Innovationen für eine Welt im Umbruch

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1 INFORMATIONEN FÜR MITGLIEDSFIRMEN DES VCI chemie report 12/2016 A 3 Editorial Chemie 4.0 mehr als Digitalisierung A 6 EU-Chemie Neues Bündnis 7+7 A 8 Klimaschutz Plan der Bundesregierung bis 2050 A 11 Interview Willem Huisman zur Energiewende A 12 USA Nach der Trump-Wahl A 15 Gefahrgut Neue Vorschriften ab 2017 A Nachhaltigkeit Nachbericht der Chemie 3 -Tagung zu den neuen Indikatoren A 21 Umwelt Neue Regelung für die Abluftreinigung in Planung A 23 Anlagensicherheit Umsetzung der Seveso- III-Richtlinie in Deutschland Chemie 4.0 Innovationen für eine Welt im Umbruch Die Wachstumszentren der chemischen Industrie verschieben sich nach Südostasien. Gleichzeitig verstärken Schwellen- und Industrieländer ihre Innovationsprozesse für neue Produkte. Der internationale Wettbewerb für die Unternehmen, die am Standort Deutschland produzieren, wird dadurch intensiver. Zudem muss sich die Branche durch Globalisierung und Digitalisierung der Wertschöpfungsketten darauf einstellen, ihre Produktionsweisen und Geschäftsmodelle zu verändern. Chemie 4.0 ist aber mehr als nur die weitere Digitalisierung der chemischen Industrie, betonte VCI-Präsident Kurt Bock Anfang Dezember auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt. Chemie 4.0 stehe für die Strategie, durch Innovationen auf allen Ebenen nachhaltiges Wachstum für die Branche zu erzeugen. Nachhaltigkeit werde zu ihrem umfassenden Leitbild. Dafür stehe die Nachhaltigkeitsinitiative Chemie 3, die vom VCI, der IG BCE und dem Arbeitgeberverband BAVC gemeinsam getragen werde, als starkes Signal. B Chemie 4.0 ist die nächste Entwicklungsstufe der Chemie. Hier verbindet sich Digitalisierung mit Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit.

2 Chemie 4.0 chemie report B Um das Neue des Evolutionsschrittes 4.0 besser in die 150-jährige Geschichte der industriellen Chemie in Deutschland einordnen zu können, hilft ein Blick auf die vorausgehenden Entwicklungsstufen der Branche: CHEMIE 1.0: 1865 UND SPÄTER Die Gründer- und Pionierzeit der Branche ist stark von einzelnen Erfindern geprägt. Sie setzen die chemischen Erkenntnisse in großtechnische Verfahren um. So entstehen und wachsen die ersten Chemieunternehmen. Die Industrialisierung stimuliert die Nachfrage nach Chemieprodukten wie Kunstdünger, Seifen und Pharmazeutika. Naturstoffe als Färbemittel werden durch synthetische Farbstoffe Beispiel Indigo ersetzt. Als Rohstoffbasis dienen aufgearbeitete Rückstände aus der Kohle-Chemie (Teer) oder pflanzliche und tierische Fette sowie Öle. Produktion findet überwiegend im diskontinuierlichen Batch-Prozess statt. CHEMIE 2.0: 1950 UND SPÄTER Nicht ganz hundert Jahre später erfolgt sukzessive der Umstieg auf das Öl-Destillat Naphtha als Rohstoffbasis. Rohbenzin als Kohlenstoffquelle eröffnet der Chemie unbegrenzte Möglichkeiten für neue Moleküle. Aus wenigen Primärchemikalien (Building Blocks) entsteht in Verbundproduktion über mehrstufige Synthesen eine enorme Vielfalt von Industriechemikalien. Polymere Werkstoffe aus der Petrochemie und synthetische Fasern werden zu Alltagsprodukten. Die stark wachsende Nachfrage fördert den Aufbau von Großanlagen, über deren Skaleneffekte sich die Produktionskosten optimieren lassen. In den großen Unternehmen, die das Chemiegeschäft dominieren, werden zentrale Forschungsabteilungen ausgebaut. Nachsorgender Umweltschutz in Form von Abluftfiltern und Abwasserreinigung etabliert sich als Reaktion auf zunehmende Umweltprobleme. Kurt Bock: Ich bin überzeugt, dass wir erneut vor einer Weichenstellung unserer Branche stehen. Chemie 4.0 drückt dies aus und ist mehr als nur die weitere Digitalisierung der chemischen Industrie. Die über 150-jährige Entwicklung der Branche lässt sich von den Anfängen bis zur Gegenwart in vier Stufen einteilen. Der neue Flyer des VCI zeigt in einer Übersicht, welche Eigenschaften die jeweilige Phase charakterisieren. Eine interaktive Umsetzung dieser Zeitreise bis zur Chemie 4.0 finden Sie auf VCI-Online unter CHEMIE 3.0: 1980 UND SPÄTER Seit den 80er-Jahren modifiziert der zunehmende Einsatz von Erdgas und pflanzlicher Biomasse die bisherige Rohstoffbasis. Gleichzeitig verbreitert die Biotechnologie die Produktionsverfahren der Branche und ermöglicht eine neue Generation von Medikamenten. Die enge Kooperation zwischen universitärer Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung stärkt die Innovationskraft der Unternehmen. Globalisierung der Exporte und eine Internationalisierung der Produktionsstätten beflügeln das Wachstum der Branche. Outsourcing von Dienstleistungen und Konzentration auf das Kerngeschäft sind Teil der Veränderung in den großen Unternehmen. Fusionen und Übernahmen nehmen zu. Im Mittelstand findet eine Ausrichtung auf Nischen und Spezialchemikalien statt. Der Strukturwandel in der Branche führt zur Bildung von Chemieparks. Gleichzeitig machen die Unternehmen beim Umweltschutz einen großen Schritt nach vorne: Indem Umweltaspekte bereits in die Produktions- und Anlagenplanung integriert werden, kann die Branche ihre Emissionen weiter verringern. Durch eine erweiterte Betrachtung der Stoffeigenschaften wächst parallel die Produktsicherheit. mr DIE GRÖSSTEN CHEMIENATIONEN DER WELT Umsatz in Milliarden Euro, China 772 USA Japan 129 Deutschland Süd- Korea Seit Beginn der chemischen Industrie gehört Deutschland zu den bedeutendsten Chemiestandorten weltweit. Aktuell belegen wir gemessen am Umsatz Platz drei hinter China und den USA wurde Japan überholt. Quellen: Chemdata International, VCI 2

3 chemie report Standpunkt / News STANDPUNKT Chemie 4.0 mehr als Digitalisierung Seit Beginn der industriellen Revolution vor über 150 Jahren war die Chemie der Treiber für Fortschritt in Deutschland. Es begann mit Teerfarben aus der Kohle-Chemie. Der Umstieg auf das Öl-Destillat Naphtha als Rohstoffbasis eröffnete nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, unseren Kunden neue Produkte anzubieten. Wenige Jahrzehnte später ergänzten nachwachsende Rohstoffe die fossile Rohstoffbasis, und die Biotechnologie erweiterte die Produktionsverfahren. Parallel dazu machten die Chemieunternehmen bei Umweltschutz und Produktsicherheit große Fortschritte. Heute, im Zeitalter von Chemie 4.0., steht unsere Branche erneut vor einer Weichenstellung. Die Digitalisierung verändert unsere Produktion, und viele Unternehmen nutzen bereits digitalisierte Informationen, um ihre Kostenund Ressourceneffizienz zu steigern. Ein Beispiel ist die vorausschauende Steuerung von Anlagen durch Sensortechnik. Die Möglichkeit, dass Anlagen über Unternehmensgrenzen hinweg miteinander digital vernetzt werden können, eröffnet Chancen für innovative Geschäftsmodelle. Denn auch bei unseren Kunden führt die Digitalisierung zu großen Veränderungen und wir unterstützen sie dabei, diese zu bewältigen. Noch stehen wir hier am Anfang. Aber die horizontale Dr. Kurt Bock Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) Vernetzung von Wertschöpfungsketten wird immer wichtiger und unsere Branche entwickelt ihre Funktion darin weiter. Ziel ist es, uns als Anbieter von ganzheitlichen Lösungen und Leistungspaketen für die Kunden zu etablieren. In der Landwirtschaft sind wir hier schon weiter fortgeschritten: Der punktgenaue Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln durch Digital Farming beispielsweise macht die Landwirtschaft ertragreicher. Bei Chemie 4.0 geht es aber nicht allein um die weitere Digitalisierung der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Nachhaltigkeit in allen drei Dimensionen wirtschaftlicher Erfolg, Schutz der Umwelt und gute Arbeitsbedingungen wird immer mehr zum Leitbild in der Industrie. Auch hier gehört die Chemie zu den Pionieren denn wir haben Nachhaltigkeit schon seit vielen Jahren zu unserem Leitbild und zum Kern des Zukunftskonzeptes unserer Branche gemacht. Mit unserer Nachhaltigkeitsinitiative Chemie3 werden wir mithilfe von 40 Indikatoren den Fortschritt unserer Branche künftig noch umfassender offenlegen. Viele unserer Unternehmen greifen die zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft aktiv auf. Chemie 4.0 steht dabei für unsere Strategie, durch Innovationen auf allen Ebenen nachhaltiges Wachstum zu erzeugen. Wussten Sie schon? 10,5 Milliarden Euro hat die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland 2015 in Forschung und Entwicklung investiert. In zehn Jahren sind ihre FuE- Aufwendungen damit um exakt ein Drittel gestiegen. Die Branche stellt sich so der Herausforderung, dass sowohl die etablierten Industrienationen wie die Schwellenländer Bildung und Forschung forcieren und gute Rahmenbedingungen für ihre Unternehmen schaffen, um Innovationsprozesse zu beschleunigen. Für eine innovationsfreundliche Industrie politik in Deutschland in der nächsten Legislaturperiode hat der VCI deshalb einen Zwölf-Punkte-Plan mit Umsetzungshorizonten für die notwendigen Schritte erarbeitet: c 3

4 Chemie 4.0 chemie report Die Entwicklung der chemischen Industrie Chemie 1.0 Gründerzeit und Kohlechemie Chemie 2.0 Petrochemie 1865 Seifen Farbstoffe Indigo Dünge - mitte l Dünge - mitte l 1950 Öl Naphtha Öl Treiber des Wandels Industrialisierung erhöht Nachfrage nach Chemieprodukten Rohöl als ergiebige Kohlenstoffquelle, nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Kohlenstoffchemie für neue Synthesen und Moleküle, neue Technologie: Polymerisation Rohstoffe Kohlechemie, Teer, tierische und pflanzliche Fette sowie Öle Zunehmender Einsatz von Rohbenzin (Naphtha) Technologie Diskontinuierliche Produktion in Chargen (Batch- Prozess), großtechnische Anforderungen treiben Entwicklung von Werkstoffen, Verfahrenstechnologie, Hochdruckverfahren und Apparatebau Übergang zur Hochdruckchemie, Aufbau von Großanlagen zur Nutzung von Economies of Scale Forschung Dominanz einzelner Erfinder, die chemische Erkenntnisse großtechnisch umsetzen Aufbau zentraler Forschungsabteilungen in Konzernen, Erarbeitung der Grundlagen der chemischen Verfahrenstechnik Unternehmensstruktur Gründerzeit: Entstehung und Wachstum einzelner Chemieunternehmen, anschließende Konsolidierungswelle Dynamisches Wachstum von Großunternehmen mit breitem Produktportfolio, Entstehung von Verbundunternehmen Produkte Gewinnung von Nutzstoffen aus Kohle- und Raffinerierückständen, Ersatz von Naturstoffen durch synthetische Farbstoffe (Indigo), Kunstdünger, Seife und Pharmazeutika Blütezeit der Polymerchemie, Kunststoffe und Chemiefasern werden zum Alltagsprodukt Umwelt, Gesundheit und Sicherheit Symptomorientierte Maßnahmen, Werksambulanzen und Erholungszentren für Mitarbeiter Nachsorgender Umweltschutz in Form von Filtern und Abwasserreinigung als Reaktion auf zunehmende Umweltprobleme 4

