbereitet. Ich denke, dass sich auch die Erwartung, meine interkulturelle Kompetenz zu stärken und mich weiter zu entwickeln erfüllt hat, da es sehr interessant war, ein halbes Jahr lang in einer anderen Kultur zu leben und andere Sichtweisen und Lebensarten kennen zu lernen, die einen die eigene Kultur und Ansichten überdenken lassen. Meine Aufgaben am German Department bestanden in der Hospitation von Unterricht, inklusive eigener Unterrichtsversuche, selbständiger Planung und Durchführung einer Phonetikübung für Anfänger, Betreuung der Kurse im Sprachlabor, Erstellen von Vokabellisten und tests, sowie Mithilfe bei Korrekturarbeiten. Außerdem Betreuung des Spieleabends, Film Lunchs und Deutschen Stammtisches. Das im Studium erlernte Wissen konnte ich somit gut umsetzen. Auch war hilfreich, dass ich schon einmal einen Monat im Ausland Jugendliche unterrichtet hatte und neben dem Studium an einer Schule in München arbeite. Ich hatte soviel zu tun, dass mir nicht langweilig wurde und ich mich nützlich fühlte, hatte aber immer noch genug Freizeit um die Stadt und Umgebung ausgiebig zu erkunden und Leute außerhalb der Arbeit kennen zu lernen. Eine Phonetikübung zu halten war neu für mich, ich habe es aber durch Lehrwerke und ganz im Sinne von learning by doing geschafft. Bei Fragen konnte ich mich an die Dozenten wenden. Auch konnte ich vieles mit meiner Mitpraktikantin besprechen. Ich hatte noch nie zuvor an einer Universität unterrichtet, bekam aber super Unterstützung von Kollegen und nach ein paar Tagen hatte ich mich an die neue Situation gewöhnt. Das Gute am Praktikum war, dass ich viel aktiv ausprobieren konnte, dadurch sammelte ich Berufserfahrung. Man lernt so auch flexibel zu sein und zu improvisieren, weil jeder Kurs anders abläuft und andere Schwierigkeiten auftreten. Das Praktikum hat sehr viel Spaß gemacht. Probleme gab es keine, ich war von Anfang an gut integriert und wurde super unterstützt, sodass es kein Problem war sich einzugewöhnen und offen und motiviert auf andere Leute zuzugehen. Nur die Bürokratie an der Universität war ziemlich ausgeprägt, sodass es ein paar Wochen dau- 2

3 erte, bis ich eine Staff-ID erhielt und somit eine eigene adresse und Zugang zum Internet-System der Uni. Mit meinen Arbeitskollegen traf ich mich regelmäßig zu Besprechungen, außerdem hospitierte ich bei einigen von ihnen und wir unternahmen gemeinsam Ausflüge und besuchten Seminare und Lesungen. Auch Kontakte zu anderen Universitäten oder Institutionen, die Deutsch vermitteln, wurde durch gemeinsame Aktivitäten hergestellt. Einheimische lernten wir durchs Weggehen und in unserer Wohnung kennen. So entstanden auch Freundschaften außerhalb der Arbeit. Manche Mitarbeiter des German Departments waren auch Australier und wir unterrichteten australische Studenten. Es gibt viele Clubs an der Uni Melbourne, so auch einen deutschen, dem man beitreten kann, wenn man sich nach Landsleuten sehnt. Um vorab Kontakte zu knüpfen oder sich nach einer Wohnung umzusehen, sind die Melbourne-Gruppen auf studivz oder nützlich. Jeden Donnerstag gibt es einen deutschen Stammtisch, der von der studivz-gruppe organisiert wird. Außerdem ist es von Vorteil, sich in Deutschland einen internationalen Studentenausweis zu besorgen, den man zum Beispiel in der Mensa in der Giselastraße bei Travel Overland bekommt. In Melbourne erhält man damit in Museen und Theatern etc. ermäßigten Eintritt, nicht allerdings bei öffentlichen Verkehrsmitteln, dies ist nur australischen Studenten möglich. Man sollte außerdem bedenken, dass man für ein Praktikum in Australien ein Visum benötigt, wofür man die englische Sprache so gut beherrschen sollte, dass man über 40 Punkte auf einem Formular ausfüllen kann. Auch der weitere Kontakt zwischen der australischen Botschaft in Berlin, bei der man das Visum beantragen muss und dem Antragsteller erfolgt auf Englisch. Man bekommt für ein Praktikum normalerweise ein Occupational Trainee -Visa, das einen nicht zum Geld verdienen in Australien berechtigt. Auch nominiert erst der zukünftige Praktikumsgeber in Australien den angehenden Praktikanten, der dann wenn dies nach ein paar Wochen erfolgt ist mit dem Letter of Approval selbst noch einmal bei der Australischen Botschaft in Berlin durch das Einreichen zahlreicher Formulare das Visum beantragen muss, das über 100 Euro kostet. Aber diese ganze Bürokratie lohnt sich, man sollte nur genug Zeit dafür einplanen. Wenn man dann in Melbourne angekommen ist, eignet sich zum Ausgehen besonders die Gegend Fitzroy, in der Brun- 3