5 chemie report Chemie 4.0 Chemie 3.0 Globalisierung und Spezialchemie Chemie 4.0 Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft Globalisierung, europäischer Binnenmarkt, Margenverfall bei Standardprodukten und Spezialchemikalien, wachsende Konkurrenz durch gasbasierte Chemie, zunehmender Einfluss der Finanzmärkte auf Unternehmensstrategien Digitale Revolution, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Schließen von Stoffkreisläufen Steigender Einsatz nachwachsender Rohstoffe und von Erdgas Intensive Nutzung von Daten, Verwertung kohlenstoffhaltiger Abfälle, Wasserstoff aus erneuerbaren Energien wird in Kombination mit Nutzung von CO 2 für die Produktion von Grundchemikalien eingesetzt Neue Synthese- und Produktionsverfahren durch Bio- und Gentechnologie, Vergrößerung einzelner Verfahren Digitalisierung der Produktionsprozesse Enge Kooperation von universitärer Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung in Unternehmen Dezentralisierung von FuE in den Kundenmärkten, Nutzung von Big Data, gemeinsame Entwicklung mit Kunden Internationalisierung des Handels und Vor-Ort-Produktion im Ausland, Spezialisierung und Wachstum mittelständischer Chemieunternehmen, Konsolidierung durch Zukäufe und Fusionen, Entstehung von Chemieparks Flexiblere Kooperationen im Rahmen von digitalen Geschäftsmodellen, Hybridisierung und Konsolidierung Verbreiterung der Produktpalette, komplexere Chemie, Spezialitätenchemie ( Stoffe, > 1 Mio. Zubereitungen) orientiert an spezifischen Kundenbedarfen, neue Medikamente, Ersatz von klassischen Werkstoffen durch chemische Produkte Erweiterung des Spektrums der Wertschöpfung: Chemie wird zum Anbieter umfassender und nachhaltiger Lösungen für Kunden und Umwelt. Personalisierte Lösungen im Pharma bereich Produktionsintegrierter Umweltschutz wird Standard, zunehmende Produktsicherheit durch erweiterte Betrachtung der Stoffeigenschaften, Responsible Care Nachhaltigkeit wird mit Chemie 3 zum umfassenden Leitbild und Zukunftskonzept der Branche. Neben Umweltschutz geht es auch um Wettbewerbsfähigkeit und sozialen Fortschritt 5

6 Dialog chemie report Wirtschaftsministerien und Chemieverbände im Dialog 7+7: neues Bündnis für eine starke EU-Chemie Ein Bündnis aus den Wirtschaftsministerien und Chemieverbänden der sieben größten Chemienationen Europas (7+7) setzt sich für eine gute Zukunft der Chemieindustrie in Europa ein. Die Initiative präsentierte ihre Ideen Mitte November bei einer gemeinsamen Veranstaltung in Brüssel. Die 7+7-Gruppe stellte ihre Vorstellungen, wie die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Chemieindustrie gesichert werden kann, zur Diskussion. Das Bündnis unterstrich die Notwendigkeit einer europäischen Industriepolitik. Schwerpunktthemen waren die Energie- und Klimapolitik, die Steigerung der Innovationsfähigkeit und Chemikaliensicherheit. Zur Veranstaltung in der Ständigen Vertretung der Niederlande bei der EU kamen rund 80 Gäste aus der Brüsseler Politikszene. Dazu zählten Vertreter der EU-Kommission, des Europäischen Parlaments, der Mitgliedstaaten, von Gewerkschaften und aus der Industrie. In seiner Begrüßung machte Maarten Camps, Generalsekretär des niederländischen Wirtschaftsministeriums und Vorsitzender der High-Level- Group Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum im Wettbewerbsfähigkeitsrat der EU, klar: Die Industrie muss Antworten auf die gesellschaftlichen Herausforderungen geben. Die Zukunft der Chemieindustrie hängt daher von Innovationen ab: Von Innovationen lässt sich eine gerade Linie hin zur Wettbewerbsfähigkeit ziehen. Reinhard Büscher, Leiter der Abteilung Chemische Stoffe in der Generaldirektion GROW der Europäischen Kommission, betonte: Die chemische Industrie braucht eine langfristige Strategie. Sie sollte über Systeminnovationen, zum Beispiel den Einsatz von CO 2 als Rohstoff, nachdenken. Marco Mensink, Generaldirektor des europäischen Chemieverbands Cefic, entgegnete: Wir müssen aber sichergehen, dass die Investitionen in Innovationen auch in Europa getätigt werden. Dazu müssen die Rahmenbedingungen stimmen. ENERGIE, INNOVATIONEN, CHEMIKALIENSICHERHEIT Zu jedem der drei Schwerpunktthemen gab es nacheinander eine kurze Podiumsdiskussion. Dabei sagte Els Brouwers, Leiterin der Abteilung Energie und Klima des belgischen Chemieverbandes, in ihrem Kurzvortrag: Ein ausreichender Schutz vor Carbon Leakage und wettbewerbsfähige Energiekosten sind entscheidend, damit Innovationskraft und industrielle Produktion in Europa bleiben. VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann betonte: Innovationen sind der zentrale Erfolgsfaktor für die chemische Industrie. Sie eröffnen neue Märkte, sichern die Wettbewerbsfähigkeit und schaffen so gute Arbeitsplätze. Außerdem ermöglichen sie den für eine nachhaltige Zukunft notwendigen Übergang von quantitativem zu qualitativem Wachstum. Luc Triangle von IndustriAll sagte: Bei Innovationen geht es vor allem um Menschen, die gut ausgebildet werden müssen. Das ist auch für die gesellschaftliche Akzeptanz von Innovationen wichtig. Das Wissen über Chemie muss in der Gesellschaft verstärkt werden angefangen beim Schulunterricht. Maurizio Colombo, REACH- und CLP-Koordinator beim italienischen Chemieverband, setzte auch bei der gesellschaftlichen Akzeptanz an: Das tatsächliche Risiko sollte betrachtet werden, nicht nur die Gefahr. Brigitte Irsfeld aus dem deutschen Wirtschaftsministerium warb zum Abschluss der Veranstaltung darum, das Format der 7+7 fortzusetzen und im Dialog zu bleiben: Die politischen Entscheidungsträger brauchen die Expertise aus der Industrie. Die Vertreter der Chemieindustrie machten unisono deutlich, dass sowohl die Mitgliedstaaten als auch die Chemie eine kohärente europäische Industriepolitik brauchen. Zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit komme auch dem Wettbewerbsfähigkeitsrat eine wichtige Rolle zu. udj Das Bündnis 7+7 Eine Gruppe von Wirtschaftsministerien und Chemieverbänden aus sieben EU-Ländern mit starker Chemieindustrie (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Spanien). Unterstützt wird die Gruppe vom europäischen Chemieverband Cefic. Kontakt: Katharina Mayer, katharina.mayer@bruessel.vci.de 6

7 chemie report Forschung Gastbeitrag: Kooperation zwischen Universität und Wirtschaft Nicht nur Klebstoff verbindet Die Exzellenz-Uni TU München (TUM) und der Mittelständler DELO Industrie Klebstoffe arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen. Das Highlight: eine gemeinsame Lehrveranstaltung zu einem Zukunftsthema. Kaum eine deutsche Universität ist in nationalen oder internationalen Hochschulrankings besser platziert als die TUM. Exzellent in Forschung und Lehre, gehört die entrepreneurial university zu den angesehensten Universitäten Deutschlands. DELO ist ein führender Hersteller von Hightech-Klebstoffen für die Automobilindustrie, die Elektronik und den Maschinenbau. So steckt in 50 Prozent aller Autos und Mobiltelefone mindestens ein Tropfen Klebstoff, der aus den Laboren des Unternehmens kommt. Damit werden zum Beispiel Kameras, Mikrofone oder Lautsprecher produziert. Hauptsitz des Mittelständlers ist das oberbayerische Windach vor den Toren Münchens. Zentraler Punkt der Zusammenarbeit ist die Lehrkooperation. Kleben gilt als die zentrale Fügetechnik für den Leichtbau und insbesondere für Kohlefaserverbundwerkstoffe, kommt aber im klassischen Ingenieursstudium bislang nur wenig vor. Das gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Carbon Composites konzipierte und durchgeführte Wahlpflichtfach Adhesive Bonding: Its Theory and Application adressiert diesen Bedarf, weshalb die Studierenden nach Bestehen der mündlichen Abschlussprüfung auch reguläre Leistungs-(ECTS)- Punkte erhalten. Die einwöchige Blockveranstaltung besteht aus einem Theorie- und einem Praxisteil. So geht es im Hörsaal zunächst um Themen wie Berechnungsmethoden, Oberflächenvorbehandlung oder Qualitätsmanagement, bevor die Studierenden dann mit hochspezialisiertem Equipment zahlreiche praktische Experimente in den Schulungslaboren des Unternehmens durchführen. Neben der gemeinsamen Lehrveranstaltung gibt es noch zahlreiche weitere Aktivitäten, zu denen nicht nur Klassiker wie das Angebot von Bachelor- und Masterarbeiten gehören. So vergibt die DELO-HEROLD-Stiftung, die sich der Förderung von Wissenschaft und Technik verschrieben hat, an der TUM zehn Deutschland-Stipendien. Zudem unterstützt der Mittelständler die beiden Formula Student -Rennteams der TUM mit Klebstoffen, Schulungen sowie Expertise bei der Konstruktion der Rennwagen. Im TUM-nahen Inkubator Maker- Space erhalten junge Unternehmer Zugang zu Maschinen, Werkzeugen und Software. Das Unternehmen stellt in der m 2 großen Hightech-Werkstatt ein Klebareal bereit, in dem Gründer ihre Ideen und Innovationen in Form von Prototypen und Kleinserien realisieren können. Darüber hinaus hielt die Geschäftsführende Gesellschafterin des Unternehmens bereits mehrfach Vorträge an der TUM und gab den Studenten dabei spannende Einblicke in das Arbeiten bei einem Hidden Champion, in ihre wirtschaftspolitische Arbeit in den Präsidien von VCI und BDI sowie den Ablauf von Delegationsreisen mit der Bundeskanzlerin. Gastbeitrag von Sabine Herold, Geschäftsführende Gesellschafterin von DELO Industrie Klebstoffe, und Professor Dr.-Ing. Klaus Drechsler, Lehrstuhl für Carbon Composites, TU München Gelungene ne Koopeope rat ion on:s Stud enten e des Wahlp hlpflic chtf ach ches Ad Adhes hesive Bonding: Its Th eory ya and Applic icat ation der TU Mü nchen erprob rob en die The orie in der Praxis be i eine nem mm mittel el- ständi schen Kle bst stoff offherste stelle ller. le 7

8 Klimapolitik chemie report Vorzei gep proj ojekt :ImG mgas astgeb erl and de r COP2 OP22, 2, Marokk o, entste te ht der zei t d as größte Solar the rmiekr ekraft aftwer rk d er Welt. No or (a rabisc h f ür Lic icht) be ste eht zu einem em Gut tei laus Tec hni km made in Germa rmany. Die edeu eut sch ec hemie lie fer t unter andere erem eine Speziall llösung für di es Spe pei cherung der erz eugten Wä rme. Klimakonferenz in Marrakesch diskutiert Details des Klimaschutzabkommens Die ersten Schritte nach Paris Mitte November hat die 22. UN-Klimakonferenz stattgefunden. Die COP22 in Marrakesch war auch Schauplatz der 1. Konferenz der Vertragsparteien des Klimaschutzabkommens von Paris. Dieses trat Anfang November in Kraft, nachdem es genügend Staaten ratifiziert hatten. Auch die deutsche Klimapolitik schnürte noch pünktlich zur Klimakonferenz ihren Beitrag zusammen: den Klimaschutzplan Unter dem Paris-Abkommen haben sich erstmals alle Staaten verpflichtet, kontinuierlich ihren Treibhausgasausstoß gemäß selbstbestimmter Beiträge zu kontrollieren. Zusätzlich sollen sie alle fünf Jahre ihr Reduktionsniveau erhöhen und in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts treibhaus gasneutral werden. Weil das Abkommen früher als erwartet in Kraft trat, wurden in Marrakesch schon Detailfragen diskutiert, die bis 2020 geklärt sein müssen. Dann wird das Paris- Abkommen praktische Geltung erlangen. Aus Industriesicht stellen sich zwei Fragen: Wie werden der sogenannte Transparenzrahmen und die Emissionshandelsinstrumente ausgestaltet werden? Der Transparenzrahmen ist das Herzstück des Abkommens. Er legt fest, wie Treibhausgasemissionen in den Mitgliedstaaten gemessen, berichtet und verifiziert werden. Nur wenn es dazu gemeinsame Standards gibt, ist auch ein internationaler Emissionshandel zwischen Staaten unter dem Abkommen möglich. Auch für die Industrie, Investoren und Finanzwirtschaft ist ein robuster Transparenzrahmen wichtig, wenn sie nachhaltige Emissionsminderungsprojekte planen. Diese können zukünftig auch durch die Emissionshandelsinstrumente des Paris-Abkommens erfolgen. Um hier genügend Zeit für die Planung von Pilotprojekten zu haben und bis 2020 die nötige Kapazität aufzubauen, sollen die Regelungen zur Transparenz und den Emissionshandelsinstrumenten in einem Gesamtpaket 2018 verabschiedet werden. Der internationale Emissionshandel wird auch wichtiges Thema der G20-Präsidentschaft sein, die Deutschland am 1. Dezember übernahm. Bereits unter der letzten deutschen G7-Präsidentschaft hatte Bundeskanzlerin Merkel eine Carbon Market Platform ins Leben gerufen. Aus VCI-Sicht wäre es gut, wenn auch die G20 hier initiativ würde. KLIMASCHUTZPLAN 2050 VORGESTELLT Eng mit der COP22 verbunden war auch die nationale Klimapolitik. Nach langen Diskussionen beschloss die Bundesregierung in letzter Minute den Klimaschutzplan 2050, den Bundesumweltministerin Hendricks mit nach Marrakesch nehmen konnte. Der Plan soll die Weichen dafür stellen, dass Deutschland seine mittel- und langfristigen Klimaziele bis 2050 erreicht. Deutschland stand bei der COP22 mit einem solchen Plan aber eher alleine da. Bedenklich aus Chemiesicht ist, dass nach dem Klimaschutzplan alle Sektoren bis 2030 bestimmte Ziele erreichen sollen. Für die Industrie lautet das Ziel mindestens 49 bis 51 Prozent weniger Treib hausgasemissionen gegenüber Insgesamt soll Deutschland bis 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent senken. Der VCI sieht solche Sektorziele für Industrie und Energiewirtschaft als nicht erforderlich, weil es bereits ein europäisches Minderungsziel durch den EU-Emissionshandel gibt. Die Maßnahme würde eine einseitige nationale Verschärfung gegenüber den Vorgaben des Emissionshandels bedeuten, der eine Reduktion von 43 Prozent bis 2030 vorgibt. Zur Erreichung der Ziele in der Industrie will die Bundesregierung bald einen branchenspezifischen Dialog in der Grundstoffindustrie zu bestimm ten Prozessemissionen beginnen. Geplant sind außerdem eine bundesweite Initiative zur Abwärmenutzung und neue Regelungen für das Klimareporting von Unternehmen. Tara Nitz (nitz@vci.de) 8

9 chemie report Rohstoffe Eine Palm almölp ölpla lan tage: Die deuts utsche Chemi e setz tzte te tpalm ker nöl (da von 45 Pr ozent zer tifizie ziert) und d t Pal möl (25 5P roz ent zerti fizi ert ) ein. Die beide n P rodukt ew werd en vor allem lem für rw Wasc ch- und Re ini gun ungsm smitt el, kos- met ische Mitte tel, S eif en, Ke rzen, Bio sch miers rst offe, Gum mmi, mi, Pharm armaze aze uti ka, Kun unsts tof fe und Farbe rben eing gese tzt. Initiativen zur Zertifizierung sollten freiwillig bleiben Palmöl: Ein nachhaltiger Rohstoff? Palmöl damit verbinden viele die Rodung von Regenwald und die Vertreibung bedrohter Arten. Tatsächlich hatte die Ausweitung der Flächennutzung für den Anbau von Ölpalmen in den vergangenen Jahren etwa in Indonesien auch negative Folgen für die Umwelt. Andererseits ist die Ölpalme im Vergleich zu allen anderen Ölpflanzen mit Abstand am ertragreichsten und damit am sparsamsten im Flächenverbrauch. Das geht auch aus der kürzlich erschienenen Studie des WWF hervor. Darin schätzt der Umweltverband, dass ein vollständiger Ersatz von Palmöl und Palmkernöl durch einen Mix aus anderen Pflanzenölen den Flächenbedarf verfünffachen würde. Hinzu kommt, dass vor allem das aus den Kernen der Ölfrucht gewonnene Palmkernöl Eigenschaften hat, die für die Nutzung in der chemischen Industrie benötigt werden. Für die Herstellung von Tensiden für Wasch-, Reinigungs- und Körperpflegemittel eignen sich heimische Pflanzenöle nicht. Nur Kokosnussöl ist eine Alternative und ebenfalls ein tropisches Öl. Für den WWF gilt daher: Kein Palmöl ist auch keine Lösung. Von Unternehmen fordert der WWF, nur noch auf Nachhaltigkeit zertifiziertes Palmöl zu beziehen, dabei hohe Anforderungen an die Zertifizierung zu stellen und bei Initiativen mitzuarbeiten, die strengere Nachhaltigkeitskriterien fordern. Eine solche Initiative ist das Forum für nachhaltiges Palmöl (FONAP). Die Unternehmen Henkel, REWE und Unilever hatten das FONAP zusammen mit dem WWF 2013 gegründet. Finanziell gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, ist FONAP seit 2015 ein eingetragener Verein. Derzeit hat er 42 Mitglieder, vorwiegend Unternehmen aus den Bereichen Lebensmittel, Wasch-, Reinigungs- und Körperpflegemittel sowie dem Einzelhandel. Das Sekretariat stellt die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). MEHR ZERTIFIZIERTES PALMÖL Ziel des FONAP ist es, den Anteil von segregiertem, zertifiziertem Palmöl und Palmkernöl oder entsprechender Derivate in Deutschland, Österreich und der Schweiz signifikant zu erhöhen und möglichst schnell zertifiziertes Palmöl und Palmkernöl für diese Märkte verfügbar zu machen. Die Mitglieder verpflichten sich, seit 1. Januar 2016 zu 100 Prozent nachhaltig zertifiziertes Palmöl und Palmkernöl einzukaufen. Für Palmöl gilt, dass das zertifizierte Öl in der Lieferkette getrennt transportiert und gelagert werden muss ( Segregation ). Bei Palmkernöl muss diese Trennung ab dem 1. Januar 2018 eingehalten werden, bis dahin reicht eine rechnerische Nachverfolgung des zertifizierten Öls entlang der Lieferkette aus ( Mass Balance ). Derivate und Fraktionen müssen im Jahr 2020 in Mass Balance zertifiziert bezogen werden. Neben der dadurch bewirkten Beeinflussung des Marktes ist die Verbesserung der Zertifizierungssysteme ein Schwerpunkt der Arbeit des FONAP. Das Forum sieht sich außerdem als Informations- und Austauschplattform. Der VCI begleitet die Nachhaltigkeitsdiskussion um nachwachsende Rohstoffe seit vielen Jahren intensiv. Wichtig ist aus Sicht der Chemie, dass den Unternehmen die Entscheidung überlassen bleibt, ob sie zertifizierte Ware beziehen, und wenn ja, nach welchem System. Dabei muss anerkannt werden, dass es ohne Nachfrage auch keinen Business case gibt was vor allem bei Produkten, die sich nicht an Endkunden richten, oft der Fall ist. Für die Sitzung des Arbeitskreises Nachwachsende Rohstoffe im Frühjahr 2017 ist die Fortsetzung des Dialogs mit dem Forum Nachhaltiges Palmöl geplant. Tilman Benzing (benzing@vci.de) Weitere Informationen unter: 9

10 Energiepolitik chemie report EU-Kommission legt umfangreiches Energiepaket vor Europäische Energie sicher, sauber, bezahlbar? Nach vielen Ankündigungen hat die EU-Kommission Ende November eine Reihe von Gesetzesvorschlägen zur Energiepolitik vorgelegt. Das sogenannte Energiepaket beinhaltet neue Richtlinien- und Verordnungsvorschläge zu erneuerbaren Energien, Energieeffizienz, Energiemarktdesign und zur Governance der Energieunion. Die Bewertung fällt aus Sicht der Industrie gemischt aus: In einigen Bereichen wäre mehr Europa durchaus angebracht. Das Energiepaket basiert auf den bereits 2014 vom Europäischen Rat beschlossenen Energie- und Klimazielen bis 2030: 40 Prozent Reduktion von Treibhausgasen, 27 Prozent Steigerung der Energieeffizienz, 27 Prozent Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch. Die Energieeffizienzrichtlinie, die bereits seit 2012 auf europäischer Ebene Vorgaben für die Einsparung von Energie (Strom, Wärme, Verkehr) macht, sieht im Gegensatz zu den Ratsbeschlüssen eine Steigerung der Energieeffizienz um 30 Prozent vor. Das Europä ische Parlament hatte hier sogar 40 Prozent gefordert. Der Begriff Energieeffizienz ist dabei allerdings irreführend: Gemeint ist eine absolute Senkung des Energieverbrauchs im Vergleich zu Verbrauchsprog nosen, die 2007 erstellt wurden. Dies ist auch Hauptkritikpunkt von VCI- Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann: Die Kommission interpretiert Energieeffizienz weiterhin als absolute Energieeinsparung. Der Begriff muss aber relativ verstanden werden, nämlich die gleiche Produktmenge mit weniger Energie herzustellen. Die Kommission sollte relative statt absolute Energieeinsparvorgaben machen. Immerhin lasse die Richtlinie den Mitgliedstaaten Spielraum bei der Instrumentenwahl, wie die Ziele zu erreichen sind. Hier könnten verpflichtende Systeme zur Energieeinsparung, aber auch alternative Maßnahmen zum Zuge kommen, etwa indem man die Steigerung der Effizienz von Gebäuden fördert. Ähnlich sieht es bei der Erneuerbaren- Energien-Richtlinie aus: Hier gibt Brüssel den Rahmen vor, wie das Unionsziel von 27 Prozent am Endenergieverbrauch erreicht werden soll. Anders als in der Vergangenheit schreibt die Kommission den Mitgliedstaaten keine nationalen Zielgrößen mehr vor. Klimakommissar Miguel Arias Cañete zeigte sich bei der Vorstellung des Pakets trotzdem zuversichtlich, den Wert zu erreichen: Unsere Vorschläge werden den grenzüberschreitenden Handel ankurbeln, faire Wettbewerbschancen für erneuerbare Energien schaffen, Hindernisse für neue Marktakteure beseitigen und den Investoren auch weiterhin Sicherheit bieten. ERNEUERBARE-FÖRDERUNG: CHANCE FÜR MEHR EUROPA NICHT GENUTZT Unter anderem sieht der Richtlinienentwurf vor, dass die Förderung erneuerbarer Energien im Strombereich nur noch durch wettbewerbliche Ausschreibungen erfolgen darf. In Deutschland wird dies wenig Auswirkungen haben: Hier gelten bereits seit dem EEG 2014 beziehungsweise dem EEG 2017 Ausschreibungen für die Förderung der meisten erneuerbaren Energieträger. Aus VCI-Sicht ist durch die neue Richtlinie die Möglichkeit verpasst worden, die Europäisierung der Förderung voranzutreiben, um auch auf der Kostenseite gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Energieverbraucher zu erreichen. Hier hätte Brüssel mutiger auftreten sollen. Ein weiterer Baustein im Energiepaket: Die Entwürfe zu einer Verordnung Das Wint erp aket der EU -Kommi s- sion u mfasst s me hr als Seite n mit Vorsc hlägen zur Ener nergie iepol iti k, unt er and ndere m zur Ene rgi eefe fizi enz. und einer Richtlinie zum Strombinnenmarkt soll das Ziel einer sicheren, nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und erschwinglichen Energieversorgung näherbringen. Analog zum deutschen Strommarktgesetz, das dieses Jahr verabschiedet wurde, soll auch auf EU- Ebene das Strompreissignal auf der Basis von Angebot und Nachfrage gebildet werden, regulatorische Eingriffe sollen aber unterbleiben. Das soll Impulse für neue Investitionen in Kraftwerke geben. Auch die Flexibilisierung des Strombinnenmarkts steht im Fokus der Entwürfe: Flexibilitätsoptionen sollen künftig unter gleichen und diskriminierungsfreien Marktzugangsbedingungen angeboten werden können. Damit können nicht nur Kraftwerke zur Flexibilität beitragen, sondern beispielsweise auch Betriebe der Chemie und anderer Branchen, indem sie ihre Produktion flexibel anpassen. Aus VCI-Sicht gehen diese Vorschläge in die richtige Richtung. Es kommt aber auf die konkrete Umsetzung in nationales Recht an, die erst in den nächsten Jahren ansteht. Die Gesetzgebungsvorschläge der Kommission müssen jetzt durch das Europäische Parlament und den Rat verabschiedet werden. Erfahrungsgemäß braucht das Zeit: Die Beratungen zur bestehenden Energieeffizienz-Richtlinie dauerten beispielsweise über zwölf Monate. Sebastian Franke (sebastian.franke@berlin.vci.de) und Dr. Alexander Kronimus (kronimus@vci.de) 10