4 swick Street und ihren Querstraßen reihen sich kleine alternative Bars, Cafes und ausgefallene Läden aneinander. In dieser Gegend, von der man die Uni zu Fuß erreichen kann gibt es Hostels wie The Nunnery oder Vic Hall, in denen man für die erste Zeit unter kommen und viele Leute kennen lernen kann. Die Monash University allerdings, die auch Deutsch anbietet, liegt sehr weit außerhalb. Am Wochende sollte man unbedingt in die Tram steigen, die einen in kurzer Zeit nach St. Kilda Beach ans Meer bringt. Will man die Sehenswürdigkeiten in Melbourne abfahren, so kann man die kostenlose City Circle Tram benutzen. Ebenfalls lohnt sich ein Ausflug auf French-Island und Phillip-Island zu den Koalas und natürlich nach Sydney und zum legendären Hanging Rock, auf dem Picknick am Valentinstag spielt und der in der Nähe Melbournes liegt. Auch Tasmanien ist einen Besuch wert. Wer genug vom Fliegen hat kann abends in Melbourne in die Fähre steigen und wacht morgens in Tasmanien auf. Um SIM-Karten fürs Handy kann man sich entweder schon in Deutschland kümmern, wenn man viel nach Deutschland telefonieren möchte und ein spezielles Angebot sucht. Ansonsten kann man in Melbourne direkt zu Handy-Anbietern gehen und sich beraten lassen. Kostenlos telefonieren kann man ja sowieso über Skype. Allerdings ist eine Internet-Flatrate in Australien so gut wie nirgends vorhanden, trotzdem ist die unbegrenzte Nutzung des Internets meist in den Mietpreis integriert. Vor der Abreise sollte man checken, ob das Handy überhaupt in Australien funktioniert, was nur bei den neueren Modellen der Fall ist. Eine Kontoeröffnung ist nicht unbedingt nötig, weil man bei den meisten Wohnungen die Miete vor Beginn eines Monats bar bezahlen kann. Meine Wohnung habe ich durch die Sprachassistentin gefunden, die schon seit März an der Uni war und Leute kannte, die bald ausziehen würden. So musste ich nur eine Woche im Hostel wohnen und konnte dann in eine Wohnung ziehen, von der aus man zu Fuß in die Uni und Innenstadt kommt. Sie war eher teuer, wie das Wohnen in Melbourne allgemein (800 AUD, ca 400 Euro im Monat), aber möbliert, gemütlich und zentral gelegen. Dafür ist das Essen in Melbourne relativ billig, besonders Sushi oder die Pizzeria Bimbos in der Brunswick Street, bei der man jeden Tag außer Freitag nach 19 Uhr jede Pizza für 4 AUD (ca 2 Euro) bekommt. Es gibt mehrere so günstige Angebote wenn es ums Essen geht. Außerdem gibt es in Mel- 4

5 bourne beispielsweise Aldi, der dort mindestens genauso günstig ist wie bei uns. Auch Kaffeeketten wie Starbucks sind hier billiger als in Deutschland. Durch das Praktikum habe ich gemerkt, das mein Studium das Richtige für mich ist, weil mir das Unterrichten und der Umgang mit Menschen sehr viel Spaß macht und leicht fällt. Meine Motivation mein Studium auf jeden Fall zu beenden hat sich dadurch erhalten. Die Praktikumsstelle hat schon öfter Praktikanten aufgenommen und nimmt auch weiterhin welche auf, gerne auch zwei auf einmal. Meine Ansprechpartnerin war die DAAD-Lektorin Katrin Titz am German Department, die mich wirklich super betreut hat, sie bleibt dort aber nur noch ein Semester, weil diese Stellen ständig neu besetzt werden. Aus folgenden Gründen kann ich das Praktikum weiter empfehlen: Melbourne ist eine schöne Großstadt mit ca 3,8 Millionen Einwohnern, am Fluss gelegen, mit vielen Parks, in ein paar Minuten ist man mit der Tram von der Stadt aus am Meer. Die University of Melbourne besitzt einen guten Ruf und meine Studenten waren größtenteils motiviert, lernwillig, nett und offen. Die Betreuung an der Uni war gut, ich durfte vieles selbst machen, war also nicht nur fürs Kopieren und Korrigieren da und habe das Gefühl, wirklich viel mitgenommen zu haben aus den fünf Monaten. Wenn man selbst offen für andere ist lernt man auch schnell Leute kennen. Außerdem trifft man immer wieder auf große Hilfsbereitschaft, während man beispielsweise mit dem Stadtplan in der Hand da steht, kommt fast immer sofort jemand und fragt, ob er helfen kann. Die Arbeitsbedingungen scheinen ähnlich denen an einer deutschen Universität zu sein. Nur sind die Studenten hier jünger, manche erst 17 oder 18, sodass das System und der Unterricht teilweise verschulter wirken als beispielsweise beim Magisterstudiengang in München. Die Betreuung durch Student und Arbeitsmarkt fand ich gut, vor allem, weil ich auf s immer zuverlässig und schnell eine klare Antwort erhalten habe. Nur die ganzen Formulare, die man ausfüllen muss, wirken im ersten Moment erdrückend viel, scheinen aber für die Qualitätssicherung notwendig. Vielleicht könnte man spezielle Anforderungen, wie den Besuch eines Trainings zur interkulturellen Kompetenz von Anfang an bekannt geben, das würde beim Zeitmanagement helfen. Falls die Summe des Stipendiums nicht ohnehin schon je nach Bezahlung des Praktikums 5

6 variiert, fände ich es angebracht, sie daran anzupassen, weil unbezahlte Praktika nicht unbedingt mit weniger Arbeit oder Qualität verbunden sind als bezahlte und man beispielsweise bei Praktika an australischen Unis kein Visum besitzt um nebenbei zu arbeiten. Insgesamt bin ich sehr froh, dass ich über das Stipendium von Student und Arbeitsmarkt mein Praktikum an der University of Melbourne absolviert habe und würde jederzeit wieder ins Flugzeug steigen und es wiederholen. 6