11 chemie report Energiepolitik Interview mit Willem Huisman, Präsident Dow Deutschland, zum Stand der Energiewende Deutschland gerät ins Hintertreffen Willem Huisman wünscht sich, dass der Umbau der deutschen Energieversorgung so effizient und kostengünstig wie möglich läuft. Deutschland könne sich keine Energiewende um jeden Preis erlauben, sagt der Chef von Dow in Deutschland. chemie report: Die USA verfolgen in der Energiepolitik eine andere Strategie als Deutschland. Dow hat ein amerikanisches Mutterhaus. Wie sehen Sie als internationales Unternehmen amerikanischer Prägung die deutsche Energiewende? Willem Huisman: Für Dow ist Europa und gerade Deutschland seit Jahrzehnten ein wichtiger Produktionsstandort. Wir sind als Unternehmen dem Standort und unseren Kunden schon lange verbunden. Gleichzeitig kann man die internationale Perspektive nicht ignorieren. Wir fragen uns bei neuen Investitionen, welcher Standort am besten geeignet ist. Hierbei spielen neben der Marktsituation auch die Energiekosten eine wichtige Rolle, bei bestimmten Investitionen sogar die Hauptrolle. Daher betrachten wir sehr genau die Diskussion in der Energiepolitik und die konkrete Situation bei den Energiepreisen. Ganz wichtig ist die Frage, ob wir langfristig Planungssicherheit für Investitionen haben. Wir schauen also nicht nur auf heute, diese sondern auch auf morgen. Beeinflusst die Energiewende Investitionsentscheidungen hierzulande? Ist Deutschland noch wettbewerbsfähig? Auf der einen Seite sind die Börsenpreise gesunken und die Entlastungsregeln beibehalten worden. Im internationalen Vergleich liegen die Industriestrompreise hierzulande aber immer noch etwa doppelt so hoch wie in den USA. Auf der anderen Seite sehen wir schon jetzt höhere Belastungen auf uns zukommen, weil die Kosten der Energiewende weiter wachsen werden. Ich sage deutlich: Viele Investitionsentscheidungen fallen im Moment nicht zugunsten von Europa oder Deutschland aus. Dieser bereits in Gang gesetzte, schleichende Prozess könnte Deutschland allein wegen der Energiepolitik als Standort für Investitionen in die unterste Liga verbannen. Und wenn einmal woanders investiert wurde, fließen dort auch Folgeinvestitionen hin. Auf diese Weise gefährdet die Energiepolitik die vielfältigen Wertschöpfungsketten, die wir hier in Deutschland mit sehr leistungsfähigen Herstellern und innovativen Produkten haben. Welche aktuellen Entwicklungen bei der Energiewende finden Sie gut, welche machen Ihnen Sorgen? Deutschland ist energiepolitisch keine Insel und wird es auch nie sein. Wir haben Bauchschmerzen, weil die Strom- und Gaspreise im Vergleich mit den USA und dem Nahen Osten zu hoch sind. Deutschland kann Diskutieren Sie mit! eeg-reform sich keine Energiewende um jeden Preis erlauben, sondern muss den Umbau der Energieversorgung so effizient und kostengünstig wie möglich schaffen. Dafür wird noch nicht genug getan. Ich würde mir wünschen, dass sich hier ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickelt, dass wir uns nicht auf vergangenen Erfolgen ausruhen dürfen. Die internationale Konkurrenz schläft nicht, wie man am Beispiel Chinas sehen kann. Ich halte es daher etwa für falsch, auf die Förderung der heimischen Schiefergasreserven zu verzichten. Hoffentlich führen die von der Politik im Fracking-Gesetz beschlossenen Probebohrungen zu guten Resultaten, damit Deutschland die Chance auf Viele Investitionsentscheidungen fallen im Moment nicht zugunsten von Europa oder Deutschland aus. Dieser schleichende Prozess könnte Deutschland allein wegen der Energiepolitik als Standort für Investitionen in die unterste Liga verbannen. Willem Huisman, VCI-Präsidiumsmitglied mehr Versorgungssicherheit und niedrigere Preise nicht verspielt. Wir haben hier die strengsten Regeln weltweit, und Fracking ist keine Risikotechnologie. Wie sehen Sie die Situation speziell beim EEG? Die EEG-Umlage steigt 2017 wieder. Und Kostenblöcke wie die Offshore-Windparks oder der Netzausbau kommen ja erst noch auf uns zu. Die Integration von immer mehr erneuerbaren Energien wird jedenfalls noch gewaltige Probleme und hohe Kosten verursachen. Die daraus entstehende Planungsunsicherheit macht der Industrie heute schon zu schaffen. Mir scheint es ratsam, sich vor allen Dingen um die Speicherung von Strom zu kümmern, damit die volatilen erneuerbaren Energiequellen grundlastfähig werden. Und last but not least: Richtig wäre, das Problem EEG nicht nur vorsichtig anzutasten, sondern nachhaltig zu lösen. Der VCI hat vorgeschlagen, den Ausbau der erneuerbaren Energien in Zukunft aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren. Ich finde das richtig. c 11

12 Wirtschafts- und Marktanalysen chemie report CHEMIE- UND PHARMAHANDEL ZWISCHEN DEUTSCH- LAND UND DEN USA in Milliarden Euro Exporte Importe Außenhandels-Saldo Unklare Zukunft: Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Handelspartner der deutschen Chemie- und Pharma-Industrie. Die ungewisse Ausgestaltung der US-Wirtschaftspolitik bereitet den Unternehmen der Branche Sorgen. Quellen: Destatis, VCI Am 20. Januar 2017 soll Donald Trump als neuer US-Präsident vereid igt werden. USA benötigen Reformen Verunsicherte Unternehmen nach der Trump-Wahl Die USA haben gewählt. Mit Donald Trump kommt ein Präsident ins Amt, der sich vor allem durch seine Unberechenbarkeit auszeichnet. Für die Wirtschaftspolitik das zentrale Thema des Wahlkampfs existiert kein Programm. Gerade hier wäre aber viel anzupacken. Die US-Wirtschaft wächst seit der Finanzkrise viel langsamer als früher. In den Neunzigerjahren konnten die USA auf Wachstumsraten von rund 4 Prozent jährlich blicken. In den Jahren bis zur Finanz- und Wirtschaftskrise waren es gut 3 Prozent. Seitdem liegt das Wachstum nur noch bei durchschnittlich knapp 2 Prozent. Das Land hat Reformen dringend nötig: beispielsweise in der Bildung. Jenseits teurer privater Eliteinstitute sind die Resultate des US-Bildungssystems im Vergleich zu anderen reichen Ländern dürftig. Im Umweltbereich müssen die USA ihren Energie- und Ressourcenverbrauch deutlich senken, um nachhaltig konkurrenzfähig zu sein. In der Steuerpolitik gilt es, die gestiegenen Ansprüche an den Staat nachhaltig zu finanzieren. Dafür braucht Amerika höhere Steuereinnahmen und ein effizienteres Steuersystem. Die Infrastruktur ist in vielen Bereichen marode. Noch ist unklar, was Donald Trump als Präsident auf seine Agenda setzen wird. Die Unsicherheit nach seinem Wahlsieg bremst aber bereits dringend notwendige Investitionen der Unternehmen. Im Wahlkampf angekündigte Infrastrukturprojekte und Steuererleichterungen könnten zwar kurzfristig für eine Belebung der Wirtschaft sorgen. Ob die Maßnahmen aber langfristig tragen, wurde bereits bezweifelt. Dagegen hätte die Umsetzung der angekündigten protektionistischen Handelspolitik negative Auswirkungen. WICHTIGER MARKT DER CHEMIE Deutsche Exporteure würden einen neuen Protektionismus zu spüren bekommen. Für die hiesige Chemie- und Pharmaindustrie sind die USA der wichtigste Handelspartner. Über 11 Prozent der gesamten Chemieexporte Deutschlands gehen in die USA. Im Jahr 2015 hat das Handelsvolumen stark zugenommen. Sowohl Ex- als auch Importe stiegen kräftig. Der Außenhandelssaldo war deutlich positiv und vergrößerte sich noch. Im Jahresverlauf 2016 nahm die Dynamik allerdings wieder ab. Die USA sind nicht nur ein wichtiger Handelspartner für Deutschland, sondern vor allem auch ein bedeutender Produktionsstandort. Die deutschen Chemietöchter erwirtschafteten 2014 mit Mitarbeitern umgerechnet über 61 Milliarden Euro Umsatz vom USamerikanischen Standort aus. Dank des Schiefergasbooms und der dadurch günstigen Energie- und Rohstoffpreise investierten deutsche Chemieunternehmen vermehrt in den USA. Die ungewisse Zukunft bereitet nun den Chemieund Pharmaunternehmen Sorgen. Christiane Kellermann (kellermann@vci.de) 12

13 chemie report Wirtschafts- und Marktanalysen ENTWICKLUNG DER DEUTSCHEN CHEMIEPRODUKTION Index 2010 = 100, Quartale, saisonbereinigt, Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent CHEMIEKENNZAHLEN FÜR DAS JAHR 2016 Vergleich mit 2015 (Zahlen sind gerundet und geschätzt) Veränderung Jahreswert in Prozent Produktion + 0,5 ohne Pharma +/ 0 Erzeugerpreise 2,0 Umsatz 3,0 183,0 Mrd. Umsatz Inland 4,0 71,5 Mrd. Umsatz Ausland 2,5 111,5 Mrd. Beschäftigte +/ Kapazitätsauslastung 83,7 % Produktion, saisonbereinigt Veränderung ng gegenüber Vorjahr Quellen: Destatis, VCI Quellen: Destatis, VCI VCI-Jahresprognose 2017 Chemiegeschäft ohne nennenswerte Dynamik Der VCI hat Anfang Dezember seine Jahresprognose 2017 für das deutsche Chemie- und Pharmageschäft vorgestellt. Nach einem durchwachsenen 2016 rechnet der Verband für das kommende Jahr nicht mit einer spürbaren Belebung. Für 2017 erwartet der VCI nur eine schwache Dynamik in der Chemie-Produktion und geht von einer Steigerung um 0,5 Prozent aus. Der Gesamtumsatz der Branche sollte nächstes Jahr bei leicht ansteigendem Preisniveau wieder um 1 Prozent auf 185 Milliarden Euro zulegen können. Ein Wachstumsbeitrag ist dabei lediglich vom Auslandsgeschäft zu erwarten. VCI-Präsident Bock sagte zu den wirtschaftlichen Aussichten der Branche: Zum Jahresende 2016 ist der Umsatz zwar wieder gestiegen, aber eine Trendwende können wir darin noch nicht erkennen. Das Chemiegeschäft dürfte 2017 ohne nennenswerte Dynamik bleiben, zumal die politischen Unsicherheiten und konjunkturellen Risiken auf den Auslandsmärkten rund um den Globus zugenommen haben. Die Verunsicherung wegen der anhaltenden Wachstumsschwäche der Schwellenländer trägt dazu ebenso bei wie die Sorge um die Stabilität Europas. JAHRESBILANZ 2016 Die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland ist 2016 weniger stark gewachsen als erwartet. Gleichzeitig ging der Umsatz wegen der erneut sinkenden Herstellerpreise zurück. Insgesamt stieg die Chemie-Produktion um 0,5 Prozent. CHEMIEUMSATZ GESUNKEN Bei rückläufigen Preisen von minus 2 Prozent verringerte sich der Gesamtumsatz der chemisch-pharmazeutischen Industrie im Jahr 2016 um 3 Prozent auf 183 Milliarden Euro. Im Inland orderten die Kunden aus anderen Industriezweigen deutlich weniger Chemikalien. Dadurch sank der Umsatz um 4 Prozent auf 71,5 Milliarden Euro. Nur wenig besser verlief das Auslandsgeschäft: Der Auslandsumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 111,5 Milliarden Euro. INVESTITIONEN UND FORSCHUNGSETAT Nach vier Jahren steigender Investitionen stagnierten die Ausgaben 2016 im Inland. Die Chemieunternehmen investierten mit 7,1 Milliarden Euro nahezu gleich viel ( 0,3 Prozent) wie im Jahr zuvor. Die Investitionen der Branche im Ausland waren rückläufig: Die Unternehmen investierten knapp 8,4 Milliarden Euro an ausländischen Standorten in Sachanlagen fast 3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Forschungsbudgets der Branche wurden 2016 erneut aufgestockt. Insgesamt gaben die Unternehmen rund 10,7 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus. Das sind 2 Prozent mehr als im Vorjahr. cla 13

14 Fonds der Chemischen Industrie / Responsible Care chemie report Fonds der Chemischen Industrie zeigt modernes Unterrichtsmaterial Schulpartnerschaft Chemie auf der didacta 2017 Der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) wird seine Schulpartnerschaft Chemie erneut auf der Bildungsmesse didacta vom 14. bis 18. Februar 2017 in Stuttgart präsentieren. Mit unserem Programm wollen wir bei jungen Menschen Neugierde für naturwissenschaftliche Themen wecken und Wissen hierzu vermitteln. Voraussetzung dafür ist ein experimenteller Chemie- und Sachunterricht, in dem alltags- und anwendungsnahe Inhalte im Mittelpunkt stehen, erläuterte FCI-Geschäftsführer Gerd Romanowski. Im Rahmen dieser Förderung hat der Fonds bislang Schulen unterstützt. Auf dem Ausstellungsstand in Halle 5, Stand 5B92, können sich Lehrer über die Fördermaßnahmen der Schulpartnerschaft Chemie informieren: Von Finanzmitteln für Experimente, über kostenfreie Unterrichtsmaterialien, bis hin zur Referendarförderung reicht das vielfältige Angebot. Auf der didacta stellt der FCI auch Unterrichtsmaterialien wie Experimente für pfiffige Forscher und zur Nanotechnologie vor. Darüber hinaus können Lehrer bei einem Mitmach-Experiment die faszinierende Welt von Superabsorbern kennenlernen. mvz Experimente sind das A und O eines faszinierenden Chemieunterrichts. Auf der Bildungsmesse didacta 2017 in Stuttgart stellt der Fonds der Chemischen Industrie seine Schulpartnerschaft Chemie vor. TÜV Rheinland bestätigt Validität der Daten Responsible-Care-Audit abgeschlossen Einmal im Jahr veröffentlicht der VCI einen Responsible-Care-Bericht. Grundlage dafür sind die Ergebnisse der jährlichen Responsible-Care-Umfrage. Außerdem gibt er Einblicke in die Responsible-Care-Aktivitäten des Chemieverbandes. In jährlichen Audits wird seit 2007 die Erfassung, Bewertung und Darstellung der umwelt- und sozialrelevanten Aspekte durch externe Prüforganisationen bewertet. Die Ergebnisse werden in Form eines Berichtstestats festgehalten und gemeinsam mit dem Bericht publiziert. Anhand von Stichproben führen die Auditoren Dokumentenprüfungen durch und hinterfragen die Abläufe der Datenerhebung und -erfassung. Das Audit über das Berichtsjahr 2015 durch die TÜV-Rheinland Cert GmbH wurde im November 2016 abgeschlossen. In diesem Jahr umfasste es neben der Datenprüfung die Teilnahme an einer VCI- Arbeitskreissitzung, in der an der Erstellung eines Leitfadens zur Sicherheitsbewertung von Fremdfirmen gearbeitet wurde. Die TÜV-Auditorin konnte sich davon überzeugen, dass entsprechende Experten das Thema eingehend beleuchten und Handlungsempfehlungen in einem Leitfaden dokumentieren. UNTER DER LUPE: STUDIEN ZU NANO- MATERIALIEN Außerdem hat eine Auditorin das VCI- Projekt Gesundheitliche Bewertung, Exposition und Umwelteffekte von Nanomaterialien näher betrachtet. Das Projekt hat das Ziel, Klarheit in die Vielzahl einander oft widersprechender wissenschaftlicher Studien zur Exposition mit industriell hergestellten Nanomaterialien und deren möglicherweise gefährlichen Eigenschaften zu bringen. Die Auditorin konnte sich davon überzeugen, dass das Projekt von anerkannten Wissenschaftlern durchgeführt wird und Experten sowie Ministerien eingebunden sind. Auch die Kooperation von VCI und der Kinderumwelt ggmbh, die kinderärztliche Beratungsstelle für Allergie- und Umweltfragen, war Bestandteil des Audits. Hierzu hat ein Vor-Ort-Audit bei der Kinderumwelt ggmbh durch den TÜV Rheinland stattgefunden. In den Gesprächen mit den Verantwortlichen bei der Kinderumwelt und beim VCI konnte sich der Auditor von der Unabhängigkeit überzeugen: Der VCI nehme keinen Einfluss auf die Aussagen und Beurteilungen der Kinderumwelt. Die Unabhängigkeit der Kinderumwelt ggmbh vom VCI ist vertraglich festgeschrieben. In einer zusammenfassenden Bewertung bestätigt der TÜV, dass der VCI über das Responsible-Care-Programm einen Mechanismus zur Erfassung, Bewertung und Darstellung umwelt- und sozialrelevanter Aspekte der chemischen Industrie in Deutschland zur Verfügung hat und dieses kontinuierlich verbessert. Der TÜV bestätigt weiter, dass die in dem Responsible-Care- Bericht 2016 getroffenen Angaben valide und nachvollziehbar sind. Die Veröffentlichung des Berichtes und der Auditergebnisse erfolgt auf Martina Schönnenbeck (schoennenbeck@vci.de) 14

15 chemie report Logistik und Verkehr VCI informiert über Änderungen Ab 2017 gelten neue Gefahrgutvorschriften Im kommenden Jahr werden die internationalen Vorschriften für Gefahrguttransporte turnusgemäß angepasst. Aus diesem Grund hatte der VCI kürzlich zu einer Informationsveranstaltung für seine Mitgliedsunternehmen eingeladen. Gut besucht war die VCI-Informationsveranstaltung zu den neuen Gefahrgutvorschriften. Die internationalen Gefahrgut-Transportvorschriften werden kontinuierlich weiterentwickelt. Ein wichtiger Grund für rund 220 Vertreter aus VCI-Mitgliedsunternehmen, sich jetzt über die Änderungen zu informieren. Auf der Tagesordnung der VCI-Infoveranstaltung stand ein Überblick über die Vorschriften, die zum Jahreswechsel in Kraft treten. Darüber hinaus gab es weitere Hinweise zu wichtigen Änderungen und Neuerungen, die nicht direkt über die Gefahrgut-Regelwerke implementiert werden. Leitlinien wie die neuen VCI- Anforderungen an Standard-Container erläuterten die Experten dabei ebenso wie den komplexen Bereich zum Thema Lithiumbatterien. Die neuen Regelungen zum Wiegen von Containern gelten seit dem 1. Juli Daher waren diese Vorgaben der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO erneut Bestandteil der VCI- Informationsveranstaltung. Die bisherige Erkenntnis: Noch gab es aufgrund der Änderungen in der Praxis keine Nachteile. Daher kann man von einer gelungenen Einführung der neuen Regel sprechen, sagte VCI-Gefahrgutexperte Jörg Roth. Dies sei auch auf das frühzeitige Mitwirken der Betroffenen zurückzuführen, denn der Chemieverband und Fachleute aus den Mitgliedsunternehmen hatten sich aktiv an der Umsetzung in Deutschland beteiligt. Die Vorstellung des Ladungssicherungs- Informations-Systems (L-I-S) durch den Vorsitzenden des VCI-Arbeitskreises Ladungssicherung, Hans-Georg Volkenand, rundeten den praxisnahen Überblick ab. Nach dem ruhigen Jahr 2016 bringt 2017 allerdings, neben den obligatorischen Änderungen im Luftverkehr (IATA-DGR/58. Auflage), weitere Neuerungen mit sich: Der IMDG-Code für die Beförderung gefährlicher Güter mit Seeschiffen tritt zwar noch nicht rechtsverbindlich in Kraft, er kann allerdings international bereits zum 1. Januar 2017 angewendet werden. Im Landverkehr wird für den Transport auf der Straße (ADR), mit der Eisenbahn (RID) und dem Service: Die Vorträge zur Veranstaltung finden Sie unter: A Hans-Georg Volkenand, BASF SE: Ladungssicherungs-Informations- System (L-I-S) des VCI A Ulrich Mann: Gefahrgutvorschriften für Straße/Schiene ADR/RID 2017 A Kurt Ackermann, BASF SE: GBK Gefahrgutvorschriften Binnenschifffahrt ADN 2017 A Gerhard Bruß, BASF SE (in Vertretung Hans-Georg Volkenand, BASF SE): Änderungen im Seeverkehr IMDG- Code (37./38. Amdt.) A Erwin Sigrist: Gefahrgutvorschriften im Luftverkehr Änderungen 2017 A Dr. Eva Kessler, 3M Deutschland: scienceindustries Lithiumbatterien A Roland Neureiter, Evonik Technology & Infrastructure: Polymerisationsfähige Stoffe und Temperaturkontrolle Binnenschiff (ADN) eine revidierte Fassung der jeweiligen Vorschrift eingeführt. Hier gilt wie üblich eine Übergangsfrist bis zum 30. Juni mvz A Sabine Schultes, Bayer AG: Sicheres Beladen von Containern VCI-LF Anforderungen an Standard-Container A Jörg Roth, VCI: Bestimmung der Bruttomasse von Frachtcontainern Einen Überblick über die Änderungen in den jeweiligen Verkehrsträgervorschriften liefert zudem der neue VCI- Leitfaden; hier finden die Anwender eine praxisorientierte Hilfestellung: Gefahrgutvorschriften-2017 Für Fragen und Anregungen ist Ihr Ansprechpartner: Jörg Roth, jroth@vci.de 15

16 Nachhaltigkeit chemie report Unt ter Lei tung des Mod odera erator sj ochen Tsc heu lin (g.l. ) disk utierten Kai Beckm ckman ann (BAVC) VC), Kurt Bock (VCI), Michael Vassiliadis is (IG BC E) sowie Alexan der Bassen nu und Ale xander Müller, Mitglieder des RNE (v.l.n.r.r.),.), wie die Chemie zu gesellschaf t- lichem Forts rtsch chr itt beitrage n kann. Innovation für eine nachhaltige Entwicklung Chemie 3 im Dialog mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung Stakeholder loben Fortschrittsindikatoren, geben aber Um Messbarkeit von Fortschritten zur Nachhaltigkeit, innovative Lösungen, Dialog und Vertrauen drehte sich die Tagung Innovation für eine nachhaltige Entwicklung, die am 18. November in Berlin im Humboldt Carré stattfand. Von den Teilnehmern erhielt die Branche viel Zuspruch. Doch die Stakeholder äußerten auch deutlich ihre hohen Erwartungen an die Chemie. VCI-Präsident Kurt Bock brachte es in seiner Keynote auf den Punkt: Nachhaltigkeit ist der Kern der Zukunftsstrategie unserer Branche. Und fuhr fort: Dass wir auf dem richtigen Weg sind, unterstreichen die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Diese könnten nur mit Innovationen aus der Chemie umgesetzt werden. Schon heute erbringe die Branche wichtige Beiträge, um eine hohe Lebensqualität bei gleichzeitiger Schonung der Ressourcen zu ermöglichen, fasste Bock die Bedeutung der Chemie für eine nachhaltige Entwicklung zusammen. Für den VCI-Präsidenten ist aber auch klar, dass die globalen Nachhaltigkeitsziele nur in partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft erreicht werden können. Dabei ist Offenheit für neue Wege und Lösungen eine wichtige Voraussetzung, um die Transformation Richtung Nachhaltigkeit erfolgreich zu gestalten. Unabdingbar hierfür sei ein Umfeld, das Innovation und technischem Fortschritt aufgeschlossen gegenübersteht. Von den Chemie 3 -Indikatoren verspricht sich Bock Transparenz und Messbarkeit der Fortschritte sowie eine Konkretisierung der Chemie3-Leitlinien. WIRTSCHAFT KOMMT AUF DEM WEG ZUR NACHHALTIGKEIT SCHLÜSSELROLLE ZU Dass die Entwicklung der Fortschrittsindikatoren nicht einfach war, machte Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE, deutlich. So sei es nicht selbstverständlich, dass von insgesamt 40 Indikatoren allein 17 soziale Aspekte berücksichtigen. In seiner Keynote verwies er jedoch noch auf einen weiteren Aspekt: Der Weg zu nachhaltigem Handeln müsse auch für solche Länder anschlussfähig sein, die noch nicht so weit wie Deutschland sind. Dabei komme der Wirtschaft eine Schlüsselrolle zu: Sie müsse selbst Lösungen entwickeln, damit der Staat nicht eingreifen muss, argumentierte Vassiliadis. Die Chemie sieht er dabei als gutes Beispiel. INNOVATIONEN SIND KEIN SELBSTZWECK Am Beispiel der Themen Rentenpolitik, Fachkräfte und Tarifbindung zeigte Kai Beckmann, stellvertretender Vorsitzender des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), vor den rund 180 Teilnehmern, wie wichtig die Themen sind, die die Branche mit den Fortschrittsindikatoren zur Nachhaltigkeit abdecke. Beckmann unterstrich, dass es bei diesen Themen immer wieder Zielkonflikte vor allem zwischen ökonomischen und sozialen Interessen gebe. Deshalb gelte es, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit zu integrieren. Dabei wollen die Sozialpartner auch künftig innovativ sein. Innovationen 16

17 chemie report Nachhaltigkeit Wachstum mit Klimaschutz verbinden Die Chemie hat Nachhaltigkeit früher als andere aufgegriffen, machte der Chef des Bundeskanzleramtes, Peter Altmaier, der Branche ein Kompliment für ihr Engagement. Damit trage Deutschlands drittgrößter Industriezweig zu Wohlstand und sozialer Sicherheit bei. Altmaier hob hervor, dass die Weltbevölkerung vor zwei großen Herausforderungen stehe. So sei der Klimaschutz eine Kernfrage des Planeten. Aber es gehe auch um dessen Belastung durch Wachstum. Dennoch ließ er keinen Zweifel daran, dass man wirtschaftliches Wachstum benötige, um stabile soziale Verhältnisse zu erreichen. Ohne dieses Wachstum gebe es keine Demokratie und keinen Wohlstand für alle. Entscheidend ist für ihn jedoch, Wirtschaftswachstum mit Klimaschutz zu verbinden. Um dieses Ziel zu erreichen, brauche man Innovationen für Nachhaltigkeit. Ausdrücklich Pet er Alt maier, Chef des Bun deskan anzle zlera ramtes tes. setzt Altmaier dabei auf neue Produkte und Verfahren aus der Chemie. Angesichts der weltweiten Herausforderungen mahnte der Chef des Bundeskanzleramtes: Die Gesellschaft dürfe Fortschritt nicht als Bedrohung, sondern als Versprechen ansehen. mvz Chemie3 Hausaufgaben mit auf den Weg seien jedoch nicht Selbstzweck, sondern als Weg und Notwendigkeit zu verstehen, um eine Arbeitswelt im Wandel gemeinsam zu gestalten, resümierte er abschließend. RNE VERMISST ZIELVORGABEN FÜR DIE BRANCHE Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE), warb für Dialog, Vertrauen und Innovation als Grundpfeiler für eine nachhaltige Entwicklung. Ausdrücklich lobte er das Engagement der Chemie- Branche. Aus seiner Sicht ist das Gespräch zwischen RNE und Chemie3 sehr wichtig. Doch der RNE-Generalsekretär beließ es nicht allein beim Loben. Mit Blick auf den Deutschen Nachhaltigkeitskodex hätte sich Bachmann ein stärkeres Engagement der Branche gewünscht. In den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen sieht er eine Chance und gleichzeitig Aufgabe für die deutsche Chemie, Vertrauen und Kompetenzvermutung in die Branche zu stärken. Mit ihren Innovationen solle die Chemie zum Erreichen der SDGs beitragen. Die Fortschrittsindikatoren bewertet der RNE-Generalsekretär positiv. Er vermisste aber jedoch Zielvorgaben für die Branche. CHEMIE SOLL VERÄNDERUNGEN VORANTREIBEN Im Anschluss an die Vorträge erörterten Kurt Bock, Michael Vassiliadis, Kai Beckmann sowie die RNE-Mitglieder Alexander Bassen und Alexander Müller, wie die Chemie zum gesellschaftlichen Fortschritt beitragen kann. Einig waren sich alle Diskussionsteilnehmer, dass enormer Handlungsbedarf besteht und die ehrgeizigen globalen Nachhaltigkeitsziele nur gemeinsam erreicht werden können. Kein Land ist so weit und kein Land kann es alleine schaffen, so Müller. Beim Nachhaltigkeitsziel zum sicheren Umgang mit Chemikalien (SDG 12.4) sieht Müller Handlungsbedarf: Die Branche dürfe nicht nur auf das verweisen, was sie bereits erreicht habe. Die chemische Industrie müsse auch Veränderungen vorantreiben. Bassen ergänzte die Diskussion um einen weiteren Aspekt: Es bestehe ein Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitsleistung und Erfolg von Unternehmen. Mittlerweile belegten nämlich die Finanzmärkte die positiven Effekte von Nachhaltigkeit. Fazit: Die Botschaft der Reden und der Diskussion war eindeutig: Nachhaltiges Wirtschaften ist ein anspruchsvolles Ziel, und die Chemie hat wichtige Schritte unternommen. Doch die Stakeholder erwarten, dass die Branche diesen Weg jetzt konsequent weitergeht. mvz B 17

18 Nachhaltigkeit chemie report Stefan Buchholz, Evonik Creavis; Ralph Nonninger, Deutscher Verband Nanotechnologie; Karl Eugen Huthmacher, BMBF; Kai-Uwe Hemmerich, Clariant Produkte; Andreas Suchanek, Handelshochschule Leipzig. (v.l.) Der Künstler Daniel Osterwalder übersetzte die Überlegungen der Diskussionsteilnehmer in Bilder. Neu denken, verändern, transformieren: Wie kann Innovation den Weg Richtung Nachhaltigkeit ebnen? Ängste der Menschen vor Innovationen ernst nehmen Mehr Internationalität, bessere Aufklärung der Chemiebeschäftigen über Nachhaltigkeit und eine Stärkung der Nachhaltigkeitskompetenzen in der Ausbildung so lauteten die zentralen Forderungen in der Podiumsdebatte Neu denken, verändern, transformieren im Rahmen der Chemie3-Tagung in Berlin. Achim Halpaap vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen sprach in einer Videobotschaft aus Genf zum Auditorium der Tagung. Die Brancheninitiative Chemie 3 sei ein sehr guter Ansatz, der viel für die UN-Agenda 2030 zu bieten habe. Seine positive Botschaft verknüpfte er jedoch gleich mit einem Wunsch: Es sei umso wichtiger, dass sich die Initiative noch aktiver in die internationale Debatte einbringe. Dass jedoch die Politik die Leitplanken für eine nachhaltige Politik setzen müsse, um Innovation voranzutreiben, daran erinnerte Karl Eugen Huthmacher, Leiter der Abteilung Zukunftsvorsorge im Bundesforschungsministerium. Er bekräftigte aber: Innovation kann man nicht verordnen, Innovation muss man gestalten. Als Betriebsratsvorsitzender hat Kai-Uwe Hemmerich, Clariant Produkte GmbH, vor allem die Mitarbeiter im Blick. Er kritisierte, dass Nachhaltigkeit bisher zu abstrakt erläutert worden sei. Damit sich die Beschäftigten hierfür mehr engagieren können, müssten sie besser aufgeklärt werden. Diesem Anspruch pflichtete Ralph Nonninger, Präsident des Deutschen Verbandes Nanotechnologie, bei. Eine größere Einbindung der Mitarbeiter erfordere aber Gestaltungskompetenz. Und diese müsse schon früh gelehrt werden, indem man beispielsweise transdisziplinäres Denken fördere. Auch die Nachhaltigkeitskompetenzen in der Ausbildung sollten stärker unterstützt werden, waren sich die Teilnehmer einig. SORGEN UND ÄNGSTE DER BEVÖLKERUNG ERNST NEHMEN Wirtschaftsethiker Andreas Suchanek von der Handelshochschule Leipzig brachte mit seinem Hinweis auf mögliche negative Folgen von Innovationen und Veränderungen einen weiteren Aspekt in die Diskussion ein. So erzeuge Innovation zwar Wohlstand, doch es würde den Menschen auch vieles abverlangt: Manche würden beispielsweise dadurch ihre Arbeit verlieren und ausgeschlossen werden. Deshalb heißt für ihn Innovation für nachhaltige Entwicklung, den steigenden Bedarf der Menschen an Stabilität, Verlässlichkeit, Vertrautheit und Vertrauen im Blick zu haben. Denn wer gibt uns das Vertrauen, dass Innovationen dem Wohl aller Menschen dienen?, fragte er kritisch in die Runde. Die Sorgen und Ängste der Menschen müsse die Chemie deshalb ernst nehmen. Ein zentraler Punkt sei gegenseitiger Respekt als Grundlage für Vertrauen. Als einen ganz zentralen Aspekt bezeichnete Stefan Buchholz, Managing Director bei Evonik Creavis GmbH, deshalb Transparenz und Messbarkeit für nachhaltiges Wirtschaften. Gleichzeitig warnte er davor, in einer Dimension von Nachhaltigkeit auf Kosten einer anderen Dimension besser werden zu wollen. Die Podiumsdiskussion machte zweierlei deutlich: ANachhaltigkeit braucht Innovationen. AAuf die chemische Industrie wartet eine verantwortungsvolle Aufgabe: eine bessere Information nicht nur der Mitarbeiter zu nachhaltigem Wirtschaften konkret, respektvoll und mit überzeugenden Argumenten. mvz Service: Eine ausführliche Dokumentation der Tagung Innovation für eine nachhaltige Entwicklung wird unter veröffentlicht. 18

19 chemie report Nachhaltigkeit Nachhaltige Entwicklung hat für die chemische Industrie einen strategischen Stellenwert. Vier Dialogforen Nachhaltigkeit hat viele Facetten In vier Dialogforen im Rahmen der Chemie 3 -Tagung in Berlin beleuchteten die Teilnehmer die unterschiedlichen Aspekte des jeweiligen Themas. Den Anfang machten Impulsgeber aus Politik, Wissenschaft, Unternehmen und Kirche mit 300- Sekunden-Statements. DIALOGFORUM 1: NACHHALTIGE ENTWICK- LUNG MESSBAR MACHEN Chemie 3 hat sich zum Ziel gesetzt, die Fortschritte der Branche in Richtung Nachhaltigkeit messbar zu machen. Im Dialogforum 1 stellten die Allianzpartner die dafür entwickelten 40 Indikatoren erstmals öffentlich zur Diskussion und erhielten viel positives Feedback, aber auch ein paar Hausaufgaben. Die Podiumsteilnehmer darunter Vertreter des Bundesarbeitsministeriums und des Bundesumweltministeriums begrüßten die Entwicklung der Fortschrittsindikatoren. Die wesentlichen Themen seien berücksichtigt und verständlich umgesetzt worden. Eine Herausforderung sahen die Teilnehmer darin, die Indikatoren in die internationale Diskussion einzubringen und so das Thema Umweltverträglicher Umgang mit Chemikalien der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zu adressieren. Einig waren sich aber alle, dass Chemie 3 mit den Indikatoren auf dem richtigen Weg sei. Es komme nun auf konkrete Fortschritte der Branche an. FORUM 2: POLITIK FÜR EINE NACHHALTIGE INDUSTRIE Wie sieht eine Politik aus, die auch in Zukunft die richtigen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Industrie schafft? Wie kann eine Innovationskultur gefördert werden, die technische und soziale Neuerungen unterstützt? Diesen Fragen widmete sich Dialogforum 2. Die Teilnehmer waren der Auffassung, dass es die zentrale Aufgabe von Politik sei, langfristige und breit getragene Ziele zu entwickeln. Für die Industrie sei Planungssicherheit wichtig. Mit Blick auf Innovationen wünschten sich die Teilnehmer ein klares politisches Bekenntnis zu einer innovationsstarken Industrie. Innovationen seien unverzichtbar für die Wettbewerbsfähigkeit. Eine neue kooperative Dialogkultur zur offenen Diskussion von Innovationen, bei der die gesamte Zivilgesellschaft einbezogen werde, könne Akzeptanz fördern. FORUM 3: WACHSTUM FÜR EINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG Wirtschaftliches Wachstum leistet einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau von Entwicklungschancen. Es ist gleichzeitig eine Voraussetzung für Investitionen in Innovationen. Im Dialogforum 3 wurden die Bedeutung und die notwendige neue Qualität von Wirtschaftswachstum für eine nachhaltige Entwicklung diskutiert. Die Teilnehmer waren sich einig, dass mit den SDGs eine entscheidende Grundlage für eine nachhaltige globale Entwicklung geschaffen wurde, jedoch ein differenziertes Wachstums- und Wohlfahrtsverständnis nötig sei. Sie erkannten an, dass die deutsche Chemie einen wertvollen Beitrag leisten kann, wenn sie einen ganzheitlichen Blick auf ihre globalen Wertschöpfungsketten wirft. Sie empfahlen, die Diskussion zum Wachstum offen und ehrlich zu führen. FORUM 4: PRODUKTINNOVATIONEN FÜR EINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG Wo ist die Branche heute schon aktiv? Wie kann sie mit Politik und Gesellschaft zu den Nachhaltigkeitszielen beitragen? Um diese Fragen ging es im Dialogforum 4. Innovationen der Chemie sind zum Erreichen der UN-Umweltziele zwingend notwendig. Die planetaren Grenzen und das Vorsorgeprinzip bilden hierfür den Rahmen. Darin stimmten die Teilnehmer überein. Sie betonten auch, dass im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung der gesamte Produktlebenszyklus einschließlich Kunden und Anwender betrachtet werden sollte. Eine verantwortungsvolle Aufgabe für Chemie 3 sei es, kleine und mittelständische Betriebe auf dem Weg zur Nachhaltigkeit mitzunehmen. c 19

20 Einkaufskooperationen chemie report Die SERVA Electrophoresis GmbH aus Heidelberg beschäftigt 55 Mitarbeiter. Gerade als Mittelständler profitiert die Firma von professioneller Unterstützung im Einkauf. Geschäftsführerin Barbara Müller (links) und Prokuristin Theresia Eisele sind sehr zufrieden mit den VCI-Einkaufskooperationen. Sie würden sich über eine Ausweitung des Angebots freuen. Gute Erfahrungen mit Einkaufskooperationen der Chemie Wirtschaftsförderungs-GmbH Geringere Kosten und größere Auswahl Die SERVA Electrophoresis GmbH Heidelberg stellt Produkte im Bereich der Lebenswissenschaften her. Den Geschäftsalltag des weltweit tätigen Mittelständlers erleichtern drei VCI-Einkaufskooperationen: Bürobedarf mit Lyreco, Betriebsausstattung mit Kayser sowie Einkaufsoptimierung/Lieferantenrecherche mit EuroPrice Consulting. Die SERVA Electrophoresis GmbH unterstützt mit ihren Produkten die Forschung an akademischen Einrichtungen wie Hochschulen, Helmholtz-Zentren und Max-Planck-Instituten sowie in der Biotechnologie- und Pharma-Industrie. Hauptgeschäftsgebiet ist die Elektrophorese, bei der Stoffgemische häufig Proteine oder Teilchen in einem elektrischen Feld aufgetrennt werden. Dafür stellt das Unternehmen insbesondere Fertiggele und Geräte, aber auch Reagenzien wie Fluoreszenzfarbstoffe, Proteinstandards und Puffer her. Das Portfolio umfasst außerdem Feinund Biochemikalien sowie Produkte für die Auftrennung von biologischen Molekülen. SERVA ist Mitglied im Verband der Diagnostica-Industrie VDGH. BÜROBEDARF UND WEITERE THEMEN Fast seinen kompletten Büromaterialbedarf deckt das Unternehmen über die entsprechende Einkaufskooperation mit Lyreco. Geschäftsführerin Barbara Müller: Neben dem breiten Sortiment ist für uns als Mittelständler die Möglichkeit zur Abnahme von Kleinmengen sehr wichtig. Mit der Einkaufskooperation Einkaufsoptimierung/Lieferantenrecherche mit EuroPrice Consulting ist SERVA ebenfalls sehr zufrieden. Prokuristin Theresia Eisele: Die Abwicklung ist einfach, sie spart Zeit und Geld und entlastet unseren Einkauf. Außerdem konnten wir neue Lieferquellen erschließen und bei Investitionsgütern und Verpackungsmaterial teilweise bis zu 23 Prozent einsparen. Wir werden die Dienste daher in Zukunft wohl noch häufiger in Anspruch nehmen. Anfragen im Bereich Rohstoffe laufen gerade. Außerdem nutzt SERVA die Einkaufskooperation Betriebs- und Lagerausstattung mit Kayser und empfiehlt auch diese zur Kosteneinsparung weiter. Auf die Einkaufskooperationen aufmerksam wurde das Unternehmen bei einer Betriebsleitertagung des VCI-Landesverbandes Baden-Württemberg. Endgültig überzeugt hat uns dann die Präsentation von Sabine Knirsch vom VCI direkt bei uns im Unternehmen, berichtet Barbara Müller. Aufgrund ihrer guten Erfahrungen mit den VCI-Einkaufskooperationen regt Müller an, Kooperationen und Unterstützung speziell für kleine und mittelständische Unternehmen auch in anderen Bereichen zu prüfen. udj Die Chemie Wirtschaftsförderungs- GmbH bietet zurzeit 19 Einkaufskooperationen für alle Mitgliedsfirmen des VCI und seiner Fachverbände an: (Log-in erforderlich) Ansprechpartnerin: Sabine Knirsch, Telefon:

21 chemie report Umwelt 2017 wird die Erar rarbei beitun tung neue euer Regeln eln zur Abga sreini nigun gung g in der chemi misch ch-ph -pharm armaze azeuti utisch schen Indust ustrie anlau aufen fen. Abluftreinigung in der chemischen Industrie Ein BREF für alle Fälle Als Mitte des Jahres deutlich wurde, dass ein BVT-Merkblatt zur Abgasreinigung in der chemischen Industrie erarbeitet werden soll, war die Freude darüber nur kurz. Denn viele ungeklärte Fragen haben sich am Horizont aufgetan. Wie soll der Anwendungsbereich der neuen Regelung aussehen? Welche Schadstoffe sollen im Fokus stehen? Welche Abgasreinigungen sind zu betrachten? Was passiert mit den anderen chemiebezogenen BREFs? (BREF = Best Available Techniques Reference, in Deutschland durch BVT- Merkblätter umgesetzt). Nach und nach gibt es zaghafte Antworten auf diese Fragen. Im Juni 2017 wird voraussichtlich das Auftakttreffen für die Erarbeitung des neuen BREFs in Sevilla stattfinden. Die Freude über die neue Regelung in der Chemie folgt aus der Konsequenz, dass die anderen Chemie-BREFs stark eingekürzt oder sogar komplett gestrichen werden könnten. Damit würde sich der intensive Arbeitsaufwand für alle Interessengruppen reduzieren, ohne dabei den kontinuierlichen Umweltverbesserungsprozess zu begrenzen. Eine Zusammenlegung verschiedener Regelungen bedeutet gleichzeitig aber auch, dass alle Anlagen, die bisher unter die anderen Chemie-BREFs gefallen sind, in Zukunft unter die neue Abluft-Regelung fallen müssen. Damit ist schon jetzt klar: Sie ist die seit Jahren wichtigste für die Chemie CHEMIEANLAGEN BETROFFEN Das neue BREF wird nach einer Auswertung des VCI etwa Chemieanlagen in Deutschland betreffen. Hier gibt es noch Gesprächsbedarf, wie das Sevilla-Büro die bei der Datensammlung entstehenden Daten behandeln möchte. Die Frage nach den zu betrachtenden Schadstoffen sollte aus Sicht des VCI nur die Anlagen betreffen, bei denen die chemische Industrie auch einen entsprechend hohen Schadstoffanteil hat. In vielen Schadstoffbereichen ist die chemische Industrie nur Nebenspieler, was bedeutet, dass der Anteil der Stoffe an den Gesamtemissionen verschwindend gering ist. Nichtsdestoweniger wird man sich auf bestimmte, neu zu filternde Stoffe einigen müssen. Zusammen mit Cefic hat der VCI folgende Luftschadstoffe im Rahmen der Vorbereitungen für das neue BREF angesprochen: Stickstoffoxide, Schwefeloxide, Staub, Ammoniak und flüchtige organische Stoffe. In einigen Mitgliedstaaten regt sich der Wunsch, weit mehr Luftschadstoffe in die neue Regelung aufzunehmen. Beispielsweise sollen demnach alle substances of very high concern (SVHC), also die besonders besorgniserregenden Stoffe, in das neue BREF mit aufgenommen werden. Dieser Wunsch würde dazu führen, dass der Prozess komplett überfrachtet wird und letztendlich weniger Zeit bleibt, die eigentlichen Schlussfolgerungen fachgerecht zu diskutieren. Der VCI begleitet das Vorhaben intensiv und hofft schon im Laufe des BREF-Prozesses auf eine konstruktive Diskussion. Nur damit wird es möglich sein, realitätsnahe und umsetzbare Schlussfolgerungen zu konstruieren. Benjamin Wiechmann (wiechmann@vci.de) 21

22 Umwelt und Sicherheit chemie report Neues EuGH-Urteil Harmonisierte Normen sind europaweit verbindlich Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in seinem Urteil zu harmonisierten technischen Normen entschieden, dass diese Teil des Unionsrechts sind und in die Zuständigkeit des EuGH fallen. Normen müssen in der Regel nicht verbindlich angewandt werden. Ihre Nutzung ist für Unternehmen freiwillig. Verpflichtenden Charakter besitzen sie aber grundsätzlich, wenn Normen ein Vertragsbestandteil zwischen zwei Geschäftspartnern sind oder der Gesetzgeber eine Anwendung von Normen vorschreibt, etwa durch harmonisierte technische Normen. Darunter sind die technischen Spezifikationen zu verstehen, die von den privatrechtlichen Normungsorganisationen CEN (Europäisches Komitee für Normung) und CENELEC (Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung) erarbeitet werden. Die gesetzlichen Vorgaben zur Beauftragung der beiden Institutionen sind in der EU-Richtlinie 83/189 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften dargelegt. Zwei Beispiele für chemierelevante Normungsmandate: A Auftrag der EU-Kommission zum Thema Dangerous Regulated Substances an CEN mit der Zielsetzung, europaeinheitliche Normen zu Prüfverfahren zu erarbeiten (etwa zu Emissionen aus Bauprodukten). Start: 2006, Abschluss: voraussichtlich A Normungsmandat Material Efficiency an CEN und CENELEC zur weiteren Umsetzung der Ökodesign- Richtlinie für energieverbrauchsrelevante Produkte (2009). Dabei ist mit einschränkenden Vorgaben bei der Chemieproduktion zu rechnen; Start: 2016, Abschluss: Der EuGH hat nun in seiner Begründung festgestellt, dass mit der Ausarbeitung dieser technischen Spezifikationen privatrechtliche Normungsinstitutionen betraut werden können. Sie stellen außerdem eine richtlinienorientierte, streng geregelte Durchführungsmaßnahme dar, die unter der Leitung und Aufsicht der EU-Kommission steht. Daher spricht nach Ansicht der Richter nichts gegen den formalen Rechtscharakter der harmonisierten Normen. Basis für die Vergabe von Normungsmandaten der Kommission ist die Rechtsetzung nach dem New Approach von Dessen Ziel ist es, bestehende nicht-tarifäre Handelshemmnisse wie nationale Regeln der Technik (in Gesetzen, nationalen Normen, Unfallverhütungsvorschriften, technischen Merkblättern) durch Anwendung europaeinheitlicher Normen in der EU zu beseitigen. Anwender der harmonisierten Normen haben den Vorteil, dass von einer Übereinstimmung mit der EU- Richtlinie ausgegangen wird. Die Auswirkungen des neuen EuGH- Urteils sind noch offen. Es könnte aber dazu kommen, dass die harmonisierten Normen öffentlich zugänglich gemacht werden und damit den Anwendern kostenfrei zur Verfügung stehen. Der VCI hat dies in seinen Positionen zur Normung oft gefordert. Hermann Köhler (koehler@vci.de) Normung für zukünftige Herausforderungen gerüstet Das Präsidium des Deutschen Instituts für Normung (DIN) hat in seiner Sitzung im November 2016 die Deutsche Normungsstrategie 2020 angenommen. Ihre Zielsetzungen sollen durch einen Erläuterungstext ergänzt werden, der vom DIN demnächst veröffentlicht wird. Mit der Aufnahme des zentralen Normungsthemas Digitalisierung in die Strategie wurde ein aktueller Megatrend berücksichtigt. Mit der Annahme der Deutschen Normungsstrategie 2020 wurde die Novellierung der bisherigen Fassung, die vom DIN-Präsidenten, Herrn Dr. Albert Dürr, im März 2016 initiiert wurde, fast planmäßig abgeschlossen. Wie bereits im chemie report 06/2016 berichtet, hat der VCI die Novellierung von Anfang an begleitet, seine Grundsätze für die Normungsarbeit an das DIN übermittelt und diese Grundsätze auch in die öffentliche Konsultation eingebracht. An der BDI- Position zur Normungsstrategie wirkte der VCI ebenfalls aktiv mit. Außerdem hat der VCI den Entwurf der Deutschen Normungsstrategie im dritten Quartal 2016 kommentiert und an der DIN-Stakeholder-Konferenz im September 2016 teilgenommen. Dort diskutierten rund 80 Vertreter aus Industrie, Bundesministerien, Normung und NGOs intensiv die Strategie. Dies zeigt das zunehmende Interesse in der Gesellschaft an der Normungsarbeit. Ergebnis des Verfahrens ist eine Normungsstrategie, die der VCI akzeptiert. Der Verband wird auch die nun folgende Umsetzung bei der konkreten Normungsarbeit zu chemierelevanten Themen in den DIN-Gremien aufmerksam und mit kritischem Interesse begleiten. Den Text der neuen Deutschen Normungsstrategie können Sie beim DIN online nachlesen. Direkter Kurzlink: 22

23 chemie report Anlagensicherheit Umsetzung der Seveso-III-Richtlinie in Deutschland Störfallrechtliche Änderungen Mit der Seveso-III-Richtlinie aus dem Jahr 2012 wurden die Regelungen der EU-Verordnung zur Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe (CLP-Verordnung) in die bestehende Seveso-Richtlinie aufgenommen. Außerdem wurden die Informations- und Beteiligungsrechte der Öffentlichkeit erweitert und die Möglichkeit des Gerichtszugangs festgeschrieben. Die Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht ist im Wesentlichen über Änderungen des Bundes- Immissionsschutzgesetzes und der Störfallverordnung erfolgt. Das Gesetzgebungsverfahren ist abgeschlossen. Die Regelungen treten im Dezember 2016 in Kraft. Die Änderungen im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) zur Umsetzung der Seveso-III-Richtlinie beinhalten die Einführung neuer störfallrechtlicher Genehmigungsverfahren. Wird durch die störfallrelevante Errichtung oder die störfallrelevante Änderung einer Anlage der angemessene Sicherheitsabstand zu einem benachbarten Schutzobjekt unterschritten, muss das Vorhaben mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt werden. Zu den benachbarten Schutzobjekten zählen Wohngebiete, öffentlich genutzte Gebäude und Gebiete sowie Freizeit- und Naturschutzgebiete. Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung sind auch anzuwenden, wenn es sich nur um ein nicht genehmigungsbedürftiges Vorhaben handelt. Die Begriffe störfallrelevante Errichtung oder Änderung und angemessener Sicherheitsabstand werden im BImSchG definiert. Des Weiteren wurde eine Ermächtigungsgrundlage zur Erarbeitung einer Technischen Regel Abstand aufgenommen. Die ursprünglich geplanten Verschärfungen zur Flächennutzungsplanung konnten verhindert werden. Diskutiert worden waren Änderungen, die auch bei bestehenden Anlagen nachträgliche Anordnungen gerechtfertigt hätten, wenn Wohngebiete zu nah an Betriebsbereichen nach Störfallrecht liegen. PRAKTIKABLE UMSETZUNG Nach langwierigen Verhandlungen konnte in der Störfallverordnung die Klarstellung aufgenommen werden, dass die Einhaltung angemessener Sicherheitsabstände keine Pflicht der Anlagenbetreiber darstellt. Somit liegt die Flächennutzungsplanung mit entsprechender Abwägung im Verantwortungsbereich der Baubehörden. Darüber hinaus wurde die Frist zur Anpassung der Anzeige, des Konzeptes zur Verhinderung von Störfällen, des Sicherheitsberichtes sowie des internen Alarm- und Gefahrenabwehrplans gegenüber dem ursprünglichen Entwurf von 3 auf 6 Monate verlängert. Die Änderungen der Störfallverordnung umfassen auch die Anpassung der Stoffliste in Anhang I, eine Erweiterung der Pflichten zur Information der Öffentlichkeit sowie neue Genehmigungsverfahren für bisher nicht genehmigungsbedürftige Anlagen. Diese neuen Regelungen werden deutsche Unternehmen vor Herausforderungen stellen. Mit Blick auf die Abstandsdiskussion ist die Klarstellung hilfreich, dass die europäische Vorgabe, langfristig angemessene Sicherheitsabstände zu wahren, dem Bereich der planerischen Vorsorge durch die Behörde zuzuordnen ist. Direkte Pflichten für Betreiber und das Versagen von Genehmigungen dürfen nicht ausgelöst werden (Stichwort: gebietsbezogener Bestandsschutz). Insgesamt konnte eine möglichst praktikable Umsetzung der Seveso-III-Richtlinie in deutsches Recht erreicht werden. Verena Wolf (vwolf@lv-nord.vci.de) und Thilo Höchst (hoechst@vci.de) Die Seveso-III-Richtlinie der EU ent hält R egeln für Be tri ebe, von denen bei Unfällenlen mit gefährli- che nstof toffenfen besondere Gefahren ausgehenen können. Sie wurde 2016 in deu tsches Recht umgesetzt. 23

24 chemie report Service Informationen anfordern Weitere Informationen zu den Berichten in diesem chemie report sowie Broschüren zu wichtigen Themen der Branche stellt der VCI seinen Lesern kostenlos zur Verfügung. Die weiterführenden Dokumente aus den Artikeln können Sie anfordern: Verband der Chemischen Industrie e. V., Leserservice chemie report 12/2016, oder Telefax: Innovationspolitisches Positions papier der Chemieorganisationen Im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 haben acht Chemieorganisationen aus Wissenschaft und Wirtschaft die zentralen Positonen und Forderungen der Branche in den Politikfeldern Bildung, Forschung und Innovation neu formuliert. Darin enthalten ist erstmals auch die Forderung nach der Einführung eines Innovationsprinzips in Gesetzgebung und Regulierung. Bestellbar auf VCI-Online unter / 2017 Doppelausgabe chemie report erscheint Anfang Februar TERMINE DES VCI DATUM EREIGNIS ORT Workshop Sichere Verwendung von Gemischen unter REACH: Die LCID-Methode Frankfurt VCI-Presseabend zur Chemiekonjunktur 2016/2017 Frankfurt Themenmarktplatz für VCI-Mitglieder Berlin Parlamentarischer Abend des VCI Berlin VCI-Halbjahrespressekonferenz 2017 Frankfurt TERMINE DER VCI-LANDES- UND -FACHVERBÄNDE (weitere Termine siehe VCI-Online unter LV-Nord Workshop Compliance im Mittelstand Laatzen Mitgliederversammlung PlasticsEurope Deutschland München / Unterschleißheim Wirtschaftspressegespräch PlasticsEurope Deutschland München / Unterschleißheim Mitgliederversammlung Verband TEGEWA Heidelberg 23./ Mitgliederversammlung Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie Köln Mitgliederversammlung I & P Europe Imaging and Printing Association Frankfurt Impressum chemie report Herausgeber Verband der Chemischen Industrie e. V., Mainzer Landstraße 55, Frankfurt am Main, Telefon: , Telefax: , dialog@vci.de, Internet: ISSN: Redaktionsschluss Auflage Exemplare Verantwortlich Manfred Ritz (mr) Redaktion Oliver Claas (cla, Leitung), Angelika Becker (CvD), Jenni Glaser (jgl), Sebastian Kreth (sk), Jürgen Udwari (udj), Monika von Zedlitz (mvz) Leserservice chemiereport@vci.de, Telefon: , Telefax: Druck auf Papier aus nachhaltiger Waldwirtschaft, druckpartner, Essen Fotos René Spalek (2o.), BASF SE (3, 19), DELO Industrie Klebstoffe (7), BMUB/Sascha Hilgers (8), Dow Deutschland (11), Hans F. Daniel (12), Gerald Fuest (15), www. franknuernberger.de (16 18), SERVA Electrophoresis (20), Fotolia.com: Gina Sanders (6), ThKatz (9), Zakhar Marunov (10), Juice Images (14), Tom Bayer (21), supakitmod (23) Grafiken Mimi Potter/Fotolia.com (1), VCI (4 5) Politische Top-Themen im VCI* A Industriepolitik: VCI-Positionen zur Bundestagswahl A EEG: Kostenbremse und alternative Finanzierung A Klimaschutz: Ausreichender Carbon-Leakage-Schutz beim Emissionshandel A Innovation: Umsetzung der Roadmap zum Innovationsweltmeister * Die Liste enthält die Themen, die das Präsidium des VCI aus den von den Ausschüssen priorisierten Themen als Top-Themen identifiziert hat. Sie stehen 2017 im Vordergrund der politischen und kommunikativen Arbeit des Verbandes der Chemischen Industrie. Die Dokumente zu diesen und weiteren Branchenthemen finden Sie seit Dezember auf VCI-Online unter diesem Link zum Download: Getragen von: Wirtschaftsverband VCI, Gewerkschaft IG BCE und Arbeitgeberverband BAVC

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